59. Kapitel
Ezras Blick verharrte bei den Dächern und er sah wie Sinya auf dem Dach kehrtmachte und spürte wie sie sich entfernte. Sie fühlte sich äußerst zufrieden an. Kaum eine Sekunde nach Ezras letzten Worten sah er die Gesichter der Menge und...erkannte in den meisten Abscheu und Verachtung. Depa blieb dennoch stehen und zwinkerte ihrem Bruder zu.
"Gut gemacht."
Die Familie erhob sich und drängte sich aus den Reihen weiter nach vorne.
Sabine berührte Ezras Schulter.
"Was hast du gemacht?"
"Was ich tun musste", gab dieser zurück und lächelte. Ahsoka sah ihn entgeistert an.
"Ezra, du hast gerade vor der ganzen Galaxis alles ausgeplaudert! Du hast dich gerade innerhalb von wenigen Minuten selbst zerstört. Dir den größten Schaden hinzugefügt!"
"Kid...der größte Respekt erstmal. Zweitens...bist du komplett verlassen?", hakte der Klon nach.
Padmè sah ihren Onkel an.
"Also ich finde das schon sehr mutig, aber was macht deine Schwester?"
"Dad, das war unglaublich, aber...aber die Leute werden.."
Ezra lächelte und legte eine Hand auf Depas Schulter.
"Macht euch keine Gedanken."
"Wie bitte? Ezra, was du da gerade...bist du jetzt komplett durchgeknallt?", gab Ahsoka zurück. Anakin schluckte.
"Wow...das..das war ungeheuer mutig, Onkel."
"Mutig und total genial."
Depa wandte sich langsam ab.
"Geb mir zwei Minuten, großer Bruder."
"Alles für dich, kleine Schwester."
Die Anderen verstanden nicht im Mindesten, wieso die beiden so ruhig bleiben konnten. Ahsoka ergriff Ezra bei den Schultern.
"Ez, ist dir eigentlich klar, was du gerade getan hast? Ich habe es dir doch gesagt. Niemand wird anfangen selbst zu denken. Ich will nicht das du so verurteilt wirst wie ich es wurde."
"Oma und Opa bringen dich um, Daddy", murmelte Caleb und schluckte. Sabine seufzte.
"Oh das werden sie. Ezra, wie kannst du...?"
"Das ist Wahnsinn, Kid", murmelte Rex.
"Wie könnt ihr so ruhig bleiben?"
Die ganze Menge schien fast zu eskalieren. Sie redeten wild durcheinander und schienen kaum einen Gedanken zu fassen, wobei Depa auf die Bühne stieg und langsam ihre Hand ausstreckte. Sie lächelte leicht und trat vor das Mikrofon.
"Hey, schaut mal alle her."
Langsam wurde es ruhiger und sie sahen zurück.
"Schaut ganz genau hier her."
"Äh...hat Depa jetzt den Verstand verloren?", fragte Caleb. Ahsoka hob eine Augenbraue.
"Moment, was.."
Ezra lächelte stolz.
"Nein, sie rettet mir den Hintern wie üblich."
Er hörte ein vertrautes Piepen.
"Na ja sie und Chopper."
Der Jedi sah zu dem Droiden und strich über seine Haube.
"Danke, Kumpel."
"Aber..aber wo kommt der denn auf einmal her?"
Padmè sah sie alle an.
"Ich brauche wieder vernünftige Leute um mich herum."
"Da bist du nicht die Einzige", murmelte der Klon.
"Wie könnt ihr..."
Chopper maulte.
"Du kannst uns nicht als unwissend bezeichnen", schnaubte Sabine und sah zu Depa.
Diese hatte beide Hände gehoben und sah in die Menge.
"Ihr werdet alles vergessen."
Ihre Hände waren weit ausgestreckt.
"Ihr vergesst alles, was ihr gesehen und gehört habt. Ihr werdet alles vergessen."
Wie in Trance schienen die ganzen Leute sich zu setzen.
"Ihr werdet glauben, dass es nur Verzögerungen bei dieser Feier gab und deshalb später anfing."
Sie schluckte leicht und verzog etwas das Gesicht.
"Ihr werdet alles, was ihr gehört habt und gesehen habt vergessen."
Ezra grinste nur, als die Anderen Depa mit offenen Mündern ansahen. Ahsoka blinzelte und sah zu Ezra.
"Du...du hattest..."
"Jap."
"Die ganze.."
"Jap."
"Und du hast nicht..?"
"Risiko war zu groß, dass etwas schief gehen würde und ihr musstet sehr überzeugend sein."
Die Blicke wanderten von Depa zu Ezra. Sabine klatschte sich an die Stirn.
"Du hast mehr Glück als Verstand, Jarrus!", gab sie zurück und schlug ihm in die Schulter.
"Das ist für den Schock."
Depa ließ langsam die Hände sinken, als sie spürte, wie die ganzen komischen Gefühle und Erinnerungen fort waren. Langsam ging sie die Treppe runter.
"Macht das ja nicht nach", gab sie an Anakin und Caleb weiter und schwankte etwas.
Ezra hielt seine kleine Schwester fest und drückte sie an sich.
"Danke, meine Süße. Du hast mir den Hintern gerettet. Zusammen mit Chopper."
Caleb sah sich um.
"Wo..hä war der nicht gerade noch da?"
"Die ganze Zeit und du....Ezra Jarrus - Syndulla, du bist einfach.."
"....genial? Schlau? Listig? Gerissen?"
"....unendlich leichtsinnig würde es eher treffen. Meine Güte, die Chance dass das nicht geklappt hätte wären.."
"Es stand 50:50, weil es eine große Menge war. Aber ich habe einfach auf meinen Padawan vertraut."
"Ja, du vertraust mir sehr gut", gab diese zurück und lehnte sich etwas fertig an ihn.
Der Klon konnte es nicht fassen.
"Oh, Ahsoka, ich fasse diese...das..."
"Ist sau genial. Das sind Pläne nach meinem Geschmack", grinste Padmè.
"Sau gefährlich, hirnrissig und einfach komplett leichtsinnig und riskant würde es eher treffen", gab die Togruta zurück.
"Wofür, Ezra?"
"Habe ich doch gesagt. Ich wusste, dass sie ihr Wort nicht hält und ich hatte nie vor ihr Spielchen zu spielen. Also habe ich meinen eigenen Plan entworfen und dann Depa miteinbezogen. Alleine hätte ich das niemals gekonnt und da ich ihr sowieso nichts verheimlichen kann hat sich das einfach so ergeben. Sinya hat alles mitbekommen wird uns für die nächste Zeit in Ruhe lassen. Sie denkt die ganze Galaxis wüsste jetzt von ihr und wird eine Weile wieder untertauchen."
"Aber...aber das tut sie doch auch. Hier sind überall Kameras und die Holo Nachrichten natürlich und.."
"Darum hat sich Chopper gekümmert. Wir haben alles unter Kontrolle gehabt. Ich musste nur meinen Text aufsagen und das wars."
Ahsoka sah die beiden an.
"....ihr seid vollkommen genial. Absolut idiotisch und durchgeknallt, aber so genial."
"Hey, wir können unsere Eltern am besten reinlegen, dann können wir auch ganz Lothal einen Streich spielen."
Beide grinsten sich an und Depa fasste an ihren Bauch.
"Dennoch wäre ein Bett nicht so übel."
"Dein Padawan übernimmt deine Tätigkeiten, Ezra. Sehe es als positiv oder als negativ."
"Hey, das ist mein Padawan. Meine kleine Schwester."
Ezra drückte Depa an sich und küsste sie auf den Kopf.
"Ich bin sehr stolz auf dich, Süße."
Caleb sah zu seiner Mutter.
"Mum...Dad hat völlig den Verstand verloren."
"Oh das haben die beiden öfters Mal", murmelte Ahsoka und schüttelte den Kopf.
"Ich fasse es nicht. Das war gleichzeitig unheimlich mutig und unheimlich idiotisch. Erfahren das eure Eltern werden sie dich umbringen, Ezra."
Dieser schmunzelte und lachte.
"Ups ich glaube Chopper hat alles mitgeschnitten."
"Das ist nicht lustig", murmelte Sabine.
Enja quiekte.
"Oma!"
Depa kicherte.
"Danke. Ich auch auf dich."
Sie küsste ihren Bruder auf die Wange.
"Wollt ihr Tee? Ich brauche einen."
"Kaf oder einen Schnaps wäre gut", seufzte Rex.
"Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber ich brauche einen Doppelten", kommentierte Ahsoka und schüttelte den Kopf.
"Ihr beide..."
"Zwerg und Ezzy legen alles lahm", lachte Ezra und hielt seine Schwester im Arm. Er sah zu Sabine.
"Tut mir Leid für den Schrecken. Aber sie war hier. Es musste alles überzeugend sein."
Anakin und Padmè sahen sich an.
"Wenn wir zwei sowas mal durchziehen dann darf keiner von euch sauer sein."
"Ihr zwei werdet nichts in der Art mal durchziehen", erwiderte ihr Vater.
Sabine seufzte.
"Ich hoffe, dass es dir leid tut."
"Tut es. Na ja ein bisschen", gab Ezra zurück und grinste nur, als sie ihn erneut auf der Schulter schlug.
"Machen wir, dass wir hier wegkommen."
"Keine schlechte Idee. Ich denke den kleinen Schrecken müssen wir auch erstmal verdauen", kommentierte Ahsoka. Caleb nickte.
"Trotzdem war das unheimlich gefährlich, Dad."
Ezra strich seinem Sohn über den Kopf.
"Ich weiß, aber es ist alles gut."
"Sie können sich an nichts erinnern. Jai war eingeweiht und wird jetzt ein bisschen reden mit ihnen."
Depa lächelte und blinzelte.
"Puh, ich verstehe nicht, wieso du so einen Quatsch andauernd machst, das kriegt man ja Kopfschmerzen."
"Eine Lehre vielleicht das ihr so einen Quatsch nicht mehr macht."
"Der Zweck heiligt die Mittel", erwiderte Ezra und küsste Sabine auf die Wange.
"Unser Problem ist fürs Erste gelöst."
"Fürs Erste.."
Ahsoka schüttelte den Kopf.
"Na kommt, lasst uns zurück. Das wahre Donnerwetter wird eh noch folgen, verlass dich drauf."
"Oma und Opa werden dich zusammenfalten", kicherte Caleb und Enja quiekte.
"Oma!"
Sie strampelte vergnügt und kuschelte sich an Sabine.
"Soll ich einen Schnaps besorgen?", fragte Rex seine Frau.
"Ich dachte du trinkst nicht?", hakte Padmè nach.
"Och..wenn ich nicht arbeite..."
"Nach solchen Einfällen ist alles erlaubt", winkte Ahsoka ab und nickte.
"Bitte Schatz. Ich brauche wirklich einen.."
Ezra und Depa lachten.
"Voll umgehauen würde ich mal sagen."
"Gut, ich kauf eine Flasche."
Er küsste seine Frau auf die Wange.
"Und nein, du bekommst nichts."
Padmè schmollte.
"Ich will 18 sein."
"Willst du nicht", erwiderte Depa und fasste sich an den Kopf.
"Das ist super gewesen."
"Wir wollen aber auch", murmelten Anakin und Caleb. Ezra schüttelte den Kopf..
"Oh nein Saft tut es schließlich auch oder Tee."
Er blinzelte und hielt sich die Stirn, Ahsoka hob eine Braue.
"Ezra?"
"Sie....sie ist zufrieden. Fürs...fürs Erste", brachte er hervor und schloss die Augen.
"Sie ist weg. Sie ist wieder von Lothal."
"Also können wir sie wieder nicht verfolgen", seufzte Sabine.
"Lasst uns erstmal rein. Dann können wir weitere Schritte besprechen."
Depa schluckte und schwankte etwas.
"Ezra...mir ist nicht so gut."
Die Kleinen sahen sich an.
"Depa?"
Ezra hielt seine kleine Schwester fest.
"Kein Wunder, dass war auch ganz schön anstrengend. Na komm her."
Er hob sie auf seine Arme.
"Nicht das du mir noch zusammenklappst."
"Du wusstest, dass sie hier ist. Das sie sich auf Lothal befand", merkte Ahsoka an und Ezra nickte.
"Ja. Sie war vor dem Senat und hat die Statue betrachtet, als wir drinnen noch gesprochen haben. Sie hat ihre Signatur maskiert, damit ihr sie nicht spüren könnt. Aber ich konnte es."
"Wird immer besser", seufzte die Mandalorianerin. Depa hielt sich an ihrem Bruder fest und legte sich an seine Schulter.
"Aber sie ist erstmal weg. Sie weiß wohl nicht so viel über mein Können."
"Ein taktischer Vorteil", scherzte Sabine.
"Wie ihr alle so locker bleiben könnt. Ezra, wenn das nicht funktioniert hätte.."
"Hat es aber, weil ich genau wusste, was meine Kleine drauf hat. Ich habe mein Leben in ihre Hände gelegt", gab Ezra zurück und küsste Depa auf den Kopf. Caleb seufzte.
"Es wird auch nie langweilig..na Oma und Opa werden begeistert sein."
"Sie werden dich ziemlich zusammenstauchen. Wenn Hera aus ihrem Tief wieder raus ist", murmelte Padmè und bekam zwei Flaschen von ihrem Vater zugesteckt- nur Saft.
"Was..?"
"Wenn du so vorlaut sein kannst, kannst du auch was tragen", gab ihr Vater zurück.
Depa lächelte leicht.
"Ich brauche ein Bett."
"Und ich eine Kopfschmerztablette", gab Ezra zurück. Ahsoka rieb sich über die Stirn.
"Das nächste Mal Naboo."
Die Gruppe setzte sich in Bewegung, wobei der Schock noch immer in ihren Knochen war. Ezra und Depa...ein Geniestreich könnte man fast sagen. Aber...der hätte auch schief gehen können.
Der nicht ohne Konsequenzen bleiben würde. Noch hatten sie Ruhe. Noch.
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Hera rannte. Sie rannte durch die vollen Straßen Lothals, wo sich die Leute durchdrängten. Wie Ketten schien sich alles um sie zu legen. Einfach alles schien sie so fertig zu machen und einfach zu zerstören. Sie blendete die Rufe ihres Mannes aus. Sie wollte weg, einfach nur weg!
Sie musste gar nicht drüber nachdenken, wohin sie lief. Ihre Beine schienen sie von ganz alleine zu tragen und sie hatte das Gefühl, dass es nun endgültig vorbei mit ihrer Zurückhaltung war. Sie konnte es nicht mehr länger verbergen, geschweige denn allen etwas vormachen.
"Hera! Hera, warte!"
Wie durch einen Schleier hörte sie Kanans Stimme, aber schien sie überhaupt nicht wahrzunehmen. Die Twi'lek drängte sich durch die Leute. Sie war relativ klein und schlank, da kam sie gut voran. Einfach raus, einfach raus. Sie sah sich kurz um und rannte nach rechts. Raus. Raus aus der Stadt, runter von Lothal.
Sie musste weg! Einfach nur noch weg! Kanans Stimme wurde leiser, vermutlich weil er nicht so gut mithalten konnte in dem Gedränge. Hera wusste nicht wohin, nur dass sie von allem weg musste. Und das nun mehr als zuvor.
Ihr Herz war fürchterlich schwer. Sie fühlte sich einfach vollkommen alleine gelassen. Sie hatte solche Schmerzen in ihrer Brust.
Hera verschränkte die Arme und und lief weiter.
Ihr Blick schweifte umher und sie erblickte einen Ausgang aus der Stadt.
Sofort lief sie dort hin. Sie drängte sich durch die Leute auf die Straße. Als sie schließlich endlich das weiche Gras unter ihren Füßen spürte und zumindest die Leute um sie herum immer weniger wurden und schließlich ganz verschwanden wurde ihr etwas besser zu mute, doch sie rannte immer weiter. Alles war besser als hier, als dieser verfluchte Ort! Alles auf Lothal...warum hier? Warum tat es so weh? Sie hatte es versucht, ihr bestes gegeben, aber...es ging nicht.
Sie lief weiter. Einfach weiter. Wohin, wo sie sich sehr viel besser fühlte.
Die Ghost. Sie betrachtete ihr Schiff und lief darauf zu. Langsam fuhr die Rampe hinunter und sie ging an Bord.
"Chopper?"
Keine Antwort. Normal war ihr Droide immer sofort zur Stelle, sobald es ihr schlecht ging. Aber nichts. Chopper war offenbar nicht in der Ghost, aber wo war er dann? Hera ging mit schnellen Schritten durch den Frachtraum, kletterte die Leiter hoch und ließ sich an dem einzigen Ort nieder, der ihr immer Sicherheit gab. Ihr Reich, ihr Cockpit. Im Sitz tat sie ihre Hand vor die Augen.
"Warum?"
Das war eine berechtigte Frage. Warum verstand es keiner? Jeder meinte er hätte dieses Trauma auch...aber..
"Ich hätte am Meisten von euch verloren, wenn eine Sache anders gewesen wäre...", flüsterte sie und sah zu dem Kalikori auf dem Co-Pilotensitz. Kanan verharrte im Türrahmen des Cockpits und stand hinter ihr. Sein Herz sank, als er sah wie gebrochen und wie am Ende seine Frau war. Ihm war klar gewesen wohin Hera rennen würde und so war er ihr gefolgt. Es brach ihm das Herz. Sie hätten niemals nach Lothal kommen sollen. Es brachte nur Probleme und Schmerz mit sich.
Die Twi'lek nahm das Kalikori an sich und schloss die Augen. Tränen flossen um ihre Wangen und sie schluchzte leise. Kanan schluckte und betrachtete sie. Warum hatte er das nicht früher erahnt?
....vielmehr wieso hatte sie nichts gesagt? Wieso war sie die ganze Zeit so stark gewesen und nun..
Langsam ging er auf sie zu und schloss von Hinten seine Arme um sie.
"Es tut mir so unendlich Leid.."
Ihre Augen weiteten sich kurz und sie schnappte schreckhaft nach Luft.
"L-lass das.."
Hera zitterte.
"Geh zurück. Bitte."
"Nein."
Er legte seinen Kopf auf ihren.
"Nein, Hera. Ich gehe nicht weg. Ich bleibe bei dir und stehe dir bei. So wie ich es von Anfang an hätte sein sollen. Und ich werde erst wieder mit dir gehen, sobald es dir besser geht. Ich hätte es früher sehen müssen. Ich hätte dich umgehend von diesem verfluchten Planeten bringen müssen. Du bist so sehr verletzt und das tut mir schrecklich Leid."
Hera schloss ihre Augen und drückte das Kalikori an ihre Brust.
"Ich will alleine sein, Kanan.."
"Nein, nein willst du nicht. Du warst es zu lange mit deinem Schmerz und deinen Gefühlen."
Er drückte sie an sich.
"Ich bin für dich da, Hera. Immer. Lass mich dir helfen, lass mich für dich da sein. Ich höre dir zu."
Hera bewegte sich aus seinen Armen.
"I-ich will das aber nicht. Verstehst du? Ich brauche die Zeit für mich."
Sie fasste unter die Konsole, wo sie ein kleines Päckchen hervorholte.
"Hera, ich weiß das du sehr...am Ende bist. Aber...aber ich will, dass du jetzt nicht alleine bist. Irgendwann braucht man immer jemanden für seine Trauer und seinen Schmerz, Hera. Ich bleibe bei dir und wenn ich nur da bin. Ich lasse dich nicht allein."
Das habe ich deinem Vater geschworen..
Hera sagte nichts sondern packte es langsam aus. In ihrer Hand lag nun ein Stück Holz, was schon mit so vielen Symbolen belegt war. Kanan setzte sich langsam in den Sitz neben ihr und betrachtete das Kalikori.
"Ich hasse Lothal", flüsterte sie.
"Ich hasse diesen Planeten abgrundtief."
"Ich weiß. Und es war der größte Fehler hierherzukommen. Erneut. Die Tage haben uns nichts als Schmerz und Trauer gebracht. Vor allem dir und Ezra."
Er seufzte.
"Wir reisen morgen ab und dann werden wir diesen Planeten nie wiedersehen. Das verspreche ich dir", sagte er leise.
"Verspreche nichts, was du nicht halten kannst..", gab sie zurück und befestigte das Emblem. Sie strich darüber.
"Ich kann dir versichern, dass ich das halten werde. Nein, ich schwöre es dir."
Er sah zu dem Kalikori.
"Ich weiß wie sehr du ihn vermisst, aber er wird immer bei dir sein, Hera. Er wird immer in dir sein."
"Das heißt nicht, dass es hilft, Kanan", gab sie zurück.
"Ich weiß."
Er legte seine Hand auf ihre Schulter.
"Ich weiß, Hera. Und ich weiß auch, dass du das Gefühl hast, dass dir nichts in dieser Situation helfen wird. Aber es wird besser mit der Zeit."
"Denkst du das? Ich nicht."
Sie schüttelte den Kopf.
"Alle sagen sie verstehen mich. Das können sie aber nicht."
"Ich verstehe dich, Hera."
"Nein, tust du nicht, Kanan. Tust du nicht."
Der Jedi seufzte leise.
"Ich habe auch einst meine Mutter verloren, Hera. Und ich war hier auf Lothal. Ich denke...ich kann es sehr gut verstehen, was du fühlst.."
"Das ist anders, Kanan."
Sie schnaubte.
"Alles ist anders."
"Findest du? Ich weiß woran...woran du denkst. Aber...ich habe dasselbe Trauma von Erinnerungen nur an einem anderen Ereignis."
Hera sah ihn nicht an. Sie wollte nicht...sie konnte nicht mit ihm reden. Er verstand es sowieso nicht und...streiten wollte sie auch nicht.
"Das was du über...das fühlst habe ich an anderer Stelle gefühlt."
Er schloss die Augen und senkte den Kopf.
"Als die Jäger damals abstürzten beim ersten Angriff...da dachte ich, dass ich dich für immer verloren hätte. Ich habe in meinem Kom gebrüllt, so verzweifelt versucht dich zu erreichen. In diesem Moment war ich wie gelähmt, vollkommen neben mir..."
"Du konntest aber spüren ob ich lebe, oder nicht."
Sie hielt sich ihre Schulter.
"Ich nicht. Ich musste dir zusehen, wie du verbrennst. Ich hatte nicht die Macht..irgendwas zu tun."
"Ich habe...ich habe nicht sofort gespürt, dass du lebst, Hera. Es ist kein Vergleich zu dem, was du erlebt hast, aber glaube mir...in diesem einen Moment war für mich die Galaxis zerstört. Und..und als wir dann von deiner Gefangenschaft erfahren haben.."
Er schüttelte den Kopf.
"Ich kann nichts anderes tun, als mich mein ganzes Leben noch unendlich mal für das zu entschuldigen. Ich habe jeden Ausweg versucht, aber..aber es ging nicht. Die Wölfe haben mir gezeigt was passieren würde, wenn ich es nicht tue. Und...und das war zu schrecklich, Hera. Das..das konnte ich nicht zulassen. Aber..aber ich versichere dir, dass der Entschluss, dass der Gang dahin..das er so sehr geschmerzt hat, dass mir die Luft zum Atmen ausgeblieben ist."
Hera schüttelte den Kopf.
"Du weißt...das ich..nicht abstürze. Das.."
Sie schluckte und drückte ihre Schulter.
"Ich dachte du wärst es. Das war für mich schon genug."
Er legte seine Hand auf ihre.
"Ich verstehe dich, Hera. Bitte schließe mich nicht weiter aus. Bitte."
Die Twi'lek schluckte.
"Ich will nicht. Ich kanns nicht."
Er spürte ihre Zurückhaltung. Ihre Angst, ihre Trauer, ihre Furcht, ihre..
Kanan blinzelte und nahm langsam die Hand weg.
"...du befürchtest, dass ich dich verurteile."
Er war selten so geschockt und gleichzeitig so verletzt in seinem Leben gewesen.
Hera zitterte und rieb ihre Arme.
"I-ich.."
Sie schluckte und stand auf.
"Ich brauche einen Kaf."
Sie flüchtete förmlich mit dem Totem aus dem Cockpit. Warum ist sie nicht abgeflogen, wo sie es noch konnte? Einfach weg? Fliegen..
Kanan blieb wie erstarrt zurück. Seine Hera, seine Frau dachte, dass er sie...
"Dann wäre ich doch besser in den Flammen geblieben!"
"Oh mein Gott.."
Er hielt sich die Stirn.
"Ich bin ein unglaublich verdammter Idiot."
Er verlor keine Zeit und eilte ihr nach. Hera schloss die Tür zum Gemeinschaftsraum, haderte einen Moment sich. Sollte sie...Sie sah auf den Schalter und wollte die Tür verriegeln, aber ihr Mann..würde sie so oder so auf machen. Hera drückte ihr Kalikori an sich und schluckte.
"Ich brauche.."
Sie hatte so fürchterliche Angst. Sie war traurig, ihr schmerzte alles. Es war einfach zu viel. Sie versuchte die Kontrolle über sich selbst zu bewahren und wanderte in die Küche.auf die Theke legte sie das Totem ab und starrte auf ihr Waschbecken. Daran stemmte sie sich und schloss schluchzend die Augen.
"Ich kann...nicht mehr."
Wie oft sie das gesagt hatte, wusste sie einfach nicht. Aber es schmerzte ihre Brust, es fühlte sich an, als wäre sie einer Ohnmacht nahe. Kanan öffnete leise die Tür und hörte seine Frau aus der Küche bitterlich schluchzen. Fühlte ihre Gefühle, ihr Leid, ihren Schmerz. Und er selbst fühlte sich so unglaublich hilflos und vollkommen verunsichert. Wie sollte er ihr helfen? Konnte er das überhaupt? Wenn sie sich absolut nicht helfen lassen wollte? Wenn sie...
"Ich will nicht sprechen, Hera. Lass mich einfach nur in Ruhe. Lasst mich alle einfach nur in Ruhe!"
Er saß auf seiner Koje in der Ghost, hatte die Hände vor sein Gesicht gelegt und schluchzte einfach nur. An diesem Tag war es besonders schlimm gewesen. Mehr als das. Immerzu holten ihn die Erinnerungen ein, die Schuld, Ezras Schrei. Er hatte versagt. Er hatte seinen Padawan im Stich gelassen, wie einst seine Meisterin. Wie seine Mutter. Damals hatte er sie nicht retten können, war wie der Feigling, der er war, einfach weggelaufen. Hatte das geschehen lassen. Und..und nun...nun hatte er auch bei seinem Padawan, seinem Sohn versagt. Es war seine Schuld, wenn er ihn verlor. Wenn er ihn endgültig verlor und die letzten Worte..
"Kanan.."
Er spürte zwei warme, zierliche Arme die seinen Oberkörper umschlangen und Heras Lekku berührten seine Schulter. Ahsoka hatte ihn verdonnert aus der Krankenstation zu bleiben, da sie sich Ezra selbst noch mal ansehen wollte und er konnte nichts tun. Er konnte nicht mal für Ezra da sein.
"Lass mich! Lasst mich alle in Frieden! Ich..ich kann das nicht."
Er spürte Heras Lippen auf seinem Kopf.
"Liebling..."
Er schüttelte den Kopf.
"Nein! Nein ich kann nicht mehr, Hera! Ich..ich kann nicht mehr...Geh einfach."
Doch das tat sie nicht. Sie hielt ihn im Arm und sei es nur damit er sich ausweinen konnte.
"Ich gehe nirgendwohin. Ich bleibe hier, bei dir. Du brauchst mich jetzt und ich bin hier. Ich bin hier.."
Und das war sie jedes Mal gewesen.
Nie hatte sie sich um sich selbst geschert, sondern immer sich um andere gekümmert.
"Ihr könnt das, wenn ihr zusammenarbeitet."
"Ich will das alles nicht."
"Ich weiß, wie es ist wenn die eigene Familie nicht hinter einem steht. Aber ich werde es."
Jedes Mal hatte sie ihre Familie getröstet, selten zugelassen das sie vor anderen weinte.
Kanan wanderte langsam in den selten benutzen Funktionsraum.
Sie war da, auch wenn sie nicht helfen konnte. Vielleicht konnte er es diesmal auch sein.
"Du weißt, dass wir wieder kommen, richtig?"
Hera sah Kanan an.
"Du weißt, dass ich es langsam merke wenn du lügst, richtig?"
Kanan sah sie etwas verzweifelt an.
"Was immer ihr auch euch entgegen stellt, ich will das wir es zusammen machen."
Der Jedi trat langsam näher und berührte ihre Schultern.
"Wir werden uns Wiedersehen. Versprochen."
Da konnte er für sie da sein..vor Malachor, als alles den Bach runter ging. Diesmal schien es zwar nicht für alle...so zu sein. Aber Lothal verletzte sie einfach. Und deshalb..
Langsam legte Kanan seine Arme um Hera und küsste sie auf den Kopf.
"Lass es, Kanan..", schluchzte sie.
"Nein."
Er legte seinen Kopf an ihren und schloss die Augen.
"Lass es raus, Hera. Lass alles raus. Ich gehe nirgendwohin. Ich bleibe hier bei di. Du brauchst mich jetzt und ich bin hier. Ich bin hier und werde dich nicht alleine lassen. Du hast dich immer um uns gekümmert, um mich gekümmert...jetzt tue ich das bei dir. Ich lasse dich nicht los. Halte dich nicht mehr zurück, Hera. Sondern lass es gehen. Lass es endlich raus."
Die Twi'lek schluchzte und sank langsam mit Kanan zu Boden.
"Es tut so weh.."
Der Jedi drückte sie fester an sich und fuhr um ihre Lekku.
"Ich weiß, ich weiß, mein Liebling."
Er hielt sie fest an sich gedrückt und tat einfach nur das. Er war für sie da und hielt sie fest genauso wie sie es immer für ihn getan hatte. Und Hera...Hera weinte einfach nur und ließ zum ersten Mal seit Monaten endgültig ihre Trauer, ihren Schmerz, ihre Wut in ihren Tränen raus. Hera zitterte am ganzen Leib. Sie hatte noch nie einen so starken Nervenzusammenbruch. Noch nie. Doch diesmal schien es sie vollkommen zu lähmen. Doch Kanan war bei ihr. Er bewegte sich kein Stück, sondern hielt sie einfach nur fest und stand ihr bei. Er war ihr Halt so wie sie seiner war. Er redete ihr gut zu, liebkoste sie, während sie all ihren Gefühlen endlich freien Lauf ließ.
Es dauerte wirklich einige Zeit. Fast zwei Stunden, als Hera an Kanans Brust gesunken war und leiser atmete.
Ihre Lungen brannten wegen dem langen weinen, ihre Wangen waren ganz nass und ihr Kopf schmerzte fürchterlich. Aber...aber irgendwie...irgendwie fühlte sie sich etwas besser. Ja..Besser. Kanan strich über ihren Rücken.
"....geht es dir besser?", fragte er leise und hielt sie nach wie vor ganz fest.
Sie holte etwas Luft und hielt ihre Seite.
"E-ein wenig..", flüsterte sie. Er lächelte leicht und küsste sie auf die Stirn.
"Das freut mich. Seine Gefühle rauszulassen ist nicht immer leicht, aber es ist das Beste. Jeder braucht jemanden, woran er sich stützen kann. Ich bin hier, Hera. Und ich werde es immer sein."
Sie versuchte etwas mehr Luft zu holen.
"K-kanan..ich..ich wollte euch nicht belasten. D-das war ewig geplant u-und ich wollte nicht...nur w-weil ich..ich..nicht bereit bin."
"Nein, Hera. Nein. Es...es war unsere Schuld, meine Schuld. Ich war so dumm und habe das völlig unterschätzt. Dabei hätte ich wissen sollen, dass Lothal für dich sehr traumatisch ist. Gerade nach den letzten Monaten und.."
Er seufzte.
"Hera....ich weiß ich habe schon gesagt, dass unser Streit vor ein paar Monaten mir wirklich unendlich Leid tut, aber...aber ich habe mich nicht für meine Worte dir gegenüber entschuldigt. Ich war ein Idiot das ins Spiel zu bringen, gerade weil es so schlimm war. Ich entschuldige mich in jeder Hinsicht dafür und versichere dir, dass ich niemals mehr in irgendeiner Form darüber reden werde und schon gar nicht in einem Streit. Das war link, falsch und absolut unmöglich von mir und es tut mir schrecklich Leid."
"N-nein. Ich...ich hab alles kaputt gemacht..", murmelte Hera.
"I-ich wollte keinen K-krieg führen, weil..weil ich es vermisse. I-ich tue es wirklich nicht..Ich..ich hab das gemacht..weil ich das beschützen wollte...was du und die Kinder so..so sehr schätzen. I-ich wollte dich nicht..v-verletzen, d-deine Worte waren berechtigt.."
Sie schluckte.
"..Ich wollte nicht mit dir drüber reden, w-weil ich befürchtete..d-das wir wieder streiten und...du eventuell..diesmal wirklich die Nase voll von mir hast. I-ich will nicht...d-das du dich verpflichtet fühlst bei m-mir zu sein..nur..weil.."
Hera fasste an ihren Nacken und hatte kein einziges Mal aufgesehen.
"Weil..V-vater es dir gesagt hat.."
Kanan sah sie entsetzt und ungläubig an.
"Hera...das...nein...Nein, nein Moment."
Er legte eine Hand unter ihr Kinn und Hera sah wie aufgewühlt er war.
"Nein, Hera. Ich lag im Unrecht. Du hattest von Anfang an Recht. Wäre das auf Eshan nicht geklärt worden, dann wäre es problematisch für die anderen Systeme geworden und eben auch für Mandalore. Du hast die ganze Zeit unsere Kinder damit beschützen wollen, unsere Familie und ich war zu engstirnig und zu dumm das zu sehen. Ich...ich hatte auch Angst mit dir nochmal darüber zu reden, weil ich auf keinen Fall einen weiteren Streit wollte. Aber..aber höre mir bitte zu. Bitte, Hera."
Er flehte sie praktisch an und nahm ihre Hände in seine.
"Hera, ich liebe dich. Meine Liebe zu dir kann ich niemals mit Worten beschreiben. Hörst du? Ich bin dir verpflichtet, weil ich dich liebe, weil du alles für mich bist, weil ich bei dir sein will, weil ich es sein muss, weil ich mich sonst komplett verliere. Ich bin nicht hier oder an deiner Seite, weil ich es aus irgendeinem Pflichtbewusstssein tue, sondern weil ich es will, weil ich nirgendwo anders sein will. Außer bei meiner wundervollen Ehefrau, die ich so sehr vergöttere und abgöttisch liebe. Und nicht aus einer Pflicht heraus, die mir dein Vater auferlegt hat. Ich habe Cham geschworen, dass ich immer auf dich und die Kinder achten werde, weil ihr alles für mich seid und weil ihr mein Leben seid. Auch wenn ich Jahre brauche um dein Vertrauen zurückzugewinnen, bitte glaube mir."
Hera senkte langsam den Blick.
"D-du hast nie..mein Vertrauen verloren, Kanan. Ich..ich liebe dich doch auch. Aber..das alles ist so fürchterlich schwer. Alle sagen..das es so einfach ist langsam a-alles zu vergessen. Es ist nicht..nicht die Eshan-Sache..die mich krank macht. Nicht..nicht nur. Es..ist alles einfach ein tiefes Loch und ich falle einfach gerade hinein."
"Nein, nein das wirst du nicht. Ich halte dich fest und sorge dafür, dass du dich nicht verirrst."
Er legte eine Hand an ihre Wange.
"Hera..niemand wirklich niemand verlangt von dir, dass du da schnell drüber hinwegkommst und dann ist alles wieder gut. So etwas braucht Zeit, sehr viel Zeit um zu heilen und wieder besser zu werden. Ich weiß, dass es für dich in den letzten Monaten besonders schwer war und ich war nicht ganz unschuldig daran, was mir sehr Leid tut. Ich weiß, dass es schwer ist, Hera. Wir alle wissen das. Aber wir sind auch alle für dich und jederzeit da, um dir zu helfen, dich zu halten und einfach bei dir zu sein. Niemand von uns würde dich jemals verurteilen. Wir sind alle da, mein Liebling. Alle. Aber du musst uns auch lassen und Hilfe annehmen."
Er lächelte etwas.
"Das hast du mir mal gesagt, weißt du noch?"
Hera schüttelte leicht den Kopf.
"..Ich erinnere mich.."
Sie lehnte sich in die Geste.
"Ich will nicht schwach sein, Kanan. Ich kann und will das nicht.."
"Man hat mir mal gesagt, dass es kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke ist Hilfe anzunehmen und zu denen zu greifen, die man liebt. Hera Syndulla, du bist die stärkste Frau, die ich jemals kennengelernt habe. Du warst immer stark, du warst immer so unglaublich stark. Aber auch die stärkste Person hat mal einen Punkt, wo sie nicht mehr kann und Hilfe braucht."
Er drückte sie an sich.
"Ich bin da, Hera. Für immer."
Hera seufzte leise und vergrub sich bei ihm.
"Ich liebe dich, Süßer."
Kanan zog sie näher an sich und legte seinen Kopf an ihren.
"Ich liebe dich mehr, mein Liebling."
"Lass uns bitte..bitte nie wieder über sowas Dummes streiten", murmelte sie.
"Nie wieder, versprochen."
Sie sahen sich in die Augen und beide fühlten wie eine Last von ihren Schultern fiel. Das...das hatte wirklich gefehlt. Diese...diese Aussprache. Endlich waren sie davon befreit. Kanan fuhr langsam um ihre Wange und trocknete diese etwas.
"Vom ganzen heulen, schmerzt mein Kopf. Autsch."
Sie lachte etwas und hielt sich diesen. Kanan nahm sie nur lächelnd am Kinn.
"Trotzdem können tausend Tränen auf deinem Gesicht nichts an deiner unglaublichen Schönheit verändern, mein Liebling."
Er strich über ihre Wange und legte seine Stirn an ihre.
"Ich liebe dich so sehr."
"Ich dich auch."
Sie sahen einander an und hielten sich fest.
"..Müssen wir in die Stadt zurück?", fragte sie vorsichtig.
"Ich denke sie kommen auch gut ohne uns heute aus", gab er lächelnd zurück.
"Ich tue alles, damit es dir wieder besser geht."
"I-ich will nicht das..das die Kleinen alleine sind. Wir haben schon..Ezra alleine gelassen.."
Sie schluckte.
"Ich fühle mich so schlecht."
"Ach ja...Karabast..."
Er half ihr auf und hielt sie fest.
"Wir...haben ihn alleine gelassen. Schon wieder."
Der Jedi betrachtete sie besorgt.
"Geht es? Am Besten setzt du dich hin und ich mache dir einen Tee. Auf die paar Stunden kommt es jetzt auch nicht mehr an."
"W-willst du nicht nach ihnen sehen? Ich..ich komme auch ein paar Stunden alleine klar."
Sie umschlang ihren Körper.
"Nein, mein Liebling. Entweder wir zwei oder wir bleiben hier. Ich lasse dich nicht allein. Und zur Not sind Sabine und Depa ja auch noch da."
Er half ihr zu einem Stuhl, küsste sie auf die Wange und machte sich daran das Teewasser aufzusetzen. Dann kramte er eine Decke aus dem Schrank im Gemeinschaftsraum heraus und legte sie über Hera.
"Ich kümmere mich um dich."
Sie schluckte und zog sie fester um sich.
"Schon wieder behindere ich irgendwie für unser Kind da zu sein. Was wird er denken? Du bist nur hier, wegen mir."
Sie erblickte überrascht das Kalikori vor sich und nahm es vorsichtig aus Kanans Händen.
"Und das ist das, warum er es verstehen wird. Er weiß, dass wir bei ihm sind. Immer."
Er strich über ihre Hand.
"Das Kalikori hat er nicht umsonst mitgenommen, Hera. Er liebt dich so sehr und ich weiß, dass er es mir niemals verzeihen würde, wenn ich jetzt nicht für dich da wäre. Das würde ich mir selbst nicht. Wir sind alle hier, Liebling."
Sie seufzte leise und schloss die Augen.
"Ich vermisse meinen Vater so schrecklich. Ich dachte nach diesem..Krieg hätten wir mehr Zeit..als nur zehn Jahre.."
"Ich weiß. Ich weiß, mein Liebling."
Er umfasste ihre Hände.
"Als..als ich meine Mutter damals verlor....da war ich am Boden zerstört. Ich wusste nicht mehr wohin mit meiner Trauer, konnte es absolut nicht verstehen und nicht realisieren, dass sie nicht mehr da war. Das ich sie nie wiedersehen würde und sie..einfach weg war. Sie war einfach fort und ich hätte niemals auch nur einmal den Gedanken gehabt, dass sie...so schnell gehen würde."
Kanan schluckte.
"Im Laufe der Zeit habe ich etwas gelernt, Hera. Und zwar das man jeden Augenblick genießen muss, den man zusammen hat und....und..das es keinen Unterschied macht, ob sie früher oder später fort gewesen wäre. Denn der Schmerz wäre der Gleiche geblieben und ändert nichts daran. Aber...aber man hat die Erinnerungen, die ein Leben lang bleiben, die man wie einen Schatz verwahren sollte. Und das solltest du tun und ihn so immer in deinem Herzen behalten wie ich es auch bei meiner Mutter tue. So sind nie wirklich fort, sondern immer bei dir. Ich weiß, dass es jetzt noch sehr weh tut, aber vertraue mir, dass es besser wird. Jeden Tag um genau zu sein."
"Ich schätze die Erinnerungen..nur...nur hab ich nie gelernt richtig damit umzugehen. Als..als Mutter starb...war ich ganz alleine. Ich hatte nur Chopper und Vater hat das Imperium bekämpft. Ich...jeder weitere Tag seit seinem...Tod hat nur noch mehr geschmerzt."
Ein Kloß bildete sich in ihrem Hals und sie fasste daran. Er schloss sie in seine Arme.
"Ich weiß. Ich weiß, dass es sehr schwer ist. Aber du bist dieses Mal nicht alleine. Du hast mich, deine wundervollen Kinder, deine wundervollen Enkelkinder, Sabine, Soka, Rex, die Zwillinge sie sind alle da für dich. Und Enja besonders."
Kanan lächelte.
"Sie hat so eine unheimlich süße Stimme."
"Ja..sehr schön und..unheimlich liebevoll."
Sie lehnte sich an Kanan und schloss traurig die Augen. Das brauchte sie jetzt einfach. Jemanden zum Festhalten, einfach nur zum Halten und um sich ins Gedächtnis zu rufen, dass sie nicht allein war. Kurz löste sich der Jedi von ihr, um ihr dann nur einen Tee zu geben und sie erneut zu halten. Und auch der Tee half etwas. Es waren die kleinen Dinge, die alles ausmachten. Sie kuschelten etwas miteinander, wobei Hera die ganze Zeit in die Tasse starrte und etwas zitterte.
"Ich wünschte wir könnten heute schon gehen.."
"Das wäre das Beste, aber du hast ja gesehen die Straßen sind voll und ungesehen kommen wir niemals daraus. Wir müssen bis morgen warten, Liebling."
Er küsste Hera auf die Schläfe, als sie ein vertrautes Piepen hörten.
"Na siehe mal einer an, wer sich auch mal wieder blicken lässt."
Hera sah langsam zu Chopper.
"Hey.."
Der Droide piepte besorgt und winkte. Er kam näher und fuhr ihr zärtlich gegen das Bein. Kanan schmunzelte.
"Siehst du auch Chopper ist für dich da. Wo hast du gesteckt, Kumpel?"
Der Droide piepte und winkte mit seinem Arm ab.
"Bei dem Event..du hast Ezra unterstützt, was?"
Er piepte bestätigend und Hera fuhr um seine Haube.
"War er böse?"
"Waup - Wop."
Kanan hob eine Braue.
"Was meinst du damit, dass das Andere waren? Hat ihnen die Story nicht gefallen oder was?", gab er sarkastisch zurück. Hera sah Kanan wenig begeistert an.
Chopper drehte die Haube.
"Wie meinst du das?"
"Wie Ezra hat ne andere Geschichte erzählt? Chopper, wir verstehen kein Wort."
Der Droide fuhr ein Holo hoch und sie sahen Ezra mit Depa auf der Bühne.
"Waup - Wop?"
"Nein, du spielst es jetzt nicht ab. Wir haben beide mehr als genug von dieser Geschichte."
Hera wich etwas zurück.
"C-chopper, bitte."
Der Droide ließ das Holo wieder verschwinden.
"Waup - Wop."
(Dann erfahrt ihr eben nicht, was Ezra stattdessen erzählt hat.)
"Kannst du nicht die..Kurzfassung.."
Hera schluckte und rieb sich den Nacken.
"Waup."
(Nein.)
Kanan seufzte.
"War ja zu erwarten. Gut dann eben nicht."
Chopper piepte weiter und Kanan sah alarmiert auf.
"Moment...was heißt er hat ihr das Handwerk gelegt?!"
Die Pilotin sah ihn etwas fertig an.
"Was meinst du?"
"Chopper, jetzt ist nicht die Zeit zum Witze machen. Was ist mit Ezra?"
"Waup - Wop."
(Seht selbst oder ich sage kein Wort.)
Die beiden sahen sich an. Ehrlich was konnte noch schiefgehen?
Dennoch schluckte die Twi'lek ziemlich heftig und fasste an ihre Schulter. Kanan legte langsam einen Arm um sie und zog sie an sich.
"Ich.."
Kanan sah finster zu Chopper.
"Höre auf deine Spielchen zu machen, du siehst doch das es Hera nicht gut geht. Gehe und lass uns in Frieden."
Der Droide piepte nur und fuhr kurz das Holo hoch, als Ezras Stimme erklang.
"Aus Rücksicht und aus Liebe zu meiner Familie werde ich da kein Wort mehr darüber verlieren. Ursprünglich sollte ich das tun, aber das werde ich nicht. Darauf werdet ihr heute verzichten müssen, aber dafür...dafür habe ich etwas anderes."
Die Twi'lek sah schluckend zu zu dem Hologramm.
"Chop.."
"Okay, jetzt reicht es."
Kanan ließ Hera los und schob die "Mördermaschine" persönlich aus dem Raum. Dieser piepte nur launisch, doch darauf achtete Kanan nicht und schloss die Tür.
"Verdammter Droide, der weiß auch nicht wann.."
Er sah zu seiner Frau.
"Hera?"
Sie sah auf die Stelle, wo Chopper gestanden hatte und wandte den Blick ab.
"Warum...warum hab ich.."
Sie fasste an ihren Bauch und lehnte sich auf ihre andere Hand.
"Hera."
Er war sofort wieder an ihrer Seite und hielt sie fest.
"Ist dir nicht gut? Was ist mit dir? Was hat er gerade wieder für einen Mist von sich gegeben?"
"Nichts..er...wir hätten für ihn Dasein sollen und jetzt sitze ich hier und hab Angst in eine Stadt zu gehen. Kanan, hast du sowas verrücktes schon mal gehört?"
Sie schluckte.
"Woah Moment. Das hatten wir doch gerade schon. Beruhige dich."
Er strich ihr über den Rücken.
"Du warst nicht in der Verfassung da zu sein und ich auch nicht und das weiß er. Wir sind immer bei ihm, dass weißt du doch und er auch. Lass dir von dem Droiden nichts einreden."
"Aber...wir sind seine Eltern. Und ich hab euch mehr als nur.."
Sie schüttelte den Kopf.
"Ich..es tut mir nur so leid."
"Hera, nein. Dir musst gar nichts Leid tun. Ezra weiß, dass wir immer für ihn da sind auch wenn ihn die ganze Sache mehr als durch den Wind gemacht hat. Es ist okay, er versteht das du Zeit brauchst, dass tun wir alle. Vergiss Chopper."
Sie schluckte.
"Und trotzdem..willst du zu ihm."
Kanan blinzelte und wollte etwas sagen.
"Ich merke das, Kanan."
"Nein, ich will bei dir sein. Ihm geht es gut, ich weiß es. Ich mache mir jetzt keine Gedanken darüber, was Chopper...oh nein."
Sie sah auf.
"W-was?"
"Das hat er..."
Kanan erhob sich erneut und riss die Tür auf.
"Chopper! Komm sofort her!"
Der Diode murrte und rollte beschwerend zu Kanan.
"Waup!"
Hera zog die Decke fester an sich.
"Du antwortest mir jetzt klar und deutlich. Hat mein sturer, selbstloser oder mehr selbstidiotischer Dummkopf von einem Sohn etwa das getan, was ich denke?! Wovon hat er gesprochen?!"
Chopper piepte und maulte und winkte mit den Armen, wobei Kanan etwas bleicher wurde.
"Nein...nein...das hat er nicht."
Er fiel auf die Knie und hielt Chopper fest.
"Bitte sage mir nicht, dass er das getan hat!"
Chopper bestätigte und Kanan tat sein Kopf an Chopper und erhob sich sofort.
"K-kanan."
"Erinnere mich daran ihn künftig nie wieder alleine zu lassen und ihm ein Halsband zu verpassen", seufzte er und klang sehr....genervt? Geschockt? Wütend? Verzweifelt?
"Chopper, spiele es ab. Es ist jetzt sowieso alles egal.."
Hera wich leicht zurück.
"Könnt ihr das bitte woanders ansehen?"
"Oh glaube mir, du wirst es sehen wollen. Er hat nichts davon erwähnt, Hera."
Er schnaubte.
"Er hat über sich gesprochen."
Hera sah auf.
"Was?"
"Chopper, spiele es ab."
Kanan ließ sich neben Hera fallen und verbarg sein Gesicht in seinen Händen.
"Ich bringe ihn um!"
Chopper ließ die Aufnahme von Ezras Rede abspielen. Alles. Von der Erzählung wer seine Eltern sind und auch seine "Herkunft", die er leugnete. Alles. Einfach alles. Und Heras Schultern sanken. Kanan war zwischen schreien, schnauben und einem ähnlichen Wutausbruch angekommen. Chopper kommentierte hin und wieder. Zuletzt zeigte er noch die Menge nach Ezras Worten oder mehr Enthüllung. Man konnte es nicht anders sagen, aber da war nur blanker Abscheu, Hohn, Spott und auch Wut zu erkennen.
"Chopper, stopp das Bild."
Der Droide gehorchte murrend und Kanan deutete auf das Bild, welches die Menge zeigte, die überhaupt nicht begeistert schien.
"Da! Das ist seine Zukunft! Er hat es geschafft sich innerhalb von drei Minuten selbst zu zerstören! Dieser...urgh, ich bringe ihn um!"
Hera schluckte.
"Wir waren nicht da.."
Kanan sah zu ihr.
".....was?"
"Wir waren nicht da. Depa.."
Sie sah auf die Aufnahme.
"Kanan, du kannst mir nicht erzählen, das unsere Tochter kein bisschen Schock gezeigt hat. Sie war ganz ruhig. Also ich bin alles..vielleicht etwas...an einem Zusammenbruch nahe, aber da stimmt was nicht."
"Sag mal willst du mich auf den Arm nehmen? Unser Junge hat gerade vor der Galaxis seine Vergangenheit enthüllt und du denkst daran? Hera, Ezra hat sich offenbart. Er hat..."
Kanan schnaubte und sah zu Chopper.
"Wieso hat ihn niemand aufgehalten?! Wieso hat er das getan?!"
"Waup."
"Für uns?! Oh ja klar, Chopper. Sicher."
Hera seufzte.
"Du solltest zu ihnen gehen, Kanan. Du kannst am besten mit Ezra drüber reden."
"Oh nein, ich lasse dich jetzt nicht allein. Das.."
Er schnaubte.
"Ich fasse es nicht. Wie..wie konnte er nur so dämlich sein?! Wieso?!"
"Wieso ich ihnen das erzähle? Weil ich es satt habe und meiner Familie nicht mehr zumuten kann für meine Herkunft zu leiden und Deals eingehen zu müssen, damit die Wahrheit nichts ans Licht kommt. Damit sie mich schützen können. Aber...aber diese Zeiten sind vorbei und es wird Zeit, dass ich allein dafür die Verantwortung übernehme."
Kanan ballte eine Hand zu einer Faust.
"Ich wusste, dass es ihn fertig macht und diese Diskussion vor dem Event hat nicht geholfen. Dieser..."
"Kanan."
Sie sah ihn an.
"Rede mit ihm. Er hat sicher eine Erklärung. Du bist sein Vater."
"Und du seine Mutter. Ich gehe nicht ohne dich. Wenn du hier bleibst, dann bleibe ich auch hier. Ende."
Chopper piepte und beide sahen ihn entsetzt an.
"Sie war hier?!"
"Warum habt ihr sie nicht festgenommen?"
"Waup - Wop. Wohoo!"
(Sie hat ihn kontrolliert, ob er das auch durchzieht. Sie alle hatten ihre Waffen nicht da und sie war schon wieder verschwunden, als Ezra fertig war.)
"Er...er wusste es. Er wusste, dass sie auf Lothal war."
"Noch besser."
Hera zog ihre Beine an. Kanan stöhnte genervt auf und tat seinen Kopf in seine rechte Hand.
"Okay wie kann das bitte so aus dem Ruder laufen? Nein, die bessere Frage ist wieso haben wir immer so ein verdammtes "Glück"."
"Warum bist du noch hier, ist auch ne gute Frage..."
"Ich gehe nicht ohne dich und lasse dich alleine hier. Vergiss es. Ich bleibe bei dir."
"Nein, wirst du nicht."
Sie sah seufzend zu ihm.
"Er braucht dich jetzt. Mehr als ich. Ich komme klar. Ich hab Chopper. Ich komme nach...irgendwann."
"Nein."
Er nahm ihre Hand und drückte sie.
"Du brauchst mich gerade mehr. Ich lasse dich nicht im Stich."
Choppers metallisches Herz erweichte dabei - na ja nur wegen Hera. Also weihte er sie noch in den Rest ein. Ezras und Depas Plan. Langsam entspannten sich die Mienen der beiden und Hera konnte sogar etwas lächeln.
"...Ein dummer Streich, kann man fast sagen."
"....Terror der Basis. Noch nie hat das so gut gepasst wie bei den beiden. Die sind doch nicht mehr.."
Kanan atmete tief durch.
"Diese Kids. Sie bringen mich beide noch um den Verstand."
Die Twi'lek seufzte leise.
"Die Beiden.."
Er schnaubte.
"Das entschuldigt, aber noch immer nicht Ezras Vorhaben. Das hätte so nach Hinten losgehen können.."
Chopper piepte und rollte seine Haube. Ezra durfte sich auf eine Standpauke einstellen so viel war sicher.
"Du kannst ihn ja zusammenstauchen gehen...in erster Linie bin ich einfach froh das alles okay ist."
"Ich auch, aber...wie leichtsinnig kann er nur sein? Das.."
Er schüttelte den Kopf.
"Ich fasse es nicht. Wie kannst du so ruhig bleiben? Das hätte ihn den Kopf gekostet."
"Ich denke, weil es mir selbst einfach nicht so super geht, Kanan."
Sie nahm zitternd die Tasse.
Chopper piepte lachend.
(Und du nennst mich unsensibel? Tja, entscheide dich.)
"Du könntest mal die Klappe halten, Mülleimer", schoss Kanan zurück und legte seinen Arm um Hera.
"Entschuldige, ich..ich bin gerade etwas überfordert."
"Ich bitte dich doch nicht tausend Stunden rund um die Uhr an mich zu denken."
Sie trank aus der Tasse und zog dann die Decke etwas fester um sich. Kanan blinzelte. Korrektur. Er war völlig verwirrt.
"Was? Hera.."
Chopper lachte und fuhr im Kreis.
"Mach dich nicht über Kanan lustig", gab sie zurück.
"Ich meine damit nicht, das du nicht...nicht an mich denken sollst, sondern..entspann dich. Das..hat dich jetzt getroffen mit Ezra."
"Natürlich hat es mich getroffen, ich meine wie kann er so leichtsinnig sein, so...es war eine maximale 50 Prozentige Chance, dass das hätte funktionieren können und..."
Er schüttelte den Kopf.
"Woah. Moment. Ich bin hier für dich da. Für dich. Nicht du für mich", stellte er klar, während Chopper sich köstlich amüsierte. Hera schüttelte den Kopf und sah zu Chopper.
"Dir gefällt das, oder?"
"Ein weiteres Wort und ich kicke dich aus dem Raum", zischte der Jedi dem Droiden zu, dann sah er wieder zu Hera.
"Ich habe gesagt, dass ich für dich da bin und ich dich nicht alleine lasse. Du brauchst mich jetzt."
"Aber die Kinder auch. Und du willst zu Ezra", gab sie zurück.
"Das war doch nur ein dummer Streich von ihnen. Glaube mir die Standpauke kriegt er noch, aber du brauchst mich gerade. Ezra ist bei ihnen und auch bei Depa, es ist okay. Ich bleibe bei..au!"
Er rieb sich die Schulter.
"Wofür war das denn jetzt?"
"Dafür, dass du einfach zu viel redest und dich wiederholst."
Hera lehnte sich auf ihre Hand und betrachtete das Getränk.
"Ezra hat sein bestes gegeben. Ne Standpauke wäre falsch. Und Depa...ja. Was soll ich sagen. Deinen Kopf."
"Oh nein, dass schiebst du mir jetzt nicht zu. Und er wird eine bekommen, verlass dich drauf. So kommt er nicht davon, sonst zieht er solche Aktionen in Zukunft öfter durch."
Er hielt seine Schulter.
"Ich bleibe hier bei dir. Ende."
"Die Kinder sind wichtiger", wandte sie ein.
Chopper drehte sich lachend im Kreis.
"Wie, Depa ist etwas...fertig? Und ich habe ihr sicherlich nicht den Umgang mit der Macht beigebracht, dass kannst du mir nicht zuschieben."
"Dieser Tag wird wirklich immer besser? Noch irgendetwas?", fragte Kanan Chopper, der nur lachte.
"Wop - Waup!"
"Oh ja, danke. Nur leider kriege ich mit hochgestellten Schilden nicht viel heraus."
Er verdrehte die Augen und nahm Heras Hand.
"Sei ehrlich. Fühlst du dich fit genug, um mit mir zurückzukommen?"
Sie schluckte..und schüttelte den Kopf.
"Deshalb solltest du gehen, Kanan."
"Nein, ich lasse dich hier nicht allein. Wir sehen sie morgen, aber ich lasse dich jetzt nicht hier zurück."
"Kanan...ich weiß nicht ob ich morgen da auch hin kann. Das geht einfach nicht. Ich...ich fühle mich da so unsicher und...diese ganzen Leute und...der Park, diese...Statue.."
Hera versuchte nicht in Panik zu verfallen. Nicht nochmal. Sie konnte doch Kanan nicht so belasten. Was war denn los mit ihr? Er sah sie an. Die Furcht, die Verzweiflung und gleichzeitig die Wut auf sich selbst war in ihren Augen nur schwer zu übersehen. Kanan schluckte und nahm sie in den Arm.
"Dann kommen sie morgen früh einfach zum Schiff und damit basta. Du musst nicht zurück. Ich würde dich niemals zu etwas zwingen."
"Es tut mir so leid, ich stelle mich so dumm an", gab sie verzweifelt zurück.
"Nein, nein das tust du nicht. Das ist völlig verständlich, Hera. Es ist okay. Wir bleiben hier und morgen fliegen wir ab."
Er strich ihr über den Rücken.
"Alles ist gut."
"Nichts ist gut."
Sie rieb sich den Nacken und tat ihre Beine runter.
"Ich stelle mich wie ein dummes Kind an."
"Nein, das tust du nicht. Hera, bitte. Du brauchst deine Zeit und musst vor allem von diesem Ort wegkommen."
Er küsste sie auf die Stirn.
"Du bist nicht allein."
Hera seufzte und lehnte sich an seine Brust.
Chopper legte seinen Arm an ihr Bein und strich darüber. Er piepte leise und linste beide an.
"Ich weiß, Chop. Aber es ist so schwer."
"Wir schaffen es trotzdem. Zusammen."
Kanan sah zu dem Droiden.
"Chop, würdest du Sabine die Nachricht schicken, dass wir hier bleiben und sie dann morgen früh zum Schiff kommen sollen?"
Der Droide drehte die Haube und rollte aus der Küche.
"Ich mache Umstände. Was werden die Kinder dazu sagen? Ihre Mutter fürchtet sich vor einer Stadt, wie dumm hört sich das an, Kanan?"
"Liebling, du gehst zu sehr mit dir ins Gericht. Sie werden gar nichts dazu sagen, weil sie es verstehen werden", versuchte ihr Mann sie zu beruhigen.
"Nun..das ist nicht ganz richtig. Wir würden eher sagen, dass wir immer für sie da sind und es dann vollkommen verstehen und sie auf keinen Fall deswegen verurteilen würden", erwiderte eine vertraute Stimme und ein junger Mann, der verdeckt von einem Umhang war, lehnte im Türrahmen neben einer etwas müden Twi'lek. Hera und Kanan blinzelten, wobei erstere etwas erstaunt aufsah.
"Ezra? Depa?"
"Na ja, so heißen wir", scherzte Letztere und nahm ihre Kappe ab.
"Hey, Mum, hey Dad."
"Tut uns Leid für die kleine Verspätung, aber es ist nicht so leicht unauffällig aus dem Haus zu kommen und sich dann noch mit einer Twi'lek auf den Arm durch die Menge zu kämpfen."
Der Jedi entledigte sich seinem Umhang und lächelte.
"Aber hey wir sind hier."
Ezra sah ihre Gesichtsausdrücke.
"Äh..."
"Bevor ihr beide ausrastet..", begann Depa.
"Es hat alles funktioniert. Niemand erinnert sich an irgendwas, ich habe extra Kräfte gespart und lange meditiert, wie ich das am Besten hinkriege und es hat geklappt. Und wir sind Sinya für einige Zeit los."
Hera seufzte.
"Ich will mich gar nicht aufregen.."
"...denn das übernehme ich für eure Mutter. Und ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll", schnaubte Kanan. Ezra und Depa wechselten einen Blick.
"Äh...wenn ihr euch besser fühlt die Anderen haben uns schon eine Art Standpauke gegeben?"
"Deshalb mussten Rex und Ahsoka ne Flasche Schnaps besorgen", scherzte Depa und sah den Blick ihres Vaters.
"Dad.."
Dieser sah zu seiner Frau.
"Liebling, ich muss mir eben für einen Moment unsere Kinder ausleihen. Wenn es dir Recht ist."
Sie winkte ab und nahm ihre Tasse wieder zur Hand. Die junge Twi'lek und ihr Meister verzogen das Gesicht leicht.
"Wollen wir nicht lieber bei Mum bleiben?"
Ezra nickte hastig.
"Wäre ne bessere Idee. Weißt du, Dad, wir sollten sie jetzt nicht.."
Doch der Jedi nahm sie beide an den Schultern und schob sie aus dem Raum. Die Geschwister wechselten einen Blick.
Wir sind geliefert.
Sie schluckten und wurden förmlich in die Bank gedrückt.
"Dad, wir sind echt zu müde für sowas."
Ezra gähnte gespielt.
"Ja, total kaputt. Das war echt anstrengend. Das war..."
"Mit Abstand das Dämlichste, Leichtsinnigste und einfach hirnrissigste, was ihr beide euch je geleistet habt!"
"Dad..das.."
Depa seufzte.
"Okay, minimal leichtsinnig, aber es hat geklappt."
"Das interessiert mich gerade herzlich wenig. Die Chance lag bei maximal 50 Prozent. Ihr könnt eure Mutter damit täuschen, aber ich weiß sehr genau wie sehr das hätte schiefgehen können und das es bei so einer Menge fast an das Unmögliche grenzt."
Ezra schluckte.
"Dad.."
"Was habt ihr euch dabei gedacht!"
Er sah zu Depa.
"Wieso hast du das deinem Bruder nicht ausgeredet?"
"Wenn das der Schritt ist, ein Preis, den wir zahlen müssen, damit wir Sinya schlagen, dann haben wir keine andere Alternative, außer die Augen zu schließen, zu atmen und weiterzugehen. Ich hab das nicht umsonst gesagt. Dad, dieser Kampf kann nicht mit fairen Mitteln gewonnen werden. Da leben wir dann nicht wirklich in einer realen Welt. Zudem haben wir es hingekriegt."
"Das bedeutet aber nicht, dass ihr beide dafür allein so ein Risiko eingeht! Wenn das schiefgegangen wäre, dann.."
"Wäre ich nun die meist verabscheuteste Person in der Galaxis, ich weiß", gab Ezra zurück.
"Aber wenn ich alles riskieren muss um sie zu schlagen, dann tue ich es."
"Zudem...muss dich es doch nicht interessieren was andere denken. Solange wir hinter Ezra stehen hat uns anderen Kram gar nicht zu interessieren. Eigentlich ist es auch egal, wir haben's hingekriegt. Du könntest uns auch einfach vertrauen."
Sie legte eine Hand an die Hüfte.
"Oder?"
Oh diese Karte.
"Ihr wisst ganz genau, dass ich daa tue. Aber es war unheimlich riskant und leichtsinnig."
Er seufzte.
"Natürlich ist es völlig egal, was Andere denken. Aber allein die Vorstellung, was dadurch passieren könnte ist zu viel."
"Für euch?"
"Nein, für dich, Kleiner. Ich will einfach nicht, dass du dadurch so...Nach allem was du durchgemacht hast solltest du keinen Schmerz mehr erleiden, Ezra. Bitte."
"Dad, ich habe mich daran gewöhnt, dass Schmerz irgendwie in meinem Leben dazugehört."
Depa stieß ihren Bruder leicht an.
"Ich hoffe nicht du meinst die Kopfschmerzen die du von mir kriegst."
Ezra grinste nur und drückte sie seitlich an sich.
"Die habe ich fest miteingerechnet, keine Sorge."
Er drückte Depa einen Kuss auf den Kopf. Kanan lächelte leicht und schüttelte den Kopf.
"Ihr beiden. Trotzdem war es sehr gefährlich. Bitte jagt uns nie wieder so einen Schrecken ein."
"Dad, wir wollen nichts versprechen, was wir nicht halten können."
Depa grinste und umarmte ihren Vater.
"Aber wir geben unser Bestes."
Kanan schüttelte den Kopf und nahm auch Ezra zu sich.
"Wer es glaubt. Aber trotz allem bin ich sehr erleichtert, dass das vorbei ist und funktioniert hat. Und ich bin sehr stolz, dass eure Zusammenarbeit besser denn je ist. Ihr beide wächst mit jedem Tag noch mehr und werdet immer besser aufeinander abgestimmt."
Das entlockte Ezra endlich ein Lächeln und er erwiderte die Umarmumg seines Vaters.
"Danke, Dad."
"Danke. Ich kann mir auch keinen besseren Meister vorstellen. Lerne ja nur vom besten", gab Depa zurück. Ezra strahlte und gab Depa einen Kuss auf den Kopf.
"Und ich keinen besseren Padawan. Aber ich habe ja auch nur vom Besten gelernt."
Kanan lächelte und drückte beide an sich.
"Drei Generationen und die beiden besten Padawane, die man sich nur vorstellen kann. Ich kann nur sagen, dass Sinya keine Chance gegen uns haben wird."
"Jarrus-Syndulla. Die Kombi packt eh keiner."
Sie lachten leise und hielten einander fest.
"Die hat noch nie jemand gepackt."
Kanan gab ihnen beiden einen Kuss auf den Kopf.
"Und das wird auch nie jemand. Ihr beide seid ohnehin nie zu schlagen."
Ezra lächelte.
"Also....kommen wir um eine Strafe Drumherum?"
"Und ihr seid immer noch so süß und naiv wie früher, dass ist wirklich drollig."
"Mist", fluchten sie leise.
"Kopfschmerzen und Müdigkeit reicht doch schon, Dad", seufzte Depa.
"Mhm noch nicht ganz. Und ich weiß auch schon, was."
Beide Geschwister sahen sich an. Sie mochten das Grinsen nicht.
"Dad..?"
"Ihr beide werdet dazu verdonnert mit eurer Mutter und mir den Abend zu verbringen und euch einfach mal auszuruhen und etwas runterzukommen. Ich glaube das tu euch und ihr sehr gut."
Ezra blinzelte.
"Dad, dass hatten wir so oder so.."
Depa stieß ihn an.
"Sei still."
Sie sah zu ihrem Vater.
"Wollen wir was kochen? Obstsalat und Waffeln?"
"Klingt sehr gut. Aber unter der Bedingung, dass du und ich kochen und Ezra uns aus der Küche bleibt. Wir wollen schließlich was Genießbares."
Sie lachten und Ezra verdrehte die Augen.
"Das kriege ich ja noch hin oder?"
"Nein."
Depa kicherte und sah zur Küche.
"Gehts Mum besser?"
"Etwas, aber das braucht Zeit. Aber ja wir haben gesprochen. Wir werden morgen Lothal verlassen, wenn das für euch in Ordnung geht."
"Oh ich glaube ich war selten so erleichtert darüber", gab Ezra zurück.
"Und ich hoffe wir kehren nie wieder zurück. Das hat mir für zwei weitere Leben gereicht."
"Oh uns auch, kid", erwiderte sein Vater. Die junge Twi'lek seufzte und schüttelte den Kopf.
"Ihr zwei. Na kommt, wir müssen essen machen."
"Oder ich bleibe bei Mum und ihr macht das?", formulierte Ezra um. Kanan schmunzelte und strich ihm über den Kopf.
"Genau, Kleiner. Mache dir nichts draus deine Talente liegen woanders, aber nicht beim Kochen."
"Oder es liegt einfach daran, dass du, Dad, ihn nie Mum helfen lässt. Immerhin kann er Gemüse schneiden und so Zeugs."
"Das hat auch einen Grund, Kleines."
Ezra verdrehte die Augen.
"Dad, ich war siebzehn. Ist doch nicht meine Schuld, wenn das blöde Messer abrutscht."
"Du hast dir damit am rechten Arm um ein Haar die Pulsader aufgeschnitten. Das allein wäre schon ein Grund dafür dich aus jeder Küche zu verbannen."
Beide begannen zu diskutieren und Depa ging augenverdrehend in die Küche, wo ihre Mutter saß und Chopper sie beruhigte.
"Dad?", sagte sie leise. Vater und Sohn hörten sofort auf und folgten Depa. Kanan war sofort an Heras Seite und legte einen Arm um sie.
"Schsch, alles ist gut."
Er küsste sie auf den Kopf. Depa und Ezra wechselten einen Blick und knieten sich vor ihrer Mutter.
"Wir sind alle bei dir, Mum."
Ezra legte seine Hand auf die seiner Mutter.
"Das sind wir immer."
Ihre Tochter umfasste ihre Schulter.
"Wir haben dich lieb."
Hera fasste an ihre Nase und atmete durch.
"Danke.."
"Wir sind alle für dich da", raunte Kanan ihr zu und strich ihr über den Rücken. Ezra und Depa nahmen ihre Mutter in den Arm.
"Wir haben dich sehr lieb, Mummy.."
Sie lächelte etwas.
"Ich euch auch, meine Kleinen."
Sie küsste beide auf den Kopf. Die Vier nahmen sich einander in die Arme und hielten sich einfach nur fest. Chopper konnte es sich nicht verkneifen und machte ein paar Holos von ihnen. Denn genau das war der Grund wieso sie den Urlaub überhaupt erst gemacht hatten. Familie. Sie wollten mehr Zeit als Familie verbringen und wenn möglich noch mehr ihren Zusammenhalt stärken. Mehr als er eigentlich schon ist. Sie liebten sich. Das war das wichtigste. War es und würde es immer bleiben.
Und daran würde auch Sinya Bridger nichts ändern. Denn eine wahre Familie konnte man nicht zerstören. Niemals.
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Durch die Anwesenheit ihrer Kinder und ihrem Mann ging es Hera schon etwas besser. Auch steigerte sich das noch einmal ein Stück, als sie zusammen zu Abend aßen und anschließend einen Holo - Film zusammen auf der Couch sahen, wobei auch Familienkuscheln inbegriffen war. Schließlich waren die Kids eben auf dieser eingeschlafen und ihre Eltern hatten sie eng aneinandergekuschelt dort weiterschlafen lassen, als sie sich in ihrer Kabine zurückgezogen hatten. Dort würden sie auch etwas zur Ruhe kommen, in der Ghost hatten sie genug Zeit für sich, wobei Hera sich auch keinesfalls gezwungen fühlte. Einfach in ihrem Schiff, ihrem zuhause zu bleiben gab ihr eine Sicherheit die ihr kein anderes Haus geben könnte.
Kanan und Hera lagen in der Koje, die eigentlich auch nur für eine Person ausgelegt war, trotzdem irgendwie sie immer zu zweit reinpassten. Das konnte auch sehr gut darin liegen, dass sie immer aneinander geschmiegt lagen und der Jedi sie immer im Arm hatte. Platzprobleme hatten sie nie gehabt, nein. Wie spät es genau war wusste Kanan nicht, als er von einem Stöhnen und einem...Schluchzen geweckt wurde?
Er hörte das schwere Atmen neben sich und versuchte sich etwas in der Dunkelheit zu orientieren. Der Jedi seufzte müde und wusste nicht recht, wohin mit sich.
"Nicht.."
Heras Brustkorb sank und hob sich heftig. Er blinzelte, setzte sich langsam auf und ertastete Heras Schulter.
"Hera? Liebling?"
Sie zitterte am ganzen Leib, ihre weiche Haut war von Schweißperlen übersäht.
"Kanan.."
Sie schnappte nach Luft.
"Ezra..."
Es hörte sich fast so an, als würde sie ersticken, so stark holte sie Luft. Und er wusste sofort, was vor sich ging und hätte sich am Liebsten selbst eine verpasst. Damit hätte er rechnen müssen. Kanan fasste sie an den Schultern.
"Hera, wach auf. Es ist nur ein Albtraum."
Er tätschelte ihre Wange.
"Ich bin hier. Wir sind alle hier."
Hera kniff die Augen zusammen.
"Nein. Stop. Tu das nicht."
Sie keuchte.
"Kanan!"
Er verlor keine Sekunde und umschloss sie in seinen Armen. Sie strampelte und bewegte sich, doch er hielt sie fest und liebkoste sie.
"Ich bin hier, Hera. Ich bin hier. Es ist alles gut. Wach auf."
Sie schluchzte auf.
"Ezra.."
Hera öffnete schmerzvoll die Augen und starrte an die Schulter ihres Mannes. Kanan streichelte ihren Rücken und wog sie sanft in seinen Armen.
"Wir sind alle hier. Wir sind alle sicher", flüsterte er. Doch ehe er reagieren konnte, hatte Hera sich schon aus seinen Armen befreit, war aus der Koje gestolpert und lief aus dem Raum. Sie musste sehen, dass es ihrem Baby gut ging. Das er noch da war. Kanan ahnte ihr Vorhaben und schlich ihr nach, um die Kids nicht noch zu wecken.
Hera rieb sich die Arme und öffnete die Tür zum Gemeinschaftsraum. Ein Stein fiel ihr vom Herzen. Depa hatte sich an Ezra gekuschelt, der sie fest im Arm hatte. Einfach nur im Arm und sie schliefen tief und fest. Die Pilotin schloss die Tür wieder und sank an der Wand des Flures zusammen. Da schlossen sich zwei warme Arme um sie und hielten sie fest.
"Schsch, es war nur ein böser Traum. Wir sind alle sicher. Es ist alles gut", raunte Kanan ihr zu und strich über ihre Lekku.
"Es war so real", flüsterte sie.
"So real. Ich sah alles. Nochmal, nochmal und nochmal..."
"Ich weiß."
Er drückte sie an sich und legte seinen Kopf auf ihren. Kanan wusste genau wovon sie sprach. Denn ihm war es auch bei seinen Albräumen nicht anders gegangen.
"Aber es ist vorbei. Es ist alles gut. Es ist Vergangenheit. Wir sind alle da und sicher."
Hera zitterte und umarmte ihn lieber.
"Ich bin so froh das du bei mir bist."
"Und ich werde auch nie wieder von deiner Seite weichen, versprochen."
Er drückte sie fest an sich und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
"Komm, im Bett ist es wärmer. Sonst verkühlst du dich noch."
Langsam stand sie mit Kanan auf.
"Ich sollte.."
Sie zupfte an ihrem nassen Top.
"Mich umziehen. Du hast recht."
"Na komm. Du brauchst deinen Schlaf und ich lasse nicht zu, dass du mir hier frierst."
Er brachte sie zurück in ihre Kabine und wollte ihr ein neues Top reichen...doch dann zog er sich sein Shirt aus und gab es ihr.
"Vielleicht hilft dir das."
Er selbst griff sich ein neues Shirt aus dem Schrank und lächelte. Hera lächelte etwas und schlüpfte langsam hinein. Das übergroße grüne Shirt hing an ihrem schmalen Körper.
"Danke."
"Bitte."
Er lächelte und strich ihr die Tränen von der Wange.
"Es steht dir sowieso besser als mir."
Hera schmiegte sich langsam in seine Hand.
"Du bist doof."
"Nein, nur ehrlich."
Er legte seinen anderen Arm um sie und zog sie an sich.
"Du siehst immer toll aus. Egal was du trägst."
Hera kuschelte sich an ihn und schloss die Augen.
"Kann ich einfach nur sagen, das ich dich liebe?"
"Kannst du ja. Aber dann sage ich, dass ich dich noch sehr viel mehr liebe."
Er bettete seinen Kopf auf ihren und lächelte.
"Das geht gar nicht, Kanan. Wirklich nicht."
"Darüber diskutieren wir jetzt nicht, du brauchst deinen Schlaf."
Er führte sie zum Bett und beide legten sich hin, wobei Hera dicht an ihn geschmiegt war. Sie zitterte leicht und Kanan legte eine Decke um sie. Ein sanfter Kuss auf ihre Lippen folgte und er schlang seine Arme um sie. Bald darauf waren beide wieder in einem ruhigen Schlaf verfallen. Dabei hielt der Jedi sein Wort und wich nie von Heras Seite. Das würde er auch in keiner anderen Situation tun. Niemals.
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