86. Kapitel
Aufgrund von Silvester stellen wir euch heute wieder zwei Kapitel zur Verfügung. Wir wünschen euch ein frohes neues Jahr und einen guten Rutsch :)
Canto Bight. Spielerplanet für alle Reichen dieser Galaxis um ihre Zeit mit ihren Dienerinnen, Konkubinen und Frauen zu verbringen. Ihr Geld in den Casinos verschwinden zu lassen, Wetten zu verlieren und zu gewinnen. Nichtsdestotrotz war es ein schöner Planet bei Tag und Nacht. Und ein noch Besserer zum fliegen.
Han hatte einmal Cantonica besucht und viel Geld verloren. Ausdrücklich vorgewarnt, hatten sich Hera und ihre Unterstufenklasse hergewagt um ein wenig die Strände zu betrachten und die Strecken zum Fliegen. Als Begleitung waren Wedge und Hobbie dabei, die das eigentliche aufpassen übernahmen. Denn Hera und Ezra hatten etwas anderes vor. Depa war mitgegangen um ihren Bruder und ihren Vater im Augen zu behalten. Brianna dagegen war seelische Unterstützung und Notfallarzt für Ezra.
Hera saß im Cockpit ihres Schiffes, als sie die Ghost Richtung Canto Bight steuerte. In ihrer Hand eine Tasse Kaf. Neben ihr flog ein Passagiertransporter, der von Wedge geflogen wurde und ihr winkte. Sie nickte und er drehte ab. Sie selber flog weiter abseits und trank dann aus ihrer Tasse. Neben ihr auf dem Sitz des Co - Piloten oder mehr dem seines Vaters saß Ezra. Er hatte sich zurückgelehnt und kaute an einer Jogan.
"Wie zum Teufel hast du es geschafft Dad dazu zu überreden? Mich fast eine Woche lang hier trainieren zu lassen?"
Sabine war nicht sonderlich begeistert gewesen, aber für Enja war der Ort nichts und so waren sie und der Rest der Familie auf Eshan geblieben. Sie würden sich jeden Abend und jeden Morgen melden. Bei Depa war es keine Frage gewesen und bei Kanan sowieso nicht. Auch wenn er nichts damit zu tun haben wollte...er würde einen Teufel tun und sie alleine lassen. Chopper piepte hinter ihnen und Ezra lachte.
"Ihm gedroht? Chop, übertreibe mal nicht. Das wird ein ganz harmloser Wettkampf. Es steht ja nicht wirklich etwas auf dem Spiel."
Hera schmunzelte leicht.
„Nein, nein eigentlich nicht. Trotzdem muss Richard mal ordentlich fallen, wenn es möglich ist. Sein Sohn ist nicht schlecht, und keinesfalls wie sein Vater. Er liebt das Fliegen, trotzdem lässt er sich gerne beeinflussen. Er hat eine Tochter und seine Frau ist Designerin."
Sie trank aus ihrer Tasse.
„Er hat gegen Frauen nichts. Sein Vater schon."
"Tja dann ist es nun meine Aufgabe ihn kräftig in den Hintern zu treten. Habe ich Sabine versprochen."
Ezra lächelte.
"Dem werden wir es zeigen. Warte nur ab."
Im Gegensatz zu seinem Vater und den Meisten der Familie schien Ezra das sehr locker zu nehmen. Es war eine Art Spiel. Und bei so einem Wetteinsatz musste er auch nicht nervös sein. Nein, er war bester Laune.
„Ich vertraue dir. Du hast am Besten gelernt", erwiderte sie und drehte einmal die Ghost über der Steppe, in der Nähe einer Klippe.
"Danke, Mum. Ich finde es schon überraschend, dass du mir so sehr vertraust das Ding zu gewinnen. Ich meine nach meiner kürzlichen Entlassung."
Sie setzte die Ghost ab und sah zu ihrem Sohn.
„Ich vertraue dir da mehr als jedem anderen, Captain."
Sie zwinkerte ihm zu. Ezra errötete und rieb sich den Nacken.
"Danke, General. Das...das ehrt mich sehr."
Hera lächelte nun etwas mehr und trank ihre Tasse aus.
„Also schön. Sehen wir uns die Strecke an, Liebling."
Ezra nickte und beugte sich nach Vorne.
"Was fliegen wir eigentlich? Jäger? Oder mehr etwas komplexeres?"
„X-Wings, nicht viel anders wie die Jäger die wir früher geflogen sind. Wedge bringt dir nachher meinen."
"Warte Mal. Du meinst doch wohl nicht dieses abgefahrene Ding, was ich zum Probeflug benutzt habe?"
„Genau das Ding", erwiderte sie und stieg die Leiter hinunter.
"Den soll ich fliegen? Das traust du mir zu und ohne Kratzer?", hakte er nach und erhob sich.
„Wenn er einen hat, dann kann ich ihn ausbessern."
Ezra sah ihr nach und kletterte dann runter.
„Du hast nur an dich zu glauben."
"Das sagst du so leicht. Ich war ein halbes Jahr in der Krankenstation und es ist fast 8 Monate her, seit ich zuletzt geflogen bin."
Sie befanden sich im Frachtraum.
"Wo sind denn Dad, Depa und Bria? Noch oben?"
„Ja."
Hera betrachtete ihn.
„Trotzdem verlernt man es nicht."
"Aber ich bin nicht in meiner Topform, Mum", gab Ezra etwas unsicher zurück.
„Doch. Doch das bist du. Weißt du warum?"
Sie legte ihre Hand an seine Brust, wo sein Herz schlug.
„Du fliegst mit etwas. Und das ist etwas was Richard niemals verstehen wird, okay?"
Ezra lächelte und nahm seine Mutter in die Arme.
"Meinst du damit mit der Liebe, die ich für meine überfürsorglichen, aber absolut fantastischen Eltern empfinde? Dann ja."
Hera lehnte sich lächelnd an ihn.
„Dann ja. Also schön."
"Du wirst auch immer kleiner, Mum."
Ezra lachte leise, als sie ihm gegen die Brust schlug.
„Ich warne dich, ich bin noch immer deine Mutter."
"Ich hoffe das bleibst du auch", gab er lachend zurück und drückte sie an sich. Kaum zu glauben, dass es Zeiten gegeben hatte, wo Hera sich hinknien musste um ihren Sohn zu umarmen. Und nun 20 Jahre später war er genauso groß wie sein Vater und Hera entsprechend kleiner. Auch wenn sie eigentlich ziemlich groß war für eine Frau.
Hera schüttelte den Kopf.
„Ich bin immer deine Mutter. Das war ich, bin ich und werde ich immer sein."
"Tja und ich dein kleiner Sohn. Auch wenn ich dich um einiges überrage.."
Er grinste und hob bei ihrem Blick die Hände.
"Bin schon still, General."
„Ich rate es dir."
Sie schmunzelte und öffnete die Rampe.
„Sehen wir uns mal den Spieleplaneten an."
"Ich sollte besser nicht in dieses Casino. Das wäre zu viel für meine alten Gewohnheiten", scherzte Ezra und rieb sich den Nacken. Er folgte ihr und stieß einen leisen Pfiff aus.
"Nette Landschaft. Wieso waren wir noch nie hier?"
„Weil ich den Planeten nicht betreten wollte. Bis jetzt. Aber ich kenne hier die Rennstrecken ganz gut."
Sie blickte sich um.
„Komm."
Grüne Wiesen, weites Meer. Sie liefen an einer Klippe entlang in die Richtung der Wälder, nur um an einem Teil der Klippe, der herausragte hinaufzugelangen.
„Na komm."
Sie lachte leicht und zupfte Pollen von seiner Kleidung. Er nieste und rieb sich über die Augen.
"Viel Gewächs hier. Aber ne echt schöne Gegend."
Ezra trat neben sie und betrachtete die Klippe und die Umgebung genau.
"Geht hier die Strecke entlang?"
„Ja. Von hier kann man es am besten sehen."
Sie nahm Fernsichtgerät hervor und tat es vor die Augen.
„Hier."
Hera gab es Ezra.
„Durch die Felsengruppierung einen Slalom und dann etwa Nordwestlich über die Strecken. Man sieht es, wenn man fliegt. Und dann wieder hierher. Kurzes Rennen, aber schwierig mit dem ganzen Wind klarzukommen."
"Ich sehe es. Man darf nicht zu sehr beschleunigen, sonst reißt der Wind einen um. Mehr in die Kurven gehen."
Er blickte sich um und nickte.
"Verstehe. Da hinten bei der schmalen, scharfen Kurve muss man das Tempo drosseln, sonst landet man gegen die Klippen. Ne interessante Strecke und nichts für Amateure. Eine falsche Bewegung hinsichtlich des Windes und dann war es das. Nett."
„Für ein paar Spitzenpiloten das beste was man an Erfahrung sich aneignen kann. Besser als Shantipol. Erinnerst du dich? Ich musste den B-Wing dort abholen", erwiderte sie.
"Klar, weiß ich das. Zeb und Sabine haben mir alles darüber erzählt. Das war vielleicht ein geniales Schiff. Ich bin bis heute neidisch, dass ich es nicht mal ausprobieren durfte. Stattdessen durfte ich mich mit Chopper über die Position als Dads Co Piloten streiten."
„Vielleicht ein andermal."
Sie drückte seine Schulter.
„Jetzt holen wir den X-Wing."
"Fliegst du zuerst die Strecke ab oder darf ich sofort, General?", neckte er sie und grinste. Die Strecke war genau nach Ezras Geschmack und eine Herausforderung konnte er nie ablehnen.
„Ich lasse dir den Vortritt. Außer du brauchst eine Erinnerung wer dir das beigebracht hat."
Sie klopfte an seinen Kopf.
"Vielleicht. Ich glaube das war Han..."
Ezra lachte bei Heras Miene und duckte sich weg.
"Nein, ich glaube eher das es die beste Pilotin der ganzen Galaxis war."
„Dieser Idiot wüsste ohne Leia nichtmal wo sein Kopf wäre."
"So wie ich ohne Sabine?"
Sie schmunzelte.
„Ohne sie würdest du es nicht ein Tag aushalten."
"Auch wieder wahr. Nur...sie ist in letzter Zeit etwas komisch.."
„Wieso denn das?"
Sie musterte ihn und setzte sich dann ins Gras. Der Jäger konnte auch eine Minute warten.
"Ich weiß auch nicht. Den einen Tag ist sie so, dann wieder völlig anders. So geistlich abwesend, verschlossen..."
Ezra setzte sich seufzend und sah auf das Meer.
„Vielleicht hat sie Stress. Das passiert. So war ich doch auch manchmal."
"Anders als du, Mum. Eher.."
Er seufzte.
"Es gab Stress auf Mandalore. Was....was uns betrifft. Und.."
„Was für eine Art Stress?", fragte sie.
Ezra knetete nervös seine Hände.
"Also...na ja...die Vertreter haben laut Sabine den Antrag gestellt.."
"In dieser lebensmüden Umgebung wollt ihr den Wettkampf machen?!"
Hera drehte ihren Kopf.
„Kanan.."
Der Jedi kam auf sie zu und Ezra hob den Kopf.
"Dad.."
"Hera, das kann nicht dein Ernst sein. Das..hast du die Kurve dahinten gesehen? Das ist eine wahre Todesfalle."
Wenn sie jetzt anfangen zu streiten, dann bevorzuge ich die Klippen.
„Für Unerfahrene."
Sie stand auf und klopfte ihre Hände an der Hose ab.
"Hast du die Winde gesehen? Eine Fehleinschätzung und der Jäger zerspringt in tausend Teile."
Kanan verschränkte die Arme und Ezra legte sich ins Gras. Er konnte ja doch nichts machen.
„Ich dachte du willst dich nicht einmischen, Kanan. Ezra fliegt mit mir die Strecke zusammen. Er wird sie.."
Hera wurde sofort unterbrochen.
"Für wie dumm hältst du mich eigentlich? Du wirst ihn als Erstes die Strecke alleine fliegenlassen so wie ihr es immer macht. Wie kann ich mich nicht einmischen, wenn er überall draufgehen könnte? Der Kerl wird nicht fair spielen, Hera. Ezras Flugkünste werden ihm dann auch nicht mehr helfen!"
„Kanan", seufzte Hera.
„Ich will nicht streiten. Ezra geht es gut, ich mache nichts was ihn verunsichern würde."
"Ist schon schlimm genug, dass du ihn damit reingezogen hast, aber hier? Hera, das ist die reinste Todesstrecke und er ist noch nicht soweit!", wandte Kanan ein. Ezra seufzte. Das hatte er seit dem Familientag der Akademie mehr als nur einmal gehört. Und von fast allen.
„Doch. Ich glaube an ihn. Er kann das. Du solltest dich wirklich Mal anhören."
Sie setzte sich wieder zurück.
„Er kann das. Ich glaube daran."
"Das hat doch nichts damit zu tun! Du hörst niemanden zu außer dir selbst und hast nur deinen Stolz vor Augen. An ihn denkst du mit keinem Gedanken, dir ist nur das Rennen wichtig!"
Ezra schloss die Augen.
Ashla gebe mir Kraft...
Hera sah ihren Mann an und hob die Hände.
„Das Letzte habe ich jetzt überhört."
"Aber es ist die Wahrheit. Wir alle sind dagegen und du willst es trotzdem durchziehen. Selbst Soka hat dir gesagt, dass sie das in keinem Falle unterstützt. Sollte dir das nicht zu denken geben?"
Ich frage mich wie ich mein neues Lichtschwert machen soll. Wieder mit einem Blaster? Hatte etwas..
„Ich vertraue ihm. Es ist ein Flug. Kein Untergang. Er ist vollkommen.."
Kanan hatte genug.
"Niemand von uns außer du ist von dieser Sache begeistert! Wir alle befürchten, dass das fürchterlich schiefgehen wird und Ezra wieder in die Krankenstation verfrachtet! Er ist gerade draußen, Hera und du bringst ihn mit deinem verdammten Stolz und diesem Schwachsinn wieder hinein!"
Ezra seufzte. Das würde länger dauern und sich das weiter anhören? Nee auf keinen Fall.
„Stolz? Kanan, du verdrehst..."
Sie wich zurück, als er die Hand hob und mit dem Finger auf sie zeigte.
"Du machst diesen Schwachsinn doch nur, um dich ihm gegenüber zu behaupten. Und komme mir jetzt nicht damit, dass ich dich nicht verstehen würde. Das tue ich und besser als du glaubst. Aber das ist kein Grund unseren gerade wieder gesunden Jungen reinzuziehen und noch dazu in so einen lebensgefährlichen Unsinn!"
Ezra machte sich aus dem Staub, was von den beiden nicht bemerkt wurde. Er hatte anderes im Sinn. So lange sie sich stritten konnte er ja von Wedge den Jäger entgegennehmen und selbst mal ne Runde probieren.
„Ich ziehe ihn überhaupt nirgends rein. Ich habe den Vorschlag nicht gemacht!", protestierte sie.
"Wenn du dich streiten willst, bitte. Aber dann woanders und dann bitte diesmal ohne die Aufschrift: Meine Frau ist bekloppt!"
Hera stieß ihn zur Seite.
"Du hörst mir ja nicht mal zu! Das hast du gesagt nicht ich! Und anscheinend muss ich mit dir streiten, wenn du mir nicht anders zuhörst und meinen Worten auch sonst keine Beachtung schenkst! Höre dir doch selber mal zu! Soll Ezra wieder in der Krankenstation liegen? Ist es das?"
Er fing sich und stellte sich vor ihr. Beide funkelten sich an.
„Natürlich nicht. Aber Ezra wird nichts passieren. Ich bin doch deshalb hier um die Strecke mit ihm zu fliegen. Vor allem ein Jedi wird am wenigsten Schwierigkeiten damit haben."
Sie schnaubte.
„Du meinst das doch. Du meinst ich wäre Stolz und hätte ein Hirngespenst, dabei bist du doch einfach nur vollkommen neben der Kappe! Ezra gehts gut, siehst du nicht wie er sich freut und entspannt bei dem Gedanken ist? Aber nein, man ist lieber damit beschäftigt sich auf andere Seiten zu schlagen."
"Ich bin neben der Kappe?! Ich bin nicht so besessen darauf meinen Stolz und meine Würde über mein Kind zu stellen! Jeder, jeder hat dir gesagt, dass du das nicht machen kannst! Das es einfach zu früh ist! Was ist wenn sein Körper das nicht mitmacht? Wenn er zu überfordert mit allem sein wird?! Hast du darauf auch ne Lösung?!"
Er schnaubte.
"Blase das Ganze ab, Hera. Ich bitte dich!"
„Meine Güte, Kanan, ich-„
„Mum, Dad!"
Beide fuhren herum und sahen ihre Tochter an.
„Was soll der Mist?! Lernt ihr denn nie was dazu?!"
"Depa, ich dachte du bist bei Brianna im Schiff?"
Kanan machte eine abwinkende Geste.
"Wir unterhalten uns nur."
„Unterhalten?! Das nennt ihr unterhalten?!"
Sie verschränkte die Arme und sah sie abwartend an.
„Wart ihr so auch zu Ezra, als ich nicht da war? Na dann erklärt es warum er nicht hier ist."
Hera sah hinter sich...und Ezra war verschwunden. Sie fasste an ihren Kopf.
„Bestimmt ist der den Wing holen."
"....oder er holt ihn nicht nur.."
Kanan fluchte und nahm seinen Komlink.
"Ezra?"
Nichts.
"Oh ich weiß das du mir zuhörst. Antworte sofort und lass den Unsinn! Wir blasen die ganze Aktion ab!"
Depa sah ihre Mutter an und dann Kanan.
„Wir können nicht die Sache abblasen!"
"Und wieso nicht?! Depa, du kannst nicht für diesen Unsinn sein! Das Ganze ist einfach nur Schwachsinn und wir werden es abblasen und jetzt.."
Der Jedi sah auf seinen Komlink.
"....antwortest du mir mal?!"
„Aber es steht die Ehre von Mums Akademie auf dem Spiel. Ezra kann wirklich gut fliegen. Es ist Irrsinn das ihr euch schon wieder streitet. Ihr denkt nie an uns bei sowas. Ihr seid die eingebildeten Idioten, wie immer."
"Depa, dein Bruder ist gerade wieder gesund und wir werden seine gerade wiederhergestellte Gesundheit nicht durch so einen Schwachsinn aufs Spiel setzen! Deine Mutter hat ja anscheinend nur ihre verdammte Ehre im Kopf!"
Kanan schnaubte und nahm erneut seinen Komlink.
"Ezra, wenn du mir nicht sofort antwortest.."
Über ihnen zischte ein X - Wing hinweg. Sie hoben die Hände um ihr Gesicht von dem Wind zu schützen.
Hera blinzelte und lächelte.
„Er fliegt doch die Strecke."
Depa nahm das Fernsichtgerät und sah hindurch.
„Jup, der neue X-Wing. Sicher Ezra."
Der Jäger machte eine Schraube und verschwand Richtung Klippen.
"WOW! Das Teil ist der Wahnsinn!"
Während Kanan fast ausflippte nahm Hera ihren Komlink.
„Hör mir zu. Du darfst sehr gerne dich später freuen, aber drossle deine Geschwindigkeit, sonst..."
"Drosseln?! Das Ding lässt sich fantastisch so fliegen! Schaut mal!"
Sie blickten zu der steilen Kurve, die Ezra mit Leichtigkeit und einer Schraube durchflog.
"Ist das genial!"
Kanan atmete tief durch, dann nahm er seinen Komlink.
"Kid....WÜRDEST AUF DER STELLE WIEDER RUNTERKOMMEN?!"
Hera seufzte.
„Langsamer, sonst nimmt dich der Wind mit."
"Mum, den Wind kann man super nutzen! Ihr wisst nicht wie toll das ist! Es ist herrlich wieder zu fliegen!"
Sie hörten ihn lachen.
"Tut mir Leid, Dad. Aber ich dachte das wäre besser, als eurem Kindergarten weiterzuzuhören. Ich bleibe noch ne Weile hier."
Depa prustete bei diesen Worten los.
„Das ist eine gute Wortwahl."
Hera schüttelte den Kopf und setzte sich ins Gras.
„Hm, dann viel Spaß, mein Sohn."
"Danke! Zieht euch diesen Looping rein!"
Ezras Jäger tauchte wieder am Himmel auf und machte einen eins A Looping. Hätte man nicht gewusst, dass er darin war, dann hätte man den Piloten glatt für Hera selbst halten können. Kanan hob die Hände.
"Macht was ihr wollt, aber wenn du alle Knochen gebrochen hast, dann komme nicht zu mir! Ich will nichts mit diesem Schwachsinn zu tun haben und habe genug! Das gilt für euch beide!"
Damit ging er zurück zum Schiff. Stattdessen meldete sich Wedge bei Hera.
"Sage mir bitte, dass das Ezra ist und nicht du."
„Doch, das ist dein verrückter Freund Ezra", gab sie zurück und Depa setzte sich langsam zu ihrer Mutter.
„Er...er fliegt.."
„Depa, dein Bruder ist der Beste."
Man hörte Wedge lachen.
"So gewinnt er ja im Schlaf. Du hattest Recht, Hera. Er ist geradewegs zum Fliegen geboren! Die ganze Klasse sitzt hier mit offenen Mündern."
„Sag Caleb er soll sich später einfach nochmal zurücklehnen. So macht er die Prüfung in ein paar Jahren mit Links.."
Hera legte den Komlink weg und legte sich ins Gras. Ihre Tochter musterte sie.
„Du...du und Dad streitet euch doch nicht so sehr, dass..."
„Nein..um der Macht Willen, nein. Er...er ist sauer, dass ist alles."
„Bist du wirklich nicht etwas zu stolz um..?"
„Nein, Liebling. Das hat nichts mit Stolz zu tun. Ich will das nicht gewinnen für mich. Ich will das gewinnen, weil Ezra dann wieder auch etwas mehr Selbstvertrauen hat. Schau dir ihn an."
Sie betrachteten den Wing, der perfekt die Strecke flog.
„Er ist total ausgelassen. Hat keinen Druck und alles. Das...das ist wundervoll und wichtig. Zudem...sollten Mädchen wie du Chancen auf Bildung auf jeder Schule haben, okay?"
„Ich würde niemals bei Richard lernen wollen. Nur...nur bei dir, Mum."
Sie ruckte näher zu ihrer Mutter und lehnte sich an sie.
„Ich liebe dich. Bitte streite nicht mehr mit Dad.."
Liebevoll strich die Pilotin um Depas Lekku.
„Ich versuche es. Ich liebe dich auch."
Mutter und Tochter waren dicht aneinander gekuschelt und sahen vergnügt dem Jäger zu, den Ezra steuerte. Es machte wirklich Spaß ihn anzusehen. Und man sah was für eine Freude Ezra auch beim Fliegen hatte. Es war einfach atemberaubend wie er so schnell wieder rein fand.
Was Wedge und Hobbie betrafen so hatten sie es aufgegeben den Schülern mehr von Canto Brigtht erzählen zu wollen. Ihre Schützlinge starrten nur noch den Jäger an und redeten alle wild durcheinander.
"Wer ist das?!"
"Ist das General Syndulla?"
"Wow, so möchte ich auch mal fliegen können!"
Wedge seufzte und verschränkte die Arme.
„Kids. Das werdet und könnt ihr auch. Ihr seid auf dem besten Weg."
Caleb, der sich unter der Klasse befand und es auch bleiben sollte, damit kein Verdacht aufkam, sah nur vergnügt dem Jäger zu. Er konnte es förmlich fühlen wie sehr das seinem Vater Freude bereitete. Beth, eine Klassenkameradin, stieß ihn an.
"Du sagst nichts, Caleb. Bist du nicht auch so beeindruckt?"
Er blinzelte.
„Was? D-doch. Natürlich."
„Er ist sprachlos, Beth", lachte Poe amüsiert und klopfte seine Schulter.
"Du sagst ja auch nichts, Dameron", sprach ihn ein weiterer Schüler an.
"Ist das nicht irre? Meint ihr das ist General Syndulla?"
"Wer immer das auch ist sollte euch nicht ablenken. Wir haben zwar einen Ausflug, aber lernen sollt ihr trotzdem was", ermahnte Hobbie sie, aber das war vergebene Mühe.
„Ich kann genauso gut fliegen. Loopings konnte ich mit sieben", kommentierte er und schüttelte den Kopf.
Wedge klatschte in die Hände.
„Weiter jetzt, sonst lasse ich euch eine Hausarbeit über alte Fluggeräte von vor tausend Jahre schreiben, einschließlich einem Verbot für Ausflüge. Los."
Die Schüler stöhnten alle, aber konnten es nicht verhindern, dass ab und zu Blicke zu dem Jäger huschten. Caleb hatte nur die ganze Zeit ein Grinsen im Gesicht. Wenn sein Vater das konnte, dann musste es ihm wieder so richtig gut gehen!
Hobbie lehnte sich zu Wedge.
"Lass mich raten. Der Show off Typ ist der lebensmüde Loopingmeister?"
„Jap. Typisch der Captain", murmelte er und fuhr durch sein Haar. Gleichzeitig war er unheimlich erleichtert. Damit würde Hera den Sieg so gut in der Tasche haben. Auch bei diesen Wetteinsätzen..
So hoffte er das. Vor allem für Hera. Ob das Ezra wusste..?
Solange dieser gewann war alles gut. Und das musste er. Nur keinen Druck.
Hoffentlich.
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Mit dem ersten Rundflug war alles glatt gelaufen. Ezra hatte sich noch nie so ausgeglichen und erleichtert danach angehört. Er war vollkommen entspannt, Brianna war da positiv überrascht, als sie ihn sah und untersucht hatte- natürlich mit Hologramm ihres Vaters und Lydia. Und die waren es ebenfalls.
„Fliegen scheint ihm gutzutun. Es erleichtert ihn", hatten sie gesagt. Und ab diesem Tag, ging es los. Jeden Tag flog Ezra diesen verdammt tollen Jäger. Sie hatten das Training kaum auf die Spitze getrieben. Das einzige was Hera tun konnte war zuzusehen und mit ihrem A-Wing- den sie zum Ersatz mithatte- zu warten und mit ihm zu fliegen, falls er irgendwo zu riskant und schnell flog. Doch das war kaum der Fall. Der X-Wing war perfekt für ihn geschaffen. Am sechsten Tag...da hatten sie morgens angefangen. Die Sonne strahlte am Himmel und das Meer leuchtete förmlich darunter, als Ezra nach seiner Runde auf der Klippe absetzte. Lachend sprang er geradezu aus dem Jäger und landete im weichen, sanften Gras.
"Es ist einfach herrlich wieder fliegen zu können. Du meine Güte habe ich das vermisst."
Der Jedi streckte sich und sah zu dem A - Wing seiner Mutter, die neben ihn gelandet war. Er winkte ihr zu.
"Na, Mum? Habe ich dich abgehängt?"
„Nein, ich bin früher abgeflogen."
Sie setzte sich auf den Jäger.
„Du bist soweit. Das warst du auch vor sechs Tagen."
Die Schulklasse hatte sich schön aufgemacht, zurück nach Concordia, wobei Caleb natürlich auch zurückfliegen musste. Er hatte es etwas bedauert, aber seine Tarnung durfte nicht auffliegen. Dafür werde er am Tag sieben - am alles entscheidenden Tag mit seiner Mutter und Enja das Geschehen über Hologramm verfolgen wie der Rest der Familie. Ezra lächelte.
"Danke. Wieder zu fliegen und dann auch noch wie und wann ich will ohne auf etwas zu achten...das ist echt klasse."
„Fliegen verlernt man nicht, das habe ich deinem Vater schon tausend Mal gesagt. Egal wie lange man ausfällt, das Gefühl ist unbeschreiblich."
Sie lächelten sich an und betrachteten die Strecke.
„Fühlst du dich besser? Brauchst du etwas?"
"Nein. Nein, mir geht es so gut wie schon lange nicht mehr."
Ezra setzte sich zu ihr.
"Außer...wenn du ihn dazu bewegen könntest uns beide nicht mehr zu ignorieren und aus seiner Kabine zu kommen, wenn wir da sind?"
Kanan war nach wie vor so verstimmt und so außer sich über die ganze Angelegenheit, dass er sowohl Hera als auch Ezra aus dem Weg ging und sogar größtenteils ignorierte. Den wirklichen Streit hatten er und Hera noch immer nicht geklärt.
„Das versuche ich die ganze Zeit, aber du kennst ihn. Er macht sich sorgen und denkt das ich zu Stolz bin und dich in Gefahr bringe. Ich bin ja so eine Rabenmutter", gab sie zurück.
"Das denkt er bestimmt nicht und das ist völliger Unsinn. Du bist die beste Mutter, die Depa und ich uns jemals wünschen könnten, Mum."
Ezra legte seinen Kopf auf ihre Schulter.
"....er ist auch sauer auf mich oder?"
„Nein. Er macht sich wirklich nur extreme Sorgen. Wahrscheinlich denkt er du fliegst gegen die nächste Steinwand", seufzte sie und legte ihren Arm um ihn.
"Irgendwie denken das die Meisten. Ich kann das, ich weiß das ich es kann. Nur..."
Er zog die Knie an.
"Was ist wenn ich versage? Wenn alle Recht hatten und ich das wirklich nicht packe? Wenn mein Körper so etwas nie wieder packt.."
In diesem Moment hätte Hera dem Rest der Familie gerne die Köpfe eingeschlagen. Das kam dabei heraus, wenn man so unbedacht seine Zweifel offenbarte. Sie atmete tief durch.
„Erinnerst du dich an Dawn, damals als ich...mehr oder weniger Wochen ausgeschaltet war?", fragte sie.
Die Twi'lek legte einen Arm um sie. Ezra erschauerte.
"Erinnere mich nicht daran. Ich..ich hatte furchtbare Angst um dich. Das...das hatten wir alle."
„Entschuldige. Der springende Punkt ist, das Kanan da genauso bei mir reagiert hat und alle gesagt haben ich soll es einfach lassen noch, aber..."
Sie sah in den Himmel, wo Vögel vorbeizogen.
„Ich habe mich dran erinnert, das ich Ryloth verlassen habe um es zu können. Alles zurückgelassen habe damit ich fliegen konnte. Dann sollte ich alles wegen der Meinung anderer lassen? Nein..nein, ich bin dann geflogen. Weiter und weiter und jetzt sind wir hier. Was ich sagen will, ist das die Meinung, selbst die deiner Familie schnuppe ist, wenn du in dich, dein Können und dein Herz einen Glauben setzt die Sterne zu berühren, Ezra. Ich weiß das du das kannst."
Die Worte seiner Mutter waren so voller Ehrlichkeit und Liebe, das Ezra schlucken musste und sich an sie kuschelte.
"Dann werde ich das auch schaffen. Ich werde ihn gewaltig in den Hintern treten und zeigen mit was für einer Familie er sich angelegt hat!"
„Eben."
Sie lächelte.
„Mein Sohn."
„Hey, du nimmst mir meinen Bruder weg."
Hera und Ezra sahen auf, als sie Depa erblickten.
„Dad hat mich aus der Ghost verbannt. Dachte mir ich komme zu euch."
"Dann komm. Kuscheln zu dritt."
Ezra hob seinen Arm und lachte.
"Komm, Kleines. Genug Ezzy für alle da."
Sie schüttelte den Kopf und setzte sich zu ihm.
„Ist dir nicht mit dem Anzug etwas kalt?", hakte Hera nach.
„Nein, wir es auch im letzten Monat nicht."
"Du kannst auch meine Jacke haben, Süße."
Ezra legte einen Arm um sie und zog sie zu sich.
"Dad hat dich rausgeworfen? Wieso?"
„Er ist sauer. Er wollte einen Kaf, ich hab ihm einen gemacht und er war zu süß. Und dann sagte er geh doch lieber zu deiner Mutter und deinem Bruder und hat mich aus dem Gemeinschaftsraum geworfen."
Sie verdrehte die Augen. Ezra seufzte.
"Tut mir Leid. Ist wohl meine Schuld. Wieso ist er überhaupt hier, wenn er sauer ist?"
Er legte seine Hand auf Depas und drückte sie.
„Er will aufpassen das ich dich nicht umbringe", erwiderte Hera.
"So ein Quatsch. Ich habe es im Griff. Und es ist meine Entscheidung und nicht deine. Es steht nichts auf dem Spiel und es ist ja nicht so, als ob du mich unbedingt zum Gewinnen drängst."
„Nein, das tue ich nicht."
Depa verdrehte die Augen. Sollte sie eigentlich. Denn es stand mehr auf dem Spiel als er wusste.
"Eben."
Ezra bemerkte Depas Reaktion und hob eine Braue.
"Süße? Lust mich daran teilhaben zu lassen?"
„Was?"
Sie sah auf.
„Ich hab nur nachgedacht, alles gut."
Ezra runzelte die Stirn.
"Und wieso hast du dann die Augen verdreht?"
„Ich mich über das, was ich gedacht habe aufgeregt habe?"
"Und an was hast du gedacht?"
„An meinen idiotischen Vater..?"
Ezra seufzte.
"Wisst ihr was? Ich rede mit ihm."
Er sprang auf. Hera sah auf.
„Und wie? Der wird nicht runter kommen."
"Ich habe da meine Methoden. Außerdem würde ich mich nicht gut fühlen, wenn ich das machen morgen mache und er verstimmt darüber ist."
Ezra zuckte die Schultern.
"Das will ich nicht."
Hera sah zu Depa.
„Nein, lass mich das machen, ich habe es verbockt."
"Ihr streitet euch nur wieder, Mum. Und wer weiß? Vielleicht lässt er mich dieses Mal rein. Er kann nicht ewig deswegen sauer sein. Ich meine..es ist egal, ob ich gewinne oder verliere. Natürlich will ich für dich gewinnen, aber selbst wenn dann macht es keinen Unterschied."
Hera lächelte nur und Depa sah ihre Mutter zweifelnd an.
„Ja, du hast recht. Es geht um den Spaß auch."
Sie strich ihre Kleidung zurecht.
"Eben. Also soll er sich nicht so anstellen. Das macht mich nur nervös."
Ezra seufzte.
"Ich mache das schon."
Depa ballte ihre Faust.
„Mum, so geht das nicht weiter", erwiderte sie. Ezra blinzelte.
"Wie? Wie geht was nicht weiter?"
"HERA! Würdest du mir das verdammt nochmal bitte erklären!"
Die Drei sahen zur Ghost, wo Kanan schnaubend rauskam und alles andere als begeistert aussah.
"Ich wusste doch, dass da mehr hinter steckt!"
Hera sah von Depa zu Ezra, dann zu Kanan.
„Was soll ich-.."
Er stand direkt vor ihr und nahm sie an den Schultern.
"Du hast deinen Posten dafür verwettet?! Sag mal geht's noch?!"
Er deutete über seine Schulter.
"Dieser Mistkerl hat so eben eine Nachricht auf der Frequenz der Ghost hinterlassen und oh Wunder! Er erzählt davon, dass er sich schon darauf freut, dass du deinen Posten abtreten wirst! Sag mal bist du eigentlich noch ganz dicht?!"
Jegliche Farbe wich aus Ezras Gesicht.
"W-was?"
„Ich habe nichts-.."
Depa fasste an ihre Stirn. Das durfte noch heiter werden.
"Lüge mich nicht an! Das steckt hinter der ganzen Sache! Du hast uns allen etwas vorgemacht! Hera, das... Wie konntet ihr das nur verheimlichen?!"
Ezra hatte das Gefühl sich übergeben zu müssen. Moment. Seine...seine Mutter hatte ihren Posten auf seinen Sieg verwettet? Die...die Leitung ihrer Akademie? Nur wenn er gewann, dann würde sie Direktorin bleiben? Dann würde sie sie behalten können? Depa nahm vorsichtig Ezras Hand.
„Ich wollte es sagen, es...es tut mir so leid."
Hera hob die Hände.
„Ich habe es nicht verwettet. Es war eine Bedingung, genau wie er eine eingegangen ist. Du weißt nicht wie das..-„
"Ich will keine Ausreden hören! Schlimm genug, dass du diesen Schwachsinn eingegangen bist, aber dass du dich auf so etwas eingelassen hast... Ich fasse es einfach nicht! Ihr habt jeden von uns nach Strich und Faden belogen!"
Man sah wie wütend und verletzt der Jedi war. Ezra brachte kein Wort heraus. Aufeinmal fühlte er eine enorme Last auf seinen Herzen. Er musste gewinnen. Er...er durfte sich keine Fehler erlauben. Er...er musste. Es gab keine andere Möglichkeit. Wortlos löste er seine Hand aus Depas.
„Als ob du noch nie gelogen hast. Es ist mir egal, ob Ezra gewinnt oder nicht. Das ist dann mein Versäumnis nicht seines. Ich hätte doch nicht ja gesagt wenn es mir nicht nicht egal wäre!"
Depa fasste an ihre Brust.
„Ez?"
"Du...du hast deinen Posten darauf verwettet? Du hast die Leitung der Akademie verwettet und kannst sie nur behalten, wenn ich gewinne?", fragte dieser nach und ein Zittern war in seiner Stimme. Kanans Gedanken rasten und er sah Hera entsetzt an.
"Du hast selbst Ezra belogen?! Er wusste davon nichts?!"
„Kanan, sei doch für eine Minute still!", fuhr sie ihn an und faltete die Hände.
„Ezra, ich habe es nicht getan, weil ich unbedingt will das du gewinnst, das habe ich wirklich nicht. Du musst nicht gewinnen. Wetten sind dumme Spiele, die man nicht halten muss unbedingt. Bitte, hör-.."
"Du...du hast mich benutzt. Du hast mich die ganze Zeit angelogen! Du hast mir die ganze Zeit gesagt, dass nichts dahintersteckt! Das es nichts ausmacht, wenn ich verlieren sollte! Du....du hast nur deswegen mit mir trainiert. Nur deswegen sollte ich fliegen..."
„Nein, das stimmt nicht. Ich hab dich nicht benutzt, dass.."
Sie atmete durch.
„Mir geht es nur darum, dass du Spaß hast. Das du dir selber vertraust. Nicht um meinen Job, das ist mir vollkommen egal, okay?"
Sie machte einen Schritt auf ihn zu, doch er wich nur zurück.
"Deswegen hast du alle Warnungen und sogar Ahsokas Anweisungen nicht befolgt! Dir geht es nur ums Gewinnen! Um deinen Job! Solange ich gewinne ist alles toll, aber wenn ich verlieren sollte.."
„Nein! Bei der Macht nein! Mir geht es doch nicht ums gewinnen, mir ist das vollkommen egal! Wieso denkst du so von mir?"
„Mum hat Recht. Sie hat dasselbe zu mir auch gesagt. Ihr geht es wirklich nur darum das du Spaß dabei hast, nicht um das gewinnen. An diesem Tag ging es vielleicht auch um Gleichstellung, aber.."
Depa nahm ihre Hand.
„Sie will wirklich das du Spaß hast, glaub ihr."
"Du wusstest auch davon?!"
Kanan tat nur noch eine Hand vor seine Augen. Er hatte das Gefühl, dass da etwas in die völlig falsche Richtung lief. Wieso zum Teufel hatte Hera das getan und wieso, wieso bei der Macht hatte sie Ezra kein Wort gesagt?!
"Ihr habt mich beide belogen, mich für dumm verkauft und mir etwas vorgemacht! Ich dachte du wolltest wirklich, dass ich anfange an meine Fähigkeiten zu glauben, dass ich wieder so fliegen kann wie vor allem..Ich dachte, dass es dir wirklich um mich ging, stattdessen war ich dir völlig egal! Du hast nur an deinen Job und an deine Ehre gedacht! Ich war nur das Werkzeug!"
„Das ist überhaupt nicht wahr!"
Hera atmete aus.
„Ezra, komm bitte runter. Ich hab nicht an mich gedacht, das ist das Letzte was ich immer tue!"
"Lüge mich nicht noch weiter an! Du weißt genau wie sehr ich das hasse und du hast es trotzdem getan! Nein.."
Er sah zu Depa.
"Ihr habt es getan! Aber das mache ich nicht mit!"
Kanan sagte gar nichts. Das hatte Hera einzig und allein wunderbar selbst versaut. Ausnahmsweise. Hera atmete aus.
„Gut. Dann werde ich die Wette abbrechen."
Sie nahm ihren Komlink.
„Das war die Bedingung. Das Ezra mitmacht. Du willst nicht. Okay."
Das machte Ezra nur noch wütender.
"Tue nicht so, als ob ich dich auf einmal kümmern würde! Du hast mich nicht ermutigt, weil du an mich glaubst, sondern nur damit ich keine Zweifel habe und deinen dummen Wettkampf gewinne! Du kannst mich mal, General!"
Damit kehrte Ezra ihnen den Rücken zu und stieg in seinen X - Wing. Hera war zu geschockt um zu reagieren im ersten Moment, stattdessen tat es Kanan.
"Ezra! Ezra, bleibe hier! Du wirst mir jetzt nicht in diesem Zustand.."
Depa hob die Hand, als der X-Wing startete. Ein Wind kam auf und der Pilot floh förmlich mit dem Schiff. Die junge Twi'lek sah ihm nach.
„Mum..das.."
Doch ihre Mutter hatte schon den Weg zum Schiff zurück gemacht.
„Warte, Mum!"
Sie ballte ihre Faust und funkelte ihren Vater an.
„Danke! Danke! Du hast das gesagt was ihn nervös gemacht hat! Mum hat ihm Mut gemacht und das erste mal richtig das Gefühl gegeben wieder er selbst zu sein! Vielen Dank, Meister Jedi!"
Sie boxte ihm in den Arm und rannte ihr nach.
"Depa! Depa, du kommst sofort...!"
Kanan stieß einen frustrierten Schrei aus und fuhr sich über den Kopf. Na das war ja hervorragend gelaufen! Große Klasse!
"Und das alles nur weil Hera diesem Schwachsinn zugestimmt hat!"
Seine Frau war doch wahnsinnig geworden! Wie konnte sie nur sowas tun?! Sie hatte ihr Kind belogen! Ezra hasste es belogen zu werden und nahm sich gerade so etwas sehr zu Herzen. Es war mehr als einmal vorgekommen, dass er deswegen außer sich gewesen war. Das wusste Kanan besser als jeder Andere. Er hatte oft den Fehler gemacht. Und nun setzte sie auf die Sahne die Jogan.
Große Klasse. Und nun...nun hatte Ezra das getan, was er immer in solchen Situationen machte. Wenn er sich zu sehr verraten fühlte und vor allem belogen. Er haute ab und nahm reiß aus. Wohin? Das war fast schon egal.
Aber...
Er sah in den Himmel und grinste etwas.
Rex sei gedankt.
Fast schon grinsend holte er sein Data - Pad vom Gürtel und verfolgte damit Ezras Position. Oh da hatte der Klon eine meisterhafte Idee gehabt. So würde er ihn stehts im Auge behalten können. Und wie es aussah steuerte sein Sohn gerade die Stadt an. Das war in Ordnung, aber er würde das Signal trotzdem nicht aus den Augen lassen. Sicher war sicher.
####
Ezra streunte umher und hatte einfach keine Lust mehr auf irgendwas. Seine Mutter hatte ihn benutzt. Seine eigene Mutter! Wie...
Frustriert kickte er einen Stein weg und lief die Straßen entlang. In der Stadt Canto Bight war nicht so viel los am Tag, erst abends streunten hier Reiche umher und verkauften, kauften und wetteten ihr Geld weg. Inzwischen hasste er solche Leute. Obwohl, er konnte nichts sagen. Er selbst war Herzog und besaß dementsprechend viel Geld. Er hatte sich nie was draus gemacht, aber er gehört eben für die Leute, die arm waren zu den Schnöseln die nie etwas abgaben. In dem ärmeren Viertel der Stadt war weniger los. Leute kauften an den Ständen ein und Kinder spielten. Hier..hier war Ruhe.
Es erinnerte ihn etwas an früher. Wie jedes Mal wenn er in einer Stadt war und dieser unerkannt einen Besuch abstattete. Und dann vermied er immer die reichsten und prunkvollsten Orte, sondern interessierte sich immer mehr für die ärmeren Gegenden. Nicht selten hatte er immer Credits dabei, die er an Kinder verteilte oder an arme Bettler. Er war vielleicht der Herzog von Mandalore, ein Kriegsheld und gehörte zu der obersten Klasse, aber innerlich war er stets ein normaler Junge. Jemand, der sich aus Geld und Besitz nichts machte. Hatte er nie.
Seufzend sah er sich um und betrachtete die freundlichen Leute und glücklichen Menschen die sich gegenseitig das Geld und Essen gaben. Sich stets unterhielten. Einige fegten die Straßen und andere bauten an den Häusern einige Bretter an. Frauen und Kinder hingen Wäsche auf oder trugen Körbe. Das war ein ganz normaler...
Er blieb stehen, als er ein viel zu bekanntes Summen und eine zu bekannte Stimme hörte. Verwundert darüber sah er sich um und sein Blick heftete sich an ein großes Tor, der in eine Art Stall...führte?
Er blinzelte und sah sich um, aber niemand schien von ihm Notiz zu nehmen. Neugierig und aufmerksam ging er langsam zu diesem Tor und betrat den Stall. Ezra staunte nicht schlecht. Ziemlich große, seltsame Wesen waren dort untergebracht. Und eine ihm zu bekannte Gestalt schien sich mit ihnen zu unterhalten. Die Tiere hatten einen neugierigen, hellen Blick. Sie schnaubten leise und hatten lange Ohren. Ihr Körper war schlank, ihre Beine endeten mit zweizehigen, verhornten Hufen. Noch nie hatte er solche...fast majestätischen Tiere gesehen. Mit verwundertem Blick ging er langsam weiter und konnte seinen Blick nicht abwenden. Das Summen wurde etwas lauter und auch ein leises schnauben. Sie wandten ihre gewaltigen Köpfe zu ihm und blickten ihn an. Ezra lächelte und streckte eine Hand nach ihnen aus. Eines der Wesen schnaubte leise und beschnupperte seine Hand, dann stieß er sanft mit seinen Kopf dagegen.
"Keine Angst. Ich tue euch nichts. Ich bin euer Freund."
Er strich langsam über seinen Kopf und lächelte. Langsam ging er weiter und konnte nur fast schmunzeln. Da war eine ganz in weiß gekleidete Gestalt. Das Gesicht verdeckt und einen Rucksack in der Hand. Die Andere an dem Kopf eines der Tiere und summend strich sie darüber.
"Machst du mir meinen Ruf als Tierfreund streitig?"
Er strich eines der Wesen über den Kopf und lächelte. Tiere...Tiere waren schon immer tolle Freunde gewesen. Und wahnsinnig unkompliziert im Gegensatz zu allen anderen Lebewesen. Sie fuhr zusammen und hörte auf. Ihre Hand fuhr erschrocken zurück. Letzten Endes atmete sie aus und zog ihre Mütze herunter. Weißes, langes Haar, was zusammengebunden war fiel hinunter und das Gesicht von Brianna konnte man nun sehen.
„Du hast mich erschreckt. Was tust du hier?"
"Den Kopf freikriegen und vor meiner Familie flüchten. Tut mir Leid, ich wollte dich nicht erschrecken."
Ezra sah zu ihr.
"Was sind das für Wesen? Solche habe ich noch nie gesehen."
„Man nennt sie Fathier."
Sie strich über die Schnauze eines.
„Auf Eshan gibts sie leider nicht. Auf anderen Planeten schon. Vor allem hier."
"Fathier...ich habe noch nie von ihnen gehört. Sind sie machtsensitiv?"
Ezra kicherte, als eines der Wesen an seinem Ärmel knabberte.
"Ich glaube ich schmecke nicht so gut."
„Ich wüsste nicht."
Brianna griff in den Rucksack und warf ihm ein Obst zu.
„Gib es ihm. Sie kriegen nicht viel zu futtern."
"Danke."
Er nahm es und gab es den Tieren. Ezra runzelte die Stirn.
"....sie werden hier gefangen, stimmts? Zum Vergnügen?"
„Für Wettrennen..", gab sie wieder und schluckte. Sie strich über den Kopf des Tieres.
„Sie...sie versklaven förmlich die Tiere. Leider ist die Spannweite an Echani, die gegen Tierhandel kämpfen nicht groß genug, das sie es bis nach Cantonica geschafft haben.."
"Also werden sie auch für solche dummen Wettkämpfe benutzt. Da haben wir ja etwas gemeinsam.."
Ezra kraulte ein Tier am Hals.
"Der Senat sollte sich auch mal mit Tierschutz befassen. Der ist mindestens genauso wichtig wie alle anderen Angelegenheiten."
„Sklavenhandel ist genauso schlimm...aber niemand interessiert sich..dafür.."
Brianna seufzte leise.
„Aber na ja. Politik."
Ezra schwieg einen Moment.
"Du hast ja Recht. Aber dagegen kann man etwas tun. Ich werde bei der nächsten Konferenz einen Gesetzesentwurf vorschlagen, der das sklavenhaltige Halten von Tieren verbietet und jeglichen illegalen Tierhandel untersagt. Es wird Zeit, dass ich dagegen etwas tue und dafür meine Position benutze. Um den Tieren zu helfen."
Brianna sah auf.
„Was?"
"Es ist meine Gabe mich mit allen Lebewesen zu verbinden. Wird Zeit, dass ich etwas dafür tue. Das ist sehr viel wichtiger, als dieser dumme Wettkampf."
Er sah zu ihr.
"Was machst du eigentlich hier? Dachte du wärst beim Schiff?"
„Ich schmuggle Essen.."
Sie lächelte leicht und ging auf ihn zu.
„Und du?"
"Ich bin am Überlegen was ich tun soll. Und ob ich nicht einfach wieder zurück fliegen sollte", gab der Jedi seufzend zurück.
„Nach Eshan?", fragte sie.
"Jap. Ich will erstmal keinen von den Dreien sehen. Kein Interesse."
Ezra hockte auf einen Schemel und fütterte die Tiere weiter.
„Und wieso?"
Sie zog einen Eimer her und drehte ihn um, um sich zu setzen.
"Meine Mutter hat mich die ganze Zeit angelogen. Sie..sie hat in diesem Wettkampf ihre Position als Leiterin der Akademie verwettet. Nur wenn ich gewinne, dann kann sie sie behalten und niemand hat mir etwas davon gesagt. Selbst Depa nicht."
Ezra verschränkte die Arme.
„Und deshalb willst du gehen?", fragte Brianna.
"Ich hasse es angelogen zu werden, Bria. Sie wissen das genau. Ich...ich dachte das sie das alles mit mir macht, weil sie nur mal Zeit mit mir verbringen will, das sie an mich glaubt und als Einzige denkt, dass ich das schaffen kann. Das ich das packe obwohl ich noch nicht so sehr fit bin. Aber alles war nur für diesen dummen Wettkampf. Sie hat mich benutzt."
Sie musterte ihn und schüttelte den Kopf.
„Ich weiß, was du denkst. Ich kenne das. Aber....T'schuldige, ich kenne Hera inzwischen sehr gut und..und ich hab sie beobachtet. Sie hat dich immer beobachtet. Sich gefreut, wenn du heil gelandet bist und dann wenn du...wenn sie gesehen hatte das du glücklich warst...hat sie gelächelt. Ich weiß nicht, ich denke du interpretierst das zu sehr. Selbst...wenn sie ihren Job verlieren würde...jeder würde einfach nur nach einer Wette lachen und sagen du hast es wundervoll gemacht. So schätze ich Hera ein. Wie schätzt du die Person ein, die dich großgezogen hat?"
Langsam stand sie auf und gab einem Fathier etwas Obst.
"Um ehrlich zu sein weiß ich gerade gar nichts mehr. Sie hat mich belogen und sie weiß wie sehr ich das hasse. Niemand hält mich für stark genug das morgen zu packen. Alle sagen, dass ich noch nicht soweit bin, dass ich es nicht schaffen werde. Das ich mich überanstrengen kann. Sie ist die Einzige die es nicht gesagt hat weil sie will das ich morgen antrete. Sie hat mir nur gesagt, dass ich wieder fit bin, damit ich gewinnen kann. Dad hatte Recht. Sie hat nur ihren Stolz und ihre Ehre gerade im Kopf.."
Brianna sah ihn an und musste einfach nur den Kopf schütteln.
„Ezra, sie ist deine Mutter. Ich kann mir nicht vorstellen, das sie so dreist ist. Sie ist...sie ist die herzlichste Twi'lek die ich kennengelernt habe. Sie ist unheimlich toll. Sie denkt immer zuerst an andere."
"Offenbar hier nicht. Inwiefern hat sie bei dieser Idee an Andere gedacht? Sie hat mich ja davor noch nicht mal gefragt. Vorher dachte ich, dass ich es vielleicht schaffen könnte, aber jetzt.."
Er schüttelte den Kopf.
„Wieso zweifelst du, wenn sie die einzige war die immer gesagt hat du kannst das? Ich nenne das nicht stolz. Ich nenne das Zuspruch. Sie spricht jedem das zu."
Sie fasste an ihre Kette.
„Du hast das definitiv von ihr.."
Ezra zuckte nur die Schultern.
"Kann sein.."
Er seufzte.
"Ich habe bisher noch mit niemanden darüber gesprochen, Bria. Aber...aber ich wünsche mir einfach, dass alles wieder so sein kann wie davor. Das nicht jeder ein drittes Auge auf mich hat und ich wieder alles das machen kann, was ich vorher auch konnte. Ständig werde ich beobachtet oder nicht alleine gelassen. Ich verstehe das ja alles, aber...aber ich will mein normales Leben zurück. Nicht..nicht das."
„Ich weiß."
Brianna nahm langsam seine Hände.
„Dennoch....kannst du das nicht beeinflussen. Nur zusehen das du nicht mehr in einer Station landest.."
Ezra sah auf und musste etwas lächeln.
"...wie lange kennen wir uns schon?"
Brianna zählte auf ihren Fingern und schmunzelte etwas.
„Lange genug um zu sagen, ich war schon öfters in einer Station als du."
Sie drückte seine Hände und kicherte.
„Wirklich."
"Glaube ich dir nicht. Ich habe schon alles hinter mir, was man hinter haben kann. Noch mehr als du denkst", gab er amüsiert zurück.
„Trotzdem bin ich jünger und war dennoch schon zu oft in einer Station. Ich habe keine Angst vor Narben. Und ich schrecke den Tod nicht..."
Sie öffnete ein Gatter und sah sich um. Dann trat sie ein.
"Ich auch nicht, Brianna. Da haben wir was gemeinsam", gab Ezra leise zurück und erhob sich.
"Was machst du da?"
„Mein Vater sagte das wir nicht alle retten können. Aber ich bin nicht mein Vater. Ich stifte dann lieber..."
Sie strich über die Seiten des Fathier, was voller Narben war und betrachtete es.
„Chaos. Um es ihnen schwerer zu machen."
Ezra grinste.
"Darf ich dir behilflich sein?"
Die Tiere fingen auf einmal an zu stampfen und scheuten in ihren Boxen. Ezra blinzelte und zog Brianna hinter sich. Da war jemand. Die Echani zog ihre Mütze über und verdeckte ihr Gesicht. Dann zog sie eine schmale Klinge unter ihrem weißen Mantel hervor, die ausfuhr.
„Ich kann mich selber verteidigen."
Ezra schüttelte den Kopf.
"Es ist besser, wenn wir ohne Waffen hier rauskommen. Vertraue mir."
"Ich habe genau gesehen, dass hier jemand ist. Kommt raus, sonst befördere ich eine hübsche Kugel durch euren Kopf."
"Wir wollten nur die Tiere sehen. Bitte, Sir. Wir wollten nichts tun."
Ezra deutete Brianna stumm an zu warten. Ein Lachen ertönte, was keinesfalls freundlich klang.
"Für wie blöd haltet ihr mich? Ihr seid ganz sicher Viehdiebe, aber mit denen kenne ich mich aus."
"Lass mich das übernehmen und laufe auf mein Zeichen", raunte Ezra Brianna zu und trat aus der Box mit erhobenen Händen.
"Wir wollen wirklich nichts tun. Wir wollten gerade verschwinden."
Ein rundlicher Mann mit einer erhobenen Waffe sah prüfend und Wein begeistert auf Ezra.
„Für wie dumm haltet ihr mich?"
Brianna sah zweifelnd auf ihre Klinge. Ezra hob die Hände.
"Ich warne Sie, Sir. Sie sollten die Waffe wegstecken. Ich will Sie nicht verletzen."
Er lachte lauthals los.
„Du? Du kleiner Zwerg willst mir was tun?!"
Ezra grinste.
"Zwerg? Das soll ich mir von einem Bantha sagen lassen? Na schön. Ich halte Sie für ziemlich dumm."
Brianna fasste an ihre Stirn und sah zu dem Tier was sich zu ihr beugte.
„Was soll ich tun?", flüsterte sie und es drückte den Kopf an ihren.
Sie sah in die traurigen Augen des Tieres und strich darüber.
„Irgendwann bist du frei..", wisperte sie ihm zu und drückte es kurz, bevor sie die Klinge umschloss.
Der Mann knurrte.
„Oh du.."
Er trat näher und zielte auf ihn.
„Du wichtigtuerischer Dieb! Du gehörst in ein Gefängnis, oder noch besser ertränkt im Meer."
"Das würde ich bestreiten. Würde meine Familie nicht sehr toll finden. Aber kommen Sie her. Ich bin völlig unbewaffnet."
Ezra hielt das Grinsen auf seinen Lippen und wich geschickt aus, als die erste Kugel fiel.
"Das können Sie doch besser. Nochmal!"
Mit Leichtigkeit entging er auch dem zweiten Schuss.
"Sie sind hier der Wächter? Die armen Tiere."
Daraufhin machte er eine Handbewegung und riss dem Mann die Waffe aus der Hand.
"Ups.."
Die Tiere schnaubten und traten auf den Boden. Brianna drückte sich gegen die Holzboxen und schloss die Augen kurz. Dann erblickte sie den Mann.
Er knurrte.
„Du elender Abschaum!"
Sie verdrehte die Augen und stieß die Tür auf. Ezra brauchte ewig um jemanden auszuschalten. Wirklich.
Er schnaubte.
„Noch so ein Diebsgör!"
„Ja, okay. Bitte."
Sie wich einem Schlag aus und bewegte sich über ihn hinweg. Mit einem Tritt lag er am Boden.
Brianna schnappte sich Ezras Hand.
„Du brauchst tausend Jahre, Spectre-6. Bewegung!"
"Ich hatte alles im Griff!"
Sie waren fast am Ausgang, als Ezra etwas spürte. Er stieß Brianna zur Seite, die eine Kugel getroffen hätte.
"Oh nein. So machen wir das hier nicht!"
Er hob die Hände und schleuderte ihn mit einem Machtschub gegen die nächste Wand. Die Tiere schnaubten, doch der Kerl blieb am Boden. Ezra nahm Briannas Hand und beide liefen raus.
"Erste Lektion. Niemals deine Deckung vernachlässigen, Bria."
„Ist ja okay, ich trage Rückenpanzerung, jeder gute Mandalorianer hat das Ding an!", gab sie zurück und ließ sich mitziehen. Ihr Schwert klappte sie ein und ließ es unter dem Mantel verschwinden.
"Danke, ich habe dir auch gerne das Leben gerettet", gab er zurück und beide verschwanden um eine Ecke.
"Mein Jäger steht nicht weit von hier. Wir müssen in die Seitenstraßen. Der Kerl wird nicht allein gewesen sein."
Er zog sie mit sich. Beide hielten an einer Häuserecke inne und Ezra spürte, dass sie Verfolger hatten. Sein Blick glitt zu den Dächern.
"Bria, steige auf meinen Rücken."
„Ich mag es auf Bäume zu klettern, nicht auf Menschen", schnaubte sie.
„Ich bin nicht eine deiner Jünglinge."
Ezra verdrehte die Augen und nahm sie einfach Huckepack.
"Halte dich fest. Hoffen wir mal, dass ich dafür nicht zu sehr eingerostet bin."
Mit Brianna auf dem Rücken sprang er auf eine Kiste und landete mit einem Machtsprung auf dem nächsten Häuserdach. Dann rannte Ezra über die Dächer, Brianna festgeklammert auf seinem Rücken.
„Ich kann laufen. Und weit springen. Nur weil ich ein verkorkstes Herz hab, bin ich nicht wehrlos", beschwerte sich die junge Prinzessin.
"Ja, aber du bist kein Jedi und Risiken mit meiner zukünftigen Schwiegertochter gehe ich nicht ein", gab Ezra zurück und sprang mit weiteren Machtsprüngen über die Dächer. Es erinnerte ihn zu sehr an früher und seine Reflexe waren noch immer dieselben. Es...es fühlte sich seltsam an.
„Schwiegertochter? Mein Vater fängt damit auch schon an."
"Wir quatschen später."
Ezra sah über seine Schulter und bemerkte, dass sie noch immer am Boden verfolgt wurden. Doch sie hatten es fast zu seinem Jäger geschafft. Nur noch das letzte Haus und dann..
"Bria, vertraust du mir?"
„Was ist das für eine Frage?", hakte sie nach.
"Wollte nur sichergehen. Halte dich fest."
Ezra landete auf dem letzten Haus und sprang schließlich von dem Dach. Die Macht bremste seinen Fall und er landete sanft am Boden. Doch er verschnaufte nicht und rannte weiter. Er bog um eine Ecke und der Jäger war in Sichtweite.
"Bist du noch da?"
„Du machst wohl Witze."
Sie schnaubte und wurde runtergelassen.
„Danke fürs tragen, wie wenn ich ein Baby wäre."
"Und nochmals danke. Ich fürchte ich muss mal mit Ant darüber reden was deine Dankbarkeit betrifft."
Ezra duckte sich, als eine Kugel an ihm vorbei ging. Er hob die Hand und der Luke des Jägers öffnete sich.
"Los, hüpfe hinein. Ich verschaffe uns noch kurz einen kleinen Vorsprung."
Sie sah ihn an und riss sich ihre Mütze runter.
„Oh nein."
Sie schob ihn zum Wing und zog im gleichen Moment das Schwert. Die Kugel von dem alten Geschoss blockte sie perfekt ab und sah zu dem Mann.
„Steig ein, starte den Jäger."
"Brianna, das...!"
Ohne eine Miene zu verziehen schubste die halbe Echani den Jedi in den Jäger. Ezra blinzelte, dann stöhnte er genervt auf.
"Du bist genauso wie Depa!"
Damit streckte er seine Hände aus und ihre Verfolger wurden durch einen weiteren Machtschub zurückgeworfen. Leicht keuchend von der ganzen Anstrengung sah Ezra zu Brianna.
"Jetzt komm!"
„Ja ja, Geduld Meister."
Sie stieg hinter den Sitz, wo ein zweiter war. Der Jäger war anders konzepiert.
Sie steckte das Schwert ein.
„Los."
"Brauchst du mir nicht zweimal zu sagen!"
Ezra schaltete den Jäger und die Luke schloss sich. Er startete den X - Wing.
"Halt dich fest, dass wird ein schneller Abgang!"
Damit erhob sich der Jäger in die Höhe und hatte schon nach wenigen Sekunden den Boden hinter sich gelassen. Brianna hielt sich fest und atmete nur ganz tief und entspannt durch. Keine Aufregung. Nur entspannen.
"Alles okay? Brauchst du etwas? Haben sie dich erwischt?"
Ezra drehte sich nicht um, sondern schaltete den Jäger.
"Ich bringe dich zur Ghost."
„Nein, mir gehts gut. Es war sehr aufregend.."
Sie lächelte leicht.
„Danke."
"Wofür?"
Ezra rieb sich über die Stirn. Diese plötzliche Machtanwendung in so kurzen Abschnitten und dann auch noch so viel in seiner Angehphase hatte ihm doch etwas zu schaffen gemacht. Aber Hauptsache Brianna war in Sicherheit.
„Fürs Wegbringen."
Sie drückte seine Schulter.
„Du solltest morgen fliegen.. Ezra."
"Was? Wieso? Im Übrigen kannst du nicht mehr zu den Tieren. Sonst schnappen diese Kerle dich noch."
Ezra hielt den Jäger ganz still und überlegte.
"Ich glaube es ist besser, wenn ich dich absetze und dann nach Eshan zurückkehre. Tut mir Leid, aber ich kann das nicht, Bria."
„Wieso? Hera hat immer alles für dich und deine Familie gegeben. Für uns alle. Nur weil du meinst sie hätte einen Fehler gemacht...brauchst du doch nicht so zu sein."
Sie lehnte sich zurück und fasste an ihre Kette.
"Ich werde es nicht packen, Brianna. Ich werde morgen verlieren. Ich..ich kann das nicht."
„Aber sie glaubt an dich. Egal ob du verlierst oder nicht. Wirklich. Glaub doch ihr."
"Vielleicht. Vielleicht tut sie das. Aber ich kann das nicht. Ich kann nicht morgen antreten und dann dafür verantwortlich sein, dass meine Mutter ihre Akademie verloren hat. Das, was sie sich allein aufgebaut hat."
„Richard wird sie weiterhin fertig machen, egal ob sie verliert, oder gewinnt, Ezra. Wir müssen doch alle unserem Leben mal ein bisschen mehr widmen. Wenn du nicht fliegst werde ich fliegen. Sie ist eine tolle Freundin. Wollen wir nicht...beide jetzt für sie stark sein?"
"Bria, wir sind gerade haarscharf entkommen und ich bin jetzt schon halb fertig. Sie hatten alle Recht. Ich bin nicht stark genug dafür. Für überhaupt nichts. Glaube mir es ist besser, wenn ich nicht antrete. Sonst blamiere ich meine Mutter."
„Nein, hatten sie nicht. Die hatten Unrecht. Die wollen nur nicht ein Risiko eingehen. Aber das Leben besteht aus einem ganzen Risiko! Wir müssen es eingehen, sonst können wir uns gleich in ein Bett legen und nie wieder etwas anderes tun außer eine Decke anzustarren und niemals am Leben teilzuhaben. Wir sind geboren um zu Leben, Ezra. Nicht um uns hinzusetzen, nachdem wir gefallen sind. Wir müssen aufstehen, jeden Moment genießen. Die Erinnerungen behalten und niemals vergessen. Bis in alle Ewigkeit nicht. Wir müssen anderen helfen, anderen Berechtigungen schenken. Du kannst das."
Sie lächelte.
„Ich glaube nämlich an dich."
Ezra lächelte etwas.
"Danke, Brianna. Deine Worte tuen gut. Aber...du bist da die Einzige. Ich scheine noch zu gar nichts in der Lage zu sein. Hast du ja eben gesehen.."
Da konnte die halb Echani nur lachen.
„Du hast komplette Machtsprünge gemacht! Nach zwei Wochen! Ezra das war so cool! So hoch kann ich nichtmal mit großem Training springen. Ezra du hast fantastisch dich verteidigt, deine Reflexe sind toll! Hera kann so Stolz auf dich sein und geehrt dich zum Sohn zu haben."
"Ich hab mich dran erinnert, das ich Ryloth verlassen habe um es zu können. Alles zurückgelassen habe damit ich fliegen konnte. Dann sollte ich alles wegen der Meinung anderer lassen? Nein..nein, ich bin dann geflogen. Weiter und weiter und jetzt sind wir hier. Was ich sagen will, ist das die Meinung, selbst die deiner Familie schnuppe ist, wenn du in dich, dein Können und dein Herz einen Glauben setzt die Sterne zu berühren, Ezra. Ich weiß das du das kannst."
"Dafür hast du dich aber die ganze Zeit beschwert.."
Ezra biss sich auf die Unterlippe. Er spürte etwas die Erschöpfung in sich, aber sonst? Sonst hatte er das vorhin geschafft. Seine Kraft hatte ausgereicht und er war voll in seinem Element gewesen. Auch ohne Lichtschwert.
"Du bist soweit. Das warst du auch vor sechs Tagen."
Der Jedi seufzte.
"Gut, ich werde mit reingehen und mit ihnen sprechen. Aber ich mache keine Versprechungen."
„Ist gut."
Sie küsste ihn auf die Wange.
„Wie war das mit Schwiegertochter?"
Ezra schmunzelte.
"Also Sabine und ich würden uns freuen. Und Caleb...ihr habt ja noch etwas Zeit. Aber ist mein Sohn auch gut zu dir?"
Sie verdrehte die Augen.
„Natürlich. Er ist sehr gut zu mir."
Brianna zog ihre Mütze über den Kopf.
„Meine Eltern auch. Wir sind erst sechzehn...bald"
"Eben und da lasst ihr euch bitte noch etwas Zeit. Aber das freut mich. Du machst ihn sehr glücklich, Bria."
Ezra schaltete den Jäger und ging langsam runter.
„Tu ich das?", hakte sie nach.
"Ja, das tust du. Du tust ihm sogar sehr gut. Durch dich ist er viel lebhafter geworden und nicht mehr so still wie früher. Auch die Akademie tut ihm sehr gut. Er strotzt ja geradezu vor Selbstvertrauen."
„Das steht ihm auch gut. Aber der schüchterne Caleb ist auch süß..", erwiderte sie.
"Keine Details bitte. Und es reicht mir schon, wenn er nur glücklich ist und lächelt. Danke, dass du dich so gut um ihn kümmerst und immer für ihn da bist, Bria."
Ezra bereitete die Landung vor und segelte fast schon über den Boden, als er sanft aufsetzte. Sie schüttelte den Kopf.
„Das ist das Mindeste. Dann kann ich mal für jemanden da sein."
"Das tust du. Und dafür sind Sabine und ich dir sehr dankbar."
Ezra öffnete die Luke und die beiden stiegen aus, wobei er Brianna helfen wollte.
Doch die Halb-Echani nahm nur eine seiner Hände und stieg selber aus.
„Vielen Dank."
"Bitte, junge Dame."
Ezra verschloss die Luke wieder und beide sahen einen Moment zur Ghost. Er seufzte und hatte das Gefühl, dass sich seine Füße gar nicht von der Stelle bewegen wollten.
„Sie liebt dich. Und sie will wirklich nicht gewinnen. Sondern....wollte dir einfach auch wieder Selbstvertrauen geben. Das...woran keiner anscheinend irgendwie glaubt, so wie die reden. Aber sie war immer normal zu dir.."
Langsam nahm sie ihn an.
„Und sie hat immer die Wahrheit gesagt, wenn ich die Meinung ihrer Gesten gemerkt habe."
Langsam ging Brianna zur Rampe. Und zog Ezra quasi hinter sich her. Dieser seufzte.
"Wenn es nur das wäre. Aber sie sind seit Tagen nur am Streiten, mein Vater ist schlecht gelaunt was uns alle drei betrifft und Depa..Ich weiß nicht, Brianna."
„Bitte. Versuche es."
Ezra atmete tief durch.
"Also schön. Aber sobald sie wieder anfangen zu streiten suche ich das Weite."
„Ich glaube das passiert nicht. Ich hab euch ein bisschen analysiert. Wenn Hera sauer ist, ist sie im Cockpit, dein Vater meditiert und Depa versucht ihre Mutter anzusprechen."
"Mir wäre es lieber, wenn sie sich ausgesprochen hätten und auf mich warten würden, sodass wird das sofort hinter uns bringen können", murmelte der Jedi.
„Das Leben ist kein Ponyhof, Ezra.."
"Wer wüsste das besser als ich?", kam es zurück und beide betraten das Schiff.
„Seh nicht die Welt so schwarz."
Sie kletterte die Leiter hoch.
"Wenn ich das tun würde, dann wäre ich jetzt wohl nicht hier."
Er folgte ihr.
"Brauchst du wirklich nichts?"
„Nein. Bitte. Sorge dich doch nicht um mich."
"Hey, ich gehe nur auf Nummer sicher."
Beide gingen in den Gemeinschaftsraum, der erwartungsgemäß leer war.
"Ich glaube du hattest mit deiner Hypothese Recht. Na ja zumindest kein Geschreie. Ist doch schon mal was.."
Sie schmunzelte und sah in den Gang. Sie machte eine Geste.
„Siehst du?"
Verwundert sah Ezra Richtung Cockpit, wo Depa an die Tür klopfte. Er seufzte.
"Na super..und was machst du?"
Depa drehte sich leicht zu ihm.
„Ezra.."
Sie seufzte.
„Versuchen mit Mum zu reden."
"Ich habe eigentlich..."
Ezra drehte sich um, doch die Halbechani war verschwunden.
"....Brianna gemeint. Sie ist echt gerissen."
Ezra seufzte und ging auf seine Schwester zu, die ihn einen Moment musterte. Wieso sah er so.."durch den Wind" aus?
„Bist...bist du okay?"
"Wenn ich ehrlich bin...nee nicht wirklich."
Er seufzte und rieb sich die Stirn.
"Hat Mum abgesagt?"
„Sie ist dabei. Deswegen will ich ja mit ihr reden, sie soll es nicht absagen. Ich kann fliegen, wenn du es nicht willst."
Sie trat gegen die Tür.
„Mum!"
Ezra seufzte.
"Lass gut sein, Süße. Ich erledige das."
Sie sah ihn bei dem Spitznamen blinzelnd an.
"Nein...ich bin nicht mehr sauer auf dich. Kann ich ja sowieso nie lange sein."
Sie erhob eine Braue.
„Ezra, ich.."
Depa seufzte.
„Es tut mir leid, okay? Ich.."
"Du wolltest es mir sagen, aber Mum hat dich nicht wirklich gelassen? Und du hattest keine andere Wahl als zu schweigen, weil es ihre Sache ist?", hakte er nach.
„Nein...ich wollte dich nicht nervös machen. Das...Mum hat mich zu nichts gedrängt. Es war meine Entscheidung. Du hast dich so gefreut mit ihr zu fliegen und sie war so stolz auf dich, als du die Runden perfekt geflogen bist. Ihr...ihr ist der Sieg egal. Das hat sie wirklich-.."
Die Tür fuhr auf und Hera trat heraus.
„Du zahlst die Tür von deinem Taschengeld, wenn eine Delle drin ist", sagte sie und hielt ein Pad in ihrer Hand.
„Wir fliegen morgen nach Eshan zurück."
Keine Sorge ich gebe dir das Geld. So ne Tür ist nichts für dein Taschengeld.
"Brianna ist wieder hier. Sie war in einem Teil der Stadt. Nebenbei bemerkt, da sollte sich niemand von uns in der nächsten Zeit aufhalten. Nicht so...nette Gesellen."
„Im Allgemeinen solltet ihr da nicht sein", gab Hera zurück und hob etwas ihr Pad an.
„Was suchst du?", hakte Depa nach.
„Mein Pad ist glaube ich defekt. Es sendet meine Nachricht nicht ab."
Sie schlug es leicht gegen ihre Hand.
Ich habe sehr viel Geld angespart, ich hab dagegen getreten. Mach dir nichts draus.
„Zu schade."
Hera sah sie wenig begeistert an.
„Was meinst du?"
Ezra blinzelte und sah zu seiner Schwester.
Du hast nicht...du hast etwas mit Mums Pad angestellt?
Sie zuckte leicht die Schultern.
„Du brauchst keine Nachricht versenden. Ich fliege morgen."
„Depa, nein. Das hat sich gegessen. Ich schicke die Nachricht ab und fertig.."
Hera schnaubte.
„Dummes Teil. Wo ist mein Ersatz?"
Irgendwie hatte Ezra das Gefühl, dass sich seine Schwester um alles gekümmert hatte.
"Da du ja nicht mit deinem Data - Pad beschäftigt bist...können wir reden."
Wie wäre es, wenn du mal versuchst an Dad ranzukommen und wir der ganzen Sache ein Ende setzen können?
Sperren wir sie ein? Bei allen hat es bisher super geklappt. Leider diesmal ohne Besenkammer.
Depa bewegte sich langsam zur Tür von ihrem Vater, während Hera ins Cockpit zurückkehrte.
„Du hast deine Meinung gesagt, Ezra. Das ist vollkommen okay."
Sie beugte sich zu ihrer Tasche, auf der suche nach ihrem Ersatz.
Wir hätten noch die Kabinen oder mehr die Abstellkammer. Ist ein guter Ort.
Ezra rieb sich den Nacken.
"Ich war ziemlich wütend und verletzt und wollte dir gar nicht zuhören. Ich...du weißt, dass ich es hasse belogen zu werden.."
Die Tür schloss sich hinter ihm, als er ins Chockpit trat.
„Ich weiß. Aber Druck...hat noch nie jemandem gut getan. Und mir war es egal. Wirklich. Du hattest Spaß., dass hat mich sehr gefreut."
Sie legte die Tasche in den Co-Pilotensitz.
„Wo hab ich das Ding hin?"
"Und wieso hast du es mir nicht einfach gesagt?"
Diese Frage brannte Ezra schon die ganze Zeit auf der Zunge. Hera atmete durch und sah ihn an.
„Das liegt nicht daran, dass ich dir nicht vertraue, oder etwas dergleichen. Ich wollte, dass du einfach in Ruhe fliegst. Du bist in diesen Jäger gestiegen und hast einfach alles perfekt abgeflogen. Ohne Druck und warst zum ersten Mal wirklich, richtig wieder mit deinen Gedanken du selber. Davor hätte ich es sagen können, natürlich. Aber was hätte das geändert? Mich hat das Zeug selbst extrem überrascht. Glaub mir. Sowas dummes geh ich normalerweise eh nicht ein. Ich hab nichts gesagt, weil ich nicht wollte, dass du anfängst...wie dein Vater zu denken."
Auf Ezras Blick hin erklärte sie:
„Die Sache, du wärst nicht bereit. Das ist so ein Humbug. Das strengt dich kein bisschen an. Das machst du mit einem Fingerschnippen. Solches engstirniges denken wie alle an den Tag gelegt haben...nein. Ich wollte nicht, das du durch den Druck anfängst sowas dummes zu denken."
Ezra schwieg einen Moment. Die Argumentation seiner Mutter war schlüssig und er glaubte ihr. Er fühlte und sah die Ehrlichkeit in ihren Augen wie auch die Sorge und die Liebe, die sie für ihn empfand. Er seufzte.
"Du hättest es mir trotzdem sagen können. Ich...ich reagiere einfach nicht gut darauf, wenn man mir etwas vorenthält. Das weißt du. Und ja, du hast Recht. Das bin ich nämlich dabei zu denken. Ich habe das Gefühl, dass ich es null schaffen werde."
Er setzte sich auf einen der Stühle und legte eine Hand an seine Stirn.
"Seitdem ich aus der Station entlassen bin...seitdem ich wieder gesund bin...ist alles so verdreht und so seltsam. Nie habe ich eine Minute alleine und werde immer mit Argusaugen beobachtet. Sobald ich mich auch nur irgendwo stoße oder länger als 10 Minuten wegbleibe ohne etwas zu sagen wird sofort gefragt, ob alles okay ist. Ich...ich fühle mich nicht wie mein altes Ich. Zumindest habe ich es die ganze Zeit nicht getan abgesehen beim Fliegen. Weil sich das wieder...einigermaßen normal angefühlt hat. Ich verstehe ja jegliche Sorge, jegliche Vorsichtsmaßnahmen und alles...aber ich habe das Gefühl nie wieder wirklich das Leisten zu können, was ich vorher getan habe. Wenn ich andauernd höre, dass ich dafür noch nicht soweit bin, dass das zu risikoreich ist, dass mein Körper nicht dafür bereit ist...weißt du wie erniedrigend das ist?"
Sie setzte sich langsam vor ihn.
„Ich verstehe. Wirklich. Vielleicht sind wir etwas paranoid geworden. Aber...du bist bereit. Du kannst das. Ich würde niemals sowas sagen, wenn ich nicht vollständig überzeugt davon wäre. Du hättest ihn auch vor sechs Tagen schlagen können. Du bist auch ein Pilot. Ein Freigeist, das hast du etwas von mir."
Beide sahen sich an und lächelten leicht.
„Es tut mir sehr leid, Ezra. Wirklich. Ich verspreche dir, das ich wenigstens die Zügel locker lasse. Bei den anderen kann ich das nicht versprechen..."
Hera hob ihm ihre Hand hin.
„Aber ich kann den ersten Schritt machen, damit du mir verzeihst und wir wieder Pilotenfreunde sind. Ob du deiner Mutter verzeihst ist was anderes."
"Ich hätte dich nicht so anschreien und dir solche Dinge an den Kopf werfen dürfen. Mir tut es auch Leid, Mum."
Er nahm ihre Hand.
"Es ist nur...ich bin auch so unglaublich wütend und frustriert auf mich selbst. Ich will mein altes Leben zurück, Mum. Mein altes Ich."
„Du bist du, Ezra. Das kann dir keiner nehmen. Ich verspreche es. Es wird wieder normal, wenn wir einige Sachen hinter uns haben. Zum Beispiel Kinder Sitten. Die schlimmste Aufgabe eines Jedi-Ritters."
Sie sah ihn mit einem sehr, sehr neckischen lächeln und Blick an, wobei er sofort lächeln musste.
"Oh nein. Da kenne ich noch sehr viel schlimmere Sachen. Und zwar Dads Morgenmeditation. Glaube mir, dass schlägt alles."
Sie sahen sich an, grinsten und lachten schließlich, wobei sich Mutter und Sohn in den Arm nahmen.
„Ich bin sehr froh das ich mir das nicht antun muss."
Sie lächelte und hielt ihn fest im Arm.
„Ich liebe dich, mein Sohn.."
"Und ich dich, Mum."
Ezra schluckte und drückte sich an seine Mutter.
"Aber...aber wenn ich es nicht schaffe, dann verlierst du alles und ich blamiere dich."
Hera blinzelte und sah ihn langsam an.
„Das denkst du? Mich blamieren? Ezra, ich liebe dich über alles. Du könntest mich niemals blamieren. Du bist so weit gekommen, hast so vielen Menschen geholfen und dich so oft an mich gehalten. Du stehst immer so gut wie hinter mir."
Sie drückte seine Schulter.
„Du kannst mich niemals blamieren. Versprochen. Und selbst wenn du verlieren solltest...na und? Ich hab meine Familie. Ich bin glücklich. Arbeit ist was Tolles, die Schule auch ja. Aber wer hat gesagt das ich dann nicht mehr unterrichte."
Sie strich über seine Wange und Ezra schmiegte sich in die Geste.
"Ich bin dein erster Schüler gewesen, Mum. Zwar vermutlich nicht der Beste, aber ich..ich habe Angst zu versagen. Ich will nicht, dass dieser Idiot dich wegen mir verspottet. Ich will dir keine Schande bereiten."
Sie schüttelte den Kopf.
„Also erstmal warst du ein guter Schüler. Anfangs etwas überheblich, aber...das ist jeder mal. Und zum Anderen.."
Sie nahm ihn am Kinn.
„Du kannst das gar nicht. Keiner meiner Kinder kann das. Ihr seid das beste was mir je passiert ist. Richard ist ein Idiot, er meint Frauen wären nichts...was sich dort aufhält wo er sich aufhält. Das er eine gefunden hat ist mir noch immer ein verdammtes Rätsel, aber...aber er hat nicht das was ich habe."
Ezra lächelte etwas.
"Einen chaosanziehenden, unmöglichen, ziemlich kaputten Jedi als Sohn?"
Hera schmunzelte.
„Wie wäre es mit einem wundervollen, sehr selbstlosen Sohn, eine fantastische, wunderschöne Tochter und einen guten Ehemann. Das ist das was ich brauche. Meine schrecklich schöne Familie."
"Und einer fantastischen Mutter, die immer für uns da ist. Ja, das kann man so nehmen."
Ezra schmiegte sich in die Umarmung seiner Mutter.
"Danke, dass du wenigstens an mich glaubst, Mum."
„Das tun alle. Sie sehen nur nicht durch meine Augen. Ich bin da mehr und mehr..."
Sie fuhr lächelnd über seinen Kopf.
„Na ja mehr und mehr die, die an deine Künste glaubt. Ist unsere Kunst. Du kannst das. Ich weiß das."
"Ich...ich werde es versuchen. Ich werde versuchen morgen den Kerl zu schlagen."
Ezras Herz klopfte etwas. Aber wenigstens glaubte seine Mutter daran, dass er das schaffen könnte.
Sie seufzte.
„Aber wenn du es nicht willst sag sofort nein."
Bist du fertig? Also Dad kommt nicht raus, das einsperren wäre mal keine dumme Option.
"Nein, Mum. Ich werde es für dich tun. Ich werde morgen antreten."
Er küsste sie auf die Wange.
"Bleibst du einen Moment hier? Ich muss kurz etwas erledigen."
„Natürlich, ich bringe mein Pad zum Laufen."
Sie nahm ihres und seufzte.
"Ich schicke dir das Wunderkind. Womöglich kann sie da etwas machen."
Ezra lächelte und erhob sich. Sie erhob eine Braue und sah darauf.
„Depa war es?", hakte sie nach.
"Ich habe nur Vermutungen. Warte hier."
Ezra ging aus dem Cockpit und traf auf dem Flur erneut seine sehr ungeduldige Schwester.
"So Nummer eins erledigt. Kriegst du keine Antwort oder eher nur Abweisungen?"
Sie verdrehte die Augen und klopfte nochmals.
„Bitte, Dad. Mach auf."
Keine Antwort. Ezra seufzte.
"Ich übernehme das. Übrigens am Besten gehst du zu Mum....und bringst wieder ihr Data - Pad in Ordnung, sonst gibt es noch ein Unglück."
„Ich kann mehr zahlen als du denkst."
Sie klopfte auf seine Schulter und ging in das Cockpit.
Ezra seufzte. Nun Nummer zwei.
Wenn das mit dem Herzog und dem Jedi Meister nicht hingehauen hätte wäre ich ganz sicher Paartherapeut geworden...
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