93. Kapitel
"Was?!"
„Was tut er dort?!"
Die Erwachsenen sahen sich an, während Sabine nur schwer ihre Wut zurückhalten konnte. Sie stand auf.
"Die Frage kann ich euch nicht beantworten. Also? Wer bringt es ihm bei?", fragte Ahsoka in einem nebensächlichen Tonfall. Kal tat eine Hand an seinen Kopf.
".....die werden explodieren."
„Spätestens, wenn es Sabine tat..", flüsterte Kal.
„Bestimmt ist das..plausibler als es aussieht. Ich meine.."
„Es ist ein Eisplanet. Das ist kein mandalorianischer Boden. Da ist nichts, Rex."
Ihre Stimme enthielt nur unheimlich viel Wut.
„Er soll sich was Gutes einfallen lassen."
Ehe Katan sie festhalten konnte riss sie die Tür auf.
„Macht euch an irgendeine Arbeit."
Damit fiel sie laut krachend zu. Sie zuckten zusammen. Konnte es eigentlich noch schlimmer kommen?
"Er sollte einen verdammt guten Grund haben", murmelte David.
"Was macht er da? Da ist nichts."
Ahsoka seufzte und schaltete die Frequenz um.
"Dann darf ich das wohl machen. Juchu. Rex, falls ich das nicht überlebe...der Tritt war absichtlich."
Er verdrehte die Augen und verschränkte die Arme.
„Tja und ich hab es so gemeint, wie ich es gesagt habe. Jetzt meine ich es nur noch mehr. Wenn Ezra davon gewusst hat, wie die ausflippen werden , dann hätte er hier sein müssen. Ich meine...du lässt mich doch auch nicht sitze...du redest wenigstens mit mir."
Ahsoka stoppte und sah zu ihm.
"Ezra hat sie nicht sitzen gelassen! Er wird nicht irgendwo in der Galaxis rumstreunen ohne einen triftigen Grund! Kapiere das doch!"
"Wenn ihr jetzt auch noch anfängt", murmelte David und legte einen Arm um seine Frau.
"Was machen wir jetzt?"
„Laufen. Und hoffen nicht deiner Tochter über den Weg zu gehen, denn die könnte ein Fass Pulver nun sein."
Rex verdrehte die Augen und nahm sein Pad.
„Wenn du streiten willst, mache das nicht mit mir. Ich sag meine Meinung dazu, die dir mal wieder nicht passt und das ist das Ergebnis. Ich werde mich jetzt um diese Gruppierung kümmern."
"Ach so ist das? Schön zu wissen, dass dir die Arbeit wichtiger als die Familie ist", schleuderte Ahsoka zurück. Sie schnaubte und tippte Kanans Nummer ein.
"So. Wenn jemand dabei sein will bitte. Innerhalb einer Stunde haben wir hier alle versammelt. Spätestens."
Kal hob die Hände.
"Beruhigt euch. Das bringt uns auch nicht weiter."
"Meldest du dich freiwillig, Kal? Ich muss keinen Wutausbruch erleben", gab die Togruta zurück. David sah zu Bo.
"Irgendwie habe ich das Gefühl das gerät...außer Kontrolle. Und zwar zu sehr."
„Suche den Schuldigen", gab sie zurück. Rex funkelte Ahsoka an und schnaubte.
"Ich hab keine Lust mir das anzuhören."
Er nahm genervt seinen Audiohörer.
„Ich mache lieber das was Sabine will. Ich hab keine Lust sie noch mehr zu verärgern. Das letzte was wir brauchen ist eine mandalorianische Herzogin mit Stimmungsschwankungen. Nach dem was heute war, siehst du sie glaube ich eh nicht mehr. Außer im Trainingssaal um was kaputt zu machen."
"Da schätzt du sie vermutlich verdammt richtig ein", murmelte David und seufzte.
"Wir sollten mal nach Enja und Caleb sehen....wo ist unser Enkelsohn überhaupt?"
"Mit Brianna unterwegs, soweit ich gehört habe", merkte Ahsoka an und warf Rex nur einen genervten Blick zu.
"Du kriegst heute Abend die Couch."
Sie atmete tief durch und drückte auf den Knopf.
"Na dann. Es geht los."
„Sei mein Gast, ich schlafe im Schiff."
Damit ging die Tür zu.
„Ihr seid beide Idioten manchmal. Nichts für ungut, Ahsoka."
Katan schüttelte den Kopf.
„Enja sollte eigentlich bei Katan sein. Sie wollte mit Lydia und ihr spielen."
"Danke, Rex! Deine Unterstützung ist toll!", rief Ahsoka ihrem Mann angesäuert nach und legte eine Hand vor ihre Augen. Das war doch alles nicht wahr.
"Dann sehen wir doch mal nach, Kal?"
"Nichts hier weg würde ich sagen. Zwei wütende Jedi sind zwei zu viel", gab der Mandalorianer zurück und nickte.
„Gute Entscheidung. Kal. Geht schon mal vor."
Ahsoka blinzelte und sah zu Katan.
"Warte mal, du willst...?"
David nickte und verließ mit Kal im Schlepptau den Raum. Das würden sie noch früh genug erleben. Der Projektor leuchtete auf und eine Verbindung wurde hergestellt.
„Weißt du..ich tue mir das lieber mit dir jetzt an und kann ihn gerne eins überbraten später."
Ein sehr nachdenklicher und zugleich alarmierter Jedi erschien auf dem Bildschirm. Die gleichen Gesichtszügen waren bei einer jungen Twi'lek zu sehen, die neben ihm war.
"Wer kriegt von wem eine übergebraten?"
Ahsoka seufzte.
"Ich wünsche euch auch einen guten Abend."
Sie wollte alles machen, alles. Aber nicht das. Nicht wie immer. Da war ihr Mann eine super Unterstützung!
Depa sah ihren Vater an und trat nach vorne.
„Tante Soka? Ich glaube da stimmt irgendwas nicht. Ist was passiert?"
"....ist euch das Thanium - System auf Galidraan ein Begriff?", kam die Gegenfrage. Kanan sah sie an.
"Was ist los?"
"Ist ne lustige Geschichte..."
Katan seufzte und nahm ihr den Projektor ab.
„Lass mich es machen, Süße. Du bist zu jung um zu sterben."
Sie tätschelte ihre Schulter.
„Katan?"
Depa sah sie an und seufzte.
„Ezra hat was angestellt oder?"
Ahsoka tat eine Hand vor ihre Augen. Das konnte nicht gutgehen.
"Wo ist er? Sollte er nicht bei Sabine sein?"
Ich bin zu alt für so etwas...
„Nein, ist er nicht. Euer Sohn ist auf einen spontanen Tagesausflug gegangen ohne jemandem bescheid zu sagen. Er ist auf Galdiraan und macht auf diesem Eisplaneten irgendwelche Faxen."
Depa und Kanan sahen sich an.
„Wir wussten es! Irgendwas haben wir doch gespürt oder?"
Ahsoka zählte mental runter.
Drei, zwei, eins...
"Katan....was ist mit meinem Sohn?"
Ein dunkler Schatten streifte über Kanans Gesicht und Ahsoka machte eine Geste.
„Keine Ahnung. Frag ihn wenn er zurück ist und noch lebt, wenn Sabine mit ihm fertig ist."
Kanan tat eine Hand an seine Nasenwurzel und atmete einige Mal tief ein und aus.
"Ich werde nicht schreien. Nein, das werde ich nicht. Noch nicht. Wir machen uns sofort auf den Weg und ihr dürft Hera benachrichtigen. Aber nur so ne Frage am Rande....WIE KONNTE DAS PASSIEREN?!"
Ahsoka sah zu Katan.
"Habe dich gewarnt."
Sie verdrehte die Augen.
„Wenn du deinen Sohn nicht richtig erziehst auf seinem Hintern hocken zu bleiben, dann kann ich auch nichts machen. Kommt nach Hause. In einer Stunde im Thronsaal. Ach und Depa, Schatz. Kümmere dich um Ohrenschützer für dich."
Depa sah zu ihrem Vater und hielt sich diese zu.
„Klar.."
"Katan, du wirst jetzt nicht..!"
Doch die Mandalorianerin schaltete einfach die Verbindung ab. Das brauchte sie nun wirklich nicht. Ahsoka rieb sich über die Stirn.
"Du darfst gerne noch Hera übernehmen. Die ist aber noch lauter."
„Na na. Das machen wir anders."
Sie fuhr die Tastatur im Hologrammfeld aus und tippte dann an dem Feld unter dem Projektor eine Nachricht und schickte sie ab.
„Wir wollen nicht noch mehr Schmerzen. Lust auf einen Drink? Fiona hat mir einen super Whiskey von Corellia mitgebracht."
Ahsoka sah sie an.
"Eigentlich nicht, aber nachdem Streit mit Rex und bei dem, was uns bevorsteht....ich nehme einen Doppelten."
„Das ist toll."
Sie legte einen Arm um sie und beide verließen den Thronsaal. Ein bisschen Alkohol und schon war die Welt ein kunterbuntes Liebesparadies- aber erst nach einer Flasche und so viel durften sie nicht trinken. Aber etwas durfte ihnen schon erlaubt sein. Denn in einer Stunde würde ein Sturm aufkommen. Einer, den Ahsoka nur allzu gut kannte. Ihre Gedanken schweiften zu Ezra. Was zur Macht tat er Galdiraan?!
###
„Ist das kalt!", zischte Max und rieb seine Arme. In dicken, aber trotzdem gut bewegbaren Mänteln eingepackt waren Ezra und Max, mit Antonis zusammen auf Galidraan gelandet und suchten diese Tierhändler. Denn die hatten Kyber, wie sie wussten und mussten nun einfach diese finden. Aber das war bei dem leichten, aber trotzdem vielen Schneefall und den glatten Stellen extrem schwierig.
„Wo ist eigentlich Ant schon wieder?"
„Ich bin hinter dir. Nur weil ich weiß bin, bin ich nicht unsichtbar."
Er schlug Max leicht auf die Schulter und stieg über einen umgefallenen und beschneiten Baumstamm. Ezra bibberte etwas, aber seine Entschlossenheit seinen Freund zu finden und seine Sorge ließen ihn fast immun gegen die Kälte werden. Zumindest ließ er es sich nicht so anmerken wie Max, der sich schon die ganze Zeit über die Kälte beschwerte. Der Jedi - Meister spürte seinen Wolf klar und deutlich. Wie ein Licht, welches er erreichen wollte.
"Die Siedlung ist nicht mehr weit. Er ist hier, ich fühle es!", rief er gegen das Schneegestöber an. Er sprang über einen Baumstamm und erwischte mit seinem rechten Fuß eine vereiste Stelle. Ehe er gefallen wäre, hielt man ihn gut am Arm fest. Ezra schluckte und wurde auf die Beine gezogen, wobei er seinen Bruder dankend ansah.
„Gern geschehen."
„Wenn ihr Täubchen fertig seid, kommt ihr?"
Ezra seufzte.
"Max, wegen vorhin....es tut mir Leid. Ich...ich habe nicht nachgedacht und dich zu Unrecht angemotzt. Es ist keine Entschuldigung, aber ich.."
„Schon gut, Ezra. Ich hätte auch so reagiert, wenn es mein Freund wäre."
Er drückte seine Schulter und wies den Weg entlang.
„Komm. Beeilen wir uns einfach und du spendierst mir einen Drink. Dann vergesse ich es."
Sie sahen sich an und Ezra nickte.
"Versprochen. Lass uns weiter."
Sie holten zu Ant auf und sahen bald die Umrisse einer Siedlung.
"Da! Wir haben sie! Das perfekte Versteck."
Antonis nickte und zog beide sofort in den Schnee, als er etwas hörte.
„Scht..", sagte er sehr leise und sein Blick schweifte zu einem alten, imperialen Suchdroiden. Er war alt, aber modifiziert. Man hörte seine Frequenz und wie er scheinbar die Umgebung absuchte. Max schluckte und machte sofort sämtliche Kommunikationsgeräte aus, einschließlich die an seiner Prothese.
„So ein Teil ist ausgestorben..", flüsterte er.
„Was machen wir jetzt?"
„Warten. Wenn wir den jetzt provozieren, haben die uns.."
"Und was machen wir dann? Wir müssen da rein und ihn rausholen", zischte Ezra leise und ließ den Suchdroiden nicht aus den Augen. Moment. Diese Situation kannte er doch...
"Lasst mich mal."
Damit schloss er die Augen und streckte seine Hand aus. Vielleicht funktionierte es hier so gut wie auf Lothal..
Max sah langsam zu Ezra.
„Hier lebt nichts was du da beeinflussen kannst."
"Wollen wir doch mal sehen.."
Ant und Max sahen auf, als sie ein Grollen hörten. Was zum Teufel..?
Plötzlich sprang etwas Großes den fliegenden Droiden an und man hörte das Kratzen auf Metall, wobei Antonis mehr als nur das Gesicht verzog. Das schwarze Tier brachte es zu Boden und fauchte den Droiden an.
„Toll, neuer Freund? Was ist das genau?", fragte Max.
"Keine Ahnung, aber er ist auf unserer Seite. Er ist aus der Siedlung entkommen. Sieht mir...nach dem äußeren Rand aus."
Es war ein Bantha ähnliches Wesen mit gelben Augen und Fangzähnen.
"Ah okay. Leute, das ist Kion."
Das Wesen sah zu Ezra. Dieser nickte.
"Genau. Wir suchen einen weißen Wolf."
Das Wesen machte seltsame Geräusche. Der Jedi blickte zu seinen Freunden.
"Er ist hier. Er hat gesehen wie er angekommen ist. Wir sind richtig."
Antonis hielt ihn zurück.
„Bleib mal unten. Wir brauchen einen Plan."
Ezra sah zur Siedlung, dann zu Kion. Das Wesen antwortete erneut.
"Offenbar sind die Dächer unbewacht. Dank dem ständigen Schneegestöber nicht zu sehen."
Der Jedi tat eine Hand an sein Kinn, als Kion erneut etwas zu sagen schien.
"Einen toten Winkel? Prima. Das sollte für uns kein Problem sein."
Die beiden Anderen sahen sich nur an. Ezras Gabe haute sie immer wieder um. Egal welches Tier alle liebten Ezra. Antonis seufzte und stand langsam auf.
„Gut. Dann kommt. Beeilen wir uns, bevor sie den Droiden finden."
Ezra stand auf und strich über das Fell des Wesens. Max atmete tief durch.
„Da sind Machtsensitive Wesen im Camp. Ich spüre sie. Nicht nur Kyber.."
"Ich auch. Und wir müssen sie alle befreien. Aber Kyber hat Vorrang."
Ezra sah zu Kion.
"Danke, kleiner Freund. Wir werden deine Freunde befreien. Verlass dich drauf."
„Hey, wir können doch nicht.."
Der Echani atmete äußerst genervt aus.
„Ezra. Ich bin ein genauso großer Freund der Natur, wie du. Ich liebe und schätze sie."
Er zog seine Mütze ab.
„Aber ich musste auch lernen, dass man nicht immer alle retten kann."
"Ich weiß. Aber das werden wir. Ich habe eine Idee."
Der Jedi sah zur Siedlung.
"Los. Die Zeit drängt."
Damit rannte er los, Ant und Max hinterher.
„Ezra.."
„Ant, lass ihn. Er...er wird's irgendwann mal schnallen, okay?"
Max sah ihn bittend an und bekam ein Nicken, bevor sie durch den Schnee rannten. Ezra führte sie zu der Stelle, die Kion ihm mitgeteilt hatte. Es handelte sich tatsächlich um einen toten Winkel. Ein Punkt an der Mauer, die die Siedlung umgab und direkt über ihnen ein Dach.
"Das sollten wir schaffen. Wir schleichen uns über die Dächer zu den Tieren. Für Max und mich ist es kein Problem in dem Schneefall etwas zu sehen. Wir helfen dir, Ant."
Antonis sah ihn skeptisch an.
„Ezra, ich bin über hundert. Ich krieg das hin im Dunkeln was zu sehen. Bin ein großer Junge."
Er tätschelte seine Schulter und stieg aufs Dach. Max und Ezra staunten nicht schlecht, als sich der Echani galant auf das Dach schwang. Letzterer zuckte die Schultern.
"War nur ne Frage."
Damit folgte er mit einem Machtsprung. Allerdings verlor er kurz die Konzentration, als ein Beben in seinem Kopf erfolgte, welches ihn für einen Moment den Fokus verlieren ließ. Er wäre runtergefallen, wenn Ant nicht seine Hand gegriffen hätte.
„Vorsichtig."
Er zog ihn hoch.
„Gehts? Hast du dich verletzt?"
Max sah auch etwas besorgt zu ihm, während er sich selbst an den Kopf fasste.
„Ah, Ani.."
Ezra ging in die Knie und keuchte auf.
"Sie...sie haben...oh mein Kopf.."
Er hielt sich die Schläfen und versuchte sich zu beruhigen. Sein Zentrum zu finden und seine Schilde zu stärken, aber irgendwie..
"Es...es klappt nicht."
Panik schwang in seiner Stimme mit.
„Ganz ruhig. Wenn wir zu laut sind, werden die uns erwischen."
Auch Max setzte sich langsam und hielt sich den Kopf.
„Die wollen echt nicht locker lassen."
"N-nein...Seid...seid bitte ruhig. Bitte", flehte Ezra leise und schloss die Augen. Seine Schilde bebten.
"M-max..."
Der Jedi berührte langsam seine Schulter und versuchte ihm mit dem Stand zu helfen. Antonis sah beide an und hatte eine Idee. Er sah zu seiner Tasche und holte ein Reagenzglas mit Korken heraus.
„Das ist Bota. Wollt ihr davon was haben?"
Beide Jedi sahen auf und nickten nur.
"B-bitte. Mein...mein Kopf."
Ezra verzog das Gesicht und wäre gestürzt, wenn Max ihn nicht festgehalten hätte.
„Man merkt das Depa stärker wird. Scheinbar hämmert sie ziemlich hart dagegen."
Er nahm das Glas, ohne Korken und gab es Ezra.
„Trink. Aber übertreib es nicht."
"D-danke.."
Ezra nahm einen großen Schluck, dann fiel er auf die Knie. Er war vollkommen angespannt und hielt sich die Schläfen. Nach ein paar Minuten wurde sein Gesichtsausdruck ruhiger und mit zitternden Knien stand er wieder auf.
"Sie....sie wissen es. Das...das ich weg bin", keuchte er und strich sich über die nasse Stirn, wo sich etwas Schweiß gebildet hatte.
„Denkst du das bleibt unbemerkt? Beeilen wir uns, bevor Anakin noch weiter macht."
Max atmete tief durch und gab das Glas Ant, der es verstaute. Er nickte und zog seine Mütze über.
„Können wir?"
"J-ja..."
Ezra seufzte.
"Karabast. Ich glaube ich habe meinen Vater noch nie so sauer gemacht wie heute. Und Depa noch dazu."
Er ging ein paar Schritte und rieb sich den Kopf.
"B-beeilen wir uns."
„Gute Idee. Ich gehe voraus."
Leichtfüßig sprang Antonis voraus auf das nächste Dach und rannte weiter.
„Das wird schon."
"Wenn wir zurück sind...ich will daran gar nicht denken. Ich glaube ich ziehe für eine Weile bei Kyber ein", scherzte der Jedi und folgte Ant.
„Du kannst auch zu mir", scherzte er und drückte seine Schulter.
„Komm."
Der Echani bewegte sich tiefer, als er das Feuer entdeckte, wo die Jäger saßen. Seine weißen, grauen Augen funkelten leicht und er stieg weiter nach hinten. Die beiden Jedi folgten ihm leichtfüßig und ohne weitere Zwischenfälle. Schließlich hielten sie inne und Ezra deutete auf ein Gebäude, was halb zerfallen aussah und am weitesten Hinten stand in der Siedlung.
"Da. Da muss es sein."
„Das ist schon groß", wandte Max ein. Antonis nickte leicht und sah zu ihnen.
„Ich gehe lieber von unten. Ihr bleibt auf den Dächern. Immerhin kann Kyber nachher nicht auf ein Dach."
"Du würdest staunen, wenn du wüsstest, was er alles kann", merkte Ezra an und lief weiter über das Dach. Ant und Max wechselten einen Blick. Hoffentlich ging Ezra nicht wie immer mit dem Kopf durch die Wand.
„Folge ihm. Ich sichere von unten einen möglichen Weg."
Er nickte und sprang zu Ezra, während Ant unten in den Häusergassen landete.
„Komm, Ez."
Beide Jedi sprinteten weiter zu dem langsam zerfallenen Gebäude. Ezras Herz klopfte, als er fühlte wie Kybers Präsenz immer stärker wurde. Sie würden ihn daraus holen und nach Hause bringen. Er war als Erstes bei dem Haus und hangelte sich durch ein zerbrochenes Fenster, wo nur noch ein paar Stücke von einer Glasscheibe übrig waren.
"Komm."
„Das ist.."
Max schnaubte und folgte.
„Ich schwöre dir, ich werde.."
Sie landeten auf einem Käfig, wobei Max erstmal ein gutes Stück fast runtergefallen wäre. Als er innen die helle Halle erblickte, konnte er nur den Mund offen lassen. Käfige. Große Käfige mit riesigen Tieren, auch kleinen, aber exotischen. Ezra blinzelte und sah ziemlich entsetzt aus. All diese Tiere, diese Lebewesen....eingesperrt und versklavt!
"Das...das ist doch nicht...diese Tierquäler!", zischte er und sah sich um.
"Die werden dafür bezahlen. Und wenn wir jeden Käfig aufmachen müssen."
„Ezra, halt."
Max sprang auf den Boden und sah sich um.
„Das...das sind nicht nur Tiere die auf einem Eisplaneten leben, verstehst du? Sondern auch andere Klimazonen. Niemals würden die überleben, wenn wir sie frei lassen. Ants Schiff ist schon zu klein für Kyber.."
Schluckend sah er zu einem mächtig, langen, gelb-braunen Kryte-Drachen. Diese Tiere lebten in Wüsten und waren schrecklich begehrt für Perlen, wodurch ihre Bäuche aufgeschnitten wurden um sie zu bekommen.
"Aber wir können sie doch nicht hier lassen! Siehe sie dir doch nur an", gab Ezra zurück und ging leicht auf die Knie. Seine Gabe war eine Segen, aber manchmal...manchmal konnte sie auch ein Fluch sein.
"Das....das s-sind zu viele. Ich.."
„Hey, ganz ruhig."
Max berührte seine Schulter.
„Wir können nicht jeden retten. Wie Ant schon sagte."
Er drückte sie und nahm ihn leicht in den Arm.
„Es tut mir leid, Kleiner."
"Max..."
Ezra fühlte wie die Präsenz seines Bruders ihn umgab. Wie sein großer Bruder ihn in den Arm nahm. So wie er es früher getan hatte.
"Du...du bist immer da, wenn ich dich brauche. D-danke..."
„Das bin ich immer, wenn du mich brauchst."
Er seufzte leise und sah zur Tür, wo Ant eintrat und sich die Tiere ansah. Seine Mütze zog er geschockt ab, genau wie sein Schwert. Ezra atmete tief durch und versuchte sich zu konzentrieren. Kyber...wo war Kyber...?
Da! Ein Funke! Ganz am Ende.
"Ich fühle ihn! Kommt!"
Antonis blinzelte, genau wie Max, als Ezra schon los rannte.
„Warte!"
Er zog sein Schwert auf und rannte nach, genau wie Max. Ezra war nicht mehr zu halten. Er rannte an die vielen Käfig vorbei, bog einmal scharf rechts ab und blieb dann stehen, sodass Max und Ant fast in ihn hineingelaufen wären. Ezras Herz setzte einen Moment aus und er blinzelte mehrmals. Vor ihm befand sich ein großer, metallener Käfig. Und drinnen lag...
"...Kyber", flüsterte er und spürte wie ihm einen Kloß im Hals stecken blieb. Der Wolf lag auf dem kalten, grauen Metall, sein Körper hebte und senkte sich. Aber nicht gerade so, wie es sein sollte. Striemen lagen an seinem Körper, genau wie getrocknetes Blut an seinem weißen Fell. Seine Pfoten waren angekettet, seine Schnauze mit einem Maulkorb gesichert.
Max berührte Ezras Schulter und musste selber schlucken. Wie schrecklich musste man sein..?
Antonis nahm sofort sein Werkzeug zur Hand.
„Ich mach auf."
Damit nahm er eine Art Zange und setzte sie an das Schloss. Mit einem Hieb zerbrach das Metall und die Tür ließ sich öffnen. Max konnte Ezra kaum halten.
"Kyber!"
Der Jedi schlitterte an die Seite seines Freundes und streichelte seinen Kopf.
"Kyber? Hey, Kumpel.."
Er spürte die schwache Präsenz des Tieres und ihm kamen die Tränen in die Augen.
"F-flauschi."
Max spürte es, bevor es geschah. Mit einem Ruck befand sich Ezra auf der anderen Seite des Käfigs. Der Wolf hatte seinen Kopf hochgerissen und mit seinem Maul nach ihm geschnappt, wo er zuvor noch gekniet hatte. Ezra hielt sich eine Hand an sein Herz. Sein Körper hob und senkte sich mehr und die ganzen Ketten raschelten. Der Maulkorb verhinderte Schlimmeres.
„Er muss uns erkennen, keine Angst."
Antonis schluckte leicht. Max sah zu den Ketten.
„Beskar. Das können wir selbst mit dem Lichtschwert nicht durchschneiden."
„Wo ist das Schloss?", fragte der Echani.
„Ezra, beruhige ihn."
"Kyber..."
Ezra ging auf ihn zu und kniete sich vor ihn hin. Er hob eine Hand und legte sie an sein Auge.
"Kyber, ich bin es. Ezra."
Er sah ihm in die Augen.
"Erinnerst du dich nicht? Ich bins. Dein Ezra. Endlich habe ich dich gefunden, Flauschi."
Das Tier sah ihn noch immer mit finsteren Blick an. Doch dann blickte er in Ezras blaue Augen. Die strahlendsten blauen Augen, die er je gesehen hatte. Moment. Da...da war doch...
"Bitte, mein Freund. Du...du kennst mich."
Langsam senkte sich der Blick etwas und sein Kopf legte sich wieder auf das Metall. Ezra strich schluckend über seine Stirn und versuchte den Maulkorb zu lösen.
Was...was tust du hier?
"Dich befreien, mein Freund. Es tut mir so Leid, Kyber. Ich...ich hätte das verhindern sollen. Ich wollte doch niemals, dass du..."
Ezra kamen die Tränen und er entfernte mit ein paar Handgriffen den Maulkorb. Dann drückte er seinen Kopf an den des Tieres.
"Ich habe mir solche Sorgen gemacht."
Auch wenn Ant und Max insgeheim etwas die Mission bezweifelt hatten, ob es das alles wirklich wert gewesen war...so wussten sie nun die Antwort auf die Frage, als sie sahen wie Ezra sich überglücklich an den Wolf schmiegte.
Du..du hast doch keine Schuld. Wo..wo ist Chiara? Die Jungen..
Sein Kopf legte sich langsam auf Ezras Schoß. Antonis löste eine Kette von den Pfoten, genau wie Max.
„Noch zwei. Gleich haben wir's."
"Sie...sie sind auf Lothal. Silver kam zu mir und berichtete mir alles. Sie ist jetzt auf Mandalore bei Enja. Ihr...ihr geht es gut. Aber Chiara scheint verletzt zu sein."
Ezra strich ihm über den Kopf und ein paar Tränen fielen auf Kybers Fell.
"Es wird alles gut. Wir holen dich hier raus. Ich lasse dich nicht im Stich, Flauschi."
Du hättest nicht kommen dürfen. Diese Leute...die..die nehmen auf nichts Rücksicht.
Antonis löste die letzten zwei und Kyber bewegte sich etwas.
„Wow, Moment. Halt. Nicht zu hastig."
"Das ist mir egal. Wir bringen dich nach Hause und wenn wir uns durch alle durchkämpfen müssen."
Ezra lächelte etwas.
"Ich bin so froh dich zu sehen. Ich dachte schon ich würde dich verlieren.."
Oh so leicht wirst du mich nicht los. Ich wäre bei der nächstbesten Möglichkeit gesprungen..
Er stemmte sich langsam auf seine Vorderpfoten und hob den Kopf.
„Kyber, das ist nicht so gut."
Antonis berührte zaghaft das Fell, betrachtete die Verletzungen, ehe der Wolf wieder zusammensackte. Ezra blinzelte, dann erhob er sich.
"Das...das haben wir sofort. Durch das Bota bin ich stark genug."
Max hielt ihn zurück.
„Nein, das machen wir nicht. Du kannst nicht heilen. Erstens da draußen sind gefährliche Leute, zweitens will ich nicht das du draufgehst und drittens ist deshalb Antonis dabei."
Der Echani sah die Streifen an und sah zu dem Wolf.
„Ich versuche dir nicht wehzutun. Ich bin vorsichtig."
"Aber..."
Kyber zischte knurrend und Ezra wollte zu ihm.
"Ant, du tust ihm weh. Bitte ich kann es schmerzlos machen."
„Ezra, sei vernünftig", gab der Echani zurück.
„Du bist danach zu schwach. Kybers Verletzungen sind behandelbar und deine Heilung wird ihn nicht Purzelbäume schlagen lassen. Meine zwar auch nicht, aber es muss von selbst heilen."
Max hielt seinen Bruder fest.
„Er hat recht. Wir müssen dann zwei Verletzte schleppen."
Antonis kramte in seiner Tasche. Langsam legte sich eine Salbe über die Striemen. Kyber zischte kurz auf, doch dann beruhigte er sich und legte seinen Kopf auf die Pfoten. Ezra schluckte und sah zu seinem Bruder.
"Ich spüre seine Schmerzen. Es...es tut weh ihn so zu sehen. Ich fühle mich so hilflos, weil ich nichts tun kann."
Du hast genug getan. Du..du bist gekommen. Ich sollte dich dafür aufhängen, aber...aber es ist okay. Ich will nur so schnell es geht nach Lothal zurück.
Er hob etwas den Kopf, wobei Ezra ihn sanft drüber strich.
Antonis besah sich nun einer tieferen Wunde. Er betrachtete sie lange und suchte in seiner Tasche, dann zog er seinen weißen Mantel aus. Unter diesem trug er nur eine Rüstung und eine Art Kama an seiner Hüfte. Ein Messer folgte und er schnitt der Länge nach es ein.
Letzten Endes fand sich eine Art Salbe darauf und er legte einen sehr, sehr langen „Verband" um die Wunde.
„In meinem Schiff kann ich die Wunde eventuell besser versorgen und nähen. Aber sonst gehts. Kannst du laufen, mein großer Freund?"
Ezra strich Kyber über den Kopf.
"Du kommst nach Hause und dann bringen wir dich und deine Familie in Sicherheit. Ich lasse nicht zu, dass dir das nocheinmal wiederfährt, Flauschi", flüsterte er und gab ihm etwas Kraft von sich. Nicht viel nur damit sein Wolf aufstehen und laufen konnte. Ezra sah erst die Überraschung, dann die Missbilligung in Kybers Blick und er lächelte.
"Du kannst mich später anmaulen. Jetzt verschwinden wir erstmal. Okay?"
Der Wolf schnaubte und erhob sich langsam. Antonis packte die Tasche zusammen und auch das Messer.
„Okay. Versuchen wir es."
Er schmunzelte und sah sich sein Schwert an.
„Wir müssen ein weites Stück laufen."
Ich bin nicht tot, okay? Bleibt locker.
Ezra streichelte ihm über den Hals.
"Sei vorsichtig und gehe kein Risiko ein."
Er erhob sich ebenfalls und sah zu Max und Ant.
"Also wie kommen wir hier raus? Und was ist mit den anderen Tieren? Zumindest die, die hier leben können wie Kion."
Max wollte etwas sagen, doch Antonis mischte sich ein.
„Ich habe schon Freunden ein Signal geschickt. Sie werden sich um die Tiere kümmern."
„Was?!"
Ezra strahlte.
"Wirklich? Ant, du bist der Beste! Dann kommen sie alle von hier weg."
Antonis tätschelte die Schulter des sprachlosen Max.
„Ja. Zurück auf ihre Planeten, oder woanders hin. Hauptsache nicht hier. Gehen wir."
Er tätschelte Kybers Kopf.
„Ab nach Hause."
Ezra lächelte und strich seinem Wolf über den Hals.
"Du bist mein Flauschi. Und ich würde dich immer holen kommen."
Max konnte nur sanft lächeln, als Kyber seinen Kopf an Ezras tat und etwas wie ein tiefes Brummen sich gab.
Du bist verrückt. Danke..
Sie setzten sich langsam in Bewegung, wobei Antonis voraus ging.
„Kida tötet dich, wenn du erkältet bist danach."
„Kida würde mich immer gerne umbringen wenn ich Mist baue. Dafür liebt sie mich."
"Kommt mir bekannt....ach du..."
Ezra wurde ganz bleich und tat eine Hand an seine Stirn.
"Verdammt! Nein, ich...oh das darf doch wohl nicht wahr sein! Karabast, nein!"
„Was? Was ist..?"
Plötzlich hörten sie Stimmen.
„Versteckt euch."
Max schob Ezra mit Kyber in eine Seite, während Ant auf die andere verschwand.
"Ich habe die....oh verdammt", fluchte Ezra leise und schluckte. Das durfte ja wohl nicht wahr sein!
Kyber stand dicht bei ihm und blickte wachsam vor sich. Er würde nicht zulassen, dass diese Kerle Ezra etwas antaten. Niemals.
"All diese Prachtexemplare. Vor allem unser neustes Stück. Der wird uns in Credits schwimmen lassen."
„Der Wolf, richtig? Davon habt ihr gesprochen."
Max wies langsam zurück.
„Hinten rum", flüsterte er sehr leise und Kyber drehte sich mit Ezra zurück. Der Jedi ließ seine Hand über sein Lichtschwert verharren und sie gingen leise an ein paar Kisten vorbei. Kyber tapste so leise wie möglich und hatte seine Ohren gespitzt.
"Allerdings. Wir haben auch schon einen Käufer. Ich sage euch das ist ein echtes Meisterwerk. Ein waschechter weißer Loth - Wolf."
"Du nimmst uns auf den Arm."
„Diese Tiere sind selten, eigentlich ausgestorben, aber durch diesen neuen Tourismus relativ bekannt."
Max folgte und hatte nur sein Lichtschwert schon in der Hand. Ezras Augen weiteten sich und ihm wurde klar, was das bedeutete. Er war Schuld. Dieser Tourismus um Lothal und vor allem seine Person hatte Kyber und seine Familie in Gefahr gebracht! Er war Schuld, dass ihre Familie getrennt wurde, dass sein bester tierischer Freund verschleppt und beinahe verkauft worden war. Er blieb wie angewurzelt stehen, doch der Wolf stupste ihn an.
Es ist nicht deine Schuld, hör nicht darauf. Wir verstecken uns. Sie..sie haben uns aufgelauert. Mich sieht man gar nicht.
Er strich seinen Kopf an Ezras und stupste ihn weiter an. Dieser schluckte nur und ging weiter. Die Stimmen der Jäger begannen leiser zu werden. Sie umrundeten mehr Kisten und erblickten Ant, der auf den Ausgang deutete. Ezra nahm sein Lichtschwert. Er hatte so eine Ahnung, dass er es jeden Moment brauchen könnte. Antonis trat zuerst raus und öffnete leise die Tür.
„Hierlang."
Max nickte und folgte mit Ezra und Kyber. Doch im selben Moment wurde Ant in den Schnee gerissen, wobei er sich abrollte und aufsprang. Kyber knurrte sofort auf, als er den Rodianer erblickte.
„Ihr seid hier eingebrochen."
"Wir dachten wir kommen mal vorbei. Die Tür stand offen", entgegnete Ezra und wich einem Schuss aus. Kyber fletschte die Zähne und bellte. Der Rodianer bekam Gesellschaft und Max und Ezra hatten keine andere Wahl. Sie entzündeten ihre Lichtschwerter und für einen Moment weiteten sich die Augen der Jäger vor Entsetzen.
"Jedi!"
„Oh super, ihr zwei."
Antonis trat geschickt den Blaster aus der Hand des Rodianers, der sich zwei Sekunden später im Schnee befand.
„Hey, besser als nichts."
"Und wir haben keine andere Wahl."
Ezra und Max blockten die Schüsse und stießen zusammen zwei der Rodianer gegen eine Wand.
"Kyber, bleib hinter mir", wandte sich Ezra an seinen Wolf, der die Zähne fletschte.
Aber..
Er knurrte, als er die Peitschen sah.
Das Schwert von Antonis fuhr sich weiter aus und blockte einen Schuss. In der nächsten Sekunde aktivierte er seine Fernsteuerung.
„Unsere Abholung kommt zu uns."
„Oh, dann bitte schnell", wandte Max ein.
„Wieso sind Jedi so ungeduldig?"
Ezra sprang vor und blockte einen Schuss ab, der auf Ant gezielt gewesen war.
"Deswegen! Flauschi, bleibe schön da. Platz."
Ich bin kein Hund!
Der Echani schnaubte.
„Na danke."
Er zog seinen Blaster und schoss einen an. Doch irgendwie wollten es nicht weniger werden. Max schnaubte leise und zog seine zweite Klinge. Ezra verengte die Augen.
"Zeit für ein Spezialmanöver."
Er schlitterte in den Schnee und wirbelte einmal umher, wobei er einen Machtschub ausführte und ein paar mit seiner Klinge traf. Er hörte Kyber bellen.
"Flauschi, bleibe da. Ich kriege das hin."
Max sprang nach vorne und trieb einige zurück, während Ant sich auf die altmodische Art des Schießens wandte.
„Einmal wünschte ich meine Tochter ist da. Aber nein. Nein, das sind Wunschdenkereien."
"Wir freuen uns auch dich bei uns zu haben, Ant", gab Ezra zurück und positionierte sich wieder vor Kyber. Dieser bemerkte ein Angreifer, der vom Dach aus auf Ezra zuspringen wollte. Der Wolf knurrte und mit einem Satz befand sich dieser vom Dach und landete auf seine Kumpanen. Kyber schnaubte knurrend und baute sich auf. Ezra blinzelte.
"Flauschi, ich sagte sitz."
Nochmal. Ich bin kein Hund.
„Ich habe euch sehr gern, aber sie hört auch manchmal besser als andere."
Sie sahen hinauf, als ein Schiff sich über ihnen drehte.
„Mein Liebling ist da. Zeit zu verschwinden."
Die Rampe öffnete sich und Licht drang zu ihnen. Ezra sah zu Kyber.
"Schaffst du es allein? Oder brauchst du Hilfe?"
Er wich einem weiteren Schuss aus und rollte sich zur Seite.
"Max, alles klar?"
„Alles perfekt."
Er schlug einen mit der Faust.
Kyber saß auf dem Dach und bewegte sich zu der Rampe. Mit einem Satz sprang er rüber. Man hörte das zischende knurren des Wolfes, aber er war drüben. Antonis trat zurück und kletterte hastig und akrobatisch auf die Dächer. Mit einem guten Sprung landete er auf der Rampe.
„Ezra, du als Nächster", gab Max zurück.
„Los."
"Vergiss es. Du gehst als Nächstes" gab der Jedi zurück und blockte einen weiteren Schuss.
"Los! Ich gebe dir Rückendeckung."
Er hörte Kyber bellen.
"Nein, er zuerst!"
Maximilian schnaubte und sprang zu Ezra.
„Na na. Kleiner Bruder ich bin dran."
Damit gab es einen heftigen Machtstoß nach oben.
"Max!"
Ezra landete auf der Rampe und wurde von Hinten am Kragen gepackt und ins Innere geschleift.
"Kyber!"
„Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Tag."
Max sprang aufs Dach und landete mit einem Salto auf der Rampe. Salutierend ging er rein und wich einem Schuss aus.
„Hach, wie toll war das denn."
"Du hast mich einfach hochgestoßen!", donnerte Ezra los, aber konnte gar nicht auf ihn zugehen. Denn er befand sich noch immer "am Haken" seines Wolfes, der ihn zu seinen Pfoten legte und sich an ihn kuschelte.
"Kyber! Hey!"
Ezra musste lachen, als er einmal quer über das Gesicht abgeschleckt wurde.
Also ich mag deinen Freund immer mehr.
„Ich hab dich auch gerne, Kumpel."
Max zwinkerte beiden zu.
„Ich schaue mal nach Ant."
"Max, hey!"
Ezra konnte sich nicht aus Kybers Halt befreien, der wieder an seinen Haaren knabberte und zufrieden brummte.
"Oh ja. Ist klar. Jetzt muss ich herhalten."
Natürlich. Du hast es provoziert
Ezra sah nur noch weißes Fell und umarmte seinen Wolf.
"Ich bin so froh, dass du okay bist. Es tut mir so Leid, Flauschi. Ich habe mir die größten Sorgen gemacht", flüsterte Ezra und drückte sich an Kyber.
"Ich hätte dich nie im Stich gelassen."
Ich weiß. Obwohl es gefährlich und dumm war.
Er leckte Ezra über die Wange.
Ich freue mich nach Hause zu kommen.
"Ja. Deine Familie wartet schon."
Ezra seufzte.
"Und bei mir....ich traue mich eigentlich gerade nicht nach Hause.."
Mitten in dem Durcheinander war ihm etwas eingefallen. Etwas, was ziemlich ziemlich wichtig war. Und er irgendwie vergessen hatte. Und sein Gewissen explodierte nahezu deshalb.
Wieso? Ist es wegen mir?
"Nein...nein, ist es nicht. Ich habe....nur etwas sehr Wichtiges vergessen. Und mein Frau wird mich deswegen umbringen. Karabast wir kommen erst am frühen Morgen auf Mandalore an. Ich habe mich total verkalkuliert und...oh ich traue mich nicht nach Hause. Dort bin ich absolut geliefert..."
Mitfühlend legte er seinen Kopf auf den von Ezra.
Denke nicht dran. Erst später, okay? Sie haben sicherlich Verständnis.
"Ich hoffe. Ich habe vorhin schon die Wut meines Vaters gespürt und die meiner Schwester. Mein Dad ist so sauer auf mich wie selten", stöhnte Ezra und vergrub seinen Kopf in seinem Fell. Antonis kam langsam herein mit einem Kasten.
„Darf ich?"
Kyber hob etwas den Kopf.
Was kann der Typ eigentlich nicht?
"Die Frage stelle ich mir schon gar nicht mehr."
Ezra seufzte und sah zu Ant.
"Sag mal hast du auch ein Mittel um sehr wütende Personen wieder zu besänftigen? Oder besser die letzten 24 Stunden vergessen zu lassen?", fragte er kleinlaut. Er lächelte mitfühlend und setzte sich hin.
„Nur bei den geistlich Schwachen."
Er öffnete den Verband.
„Ich kann dich beruhigen Kyber. Ich bin ein schrecklicher Herrscher. Das ist meine Meinung."
Dieser leckte Ezra über die Wange, der sehr verzweifelt aussah.
"Ant....ich glaube du musst mich gar nicht auf Mandalore absetzen. Ich habe totalen Mist gebaut."
Er sah auf.
„Wieso? Was ist geschehen?"
Der Echani legte ein Stück Fleisch Kyber hin.
„Damit spürst du gleich keine Schmerzen, Kumpel."
Ezra seufzte.
"Heute war eine Konferenz. Eine sehr, sehr wichtige, wo ich teilnehmen musste. Ich...ich habe es total vergessen. Sabine wird die Wände hochgehen. Außerdem habe ich mich total mit der Zeit vertan und....wir kommen erst am nächsten Morgen mandalorianischer Zeit an und....meine Familie wird außer sich sein."
Er wollte sich aus Kybers Halt lösen. Aber der Wolf hielt ihn fest.
Na na.
Der Wolf schnupperte trotzdem prüfend an dem Fleisch und aß langsam etwas davon. Der Echani sah Ezra an und berührte seine Schulter.
„Das..das hört sich ziemlich unglücklich an. Es ist unglücklich gelaufen. Es ist nur eine Konferenz. Natürlich ist eine wichtig, aber...als Herrscher hat man auch andere Prioritäten. Das wird Sabine verstehen."
Ezra tat eine Hand an seine Stirn.
"Ant, ich war vor einem dreiviertel Jahr das letzte Mal bei einer. Heute war es enorm wichtig und ich habe es einfach total vergessen. Sie wird mich knallhart abknallen. Und meine Eltern...ich werde nie wieder aus dem Haus dürfen. Ich habe niemanden gesagt, wo ich stecke. Nur Max wusste Bescheid und du."
Er schüttelte den Kopf.
"Ich bin so was von erledigt. Am Besten gehe ich erst gar nicht nach Hause."
„Ezra, niemand ist perfekt."
Er sah seinen zweifelnden Ausdruck.
„Weißt du, du hast damals, als ich Eshan übernommen habe gesagt, ich hätte Angst Herrscher zu sein. Das ist aber doch das gleich wie bei dir oder?"
Ezra sah zur Seite.
"Ich weiß nicht, was du meinst..."
Er fühlte wie sich etwas Flauschiges auf seinen Kopf legte und leise brummte.
"Hör auf..", murmelte er.
„Doch, ich glaube du weißt es."
Antonis merkte wie träge langsam der Wolf wurde und packte die Sachen aus.
„Ich musste es tun. Ich musste das sein, was ich jetzt bin und ich hasse es abgrundtief. Und das gebe ich jedem Vertreter zu spüren. Als Botschafter und Senator war ich glücklich. Jetzt bin ich die Marionette tausender Leute. Wer will bitte schön König sein? Aber du musstest es nicht. Du hättest nein sagen können. Wieso hast du es nicht gemacht?"
Ezra seufzte,
"Für Sabine. Das ist und bleibt der einzige Grund. Ich musste das alles in Kauf nehmen, um mit ihr mein Leben verbringen zu können. Und ehrlich? Mir war es egal. Ich wollte einfach alles tun, damit wir zusammen bleiben können, damit ich sie zu meiner Frau nehmen kann. Dann wurde ich halt Herzog und Prinz, na und? Das hat mich damals nicht interessiert."
Er rieb über seine Stirn.
"Und tut es heute auch nicht. Ich bereue nichts und würde immer wieder dasselbe tun. Sabine ist die Liebe meines Lebens, die einzige Frau für mich. Sie ist alles für mich und unsere Kinder. Unsere Familie. Ich bezahle jeden Preis wenn ich nur bei ihnen sein kann. Bei Sabine. Ich wollte niemals Herzog werden oder das alles, ja. Aber ich habe es für sie getan. Für unser gemeinsames Leben."
„Und trotzdem bist du unglücklich. Ich hab dein Gesicht gesehen als du unser Anwesen verlassen hast", wandte er ein.
"Ich bin nicht unglücklich, Ant. Es...es ist nur..."
Er machte eine Geste.
"Seit meiner Entführung ist alles so verändert", gab er leise zu.
„Du meinst...ihr seid alle..verändert."
Ezra nickte langsam und er seufzte.
„Ich verstehe. Erklärt das auch die Reibungen? Also..mit Sabine? Ich hab das schon gemerkt. Sie ist sehr gestresst, wenn man sie nur gefragt hat ob man helfen kann. Das war bei dir auch so, oder?"
"...ja. Zwischen uns...ist alles so seltsam seit einiger Zeit. Ich...ich habe das Gefühl..."
Er seufzte und winkte ab.
"Vergessen wir es. Das bringt mich auch nicht weiter."
Ezra sah zu dem Wolf.
"Kyber, lässt du mich bitte los?"
Keine Antwort.
"Flauschi?"
Antonis kicherte, als er den großen, schlafenden Kopf erblickte.
„Ich hab ihm was gegeben, damit ich das nähen kann und er sich ausruht. Und das Fell muss auch sauber gemacht werden, ich will nicht das er zu viel davon mitkriegt."
Er hatte es sich zu Herzen genommen, das Ezra es nicht mochte, wenn der Wolf Schmerzen hatte. Also hatte er sich auf die Variante eingelassen. Ezra lächelte und es war sehr ehrlich und voller Dankbarkeit.
"Danke, mein Freund. Er muss sich ausruhen."
Er schlängelte sich aus Kybers Griff und tätschelte seinen Kopf.
"Schlaf gut, Flauschi", flüsterte er leise. Dann blickte er zu Ant.
"Du hättest nicht mitkommen müssen, aber du bist es. Danke. Ohne dich hätten wir das nicht geschafft."
„Doch. Ich denke schon. Der Wille zählt."
Er zog einen Faden heraus.
„Ach..ich würde dir gerne einen Vorschlag unterbreiten."
"Und welchen?"
Der Jedi fuhr über sein Haar und streckte sich.
"Ist Max oben?"
„Er ruht sich aus. Faulpelz."
Er zog sich Handschuhe an.
„Ich würde gerne Kybers Familie bei uns auf Eshan unterbringen."
Ezra blinzelte und sah Ant mit offenem Mund an.
"Das...das würdest du wirklich..?"
„Lothal ist zu gefährlich. Sie würden wieder kommen. Ich hab Brianna schon so oft gesagt, das wir nicht allen helfen können...aber ich habe trotzdem ein Reservat. Beziehungsweise Brianna hütet es und steckt dauerzuständig Tiere zum aufpäppeln rein. Aber der Punkt ist, dass sie dort sicher sind. Ich kann mich um Kybers Verletzungen kümmern und sie auch in eine Umgebung stecken, die besser als Lothal passt."
Ezra schluckte und fiel Ant um den Hals.
"Danke, danke, danke! Das wäre großartig, Ant. Damit würdest du mir einen sehr großen Gefallen tun."
Er blickte zu Kyber und lächelte.
"Sie liegen mir sehr am Herzen. Ich verdanke ihm mehr als einmal mein Leben. Und das meines Vaters."
Er lächelte und tätschelte seinen Rücken.
„Gerne. Wieso auch nicht. Ich liebe Tiere. Mein Volk liebt sie, sie sind ein Teil von uns."
"Danke, Ant. Wirklich das wäre fantastisch. Dann habe ich ihn immer irgendwie in meiner Nähe und weiß, dass er sicher ist. Das sie sicher sind."
Er lächelte.
"Also....wie läuft der Plan? Gehts nach Lothal oder..?"
„Ich werde kurz die Freunde anfunken die hier gleich die Tiere abholen. Wenn Kyber versorgt ist, muss ich ein anderes Schiff holen und nach Lothal springen. Dann können wir sie holen."
Der Jedi nickte.
"Gut. Dann kommen wir wirklich erst am nächsten Morgen auf Mandalore an. Das...das ist etwas besser."
Er rieb sich den Nacken.
"Oder ich bleibe mit auf Eshan. So ein zwei Monate, Jahre.."
„Jahrzehnte?"
Er sah ihn mitfühlend an und besah sich der genähten Wunde, die er wirklich fein säuberlich bearbeitet hatte.
„Zeit ist kostbar."
Ezra seufzte.
"Das....weiß ich selbst sehr gut. Aber auf Eshan lebe ich wenigstens noch. Auf Mandalore...nicht so sehr."
Er tat eine Hand vor seine Augen.
"Ich bin so ein Idiot."
„Wieso sagst du es ihr nicht? Sie vermutet das doch sicherlich die ganze Zeit."
"Damit sie sich die Schuld gibt? Damit ich mir anhören kann, dass sie mich nur einsperrt? Das ist nicht wahr. Aber sie versteht nicht, dass das nur meine Entscheidung war. Nicht ihre. Nur meine."
„Na ja, aber irgendwo hat sie sich ja auch dafür entschieden das zu tun, anstatt nein zu sagen? Weißt du...ich hatte mit Kida eine sehr, sehr lange Diskussion bei etwas ähnlichem. Als sie mich verletzt auf Cantonica beim Ausreiten fand, war es Verständnis was wir beide aufbrachten. Sie haben mich vor Emilian versteckt und ich sie gebeten zu gehen. Für immer. Mich in Frieden zu lassen, aber das hat sie nicht. Sture Mandalorianerin."
Er säuberte langsam das weiße Fell des schlafenden Wolfes.
„Ich sagte ihr, das es einfach ein verdammtes Problem von mir wäre. Das es besser wäre, wenn ich alleine bin, aber das wollte sie nicht. Sie wollte hier bleiben. Auf Eshan, weit weg von Mandalore und Zuhause. Von Lydia, ihrer besten Freundin. Das hat sie für mich getan und ich hab sie so oft gefragt ob sie glücklich ist und ob es nicht besser wäre, wenn sie zurück kehrt. Sie hatte gemeint, dass wenn Mandalore zu den Waffen ruft, sie kämpfen würde. Aber davor würde sie lieber hier bleiben. Der Punkt ist, dass ich nicht wollte, das sie mit mir zusammen ist weil ich sie in einen Käfig hätte stecken können und das wollte ich nicht. Das will Sabine nicht. Sie liebt dich, aber das alles sperrt dich ein. Ob du das zugeben willst oder nicht, du hasst es. Du hasst es, deine Zeit damit zu verbringen zu lernen und Lösungen zu finden, anstatt lieber mit deinen Freunden etwas zu machen."
"Damit sagst du mir nur, was ich mehr als einmal vorgeworfen bekommen habe und ich so was von Leid bin. Ich bin nicht verantwortungslos und drücke mich nicht vor der Arbeit. Ich mache es gerne, aber nicht diesen ganzen hoheitlichen Kram. Das bin nicht ich und da passe ich auch nicht rein. Das habe ich nie."
Er wandte sich zum Gehen.
"Wenn du mir das damit sagen willst, dann danke."
„Das meinte ich gar nicht."
Er winkte ab.
„Schon gut. Entschuldige. Ich will nur damit sagen...das wenn ihr richtig reden würdet und mal ehrlich zueinander sein würdet, viel besser alles geklärt kriegen würdet."
"Ich bin ehrlich zu ihr, Ant."
Ezra schluckte.
"Sie aber nicht zu mir. Ich bin nicht mehr der, den sie braucht. Das hat sie mir mehr als deutlich gemacht..."
„Du willst hinter dem was du siehst, nicht mehr sehen. Du bist blind, ein bisschen zumindest."
Er hob ihm eine Art Bürste hin.
„Willst du helfen, oder eher schlafen gehen?"
Ezra überlegte, dann seufzte er und ergriff die Bürste.
"Solange ich es noch kann. Zuhause werde ich eh nichts tun dürfen, also.."
Er ging zu Kyber und strich ihm über sein Fell.
„Na ja, dann sollten wir das hier eben tun."
Beide unterhielten sich weiter- über andere Themen-, aber der Gedanke an zuhause verschwand nicht bei Ezra. Er machte sich große Vorwürfe. Und er hatte auch Angst. Angst was ihn Zuhause erwarten würde. Das er und Sabine erneut streiten würden. Vor den Reaktionen seiner Eltern, seiner Schwester. Er log nicht, wenn er sagte, dass er sich nicht nach Hause traute.
Denn er wollte es wirklich nicht. Aber irgendwann..da müsste er. Und da gabs dann kein zurück mehr. Also genoss er noch die Zeit mit seinem Wolf und Ant und Max. Denn wer wusste schon was ihn Zuhause erwarten würde..
Ein riesen großes Donnerwetter.
#####
„Wie lange braucht denn Ant von Lothal hierher?", murmelte Max und drehte sich in dem Gras auf den Bauch. Der Jedi langweilte sich zu Tode.
Eure Sprünge sind langsamer als unsere. wandte Kyber ein, der im Gras lag und sich ausruhte. Die Wunden waren versorgt und sein Fell war auch wieder sauber, befreit von Blut und Krusten.
Ezra gähnte und lag gegen seinen weißen flauschigen Freund.
"Keine Ahnung. Aber wenn es nach mir geht, dann könnte ich auch erst in ein paar Monaten nach Mandalore zurück."
Er hatte Max zuvor über sein Dilemma unterrichtet.
„Na toll, ich aber nicht."
Er seufzte.
„Das ist doof gelaufen. Aber das ist immer dasselbe. Erst sind sie sauer, dann wollen sie dich nie mehr los lassen."
"Na ja aber diesmal sind sie richtig richtig sauer, Max. Ich habe es gefühlt. Mein Dad war das letzte Mal so sauer auf mich..."
Ezra tat eine Hand an sein Kinn und überlegte.
"...mir fällt nichts ein. Oh super."
„Oh, das ist fantastisch."
Er seufzte leise und sah in den Himmel.
„Das wird schon."
"Richte dich darauf ein, dass wir uns eine lange Zeit nicht sehen werden. Die schließen mich ein."
Er strich Kyber übers Fell.
"Es wird dauern bis ich dich besuchen kommen kann."
Ich glaube ich hole dich eher da raus, sobald alles wieder funktioniert.
Er leckte ihm über die Wange.
„Das wir Kida heute noch nicht erwischt haben. Frage mich was so ne Mandalorianerin auf Eshan tagsüber macht. Ich meine...meine Frau schlägt sich mit Jeremias und den Zwillingen rum, einschließlich meiner Eltern."
"Wer weiß das schon. Kida weiß sich zu beschäftigen."
Ezra lächelte und strich Kyber über den Kopf.
"Danke, Flauschi. Ich kann mich immer auf dich verlassen."
Er hörte Maxs Räuspern und grinste.
"Und auf dich natürlich, Mäxchen."
„Sehr lieb."
Der Mandalorianer stand auf und sah in den Himmel.
„Er kommt. Ich höre das Schiff."
Ezra lachte, als Kyber ihn ausversehen zu Boden beförderte, als er ruckartig aufstand.
"Hey, ich bin auch noch da."
Tut mir leid.
Ein größeres, oh ja größeres, weißes Schiff zog einen Schatten über sie hinweg.
„Oh ja, dein Freund weiß was groß bedeutet."
Kyber half Ezra auf, der nur lächelnd seinen Hals streichelte und nach oben sah.
"Noch einen Moment, dann hast du sie wieder. Dann bist du bei ihnen."
Ich hoffe ihnen gehts gut..
Das Schiff drehte sich und sank langsam auf den Asphalt. Sie hörten das verstummen des Motors und das runterlassen der Rampe.
Kyber bewegte seinen Kopf und erblickte seine Jungen die herumtollend runtersprangen.
Vater!
Ezra konnte sich ein breites Lächeln nicht verkneifen, als die Kleinen auf ihren Vater zuliefen, der von ihnen überrannt wurde und überglücklich seine Welpen in Empfang nahm. Chiara befand sich neben Ant, diese war bereits versorgt und sah sehr glücklich aus.
Du bist da!
Wir haben dich wieder!
Wir haben dich so vermisst!
Kyber leckte sanft über die Köpfe seiner Kinder.
Meine Kleinen.
Die Kleinen fiepten glücklich.
Die Wölfin trat langsam die Rampe hinunter, an der Seite des Echani.
„Übernehme dich nicht."
Er tätschelte ihren Hals und trat zur Seite. Max legte einen Arm um Ezra und lächelte. Dieser strahlte und sah dem Familienglück zu. Dabei spürte er einen Stich in seinem Herzen. Das würde ihn Zuhause nicht erwarten. Nichts davon.
Die kleinen Wölfe tollten herum und kuschelte sich an ihren Vater. Ezra blinzelte, als er etwas Flauschiges um seine Beine fühlte und lächelte, als er Silver erkannte. Offenbar hatte sie die nahe Anwesenheit ihres Vaters gefühlt und eilte nun auf ihn zu.
Vater!
Meine Babys. Ihr seid ja alle wieder da.
Er leckte über Silvers Stirn.
Mein Mädchen.
Chiara bewegte sich auf ihre Familie zu und stupste die Jungen sanft an.
Du bist wieder daheim. Sie freuen sich schrecklich.
Ezra musste sich eine Träne aus dem Auge wischen, als er die Familie so glücklich wiedervereint sah und wie Kyber und Chiara ihre Köpfe zärtlich aneinander schmiegten, während sich die Kleinen um ihren Vater tummelten. Der Jedi sah zu Max.
"Das ist so rührend..Danke, Bruder. Ohne dich wäre das nicht möglich gewesen."
„Ach was. Wir haben das gemeinsam geschafft. Dieser Alleskönner sollte sich nicht zu viel mit Tieren auskennen."
„Und ihr zwei euch mehr in Geduld üben", scherzte Ant.
„Es war erfrischend mit Jedi zu kämpfen. Selten war ich gut mit anderen Schwertkämpfern."
"Es war uns eine Ehre, als auch eine Freude, Ant", lachte Ezra und sah mit sanften Blick der Familie zu.
"Sie sind alle wieder zusammen. Und so glücklich."
„Wenn dein Herz wieder an der richtigen Seite sitzt, dann ist man auch glücklich. Manchmal ist man eben getrennt, dann schätzt man aber umso mehr das was man vermisst."
„Ja...da ist was Wahres dran."
Kyber merkte den kleinen Zwist in Ezra und raunte seinen Kindern etwas zu. Diese sprangen begeistert auf und rannten auf Ezra zu.
Onkel Ezra!
Du hast Vater gerettet!
Der Jedi konnte kaum blinzeln, da wurde er auch schon zu Boden geworfen. Chiara schmiegte sich an ihren Wolf und betrachtete ihre Kinder, die mit Ezra tollten. Max und Ant lachten leise.
„Sie lieben dich."
Du bist ein Held!
Du hast unsere Familie vereint!
Sie schleckten ihn von allen Seiten ab und tollten herum. Ezra konnte nur noch lachen, denn die Zungen der Kleinen kitzelten. Überall sah er nur Fell und fühlte nur Flauschis um sich.
„Aww."
Chiara und Kyber legten sich in das Gras und schmiegten sich aneinander.
"Ihr seid ja süß. Aber ich bin kein Held. Euer Vater ist es. Er hat euch und eure Mutter beschützt", erwiderte Ezra und Kyber schnaubte amüsiert.
Hört nicht auf ihn.
Er legte seinen Kopf über Chiaras.
Er hat das alles in die Wege geleitet.
Daraufhin quiekten die Welpen noch mehr. Der Älteste schleckte Ezras Gesicht ab und sah zu seinem Vater.
Dann ist er jetzt einer von uns! Ein Wolf!
Ezra blinzelte, während Max sich kaum mehr einkriegte.
„Ein Wolf? Ne Katze eher."
"Max!"
Die Welpen fiepten und kuschelten sich an Ezra.
Du gehörst zu uns.
Du hast Vater gerettet.
Ezra lachte.
"Das ist ja sehr nett von euch, aber ich gehöre schon zu einer Familie. Eine, die ich sehr sehr liebe."
Na dann sollte man auch zu der Heim.
Chiara leckte über Kybers Wange. Ezra senkte den Blick, worauf die Welpen sich bei ihm ein kuschelten.
Du musst lächeln!
Du machst immer so lustige Sachen!
Wir haben dich lieb!
Na komm. Lächele. Das ist viel besser.
Max setzte sich zu Ezra schlug ihm sanft in den Arm. Dieser zuckte zusammen und hielt sich den Arm.
"Danke, Mäxchen."
Die Welpen kicherten und belagerten Ezra mit Kuscheleinheiten. Dieser seufzte.
"Ant, wann geht es los?"
„Wann du willst."
"....gar nicht?"
„Na toll.."
Ezra seufzte.
"Ant..."
Die Welpen schoben sich vor ihm.
Du musst nach Hause.
Deine Familie wartet!
Silver setzte sich auf Ezras Brust und stupste ihn an.
Enja wartet auf dich.
Sie sah ihn mit großen Augen an. Ezra blinzelte. Dann kamen ihm seine Kinder in den Sinn. Caleb. Enja. Auch sie wussten nicht wo er war. Oh nein.
"Ant, lass uns aufbrechen."
„Wow, das ging ja schnell."
Der Echani half ihm auf.
„Na komm, Max."
Die Welpen fiepten.
Nein!
Nicht weggehen!
Vater, er soll bleiben!
Er gehört nicht hierher.
Er stupste sie an.
Er gehört nach Hause.
Aber er ist unser Onkel.
Bitte Mama!
Chiara sah zu Ezra und schüttelte ihren Kopf.
Nein. Nein, er gehört zu seiner Familie. Nicht hierher. Er hat sein eigenes Rudel.
Trotzdem unterließ es die Wölfin nicht sich zu erheben, zu ihm zu kommen und ihm einmal quer über das Gesicht zu lecken. Ezra kicherte.
"Chiara..."
Aber du darfst sehr gerne auch hierher wieder zurückkommen.
Kyber nickte.
Immer. Danke, Ezra.
Ezra lächelte und tätschelte Chiaras Kopf.
"Passt auf euch und eure Kleinen auf. Wir sehen uns jetzt öfter. Vorausgesetzt ich kriege keinen lebenslangen Hausarrest."
Er lachte, als Kyber seinen Kopf an seinen schmiegte.
"Und du, Flauschi, machst mir keinen Unsinn. Ruhe dich aus und werde gesund. Ihr beide. Und halte dich an deine Gefährtin."
Wie immer..
Er leckte ihm über die Wange.
Viel Glück. Geh nach Hause.
Ezra umarmte ihn.
"Danke. Wir sehen uns bald."
Klein Ezra strich um die Beine seiner Mutter.
Mama, Vater hat Onkel Ezra lieb.
Sie neigte den Kopf und leckte um seinen Kopf.
Natürlich, hat er es das.
Max winkte den Jungen und ging an Bord.
„Wir müssen los."
Ezra seufzte und drückte Kyber nochmal. Dann ging er zu seinem Bruder und winkte nochmal.
"Bis bald. Und passt auf euch auf."
Bis bald. Möge die Macht mit dir sein.
Die Rampe fuhr hoch, als Antonis an Bord war.
„Folgt mir."
Ezra schluckte und Max tat ihm seine Hand auf den Arm. Zusammen folgten sie Ant.
"Wie lange?"
„Ein paar Stunden."
Sie stiegen ein paar Treppen hoch in ein größeres Cockpit.
„Setzt euch."
Er schaltete einen Droiden an.
„R4. Berechne den Sprung nach Mandalore."
Ezra ließ sich in den Sitz fallen und gähnte.
"Dann mal los. Wen setzt du zuerst ab?"
„Unseren Maximilian."
„Dann wäre CD besser. Ich meine Concord Dawn", verbesserte er sich. Es waren die Abkürzungen für alle, die auf dem halb zerstörten Planeten lebten.
"Mit anderen Worten ich bin zuerst dran", murmelte Ezra und strich sich über die Augen.
„Ich kann auch CD zuerst anfliegen. R3, warte."
"Entscheide du, Ant. Es ist sowieso erst Morgen auf Mandalore."
„Ich frage dich, weil du Hemmungen hast zurückzukehren."
"Ich habe keine Hemmungen. Ich bin nur....nicht so scharf darauf.."
„Dasselbe", wandten beide Männer ein. Ezra rollte mit den Augen und winkte ab.
"Na dann. Setze mich meinetwegen zuerst ab. Ich kann es ja doch nicht ändern", murmelte er und zog seine Beine an seinen Körper.
„Deine Entscheidung, R3."
Der Droide piepte und fuhr an seine Stationen und lies die Koordinaten in den Navicomputer laufen. Ezra seufzte und lehnte seinen Kopf gegen den Sitz. Aufeinmal war er unfassbar müde, was kein Wunder war. Seit ihren Aufbruch von Mandalore hatte er nicht mehr geschlafen und das war einige Stunden her. Er blinzelte, als Max ihm eine Decke umlegte.
"W-was...?"
„Ruh dich aus. Das...das ist besser."
Er fuhr über seinen Kopf und setzte sich neben Antonis.
„Gute Nacht."
Ezra lächelte etwas und schloss die Augen. Egal was passieren würde Max würde sich immer um ihn kümmern. Genauso wie er es früher getan hatte. Für einen Moment dachte er an Zuhause und schluckte. Hoffentlich würde es nicht so schlimm werden wie er befürchtete. Oh wie er hoffte. Denn das war das Einzige was er tun konnte.
###
Die Zeit verging buchstäblich wie im Flug. Zumindest fand Ezra es so und der schlief etwas auf dem Weg. Er hätte gerne noch etwas länger geschlafen, als er spürte wie ihn jemand an der Schulter rüttelte und ihn offenbar ansprach. Der Jedi blinzelte und sah in das Gesicht von Max. Etwas Sorge war in seinem Blick zu erkennen.
"...w-was?", murmelte Ezra verschlafen und blinzelte erneut.
„Wir sind da. Ist alles okay?", fragte er besorgt. Das waren die Worte, die Ezra brauchte um hell wach zu werden. Er schlug die Augen ganz auf und blickte aus dem Fenster. Sein Herz sank und sein Herz klopfte etwas. Der Palast war nur zu deutlich im Licht der Sonne zu erkennen.
"Wir...wir sind da.."
„Ja. Ja sind wir. Bist du in Ordnung?"
„Du siehst mir etwas blass aus", wandte Antonis ein. Ezra tat die Decke weg und erhob sich.
"G-geht schon. Mir geht's gut."
Er hielt sich an dem Sitz fest und schluckte.
"Ant, lässt du mich bitte ein Stück weiter entfernt raus? Oder hast du bereits Landeerlaubnis von der Wache bekommen?"
„Nein, ich kann abdrehen."
Sofort schwenkte Ant um.
„Wieso nicht vor..oh.."
Ezra schreckte auf.
"Was?"
Max betrachtete seinen Bruder. Irgendwie gefiel ihm das gar nicht.
„Ezra, du solltest vielleicht mit mir kommen."
„Wo soll ich landen, mein Schiff ist zu groß..?"
Antonis drehte sich über eine Stelle.
Ezra seufzte und winkte ab.
"Du musst nicht landen. Fliege etwas weiter runter und ich springe dann."
Er sah zu Max.
"Danke, Kumpel. Aber...aber ich bin sowieso erledigt. Zeit bringt da nicht viel und meine Kinder brauchen mich. Wenn ich nicht umgebracht werde....dann sehen wir uns übermorgen im Tempel."
„Na dann.."
Er umarmte Ezra brüderlich.
„Wir sehen uns. Pass auf dich auf."
„Auf Wiedersehen. Ich melde mich wenn was mit den Wölfen sein sollte", wandte Ant ein. Ezra umarmte Max, dann schlugen Ant und er sich freundschaftlich auf die Schulter.
"Bis bald. Ich lasse von mir hören, sobald ich kann. Danke, ihr Zwei. Ohne euch hätte Kyber es nie geschafft."
„Nein. Ich denke irgendwie hättest du das auch alleine hinbekommen, aber...zusammen gehts besser", wandte Ant ein.
„Wir sind eine Familie, okay?", erwiderte Max.
„Das wird es immer sein."
"Danke. Ihr seid die Besten. Bis bald."
Ezra lächelte ihnen zu, dann nickte er und begab sich aus dem Cockpit. Ant und Max wechselten einen Blick.
„Der Arme.."
„Ich hoffe alles wird gut..", murmelte der Mandalorianer und Antonis öffnete die Rampe.
„Das wird es bestimmt...irgendwie."
Ja, irgendwie schon..
###
Ziemlich nervös und vollkommen auf das Schlimmste gefasst trottete Ezra langsam zum Palast. Mit jedem Schritt, den er tat wurde seine Knie etwas weicher und das änderte sich auch nicht, als das Tor in Sicht kam. Die Wachen erkannten ihn bereits und öffneten es, dabei verneigten sie sich.
"Euer Majestät."
Das ließ Ezra innerlich kurz aufstoßen. Wie ihm das missfiel.. Also nickte er bloß und trat in den großen Eingangsbereich. Seine Frau würde um die Uhrzeit im Schlafzimmer oder im Büro sein...okay, vielleicht eher letzteres. Ezras Herz schien in seinen Ohren zu hämmern. Er atmete tief durch und riskierte einen Blick zu den Landeplätzen. Er hatte die leise Hoffnung gehabt, dass er wenigstens eine kleine gedankliche Verschnaufpause bis zum Abend kriegen würde. Das war auch die Zeit, wo sie normalerweise schon weg waren. Aber wie es sein Glück wollte war dies nicht der Fall. Er unterdrückte ein Aufstöhnen und rannte die Treppen hoch. Er musste also sich irgendwie verkrümeln, bevor ihn Schlimmeres erwischen würde. Die Ghost stand vollkommen unberührt und doch so vertraut auf ihrem gewohnten Platz. Also war diese Hoffnung bereits weggefallen.
"Großartig", murmelte Ezra und schlich herum. Er nahm nicht den Haupteingang, sondern ging etwas herum. Er wollte sein Glück bei einen der Nebeneingänge versuchen. Und dann....dann würde er sich erstmal einen Platz suchen, wo er sich verstecken konnte. Und nachdenken.
Aber irgendwie wollte das Schicksal nicht so mit ihm spielen. Er lief mit dem Blick hinter sich in jemanden hinein...und fiel mit der Person geradewegs zu Boden.
„Urgh..."
Ezra riss die Augen auf. Er kannte diese Stimme!
Oh nein. Bitte nicht. Bitte...
"Tschuldigung.."
Er wollte schon Reißaus nehmen, als man ihm eine Hand auf den Arm legte.
Karabast! Nein! Das sollte genau..
...anders verlaufen.
Hera hielt sich den Kopf und sah leicht auf.
„Alles in Ordnung? Du..."
Sie blinzelte.
„Ezra?"
"Äh...."
Ezras Gedanken rasten.
"...nein?"
Er sprang auf und wollte schon die Beine in die Hand nehmen, als eine zweite Stimme ertönte. Eine, deren Besitzer er jetzt absolut nicht begegnen wollte.
"Hera, sehe mal Richtung Seitenausgang nach bei den Gärten. Die Wachen meinten sie hätten Ants.."
Ashla, wieso tust du mir das an?!
Seine Eltern. Und zwar beim ersten Versuch. Das durfte doch nicht wahr sein.
Die Twi'lek stand langsam auf und war nun Ezra im Weg in die andere Richtung.
„Halt, Moment. Ezra."
Sie hielt ihn fest und tastete ihn auf Verletzungen ab.
„Bist du okay? Alles in Ordnung? Wo warst du?"
"Bei Ant und Max. Es tut mir Leid, dass ich ohne ein Wort verschwunden bin, aber es ging nicht anders. Ich.."
"Ich glaube es kaum. Unser Sohn taucht auch mal auf."
Ezra schloss die Augen. Das war doch alles nicht wahr.
"Hey, Dad..."
Oh Ashla wollte ihn vermutlich umbringen.
"Hey?! Du haust ohne ein Wort einfach ab und alles was du sagst ist hey?!"
Korrektur. Ashla wollte ihn umbringen.
Hera verdrehte die Augen und schüttelte leicht den Kopf und wurde förmlich zur Seite geschoben.
„Äh, Kanan? Hallo?"
"Äh..."
Ezra konnte sich kaum erinnern seinen Vater jemals so wütend gesehen zu haben. Nicht wirklich.
"Oh nein, vergiss es! Was sollte diese egoistische, dumme und komplett hirnlose Aktion?! Hast du auch nur den Hauch einer Ahnung, was für Sorgen wir uns gemacht haben?!"
"Ich..."
"Nein, ich will nichts hören! Wie konntest du nur?! Einfach so abzuhauen und niemanden zu sagen, wo du steckst?!"
"Na ja eigentlich.."
"Niemand wusste wo du bist! Denkst du das ist lustig für uns?! Macht es dir Spaß immer zu verschwinden und uns damit halb ins Grab zu treiben?!"
Hera stellte sich dazwischen.
„Kanan, beruhige dich."
Sie wandte sich an den etwas verschreckten Ezra.
„Liebling, wir haben uns Sorgen gemacht. Wo warst du denn die ganze Zeit? Bei Ant und Max sagtest du? Galidraan? Was hast du da gewollt?"
"Ich..."
Doch Kanan ließ ihn erneut nicht zur Wort kommen.
"Wir haben schon das Schlimmste befürchtet! Dich schon wieder in dem Sarg gesehen oder mehr in Sinyas Gewalt! Wann kapierst du Dummkopf eigentlich mal, dass du nicht sicher bist! Du kannst nicht einfach abhauen wie es dir passt!"
"Ich habe nicht.."
Kanan machte eine Geste.
"Hast du wohl! Und uns damit zu Tode geängstigt! Wie jedes verdammte Mal!"
„Kanan!"
Hera sah ihn verärgert an.
„Hör auf ihn so anzuschreien, er kommt doch nicht zu Wort!"
Kanan sah mit zorniger Miene zu Hera.
"Du hast dich doch genauso aufgeregt! Was fällt ihm ein einfach abzuhauen, wenn er Lust darauf hat?!"
Ezra versuchte es erneut.
"Ich habe doch nur..."
"Und was dich betrifft..."
Kanan fuhr zu Ezra herum und hatte einen Finger bedrohlich ausgestreckt, der auf ihn zeigte.
"Wir hatten alle etwas viel Besseres von dir erwartet. Gerade nach den jüngsten Ereignissen sollte man meinen du wüsstest es besser. Aber nein, stattdessen lässt du Sabine im Stich, scherst dich nicht um deine Kinder und bist einfach auf und davon! Das war dumm, rücksichtslos und absolut verantwortungslos, Ezra!"
"Aber Kyber hat..."
"Wir haben alle Pflichten zu erfüllen und unsere Aufgaben zu meistern, ob wir wollen oder nicht. So haben wir dich nicht erzogen!"
„Kanan, ja ich hab mich aufgeregt, aber so kommt er nicht zu Wort."
Hera hob die Hand, bei seinem Blick.
„Bitte lass ihn reden."
"Damit er mir wieder irgendeine dumme Ausrede präsentieren kann?! Nein, wir haben lange genug über solche Dinge hinweggesehen! Hera, das Maß ist voll!"
Ezra schluckte.
"Dad, bitte höre mir zu! Ich.."
"Du wusstest wie wichtig es ist. Alle haben sich auf dich verlassen. Stattdessen hast du deiner Schwester und mir abgesagt und Sabine hängen lassen, um dich vergnügen zu gehen."
Ezra schüttelte den Kopf.
"Nein! So war das nicht! Bitte hört mir zu! Ich wollte doch nur..."
"Was du wolltest oder nicht ist absolut nebensächlich! Mit diesem Verhalten hast du uns alle enttäuscht!"
Kanan sah ihn einen Moment an und schnaubte.
"Ich dachte ich hätte es dir besser beigebracht."
Ezra spürte wie sich alles in ihm zusammenzog. Und er wollte nur noch eines. So weit wie möglich weg sein, sich einfach zu verkriechen und nie mehr rauszukommen. Hilfesuchend sah er zu seiner Mutter.
"Mum?"
Hera betrachtete ihren Mann.
„Kanan, hör auf. Lass ihn doch mal ankommen. Es ist doch das Wichtigste das es ihm gut geht."
Sie berührte Ezras Schulter.
„Dir gehts doch gut, oder?"
Ezra wollte etwas sagen, aber sein Vater kam ihm zuvor.
"Du siehst doch, dass er in Ordnung ist! Das ist ja seltsamerweise immer bei solchen Aktionen. Aber nicht in der nächsten Zeit. Ezra, du bleibst für die nächsten vier Wochen im Palast. Kein Tempel, kein Treffen nichts."
Die Augen des Jüngeren weiteten sich entsetzt.
"Was?! Das kannst du nicht machen!"
"Ich kann und ich werde. Vielleicht lernst du es dann mal", gab Kanan ungerührt zurück.
"Ihr könnt mich doch nicht hier einfach so einsperren!"
Allein der Gedanke schien für Ezra schon zu viel zu sein.
„Kanan, das ist übertrieben", erwiderte seine Frau.
„Du kannst ihn doch nicht einfach einsperren."
Sie tippte ihrem Mann in die Brust.
„Ezra, geh. Los."
Sie machte eine Handbewegung.
„Los. Geh."
Dieser hatte das Gefühl jeden Moment den Halt zu verlieren. Aber er verlor keine Sekunde und rannte einfach weg. Seine Beine schienen wie Blei zu sein und sein Herz klopfte. Erst im dritten Stock blieb er im Treppenhaus stehen und lehnte sich völlig durcheinander gegen eine Wand. Er hatte es erwartet, dass es schlimm werden würde. Aber so? Nein, so...so bestimmt nicht.
"Das ist so unfair", murmelte er und musste die Tränen, die drohten aufzukommen unterdrücken.
Er war sauer. Gut. Vielleicht etwas zurecht. Schön. Aber einsperren? Hier?
Er sah sich um und schien fast in Ohnmacht zu fallen, wenn er daran dachte. Niemals. Niemals hier drin.
„Enja, nein. Du bleibst hier und spielst schön. Mummy ist gleich wieder da."
Ezra blinzelte und hob etwas den Kopf.
„Keine Sorge, Sabby. Ich kümmere mich gut um sie."
„Das weiß ich, Brianna. Ich bin in einer halben Stunde zurück."
„Bye, Mama!", quiekte Enja und die Tür ging ins Schloss. Sein Herz machte einen Satz, als er seine kleine Tochter und seine Frau hörte. Moment. Sabine! Dieser wollte er doch erst Recht nicht begegnen! Ezra wollte schon erneut Reißaus nehmen, aber seine Beinen waren wie festgewachsen und schienen sich nicht bewegen zu wollen. Etwas Schweiß bildete sich auf seiner Stirn und es kam wie es kommen musste. Die Macht war nicht mit ihm an diesem Tag. Soviel war sicher.
Die Schritte wurden lauter. Immer lauter und irgendwann konnte er nur das Gesicht von Sabine sehen, die in seines blickte. Ihre Hände fanden ihren Weg an die Hüften. Und Ezra.....Ezras Kopf war wie leergefegt, als er ihren Blick sah. Da war keine Liebe drin, keine Freude. Nur...nur Wut.
"H-hey.."
„Du hast dreißig Sekunden. Obwohl, lass es. Ich will es gar nicht hören."
Schnaubend ging sie weiter. Dann schienen die Synapsen in Ezras Gehirn wieder eine Verbindung zu finden. Er blinzelte und stolperte ihr hinterher.
"Sabine, warte! Ich kann das..."
„Spars dir!", fuhr sie ihn an und ging die kleinen Stufen hinauf in die Richtung der Büros.
"Bitte! Ich weiß, dass ich Mist gebaut habe, aber ich habe.."
Er folgte ihr.
„Oh das ist die mildeste Ausdrucksweise, die ich in den letzten zwölf Stunden gehört habe!"
Sie hatte nicht vor stehenzubleiben, geschweige denn ihn anzuhören. Sie war wütend und oh, sie brannte vor Wut. Sabine riss die Tür in ihr Büro auf, schlug sie schon wieder zu, doch Ezra hielt sie fest und trat ein.
"Bitte hör mir zu. Sabine, ich kann alles erklären. Ich wollte ja, ich wollte wirklich kommen, aber dann.."
Erneut unterbrach sie ihn. Auch dieses Mal konnte Ezra sich nicht entsinnen, wann Sabine mal so wütend auf ihn gewesen war.
„Aber was?! Du wolltest kommen? Schön, wo warst du vor zwölf Stunden?! Ich hätte dich gebraucht!"
"Ich weiß, aber ich musste weg. Bitte, lass es mich erklären", flehte er schon fast und machte eine Geste.
"Ich hatte meine Gründe. Ich.."
Es ertönte ein dumpfer Knall und Sabine schlug ihre Hände auf den Tisch.
„Deine Gründe?! Es ging um unsere Kinder! Was ist wichtiger als unsere Familie?!"
"Nichts, ich weiß. Aber es ging nicht anders. Bitte, Sabine. Ich bitte dich doch nur, dass du mir wenigstens zuhörst. Ich kann alles erklären, wirklich! Gebe mir eine Chance."
„Eine Chance?"
Ihr Blick war so verletzt und wütend.
„Ich habe mich auf dich verlassen und du warst nicht da. Du wirfst mir vor ich würde dir nichts erzählen, nicht dir alles sagen und mich nicht auf dich verlassen! Diesmal habe ich es und das Endergebnis, war das hier!"
"Du kannst dich auf mich verlassen! Bitte, höre mir doch einmal zu. Du wirst es verstehen", wandte Ezra verzweifelt ein.
"Sabine, ich..."
„Nein, ich will nichts mehr davon hören! Es war wichtig und du hast mich alleine gelassen! Du hast dein Versprechen gebrochen, verstehst du?! Mehr als nur eines!"
Sie riss die Schublade auf und nahm ihre Arbeit heraus.
„Du hast gesagt du wärst an meiner Seite. Du hast gesagt, du wärst immer für mich da. Du sagst, dass dir nichts wichtiger wäre als unsere Familie. Wo warst du dann?! Hat es Spaß gemacht?!"
Das saß. Und wie. Ezra blinzelte und konnte kaum fassen, was sie ihm entgegenschleuderte.
"Was?! Ich war nicht zu meinem Vergnügen weg! Natürlich bin ich immer für dich da! Nichts ist mir wichtiger als unsere Familie! Ich bin immer an deiner Seite! Nie würde ich etwas Anderes sein."
„Scheinbar bist du es nicht, dass habe ich wundervoll gesehen! Spars dir einfach, Ezra!"
Sie machte wütend ihre Arbeit.
„Du gibst nichts zu, lügst mich an, verschwindest für einen Tag, kommst nicht zu der Konferenz wo du das ja gegeben hast zu kommen! Meine Güte, es ging um Cal und Enja! Um unsere Babys und du bist nicht gekommen! Weißt du was alles überhaupt passiert ist?! Nein, natürlich nicht! Das ist nicht zu entschuldigen! Man kann mich anrufen, mir schreiben, irgendwas! Nichts davon hast du getan!"
"Ich musste weg! Ich hatte gar keine andere Wahl, man hat mich gebraucht, Sabine."
Er legte ihre eine Hand auf die Schulter.
"Bitte. Ich will nicht schon wieder streiten. Ich weiß, dass ich einen Fehler gemacht habe und es tut mir sehr Leid. Aber bitte höre mir zu. Nicht zu erscheinen war niemals meine Absicht. Ich.."
Sie schüttelte den Kopf und tat seine Hände von sich.
„Ich habe dich auch gebraucht! Ich habe dich gebraucht! Deine Hand, dein Herz, deine Hingabe, deine Worte! Und du hast mich alleine gelassen! Es war keine Absicht, ich habe es dir noch am Morgen gesagt, ich habe mit dir darüber geredet und du hast mir dein Wort gegeben!"
"Ich wollte das nicht. Aber dann...ich habe es in dem ganzen Durcheinander vollkommen vergessen. Ich war bei Ant und Max. Wir mussten Kyber.."
Aus Sabines Augen schienen Funken zu sprühen.
„Kyber?! Galidraan! Da warst du wegen ihm?! Du warst dort wegen ihm und nicht wegen was anderem?!"
Sie schüttelte einfach fassungslos und sehr erbost den Kopf.
„Nein, das kann ich echt nicht glauben!"
"Er hat mich gebraucht! Man hatte ihn..."
Mit einer Handbewegung hatte sie sämtliche Unterlagen vom Tisch gefegt.
"Sabine, bitte. Jetzt höre mir mal zu!"
„Und wenn ich das nicht will?", sagte sie bedrohlich leise.
„Ich habe dich auch gebraucht. Und wo warst du? Bei Kyber? Er hätte auch ein paar Stunden warten können. Es war wichtig. Es war verdammt nochmal wichtig, meine Güte! Haar'chak!"
Ezra sah ein, dass sie ihm kein Wort zuhören würde. Er fühlte es. Sie war viel zu wütend genau wie sein Vater es war. Niemand würde ihn zuhören.
"Wie...wie ist es gelaufen?"
„Ach schöne Frage!"
Die Mandalorianerin war ungehalten darüber.
„Wo ist ihr Mann? Die erste Frage."
Und das sagte sie so extrem wütend und angesäuert, dass er hätte meinen können, sie würde ihn am liebsten aufknöpfen. Ezra seufzte.
"Das tut mir Leid. Ich.."
Sie machte weiter. Ihre Wut schien sich immer mehr zu steigern.
„Wieso ist er nicht hier? Er war angekündigt. Er fehlt schon seit einem Dreivierteljahr! Weißt du wie ich mich gefühlt habe?!"
Sie nahm ihre Unterlagen vom Boden.
„Weiter ging es mit unserer eigentlichen, privaten Frage ob unsere Kinder sicher sind! Sie wollten sie wirklich uns wegnehmen, sie haben sich nicht zurückgehalten!"
Ezra blinzelte und sah sie entsetzt an.
"Aber...aber das....das können sie nicht tun! Enja und Caleb gehören zu uns! Zu ihrer Mutter und ihrem Vater!"
„Tja, sie haben es sich herausgenommen, weil der Vater nicht zur Konferenz erschienen ist. Wie oft wurde schon in den Palast eingebrochen, Dies, das, letzten Endes musste ich mir anhören lassen das sie bei einem Kindermädchen leben sollten! Calebs Entführung wäre ein Gerücht, das ich entführt wurde ist als Beispiel genommen worden!"
Schnaubend klatschte sie die Unterlagen auf ihren Tisch.
„Oh und es wird immer besser."
Ezra schluckte. Sein Gewissen wog Tonnen.
"Das können sie nicht ernst meinen! Wir sind immer für unsere Kinder da! Wir sind immer bei ihnen und.."
Da konnte Sabine nur lachen.
„Du nicht. Zumindest nicht gestern. Ich habe sie alleine verteidigen müssen. Ganz alleine."
Sie starrte auf ihre Papiere.
„Sie haben gesagt, ich soll Mandalore alleine regieren. Es wäre nicht mehr zu ertragen, so wie es gerade ist."
Ezra blinzelte. Sein Herz schien mit einem Mal wie aus Stein zu sein.
"Ich bin immer für unsere Kinder da, Sabine", sagte er leise und sah sie an.
"Genau wie für dich.."
Jedes einzelne Wort schien mehr und mehr Stiche durch seinen Körper zu jagen. Sabine war wütend, verletzt. Tränen waren in ihren Augen.
„Ich glaube dir nicht."
Jede erdenkliche Miene in Ezras Gesicht fiel und er konnte nur noch Sabine anstarren. Das...das hatte sie nicht..
"Das meinst du nicht so. Du weißt es."
Sein Kopf wirkte wie leergefegt.
„Nein, ich weiß gar nichts mehr, Ezra. Ich will es nicht sagen, aber ich kann es nicht anders."
Sie schüttelte den Kopf.
„Sei ehrlich zu mir. Einmal, in diesen Jahren. Sag ob es stimmt."
Sabine sah ihn genau an.
„Lebst du hier gerne? Ich meine damit Mandalore. Den Palast. Diese Räume."
Er sah sie an. Ruhig, ohne eine verzogene Miene und unendlich getroffen.
"Du kennst meine Meinung dazu. Ich habe das für dich, für uns getan. Ich wollte das nie, sondern nur dich."
„Ich will eine klare Antwort. Ja oder nein", beharrte sie.
"Weder das eine noch das Andere. Das ist meine Antwort. Du kennst sie seit Jahren."
Er schluckte.
"Allerdings scheint sich alles verändert zu haben."
„Was verändert zu haben? Wir? Wir sind erwachsen geworden. Wir haben Verantwortung. Die müssen wir tragen, damit wir alle sicher sind."
Sie schnaubte.
„Du wolltest das nie? Ich weiß. Und ich weiß auch alles andere. Der Palast ist ein Käfig. Kennst du die Aussage? Oder die, dass man dich hier einsperrt?"
Ezra schloss die Augen.
"Du weißt wie das gemeint ist. Und nein. Ich rede nicht von den Jahren, Sabine."
Er schluckte und sah sie an.
"Sondern seitdem Kelden mich entführt hat. Seitdem ist alles anders."
Stille. Sabine sah auf die Papiere. Wann hatten sie seit dieser Sache auch nur anständig gelebt. Wie davor? Gar nicht. Wie auch? Mit einem Mal war sie komplett konfrontiert gewesen, mit zwei Kindern, einem System, einem Volk und vielen Leuten die ihr Schaden wollten darunter diese Gruppierung, die politisch mit Worten vorging, anstatt mit Waffen.
„Vielleicht. Aber das ist nicht das Thema. Denn ich weiß nicht was damit gemeint ist. Was ist mit, ich bin hier eingesperrt gemeint? Es ist ein Käfig?"
"Ich habe Jahre Zeit gehabt. Ich dachte ich hätte mich an alles gewöhnt und könnte es akzeptieren."
Er seufzte.
"Aber das tue ich nicht. Du hast gesagt ich soll ehrlich zu mir selbst sein. Das bin ich. Und auch wenn du es nicht hören willst... aber ich bin eine Straßenratte, Sabine. Ich war es fast zehn Jahre lang. Dieser ganze Hof, dieses ganze Getue... ich bin das nicht. Das war ich nie. Und doch bin ich mehr als bereit dazu gewesen und zwar für uns. Und das bin ich immer noch. Ich kann dich nicht anlügen und sagen, dass ich es hier toll finde. Ich bin nur wegen dir hier. Wegen dir und den Kindern und das wird für mich immer Grund genug sein. Da hast du meine Antwort."
Sabine sah ihn sehr lange an.
„Wieso redest du nicht mit mir? Wieso tust du mir das an? Mich anlügen?"
Ezra blinzelte.
"Was? Aber ich lüge dich nicht an. Das ist die Wahrheit."
„Das meine ich ja. Wieso redest du jetzt mit mir jetzt darüber? Wieso antwortest du mir jetzt? Vor ein paar Tagen, Wochen, nein sogar einem Monat hast du mir strikt bei der Frage ins Gesicht gelogen. Wegen den Kindern, wegen mir. Das meine ich nicht. Sondern das toll finden. Ich konnte keine Luftsprünge damals erwarten, aber du warst viel, viel besser drauf."
"Ach ja? Und du lügst mir nicht ins Gesicht?", kam es zurück.
"Sage mir doch auch mal zur Abwechslung die Wahrheit. Wieso lässt du mich außen vor? Wieso habe ich von der Sache mit unseren Kindern so spät erfahren? Wieso sollte ich ausgerechnet zu dieser Konferenz erscheinen, aber bei den Anderen nicht? Kannst du mir mal darauf Antworten geben?"
Sie blinzelte.
„Ezra...du warst in deiner Genesungsphase. Denkst du nicht eine Konferenz in deinem dritten Monat von deiner Genesung wäre angebracht gewesen?"
Sabine sah ihn an.
„Du hast es so spät erfahren, weil ich es besser fand, dass du dich erholst. Ich wollte das Beste für dich. Diese Geschäfte hätten warten können, meine Familie war mir wichtiger."
"Ist es das? Du hast sie mir auch vorenthalten, als ich bereits entlassen war. Die Eine nach dem Tag in der Akademie. Ich hätte mitkommen sollen. Ich hätte es getan. Aber...aber du wolltest es ja nicht. Du wolltest ja lieber alles alleine regeln."
Er sah zur Seite.
„Du hattest mit dieser Wette zu tun? Erinnerst du dich? Das war um einiges wichtiger. Ich bin erwachsen, ich kann auch sowas selbst regeln. Cantonica war schön für dich. Du hast dich noch nie so entspannt auf das Fliegen konzentrieren können, wie da."
"Darum geht es aber nicht. Seitdem das passiert ist...du lässt mich bei allem außen vor, redest nicht einmal vernünftig mit mir darüber. Wie soll ich an deiner Seite sein und dich unterstützen, wenn du mich nicht lässt? Wenn du mich komplett von allem isolierst!"
Wut kam in ihm auf.
"Und wenn es dir passt kann ich ja wieder einspringen! Ich bin ja gesünder als vorher, verstehe! Sage es doch einfach! Du traust mir nichts mehr zu! Du denkst, dass ich nichts mehr von dem schaffen könnte wie vorher. Das mit Kelden hat jeden von uns verändert Sabine, aber ich bin kein Idiot!"
Sie fuhr zurück.
„Ezra, das stimmt überhaupt nicht! Ich-"
"Wieso tust du das dann?! Du behandelst mich nicht wie deinen Ehemann, sondern wie ein rohes Ei! Die ganze Zeit redest du nur von dir und beziehst mich nicht mehr ein! Wir sind ein Team, Sabine! Wir haben das zusammen angefangen! Ich mag es hier nicht, ja! Ja, okay ich gebe es zu! Aber ich tue das für dich, für uns! Aber das scheint dir nie genug zu sein, nicht wahr? Meine Worte spielen ohnehin keine Rolle, ich weiß! Also? Was kann ich tun damit die Herzogin mir glaubt?! Damit dieses Thema endlich aufhören kann!"
„Ich behandle dich nicht so! Wieso bist du denn hier wenn alles so ein Banthamist ist?! Mir nicht genug? Ich? Hallo, gehts dir eigentlich noch-..?"
"Du sagst zu mir ich wäre nicht da für dich! Für unsere Kinder! Was soll ich davon halten?! Aber weißt du was?! Ganz egal was ich tue, es ist dir doch sowieso nicht gut genug. Immer ist alles falsch! Ich kann ja nur Fehler machen, ich bin ja praktisch einer!"
Er schnaubte.
"Seit Kelden mich fast ermordet hat ist alles anders! Du tischt diesen Vertretern eine Heldengeschichte auf, anstatt es mit der Wahrheit zu versuchen! Du spielst dich auf, anstatt mal logisch und entgegenkommend zu denken! Du sagst mir nichts, verheimlichst mir etwas und sprichst mit mir über nichts! Und da soll ich bei allem mitspielen wie der letzte Idiot! Hast du dir das so gedacht!"
„Entgegenkommend denken?! Ezra, ich denke nicht so von dir, was fällt dir eigentlich ein! Aufspielen? Ich? Soll ich anfangen mich aufzuspielen?"
Sie stand nun kerzengerade und bedrohlich vor ihn.
„Das willst du nicht."
"Oh sind wir heute mal gesprächig?! Wäre mal etwas Neues! Aber was sagten die Vertreter zu dir? So sei es nicht ertragbar wie es jetzt ist? Dann regiere doch alleine und ich trete komplett zurück! Dann musst du dich nicht mehr mit mir als Herzog rumschlagen! Ich habe zwar mehr als einmal mein Leben dafür riskiert und für diese Wichtigtuer, aber was solls! Das scheint ja alles längst von gestern zu sein!"
„Halt Dich zurück! Ich habe sehr viel getan, damit sie dich aus dem Spiel lassen!"
"Ich soll mich zurückhalten?! Ich werde doch hier nur von allen angeschrien, als wäre ich der letzte Dreck! Aber Sabine darf ja alles. Sie darf ihren Mann auch zum letzten Vollidioten halten. Sie ist ja sowieso in allem nur perfekt, nicht wahr Majestät?! Wenn du doch mit allem so unzufrieden bist, was ich tue und mich gar nicht erst einbeziehen willst, wieso hast du dir dann keinen anderen Trottel für diesen Job gesucht?!"
„Wenn ich dich zum Trottel halte, wieso bist du dann noch hier?!"
"Das frage ich mich auch! Ich habe mich in Sabine Wren verliebt und in keine bestimmerische, arrogante, selbstgefällige Herzogin, die meint mir alles an den Kopf werfen zu können, was sie will! Du sagst mir ich wäre nicht für dich da, unsere Familie wäre mir nicht am Wichtigsten?! Ich wäre nicht für unsere Kinder da?! Man könnte sich nicht auf mich verlassen?! Oh stimmt ja, ich bin ja sowieso verantwortungslos, egoistisch, dumm und drücke mich nur vor allem!"
„Du hast mich sitzen lassen! Du hast mich sitzen lassen mit familiären Problemen, hast du denn kein Gewissen oder so?! Unsere Kinder wären uns weggenommen worden und du hättest es nicht mal ansatzweise mitgekriegt, weil du nicht da warst!"
"Ich hatte meine Gründe! Man hat mich gebraucht! Aber das interessiert dich ja eh nicht! Ich bin für dich ja sowieso der letzte Vollidiot! Ich habe kein Gewissen?! Und das muss ich mir von der Person anhören lassen, dessen Herz mal ein Eisblock war!"
Das saß. Für einen Moment setzte ihr Herz komplett aus und sie glaubte zu fühlen, wie sämtliches Blut in ihren Adern gefror. Als sie sich Sekunden später wieder fing sah sie ihn an.
"Komm mir ja nicht mehr unter heute. Mein Mann, wäre da gewesen. Ich sehe ihn nicht mehr."
Sie nahm ihren Ring vom Finger und schlug ihn auf den Tisch.
„Hier hast du ihn. Dein Herz aus Eis."
Sabine stieß ihn zur Seite. Das war es. Der letzte Stich. Ezra tat seinen Ring ab und pfefferte ihn so feste auf den Tisch, dass die Bücher wackelten.
"Gut. Schön! Dann siehe doch zu wie du alleine klarkommst! Suche dir einen anderen Vollidioten, den du für alles verantwortlich machen kannst! Ich kündige, Majestät!", schrie er und verließ mit einem heftigen Türknallen den Raum. Sabine verschränkte die Arme und sah wütend auf den Boden. Ihre Augen waren voller Zorn, Schmerz und Trauer. Ihre Haarsträhnen fielen in ihr Gesicht und ließen ihre Erscheinung noch wütender wirken.
Dann geschah es einfach. Sie kippte den Tisch um, wobei Unterlagen, Bücher, Pads und die Ringe herunterfielen. Sie räumte einfach alles ab und riss ein Bild aus dem Regal, eines von sich und Ezra, was sie gegen das Fenster warf.
Sie fuhr durch ihre Haare und keuchte leise.
„Ich hasse ihn dafür."
Sie hasste ihn dafür, dass er sie dazu brachte zu weinen. Zu weinen und den Schmerz in sich zu fühlen.
„Ich hasse dich."
Sie konnte es nicht verhindern. Tränen stiegen in ihren Augen auf und fingen an über ihre Wangen zu laufen. Eine, dann eine Zweite....dann ein ganzer Sturzbach. Sabine sank zu Boden und tat ihre Hände vor ihr Gesicht, die vor Wut zitterten. Schluchzend kniete sie zwischen den Trümmern und dem Durcheinander im Zimmer. Überall waren Scherben zu sehen von den Bild, dessen Glas gesplittert war. Alles lag in Scherben. Wirklich alles.
Ihre ganze kleine Welt, die sie versucht hatten zu beschützen lag in Scherben und Splittern, die man scheinbar nicht mehr kleben konnte.
...doch wollte man sie überhaupt kleben?
###
Wie er genau ins Schlafzimmer gekommen war oder wieso überhaupt, dass wusste er nicht. Nur eines wusste Ezra sicher in diesem Moment. Das innerhalb von einer Stunde sein Leben nun einem Scherbenhaufen glich. Jedenfalls fühlte sich das so an. Und irgendwie glich er auch einem Scherbenhaufen. Einem, den er eigentlich aus dem Weg gehen wollte, doch diesmal war es das eben nicht. Nicht...nicht diesmal.
Ezra hatte die Tür geschlossen und sah lange auf den Boden. Sehr lange.
Er hatte Angst gehabt nach Hause zu kommen. Doch er hatte es gewollt. Für seine Kinder, für seine Familie. Für Sabine. Er hatte so ein schlechtes Gewissen gehabt. Doch wenn ehrlich war....dann würde er nichts anders machen. Kyber hatte ihn gebraucht. Ohne ihn wäre er vermutlich wer weiß wohin verkauft worden. Kyber und die Wölfe gehörten mit zur Familie. Der Wolf hatte ihm so oft geholfen und sein Leben gerettet. Wie das seines Vaters. Er hätte ihn niemals im Stich lassen können. Aber das....das wollte niemand hören.
Es hatte niemand gehört. Er sah nur eines. Dieses tiefe, tiefe Loch in seinem Herzen. Ezra sah nochmals auf seine leeren Finger. Dann nochmal. Dann nochmal. Dann nochmal. Doch da war kein Ring mehr. Nichts. Seine Lippen bebten und seine Augen wurden ganz feucht. Sabine hatte gesagt, dass er nicht für sie da war. Nicht für seine Kinder. Das er sie im Stich gelassen hatte. Das er sie alleine gelassen hatte. Das man sich auf ihn nicht verlassen könnte. Das....das ihr Mann nicht mehr vor ihr stehen würde. Mehrere Tränen rollten über seine Wangen und er fühlte nur einfach diesen Schmerz in sich. Alles. Und dieser schien ihn fast umzubringen, als er das ganze Gespräch nochmal in seinem Kopf durchging. Nein, Moment. Da war ja noch...Er schloss die Augen und biss sich auf die Unterlippe. Mehr Tränen folgten. Ihre letzten Worte, sie hatte den Ring auf den Schreibtisch getan.
"Wir...wir haben uns getrennt."
Komm mir ja nicht mehr unter heute. Mein Mann wäre da gewesen. Ich sehe ihn nicht mehr. Hier hast du ihn. Dein Herz aus Eis.
Er sank langsam an der Tür hinunter und sah auf dieses ganze Zimmer.
Wenn ich dich zum Trottel halte, wieso bist du dann noch hier?!
Aufspielen? Ich? Soll ich anfangen mich aufzuspielen? Das willst du nicht.
Es ist ein Käfig?
Ich glaube dir nicht.
Weitere Tränen flossen über seine Wangen. Das....das durfte nicht wahr sein. Das konnte nicht...
"Sabine..."
Seine Stimme klang so gebrochen, so fürchterlich verletzt und schmerzvoll. Ezra spürte ein klaffendes Loch an der Stelle, wo sein Herz gewesen war. Hatten...hatten sie sich wirklich..?
"Wieso? Wieso?!", flüsterte er vollkommen verzweifelt.
Wollten sie nicht genau das verhindern? Immerhin..
Du nicht. Zumindest nicht gestern. Ich habe sie alleine verteidigen müssen.
Ezra schluchzte leise und drückte seine Hände gegen seine Augen.
"Das wollte ich nicht. Aber hat man mich gebraucht. Ich konnte ihn nicht im Stich lassen", flüsterte er und bekam das Bild in den Kopf wie Kyber von seiner Familie in Empfang genommen worden war. Wie liebevoll und herzlich, so glücklich das er da war. Und er...er fühlte sich gerade so schrecklich allein. Schlimmer als jemals zuvor. Wieso war das so außer Kontrolle...
Schreckliche Gedanken kamen ihm. Er hatte noch am Morgen drüber nachgedacht, am Vortag. Das es ihm nicht gefiel und...und nein. Ezra schluckte und taumelte etwas hoch. Er brauchte jetzt jemanden. Er brauchte...
Er legte seine Hände an die Tür, als es ihm wieder einfiel.
Du hast uns alle enttäuscht.
Wie von einem Blitzschlag getroffen wich er zurück.
"Ich...ich kann zu niemanden. N-nie...niemand will mich sehen."
Er ballte die Fäuste und erneut flossen Tränen über seine Wangen. Er konnte sich niemanden anvertrauen. Weil...weil ihm niemand zuhören wollte. Ihn sehen wollte.
Was machte er jetzt?
Er blinzelte.
Ezra. Geh. Los. Los. Geh.
Die Worte seiner Mutter. Natürlich wusste er, dass sie damit meinte, dass er einfach gehen sollte um von seinem Vater zu entkommen, aber..
Ihn wollte niemand sehen. Niemand wollte ihm zuhören. Niemand..
"Niemand...will mich..", flüsterte er leise und starrte auf den Boden. Ein ungeheurer Schmerz breitete sich in seinem ganzen Körper aus. Dieser betäubte ihn regelrecht.
Geh...
Irgendwie war das eine Art Mechanismus von früher. Gehen. Verstecken. Flüchten. Damit riss er den Schrank auf, holte eine Tasche hervor und sämtliche Kleidungsstücke landeten darin. Die ganzen Worte, die ihm an den Kopf geknallt worden waren, spukten durch seinen Kopf. Und hatten die Folge, dass er nur noch schneller einpackte und kaum etwas sehen konnte, weil sein Blick von Tränen besetzt war. Unter seinen Pullovern holte er ein kleines Reagenzglas heraus. Es war Bota. Man hatte es ihm auf Eshan einmal für Notfälle gegeben. Um seine Schilde zu stärken. Sich selbst und seine Gesundheit. Seine Gesundheit..
"Ich wusste es. Ich habe es zu Max gesagt. Sie...sie haben genug von mir", flüsterte er schluchzend und trank das Zeug in einem Zug. So würde niemand etwas merken. Das heißt...würde es jemanden überhaupt kümmern?
Seine Gedanken schweiften zu Depa. Würde sie auch..?
Er kannte seine kleine Schwester. Natürlich, würde sie sich Sorgen machen, aber...irgendwann hatte sie sich immer abgeregt. Irgendwann. Er rieb sich die Augen. Wohin nur?
Zu Max? Nein, er hatte seinem Bruder schon genug Probleme gemacht. Nach Eshan zurück? Fiel auch aus, da Antonis nicht locker lassen würde. Ezra hielt inne. Konnte...konnte er überhaupt zu jemanden? Zweifelnd schloss er die Tasche und überlegte fieberhaft. Und letzten Endes... er sah hinaus. Er wusste wohin er konnte. Weit weg.
Wohin das war erstmal egal. Hauptsache weg von hier. Einfach weg. Von allen.
Er ging durch den Raum und sein Blick fiel auf seinen Nachtschrank. Dort standen Bilder. Von Enja und Caleb. Von ihm und Sabine. Von seinen Eltern mit ihm und eines mit ihnen und Depa. Ebenso ein Bild wo Depa so klein gewesen war. Und das Familienbild. Ezra nahm dieses in seine Hände und betrachtete es. Alle, wirklich alle waren darauf zu sehen. Er atmete sehr, sehr tief durch und sah wieder darauf. Dann nahm er es und steckte es ein. Vielleicht...war sowas gar nicht schlecht. Ein Bild.
Nur eines. Der Rest würde bleiben. Moment..
Er fasste an seinen Hals. Das Medaillon. Sein Medaillon. Sollte er..?
Geh Ezra.
Wir sind alle entttäuscht von dir!
Ich dachte ich hätte es dir besser beigebracht.
Geh!
Mit einer Bewegung hatte er dieses von seinem Hals entfernt. Es landete auf der Bettdecke. Zusammen mit Ezras weiteren Tränen. Nasse Tropfen tropften hinab und das Silber des Schmuckstücks glänzte. Ezra schluckte und drehte sich um. Die Macht schrie ihm förmlich zu, dass es der völlig falsche Weg war. Das alles nicht wahr war und alles wieder gut werden würde.
So sehr hatte die Macht ihn noch nie belogen.
Also war das das Ende irgendwie. Von diesem Streit und der Beginn von einem harten, langen Tag. Für alle Parteien, aber ganz sicher in erster Linie für Ezra. Er nahm nicht die Tür, sondern flüchtete über den Balkon. Durch das Bota war er gestärkt und es war ein Leichtes ungesehen und leichtfüßig unten anzukommen. Er rollte sich ab und lief einfach weiter. Er riskierte kein Blick zurück und checkte seine Schilde. Dann rannte er los.
Einfach rennen, in der Hoffnung das seine Beine ihn weit genug weg trugen. Sehr weit weg trugen. Zu einem Freund, wo er wusste, dass er sicher war. Sein Verstand und sein Herz schaltete er einfach aus. Seine Gefühle verschloss er einfach. Was hatte er zu Sabine gesagt? Straßenratte? Dem kam er nun erstaunlich nahe. Erneut.
Und jetzt könnt ihr uns gerne umbringen.... :D
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top