97. Kapitel
Drei Wochen. Drei Wochen seitdem Ezra fortgegangen war. Niemand hatte erwartet, dass sich 21 Tage solange hinziehen konnten. Langsam verschwand die Hoffnung dass er überhaupt...zurückkam. Und der Schmerz stieg immer an. Immer und immer wieder unaufhaltsam.
Auf beiden Seiten machte es sich mehr als bemerkbar. Auf Mandalore wurden die Abende nun völlig still, kein Lachen drang mehr durch den Palast. Enja schien ihre Fröhlichkeit endgültig verloren zu haben und weinte und wimmerte meist nach ihrem Vater. Depa fand ihren Halt bei Zuko und ihren Eltern, aber auch sie spürte mit jeden Tag mehr Ezras Abwesenheit. Caleb zog sich mehr zurück, sodass sogar Brianna Schwierigkeiten hatte an ihn ranzukommen. Er vergrub sich in seine Bücher und seine Lernerei.
Es schmerzte die Halbechani mehr als alles andere ihn so zu sehen. Nicht mal Einladungen und Versuche ihn abzulenken brachten den Sechzehnjährigen zum Lächeln. Nichts. Das...das war doch nicht Caleb. Einzig und allein für Enja hatte er ein Lächeln übrig, die sich mehr denn je an ihn klammerte. Nichtmal ihre Großeltern väterlicherseits schafften es die beiden abzulenken oder sie zum Lächeln zu bringen. Was die betraf so hatten diese mit jedem Tag immer weniger Zuversicht, dass Ezra nach Hause kommen würde.
Niemand hatte das wirklich. Irgendwie...schien alles verloren. In Sabines Kopf herrschte eine feste Mauer. Sie redete es sich ein ihn nicht zu vermissen. Sie redete es sich fest ein.
„Ich vermisse ihn nicht. Ich vermisse ihn nicht. Ich vermisse ihn nicht..."
Das murmelte sie die ganze Zeit vor sich hin, wenn sie alleine war. Doch es sah ganz anders aus. Abends weinte sie sich in den Schlaf und hielt ein Bild von ihnen im Arm. Ezra fehlte ihr so schrecklich und alle Wut, die sie an jenem Tag verspürt hatte schien nun ganz verschwunden zu sein. Stattdessen machte sie sich furchtbare Sorgen um ihn und vermisste ihn. Sie sehnte sich nach ihm und wünschte sich, dass alles wieder normal werden würde. Damit ihre Kinder wieder lachten und glücklich waren. Damit alles nicht in ihrem Weg stand. Das...das sie wieder mehr als die dunklen Wolken sahen. Sondern wieder die Sterne. Sie erinnerte sich an die Tage, wo Ezra nicht bei ihnen gewesen war. Früher und das meistens aus verschiedenen Gründen. Damals waren die Situationen meistens vollkommen eskaliert und sie zuckte heute noch zusammen, wenn sie sich an die Streitereien von damals erinnerte. Doch nun....Streit schien das Letzte zu sein was jeder im Sinn hatte. Stattdessen war so eine Lähmung, so eine....Starre in der Familie. So eine Leblosigkeit. Die Kids lernten nun hautnah was es mit der Aussage auf sich hatte, dass Ezra das Herz der Familie war. Aber auch langsam versiegten mit jedem neuen tag die Tränen, auch wenn in der Dämmerung neue kamen. Immer mehr rückte in den Hintergrund eigentlich die Tatsache, die am Wichtigsten für die Tochter von Kanan und Hera war- die Hochzeit. Sie wollte sie unbedingt, aber niemand war in der Stimmung auch nur an eine Planung zu denken.
Depa konnte nicht einmal damit anfangen. Sie wollte und konnte das nicht ohne ihren Bruder machen. Sollte sie etwa ohne ihren Bruder, ihren Meister....ihren Ezzy heiraten? Nein, nein das war vollkommen unvorstellbar. Und überhaupt war an eine nahe Planung absolut nicht zu denken. Nicht, wenn sie jeden Morgen aufwachte und sich fragte wie es ihm ging. Und ob er sicher war. Sicher vor ihr. Diesem giftigen Miststück.
Sinya. Seitdem sie das gehört hatte, waren auch die Nachforschungen mehr und mehr angetrieben. Keiner wusste bisher bescheid, außer Zuko. Denn der litt irgendwie drunter, wenn Depa erst spät Nachts nach Hause kam und er sich fragte wo sie verdammt nochmal abgeblieben war. Ihm ging es nahe, dass es seiner Verlobten schlecht ging. Und es ging ihm nahe, wenn er daran dachte das auch irgendwie seine Beziehung wieder etwas litt. Erneut.
Doch diesmal war es nicht weil Depa sich verschloss. Nein, diesmal brauchte sie ihn und Zuko war für sie da. Er hielt sie fest, redete mit ihr und war für sie da, wenn es zu viel für sie wurde. Auch Zuko bedauerte Ezras Verschwinden und er wünschte sich, dass er wieder zurückkommen würde. Allein nur für Depa. Denn es tat ihm sehr weh wenn er sie so leiden sah. Und auch Enja und Caleb. Wusste Ezra nicht, was er seiner Familie damit antat? Was das mit ihnen machte? Wo trieb sich der Kerl überhaupt rum?
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„Wir treffen uns in zwei Stunden wieder. Kauf dir irgendwas von dem Geld, aber bitte sei einfach pünktlich und gerate nicht in Schwierigkeiten."
Hans Worte in den Ohren der Macht.
Und wo befand sich Ezra nach drei Wochen getrennt von seiner Familie und in einem Zustand, den man schlicht weg einfach miserabel nennen konnte?
"Gib mir einen Doppelten."
In einer Bar.
„Natürlich."
Braune Flüssigkeit landete in einem Glas und wurde ihm vorgesetzt.
„Tisch Nummer drei!"
Über die Theken gingen Bestellungen, Alkohol und mehrere anderen Sachen, die man an dieser Stelle nicht benennen sollte. Kellnerinnen umgrämten männliche Besucher, das normalste an diesem Ort.
Ezra hatte sich die ganze Zeit zurückgehalten. Aber nach diesem Albtraum in der Nacht konnte er einfach nicht mehr. Lieber betrank er sich, als weiter diesen Schmerz zu fühlen. Diese Sehnsucht zu spüren.
Es gab nur ein Wort, was sein Aussehen beschrieb. Schrecklich. Man hätte meinen können er wäre noch in dem vierten Monat seiner Genesung auf Eshan. Dunkle Augenringe zeichneten sich auf seinem Gesicht, welche unter seiner blassen und fahlen Haut mehr denn je hervorstanden ebenso wie seine Narben. Seine Augen wirkten leer und enthielten nur Schmerz in sich. Seine Kleidung, die ihm in den drei Wochen schon wieder etwas zu groß geworden war, bestand aus einer Art Rebellentracht wie früher. Nur diesmal trug er bedeckte Farben an seinem Körper. Eine dunkle Hose, braune Stiefel, ein dunkles Shirt und eine dunkelbraune Jacke. Seine Haare trug er nicht mehr zu einem Zopf gebunden, sondern hatte sie etwas gekürzt. Durch die Missionen und Trips mit Han war sein Körper wieder besser in Form als wie auf Eshan und er hatte wieder einiges an Muskeln aufgebaut. Dafür sah er recht ausgezerrt aus. Han musste ihn öfters dazu zwingen, damit er etwas zu sich nahm. Ezra schätzte es sehr, dass Han, Chewie und Leia, die sich ab und an meldete wie auch Luke, so über sein Wohl besorgt waren und ihm zur Seite standen. Aber...aber es waren eben nicht...sie.
Somit...Prost. Er nahm das Glas in die Hand und betrachtete die Flüssigkeit.
„Also ich denke, dass ist der schlechteste Drink, den man nur trinken kann."
Eine Frau setzte sich auf einen Hocker am Tresen und beugte sich zum Barkeeper.
„Chimbakwein. Und ein Süßtörtchen."
„Kommt sofort."
Sie hatte braunes Haar und einen hellen Hautton. Sie trug einen Blaster an ihrer schmalen Taille, einschließlich eines schwarzen, eleganten Kampfanzuges.
"Das ist meine Sache. Habe ne harte Zeit hinter mir", murmelte Ezra und beäugte noch immer die Flüssigkeit. Das letzte Mal hatte er Alkohol getrunken...bei seinem Totalausfall, den er Kelden, Moreena und nicht zu vergessen Almeck zu verdanken hatte. Alle drei nicht mehr unter den Lebenden - zum Glück.
„Schaut so aus."
Sie musterte ihn und bekam ihr Weinglas.
„Vielen Dank."
Ihr Törtchen folgte und sie warf ihr Haar zurück.
„Noch nie hier gesehen. Du bist hier ziemlich fremd."
"Bin oft unterwegs. Streune mehr durch die Galaxis", gab Ezra zurück und sah noch immer seinen Drink an.
"Und du? Kommst du von hier?"
Ich will das nicht. Ich habe mir geschworen es nie wieder zu tun. Aber wenn es die einzige Möglichkeit ist..
„Meine schemenhafte Gestalt hier komm von Coruscant. Unterwelt."
Sie trank aus ihren Glas.
„Und du streunst? Das machen hier viele."
"Konnte nicht mehr daheim bleiben."
Ezra stellte sein Glas wieder hin.
"Und du? Was verschlägt dich hierhin? Kopfgeldjäger?"
„Betrinken in der Hoffnung danach nichts mehr zu spüren und dann schön in meine Koje zu verschwinden."
Sie biss in ihr Törtchen.
"Würde ich auch gerne."
Er sah erneut zu seinem Glas.
"Was sind das für Törtchen? Ne spezielle Wirkung?"
„Nein. Einfach nur extrem lecker."
Sie schmunzelte.
„Du kannst dir Drogen um die Ecke kaufen, der Laden ist sauber. Versprochen."
"Ich...verzichte lieber."
Der Gedanke daran sich auf dieses Kaliber zu begeben...wenn seine Eltern ihn schon nicht wollen würden, dann danach erst Recht nicht. Er erinnerte sich nur zu gut an Kanans Ansprache, was dieses Thema anging. Sollte er das einmal tun, dann Gnade ihm die Macht. Obwohl es etwas verlockend war. Wenn man nicht abhängig davon wurde.
Die Frau war amüsiert und biss erneut hinein.
„Hm..Wie ist dein Name? Wenn wir schon Seelengenossen sind?"
"Name?", fragte Ezra erst verwirrt, dann blinzelte er.
"Oh ja..Dev..."
Er sah auf sein Glas.
"Dev...Dume."
Sollte er das wirklich mal in Augenschein nehmen? Aber irgendwie und nicht nur die Macht...sagte ihm, dass es eine sehr, sehr schlechte Idee war. Und das er besser war, als das. Er konnte sich nur die enttäuschten Blicke von seinen Eltern vorstellen, die abwertenden Blicke von Sabine. Von Depa. Er dachte daran was Max darüber sagen würde, dass er so etwas in Erwägung zog.
„Dev..Dume..DD, nicht schlecht."
Sie kaute auf dem Teig herum, dann legte sie das Törtchen weg und sah ihn an. Ihre Augen waren violett und schienen fast seine zu durchdringen.
„Alexandra."
Ezra nickte ihr zu.
"Freut mich."
Irgendwie gefiel es ihm nicht wie sie ihn ansah. Ihre Augen waren sicherlich hübsch ja und sie selbst auch, aber...
"Was genau tust du hier?"
„Ich bin auf der Durchreise. Hab meinen Job gekündigt und bin jetzt beim Pendeln."
"Und wohin willst du genau? Ist ein einsames Fleckchen.."
„Keine Ahnung, weg vom inneren Rand."
Alexandra trank aus dem Glas.
"Verstehe..."
Ezra umfasste sein Glas.
"Das Leben ist manchmal totaler Mist, was?"
„Jup."
Sie schloss kurz die Augen.
„Ne Flasche Whiskey. Und zwar den guten. Wehe ich krieg einen unter 12 Jahren", warnte sie und legte ein paar Credits auf den Tisch. Der Keeper sah darauf.
„Klar, Süße."
Ezra sah auf sein Getränk.
"Ich mache ne Runde mit. Zwei, bitte."
Er legte die Credits auf den Tisch und sah zu der Frau.
"Geht auf mich."
„Wehe du machst dich als Gentleman hier auf. Davon hatte ich einen."
Das Geld verschwand vom Tresen und eine Flasche mit einem weiteren Glas erschienen.
"Ich bin nur nett. Ich habe nicht viel übrig für Credits."
Ezra beäugte den Whiskey. Für einen Moment fragte er sich, was er hier tat.
„In so einer Galaxis sollte man nicht nett sein", wandte Alexandra ein.
"Ab und zu muss man das. Dann macht man sie vielleicht zu einem besseren Ort."
Er zuckte zusammen, als er eine Hand auf seinem Knie fühlte.
„Du sprichst aus Erfahrung?"
Ihre Hand lag dort und sie musterte ihn.
„Manchmal wird sie aber nicht zum besseren. Schau dir mal die Galaxis an. Die Sklaverei ist laut Senatsbeschluss 54 325 der Neuen Republik illegal. Trotzdem passiert es immer noch."
Sie neigte den Kopf und wies auf eine Frau, die kellnerte.
„Ihre Hand, das ist ein elektronischer Handreif. Weniger sichtbar. Aber um einiges schmerzhafter. Die Galaxis ist Scheiße. So ist es eben."
"Aber man kann sie immer besser machen. Man kann es immer versuchen."
Ezra tat ihre Hand weg.
"Ich bin..."
Er blinzelte.
"....nicht interessiert. Entschuldige."
Er wollte sagen, dass er glücklich verheiratet war. Aber....aber das stimmte nicht mehr. War....war er single? Nein....oder?
Sie sah ihn an.
„Ist okay. Es ist kompliziert, huh?"
Alexandra lachte leise bei seinem Gesicht.
"Mehr als du denkst..."
Ezra seufzte.
"Tut mir Leid, aber ich....ich will dich nicht verletzen und für so etwas bin ich einfach nicht zu haben. Also für solche....Kurztrips."
„Das ist die ehrlichste, aber wirklich beste Abfuhr die ich je erhalten habe."
Sie musste leicht lachen.
„Nein, schon gut."
Alexandra nahm einen kräftigen Schluck.
"Meine Frau und ich,..wir haben derzeit sehr viel Krach miteinander", murmelte Ezra und schob sein Glas hin und her.
„Oh yeah. Wir können zur Therapie. Mein Mann ist ein Arsch."
Sie schenkte sich nochmal ein.
"Was hat er getan?"
Sie lächelte trauriger und ertränkte mit dem nächsten Schluck ihre Sorge.
„Bist du jetzt die Seelsorge?"
"Manchmal tut es gut zu reden", zitierte Ezra unbewusst seine Mutter und schluckte.
"Meine...meine Mutter sagt das sehr oft."
„Echt? Weise Frau."
Alexandra sah in das Getränk.
„Er hat mich geschlagen."
Ezra sah auf.
"Das...das tut mir sehr Leid."
Er wartete einen Moment, dann...
"Fliehst....fliehst du vor ihm?"
„Ich versuche es. Mein Sohn ist bei meiner Schwester untergekommen und ist da erstmal sicher."
Sie nahm einen Schluck.
„Typisch politische Mistkerle."
"Verstehe.."
Ezra sah zu ihr.
"Vielleicht....kann ich dir helfen?"
„Ich glaube nicht."
Die Frau schob das restliche Törtchen weg.
„Ist besser, wenn so wenig Leute wie möglich ich mit reinziehe."
"Ich kann dir helfen, wenn du willst."
Ezra holte etwas aus seiner Tasche. Ein Stück Papier und schrieb etwas auf.
"Ist dir.....Mandalore bekannt?"
„Pff, wem nicht?", fragte sie. Er gab ihr einen Zettel.
"Wende dich an diesen Mann. Er wird dir weiterhelfen können und dich und deinen Sohn sicher unterbringen. Du findest ihn in der Hauptstadt. Gib ihm diesen Zettel und sage ihm....dass Ezra dich geschickt hätte."
Ezra seufzte.
"Er hat Kontakte, die deinen Sohn sicher nach Mandalore bringen können. Wenn du ihn nicht antriffst...dann frage nach...Sabine Wren. Sie wird dir ganz sicher helfen."
Er sah ihren Blick.
"Der Captain...ist ein alter Freund von mir und ist immer bereit Anderen zu helfen."
Sie betrachtete den Fremden.
„Wieso hilfst du mir?"
"Weil es das Richtige ist. Und..."
Er sah zu dem Glas.
"Weil es meine Pflicht ist. Ich kann dir nicht sagen wieso, aber..."
Er sah in ihre Augen.
"Du musst mir vertrauen."
Ezra griff in seine Tasche und holte alle Credits raus.
"Hier. Damit kommst du sicher und schnell nach Mandalore."
„Ich...ich habe genug Credits, danke. Behalte es lieber selbst."
Sie nahm ihr Glas fester.
„Was macht dieser Captain?"
"Er ist Klanführer auf Concord Dawn. Und nebenbei zuständig für die Sicherheit der königlichen Familie."
Seine Stimme brach etwas.
"Ich bin...mit dem Herzog da ganz gut vertraut. Ich weiß nicht ob du mal von dem gehört hast.."
„Wer hört nicht von ihm..?"
Sie trank ihr Glas leer.
„Danke. Ich..ich werde darauf zurückgreifen."
"Tue das."
Ezra wollte nach seinem Drink griffen. Den hatte er sich redlich verdient.
Doch eine Hand packte ihn.
„So sieht umsehen aus, Kleiner?"
Alexandra blinzelte.
„Hey, lass ihn los."
Ezra stöhnte. Das war ja jetzt wohl die größte Ironie von allen.
"Ich unterhalte mich gerade und trinke etwas. Beschattest du mich oder was?"
„Nein. Chewie. Und wenn deine Süße keine Probleme will, solltest du mitkommen."
"Sie ist nicht meine Süße", gab Ezra schnaubend zurück und stellte das Glas zurück. Er wandte sich seufzend an Alexandra.
"Ich muss los. Es hat mich gefreut. Ich hoffe ich konnte dir helfen."
„Wenn ich dir helfen soll, kann ich deinem Bodyguard gerne einen knallen."
Ezra schmunzelte etwas.
"Er ist nicht mein Bodyguard, sondern ein Freund von mir. Der gerne mal ein Auge auf mich hat. Keine Sorge."
Er nickte ihr zu.
"Ich wünsche dir viel Glück. Und denke daran, was ich dir gesagt habe. Sag Ezra schickt dich. Das öffnet dir alle Türen."
Han kriegte den Mund kaum noch zu.
„Noch Wünsche?"
Er nahm Ezra und zog ihn mit sich.
„Tschau.."
"Tschüss."
Ezra sah sie nocheinmal an, dann wurde er wortwörtlich von Han aus der Bar gezerrt. Draußen befreite sich Ezra aus seinen Griff.
"Sag mal, geht's noch? Du bist nicht mein Babysitter."
„Du kannste ich doch nicht betrinken. Es ist das eine Sache, wenn ich das mache, aber nicht du!"
Er schlug ihm auf den Hinterkopf.
"Au!"
Ezra hielt sich den Kopf.
"Erstens niemand kann es mir verbieten und zweitens...ich habe das Zeug nicht angerührt."
Er sah zu ihm.
"Du musst nicht auf mich aufpassen."
„Ich will aber."
"Du musst es nicht", zischte Ezra und rückte seine Jacke zurecht.
"Ich kann auf mich selbst aufpassen. Und ich kann tun was ich will!"
„Klar. Hast du dir wenigstens was besorgt, außer den Alkohol, der im übrigen noch drin steht?"
"Was sollte ich mir denn besorgen?"
Er sah Hans Blick und hob die Hände.
"Ich würde niemals auch nur an Drogen denken! Meine Eltern würden mich..."
Ein Stich ging in sein Herz und Ezra ließ die Hände sinken. Seine Eltern. Er wollte sich niemals die Reaktion auch nur vorstellen, wenn er diese Dinge auch nur ansehen würde. Ihre Blicke, ihre Worte.
„Deine Eltern würden ausrasten. Komm."
Er tätschelte seine Schulter und führte ihn fast ab. Ezra löste sich von ihm und schüttelte den Kopf.
"Nein...nein ich kann jetzt nicht..."
Er seufzte.
"Wenn wir nicht abreisen, dann lass mich bitte allein. Ich...ich werde auch nichts Dummes anstellen. Ich werde auch nicht versuchen wieder abzuhauen."
Das hatte vorherige Woche super funktioniert.
„Ja super. Bist du dir sicher?"
"Wieso vertraust du mir nicht einfach und lässt mich mal in Ruhe?"
Er bekam diesen Blick. Okay, es war vielleicht nicht die beste Idee gewesen letzte Woche in einer Kurzschlussreaktion nach einem Flashback sich aus dem Schiff stehlen zu wollen...
„Ich vertraue dir. Aber das ist mir zu riskant. Vor allem..."
„Die neue Lieferung nach Mandalore geht in zwei Stunden. Neuesten Sprengstoffe und Waffen für die letzten Partisanen dort."
Ezra schien gar nicht mehr Han zuzuhören. Er folgte der Stimme und lief dem nach. Moment. Partisanen?!
"Was..."
"Na endlich. Wurde aber auch Zeit."
Ein Mann schaffte eine Kiste auf das Schiff.
"Das war es dann bald. Diese Monarchie ist doch genauso zum Scheitern verurteilt wie die von dieser Pazifistin."
Ezras Augen weiteten sich.
„Die Herzogin wird scheitern. Seit Jahren macht diese Gruppe da Theater und sie macht nichts. Sie ist zum Scheitern verurteilt. Fertig."
Ein anderer schob die nächste hinein.
"Generell kann man beide komplett vergessen. Obwohl was will man auch von denen erwarten? Das dieser Herzog einer dieser Friedenswächter ist..das hat doch nie gepasst."
Ezra kauerte sich hinter eine Kiste.
"Mandalore ist vollkommen verkommen. Frieden, pah. Einst wurden wir für unsere Kultur und unsere Macht gefürchtet."
„Aber Frieden macht unsere Religion kaputt. Unsere Ehre. Unsere Kontrolle. Wir wurden gefürchtet für unser Können."
Ezra blinzelte. Was waren das für...?
"Und dann musste dieser Abschaum von einem Jedi den Einzigen umlegen, der uns retten konnte."
"Kelden Wren war ein Mann von Ehre und ein wahrer Mandalorianer", sagte einer und tat eine Kiste hinein. Ezra schlug eine Hand vor den Mund. Das konnte nicht sein. Das waren...
"Dafür wird er auch noch bezahlen. Und das Püppchen auch. Vielleicht bekommt Mandalore dann seine Ehre zurück."
„Lang lebe die Herzogin", grinste ein anderer.
„Lasst sie ruhig Platz im Jenseits nehmen."
Ezra riss die Augen auf. Sein Herz klopfte und er konnte es nicht fassen. War er wirklich durch absoluten Zufall auf Keldens Anhänger gestoßen? Er zuckte zusammen, als sich eine Hand auf seine Schulter legte und sah zur Seite. Han kauerte neben ihm. Ezra wollte etwas sagen, doch der Schmuggler tat einen Finger vor seine Lippen und schüttelte den Kopf. Sie hörten den Rest lachen.
"Beide um genau zu sein. Den Boss würde es freuen."
"Glaubt ihr den Gerüchten?"
„Das sie ungeschützter denn je ist? Weil der Herzog weg ist? Möglich. Trotzdem ist sie kein Kieselstein. Aber stellt euch mal.."
Einer hob einen Finger.
„Das Dunkelschwert in unseren Händen vor? Ganz Haus Vizsla, ihre eigene Mutter unter uns.."
Sie hielten inne.
„Mandalore in unseren Händen."
Ezra verengte die Augen und tat eine Hand an sein Lichtschwert, doch Han schüttelte demonstrativ den Kopf.
"Ohne Jedi. Ohne diese Verräter. Mandalore wieder an der Macht.."
"Das klingt doch sehr gut."
Einer lachte.
"Dann sollten wir das doch in Angriff nehmen. Wenn die liebe Herzogin ungeschützter denn je ist. Ist doch nur Recht wenn der Jedi fort ist. Ist wahrscheinlich eh nur ein Feigling."
"Na ja.. der Boss schien ihn ziemlich ernst genommen zu haben."
"Er hat mal eine ganze Garnison Sturmtruppen vom Himmel geholt", hörte Ezra sie voller Angst flüstern. Jemand schnaubte.
"Na und? Er ist weg und wir haben freie Bahn. Dann können wir auch gleich diese Kopffüßler beseitigen. Und diese Kids, wovon man sich erzählt."
Ezra wurde ganz bleich.
„Der Captain von Concord Dawn, der ganzen mandalorianischen Armee...ist im Palast. Wir hätten Concord Dawn unter Kontrolle, einschließlich Mandalore."
Sie lachten auf.
„Ich werde sofort die politischen Stimmen von uns anrufen und die werden etwas für die Herzogin ausklügeln."
"Wir sollten bald aufbrechen. Die Garde und vor allem diese Beschützer sind ja so blind. Sie würden unsere Verstecke niemals finden."
Han deutete Ezra an ihm zu folgen, doch dieser schüttelte den Kopf. Der Schmuggler packte ihn am Arm und zerrte ihn erneut mit sich. Dabei achteten sie darauf verdeckt zu bleiben. Han zog ihn mit sich durch die Menge, in eine Gasse.
„Ezra.."
Der Jedi war kreidebleich.
"Ich...ich habe sie alle...sie wollen sie alle..."
Er sah zu ihm.
"Das...das sind Keldens Leute. Die nach denen wir die ganze Zeit gesucht haben. Sie...sie wollen Sabine stürzen, das Dunkelschwert, Mandalore..sie...sie wollen meine Familie...meine Eltern, meine Schwester, die Kids, Rex, Soka...sie wollen sie alle.."
Er legte eine Hand an seine Stirn.
"Was...was habe ich getan? Ich...ich habe sie...ich habe Sabine.."
„Entspann dich. Hey."
Han hielt ihn am Arm.
„Ich kläre das. Bitte. Gehe bitte nicht zu weit mit deinen Gedanken."
Ezra schüttelte den Kopf.
"Ich muss etwas tun. Ich muss...sonst werden sie alle.."
Ein furchtbarer Gedanke kam ihn.
"Wenn...wenn ich das nicht gehört hätte. Dann...dann hätte ich sie alle nie...nie wiedergesehen. Ich bin gegangen und sie alle wären.."
Seine Knie zitterten und Han konnte gerade noch Ezra vor einem Sturz bewahren. Trotz allem weckte sich etwas Hoffnung in ihm. Würde sein Freund alles einsehen und sehen, dass er nach Hause musste? Das er nicht mehr weglaufen konnte?
„Hey, bitte."
Er berührte seinen Arm.
„Es ist noch nicht zu spät."
"Doch..doch ist es. Ich kann nicht...nach Hause. Nicht mehr. Sie sind dem ausgeliefert. Und...es ist alles meine Schuld. Sie..sie hatten mit allem Recht."
„Nein, hatten sie...Ezra.."
Der Jedi stand langsam auf.
„Wir müssen sie wenigstens warnen."
"Und wie? Ich..ich kann nicht.."
Er umklammerte seinen Oberkörper, dann sah er auf.
"Wir...wir folgen denen einfach! Ja genau! Wir nehmen sie einfach auseinander!"
Han sah ihn an.
„Wir sind zu dritt und die aus Beskar. Hör dich zu. Wir müssen sie warnen."
"Nein. Wir folgen denen und schützen sie so. Ich werde nicht zurückkehren."
Han war langsam am Ende seiner Weisheit. Wenn das Ezra schon nicht dazu brachte zurückzukehren...
„Ist das deine Art? Sie haben gesagt das sie Leute auf Mandalore haben, Sabine braucht Hilfe, sie wird von einem Anschlag nichts wissen."
"Wieso verstehst du nicht, dass ich nicht zurück kann? Ich weiß von eurem lächerlichen Plan, Han. Aber ich werde nicht nach Mandalore gehen. Das ist für mich vorbei."
„Mein Plan ist es zumindest nicht sie sterben zu lassen. Denn das betrifft meine Frau ziemlich, weil Rex da mit reingezogen wird. Und ich glaube von Verrückten willst du keine Armee haben."
"Ich werde sie nicht sterben lassen. Ich werde diese Kerle beseitigen und sie werden nie etwas davon wissen. Und wenn ich dabei draufgehe.."
„Du bist sehr witzig."
"Wieso? Wieso lässt du mich nicht einfach abhauen und hast deinen Frieden?"
Han atmete tief durch.
„Ich bin zwar manchmal ein wirklicher Arsch und vielleicht auch nicht der Beste der besten, aber mir liegt was an dir und wohl oder übel an Leia und die tötet mich wenn du drauf gehst und das verzeih ich mir nicht."
Ezra blieb einen Moment ruhig und überdachte die Worte. Dann seufzte er.
"Han...ich finde das sehr nett von euch allen. Wirklich ihr seid die besten Freunde, die man sich nur wünschen kann. Aber...aber ihr könnt nicht ewig auf mich aufpassen. Ich kann nicht immer bei euch bleiben."
Er schüttelte den Kopf.
"Ich verlasse den Falken morgen früh. Tut mir Leid, Han. Aber ich muss selbst entscheiden wohin ich gehe und was ich tue."
„Ezra, ich will keinen Stress mit dir. Aber wir sind alte Freunde und ich will das du an Bord bist, weil du auch eine unglaubliche Bereicherung für mich und Chewie bist. Bitte. Lass uns zusammen bleiben. Vielleicht überleben wir alles dann auch gut."
"Was mache ich denn schon? Ich bin seit drei Wochen der absolute Mistkerl, der kaum ein Wort sagt und immerzu depressiv ist. Ich weiß es selbst und trotzdem kann ich nichts dagegen tun."
Ezra fuhr sich durch sein Haar.
"Ich weiß, dass ihr mir Zeit gibt, damit ich...zurückkehre. Aber das wird nicht passieren."
„Gut und selbst wenn nicht. Ich mag deine Gesellschaft. Der Zottelkopf an Bord auch, ich hab kein Bock dich mal woraus hauen zu müssen. Bitte."
Er hob ihm die Hand hin.
„Ich werde niemals mehr nachfragen. Du kannst machen was du willst. Ich werde dich zu nichts drängen. Aber ich will das du an Bord bleibst."
Ezra betrachtete ihn einen Moment.
"Du fragst nicht mehr nach? Und ich werde nicht mehr damit konfrontiert?", hakte er nach und beäugte ihn kritisch. Etwas in ihm sagte, dass es der falsche Weg war. Das er nicht ewig davonlaufen konnte. Das er dort nicht hingehörte.
„Ja. Ich frage nicht nach. Mich interessiert es nicht mehr. Ich weiß, wie es ist nicht nach Hause zu wollen."
Ezra seufzte.
"Ich...ich kann einfach nicht. Und...ich will es auch nicht."
Wenn er sich das lange genug einredete, dann würde das auch funktionieren. Irgendwann.
"Lass...lass uns sehen, was wir über diese Partisanen ausrichten können. Ich bin zwar fort...aber ich will nicht, dass ihnen etwas zustößt. Auch...auch wenn sie mich.."
Er schluckte und rieb sich den Nacken.
"Nicht so wichtig. Machen wir es einfach so."
Er ergriff die Hand von Han.
„Das ist okay. Ich bin einverstanden, Dume."
Han legte einen Arm um ihn und beide folgten dem Pfad.
"Nenne mich nicht so", murmelte Ezra und beide beobachteten weiterhin die Partisanen.
"Wir müssen uns irgendwie an sie dranhängen.."
Er schloss die Augen, als die Macht ihm etwas sagen wollte. Er blinzelte.
"Nein...nein wir zerstören ihre Vorräte. Dann können sie noch nicht weg und...wir haben mehr die Gelegenheit mehr über sie herauszufinden."
„Meinst du?"
Er sah zu den Leuten.
„Okay, ich habe ne Idee. Brauche nur meinen lieben Freund..."
Er nahm seinen Komlink.
„Chewie, Hintern hierher."
Ezra schloss die Augen und seufzte. Die Frage hatte er sich bereits gestellt, aber was tat er da? Hatte er sich wirklich so verändert? Sein altes Ich wäre sofort auf den nächsten Weg nach Hause und hätte alles vergessen, nur um sie zu warnen. Seine Familie zu beschützen. Und was tat er da? Er wollte sie aus dem Hintergrund ausschalten, Informationen einholen und sie gegen sie benutzen. Auch um sie zu schützen. Doch auch wenn sein Herz etwas komplett anderes sagte....nach Hause konnte er nicht. Nie wieder.
Da war einfach eine Mauer und die...die verschwand nicht. Sie wollte nicht verschwinden. So sehr er auch das wollte. Er blieb dahinter und seine Sehnsucht, seinen Schmerz und seine Depression mit ihm. Und das würden seine neuen ständigen Begleiter für die Zukunft sein.
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"Unsere Spione haben verschiedene Standorte ausgemacht, Sabine. Und ohne Zweifel handelt es sich bei den Partisanen um Kelden Wrens Anhänger und Verbündete. Nur weil ihr Anführer das Zeitliche gesegnet hat bedeutet das nicht, dass sie aufgegeben haben", erläuterte man Sabine die Lage, während einer Besprechung. Allerdings befand sich diese nicht im Palast, sondern..
"Süße, ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist, dass du an vorderster Front dabei ist."
Bei Ketsu. Im Schiff. Sabine hatte eine neue Möglichkeit gefunden sich abzulenken. Zum Leidwesen ihrer Schwester. Und ihrer Mutter.
„Nun ja, niemand hat bisher großartig was gegen die Leute machen können und die Propaganda muss jetzt endlich aufhören."
Katan seufzte entnervt und sah weiter nach Hinten, wo Rex mit seiner Truppe sprach.
„Darf ich mir einen Jetpack aufziehen und fliehen?"
"Wehe du lässt mich mit dieser Irren allein", kam es von Ketsu zurück. David sah zu Bo.
"Wehe, Schatz. Wir ziehen das mehr oder weniger zusammen durch."
"Na ja eure Tochter hat sich ja nicht davon abhalten lassen und musste ja mitkommen", kommentierte Kal und verdrehte die Augen.
„Ich bin die Herzogin. Ich hab lange genug dumm rumgesessen."
Sabine hielt ihren Helm fest auf ihrem Schoß.
„Sie hat in dem Sinne das Recht mitzukommen", wandte Rex ein.
„Wir müssen nur aufpassen."
„Vor allem du. Dein Job ist das. Nicht nervös?"
„Mum, ich bin über dreißig. Besitze seid über fünfzehn Jahren das Dunkelschwert und bin ungeschlagene Meisterin darin. Also?"
„Punkt für die Kleine."
"Selbstüberschätzung und Überheblichkeit bringen dich nicht weit", gab David zurück und seufzte.
"Sabine, du solltest gar nicht hier sein. Meine Güte du hast ein Kleinkind Zuhause."
"Punkt für unseren Künstler", meinte Kal und tat seinen Helm unter den Arm.
"Sabine, ehrlich. Du bist doch hier aus ganz anderen Gründen."
Die Mandalorianer wechselten einen Blick. Sie alle wussten Bescheid. Besonders für Bo und David war es ein regelrechter Schock, dass die Sache so eskaliert war. Sie wussten wie viel Ezra Sabine bedeutete und das sie sich getrennt hatten....war alles, aber keine glückliche Fügung.
„Ich bin hier, weil ich nicht zulasse das meinen Kindern geschadet wird und meinem Volk erst recht nicht. Wir haben Beweise das diese politische Gruppe Kelden geholfen hat und weitere Angriffe planen könnte. Abgesehen davon schadet Bewegung keinem von uns. Noch Fragen, oder wollen wir den Angriff abblasen?"
Stille.
„Perfekt, dann wäre das doch geklärt. Ketsu, Beeilung."
Rex fuhr über seinen Kopf und er zog den Helm auf.
„Das wird lustig."
„Besser als Klappergestelle, alter Freund", wandte Katan ein. Sie waren gerade dabei sich bereit zu machen und die Helme aufzutun, als..
"Sabby...das wird dir nicht gefallen."
Tristan meldete sich und kam in den Raum. Allerdings nicht alleine.
"Mama!"
Sabine blinzelte und ließ ihren Helm fallen.
„Enja?!"
Die Mandalorianer staunten nicht schlecht auf das kleine Mädchen in Tristans Armen. Dieser hielt seine Nichte mit etwas unglücklichem Gesicht fest.
"Wir haben einen blinden Passagier."
Stille.
"Also wenn wir jetzt noch einen Beweis bräuchten, dass Enja von Sabine und Ezra abstammt.."
David machte eine Geste.
"Da haben wir ihn."
Sabine seufzte.
„Was tust du denn hier? Brianna macht sich bestimmt fürchterliche Sorgen, mein Schatz."
Sie nahm ihre Tochter liebevoll ihrem Bruder ab und drückte sie an sich. Enja kicherte und schmiegte sich an ihre Mutter.
"Mama, Mama!"
Ketsu kam aus dem Cockpit.
"Würde jemand mal hier..."
Ihre Augen weiteten sich und sie erblickte Enja.
"Etsu!"
".....Sabine, was macht meine Nichte hier?"
„Ich frage mich das selber.."
Sie strich über ihren Kopf.
„Du kleiner Schlingel. Ich sollte dich sofort..Urgh."
Sabine küsste ihre Tochter auf die Stirn.
„Okay, was machen wir jetzt?", hakte Katan nach.
„Unsere Enkelin kann ja wohl schlecht mit in den Kampf."
„Sehr witzig."
Rex tätschelte Enjas Kopf .
„Sie muss nach Hause."
"Na prima und wie stellen wir das an?", fragte Tristan.
"Wir können sie ja schlecht hier warten lassen."
"Und wir haben nur dieses Schiff", wandte David ein und bedachte seine Enkelin mit einem sanften Blick.
"Die Kleine...wie ihre Mutter."
"Einer von uns muss hierbleiben und auf die Kleine achten", merkte Kal an. Tristan lachte.
"Super. Enja ist schneller weg, als man schauen kann. Sie ist die Neugier in Person."
Sabine schlug ihm auf den Hinterkopf.
„Ermutige sie nicht noch. Deine Tochter ist kein anderes Beispiel, du hast sie auf Tatooine verloren, weil sie einem Bantha nachgelaufen ist. Mit zwei. Also ruhe auf den billigen Plätzen."
David sah zu Bo.
"Deine Kinder, Katan. Deine Kinder..."
Ketsu seufzte und verschränkte die Arme.
"Was machen wir mit der Süßen? Die Frage bleibt."
Sabine seufzte wieder und betrachtete ihre Tochter.
„Wieso bist du nicht bei Bria?"
„Mama spielen. Mama spielen."
...Das war einer der wenigen Ausreden die sie kannte.
„Oh Kind."
Katan sah ihren Mann an und dann Sabine.
„Ich sag es nur ungern und eigentlich hasse ich es Missionen auszusetzen, aber ich werde mit zwei Leuten hier bleiben. Enja braucht Schutz. Das hat die oberste Priorität."
"Wir haben uns das Ganze wesentlich anders vorgestellt, aber ja. Enjas Sicherheit ist jetzt wichtiger", stimmte Ketsu zu und strich ihrer Nichte über den Kopf. David nickte.
"Tja dann...Sabine dir bleibt nichts anderes übrig. Du, deine Mutter und ich bleiben hier. Die Kleine wird dir sonst folgen und direkt ins Gefecht geraten."
„Oh nein. Nicht mit mir. Ich bin nicht mitgekommen um Däumchen zu drehen. Ihr werdet mich brauchen, da bin ich mir sicher. Deshalb werden du und Mum hier bleiben."
Sie sah auf ihre Kartei.
„54-32, Eliot? Sie werden bitte hier bleiben bei meinen Eltern."
"Verstanden, Majestät."
Ein Mandalorianer salutierte. David tat eine Hand an seine Stirn.
"Sabine, das kannst du nicht machen. Enja wird dir folgen wollen. Sie ist in viel größerer Gefahr, wenn du gehst. Du weißt wie flink die Kleine ist."
"Auch ne Art zu sagen, dass ihr beide nicht mit ihr klarkommt", wandte Ketsu ein und machte eine Geste.
"Ich setze mich zurück ans Steuer. Sabine, drei Minuten. Dann sind wir direkt über ihnen."
„Ihr werdet wohl auf ein einjähriges Kind aufpassen können?"
Sabine liebkoste ihre Tochter.
„Du bleibst doch bei Oma und Opa, oder? Mama spielt nach dem Kaffeebesuch bei alten Freunden mit dir."
„Oh, Kaffeebesuch? Nette Art."
"So kann man auch eine Mission beschreiben", kommentierte Kal und schüttelte den Kopf. David blickte zu seiner Tochter.
"Was ist nur mit dir los? Sabine, wir reden hier von deinem Kind. Du kennst das Risiko."
„Geplant war auch nicht das sich der sture Kopf meiner Familie durchsetzt. Meine Tochter wird gar nicht sicher sein wenn das hier schief geht, noch fragen, Dad?"
David schüttelte nur den Kopf.
"Du bist vollkommen verändert. Die Sabine, die ich kenne würde das Ganze für ihre Tochter sofort abblasen."
Tristan räusperte sich.
"Tja, Dad. Meine Schwester ist im Moment auch nicht sonderlich...sie selbst."
Kal fuhr dazwischen.
"Wie wäre es, wenn wir das später besprechen? Sabine, auf deine Verantwortung."
Er sah hilfesuchend zu Rex. Ein Drama brauchten sie vor dieser Mission nicht und schon gar nicht vor Enja.
„Kal hat recht. Beeilt euch lieber und redet weniger."
Sabine gab ihrer Mutter Enja.
„Mama.."
„Komm. Nur ein bisschen."
Sie küsste ihre Tochter auf den Kopf.
„Bis gleich. Und dann malen wir ein schönes Bild."
Wie erwartet war Enja alles andere als begeistert davon. Sie zappelte und streckte ihre Hände nach Sabine aus. Als diese nicht reagierte, zappelte sie doller.
"Wir kommen keinen Meter weit."
„Mama."
„Enja. Bitte."
Die Mandalorianer seufzten auf. Das wurde so nichts.
„Ich kann dich nicht mitnehmen. Mama würde sich nur schreckliche Sorgen machen. Ich will doch nur das beste für dich."
„Mama.."
"Wir brechen das Ganze ab. Das ist mir zu riskant", kam es von Ketsu zurück, die durch den Funk die Sache richtig erfasste. David nickte.
"Wir können sie nicht gefährden. Außerdem wird Enja sehr schnell unruhig."
Tristan legte eine Hand an sein Kinn.
"Es sei denn..."
Er sah zu Sabine.
"Hast du irgendetwas bei dir, was sie an Ezra erinnert?"
Der Mandalorianer sah die fragenden Blicke und zuckte die Schultern.
"Sie braucht etwas, was sie im Moment mehr will als ihre Mama. Und da kommt nur ihr Dada in Frage."
Enja horchte bei den Worten auf. Wo? Wo war Dada?
Sabine verdrehte die Augen.
„Äh, nein. Ich habe von Ezra nichts dabei. Die Eheringe sind im Tresor."
„Sei nicht so schlecht gelaunt."
Die Herzogin dachte kurz nach und fasste an ihren Anzug.
„Moment, das...das hab ich vergessen..."
Sie fasste an ihren Hals und nahm eine Kette hervor. Es war die Kette, die Ezra ihr einst geschenkt hatte. Damals, als noch alles in Ordnung war. Als sie nur Rebellen gewesen waren....und nichts anderes.
Enjas Augen leuchteten auf. Sie fühlte die Präsenz ihres Vaters daran.
"Dada!"
Das kleine Mädchen umfasste die Kette und kuschelte förmlich mit ihr. Sabine sah auf und blickte in wissende und schmunzelnde Gesichter.
„Haltet die Klappe."
Sie nahm ihren Helm und setzte ihn auf.
„Bewegung. Bis später, Schatz."
Enja war beschäftigt. Sie fühlte die Präsenz ihres Vaters und das erfreute sie mehr als alles andere. David und Bo waren bei ihr.
"Sabine, wir haben es. Los!"
Die Rampe fuhr runter, wobei die Jetpacks aufgeschnallt wurden.
„Bis später, meine lieben Eltern. Passt auf meine Tochter auf. Rex."
Der Klon sah zu der Truppe.
„Okay, zweier Formation. Los, los, los!"
Sie sprangen aus dem Schiff hinausging die Wolkenfelder. David seufzte und strich seiner Enkelin über den Kopf.
"Sie ist vollkommen durch den Wind."
Enja kuschelte mit der Kette und schien wunschlos glücklich zu sein.
„Tja, unsere Tochter. Aber sie nimmt die Zügel in die Hand. Deshalb..."
"Ich hoffe nur, dass sich das bald mal klärt. Das ist ein reines Chaos."
„Na ja..ich mag manchmal ihre ruppige Art. Das kommt nach mir."
"Aber nicht so."
David seufzte und küsste Enja auf den Kopf.
"Hoffen wir, dass das wenigstens ein Erfolg wird."
„Hey, sie ist Sabine. Was kann schon schiefgehen. Sie kommt ganz nach mir."
Amüsiert sah sie ihn an.
"Deswegen mache ich mir Sorgen."
Er bekam einen Schlag auf den Hinterkopf und lachte leise.
"Ja sie kommt definitiv nach dir."
„Ach so. Das magst du auch nicht, ne?"
Sie trat wieder weiter ein.
"Nein. Das liebe und verfluche ich oft zugleich."
Er küsste sie auf die Wange und beide blickten auf Enja. Hoffentlich war die Mission wenigstens schnell vorbei. Den kleinen Sonnenschein in diesem Gebiet bei sich zu haben behagte ihnen nicht.
Nein, nicht wirklich.
####
Sabine landete am Boden und rollte sich ab. Keuchend stand sie auf und betrachtete den Berg.
„Hübsches Versteck."
"Bringen wir es schnell hinter uns", wandte Tristan ein und landete neben ihr. Kal seufzte und nutzte seinen Visor.
"Ich erkenne Truppen. Wachposten. Jeweils östlich und südlich."
Er sah zu Sabine.
"Wir sind hier offenbar richtig. Ich erkenne das Zeichen an ihren Rüstungen."
Tristan nickte.
"Das ist Keldens. Er hatte es in den Anfangsjahren vor ein paar Jahren. Er hat sich immer etwas aus solchen Dingen gemacht."
„Interessant nicht wahr. Ich werde mich an seinem Grab irgendwo in der Wüste für die großartige künstlerische Bereicherung bedanken."
Sie betrachtete den Eingang.
„Rex, Kal. Die Wachen. Tristan, du folgst mir. Die Truppe teilt sich auf."
Die Mandalorianer nickten und salutierten. Kal und Rex nickten sich zu.
"Wo ist der Leichnam eigentlich genau abgeblieben?", fragte Tristan und betrachtete selbst mit seinem Visor die Wachposten. Dann folgte er Sabine.
„Ketsu hat ihn weggebracht und die Rüstung ist noch im Palast von Harry Skirata."
Sie gingen hinter einem Felsen in Deckung.
"Tja wie ich Ketsu kenne hat unser Cousin kein Begräbnis bekommen", scherzte Tristan und klappte den Visor hoch.
"Akira wird sich freuen, wenn er die Rüstung zurückbekommt."
Der Mandalorianer musterte seine Schwester.
"Sabby...bist du wirklich okay?"
„Was ist das für eine Frage?"
"Beantworte sie mir doch einfach mal."
„Ja, mir gehts gut. Kannst du dich konzentrieren?"
"Tue ich ja, aber du solltest es auch."
Tristan zückte seine Blaster.
"Du bist nicht du. Schon seit ein paar Wochen nicht."
„Oh, wenn ich die Seelsorge brauche melde ich mich."
"Sabine..."
Er seufzte.
"Rede bitte mit jemanden darüber. Und zwar richtig. Wir wollen dir doch nur helfen."
„Ich brauche keine Hilfe. Ezra hat sich entschieden, mich interessiert es nicht. Er will den Eisblock und eine arrogante Herzogin? Gut, da hat er sie."
Sie nahm ihr Schwert und sah zu den Wachen die in die Büsche gezogen wurden.
„Los."
"Sabine..."
Doch da lief die Herzogin auch schon los. Tristan fluchte und folgte ihr.
"Frauen mit Liebeskummer werde ich nie verstehen.."
Sabine sah in die Höhle und trat ein. Ihr Weg fand sich durch das dunkle Tunnelsystem. Sie hörte Stimmen..Worte. Sie verschwand in einem Spalt. Tristan blieb nichts Anderes übrig als sich an ihre Fersen zu heften und ihr zu folgen. Aber das Gespräch war noch lange nicht erledigt. Es schien eine Art Tunnelsystem zu sein, welches sie quer durch den Berg führte. Bisher waren ihnen nur ein Versteck bekannt. Und sie hofften, dass es bei einem bleiben würde.
"Alle Wachen ausgeschaltet", meldete sich Kal über Funk.
„Verstanden. Kommt rein."
Sabine seufzte und lief schließlich weiter.
„Tristan. Beeilung."
"Ich bin direkt hinter dir."
Er folgte ihr und raste förmlich in sie hinein.
"Au! Sabine..."
Die Mandalorianerin war vor Schreck stehen geblieben, als sie die ganzen Teile, Waffen und Vorräte sah. Schluckend sah sie sich um und lief langsam hinein.
„Bomben, Waffen mit starkem Projektil.."
"Na das trägt Keldens Handschrift."
Tristan besah sich den Vorrat.
"Wow. Damit könnte man mal eben den Palast ausradieren."
„Nicht nur den Palast. Wir haben Treibstoffzellen überall. Die ganze Hauptstadt.."
Sie öffnete die Kisten.
„Ich sollte vor Freude hüpfen, aber wenn ich denke das es noch mehr von dem Zeug gibt.."
"Wir werden sie alle finden, Sabby."
Tristan tat eine Hand auf ihre Schulter und drückte diese.
"Verlass dich drauf. Wir werden sie alle kleinbekommen. Ach und Enja bleibt das nächste Mal bitte daheim."
„Das wäre wohl besser. Ich will das alle Verstecke gefunden werden. Die Sachen werden versperrt. Die Höhlensysteme zerstört. Ich werde noch persönlich zu diesen politischen.."
„Wichtigtuern gehen? Oh, euer Majestät. Ich wünschte ihr wärt genauso begabt mit Worten, wie wir es sind."
Tristan und Sabine zogen sofort ihre Blaster, doch Gelächter ertönte nur.
"Sabine und Tristan Wren. Einst die einzigen Thronerben auf Mandalore. Nun die Herzogin und ihr unbedeutender Bruder."
Mandalorianer mit Keldens Zeichen traten aus dem Schatten. Die Waffen erhoben zielten sie auf beide. Sofort stellten sie sich Rücken an Rücken und hoben ihre Waffen.
„Ihr habt lange genug Propaganda betrieben. Ihr habt Kelden geholfen und das ist Hochverrat."
"Hochverrat? Oh nein, Majestät. Hochverrat ist das was ihr mit Mandalore getan habt. Unserer Heimat."
"Ihr habt sie zerstört. Uns die Macht, uns alles geraubt."
"Wir haben eine lange Periode des Friedens mit allen Klans. Inwiefern nennt sich das Zerstörung?", merkte Tristan an und hielt seine Blaster.
"Ah der Verräter."
"Kelden hat uns ein besonders hübsches Schicksal für dich hinterlassen. Er war ein Krieger, ein Held. Er hätte die Ordnung wieder hergestellt!"
Ein weiterer Blaster richtete sich auf Sabine.
"Aber dieser Abschaum musste ja alles zerstören. Einen Jedi auf den Thron! Dem Thron unseres Reiches! Einen größeren Hochverrat gab es nie!"
„Tar Vizsla war selbst ein Jedi."
Ihr Dunkelschwert fuhr aus.
„Er war einer der größten Anführer. Ich würde mal sagen, ihr seid geblendet."
"Nein, du! Mandalorianer und Jedi sind Feinde! Dieser Abschaum gehört nicht zu uns!"
Tristan knurrte.
"Ihr seid so blind! Sie haben uns vor dem Imperium gerettet! Sie hätten uns versklavt!"
„Na ja, aber das passiert ja jetzt nicht mehr. Ihr habt doch zugelassen das wir aufsteigen können. Und ihr könnt nichts tun. Zumindest nicht wenn wir euch umbringen."
Sabine linste zu Tristan.
„Schöne Aussichten."
"Nett. Aber leider.."
Tristan warf eine Rauchbombe.
"Haben wir etwas anderes vor. Runter!"
Er und Sabine gingen in Deckung und nutzten den Moment, um sich hinter zwei Kisten zu werfen.
"Ein falscher Treffer und der ganze Berg geht in die Luft", raunte Tristan Sabine, als die Mandalorianer sich in einem bunten Nebel wiederfanden.
"Was ist das?!"
"Du hast sie perfektioniert."
„Wohow."
Sie grinste unter ihrem Helm.
„Rex, bist du breit?"
Von oben in der Höhle waren Rex, Kal und einige Mandalorianer an der Wand.
„Bereit, wie nie zuvor. Wir fallen in drei, zwei, eins."
Damit ließen sie sich los und fielen hinunter.
"Was zum...?!"
"Sabby, ich meckere nie wieder über deine Kunst", gab Tristan zurück, als die Bomben platzierten. Der ganze Berg musste einer Sprengung herhalten, wenn sie die Vorräte komplett vernichten wollten.
"Wenigstens klappt das nach Plan", meldete sich Kal zu Wort und schlug einen von Keldens Leuten zu Boden.
„Dann haben wir den Kids was zu erzählen."
Sabine warf eine Bombe an die Kisten und rollte sich ab, als sie darüber sprang.
„Also, wir haben.."
Plötzlich wurde sie zu Boden gerissen. Ein großer Körper lag auf ihr und ihr Schwert rollte fort.
„Runter von mir."
Sie versuchte unter ihm hervorzurutschen.
"Oh nein, Majestät. Jetzt habe ich dich!"
Er holte seinen Blaster und wollte ihn ihr direkt an die Schläfe halten. Doch ein Schuss trat ihn in die Seite und Tristan kickte ihn von Sabine weg.
"Nicht meine Schwester, Mistkerl!"
Kal warf Sabine ihr Schwert zu.
"Wie war das noch ungeschlagen?"
„Ja, ja. Ich bin ungeschlagen. Danke."
Ihr wurde aufgeholfen. Die Klinge fuhr aus und sie blockte einen Schuss ab.
„Weißt du, dich zu beschützen ist echt ein Privileg", kommentierte Rex.
„Ich weiß, deswegen liebst du deinen Job."
"Er ist aber auch zugleich sehr anstrengend. So Launenhaft wie du bist", antwortete Kal und schoss einen Mandalorianer in die Schulter. Tristan platzierte die restlichen Bomben.
"Wir haben es gleich."
„One-Way-Ticket ins Jenseits eben."
Sabine sah sich um.
„Wo sind die Anführer? Wir brauchen Sie lebend."
"Wir sind bisher auf keine Weiteren gestoßen", gab Kal zurück.
"Vielleicht...sind sie auch gar nicht hier?"
Tristan wich einem Schuss aus und rollte sich zur Seite.
"Wie meinst du das?"
"Wir haben mitbekommen wie sie über eine neue Lieferung gesprochen haben, die sich seit drei Tagen verspätet"
„Verdammt, das sind keine guten Neuigkeiten."
Sabine seufzte leise.
„Befehle?"
Sie zögerte kurz, dann...
„Beeilung. Wir verschwinden."
"Dann jagen wir hier mal alles in die Luft."
Tristan platzierte die letzte Bombe.
"Nichts wie raus hier. Sabby, du wirst die Ehre haben."
„Danke. Raus hier."
Sie scheuchte ihre Truppe hinaus.
„Alle..."
Tristan nahm sie am Arm und zog sie mit sich.
"So du aber auch, Sabby. Enja wartet schon."
„Folge dir auf Schritt und Tritt."
Sie liefen aus dem Raum und eilten durch das Tunnelsystem. Die Mandalorianer würden nicht ewig bewusstlos bleiben. Die Gruppe erreichte den Ausgang, wo Ketsus Schiff schon mit offener Rampe auf sie wartete.
"Na los, worauf wartet ihr?"
„Auf ein Kunstwerk, Schwester."
Rex schmunzelte.
„Abmarsch, wir haben zu tun. Und zwar woanders."
Sie zündeten ihre Jetpacks und landeten auf der Rampe, wo sie schnell ins Schiff stiegen. Sabine verharrte als Letztes dort und zückte die Fernbedienung, der die Bomben zum Explodieren bringen würde. Sofort hörte sie einen freudigen Schrei.
"Mama!"
„Ich komme."
Sie schmunzelte.
„Leute, das sind Arbeiten die ich sehen will."
Sie aktivierte den Knopf. Stille. Dann einen lauten Knall und tausende Farben.
Sie fühlte etwas an ihren Beinen.
"Mama, Mama!"
Enja klammerte sich fest, als das Schiff etwas zitterte. Dann rutschte sie etwas an die Kante.
Sabine schnappte sich sofort ihre Tochter. Und ging ein paar Schritte hinein.
„Du bleibst hier."
Enja murrte, aber klatschte als sie die schönen Farben sah.
"Mama, bunt! Auch!"
Sie wollte mehr sehen, doch ihre Mutter hielt sie fest.
„Du bleibst jetzt bei Mama."
Sie sah zu der Truppe, die sich langsam setzte.
„Gute Arbeit, Männer. Ich will Ihnen danken, für Ihre Mühen. Ich hoffe bald ist das geklärt und wir können alle wieder etwas mehr atmen, für Mandalore."
Die meisten Soldaten salutierten. Rex, Kal und Tristan taten ihre Helme ab. Sabine schloss die Rampe und das Schiff setzte sich in Bewegung.
"Es verlief ausnahmsweise mal nach Plan."
"Na ja fast. Da sind immer noch ihre Anführer. Und die übernehmen wohl die nächste Fracht persönlich", murmelte Kal. David hob eine Braue.
"Ihr konntet sie nicht schnappen?"
Tristan schüttelte den Kopf.
"Leider nicht."
„Nicht gut.."
Katan seufzte und nahm ihren Helm.
„Wie lange?"
„Drei Tage."
Sie seufzte leise.
„Wir sollten zurück. Drei Tage frei."
Rex nahm den Helm ab.
„Wir haben trotzdem einiges zu tun.."
"Ja, aber zuerst sollten wir nach Hause. Und den Rest anfunken, sodass sie nicht den ganzen Palast auf den Kopf stellen", scherzte David und Enja kuschelte sich zufrieden an ihre Mutter. Tristan tat Sabine eine Hand auf die Schulter.
"Können wir reden? Jetzt?"
„Geht das auch später? Enja.."
Sie strich sich eine Strähne weg.
„Nicht jetzt, Tris.."
Tristan wollte etwas sagen, aber seine Eltern schüttelten leicht den Kopf. Es war nicht der richtige Moment dafür. Enja seufzte leise und schloss die Augen. Das war alles zu anstrengend für sie gewesen. Kal ergriff das Wort.
"Du solltest mit ihr zu Ketsu, da ist es etwas ruhiger."
„Natürlich. Danke, Kal. Kümmern sie sich um die Männer."
„Immer. Natürlich", wandte Rex ein. Sabine zog sich mit Enja zurück, die bereits schon eingedöst war. David seufzte.
"Mir gefällt das alles nicht."
Tristan hob eine Braue.
"Das sie so ist oder das wir die Anführer nicht gekriegt haben?"
"Beides."
Katan strich über Sabines Helm.
„Unsere Tochter ist die geborene Anführerin Mandalores. Es war klar, dass irgendwann auch sowas passieren könnte. Es ist ihre Aufgabe...auf uns ein bisschen aufzupassen. Und wenn sie nicht reden will, können wir sie nicht dazu zwingen."
"Aber sie sollte mit jemanden reden, Mum. Sie macht sich nur selbst dadurch kaputt und setzt sich damit unter Druck. Und Enja und Caleb leiden schon genug unter allem", wandte Tristan ein. David seufzte.
"Sie ist wie deine Mutter. Und aus Erfahrung weiß ich das da nichts zu machen ist wenn sie nicht reden will. Geben wir ihr Zeit."
"Es sind fast vier Wochen rum, Dad."
„Und es hat Monate gebraucht das ich mit meinem Mann sprach. Als Herzogin hast du vielleicht nicht nur Druck, sondern auch Verantwortung dahinter versteckt man sich gerne. Und ich muss zugeben...sie macht das außerordentlich gut."
Sie stand auf.
„Irgendwann wird das auch vielleicht Caleb verstehen. Wir alle."
"Ich weiß nicht, Mum. Caleb ist eher ein Freigeist und wie Ezra drauf. Ich glaube nicht, dass er damit glücklich werden kann eines Tages."
David seufzte.
"Das ist die Bürde der Krone, mein Sohn. Manchmal ist es sehr schwer. Gib deiner Schwester einfach Zeit."
"Leichter gesagt als getan, David."
Kal lehnte sich zurück.
"Sie ist ziemlich in sich gekehrt. Und Enja und Caleb tut das Ganze nicht gut. Geschweige denn dem Rest."
„Das weiß ich. Aber lass uns einfach.."
Sie seufzte.
„Normal sein. Und ihr eine Chance geben."
"Bo hat Recht. Wir müssen einfach abwarten."
Tristan seufzte und setzte sich.
"Etwas anderes können wir wohl kaum tun."
Damit war die Diskussion für das Erste beendet.
„Das wird lustig Zuhause."
„Na ja, diesmal hat dich kein Balken erwischt."
"Na zumindest hast du heute kein Ärger mit Soka", kommentierte Kal und besah sich seinen Helm.
„Hey, das hat sich geklärt."
Der Klon sah Kal an.
„Nur weil du so ne Art Boss für mich warst...brauchst du nicht solche Witze reißen, Kal."
Er stieß den älteren Mann an.
"Die gute alte Zeit, was?"
Der Mandalorianer schmunzelte amüsiert.
"Ich kann es kaum abwarten, dass Akira seine Rüstung erhält. Die von Harry wird ihm unheimlich glücklich machen."
"Na ja wenigstens ist einer glücklich", merkte Tristan an.
„Fehlt nur noch die Hochzeit von ihm und Padmè."
Rex verschluckte sich fast an seinem Wasser. Kal lächelte.
"Akira mag sie sehr. Sie hat ihm vollkommen den Kopf verdreht."
David schmunzelte und klopfte Rex auf den Rücken.
"Geht's? Oder sollen wir von dem Thema lieber Abstand nehmen?"
„Was?"
Er hustete.
„Deine Frau hat manchmal eine Lose Zunge."
„Ich hab mit 16 geheiratet. Pass auf, pass Auf. Mandalorianerinnen sind nicht zu unterschätzen", grinste Katan.
"Ich würde es den beiden glatt zutrauen, dass sie sich einfach von jetzt auf gleich verheiraten", scherzte Tristan. Kal lachte.
"Ich glaube, dann bringt Ahsoka sie um."
„Aber da kannst du dir sicher sein. Sie ist schon fast siebzehn. Pass auf."
„Ist schon gut, schon gut."
Die Mandalorianer schmunzelten.
"Pass auf, Kumpel. Nicht das deine Tochter aufeinmal verheiratet ist."
Ein paar Soldaten konnten ihr Grinsen nicht verbergen. Wenn das passieren würde, dann würde die Jedi des Klanführers nicht mehr zu halten sein.
„Ich bin das letzte Problem, was Padmè haben wird."
"Sicher?"
Sie lachten und scherzten noch etwas rum. Das war ein Thema, wo sie wenigstens etwas gelassener sein konnten. Wenigstens bei einer Sache.
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Innerhalb von wenigen Tagen hatte sich die kleine Partisanengruppe oder mehr wie Ezra gehört hatte die Anführer der kleinen Gruppe erledigt. Die Vorräte hatten sie noch am selben Tag in die Luft gejagt und ein paar Tage später nach weiterem Abhören hatten sie sie überrascht, überwältigt und zum nächsten Planeten mit republikanischen Posten geschifft. Sie hatten vorher mit Leia gesprochen und von daher war es keine Schwierigkeit gewesen. Die Partisanen waren keine Gefahr mehr, zumindest die Anführer nicht. Und sie einfach so beseitigen hätte Ezra nicht gekonnt. Das stand seiner Ehre als Jedi im Wege. Zudem war er kein Mörder. Nicht...wie Kelden.
Das war er nie und würde er nie sein. Er seufzte leise, als er sein Essen im Teller drehte.
„Ich muss leider Wache schieben im Cockpit. Du kannst dich aufs Ohr hauen", seufzte Han.
Er musterte Ezra und fragte sich, wann der Jüngere sich zuletzt wirklich aufs Ohr gehauen hatte. Dieser stocherte nur in seinem Essen herum. Wie die letzten Tage und Wochen auch.
"Mal sehen..."
Chewie jaulte.
"Ich esse ja, siehst du?"
Der Wookie jaulte nochmals und legte seine Waffe fort.
„Sehen wir. Wehe es ist nicht leer."
"Du hörst dich an wie meine Mutter", murrte Ezra und schob den Teller fort. Doch der Wookie jaulte und schob ihn wieder zu Ezra.
„Iss. Los."
"Nein. Ich habe keinen Hunger."
Ezra verdrehte die Augen auf Chewies Antwort.
"Ich habe schon Eltern und die nerven mich noch schlimmer damit."
Wie sehr er sich wünschte, dass sie das in diesem Moment taten sprach er nicht aus.
„Wenn du das nicht isst und morgen umkippst, bin ich die Hölle der Galaxis."
Er klopfte Ezras Schulter.
„Chewie, komm mit."
Der Wookie jaulte etwas zu Ezra, dann stand er auf und folgte Han. Ezra seufzte nur und verdrehte die Augen.
"Ja, bis später."
Murrend rührte er weiter in seinem Essen rum. Er stützte seinen Kopf auf eine Hand und musste schmunzeln, als ihm etwas einfiel.
"Sitze gerade, esse vernünftig und...ist dein Kopf sehr schwer, Ezra?", ahmte er seinen Vater nach und seine Augen blitzten kurz auf. Bei der Macht, wie sehr ihn das genervt hatte. Aber... er hatte Recht. Gerade sitzen und essen.
Er lächelte in seine Suppe.
„Wie geht es dir?"
Vor Schreck ließ er den Löffel in die Suppe fallen und sah sich um.
"Hallo?"
Er blinzelte, aber niemand war da. Ezra schüttelte den Kopf.
"Seltsam..."
„Ich meinte das ernst."
Ezra fuhr auf und kriegte den Mund nicht zu. Das...das konnte doch nicht...
"Wie...was..."
Er erhob sich und sein Blick wurde finster.
"Oh sicher. Von meiner Familie kriege ich keine Halluzinationen, aber von diesem Miststück immer. Toll.."
„Halluzinationen? Was?"
Sinya lachte.
„Nein."
Ezra spürte es. Er spürte es nur zu deutlich. Seine Knie zitterten etwas und er lehnte sich gegen den Tisch.
"S-sinya..."
Das war unmöglich.
„Ich bin da, kleiner Bruder."
"Nenne mich nicht so!"
Ezra spürte wie sein Herz klopfte. Es war unmöglich, aber es war wahr. Sinya Bridger stand direkt vor ihm. Nun ja oder mehr ihre Erscheinung.
"Was...was ist das für ein Spiel?!"
„Das Band, auf Lothal hast du es schon. ...Erwähnt."
"Das war nicht für dich bestimmt! Das...das war privat!"
Ezra schnaubte.
"Was willst du?!"
„Leben, lachen und ehren."
"Das glaubst du doch wohl selbst nicht. Du hast mich auf Eshan entführt und Kyber wehgetan!"
„Nicht zu vergessen ich hab deine Schwester verletzt", fügte sie hinzu.
„Moment...ich bin deine Sis."
"Bist du nicht!"
„Doch."
"Du bist nicht meine Schwester! Wir sind vielleicht vom Blut her verwandt, aber das war es! Ich habe eine..."
Er brach ab.
"Ich brauche dich nicht."
„Ezra, du musst dich nicht fürchten. Ich bin wenigstens bei dir."
Der Jedi kehrte ihr den Rücken zu.
"Ich weiß nicht wovon du redest. Verschwinde."
„Das werde ich nicht."
Sie sah ihn an.
„Ich weiß um deinen Schmerz."
"Du verstehst gar nichts! Du weißt nichts!"
„Ach ja? Schau mich an. Seh ich so aus?"
"Was willst du, Sinya? Wieso lässt du mich nicht einfach in Frieden?"
"Ich will dich nach Hause holen", gab sie zurück.
"Ich brauche deine Hilfe."
"Ich brauche dich nicht. Nur weil ich sie verlasse habe bedeutet das nicht, dass ich jetzt zu dir kommen werde. Ich bleibe allein."
Er schnaubte.
"Ich...ich habe kein Zuhause. Und schon gar nicht bei dir."
„Wirklich? Bist du dir sicher?"
"Lieber bin ich ganz alleine, als mit deiner Gesellschaft gestraft zu sein."
Ezra setzte sich.
"Das war allein meine Entscheidung. Alles. Und ich werde niemals zu dir kommen."
„Aber ich bin das Beste für dich, Ezra."
"Wie kommst du darauf?! Das ist vollkommener Schwachsinn!"
„Nein, ist es nicht. Ich finde es besser, wenn du zu mir kommst."
"Wieso sollte ich?"
Ezra verschränkte die Arme.
"Du hast meine Schwester angegriffen, meinen Wolf, meinen Vater und meine Tante, du hast fast meine...Sabine getötet. Du hast mich dazu gebracht mich fast der Galaxis zu offenbaren. Du willst mich doch nur leiden sehen."
„Oh nein. Ich will dir zeigen wo dein Platz ist."
Sie nahm seine Hand.
„Bitte."
Ezra zuckte zurück, als ob er sich verbrannt hätte.
"Lass mich! Die Mühe kannst du dir sparen! Ich kenne meinen Platz!"
„Ach wirklich? Wo ist er?"
"Er ist..."
Ezra brach ab und senkte den Blick. Aus den Stichen schien ein Feuer entstanden zu sein, welches sein Herz brennen ließ. Ja. Wo war sein Platz? Die Antwort auf diese Frage....wusste er.
"Ich weiß wo er ist. Ich weiß wo ich hingehöre. Aber ich gehe nie wieder zurück. Ich habe meinen Platz verspielt."
„Ach wirklich?"
"Ja.."
Er seufzte.
"Ich hatte alles. Absolut alles. Aber...aber jetzt habe ich nichts mehr."
„Du hast mich."
Sie legte eine Hand an seine Wange und Ezra war starr vor Schreck. Für einen Moment, einen kurzen Moment...fühlte sich die Geste gut an.
"Wir sind uns fremd. Du bist nicht meine Schwester."
„Wieso? Ich bin es aber. Deine Schwester. Mit deinem Blut."
Sie blickten sich einander in die Augen. Ezra blinzelte und sah genauer hin. Für einen Moment...erkannte er sich selbst in ihr.
"Du bist nicht..."
„Doch, Ezra."
Ihre Stimme war sanft, aber eindringlich.
„Ich bin deine Familie."
"M-meine...Meine Familie.."
Bilder regten sich in seinem Kopf, in seinem Herzen. Er konnte nicht sagen was, denn dazu waren es zu viele. Aber von wem.Momente, die ihm so viel bedeuteten, die in seinem Herzen waren. Personen, Augen, hörte Gelächter. Namen. Stimmen. Er sah sie alle und verschiedene Momente, die von Liebe, Glück, Freundschaft und Freude gezeichnet waren. Von Vertrauen, Respekt, Wertschätzung und Treue. Von Familie.
„Ja. Ich."
Sie sah ihn eindringlich an.
„Deine Familie."
"Ja..."
Ezra lächelte bei den Bildern in seinem Kopf.
"Meine Familie..."
Er sah sie an.
"....die du nie sein wirst."
Damit stieß er sie von sich. Sinya beugte sich zurück und fing an zu schmunzeln.
„Hey."
"Bleibe fern von mir", knurrte Ezra und seine blauen Augen funkelten.
"Ich bin nicht wie du."
„Du bist wie ich."
"Niemals."
Ezra richtete sich auf.
"Ich habe kein Zuhause mehr, keine Familie, ich habe meinen Platz für immer verloren, was meine eigene Schuld ist. Weil ich ich bin und immer alles zerstöre, weil ich einfach der größte Fehler bin. Aber ich bin und werde niemals ein Sith sein. Ein Monster wie du! Ich kämpfe für das was richtig ist, ich helfe der Galaxis. Ich bin ein Jedi."
Er sah ihr in die Augen.
"Wir sind das komplette Gegenteil voneinander. Ich stehe auf der Seite des Lichts und egal wie tief ich noch sinken werde....ich bleibe bei ihr. Sie hat mir die schönsten Jahre, die schönste Zeit meines Lebens geschenkt. Ich bleibe Ashla auf ewig treu und nichts wird das je ändern können."
Sie blinzelte und sah ihn an.
„Ach ja? Du willst den großen, starken Mann spielen?"
Sinya hob den Kopf.
„Ezra, du musst dich nicht fürchten. Ich bin wenigstens bei dir."
"Nein. Nein, das bist und warst du niemals. Ich bin lieber völlig allein, als auch nur in deiner Gegenwart. Du hast Personen verletzt, die ich sehr liebe. Allein das kann ich dir niemals verzeihen."
„Ach wirklich? Aber wir sind uns näher denn je."
"Wir waren uns nie nah. Blut..."
Er blickte sie an.
"...bedeutet nicht Familie. Sondern Beziehungen, Nähe, Liebe....Verbundenheit, Vertrauen. Zuneigung. Freundschaft. Dadurch entsteht eine Familie, aber niemals nur durch Blut. Ich habe sie verlassen, ja. Sie wollen mich nicht mehr. Aber das bedeutet nicht, dass sie mir nicht ewig am Herzen liegen werden."
„So alleine wirst du aber nicht sein. Komm zu mir."
"Lieber bin ich allein, als ein Sklave der Dunkelheit."
„So wie ich?"
"Wie du. Nur du merkst es nichtmal."
Ezra seufzte.
"Es gab Zeiten, da wollte ich dich bekehren. Dich zurück zum Licht bringen. Aber das kannst du nicht. Dafür ist es zu spät."
„Hm, ich liebe diese Art von dir. Alles gutzumachen."
"Meine Art?"
„Jap. Du versuchst dein Bestes um alles gut werden zu lassen. Aber dafür ist es zu spät. Es gibt zu viele, die das Licht gerade auslöschen wollen. So viele", sagte sie leise.
„Und die Jedi werden es nicht aufhalten können. Am allerwenigsten du, Luke und deine Auserwählte Schwester.."
"Vielleicht sind wir nicht erfolgreich. Das Licht kann man nicht auslöschen genauso wenig wie die Dunkelheit. Sie sind miteinander verbunden und das Eine ist auf das Andere angewiesen. Ich kämpfe für Personen, Sinya. Für eine bessere Galaxis. Ich werde alles was in meiner Macht steht tun, um das aufzuhalten, was auch immer kommen wird. Ich werde für alles bereit sein."
Er stellte sich ihr gegenüber.
"Selbst für dich, wenn wir uns das nächste Mal sehen. Dann werde ich das tun, was ich tun muss."
„Ich freue mich darauf."
Sie lächelte.
„Deine Schwester ist süß. Pass auf, dass sie nicht im Wasser landet. Zucker...löst sich gut auf."
Ezras Blut schien zu Eis zu gefrieren.
"Du wirst sie nicht anrühren. Niemanden von ihnen", knurrte er und seine Augen blitzten.
„Dann sollte sie lernen sich nicht in meinen Weg zu stellen. Wie ich damals sagte...ihre Schilde kann sie nicht ewig halten. Das werde ich beweisen."
"Du wirst sie in Ruhe lassen! Du wirst sie alle in Frieden lassen, Sinya!"
Ezra schnaubte.
"Ich bin von ihnen weg, getrennt! Es gibt kein Grund mehr sie in deinem Visier zu haben. Sie stehen nicht mehr auf deinem Schachbrett!"
„Auf meinem schon. Es gibt ein mandalorianischen Spiel, wo du strategisch gut vorgehen musst. Gewagt, aber auch vorsichtig. Ich bin beides und lasse es nicht außer Acht mir deine Familie vorzuknöpfen. Denn einige von ihnen verbergen was vor mir, sind sehr stark und würden meinem Meister im Weg stehen. Also.."
"Nimm mich."
„Ach auf einmal?"
Sie schmunzelte.
„Du bist so leicht zu beeinflussen, mein Lieber. Leg dir das ab, bevor ich wirklich drauf zurückkomme."
Ezra atmete aus.
"Nein. Ich meine es ernst."
Er blickte sie an.
"Wenn du sie für immer in Ruhe lässt und niemanden von ihnen etwas tust...dann hast du mich. So wie du es immer wolltest. Kein Haken. Nichts. Ein Deal."
Sinya lächelte.
„Ach ja? Das kann ich nicht versprechen. Mein Meister hat was vor und da stehen sämtliche Jedi im Weg."
"Solange du nicht darauf eingehst wirst du mich niemals bekommen. Einen besseren Deal bekommst du nicht. Du nimmst mich und lässt sie dafür alle in Ruhe. Jeden Einzelnen von ihnen. Ich gegen sie. Das Angebot läuft."
„Das Angebot läuft nicht. Ich habe Pläne, mein Meister hat sie. Und dich zum Fall zu bringen wird dem nicht weiterhelfen."
"Was willst du dann?"
Ezra machte eine Geste.
"Seit was weiß ich bist du hinter mir her, hinter uns! Was willst du, Sinya?!"
„Alles zu seiner Zeit, Süßer."
Sie lächelte.
„Alles zu seiner Zeit."
"Du lässt sie in Frieden! Du rührst sie nicht an!"
„Werden wir sehen, Brüderchen. Nun iss schön deinen Teller leer."
"Sag mir nicht was ich zu tun habe! Ich bin nicht dein Bruder!", gab Ezra wütend zurück.
"Du wirst sie nicht bekommen! Niemanden von ihnen, hörst du? Niemals!"
„Das glaubst du wohl selbst nicht."
"Ich werde es verhindern."
„Mal sehen, ob du das schaffst."
"Für sie schaffe ich alles."
„Ach wirklich? Auch wenn du nicht dort bist? Erinnere dich. Du warst nicht bei Sabine auf Lothal und ich habe sie fast ertränkt. Also?"
Ezra schloss die Augen. Es stimmte ja. Sinya konnte ihnen etwas antun und er würde zu spät sein, bevor er sich überhaupt erst auf den Weg gemacht hatte.
"Wieso tust du das? Wieso willst du die vernichten...die ich liebe."
„Weil sie dir nicht gut tun. Durch sie, bist du hier. An Bord eines einfachen Schmugglers."
Abwertend sah sie sich um.
„Abgesehen davon checkst du nicht anders, wohin du wirklich gehörst."
Er atmete tief aus.
"Und du hörst mir jetzt mal zu. Selbst wenn ich zu dir gehören würde...es wäre der letzte, der allerletzte Ort, den ich in der Galaxis aufsuchen würde. Ich bin kein Gegenstand, den man einfach besitzen kann, Sinya! Ich allein entscheide was ich tue und wohin ich gehe, wohin ich gehöre! Was mit ihnen und mir ist ist allein meine Sache, aber niemals deine! Du hast keine Bedeutung für mich! Und es wird Zeit, dass du das endlich kapierst!"
„Vielleicht verstehe ich irgendwann. Aber jetzt? Jetzt muss ich gehen."
Sie lächelte.
„Ich brauche noch von jemand Hilfe."
"Sinya, ich warne dich! Du wirst nicht.."
Ezra wollte auf sie zustürmen, aber....er lief ins Leere. Blinzelnd sah er sich um. Doch da war niemand mehr. Nichts.
Er keuchte leise und sah mehr als geschockt aus. Was...war das real? Ja. Das definitiv, aber...seine Familie.
..war in Gefahr. Und...und er konnte nichts dagegen machen. Selbst wenn er soweit weg war...sie hatte sie immer noch im Visier. Ezra lehnte sich gegen die Schiffswand und versuchte sich zu beruhigen. Was sollte er nun tun? Was sollte er....Doch auf der anderen Seite....lag es nicht auf der Hand?
Er...er musste zurück..oder?
Bei dem Gedanken musste Ezra erstmal kräftig schlucken. Nein. Sie...sie würden allein klar kommen.....bestimmt. Also..das hoffte er.
"Ich gehe nicht mehr zurück. Nicht..."
Er schluckte und schloss schmerzhaft die Augen.
"Nicht an einem Ort, wo ich nicht gewollt bin. Wo ich nicht mehr...wo ich alles verspielt habe."
Es ging nicht. Sie mussten alleine klar kommen. So leid es ihm auch tat. Es ging einfach nicht. Nicht heute. Nicht morgen...
Nie wieder. Er konnte nicht zurück. Allein schon der Gedanke daran, was das auslösen würde, was für eine Wut und Enttäuschung er zu spüren bekommen würde..ließ ihn erzittern und den Boden erstaunlich nahe kommen. Ezra atmete tief durch. Hier. An Bord. Bei den Sternen...da war er Zuhause. Und wenn er sich das lange genug einredete, dann würde er es auch irgendwann glauben. Vielleicht.
Irgendwann.
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