81. Kapitel
Etwa zur selben Zeit schreckte Kanan aus seinem Schlaf auf. Er wusste nicht wieso, aber alle seine Sinne waren auf Alarm gestellt und die Macht schrie ihm zu, dass etwas nicht stimmte. Erneut war da dieses Gefühl in ihm, was das nur noch bestätigte. Hera hatte an dem Tag extra frei gehabt, Zuko die Phantom und Caleb überlassen, damit sie zur Arbeit und Schule fliegen konnten. Letzterer hatte eine Übernachtung bei Freunden geplant udn würde am nächsten Tag mit Zuko zurückkehren. Die Twi'lek seufzte leise und öffnete ihre Augen. Das erste Mal seit Wochen konnte sie durchschlafen und nun...
„Kanan..", stöhnte sie.
"Da ist etwas faul. Irgendetwas stimmt nicht, Hera."
Im Gegensatz zu seiner Frau war der Jedi mehr als wach. Er sprang aus dem Bett und zog sich etwas über.
"Ich weiß nicht, ob es mit heute Nachmittag zu tun hat. Aber da ist etwas. Und es ziemlich falsch."
Hera sah ihn vollkommen erledigt an.
„Schatz..."
"Er ist einfach so umgekippt und seitdem nicht aufgewacht. Ich bin nicht paranoid", gab er zurück und zog sich seine Stiefel an. Dann zischte er und hielt sich den Kopf. Die Pilotin atmete aus und ließ sich in ihr warmes Kissen fallen. Letzten Endes raffte sie sich aus dem Bett und nahm ihren Schlafmantel von der Kommode und zog ihn an. Mit einer Schlinge befestigte sie es an ihrer Taille und ging nach.
„Kanan.."
Dann passierte etwas, was alle Müdigkeit verblassen ließ. Sie hörten ein Heulen. Das Heulen eines Wolfes. Hera sah zu Kanan, der sie anblickte...und beide rannten los. Sie schlitterten den Gang entlang und fielen in den Flügel ein.
„Kyber! Ezra!"
Kyber musste das ganze Anwesen wachgemacht haben, aber daran dachten sie nicht. Die beiden Eltern hörten nur Kybers Heulen und Kanans Gefühl verstärkte sich immer mehr. In Rekordzeit waren sie bei Ezras Zimmer, rissen die Tür auf und...
..fanden keinen Ezra vor. Nur Kyber der am Boden lag und heulte.
„Ezra?!"
Sie hörten weitere Schritte hinter sich und vertraute Stimmen, aber das nahmen sie nicht war. Kanan ging zum Bett und wühlte die Decke auf in verzweifelter Hoffnung sein Sohn würde da noch immer drunter sein. Er sah sich um, absolute Panik war auf seinem Gesicht zu sehen.
"Ezra?!"
Keine Antwort.
"Du meine Güte, was ist denn jetzt los?!"
Ahsoka, Rex und Sabine waren die Nächsten. Alle Drei in ihren Schlafsachen und vollkommen verwirrt. Kyber heulte noch immer.
„Kyber, hör auf. Wir sind schon da", erwiderte Sabine und sah sich um.
„Wo ist Ezra?"
Hera sah sich um.
„Er..vorhin lag er noch im Bett."
"Ja, vorhin! Aber jetzt nicht mehr!"
Kanan sah zu dem Wolf.
"Kyber, was ist passiert?! Wo ist Ezra?!"
Ahsoka kniete neben den Wolf und sah, dass sein Fell etwas rot am Rücken war.
"Du Armer. Warte das haben wir sofort."
Sie legte ihre Hand auf seinen Rücken, worauf dieser leuchtete. Durch die Tür drängte sich Chiara, die die Kybers Rufe natürlich am Besten gehört hatte und dahinter Zeb und Max. Beide total verschlafen.
"Was ist denn hier..?!"
„Was soll das so spät?", hakte der Mandalorianer nach.
Chiara stupste Kyber gegen den Kopf.
Bist du okay? Hast du dich verletzt?
Der Wolf stellte sich langsam auf seine Pfoten und sank langsam wieder zu Boden.
Sabine legte eine Hand an Heras Arm und blickte auf das Bett.
„Beruhigt euch. Bestimmt...ich weiß nicht.."
Ahsoka kraulte Kyber am Kopf.
"Ruhig, mein Freund. Langsam."
Der Wolf schnaubte und richtete sich auf.
Danke.
Chiara leckte ihm über die Wange.
"Bestimmt hat sich der Kleine wieder davongemacht. Vermutlich ist er nur draußen..", murmelte Zeb und rieb sich über die Augen. Kanan schüttelte den Kopf.
"Nein...nein. Da ist etwas...Kyber, wo ist er?!"
Der Wolf richtete den Kopf auf.
Sie war hier.
Er traf meist nur auf verwirrte Gesichter.
"Sie? Welche sie..?"
Ahsokas Augen weiteten sich und sie tat eine Hand vor ihren Mund.
"Nein. Nein, nein!"
Kanan war einer Ohnmacht nahe.
Nein....
Hera sah ihn an und schlug die Hände vor den Mund.
„Sinya.."
Sabine blickte entgeistert um sich, genau wie Rex, Zeb und Max.
"Wie...wie konnte das...?"
Blanke Panik und Entsetzen war in ihren Gesichtern zu sehen. Nein, nein das konnte nicht sein!
"Wieso...wieso haben wir sie nicht gefühlt?", flüsterte Ahsoka und ihre Lekku wurden ganz bleich. Zeb schüttelte ungläubig den Kopf.
"Nein. Nein, nicht der Kleine."
Kanan sagte gar nichts. Er konnte es nicht. Sein Hals war wie zugeschnürt. Max sah auf das Bett und dann zu dem Garten.
„Sie..sie kann ihre...Präsenz verbergen.."
Kyber schnaubte.
Das hab ich auch gemerkt.
Wir suchen sie. Sie können nicht weit sein. Die weißen Menschen müssen sich doch hier auskennen. wandte Chiara ein. Wie aufs Stichwort hörten sie weitere Schritte.
"Ist etwas passiert?! Wir haben so ein Heulen gehört und.."
Schließlich machten Kida und Ant die Gruppe noch komplett. Enja und Anakin waren mit Brianna oben.
"Sie könnten schon längst weg sein. Wenn sie ihr Schiff im Wald hat..", merkte Ahsoka an und schluckte. Das war die ganze Zeit ihre schlimmste Befürchtung gewesen. Kanan atmete tief durch und sah zu Kyber.
"Kannst du laufen? Du und Chiara seid die Schnellsten."
„Wer ist weg?"
„Sinya hat Ezra mitgenommen."
Antonis blinzelte.
„Warte, niemand kommt ins Anwesen..."
„Für Machtnutzer ist dein Schloss nichts", seufzte Max und tätschelte Kybers Seite.
Ich kann laufen.
Chiara stupste Sabine an.
Wir finden ihn. Ich verspreche es.
Sabine schluckte und drückte sie sanft. Hera legte ihre Hand an Kanans Arm.
„Ich ziehe mich um und dann suchen wir alle."
"Wir starten verschiedene Suchteams. Wir werden ihn finden", wandte Kida ein und schluckte geschockt. Ahsoka legte eine Hand an ihr Kinn und nahm Ezras Kissen und hielt es Kyber und Chiara hin.
"Einen Versuch ist es wert. Könnt ihr versuchen ihn aufzuspüren?"
Kanan nickte.
"Wir...wir finden ihn. Wir müssen es einfach."
Er sah hinaus.
"Ich verliere ihn nicht nochmal. Nicht erneut."
Chiara roch etwas daran und hob langsam den Kopf.
Da ist noch was.
Kyber brauchte nicht zu schnuppern. Er wusste wie Ezra roch.
Ich rieche es. Komm.
Hera drückte seine Hand.
„Gut. Dann los."
Kanan nahm sie einen Moment in seine Arme.
"Wir finden ihn. Ich verspreche es dir."
Sein Herz und seine Gedanken rasten. Sinya. Das durfte nicht sein. Das durfte einfach nicht sein.
"Wir informieren unsere Freunde, dass sie die Augen offenhalten sollen", wandte Kida ein. Ahsoka nickte.
"Dann los. Wir dürfen keine Zeit verlieren."
„Ich werde mitgehen. Wenn er verletzt ist kann ich helfen", wandte Antonis ein und legte eine Hand an Kybers Rücken.
„Geh voraus."
Chiara und Kyber sahen sich an.
Gut.
könnt ihr mithalten?
"Ihr wärt überrascht wie gut wir in Form sind. Wir waren Rebellen", erwähnte Ahsoka und sah zu Kanan und Max.
"Habt ihr eure Lichtschwerter?"
Beide nickten.
"Ich fürchte wir werden um eine Konfrontation mit ihr nicht herumkommen."
"Darauf zähle ich", murmelte Kanan und drückte Heras Hand. Antonis fasste an eine Nische und ein Apothekerschrank sprang aus der Wand. Dort zog er erstmal einen Gürtel und ein Schwert heraus.
„Wir können."
Hera sah zu Rex und Zeb.
„Wir werden mitgehen, aber in einer Formation eher seitlicher laufen."
"Wenn dann alles geklärt ist..."
Ahsoka sah in die Runde. Jeder nickte ihr entschlossen zu. Sie wandte sich an die Wölfe.
"Dann los. Jetzt zählt jede Sekunde."
Und das ließen beide sich nicht zweimal sagen. Die Loth-Wölfe traten in den Garten und suchten. Aber nicht langsam. Wenige Sekunden später hatten sie Ezra schon vollkommen gerochen und auch die dunkle Präsenz langsam mehr wahrgenommen. So hatte sich niemand die Nacht vorgestellt, aber sie waren alle hellwach und voller Entschlossenheit. Müdigkeit und Erschöpfung fühlte niemand mehr. Jetzt ging es nur darum Sinya rechtzeitig zu finden. Bevor sie Ezra für immer verschleppte.
###
Depa saß auf dem Boden im Wald und trank aus ihrer Flasche. Der Boden leuchtete leicht wegen dem Moos und der Himmel war in vielen Farben getaucht. Wie weit und wie lange sie schon gelaufen war wusste sie nicht. Irgendwann hatte sie etwas die Orientierung verloren. Bogan zurückzuhalten war schon Arbeit genug, aber sich dann auch noch in einer fremden Umgebung mit der Macht zu orientieren? Das war schon schwerer. Vor allem wo sie etwas den Orientierungssinn ihres Bruders geerbt hatte. Damit gesagt hatte sie momentan gar keinen. Depa seufzte. Die nächste Stadt hätte sie schon längst ereichen müssen. Ihr Kopf ruhte nun an einem Baumstamm und sie zitterte ganz leicht. Nicht vor Kälte. Vor Stress. Angst.
Was war, wenn sie sich nun völlig verlaufen hatte? Wenn Eshan noch mehr gefährliche Tiere beherbergte, als die Panther? Und selbst bei denen war es nicht klar, ob sie sie wirklich nicht angreifen würden. Sie war schließlich nicht Ezra, sie hatte seine Gabe nicht. Bei dem Gedanken traten ihr die Tränen in die Augen. Sie hatte ihn zwar kaum gesehen, aber nun wo sie weit weg war...da sehnte sie sich noch mehr nach ihm. So sehr.
Und auch ihre anderen Familienmitglieder. Ihre Neffen und Nichten, Pad und Ani. Ihre...Kanan und Hera. Ihre Eltern. Auch wenn sie sie nicht liebten, so liebte sie sie und das...das würde sich nie ändern. Sie sehnte sich auch nach ihnen und nicht zum ersten Mal. Und garantiert auch nicht zum letzten Mal. Heute würde das wohl jeden Tag nun so sein.
Sie strich über ihre Lekku.
Und Zuko..da hatte sie wohl ab morgen komplett sich verabschiedet. Sie liebte ihn...aber er würde es nicht verstehen. Sie spürte wieder das Ziehen im Kopf. Sie stöhnte auf. Aber...aber diesmal sprach Bogan nicht. Das hatte er schon seit einer Ewigkeit nicht mehr getan. Depa blinzelte. Sie sah sich leicht um und spürte es wieder.
Hoffnung.
Folge uns..
Depa erhob sich und nahm ihre Tasche.
„Hallo?"
Nichts. Sie schloss die Augen und konzentrierte sich. Sie taumelte zurück, als sie eine wahre Welle der Furcht und der Verzweiflung spürte. Und...Panik. Was...was war das?
Depa sah an ihre Handschuhe und ihr Schwert. Sollte sie gehen...oder folgen? Ihrem Gefühl?
Sie haderte mit sich und überlegte kurz. Es war nur ein kurzes Auflackern, aber sie fühlte etwas. Etwas...etwas sehr Dunkles. Depa schnappte nach Luft und ihre Augen weiteten sich.
„Sinya."
Und so schnell wie sie konnte rannte sie ihrem Gefühl. Nun machte es Sinn. Alles machte Sinn. Er hatte sie weggelockt. Er hatte sich nicht mehr gemeldet, weil...weil sein Plan bereits im vollem Gange war. Und diese Panik, diese Furcht...das konnte nur eines bedeuten.
Sie hatte Ezra!
Die junge Jedi-Anwärterin hatte den Schmerz kurz vergessen und rannten. Sie rannte.
Sie spürte nichts mehr. All ihr Schmerz, ihre Trauer alles war vergessen. Wenn Sinya ihn fort brachte...
Dann war's das. Sie hatte gewonnen. Sie sprang über einen Stamm und hörte Stimmen.
Folge uns.
Hier..
Sie rannte immer schneller und verließ sich vollkommen auf die Macht. Das durfte nicht sein! Das durfte nicht sein! Dann...dann war alles umsonst gewesen. Alles.
Mit einem war sie auch irgendwie glücklich. Ihrem nicht aufgegebenen Training. Lange Ausdauer, viel Meditation hatte sie gegen Bogan gestärkt- sie selbst weiter gebracht. Wie lange sie rannte, war ihr ein Rätsel...und doch konnte sie eine Stimme nun hören.
"Du wirst sehen, Kleiner. Dir wird es gefallen. Und mein Meister wird auch endlich zufrieden sein. Ich wusste doch, dass sie nicht auf dich aufpassen können. Niemand kann das außer ich."
Sinya. Aber sie hörte keinen Ton von Ezra.
Depa legte leise keuchend die Tasche ab und versteckte sich hinter einem Stamm. Langsam spickte sie hervor und entdeckte ihren Bruder. Gefesselt am Boden vor einem ihr zu bekannten Schiff. Er war ganz bleich im Gesicht und hatte die Augen geschlossen. Er war nicht bei bei Bewusstsein.
"Ah ich sehe schon. Sie dürften es inzwischen bemerkt haben. Wie süß. Als ob sie sich wirklich um dich kümmern könnten. Du bist endlich bei mir, kleiner Bruder. Das hat Ewigkeiten gedauert."
Depa schluckte und hielt ihr Lichtschwert in der Hand und zog ihren Handschuh nach. Aktion. Sie musste was machen und in Aktion treten. Wenn nicht... würde alles zerstört sein. Sinya schien sich gar nicht zu stören.
"Zum Glück habe ich noch etwas von dem netten Mittel. Damit sollte die Twi'lek und dein geliebter...Meister endlich von meiner Spur sein."
Depa ballte ihre Faust und stieg über einige Äste, dann auf einen Stamm und mit dem Schwung entzündete sich ihr Lichtschwert. Sie griff an, sodass Sinya aus dem Weg gehen musste. Depa rollte sich ab und stand vor Ezra.
„Halt dich von ihm fern!"
"Nein, wirklich. Die kleine Depa. Ich habe mich schon gefragt wo du abgeblieben bist."
Sinya zückte ihre Peitsche.
"Wie schön. Kann ich dich auch sofort beseitigen."
„Kannst du gerne versuchen", schnaubte sie.
„Du kriegst ihn nicht, dass ist doch nur dummes Geschwätz von dir."
"Ich fürchte du übersiehst da etwas, Schätzchen. Ich habe ihn bereits. Eure Sicherheitsmaßnahmen waren wirklich lächerlich."
Sinya schmunzelte.
"Wolltet ihr, dass man ihn einfach mitnimmt? Das habt ihr gut gemacht."
„Na ja, ich hatte nicht unbedingt die beste Verteilung, trotzdem bin ich hier. Und scheinbar scheine ich ja ein Gegner zu sein, du machst ja von deiner Waffe Gebrauch", kommentierte Depa. Sinya lachte. So erwachsen sie ich klang und aussah, sie hatte keinerlei Kräfte. Visionen töteten sie nicht und brachten sie nicht zum Schweigen.
"Du bist wirklich süß. Kein Wunder, dass er dich so mag. Ich werde es dir jetzt sagen, dass sogar kleine Kinder wie du es verstehen. Ich nehme ihn jetzt mit und damit ist Schluss. Er gehört mir. Und nicht eurer dummen Familie. Selbst Kelden dieser Dummkopf konnte ihn entführen. Das sagt doch alles über eure Sicherheit für ihn aus."
Sinya funkelte sie an.
"Gehe zur Seite."
„Nein, nur über meine Leiche", gab sie zurück und hob mehr ihr Schwert.
"Dann werde ich das einrichten."
Sie schlug mit ihrer Peitsche und erwischte Depa fast. Da bewegte sich Ezra.
"Urgh.."
Depa sah gar nicht hin. Eine Sekunde der Ablenkung und sie war wirklich ein Fresschen für sämtliche Tiere. Sie hob ihr Schwert und blockte mehrere Schläge ab.
„Wieso tust du das? Wieso tust du dir selber sowas an, Sinya? Du kannst doch nett sein, wieso zerstörst du dir dann deine Chance auf Freundschaft und Glück?! Das Imperium hat dich reingelegt, du wärst gar nicht gefallen!"
Sie keuchte auf und blockte einen Hieb. Die Augen der Sith funkelten.
"Halt deinen verdammten Mund! Du weißt gar nichts von mir! Ich nehme nur das, was mir gehört. Meinen Bruder! Ich bringe ihn endlich auf den richtigen Pfad zurück und beschütze ihn wenigstens. Da wo ihr immer jämmerlich versagt habt."
Sie machte weiter.
"Ihr verdient ihn nicht. Ihr habt das niemals. Er gehört mir. So wie das schon immer hätte sein sollen!"
„Und dann?! Rennst du deinem Meister zu Füßen?! Es ist immer dasselbe bei Sith! Sie nehmen das Liebste! Wenn du ihn ihm bringst wird er sterben!"
"Nein! Nein, Ezra hat eine große Zukunft in sich! Er ist das Meisterwerk von ihm! Er gehört ihm! So wie es immer war!", zischte sie. Sie sah in Depas Augen und fühlte mit einem Mal etwas. Dann fing sie an zu lachen. Laut und schon beinahe hysterisch.
"Er benutzt dich. Er ist in dir! Du hast dich die ganze Zeit von ihm beeinflussen lassen!"
Depa sah sie etwas überrascht an und umschloss fester den Griff.
„Er kontrolliert mich nicht, falls du das meinst."
"Aber er ist in deinem Kopf. Deswegen warst du also nicht da. Du versuchst abzuhauen. Nein wie niedlich.."
"D-depa...?!"
Ezra sah sie halb benommen, halb entgeistert an. Seine Augen weit aufgerissen.
Sie sah hinunter zu Ezra und Sinya grinste. Sie hob mit Schwung die Peitsche und der Padawan verlor das Lichtschwert. In zwei geteilt landete es rauchend auf dem Boden. Keuchend sah sie zu der Sith, die siegreich sie ansah.
„Denkst du du hast mich geschlagen?"
Sie hielt ihre Hand fest an ihre Brust gedrückt, als sie die leicht verbrannten Stellen an ihrem Handschuh sah.
"Depa!"
Ezra wollte zu ihr, aber war noch immer gefesselt. Sinya fuhr die Peitsche ein.
"Und das war es, Depalein. Amüsant aber kurz. Und nun muss ich leider weiter. Und dich nehme ich mit."
Sie griff nach Ezra, der ihr auswich.
"Lass mich!"
„Wie er sagt. Lass ihn."
Sie hob die Hand und erschrocken fuhr Sinya zurück, als ein Schild sich enorm hoch aufbaute und um Ezra schloss.
„Ich brauche kein Lichtschwert um dich zu schlagen."
Der Jedi blinzelte und sah entgeistert zu seiner Schwester.
"Depa?! Aber was.."
Sinya knurrte.
"Von wegen."
Sie wollte durch den Schild greifen, aber wurde zurückgeschleudert. Depa musste etwas schmunzeln.
„Du kannst da nicht durchgreifen. Diese Schilde sind unheimlich gut. Training zahlt sich aus. Dein Meister sollte dich vielleicht besser unterrichten."
Sinya stieß einen Wutschrei aus.
"Das kannst du nicht ewig halten!"
Ezra blinzelte, schloss die Augen und versuchte sich zu konzentrieren. Es musste doch möglich sein, dass..
Sinya versuchte es erneut, aber nichts. Depa sah sie ohne mit der Wimper zu zucken an.
„Solange ich lebe, solltest du dir eins hinter die Ohren schreiben, Süße."
Sie wies hinter sich.
„Fass meine Familie und besonders meinen Bruder nicht an."
Sinya schlug dagegen und Depa fuhr ihre Hand diesmal aus, wodurch sie einige Meter zurück fiel.
"Er ist mein! Er ist mein Bruder! Er hat niemals zu euch gehört!"
Sinyas gelbe Augen funkelten. Ezra öffnete seine Augen wieder und sah sie an.
"Wann begreifst du es endlich?! Ich gehöre nicht zu dir! Ich bin nicht dein Bruder! Ich bin da wo ich hin gehöre, meiner leiblichen Familie! Also lass mich endlich in Frieden!"
Sinya hörte lautes Knurren hinter sich. Sie sah hinter sich und hörte laute Stimmen.
„Es ist aus. Wenn dann ergibst du dich oder fliehst. Hier kommst du nicht durch."
Sinya sah Depa funkelnd in die Augen, sie sprühten nur vor Hass. Sie tippte gegen den Schild und sah sie dabei warnend an.
"Lass mich einfach in Frieden, Sinya."
Die Sith schien Feuer zu speien so wütend war sie.
"Niemals! Ich finde einen Weg und ich werde dich an meine Seite bekommen, auch wenn es gegen deinen Willen ist!", zischte sie und merkte, dass sie nicht gewinnen konnte. Nicht in dieser Lage.
"Ich werde dich bekommen und wenn es das Letzte ist, was ich tue!"
Damit rannte sie in ihr Schiff. Depa sah ihr nach und das Schiff erhob sich wenige Sekunden später in die Lüfte. Gerade rechtzeitig. Depa spürte den Schmerz in ihrer Hand und in ihrem Kopf und sank langsam auf die Knie. Die Schilde "bröckelten" und fielen in einander zusammen. Ezra robbte zu ihr, da er immer noch gefesselt war.
"Depa!"
Er sah sie besorgt an.
"Kleines, hat sie dich verletzt? Was hat sie...?"
Ezra blieb die Luft weg, als er nicht ihre vertraute Präsenz spürte, sondern mehr was davon noch übrig war. Ein dunkler Schatten umgab sie.
„Nicht."
Sie zitterte leicht.
„Bleib bitte weg von mir.."
Sie umklammerte ihre verletzte Hand und versuchte ihre Schilde oben zu behalten.
"Nein...nein das werde ich nicht."
Ezra gelang es mehr oder weniger sich aufzurichten auf seinen Knien. Er zerrte an seinen Fesseln und konnte wenigstens seine Hände befreien.
"Depa..."
„Nein! Du..du verstehst das nicht okay? Lass es."
Sie sah ihn vollkommen aufgelöst an.
„Lass es."
"Nein."
Er blickte in ihre Augen.
"Ich weiß, dass du mich hasst. Das du nichts mehr von mir wissen willst...aber ich lasse nicht zu, dass du dich zu Grunde richtest durch ihn."
Damit tat er seine Hände an ihre Schläfen und schloss die Augen. Sie wollte zurückweichen doch er hielt sie fest.
„Bitte."
Depa zitterte fürchterlich, als er das tat.
"Vertrau mir."
Daraufhin konzentrierte Ezra sich. Er nahm all seine Kraft zusammen und konzentrierte sich allein auf Depa und ihren Verstand. Und da...da erschien er vor ihm.
"Du..."
Bogan lächelte finster.
Ezra. Mein Schützling.
"Was machst du in dem Kopf meiner Schwester?!"
Ezra spürte die dunklen Schwingungen, aber stieß sie weg. Niemals wieder würde er auch nur in Versuchung geraten. Ein bisschen hier stöbern und da. Sie leistet gute Dienste. Und sie bricht mit jedem Tag immer mehr. Ihr Widerstand...ist extrem interessant. Ich brauche sie. Noch.
"Von wegen. Das hat jetzt und hier ein Ende. Ich habe dich bereits mehrmals besiegt", schnaubte Ezra.
"Greife mich an wie du willst, aber wage es nicht meinen Padawan anzufassen!"
Das hab ich doch schon. Verschwinde und lass mich sie übernehmen. Sie ist doch ein gebrochenes Mädchen, eine junge Frau die sich selber für alles aufgeopfert hat und nun..
Er grinste.
Ist sie fast mein.
Ezras Augen schimmerten vor Wut.
"Von wegen. Du vergisst, dass ich noch da bin. Und ich werde niemals zulassen, dass du meine kleine Schwester einnimmst. Niemals."
Er schloss die Augen und streckte eine Hand aus. Licht begann sich um ihn zu bilden. Sein Licht.
"Ich habe auch eine Menge in den letzten Monaten gelernt. Stelle dir vor."
Du hast sie schon verloren, du kannst sie nicht retten.
"Falsch. Ich werde sie niemals verlieren und sie niemals mich. Und weißt du wieso?"
Ezra öffnete seine Augen, die nur Licht enthielten.
"Weil Meister und Padawan niemals zu trennen sind. ALSO RAUS AUS DEM KOPF MEINER SCHWESTER!"
Damit ließ Ezra seine ganze Energie los, die er in sich verspürte. Es war wie eine Explosion der Macht nur mental. Mit einem Mal verscheuchte sich der dunkle Mantel um Depas Präsenz und ließ ihr ganzes Licht erstrahlen. Wie auch immer...ihr Band pulsierte immer mehr, als der Schild von Depa fiel und sie selber in die Arme ihres Bruders kippte.
Er hielt sie keuchend fest, sie atmete genauso schwer und hielt ihre Hand dicht an sich.
„I-idiot.."
"D-dafür bin ich da", gab er genauso erschöpft zurück und hielt sie fest. Er hielt sie einfach nur fest und drückte sie an sich.
"Depa.."
Sie schluckte und sah leicht auf.
„Es tut mir leid.."
"M-mir mehr, Depa. Es...es tut mir so Leid, dass ich versagt habe. Das ich nicht besser sein konnte für dich.."
Er schluckte.
"Trotzdem w-werde ich dich immer l-lieben, Kleines. Immer. Und ich werde dich immer beschützen."
Auch Ezra verließen seine Kräfte erneut und beide sahen sich zutiefst erschöpft an.
„I-ich hab nie gesagt, d-das ich dich hasse, du idiotischer..."
Sie seufzte und umarmte ihn langsam.
„Ich bin eine schreckliche S-schwester. Und noch ein schlimmerer P-Padawan."
Ezra drückte sie fest an sich.
"G-gerade bin ich einfach so unendlich g-glücklich dich zu sehen, dich in meinen Armen zu haben. Ich...ich habe dich so vermisst, Depa. Es...es tut mir alles so Leid."
Sie hörten Stimmen und Gekläffe. Depa hörte die Worte gar nicht mehr so sehr.
„Mir..mir auch."
Sie sank an seine Schulter und Ezra hörte nur das langzügige Ausatmen ihrerseits. Ihre Augen schlossen sich vollkommen erledigt.
"Depa..."
Aber auch an ihm war das Ganze nicht spurlos vorbeigegangen. Ezra hörte die Stimmen. Aus Angst, dass sie übersehen werden könnten, entfernte er die Fesseln an seinen Beinen und stand auf - nur um Depa auf seinen Rücken zu nehmen. Die Kraft zu schreien gab seine Stimme im Moment nicht mehr her. Wie in Trance lief er einfach weiter und wollte nur noch eins. Depa in Sicherheit bringen. Die junge Twi'lek lag mit dem Kopf an seiner Schulter. Letzten Endes sah er im Dunkeln ein Licht. Nein mehrere Lichter und hörte seinen Namen. Die Rufe und irgendwann...stand Kyber vor ihm. Und Chiara.
Ezra fühlte wie Depa von seinem Rücken genommen wurde, er hörte Stimmen und Rufe. Fühlte flauschiges Fell an seinem Gesicht...aber Depa war sicher. Sie würde sicher sein. Sie...sie war es. Dadurch hatte sein Körper keinen Grund mehr weiterzumachen und er brach wie Depa zuvor zusammen. Alles wurde schwarz vor seinen Augen und seine letzten Kräfte verließen ihn.
###
Die Gefühle, die bei der Familie hochkamen, als sie Ezra mit Depa auf dem Rücken zu sich taumelten sehen waren nicht in Worte zu fassen. Verwirrung, Schock, Freude, Entsetzen, Furcht und ungemeine Erleichterung. Nein eine unendliche Erleichterung, aber auch nur für einen kurzen Augenblick. Dann war Ezra erneut zusammengebrochen und beide Geschwister waren komplett am Ende ihrer Kräfte und bewusstlos gewesen. Der Macht sei gedankt, dass sie Antonis dabei hatten. Und auch Ahsoka. Die Wölfe hatten sich dem tragen angenommen und beide "Kinder", wurden in die Station des Anwesen zurück gebracht. In der Krankenstation war es taghell, während draußen es stockdunkel war. Hera und Kanan saßen an den Bettseite der beiden und betrachteten sie nachdenklich.
„Hier ist Depas Lichtschwert", murmelte Rex und hob Kanan die zwei Hälften hin, wo unten ein Teil ihres Kristalls schimmerte.
„Und hier ihr Gepäck", kommentierte Max und legte die Tasche vor Hera.
„Was auch immer das war...das war wenn dann verdammt guter Zufall das Depa dort war..."
„Oder sie wusste davon.<< meinte Rex. >>Im Sinne von, sie hat es aufgeschnappt."
"Eher mehr gespürt", murmelte Ahsoka und salbte gerade Ezras Handgelenke ein. Die Fesseln hatten unschöne Abdrücke hinterlassen.
"Sie sind beide sehr erschöpft. Und obwohl ich sagen würde Ezra mehr, was seinem vorherigen Zustand geschuldet wäre, aber nein. Sie sind es beide komplett und am Ende würde ich meinen."
Kanan nahm Depas Lichtschwert - oder mehr was davon noch übrig war in die Hände.
"Sinya...das war ihre Peitsche. Ganz sicher."
Er sah von Ezra zu Depa und wieder zurück.
"Was...was ist nur passiert? Wieso war Depa plötzlich da?"
"Das können wir euch nicht beantworten, dass müssen sie selbst sagen. Aber..."
Ahsoka sah zu Depa.
"Sie fühlt sich....viel besser an, als das letzte Mal. Nicht mehr so....ich weiß auch nicht, aber besser."
Kyber war bei Chiara und seinen Kindern. Er hatte fürchterliche Schuldgefühle, dass er Sinya nicht hatte aufhalten können. Antonis verband Depas Finger.
„Definitiv Lichtschwert. Aber...das wird wieder. Ein bisschen Bacta wirkt wahre Wunder."
Er seufzte und rieb sich über die Augen. Hera betrachtete Depas Tasche und öffnete sie. Normalerweise. Tat sie sowas nicht, aber sie kramte umher.
„Ausweis, Geld, ihre Papiere, ihren Führerschein für Gleiter und Schiff..Proviant und auch ihren Umhang."
Sie sah auf.
„Depa wollte weglaufen."
Max verschränkte die Arme langsam.
„Wieso sollte sie? Sie ist hier sicher, hier ist ihre Familie. Natürlich hat sie sich extrem abgeschottet, aber...weglaufen.."
„Vielleicht hat ihr das damals wirklich mehr psychisch zugetragen als wir dachten", wandte Rex ein.
"Aber wieso hat sie nicht mit uns darüber geredet? Wieso hat sie sich so sehr abgeschottet?", fragte Kanan verzweifelt und legte seinen Kopf in seine rechte Hand, mit der linken hielt er Ezras.
"Wieso ist alles so fürchterlich schief gelaufen? Um ein Haar hätten wir ihn für immer verloren. Wir dachten er wäre sicher, aber.."
"Es nützt nichts sich jetzt einen Kopf darüber zu machen."
Ahsoka erhob sich und betrachtete beide.
"Sie werden irgendwann im Laufe des nächsten Tages erwachen. Bis dahin sollten wir unsere Fragen und Vorstellungen zurückstellen. Das bringt uns gar nichts."
Sie sah zu den beiden Eltern.
"Nebenbei...es tut mir schrecklich Leid."
„Was denn? Wenn ihr alle nicht geholfen hättet, wäre das Suchen extrem schlimm ausgegangen."
Hera hielt Depas andere Hand und strich sanft über ihre Lekku. Ihre kleine Tochter. So klein war sie nicht mal mehr. So lange hatten sie einander nicht gesehen..das merkte sie alleine dadurch, das Depa etwas Älter und vor allem noch viel schöner geworden war.
Antonis gähnte.
„Wir haben mitten in der Nacht, zwei Uhr morgens und ich denke es wäre besser wenn wir alle nochmal schlafen gehen."
"Nein. Nein, ich bleibe auf jeden Fall bei den beiden. Ich werde sie nicht mehr aus meinen Augen lassen", murmelte Kanan und fuhr über Ezras Haar. Er hatte viel zu viel Angst, dass Sinya zurückkehren und Ezra für immer verschleppen würde. Ahsoka seufzte.
"Natürlich...aber ich hätte so etwas ahnen sollen. Und die Sicherheitsvorkehrungen verstärken müssen und.."
Sie fühlte sich schuldig. Vor allem da sie sich die ganze Zeit davor gefürchtet hatte. Rex legte eine Hand an Ahsokas Schulter.
„Sinya ist gerissen. Wir hätten vielleicht heute besser aufpassen müssen, aber den Kampf hat eindeutig Depa für uns entschieden."
Er nahm sie aufmunternd am Kinn.
„Bitte schlaft auch nebenbei etwas."
„Ich habe zwei Freunde angerufen, die patrouillieren hier nun", wandte Antonis ein und zog seine Handschuhe aus, nachdem er Depa den Verband angelegt hatte.
„Ihr seid diesmal wirklich sicher. Ich verspreche es."
Max seufzte leise.
„Gut. Können wir euch was bringen?"
„Nein...nein, wir haben hier alles", wandte Hera ein und drückte leicht Depas Hand.
"Danke. Euch allen. Ohne euch...hätten wir beide für immer verloren", flüsterte Kanan und er und Hera blickten sich an. Ahsoka schüttelte den Kopf.
"Es war selbstverständlich, Kanan. Und wir würden es immer wieder tun. Wir sind alle mehr als erleichtert und glücklich, dass alles doch noch gut ausgegangen ist. Aber bitte...denkt auch an euch. Ihr müsst auch schlafen."
"Hera wird sich schon hinlegen, dafür sorge ich. Ich bleibe bei den beiden und bewache sie selbst. Entschuldige Ant..aber das ist mir einfach sehr viel sicherer und viel beruhigender."
Da fiel Hera etwas auf. Wo...wo war Depas Padawanband?
Sie bewegte leicht Depas Kopf und sah dann runter zu ihrer Tasche. Langsam nahm sie diese hoch und kramte darin. Nichts. Hatte es Sinya? Nein..
Hera sah Depa einen Moment an und dann zu Ant.
„Würdest du mir einen Gefallen tun? Wenn du Sabine und Enja ins Zimmer begleitet hast, vielleicht dich darum zu kümmern, das erstmal keiner in ihr Zimmer geht?"
Er nickte.
„Natürlich."
Sabine war schon bei Enja mit Zeb, damit Anakin und Brianna schlafen gehen konnten. Der Lasat kümmerte sich rührend um seine Schwester und seine Nichte. Nach all der Aufregung war es auch das Beste, wenn Mutter und Tochter sich erstmal zurückzogen. Ahsoka gab Ezra und Depa einen Kuss auf den Kopf.
"Wir sehen uns morgen früh. Wenn etwas ist, dann meldet euch sofort."
"Das werden wir, danke, Soka. Wir passen auf sie auf, keine Sorge."
„Gute Nacht", verabschiedete sich auch Rex und legte einen Arm um Ahsoka. Max lächelte leicht.
„Übertreibt es nicht."
Hera winkte ab und der Mandalorianer verschwand. Antonis tat wie geheißen und ging ebenfalls aus dem Raum. Als das geschehen war...
„Sieh dir Depa an. Sie hat sich unheimlich gut entwickelt", murmelte Hera und strich ihr sanft über die Wange. Kanan warf einen Blick auf seine Tochter und lächelte etwas.
"Allerdings. Sie ist noch so viel schöner geworden und so erwachsen. Sie sieht wie dein exakter Zwilling aus."
Er seufzte.
"Und trotzdem...sehe ich sie an und erkenne eine Fremde. Wollte sie wirklich...weglaufen?"
„Es scheint so.."
Sie überschüttete förmlich ihre Tochter mit Gesten.
„Haben wir...an ihr versagt? Haben wir irgendwas falsch gemacht?"
"Ich...ich weiß es nicht. Ich...ich weiß gar nichts mehr."
De Jedi sah von seiner Tochter zu Ezra und wieder zurück.
"Sie ist einfach hier reingekommen und hat ihn mitgenommen. Wir..wir hätten gar nichts merken können und er wäre...sie wären..."
„Hör auf. Das bringt doch nichts. Er ist sicher.."
Sie küsste ihn leicht auf die Wange.
„Wir sind jetzt hier.."
"Ja...fragt sich wie lange das wieder so bleibt. Sie wird nicht aufgeben, Hera. Sie wird es absolut nicht tun. Wir sind zwar für immer Kelden los, aber sie...sie will ihn uns einfach wegnehmen. Ich..ich kann das nicht mehr. Wieso lässt man uns nicht einfach mal unser Glück? Ezra...Ezra hat sich so wahnsinnig und absolut fantastisch erholt und dann....dann wäre er fast für immer verschleppt worden. Unsere Tochter will von Zuhause abhauen...wo hat es angefangen schief zu laufen?"
Sie schluckte leicht und seufzte.
„Ich weiß nicht.."
Depa bewegte leicht den Kopf und ihre Mutter legte die Decke weiter über sie, als sie ihr zittern bemerkte.
„Sechs Monate.."
Sie drückte die Hand von Depa.
„Sie ist so groß geworden. Es fühlt sich wie eine Ewigkeit an.."
Sie sahen beide auf, als sie etwas murmelte. Und gleich darauf tat es Ezra.
"D-depa.."
Aber beide wachten nicht auf. Den Eltern brach es das Herz. Ihre beiden Schätze hatten sich gegenseitig auch ziemlich vermisst. Dann waren sie auf einmal still und lagen beide ganz ruhig da.
"Ich vermisse unseren Zusammenhalt zu viert, Hera. Ich vermisse es unsere Kinder zusammen zu sehen. Sie..sie glücklich zu erleben."
Hera fuhr liebevoll um Depas Wange und küsste sie auf den Kopf.
„Ich auch. Viel zu sehr."
Ihr Herz wurde ganz schwer, als sie Depa so betrachtete. Sie hatte sie kaum gesehen und meist war sie unheimlich schnell weg gewesen. Es fühlte sich an, wie wenn sie fast Jahre verpasst hätte, als sie größer wurde. Und nun...
„Sie wird bald 18..."
"Achtzehn....unser kleines Mädchen wird erwachsen. Und...und wir haben es gar nicht sehen dürfen.."
Kanan griff nach Heras Hand.
"Dann...dann sind sie beide erwachsen und sie werden uns noch weniger brauchen. Oder eher gar nicht."
„Du weißt, dass wir eine wichtige Aufgabe spielen bei ihnen.."
Sie seufzte und drückte seine Hand.
„Ich werde immer für sie da sein. Sie werden uns immer brauchen irgendwie."
Depa bewegte leicht den Kopf und holte zitternd Luft. Kanan strich ihr über die Wange und seufzte.
"Ich weiß. Wir werden immer für sie da sein. Sie werden uns brauchen wie wir sie. Allerdings..."
Er zuckte die Schultern.
"Ich weiß nicht wie wir weiter vorgehen sollen. Das...mir steckt der Schock noch ziemlich in den Knochen."
Sie legte eine Hand an seinen Arm.
„Lass uns morgen mit ihr reden. So wie sie aussieht kommt sie eh nicht hier raus."
"Beide eher gesagt nicht."
Er drückte ihre Hand.
"Ich wüsste nicht was ich getan hätte, wenn wir sie beide heute verloren hätten."
„Wahrscheinlich zu Grunde gehen..genau wie ich.."
Sie blickte auf den Rucksack von Depa und schloss die Augen.
„Wieso..?"
Kanan seufzte und nahm sie in seine Arme. Auch ihm waren die jüngsten Stunden ein einziges Grauen gewesen.
"Schsch, alles ist gut. Sie sind beide sicher und wohlauf bei uns. Beide sind da. Und das wird sich auch nicht ändern. Das lassen wir nicht zu."
Ezra zitterte etwas.
"Depa.."
Hera und Kanan drehten sich leicht zu Ezra. Sie vermissten einander. Oh, sie hofften das es schnell wieder gut werden würde. Sie deckten ihn noch etwas mehr zu und sahen seufzend zu ihren beiden Schätzen, die sie immer wieder liebkosten. Beide hielten sich im Arm und passten noch die ganze weitere Nacht auf ihre beiden Kinder auf. Zu groß war die Furcht, dass sie wieder verschwinden würden. Oder das Sinya kommen würde. Sie wussten nicht was geschehen war. Aber nur das Depa...definitiv etwas zurückhielt. Sie hatte immerhin ihren Bruder beschützt. Unzählige Fragen standen im Raum, aber die mussten warten bis sie darauf Antworten bekommen würden. Aber im Moment zählte nur eine einzige Sache. Beide waren sicher und wieder bei ihnen.
Und das würde jetzt auch so bleiben.
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Wie Ahsoka prophezeit hatte zeigten Depa und Ezra erst gegen Nachmittag des nächsten Tages Symptome des Aufwachens. Ihre Körper hatten wirklich komplett abgeschaltet wenn sie so lange brauchten, um ihre Kräfte zu erneuern. Kanan und Hera waren am Morgen kurzzeitig eingedöst, aber hatten nicht eine Sekunde die Seite ihrer Kinder verlassen. Depa öffnete leicht und schwer die Augen. Sie holte etwas mehr Luft und musste irgendwie ihren Orientierungssinn wieder finden. Wo war sie? Was...was war geschehen? Sie fühlte, dass sie auf etwas Weichem lag und in etwas eingekuschelt war. Jemand berührte ihre Wange und dann ihre Lekku. Zarte, sanfte, liebevolle Gesten und sie konnte nicht anders, als sich in diese zu schmiegen. Sie wusste nicht wieso, aber das fühlte sich so unfassbar gut an und zum ersten Mal seit Ewigkeiten tat ihr Kopf nicht mehr weh. Nein...er fühlte sich plötzlich so frei an.
"Kleines, es ist alles gut."
Als sie langsam die Stimmen realisierte und auch etwas mehr von ihrer Umgebung erkannte..war sie mehr als verwirrt.
„W-was..?"
Ihre Stimme war nicht sehr laut. Entkräftet and müde.
„Sch, ganz ruhig.<
"Du hast eine anstrengende Nacht hinter dir. Komme erstmal zu dir, Süße."
Erneut strich man über ihre Wange.
"Hast du Schmerzen?"
„N-nein. Wieso..wieso sollte ich.."
Benommen und sah sie um sich.
„Was...Was ist passiert?"
„Na ja...wir haben dich und Ezra gefunden. Du warst bewusstlos."
"Ezra ist aufeinmal aus der Dunkelheit erschienen und hatte dich auf den Rücken. Er war gar nicht ansprechbar, dass war niemand von euch."
Depas Augen weiteten sich.
„W-was? Aber..er.."
Sie stützte sich auf ihren Ellenbogen und dann auf ihre Hand, wobei sie stark zusammenzuckte.
„Nein. Stop. Bleib liegen."
Die junge Twi'lek schluckte und sah...sah langsam ihre Eltern an.
„Wieso...wieso seid ihr hier?"
Hera und Kanan wechselten einen verwirrten Blick.
"Was? Wo..wo sollten wir denn sonst sein?"
„Keine Ahnung.."
Depa legte sich wieder hin.
„Ich bin okay.."
Hera musterte sie.
„Nein, bist du nicht. Tut dir was weh?"
Sie nahm ihre verletzte Hand.
„Hey, das.. das tut weh. Lass los."
Kanan hob eine Augenbraue. Das passte alles schon wieder nicht. Das...das war alles nicht Depa.
"Liebes, was ist los mit dir? Wieso bist du so zu uns? Wieso....wieso wolltest du weglaufen?"
Depa schluckte und drückte sich ins Kissen.
„Nicht weiter wichtig."
„Oh doch."
Hera hob ihre Tasche hoch.
„Dein Ausweis, Papiere für deine Scheine, Geld, deinen Umhang, Depa. Das...das passt nicht. Wieso wolltest du gehen?"
"Es passt alles nicht. Du hast uns ein halbes Jahr ausgesperrt, dich von allen ferngehalten und uns nur aus der Ferne beobachtet, du bist uns alles aus dem Weg gegangen und wolltest letzte Nacht gehen. Depa...was ist los? Wieso redest du nicht mit uns?"
„Vielleicht weil ich nicht will?"
„Das ist keine Ausrede. So haben wir dich nicht erzogen."
Hera sah Depa ein wenig an.
„Wir haben dich vermisst, Depa. Wir haben uns jeden Tag um dich gesorgt, geklopft, versucht mit dir zu sprechen aber du hast uns einfach alleine gelassen. Wieso..?"
Die junge Twi'lek schluckte und ein Kloß bildete sich in ihrem Hals.
„Geht jetzt. Lasst mich in Ruhe."
"Nein. Nein, das werden wir nicht. Wir werden nicht gehen, Depa. Nicht bevor du uns endlich sagst, was los ist. Weißt du wie das für uns war? Wir haben dich nicht gesehen in sechs Monaten, fast sieben. Wir haben kaum etwas von dir gehört, du hast nicht mal mehr mit uns gesprochen. Du hast uns allen schrecklich gefehlt und wir hätten dich gebraucht, Depa. Wir brauchen dich immer. Wieso tust du das? Wieso...wieso hasst du uns?"
Sie schluckte und verkrampfte ihre gesunde Hand in der Decke.
Die Pilotin nahm sie an der Schulter.
„Was ist denn.."
Depa riss sich los und sah die beiden an.
„Wieso kümmert ihr euch um mich?!"
Waren die Eltern nicht schon vorher schockiert gewesen, dann waren sie es spätestens jetzt. Kanan und Hera konnten ihre Tochter nur anstarren, sie entgeistert und furchtbar verletzt anstarren.
"Was....was stellst du uns diese Frage? Du bist unsere Tochter, unser Kind! Wir lieben dich, Depa. Wir haben die ganzen letzten Monate versucht an dich ranzukommen, weil du nichts von uns wissen wolltest."
„Das ist doch Quatsch. Wenn ihr euch selber zuhören würdet.."
Sie schnaubte und nahm ihre Decke höher. Sie war nicht wütend. Sie war traurig und enttäuscht. Sie logen.
„Das...das ist kein Quatsch, wir lieben dich.."
„Eine Lüge. Eine elende Lüge. Wenn ihr nichts besseres könnt, dort ist die Tür."
"Was haben wir getan, dass du uns so sehr verabscheust?", fragte Kanan ruhig und leise.
"Wir haben alles getan, was wir konnten um dich zu erreichen. Wir haben Stunden vor deiner Tür verbracht, aber du hast nie aufgemacht. Du bist uns allen aus dem Weg gegangen. Wieso sagst du das?"
„Weil ihr lügt. Denkt ihr ich bin total bescheuert?", hakte sie nach. Hera war vollkommen verwirrt.
„Nein, aber...du...wieso...?"
„Ich verabscheue euch keineswegs. Ich hasse mich selber dafür das ich so dumm bin und auch nur ein Wort euch glauben konnte."
"Glauben? Depa, was redest du da? Du bist unsere Tochter, wir lieben dich! Wir haben dich vermisst! Was...was ist in dich gefahren?"
Sie waren fassungslos. Das hörte sich niemals nach Depa an.
„Lügen. Alles nur dumme Lügen. Ihr tut es nicht, ich bin nicht eure "Tochter", fertig."
Hera und Kanan sahen sich an und blickten dann zu ihr.
„Du bist unser Kind, das warst du immer..", gab Erstere zurück.
„Man macht keine Unterschiede zwischen Kindern. Und das tut ihr. Ihr unterscheidet mich und Ezra. Jeden Tag, seitdem ich geboren wurde", fauchte sie zurück. In ihren Augen waren Schmerz, Kummer und Leid inne. Tränen aus Verzweiflung. Ein Schlag ins Gesicht hätte nicht deutlicher sein können. Bei diesem Vorwurf blieb ihnen erstmal die Luft weg. Unterschiede? Zwischen ihr und Ezra? Woher...
"Depa...das...das haben wir niemals gemacht", entfuhr es Kanan, der nicht fassen konnte, was er da hörte. Nicht mal in seinen schlimmsten Vorstelllungen hatte er das Depa sagen hören.
„Doch, das tut ihr", widersprach sie.
„Leugnet es doch nicht. Das gleiche ist es auch mit eurer "Liebe". Vergesst es. Ein Monat das seid ihr mich los. Dann müsst ihr schon nichts mehr vorspielen."
Hera hatte nur eine Hand vor ihren Mund getan und unterdrückte die Tränen. Sie konnte es nicht fassen. Kanan schluckte und musste sich selbst zusammenreißen.
"Was...was redest du da? Wie kannst du so etwas sagen? Depa, wir lieben dich. Wir haben dich und Ezra immer unendlich gleich geliebt. Wie kommst du darauf? Wieso sagst du das? Hast...hast du eigentlich eine Ahnung, wie sehr du uns damit verletzt?"
„Habt ihr eine Ahnung wie sehr es mich verletzt hat als ich das aus eurem Mund gehört habe? Nein, habt ihr nicht! Ich hab alles gehört, tut euch doch selber einen gefallen und lasst es."
Depa rieb sich die Tränen weg und zog die Decke über sich. Hera schluckte.
„Wann..wann haben wir sowas gesagt? Das...wir haben nie..."
"Das haben wir niemals getan, Depa. Das...wie...Wann soll das gewesen sein? Wann?"
Sie schnaubte.
„Nachdem Ezra nach Hause gekommen ist."
Hera und Kanan mussten grübeln. Wann hatten sie angeblich sowas gesagt?
„Krankenstation. Im Palast. Es war schon dunkel...und ich wollte nach Ezra sehen...aber ihr wart da..und habt das einfach gesagt", flüsterte Depa. Beim besten Willen, aber weder Hera noch Kanan konnten sich an so etwas erinnern. Was sollten sie denn da gesagt haben?
"Ich habe ihn in den Schlaf gesummt, weil er das Lied hören wollte. Sonst...fällt mir nichts ein."
Kanan sah fragend zu Hera, die nur den Kopf schüttelte. Beide sahen verwundert zu Depa.
"Was sollst du da gehört haben?"
Sie schluckte schwer.
„Du hast dir gewünscht Ezra als Kind gehabt zu haben...ihr..ihr liebt ihn und er ist euer absoluter Schatz. Ich..ich bin nicht wütend auf euch, ich..ich war ja nichtmal geplant, also was solls."
Das löste nur noch mehr Fassungslosigkeit aus. Das sollte der Grund für diese Aussage sein? Das war nicht zu fassen.
"Das verleitet dich zu so einem unglaublichen Unsinn? Das? Depa, du kennst die Umstände besser als jeder Andere und das...das hast du so interpretiert? Deswegen hast du dich ein halbes Jahr lang zurückgezogen?"
„Ihr habt mich alleine gelassen, als es Ezra schlecht ging. In der Ghost. In der Station. Ihr habt euch einfach weggedreht und mich Stunden alleine gelassen. Und was heißt interpretieren? Es ist so. Ich habs dir schon vor zwei Jahren gesagt. Erzähl keinen Schwachsinn."
Hera sah Kanan an.
„Liebling...wir lieben dich. Du...du hast das falsch verstanden...wieso hast du dich dann so zurückgezogen?"
„Hör auf mich so zu nennen", erwiderte Depa.
"Depa...Depa, dein Bruder war dem Sterben mehr nahe als dem Leben. Er wäre fast gestorben. Wir waren bei dir. Wir waren es. Aber du wolltest nichts von uns wissen und hast uns nur weggestoßen. Als wir die Nachricht bekamen, dass es Ergebnisse gibt...was hätten wir machen sollen? Warten bis du dich wieder besonnen hast und herausgefunden, dass Ezra nicht mehr war? Und wir waren danach nicht mehr bei dir, weil wir am Ende, waren, Depa. Das hatte null mit dir zu tun. Deine Mutter und ich waren einfach körperlich und geistig einfach am Ende. Und...ich kann es nicht fassen, dass du uns das vorwirfst. Das.."
Dann bemerkte Kanan etwas.
"Depa...wo ist dein Padawanband?"
Sie zuckte die Schultern. Hera sah zu Kanan.
„Es war gestern schon nicht da."
Kanan sah seine Tochter fassungslos an.
"Du hast es abgerissen? Dein Padawandband? Aber...aber wieso? Verdammt Depa....wir erkennen dich gar nicht wieder. Wie...wie kannst du so unglaublich eifersüchtig auf deinen Bruder sein wegen nichts!"
„Das ist keine Eifersucht!", fuhr sie zurück und sah ihn wütend an.
„Das ist keine Eifersucht. Das ist bittere Realität! Ihr habt mich doch nur.."
Sie schnaubte und riss sich die Kabel ab. Hera fasste an ihre Handgelenke.
„Nein, hör auf. Dir gehts nicht gut, du musst hier bleiben."
Depa riss sich los und machte weiter. Doch plötzlich konnte sie sich nicht bewegen. Sie sah wütend zu ihrem Vater, der die Hände hob.
"Ich tue nichts. Ich.."
Kanan dämmerte es und er und Hera drehten sich um. Ezra saß in seinem Bett, hatte eine Hand gehoben und sah Depa...sehr sehr traurig an.
"Hey..."
Depa wandte den Blick ab und bewegte sich etwas mehr, wobei sie das letzte Stück abriss.
„Ich entlasse mich selber."
„Depa!"
„Was? Gibts Hausarrest? Ich war die letzten sechs Monate auch alleine im Zimmer, da macht das keinen großen Unterschied", fuhr sie ihre Mutter an. Bevor ihre Eltern etwas sagen konnten war es Ezra.
"Mum, Dad, würdet ihr uns kurz alleine lassen?"
Er ließ entkräftet seine Hand fallen und sah ihren Widerstand.
"Bitte. Ich verspreche auch keine Dummheiten zu machen und mich sofort Lydias Check Up zu unterziehen. Aber ich muss mit Depa mal alleine sprechen."
Hera sah zu Ezra und dann zu Depa, die in ihrem Bett saß und scheinbar ihre letzten Worte gesagt hatte. Die Pilotin stand auf und nahm Kanan an der Hand.
„Komm."
Er wollte nicht gehen, aber offenbar war es wirklich besser die Beiden alleine zu lassen. Kanan seufzte und verließ mit Hera das Zimmer. Ezra betrachtete Depa für einen Moment.
"Wieso bist du so zu ihnen? Bogan ist aus deinem Kopf."
„Ist egal."
Sie hielt ihre Hand fest und suchte nach ihrem Anzug und ihrer Stiefel.
"Willst du wieder abhauen? Dich wieder verstecken und alle ausschließen?"
„Abhauen war ne ganz gute Lösung in dem Moment. Na ja. Bis ich geschnallt hab das Bogan mich absichtlich soweit weggebracht hat."
"Abhauen ist nie ne gute Lösung, Depa. Ich muss es wissen und nein, du musst nicht die Augen verdrehen."
Ezra seufzte.
"Wie geht es dir? Hat..hat sie dir etwas getan?"
Sie besah sich ihrer Hand.
„Geht schon. Tut fast nicht mehr weh."
"Das...das ist gut."
Ezra seufzte.
"Nebenbei bemerkt...danke."
„Kein Problem. Schätze ich."
Sie schluckte.
„Ich wollte nicht das dir was passiert."
"Wäre vielleicht besser gewesen."
Depa sah zum ersten Mal ihn an.
„Was? Warum?"
"Weiß nicht, sage du es mir", gab er zurück und sah sie ohne jegliche Emotionen an.
„Ich verstehe nicht was du von mir willst, Ezra."
"Ich verstehe nicht, was du willst. Noch was dein Theater von vorhin sollte. Wieso schreist du sie beide so an?"
„Weil sie es anders nicht peilen."
Sie schnaubte und sah unters Bett.
"Was peilen? Das du offenbar ein Aufmerksamkeitsdefizit hast, was du dir selbst zuzuschreiben hast?", schnaubte er und verschränkte die Arme. Sie blinzelte.
„Du glaubst nicht ernsthaft, das es auf Eifersucht zurückzuführen ist oder?"
"Dann erkläre mir bitte diesen grotesken Vorwurf. Oder noch besser machen wir es einfach kurz. Ich kehre mit Sabine und den Kindern nach Mandalore zurück und du kannst mit ihnen alleine hierbleiben. Vielleicht ist das für dich angenehmer."
Ezra klang nicht abwertend oder wütend. Sondern...einfach ungläubig und verletzt.
„Du spinnst."
Sie sah sich um und entdeckte ihre Sachen auf einem Stuhl....am Ende des Raumes.
„Ich hab sie gehört. Ich bin ja nicht bescheuert."
"Und du stützt auf eine Interpretierung deine ganze Aussage? Auf eine Einzige? Depa, Mum und Dad ging es in den letzten Monaten sehr, sehr schlecht."
„Das ging es allen. Glaub mir. Ich wusste das schon vor zwei Jahren, bevor Sinya aufgetaucht ist."
Sie klammerte sich an ihr Bett Gestell und stand auf. Warum war sie so müde? Das war noch nie! Von den Schilden könnte sie niemals so erschöpft sein. Ezra schnappte sich ihren Arm und zog sie auf sein Bett.
"Du bleibst sitzen. Wir reden jetzt. Und auch wenn ich nicht mehr dein Meister bin, so sage ich dir, dass wir hier nicht fertig sind. Wie kommst du darauf, dass sie mich mehr lieben würden als dich? Sage es mir, denn ich verstehe es nicht."
Jetzt war Depa verwirrt.
„Was?! Wie kommst du dazu, dass zu denken!?"
"Ich habe zuerst gefragt. Also? Wieso denkst du das?"
Ezra war ganz ruhig und gab nicht in seinem Griff nach. Sie sah auf seine Hand.
„Das tut weh.."
Depa blickte ihn an und schluckte leicht.
„Sie tun es einfach. Das war immer so. Das weiß ich. Damals hatte es Das bestritten..aber jetzt weiß ich es. Und dann das vor sechs Monaten...es ist einfach so, okay? Hätte ich nicht Mal Fähigkeiten...was weiß ich was sie machen würden...ich war ja nicht Mal geplant. Ich bin nur hier...weil es die Macht so wollte. Damit ich dich rette."
Sie war immer leiser geworden und Tränen standen ihr in den Augen.
„Sie glauben mir nichts..ich fand es das beste wenn ich einfach...einfach weggehe. Dann steh ich nicht mehr im Weg..ja.."
Für sie ist das kein Stuss. Ihr tat es schrecklich weh immer mehr zu hören und zu sehen, oder eher gesehen zu haben. Ezra sah sie schweigend an. Dann seufzte er und nahm sie am Kinn.
"Depa...jetzt höre mir mal gut zu und nein, jetzt rede ich. Zuallererst..es ist Schwachsinn. Und ja, es ist es wirklich. Mum und Dad lieben dich so unendlich sehr. Sie haben dich so sehr vermisst und haben sehr unter dieser Distanz gelitten. Und nein, unterbreche mich nicht", gab er zurück, als Depa Anstalten machte etwas zu sagen.
"Es stimmt nämlich. Denn das haben wir alle. Und das mit deinen Fähigkeiten und nicht geplant...ich gehe mal davon aus, dass dir Bogan diesen Quatsch eingeredet hat. Depa, du bist nicht du und du wirst auch nicht geliebt wegen deiner Fähigkeiten, sondern weil du einfach du bist. Dein Charakter, deine Ausstrahlung, dein Lachen das lieben wir alle so an dir. Deine Fähigkeiten sind natürlich toll, aber sind nichts im Gegensatz zu dir. Zu deiner Person. Und du bist nur hier, weil du mich rettest? Weil die Macht es so will? Depa, du bist so, so vielmehr als nur das Sprechrohr Ashlas und ein sehr begabter Padawan mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Das macht dich nicht aus. Ich weiß, dass es schwer zu begreifen ist, aber diese Lektion musste ich auch lernen. Und was das Andere betrifft...natürlich warst du nicht geplant, aber soll ich dir was verraten? Ich war es auch nicht. Es ist einfach so passiert und ich weiß, dass Mum und Dad unheimlich glücklich darüber sind. Ach Depa...ich wünschte du hättest diese Phase gehabt, wenn ich nicht halbtot gewesen wäre. Ich weiß, was du fühlst und wie du gerade empfindest. Ich habe es damals auch."
„Du lügst. Sie alle tun das", erwiderte sie und strich sich die Tränen weg.
„Ich hoffe auf nichts mehr. Es ist vorbei. Ich hab alles weggeworfen um euch zu beschützen. Ich hab Caleb sitzen lassen, in dem Glauben du wärst mir egal. Ich hab nichts mehr Ezra. Und ich weiß es. Ich...wieso sollte ich was anderes glauben? Wieso?"
Ezra seufzte.
"Weil ich damals dasselbe durchgemacht habe, als Mum bekannt gab, dass sie mit dir schwanger war. Ich werde dir jetzt etwas erzählen. Und wenn du mir nicht zuhören willst...habe ich dich jemals angelogen, was nicht meine Gesundheit betraf?"
Sie dachte darüber nach.
„Nein.."
Depa nahm ihre verletzte Hand an sich.
"Dann komm her, höre mir zu und urteile dann."
Ezra legte einen Arm um sie.
"Kannst du dich an was erinnern? Oder mehr weißt du davon etwas?"
„Ich weiß daß sie dich ignoriert haben...wegen mir", Gab sie leise zurück.
"Na ja...da gehörte noch etwas mehr dazu. Man könnte sagen, dass es meinem Gedächtnis und meiner Gehirnwäsche Mauls zu verdanken war...aber nein."
Ezra seufzte.
"Ich erinnere mich noch sehr gut dran. In dem Moment als Mum und Dad ihre große Neuigkeit verkündeten. Ich..ich war wie gelähmt. Ich wusste erst gar nicht, was ich sagen sollte und dann als Dad noch erwähnte, dass du eventuell machtsensitiv wärst. Da war alles bei mir vorbei. Ich hatte Angst. Diese unglaubliche Angst. Ich konnte mich nicht erinnern, war körperlich und geistig verwundet und dann diese Nachricht, meine Panik konnte man mir damals nicht wirklich übel nehmen. Es...es war nicht so, dass ich nicht an dich gedacht habe. Hätte ich es getan wäre es anders gewesen, aber ich konnte es gar nicht. Zu groß war meine Angst einfach alle zu enttäuschen, nie voran zu kommen...das sie mich ignorierten hat damals dem Ganzen noch die Krone aufgesetzt."
„Entschuldigung..", murmelte sie und Ezra nahm sie nur in die Arme. Sie blinzelte.
„B-bist du dir sicher das du das willst? Ich...Bogan.."
"Höre mir einfach zu. Danach kannst du reden."
Er fuhr fort.
"Nun was danach passierte ist unwichtig. Ich bin weggelaufen, nachdem ich herausgefunden hatte das sie mich nur adoptiert und mich die ganze Zeit belogen haben und diese Stimme in meinem Kopf "Recht" hatte. Aus Angst, Wut, Schmerz und Furcht lief ich weg. Weil ich ja wusste, dass sie ohnehin einen Ersatz haben würden und sie sich niemals mehr um mich kümmern würden, dass hatten sie ja die ganze Zeit nicht mehr. Jedenfalls...nach einer etwas längere Zeit fanden sie mich wie du weißt und ich erhielt mein Gedächtnis zurück. Depa...ich kann dir sagen, dass das einer der demütigsten und zugleich schrecklisten Momente in meinem Leben war."
Depa presste ihre dunklen Lippen zusammen und schloss die Augen.
„Ich...weiß."
"Mir wurde bewusst, was passiert war und ich getan hatte. Was ich Mum und Dad angetan hatte, wie blind und wie unfair ich gewesen war. Zeb, Soka und Rex begegneten mir mit sehr viel Verständnis, Liebe und einfach Freude, dass ich wieder der Alte war. Aber...aber dann..."
Ezra schluckte.
"Was ich damals nicht wusste war, dass es Mum und Dad und Sabine nicht anders erging. Sie machten sich fürchterliche Vorwürfe. Das alles nicht passiert wäre, wenn sie oder so gehandelt hätten, dass... Jedenfalls haben sie sich geweigert mich zu sehen und ich wurde in die Krankenstation gebracht. Als ich das erste Mal aufgewacht bin...na ja da hörte ich Sabine und Zeb reden, aber sie wussten nicht, dass ich wach war. Sie unterhielten sich über Mum und Dad und ihren beinahe Entschluss. Mich wegzugeben, mich wegzubringen. Für mich war es damals das Schlimmste was ich je hören konnte. Ich weiß noch was damals in mir vorging. Ich gab mir die Schuld an allem, dachte dass sie mich wegen meiner Fehler nicht mehr wollten, wegen alldem was ich getan hatte...und vor allem, dass ich die ganze Zeit nur so ein Ersatz gewesen war. Das mir das passiert war wie vielen anderen auf der Straße. Ein Paar adoptiert ein Kind und werfen es wieder hinaus, sobald sie selbst ein eigenes Kind haben. Für mich gab es keinen Zweifel, dass das die Gründe waren und das Mum und Dad sich dazu entschließen würden. Also...beschloss ich auch abzuhauen. Ich hatte ja nichts mehr. Sabine liebte einen Anderen, Mum und Dad wollten mich nicht mehr und würden ja dich bekommen...was sollte ich also noch da."
Depa rieb sich ihre Hand. Ja. Wieso sollte sie noch hier bleiben? Sie hatten Ezra. Er...er wurde mehr geliebt. Immer wenn ihm was geschah...war nichts anderes mehr für sie wichtig außer Ezra. Sie wusste, das sie viel durchgemacht hatten und nahm es auch keinem übel, am allerwenigsten Ezra. Aber...sie hasste das Anhängsel zu sein. Und das war sie auch.
Als ob Ezra ihre Gedanken aussprechen würde, setzte er erneut an.
"Ich wollte nicht das Anhängsel sein. Ich wusste, dass, selbst wenn ich das nicht alles verbrochen hätte, sie mich auch so weggegeben hätten. Kein Paar war anders. Sie hätten dich bekommen und ich wäre zu einer anderen Familie gebracht worden. Und dort wäre dasselbe Spiel von Vorne losgegangen, aber ohne mich, dachte ich mir. Wer war ich denn schon? Ich war ein Nichts. Ich war ein gescheiterter Padawan, der erneut der dunklen Seite zugewandt gewesen war, ein Straßenkind wie jedes Andere ohne Bedeutung. Ein Nichts, dessen eigene Familie ihn nicht mal wollte. Niemand wollte mich. Niemand liebte mich. Niemand würde mich vermissen. Mein Körper würde es mir versagen von der Basis zu kommen. Also...also kam ich auf einen anderen Gedanken. Einer der jeden von mir befreien würde und mich selbst von alldem Schmerz und den Enttäuschungen. Depa, damals hätte ich um ein Haar den Schlimmsten Fehler meines Lebens gemacht. Und damals habe ich Mum und Dad ein Träume bereitet, was sie bis heute nicht verdaut haben und auch nie mehr darüber sprechen werden. Und das wird mir auf ewig Leid tun."
Er sah sie an.
"Der Punkt ist...dass ich mich einst genauso wie du gefühlt habe und niemand mich daraus befreien konnte, außer du. Du hast mir damals den Ansporn gegeben ihnen zuzuhören und damit alle Missverständnisse Beiseite zu schaffen. Und ja, ich gebe es zu. Ich war ab und an eifersüchtig, als du noch kleiner warst. Wenn Mum den ganzen Tag mit dir verbracht hat oder Dad sich um dich kümmern musste, weil Mum gerade nicht abkömmlich war. Dann kannten sie nichts anderes mehr außer dich und oft habe ich mich etwas verloren gefühlt. Doch dann wurde ich daran erinnert, was geschehen ist und was uns noch mehr gezeichnet hat. Und das man ne ganze Menge verpasst, wenn man mal eifersüchtig ist, weil man gerade in dem Moment, wo man es will, nicht im Mittelpunkt steht. Depa, sie lügen nicht und ich tue das auch nicht und das weißt du. Ich weiß es ist schwer, aber bitte denke für einen Augenblick lang nach. Ich weiß das man ab und diese Zweifel hat, oh ich kann davon ein Lied singen, aber bitte überlege genau und lasse dich nicht von Worten anderer beeinflussen. Haben Mum und Dad dich irgendwann benachteiligt, wenn es nicht einen wichtigen Grund hatte?"
Depa schnaubte und legte ihre Hand an die Brust.
Sie sagte nichts und rieb sich einfach nur die Tränen weg.
„Ich bin nicht eifersüchtig, Ezra. Ich weiß wie schwer sie es hatten dich zu behalten. Und niemals, würde ich nur ansatzweise wollen das du weggehst. Ich hab...hab mich abgeschottet, weil es stimmt..und weil Bogan..."
Ihre Lippen bebten und sie schluckte.
"Nein, Depa. Nein. Es stimmt nicht, wieso willst du das nicht sehen?"
Ezra seufzte.
"Kleines...ich wünschte das ich dir früher hätte helfen können. Bogan hat sich genau die Zeit ausgesucht, wo ich nicht für dich da sein konnte. Aber bitte glaube mir, Depa. Er ist weg und ich verspreche dir, dass er nie wieder kommen wird zu dir. Das lasse ich nicht zu."
„Er wollte mich dazu bringen dich zu töten, Ezra", gab sie zurück und sah ihn an.
„Er hat mir gezeigt, wie ich es machen sollte. Er hat mich manipulieren wollen dich zu töten. Damit ich sie "für mich" habe. Ich wollte das nie, ich hab es so oft gesagt, dass ich es nicht will."
Er sah sie an.
"....erschreckend, aber wahr. Es...ist nicht wirklich was Neues. Ist so ein Motto, bei den Siths. Wenn sie mich nicht haben können, dann nieten sie mich lieber um. Glaube mir ich kenne das. Und du hast es offenbar nicht getan. Wobei ich es dir auch nicht übel genommen hätte, wenn du ihm gefolgt wärst."
„Na danke. Ist das ein Rat es zu tun oder was?"
Sie wandte den Blick ab.
„Ich hasse mich dafür diesen Gedanken von ihm zu haben."
"Du hasst dich dafür, dass du ein paar Mal seiner Versuchung fast erlegen warst? Das die dunkle Seite für einen Moment doch etwas an sich hatte?", fragte er leise.
„Ich hätte aufgegeben, wenn ich weit genug weg gewesen wäre...meine Schilde...sind total kaputt.."
Sie schluckte.
„Ich bin eine totale Katastrophe als Jedi. Ich hätte...ich hätte stand halten müssen, wie eine Jedi es sein sollte...und jetzt.."
Ezra seufzte.
"Depa...du bist keine Katastrophe als Jedi. Ganz im Gegenteil. Du hattest deine erste wirkliche Versuchung, was die dunkle Seite betraf. Das erlebt jeder Padawan und es ist absolut nicht wofür du dich schämen müsstest."
„Doch. Weil ich dich fast damit in Sinyas Arme geschubst hab."
Sie lachte auf.
„So extrem dumm. Ich hab alle beschützen wollen und total versagt."
Ezra lächelte etwas.
"Wenn ich dir sagen würde, dass man das noch sehr viel schlimmer hinkriegt was die Versuchung betrifft würdest du mir da glauben?"
„Nein", gab sie zurück.
"Geht aber. Depa...ich habe dir nie alle Einzelheiten über...Malachor und Maul erzählt."
„Falls das ne Aufmunterung werden soll..."
"Wird es. Weil danach wirst du mich hassen, aber nicht mehr dich. Wetten?"
Depa hob die Hände.
„Kurz zwei Minuten. Ich zuerst. Wie kommst du dazu das ich dich hassen könnte?"
"Weil ich sehr viel Mist früher gebaut habe und das Mum und Dad das gebilligt haben ist noch ne ganz andere Geschichte."
„Nein, ich meine überhaupt hassen?", hakte sie nach.
„Was hab ich gemacht?"
"Warte was?" Ezra sah sie verwirrt an. "Natürlich tust du das und das ist auch völlig verständlich. Ich habe mehr als nur versagt dein Meister zu sein und das ist auch der Grund wieso ich auch meinen Posten im Rat und generell meine Meister Position an den Nagel hängen werde. Nur...weiß da noch niemand etwas von."
„Warte was? Ich...ich hasse dich doch nicht", gab sie verwirrt zurück.
„Ich...es tut mir leid, aber...ich wollte dich beschützen. Wenn.."
War das...eine Umkehrpsychologie?
Sie ruckte etwas ängstlich weg.
„Wenn das..wenn du mich.."
"Wenn ich dich? Denkst du ich habe es nicht bemerkt?"
Er deutete auf ihre Lekku.
"Ich weiß es, Depa. Ich weiß es schon seit Monaten. Ich habe als dein Meister völlig versagt sowohl auch als Jedi. Ich meine hast du mich gesehen? Ich kann nicht mal ein Lichtschwert ansehen ohne zu hyperventilieren oder Panik zu kriegen, wenn ich die Macht benutzen soll, weil es mich daran erinnert. Außerdem wieso sollte mich da einer noch als Meister wollen? Ich bin ne absolute Niete. Es ist kein Wunder, dass du mich hasst. Du hattest genug von mir. Genug davon, dass ich wieder von Kelden gefangen wurde und wieder im Mittelpunkt aller Geschehnisse stehe oder mehr meine Genesung. Ist schon gut, ich verstehe das. Ich fühle mich ja selbst so. Es tut mir Leid, dass ich dir deine Eltern weggenommen habe während der ganzen Zeit oder mehr immer, wenn mir etwas passiert ist. Ich bin Schuld daran, dass du dich abgekapselt hast. Aber bitte lasse das an mir aus und nicht an Mum und Dad, Depa. Sie haben einfach genug durchgemacht in den letzten Monaten und das ist auch nur wieder meine Schuld."
Sie fasste an ihre Lekku und schüttelte den Kopf.
„Ich hab es bis gestern jeden Tag getragen..", gab sie zurück.
„Du hast nicht versagt und auch mir unsere Eltern weggenommen. Du..du bist der beste Meister den ich haben könnte, genau wie ein Bruder..und.."
Depa schluckte und griff an das Gestell.
„Ich sollte gehen."
Ezra hielt sie zurück.
"W-was..? Aber...aber du bist nicht einmal gekommen. Ich dachte...ich dachte du..."
Er schluckte.
"Ich dachte du willst mich nicht mehr, Depa. Ich meine...ich lag Monate hier im Bett, konnte nichts machen und konnte dich in einem halben Jahr nicht einmal trainieren. Was für toller Meister kann ich da bitte sein?"
„Ich...ich hab mir unsere Vids angesehen auf dem Holocron", gab sie zurück.
„Weiter gemacht, damit...damit Bogan mich nicht komplett verschlingt. Ich...ich hab euch alle schrecklich vermisst, aber diese Albträume..."
Ezra hob den Kopf.
"Moment...Albträume? Du...du auch?"
Sie schluckte.
„Um mich zu brechen...hat er mir ab und zu...gezeigt wie ihr alle sterben werdet.."
"Nett. Ich hatte Besuche von ihnen, von Maul, von Kelden...konnte mich nicht beklagen. Die Halluzinationen waren auch klasse. Maul war bei mir und was tue ich? Ich greife Dad an."
Depa hob etwas den Kopf.
„Ich habs gelesen...als ich Verbände..geklaut hab", gab sie zu.
„Ich...er hat alle getötet. Erst dachte er er versucht es indem er dich anders darstellt. Dann...dann hat er es anders gemacht. Er hat Enja weh getan und auch Caleb. Er hat Zuko vor meinen Augen erschossen..Mum und Dad dasselbe. Immer und immer wieder von vorne. Einmal..einmal hat Zuko mich gehört und geweckt, es war.. eine Katastrophe."
Ezra strich über ihren Rücken.
"Klingt danach, was ich erlebt habe. Nur...na ja sagen wir etwas realitätsnaher. Aber..wir kommen vom Thema ab, Kleines. Zwei Minuten sind rum. Jetzt....jetzt werde ich dir von meiner Versuchung erzählen oder mehr von Versuchungen. Und wenn du dich hasst wegen deiner, dann wirst du mich danach hassen. Denn im Gegensatz zu dir habe ich vielmehr angerichtet."
Sie sah ihn an und lehnte sich einfach nur an ihn. Ein kleines Lächeln huschte über seine Lippen. Sie war so groß geworden. Und unheimlich hübsch. Man konnte sie glatt mit Hera verwechseln. Mit einem Zittern in der Stimme begann Ezra zu erzählen. Er erzählte Depa von seiner ersten richtigen Versuchung, was die dunkle Seite betraf. Und dessen Konsequenzen davon. Er erzählte von ihrem ganzen Trip nach Malachor, von Mauls Verrat, von Kanans Blindheit, von Ahsoka und Vader, von seinem Hintergehen seiner Famile wegen dem Sith Holocron und schließlich durch seine Gehirnwäsche bezüglich Ephraim. Depas Augen weiteten sich immer mehr.
"Tja, jetzt weißt du es. Du kennst die ganze Geschichte. Ich bin nicht immer so im Licht gewesen wie du mich kennst, Depa."
Die junge Twi'lek sah auf den Boden und überlegte etwas...zu lang?
„Aber...aber die Gehirnwäsche...und der Verrat...Dads Sehen und Ahsoka...Ezra, das sind Mächte die wir nicht immer aufhalten können."
"Ich habe Maul damals vertraut, Depa. Ich habe mich von ihm beeinflussen lassen. Nur dadurch konnte das alles geschehen. Heute weiß ich sicher, dass er mich damals getötet hätte, wenn ich ihm nicht gehorcht hätte. Aber..aber damals war es anders. Und als ich mich dann dem Holocron zuwandte...der ganze Anfang war mein Wille, Depa. Das mit der Gehirnwäsche kam erst danach. Aber sie betrogen und verraten habe ich."
„Streng genommen habe ich das auch. Ich habe meinen Bruder sechs Monate allein gelassen, meiner Nichte nur kurz beim Laufen geholfen und dir Kekse gebracht. Toll. Was ist das?", gab sie zurück.
"Hast du mich damit hintergangen wie ich damals Dad? Nein."
Ezra fuhr sich über das Haar.
"In den letzten Monaten und dank meiner tollen mentalen Verfassung...ist vieles hochgekommen und wir haben auch darüber gesprochen. Und...jetzt verstehe ich seine Worte nur allzu gut. Er sagte zu mir, dass jeder Padawan irgendwann seine eigene Versuchung hat. Das das völlig normal ist. Das er mir nie die Schuld gegeben hat, weil ich nicht das Lichtschwert geschwungen hätte und auch nicht Vader gerufen hätte...aber auf meine Worte, dass ich ihn hintergangen und enttäuscht habe, sagte er mir eines."
Er nahm sie an der Wange und lächelte.
"Das er mich niemals dafür hassen könnte. Das er mich zu sehr liebt um auch nur darüber nachzudenken. Und jetzt verstehe ich ihn. Depa, kein Meister ist glücklich, wenn sein Schützling in Versuchung gerät..aber er könnte niemals deswegen seinen Padawan verurteilen. Ich könnte das nicht. Ich weiß wie es bei mir damals gewesen ist und im Gegensatz zu mir hast du dich meisterhaft geschlagen, worauf ich sehr stolz bin. Es wird noch eine Weile anhalten. du wirst es vielleicht nie vergessen, aber ich werde dich niemals dafür verurteilen. Niemand von uns."
„Das war nicht meisterhaft, Ezra. Es ist Feige nicht um Hilfe zu bitten, wenn man sie braucht", gab sie zurück.
„Ich hab deinem Sohn den glauben geschenkt du wärst mir egal, dabei liebe ich dich genauso wie zuvor.. ich habe Zukos Vertrauen vermutlich verloren, Rex und Ahsoka vollkommen alleine gelassen. Das ist nicht das, was ich sonst tue. Das ist kein beschützen. Ich hatte so schreckliche Angst das ich die Kontrolle verliere.."
"Depa, niemand wird dich dafür verurteilen. Am Allerwenigsten ich. Ich weiß, was du durchgemacht hast. Wie prägend so etwas sein kann. Ich meine ich bin ja ohnehin Bogans liebstes Opfer."
Ezra nahm sie in den Arm.
"Rede mit allen, dann klärt sich alles. Zuko liebt dich, er wird es verstehen und Caleb auch. Er hatte es sehr schwer in den letzten Monaten. Auch wieder meine Schuld. Und bitte, Depa. Bitte, bitte rede in Ruhe mit Mum und Dad. Sie lieben dich genauso unendlich wie ich dich. Und so brauchen sie dich auch. Bitte Zwerg."
Depa stockte. Zwerg?
Ihr Blick wurde etwas sanfter und sie umarmte ihn.
„Es tut mir so leid.."
Er hatte den Spitznamen seit seiner Abreise nicht mehr gesagt, kein einziges Mal hatte sie es mehr seither gehört. Und dann...dann schlossen sie sich beide einfach in die Arme und drückten sich fest aneinander. Ezra kamen die Tränen.
"Ich..ich habe dich so vermisst, mein Zwerg. Mein Kleine. Meine süße Depa."
„Ich dich auch. Es tut mir wirklich leid."
Sie lehnte sich an seine Brust.
"Verspreche mir, dass du wieder bei mir bist. Das ich meine beste Freundin wieder habe."
„Ich verspreche es. Du hättest mich nie verloren...nicht wegen...nicht wegen deinen Gedanken ich würde dich nicht lieben."
"Und du verlierst niemals mich. Das weißt du doch. Und...und wenn du es wirklich willst...dann bleibe ich dein Meister. Aber nur wenn du.."
„Machst du Witze? Ich will auch keinen anderen Meister. Ich..ich brauche deine Hilfe. In mehreren Hinsichten", gab sie zurück und hob warnend den Finger.
„Wag es dich nicht nur dran zu denken aufzuhören."
Ezra lächelte und küsste ihren Finger.
"Abgemacht. Aber unter der Bedingung....dass wir in den nächsten Tagen wieder anfangen zu trainieren und wir beide mal wieder eine Übernachtungsparty machen wie früher. Du, ich, Dads Kakao, Mums Kekse und unsere Lieblingsfilme. Deal?"
Sie schmunzelte etwas.
„Das wird nie out. Klar. Versprochen."
Sie stieß ihre gesunde Hand an seine. Beide Geschwister strahlten sich an und lagen sich darauf nochmal in den Armen. Beide waren unendlich glücklich einander wieder zu haben.
"Danke, dass du mich gestern Nacht wieder gerettet hast, Süße. Ohne dich...ohne dich wäre ich verloren gewesen."
„Tja, irgendwer muss ja dich vor den Schwierigkeiten bewahren."
Sie sah seinen Blick und lachte leise.
„Ich mach nur Spaß. Gerngeschehen."
Ezras Blick wurde sanfter und er streichelte über ihre Wange.
"Du...du bist erwachsen geworden. Du bist noch schöner geworden, Kleines. Du siehst jetzt genauso aus wie Mum. Mein...mein kleiner Zwerg. Obwohl...das bist du schon lange nicht mehr, nicht wahr?"
Als Antwort vergrub sie sich bei ihrem Ezzy.
„Halt die Klappe, Ezzy. Es ist dein Spitzname für mich. Also...kann ich damit leben."
Sie schüttelte leicht den Kopf.
„Ich sehe nicht aus wie sie. Du übertreibst."
"Ach ja? Du siehst mindestens so sehr wie Mum aus wie ich wie Dad. Und das wurde mir ja schon mehr als genug bestätigt."
Er stockte einen Moment, als er ihren Spitznamen für ihn hörte. Ezzy. Aber...aber dieses Mal verspürte er kein Herzklopfen, kein Zittern...nein...nein er war ganz ruhig und fühlte wieder sein und Depas Band.
"Ezzy...ich...ich kann ihn wieder hören."
Sie sah ihn mit schräg gelegtem Kopf an.
„Hm? Was?"
Ezra schluckte.
"Depa, du..du hast mich gerade Ezzy genannt. So...so hat mich Kelden die ganzen fünf Tage genannt. Rauf und runter und immer wieder. Als...als Dad mich so nannte, nachdem ich das erste Mal wieder zu mir gekommen bin, bin ich zusammengezuckt und konnte es nicht ertragen. Aber...aber jetzt.."
Er lächelte.
"Hört es sich wieder ganz normal an. W-wirklich."
Depa blickte ihn nun lächelnd an.
„Glückwunsch. Das...das sind großartige Fortschritte. Ich...ich freue mich! Ich hab gesehen wie du gelaufen bist, das war unheimlich schön. Enja hat dich gar nicht gesehen, erst als du aufgestanden wars und ich ihr dann half. Und wie sie ihre Schritte gemacht hat. Sie hat sich so gefreut, als du nochmals gelaufen bist."
Ezra nahm sie fest in den Arm.
"Danke, Kleines. Auch wenn ich es nicht wusste, aber du warst die ganze Zeit für mich da und hast mich nie aus den Augen gelassen. Ohne dich...ohne dich wäre ich nicht so weit gekommen. Ohne dich wäre ich jetzt nicht fast gesund. Aber...aber ich glaube, dass ich das in nächster Zeit endlich sein werde. Weil du endlich da bist, mein Zwerg. Meine Kleine."
„Keine Sorge. Egal wie schlimm die Lage ist ich werde immer auf euch aufpassen. Das mach ich am liebsten."
Sie seufzte leise und fühlte sich um einiges leichter. Doch die Zweifel, an ihren Eltern...sie wusste nicht recht was sie glauben sollte. Aber da...da gab ihr etwas einen warmen Stups und sie sah zu Ezra, der sie nur lächelnd anblickte.
"Bitte. Rede mit ihnen. Tue es für mich, Kleines. Bitte."
.....und was tat ihr Bruder? Er machte seinen große blauen Augentrick bei ihr wie früher!
„Oh nein. So nicht!", gab sie zurück.
„Hör auf."
Er machte weiter und schob die Unterlippe vor.
"Bitte, Süße. Für mich?"
Depa fasste sich an die Stirn und stöhnte.
„Ja, okay. Und jetzt hör auf, du kannst ja das Kyber nachahmen."
Da fiel Ezra etwas ein. Kyber! Den hatte er völlig vergessen.
"Ach du...er....Sinya hat ihn verletzt, als er sie vertreiben wollte."
Er sah sich um.
"W-wo wo ist er? Hoffentlich ist es nicht so schlimm. Er hatte gegen sie keine Chance und.."
„Komm runter. Ruf Brianna an. Sie weiß bestimmt wo sie sind."
Sie rieb sich ihre Hand und den Verband.
„Du weißt doch, dass sie niemals jemanden verletzt lassen. Wahrscheinlich kümmert Chiara sich schon um ihn. Genau wie Max und Zeb."
"Du..du hast sie herbestellt für mich. Das...das war wirklich unglaublich schön von dir, Depa. Danke."
Es fühlte sich wie vor den sechs Monaten an. Sie waren wieder zusammen und Depa bemerkte, dass Ezra kaum mehr wiederzuerkennen war. Nichts mehr im Vergleich dazu, als sie ihn gefunden hatten..
„Bitte. Das war ne Kurzschlussreaktion. Du brauchst Familie, ich dachte...es würde dich etwas von mir ablenken...und dir gut tun. Jemanden zu haben der das mit dir einmal durchgemacht hat und der andere der dich auch mal aufgebaut hat und ganz normal mit dir umgeht."
Sie lächelte leicht.
„Du siehst besser aus. Ich freue mich, das es dir besser geht."
"Das..das tut es. Viel besser. Aber nur dank dir. Dank allen und besonders Mum und Dad und Sabine. Und ich verspreche dir, dass ich nirgendwo mehr hinreisen werde ohne einen von euch dabei zu haben oder mit Wachen. Ich will euch nie wieder so einen Kummer und Probleme bereiten."
„Probleme. Das einzige was du mir beschert hast sind super Skills. Haben dir die nichts von der Rettung gesagt?", hakte sie nach.
„Alles ist okay. Du bist hier. Das ist das Wichtigste."
"Rettung? Nein, darüber haben Mum und Dad nur geschwiegen. Sie waren...sehr zaghaft über alles und auch mit Kelden. Sabine meinte nur, dass ihr verhört hättet und er danach...nun ja. Seid ihr ihm alle an die Gurgel gegangen oder hat sie da übertrieben?"
„Nein, wir sind ihm alle an die Gurgel gegangen."
Sie kuschelte sich bei ihm ein und Ezra strich über ihre Lekku.
"Hat er das bekommen, was er verdient hat?"
„Jup.."
Sie lächelte leicht.
"Und was....ist aus ihm geworden? Weißt du das?"
„Ketsu hat ihn mitgenommen...wir wissen nichts."
Sie zuckte die Schultern.
„Ich weiß nur das was ich weiß."
"Ist auch gar nicht wichtig. Hauptsache er ist dieses Mal wirklich tot. Und hat dafür mein Lichtschwert verwendet. Du kannst dir meine Begeisterung vorstellen."
„Sinya hat meins kaputt gemacht, auch nicht besser..."
Sie sahen sich an und konnten nicht anders als loszuprusten. Sie wussten nicht wieso, aber sie mussten es einfach.
"Okay...okay, dann müssen wir uns wohl beide neue Lichtschwerter bauen. Zusammen, mein Padawan?"
Depas Augen strahlten.
„Wirklich?"
"Entdeckst du sonst noch eine wunderschöne Twi'lek, die auf Zwerg hört und mein kleiner Padawan ist?"
Ezra lächelte und stupste sie auf die Nase so wie er es früher als sie klein war immer gemacht hatte.
"Wirklich. Wir beide. Aber...davor muss ich erst wieder lernen nicht in Panik bei diesen Anblicken zu verfallen."
„Und ich sollte meine Hand abklären."
Sie betrachtete diese.
„Ist irgendwie schön Verletzungen mal selber auszubaden."
Ezra sah auf.
"Ich könnte doch..."
Depas Blick stellte Heras in nichts nach.
"...oder ich konzentriere mich auf meine Genesung."
„Gut."
Sie seufzte und sah zu ihrer Kleidung. Irgendwie hatte sie das Gefühl was vergessen zu haben.
"Geht es dir besser? Ist es wirklich nur die Hand?", erkundigte sich Ezra und verfiel in seinen Brudermodus.
"Übrigens...seit wann kannst du backen?"
Sie sah ihn an und musste lachen.
„Ezra, ich bin nicht ungeschickt in der Küche. Ich tue zwar nicht gerne kochen aber ich kann es. Vor allem Kekse."
Depa schüttelte den Kopf.
„Müde. Die Hand. Ich glaube ich hab aber irgendwas vergessen.."
"Und was? Außer dein Padawanband, welches ich hoffentlich heute noch wieder dran sehe. Die Kekse waren gut. Na ja ich hatte nur einen, wegen meinem kleinen Sturz und...Au!"
Depa gab ihm mit ihrer gesunden Hand einen Schlag auf die Schulter.
„Das war nicht lustig. Ich hab das von Zuko mitgekriegt", erwiderte sie und verschränkte die Arme.
„Selber Schuld."
"Oh bitte, ich habe schon ne ordentliche Standpauke von allen hinter mir. Da kommst du etwas spät."
Er hob die Hände bei ihrem Blick.
"Ich weiß dass das dumm war und meine Lektion habe ich dazu gelernt."
"Na das wollen wir ganz stark hoffen."
Sie drehten sich beide zur Tür und sahen Ahsoka dort stehen. Depa verspannte sich etwas, aber die Togruta kam nur lächelnd auf beide zu und umarmte sie.
"Der Macht sei Dank seid ihr wohlauf. Wir haben uns alle die allergrößten Sorgen gemacht."
Depa schluckte und sah etwas zweifelnd zu Ezra.
„D-danke..."
Ezra drückte ihre Hand.
"Hey, Soka.."
"Hey? Na so einer Nacht etwas zu wenig findest du nicht?"
Die Togruta schmunzelte und betrachtete sie beide.
"Wie geht es euch? Habt ihr Schmerzen? Beschwerden?"
„Nein..nicht so sehr."
Depa ruckte in ihrem Bett zurück.
„Gut..schätze ich."
"Es ist alles in Ordnung, Soka. Wirklich."
Die Togruta seufzte.
"Entschuldige, Ez. Aber bei diesen Worten will ich mir das genauer ansehen. Und zwar bei euch beiden. Aber erstmal..."
Sie setzte sich zu den beiden.
"Was ist gestern Nacht passiert? Und wie seid ihr ihr entkommen?"
Depa sah zu Ezra und dann zu Ahsoka.
„Lange Geschichte..."
"Ich habe Zeit. Na kommt, so wortkarg kenne ich euch beide gar nicht."
Sie schlug die Beine übereinander.
"Also? Was ist passiert?"
Ezra nahm Depas Hand und drückte sie.
Erzähle es ihr. Habe keine Angst, ich bin bei dir.
Die junge Twi'lek sah langsam auf und seufzte.
„Ich hab Ezra gespürt. Und...irgendwie Sinya. Ich..bin in seine Richtung gelaufen. Ich...konnte nicht mehr warten und hab angegriffen. Wir kämpften..sie hat meine Hand und mein Lichtschwert erwischt und wollte Ezra mitnehmen.."
"Sie hat mich mit der Macht ausgeknockt. Ich..ich erinnere mich nicht an viel", gab Ezra zu und rieb sich die Stirn.
"Ich bin aufgewacht, als sie Depa angegriffen hat, aber ich konnte nicht viel ausrichten. Sie hatte mich gefesselt und wollte mich mitnehmen, als....als sie irgendetwas zurückhielt."
Ahsoka hob eine Braue.
"Zurückhielt?"
"Ja...ja sie konnte mich nicht erreichen."
Depa biss sich auf die Unterlippe.
„Machtschilde..."
Ahsoka sah Depa verblüfft an.
"Machtschilde? Das...das ist beeindruckend."
"Es war wirklich so etwas. Ein Schild und sie konnte mich nicht berühren. Wir haben euch von Weitem gehört und die Panther haben auch ihr übrigens dazu getan sie zu vertreiben. Dann...dann ist sie abgehauen. Und dann.."
Ezra sah zu Depa.
Soka muss es wissen.
Bitte nicht, Ezra. Es...es ist doch vorbei..
„Wir konnten sie nicht aufhalten. Es..ging nicht."
Depa, sie muss es erfahren. Mum und Dad auch. Sie müssen den Grund für dein abwesendes Verhalten wissen. Ich verspreche dir, dass dich niemand beurteilen wird.
Ahsoka schüttelte den Kopf und tat ihre Arme auf jeweils einer Schulter von ihnen.
"Du meine Güte, dass ist uns nicht in den Sinn gekommen. Ihr hättet sehen sollen, was mitten in der Nacht hier los war. Kyber hat das ganze Anwesen aufgeweckt."
"Tut mir Leid", murmelte Ezra.
Das müssen sie nicht. Es reicht doch schon das sie sechs oder fast sieben Monate ohne mich waren. Der Grund, das mich die dunkle Seite befallen hat ist lächerlich und..
„Die..die Schilde waren von mir..die..die hab ich hart mir antrainiert.."
"Wieso überrascht mich das nicht? Das ist wirklich sehr beeindruckend, Depa. Ich nehme an dein Meister ist sehr stolz auf dich?"
Ezra lächelte und sah zu Depa.
"Ja...ja das bin ich. Sehr."
Aber noch viel glücklicher, dass du wieder bei mir bist.
Ahsoka drückte Depas Knie.
"Gibt es sonst noch etwas? Ihr wisst beide, dass ihr mit mir über alles reden könnt."
Ich sage niemanden etwas. Ich überlasse es ganz dir. Ich verpetze dich nicht.
„Ich...ich weiß.."
Depa lehnte sich in ihr Kissen und schob die Mütze zurück. Ahsoka nickte.
"Gut, dann also zum Wesentlichen. Lydia ist die Woche auf Mandalore wie ihr wisst. Und ich habe hier das medizinische Kommando. Also..wen darf ich mir zuerst vornehmen?"
"Bitte Depa, Soka. Ich möchte sicherstellen, dass sie wirklich okay ist."
Ezra sah zu seiner Schwester.
Bitte. Für mich.
„Mir gehts aber gut. Ezra ist derjenige, der entführt wurde"; erwiderte sie.
"Bitte, Depa. Nur damit ich weiß, dass alles in Ordnung ist."
Ahsoka schmunzelte.
"Ihr Zwei. Ezra kommt danach dran, Süße. Da gibt es auch noch ein paar Sachen mehr zu beachten. Nein, ich nehme dich jetzt mit und schaue schnell drüber."
Sie seufzte und legte ihre Füße in die Schuhe.
„Das nächste Mal du, Meister."
"Ich habe mehr Check Ups hinter mir, als ich zählen kann in den letzten Monaten gehabt, Süße."
Ezra lehnte sich zurück und seufzte. Ahsoka half Depa auf und warf einen Blick auf ihren Neffen.
"Du bleibst bitte hier, Ez. Keim Umherwandern bis ich grünes Licht gebe, klar?"
„Du kennst Ezra. Er wird es eh tun.."
Depa schmunzelte leicht.
"Nicht, wenn er bald entlassen werden will."
Ezra schreckte auf.
"W-was?!"
Depa sah lächelnd zu Ahsoka.
„Wirklich?"
Die Togruta nickte.
"Wenn jetzt nichts mehr dazwischen kommt, dann kann man endlich deine Entlassung festlegen. Aber du hast heute trotzdem kein Lauftraining mehr. Du hast dich gestern Nacht völlig überanstrengt, als du Depa getragen hast."
Ezra seufzte.
"Dann stecke ich heute also wieder hier fest? Na toll."
"Maule nicht rum, Ez."
„Es tut mir leid.."
Sie hielt sich bei Ahsoka fest.
„Ich kann auch alleine laufen.."
"Oh man merkt wirklich, dass ihr Geschwister seid. Wie Zwillinge will ich meinen. Na, komm, Süße. Ezra, ich warne dich."
Dieser hob die Hände.
"Bewege mich nicht vom Fleck."
„Ich kann dich auch fesseln,..", wandte Depa ein und ging mit Ahsoka langsam in den Nebenraum.
„Bis gleich.."
Ezra winkte ihnen zu und verdrehte schmunzelnd die Augen. Das war typisch Depa. Aber...aber genau das hatte er auch vermisst. So sehr vermisst. Er schloss einen Moment die Augen und lehnte sich zurück. Innerlich musste er selbst erstmal verarbeiten, was in den letzten 24 Stunden passiert war. Sinya...Sinya hatte ihn gefunden und einfach mitgenommen. Und...und sie hatte dabei Kyber verletzt und er hatte sich einfach mitnehmen lassen. Das...das war schrecklich. Und dann war da wieder...Depa.
Er musste unwillkürlich lächeln.
Sie wieder zu haben...
Endlich wieder zu haben...und wie immer hatte sie ihn beschützt. Sein kleiner Padawan. Sie war wieder bei ihm. Er hatte sie wieder, sie hatten sie alle wieder. Er war ganz sicher, dass sich alles klären würde. Und...und dann könnte er vielleicht endlich hier rauskommen. Endgültig. Entlassung...das war zu schön um wahr zu sein.
So viele Neuigkeiten aufeinander..
Er seufzte wohlig und sah zur Tür ins Nebenzimmer.
Sinya...sie hatte ihn vor Sinya gerettet. Oh wie stolz er auf sie war. Wie glücklich er war...
Jetzt war fast alles wieder perfekt. Nun ja fast.Wenn er endlich aus diesem weißen Eimer entlassen werden konnte.
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