54. Kapitel
Und so blieb es auch den restlichen Abend. Die ganze Familie saß zusammen, wo die Kids zuvor noch etwas besorgt hatten, und niemand dachte mehr an den Ärger mit Jai oder ihrer neuen Berühmtheit. Wie angekündigt erzählte Hera die Lieblingsgeschichte der Familie erneut und jedes Mal bei bestimmten Stellen ließ Kanan es sich nicht nehmen seinen Sohn aufzuzeigen, dass das sein Verdienst war und er keinesfalls nicht nichts getan hatte. Am Ende hatte Ezra mehr oder weniger zugestimmt weshalb Hera ihn in die Arme geschlossen und nicht mehr losgelassen hatte bis er voll zugestimmt hatte. So ging auch der Abend zu Ende. Doch am nächsten Morgen wurden sie schon gleich von ihrer neuen Berühmtheit eingeholt. Die Kids wollten unbedingt mal so eine Tour mitmachen und Ahsoka stimmte ebenfalls zu, da es doch sehr interessant wäre so etwas mal aus der Sicht anderer zu sehen und mitzumachen.
Doch da waren andere nicht so begeistert. Während Sabine eher das Beste daraus machte, vor allem weil sie selten von Mandalore runter kam, konnte Hera sich mit Lothal nicht anfreunden. Die Nacht war selbst nachdem sie Zeit mit Kanan verbrachte noch schlechter gewesen, als zuvor. Also konnte man da die Laune der Twi'lek gut erraten. Depa hielt sich lieber bei Enja auf. Sie wusste, was für Probleme ihre Familie hatte, aber sie waren ja eigentlich auch wegen den Wölfen hier, sonst nicht.
Und da die Kids alles sehen wollten. Also Caleb, Anakin und Padmé...blieb ihnen kaum eine andere Wahl. Also...mussten sie es wohl oder übel tun. Eine Tour. Wow...
"Soka, das ist ne ganz miese Idee."
Ezra war seit gestern nicht wirklich besser gelaunt. Sabine hatte seine Haare noch etwas geändert, aber erkennen tat man ihn trotzdem. Leider. Diese Statue war schon der absolute Horror gewesen und jetzt sollten sie bei diesem Tourismus Dingen mitmachen? Auf keinen Fall.
"Ach komm, Dad! Wir wollten die Orte sowieso besuchen und mit einer echten Fremdenführerin lernen wir viel dazu."
"Kleiner, die Orte sind wegen uns berühmt. Wir können alles aus erster Hand erzählen."
Anakin stützte seinen Kopf auf seine Hand.
"Aber das wäre ziemlich cool! Bitte!"
"Kommt schon, ihr seid doch einfach zu faul", kommentierte Padmè.
"Hat nichts mit Faulheit zu tun", wandte Rex ein und aß wenig begeistert sein Frühstück. Sabine fütterte ihre Tochter und sah auf.
"Kids, dass ist extremer Stress. Der ganze Tag durch Lothal wandern können wir auch alleine."
Depa saß am Boden und meditierte.
"Ihr wisst schon, dass die Kleinen immer gewinnen oder?"
"Gib mal die Liste, Soka."
Die Togruta reichte sie Kanan, der einen Blick darauf warf und aufseufzte.
"Kids...ich fürchte nicht wirklich alle Dinge sind da mit guten Erinnerungen verbunden. Wobei ich mich wirklich frage woher sie manche Dinge wissen können.."
"Ach komm schon, Opa. Wann hat man schon die Gelegenheit eine Tour über sich selbst zu machen?"
Ezra schnaubte.
"Cal, vieles davon war nicht...schön. Es sind auch Dinge von denen ihr nichts weißt."
"Dann wissen wir es dadurch und ihr müsst nichts erzählen", argumentierte Anakin.
"Keine Geheimnisse zum Beispiel", stimmte die Mandalorianerin zu.
"Das sind keine Geheimnisse. Sondern einfach Dinge für die ihr zu klein seid."
"Du willst mich auf den Arm nehmen, Dad."
Die Herzogin schüttelte seufzend den Kopf.
"Warum sind sie nicht so wie du?", fragte sie ihre Tochter die langsam von der Brust ihrer Mutter abließ. Enja quiekte nur. Ezra seufzte genervt.
"Nein. Schon gar nicht meinem Turm. Hätte ich diesen Quatsch gewusst hätte ich niemals Lothal vorgeschlagen."
"Dad! Das ist unfair! Wir wollen das auch sehen!"
Anakin nickte.
"Genau. Wieso bist du so dagegen?"
"Weil mir diese verdammte Statue schon gereicht hat. Und niemand kriegt mich zu meinem Turm. Ich will gar nicht wissen was da gezeigt wird.."
Bestimmt den unnötigsten Quatsch , kommentierte Depa.
Ihr wisst das sie keine Ruhe geben werden. Es sind..zum Teil noch Kinder.
Depa seufzte.
"Leute, jetzt sind wir auf Lothal, da können wir auch das machen, was wir als Familie machen wollen. Wandern, die Dinge angucken, die vielleicht Leuten nicht weh tun, essen. Alles, aber nicht unbedingt so eine Tour."
Hera hatte sich schon gleich beim Anfang des Themas aus dem Raum verzogen.
"Du weißt ja auch schon alles! Depa, wir wollen es auch wissen! Bitte!"
Ezra hob die Hände.
"Wisst ihr was ich enthalte mich. Stimmen wir ab. Bei meinem Turm bleibe ich eben draußen."
Kanan seufzte.
"Kids, das ist.."
"Abstimmen, das ist fair!"
Anakin nickte.
"Genau! Also?"
Der Rest sah sich an. Großartig. Rex verdrehte die Augen und biss in sein Brötchen.
"Große Klasse."
"Tante Hera hat immer gesagt, dass man auch mal was wagen soll", erwiderte Padmè.
"Also, wer ist dafür?"
Caleb, Anakin, Padmé und auch Ahsoka meldete sich. Sie sah zu den Anderen.
"Hey, ich finde es eine ganz interessante Idee. Und die Kids werden sowieso nicht nachgeben."
"Von dir gibt es auch nicht so eine bescheuerte Statue", murmelte Ezra und verdrehte die Augen.
"4 Stimmen. Wer dagegen?"
Depa hob die Hand, genau wie Rex und Kanan. Sabine seufzte.
"Ich enthalte mich. Ich bin einfach froh das wir Mandalore für einige Tage vergessen können."
"Dann sind es drei gegen vier! Wir gewinnen!", jubelte Caleb und die Zwillinge gleich mit. Ezra rollte mit den Augen.
"Ich garantiere für nichts."
Enja quiekte und streckte ihre Arme nach ihrem Vater aus. Kanan seufzte.
"Na das wird spaßig. Und wann?"
"Heute!"
"Noch besser", seufzte Rex und fuhr an seine Stirn.
"Urlaub machen wir nächstes Mal auf Naboo."
"Wenn ich davon gewusst hätte, hätte ich Lothal niemals vorgeschlagen", schnaubte Ezra und verschränkte die Arme. Ihm kam alles hoch, wenn er an seinen Turm dachte. Ob sie...ob sie wohl auch sein...nein, das hatte er zu gut versteckt. Das würden sie niemals ausstellen, dass würde definitiv zu weit gehen. Viel zu weit. Kanan erhob sich.
"Ich gebe mal eben Hera Bescheid."
"Na Mum wird sich freuen", murmelte sein Sohn und warf einen Blick auf die Kids, die vollauf begeistert waren.
"Sehr freuen."
"Das wird toll!", erwiderte Padmè und küsste ihre Mutter auf die Wange.
"Überlegt doch wie interessant das wird."
"Total. Wir könnten euch das auch einfach erzählen?", gab Ezra trocken zurück. Die Kleinen schüttelten den Kopf.
"Das ist aber nicht so cool! Und so erfahren wir mehr!"
"Es gibt Dinge worüber ihr nichts wissen müsst!"
Ahsoka drückte Ezras Schulter.
"Ez, beruhige dich. Wir müssen das Beste raus machen."
"Lass diesen Quatsch doch mal mit dir machen, mal sehen ob du das noch so toll findest!"
Sabine gab Depa Enja und zog dann sanft Ezra mit sich.
"Komm, lass uns kurz raus."
"Meinetwegen.."
Ezra ließ sich von Sabine mitziehen in ihr Zimmer. Sie steuerten auf den Balkon zu.
"Das ist einfach dumm! Der völlige Quatsch!"
"Es sind Kinder, Ezra. Sie wollen eben das wissen, was wir verschweigen", wandte sie ein.
"Mir gefällt es auch nicht, aber was willst du machen? Ihnen die Meinung verbieten?"
"Nein, natürlich nicht. Aber...hast du eine Ahnung wie schwer das ist? Wie...wie dumm und einfach unsinnig? Ich hätte diese Statue gestern am Liebsten zerstört", schnaubte er abwertend.
"Natürlich, ich hätte es auch. Aber.."
Sie zog ihn auf den Balkon und wies auf die Stadt.
"Lieber das, anstatt..Krieg. Mit einer Sache haben sie recht, auch wenn es eine ziemlich blöde Story ist. Du hast sie gerettet."
Ihre Hand nahm seine.
"Genau wie mich."
"Das schon aber..."
Er versteifte sich plötzlich und sah sich um. Täuschte er sich oder kannte er diese Gegend? Ezra schüttelte den Kopf.
"Ich habe niemanden gerettet, Sabine. Ich habe nur...meine Pflicht getan. Und diese Statue meinen Eltern vor die Augen zu setzen, die bis heute noch Albträume von dieser Geschichte haben...Jai hat vielleicht Nerven!"
Sie sah ihn sanft an und küsste ihn auf die Wange. Er blinzelte und sah sie etwas irritiert an.
"Für das, dass du so ehrlich zu mir bist."
"Was soll ich denn sonst tun? Du warst..damals dabei."
Er verschränkte die Arme und seufzte.
"Ich will das nicht. Das....das sind Orte, die einfach nur uns gehören. Die unseren Erinnerungen gehören. Es hat niemanden etwas anzugehen, wo Dad und ich uns das erste Mal gespürt haben oder wo wir das erste Mal wirklich aufeinandergetroffen sind. Mal ganz zu schweigen von meinem Turm!"
"Ich sprenge ihn wenn du willst, dann kommt niemand ran und...ich hab etwas Kunst ausgelassen", versuchte sie die Stimmung zu lockern und legte einen Arm um ihn.
"Damals hättest du mir nicht freiwillig deine Gefühle erzählt, mein Freund."
"Damals war auch vieles anders", murmelte er und lehnte sich an sie.
"Das...das gehört uns. Ich...ich will nicht das unsere gemeinsamen Erlebnisse...das der Tag so kaputt gemacht wird. Es ist etwas Besonderes.."
"Ich weiß. Solange wir das aber nicht vergessen.."
Sie berührte die Stelle an seiner Brust, wo sein Herz schlug.
"Wird er immer etwas Besonderes sein, Liebling."
Er seufzte.
"Nicht wenn er durch solche wissbegierigen Leute so...so begafft wird. Da gibt es nichts zu wissen, dass ist unsere Sache. Genauso wenig...wieso ist in meinem Turm ein Museum? Was haben die da bitte aufgestellt?! Ich war eine Straßenratte, die nichts hatte, wieso sollten sie da etwas errichten?"
Ezra schnaubte.
"Mich kriegt niemand da rein."
"Niemand zwingt dich dazu."
Sie lehnte sich an seine Schulter.
"Wenn du nicht gehst, werde ich das auch nicht. Versprochen."
"Danke, Liebling. Das ist ein großer Trost."
Er seufzte und schlang seine Arme um sie.
"Also...die Tour. Ich wünschte sie wäre schon vorbei.."
"Darf ich dir was anbieten? Depa hat gesagt sie würde gerne Enja nehmen für den Abend. Wir könnten ihn zusammen verbringen. Die letzten...Monate waren ja ziemlich schwer und..."
Sie seufzte.
"Willst...willst du vielleicht essen gehen? Und dann spazieren? Ein Film, oder sowas?"
Ezra blinzelte und nahm ihre Hände in seine.
"Das...das wäre fantastisch, Liebling. Einfach...einfach nur wir zwei. Niemand sonst. Nur wir und zwar als einfache Personen und nicht als Majestäten. Das wäre schön."
Er lächelte.
"Du hast Recht. Es..es ist ziemlich lange her. Und ich habe dich vernachlässigt in den letzten Monaten vor allem nach der Sache mit...August. Es tut mir so Leid, mein Liebling."
"Ach Quatsch."
Sie küsste ihn auf die Wange.
"Vergiss es einfach. Einfach vergessen. Da war in dem Moment am Allerwenigsten ich wichtig, okay?"
"Nein. Du bist mir immer am Wichtigsten, Schatz. Die...die letzten Monate...sie waren halt nicht einfach."
Ezra seufzte.
"Ich...ich vermisse ihn immer noch. Es..es war einfach so überraschend.."
"Ich weiß, was du meinst."
Sabine umarmte ihn.
"Das nehme ich dir niemals übel. Niemals. Ich wusste auch nicht, dass es so kommt."
"Das wusste niemand von uns. Und dann...dann war auch noch dieser Streit meiner Eltern. Wir haben uns wirklich alle Urlaub verdient und jetzt...jetzt das."
Er legte seinen Kopf auf ihren.
"Ich sage es dir, wenn es zu schlimm wird buchen wir nach Naboo oder am Besten Aralia um."
Sie kicherte.
"Oh, Aralia wäre schön. Da haben wir wenigstens Zeit für uns. Keine Menschen, kaum Holo-Netz..."
"Keine dämlichen Statuen..."
Er sah ihren Blick.
"Nein, mir hat es nicht gefallen."
Sie schmunzelte.
"Weißt du, ich finde das du in echt viel anziehender bist."
Er verdrehte die Augen.
"Sabine.."
Doch die hatte ihn schon fest an sich gezogen und sah ihm neckisch in die Augen. Ezra seufzte schmunzelnd.
"Danke. Freut mich, dass dir das Original gefällt."
"Oh, das tut es sogar sehr."
Sie lachte und küsste ihn sanft auf die Lippen. Ezra lächelte und erwiderte sanft den Kuss.
"Also eine Verabredung? Sehr gewagt, Majestät. Weißt du noch unsere Erste?"
Sabine verdrehte grinsend die Augen.
"Diesmal keine Unterbrechungen."
"Mhm glaube kaum. Eimerköpfe gibt es nicht mehr. Und wir werden auch ein ganz einfaches Lokal nehmen. Von diesem ganzen höflichen Getue haben wir Ferien."
Er strich über ihre Hüfte.
"Und dann...können wir ja etwas...Mummy und Daddy Zeit haben..."
"Aha..so nennt man das also inzwischen.."
Ihre Köpfe näherten sich wieder.
"Aber..klingt sehr verlockend."
"Dachte ich mir. Ach weißt du..."
Er grinste.
"Du bist auch sehr, sehr anziehend. Zu sehr würde ich meinen. Als du letztens in diesem unglaublichen Kleid die Sitzung geleitet hast...ich dachte mein Herz bleibt stehen. Du bist so anziehend, dass du mich mit jedem Blick verrückt machst. Du trägst nie Kleider und dann kommst du daher und ich dachte wenn die Sitzung nicht gleich zu Ende ist, dann geschieht hier noch ein Unglück."
"Ich kam vom Senat, ich musste das anziehen."
Sie schmunzelte.
"Hatte keinerlei Hintergedanken dabei."
"Nein.."
Er zog sie an sich und legte seine Stirn an ihre.
"....hast du es dabei?"
Sabine lachte leise.
"Vielleicht."
Er nahm sie am Kinn.
"Ziehe das heute Abend an und ich verfalle dir mit jeden Sinnen komplett. Ein Blick und du hast gewonnen."
Ihre Augen glänzten amüsiert.
"Mal sehen, wie ich meinen Ehemann rumkriege."
"Dein Ehemann ist dir vollkommen verfallen.."
Er wollte sie küssen, als...es an der Tür klopfte.
"Mum, Dad, wir wollen los! Die Tour beginnt in einer halben Stunde!"
Sabine verzog leicht das Gesicht.
"Wir kommen, Schatz."
"Na dann..."
Ezra seufzte und Sabine gab ihm einen Kuss.
"Wir kommen, Kleiner. Sind sofort da.."
Sie hörten die Schritte die sich langsam entfernten.
"Heute Abend."
Sie nahm ihn am Kinn und drückte es aufmunternd hoch, bevor sie ihre Babytasche für Enja hoch nahm. Ezra schlüpfte in eine Lederjacke, die Jai ihm besorgt hatte. Seine Haare waren nicht wie sonst in einem Pferdeschwanz, sondern standen wild und zerzaust ab. Sabine hatte etwas Gel reingetan.
"Ich fühle mich mega idiotisch. Ich sehe mehr als lächerlich aus."
"Hey, besser als erkannt zu werden."
Sie nahm ihre orangene Jacke und zog sie über. Eigentlich trug Sabine auch keine engen Hosen, vor allem wenn sie sich am Wenigsten darin bewegen konnte.
"Abgesehen davon, kann ich sie dir nachher wieder normal machen."
"Ich sehe trotzdem..."
Das Wort blieb ihm im Hals stecken, als er einen Blick auf die...Beinbekleidung seiner Frau warf.
"Wow..."
Sie seufzte.
"Ezra, reiß dich zusammen. Ich hab es mir nicht ausgesucht."
"Aber..wow..."
Er konnte nicht anders und starrte förmlich darauf.
"Das...das solltest du öfter tragen."
"Ich schreibe es auf die Ezra mag-Liste", erwiderte Sabine und zog ihre Stiefel an.
"Du hast ne Liste dafür?"
Ezra grinste.
"Weißt du....wenn du mich mal überraschen willst...ziehe all diese Sachen an einem Tag an und am Schluss mein Lieblingsoutfit."
Die Mandalorianerin sah ihn mit dem gemischten Blick aus amüsiert und Neck an.
"Wenn ich mal so viel Zeit habe mich jedes Mal umzuziehen, können wir nochmal drüber reden."
"Mhm..."
Er kam näher und küsste sie auf den Hals.
"Bekomme ich meine Nummer 1 heute Abend schon? Oder mehr wenn Mummy und Daddy Zeit ist?"
"Du lässt da nicht locker, oder?", hakte sie nach und band ihr pastellfarbenes Haar hoch. Er machte ganz vorsichtig weiter.
"Okay, schon gut. Ich kriege ganz weiche Beine", beschwerte sie sich.
"Hör auf. Heute Abend."
Ezra grinste triumphierend.
"Und schon hat der Jedi die glorreiche und wunderschöne Mandalorianerin besiegt."
Im nächsten Moment fand er sich mit Händen auf den Rücken wieder und einem Blaster an der Schläfe.
"Ich denke nicht, dass wir uns weiter darüber unterhalten müssen, wer die Zügel in der Ehe in der Hand hat."
Ezra lachte leise und innerhalb von einer Bewegung hatte er Sabine in seinem Arm und sein Gesicht war über ihren.
"Das stimmt. Du bist der Boss. Ich ergebe mich, oh große Kriegerin Mandalores."
"Oh, du.."
Sie küssten sich amüsiert.
"Unmöglich. Du bist unmöglich."
"Du mehr. Ich liebe dich."
Erneutes Klopfen an der Tür.
"Ezra? Sabine, wir wollen los. Ich weiß das es euch nicht gefällt, aber wir sollten schon.."
Kanan öffnete die Tür und grinste sehr schelmisch.
"Oh...Verzeihung."
Die Mandalorianerin verdrehte die Augen und steckte den Blaster weg.
"Kanan. Wir platzen auch nicht in dein und Heras Zimmer."
"Hey, ihr seid jünger und du knutscht gerade mit meinem Sohn rum. Also habe ich das Recht.."
"..draußen zu bleiben. Danke, Dad."
Mit einer Handbewegung seitens Ezras ging die Tür wieder zu und Ezra drückte seine Lippen auf Sabines. Sie seufzte und genoss den Kuss in vollen Zügen.
"Ich liebe dich auch."
Sie nahmen sich Zeit für einen langen, leidenschaftlichen Kuss. Dann nahm Ezra Sabines Hand und die beiden traten in den Wohnraum, wo der Rest schon wartete. Vor allem die Kinder.
"Können wir jetzt?"
"Wieso habt ihr solange gebraucht?"
Ezra schmunzelte.
"Hätte sich mein Vater nicht eingemischt, dann wären wir früher gekommen, aber so..."
"Opa!"
"Onkel!"
Kanan hob hilflos die Hände.
"Hallo, wir können eh nicht ohne Mum", wandte Depa ein. Alle Teenager hatten von Jai Sachen gestellt bekommen. Padmè trug eine blaue Jacke und ein schwarzes Top. Dazu eine Hose und ihre Trainer. Anakin trug die selbe Kombi nur in weiß und rot. Caleb trug dagegen orange und ein etwas eingefärbtes Oberteil, wobei Depa wirklich am meisten vom Stil ihrer Mutter ähnelte. Sie trug ein rotes Top und ein paar Handschuhe, in Kombination mit einer grauen Hose und ihren Stiefeln. Ahsoka und Rex hatten da eher vorgesorgt und sich ihre eigene, passende Kleidung die sie auch sonst auf Naboo verwendeten angezogen. Rex in einer Lederjacke und seiner Farbe blau, während Ahsoka da eher in rot, schwarz und grau ging. Da merkte man, welches Kind von wem mehr den Geschmack getroffen hatte.
Enja strampelte vergnügt und spielte an Depas Lekku.
"Hera braucht so ewig zum Umziehen", seufzte Padmè.
"So viel dazu das sie überpünktlich ist..."
"Wer sind denn die Schlafmützen am Morgen, wenn Hera uns zu den Schulen fliegt?", hakte Rex nach und zog seine Handschuhe über.
"Erwischt, ihr Süßen."
Ahsoka zwinkerte ihren Kindern zu. Diese lachten leise, als sie die Blicke ihres Vaters bemerkten, der immerzu ihre Mutter in Augenschein nahm oder mehr bestimmte Stelle ihrer Mutter.
"Gibt ihr etwas Zeit. Die Tage waren nicht einfach für sie", meinte Kanan und zog sich seine Jacke zurecht. Wie Ezra trug er eine Kombi aus einer Lederjacke, wobei seine mehr braun war, einem grünen T - Shirt und einer einfachen Jeans. Seine Haare waren mal nicht in seinem Pferdeschwanz, sondern offen, was etwas ungewöhnlich aussah. Er grinste, als er Ezra anblickte.
"Nette Haare, Kleiner. Hast du einen Stromschlag bekommen?"
Ezra verdrehte die Augen.
"Wenigstens sehe ich nicht etwas zu lässig aus, Meister. Deine Haare sind besonders schick."
"Na ja besser als die Klamotten von damals. Ich sage nur die Brille", murmelte Kanan und beide erschauerten bei dem Gedanken. Ahsoka seufzte und zupfte an ihrer Kleidung rum.
"Ich vermisse meine Rüstung."
"Keine Sorge. Du kriegst sie wieder. Ich wollte sie auch nicht ablegen", wandte Sabine ein, dann sah sie zu Kanan.
"Du warst doch derjenige der zustimmte, als er Hera sah."
Depa kicherte.
"Ich glaube, dass jeder von unseren Jungs ein gewissen Narren gefressen haben an den Mädchen."
Ahsoka hob eine Braue, während die Teenager nur kicherten.
"Süße, das muss man tun. Wo bleibt denn sonst der Spaß? Augen nach oben, Liebling."
Sie nahm Rex am Kinn.
"Hier bin ich, Süßer."
Die Zwillinge mussten sich zügeln nicht laut aufzulachen beim Blick ihres Vaters.
"Hey, gegen dich und Hera hatte ich nichts einzuwenden. Aber hast du mal uns angesehen gehabt?"
Ezra lachte leise.
"Zeb sah wie ein Eimer aus und du wie so ein Raumpilot aus einer Holo - Show. Ich hatte noch den beknackten Schal und den Helm. Unsere Outfits passten nicht mal von der Farbe her."
Rex schmunzelte.
"Ich weiß."
Die Zwillinge hörten auf, als Rex seine Frau sanft küsste.
"Dad.."
Depa kicherte und Enja mochte das! Sie kicherte und streckte ihre Arme nach dem Gesicht ihrer Tante aus.
"Oh, dir steht ein Baby so unglaublich, Süße."
Sabine legte einen Arm um Depa. Ezra verdrehte die Augen.
"Zwei Worte. Zu jung!"
"Vier Worte. Du bist ein Spießer."
Kanan lachte und schüttelte den Kopf.
"Entspann dich, Kleiner. Depa kennt die Regel und ist verantwortungsvoller als du damals, was das betrifft."
"Man hätte gar nicht diese dumme Regel einführen brauchen", murrte Ezra.
"Ich bin 16. Ich bin nicht drauf aus jetzt schon...Mutter zu werden", erwiderte seine Schwester.
"Also Babysitter hätte sie genug", scherzte Sabine.
"Sabine, nein. Sie ist noch mein kleines süßes Mädchen. Setze ihr keine Flausen in den Kopf", warnte Ezra sie und gab Depa einen Kuss auf den Kopf. Caleb und die Zwillingen wurden langsam ungeduldig.
"Wo bleibt sie denn?"
"Sie kommt sofort. Seid etwas geduldiger, ihr Drei", gab Ahsoka schmunzelnd zurück.
"Ach, und du darfst ihr als Meister alles in den kopf setzen? Sie ist meine Schwägerin. Ich habe Vorrang."
Depa schüttelte schmunzelnd den Kopf.
"Ich habe nicht vor Schwanger zu sein, habe nur mal drüber nachgedacht wie meine Kinder heißen könnten."
"Ich sehe es schon kommen, in zwei Jahren haben wir noch eine kleine Depa und die in Kombi mit Ezra ist Mandalores Untergang."
"Sie wird nicht in zwei Jahren schwanger."
Ezra legte einen Arm um Depa.
"Sie ist meine Kleine. Meine."
"Oh der Meister wird besitzergreifend." Ahsoka tat eine Hand an ihr Kinn. "Mhm...ich weiß nicht wieso, aber irgendwoher kennen wir das doch.."
Fast zeitgleich gingen die Blicke zu Kanan, der sich zur Tür richtete.
"Liebling, ich könnte dich gerade brauchen!"
"Wie im allgemeinen deine Pünktlichkeit!"
Da kam aber keine Antwort.
Depa seufzte.
"Am besten werde ich für immer und ewig einfach ein kleines Kind bleiben, dann machen sich alle weniger Sorgen."
Enja kicherte und brabbelte vergnügt. Ezra nickte.
"Ja...ja das kann ich voll und ganz bejahen. Du bleibst meine kleine Süße und fertig."
Er drückte sie kurz. Kanan seufzte.
"Wartet mal eben. Ich schaue nach ihr."
Sabine seufzte.
"Arme Enja. Wenn das mal gut geht in vierzehn Jahren."
"Das wird nicht gutgehen", wandte Rex ein.
"Warum tickst du eigentlich bei Akira nicht aus?", erkundigte sich Padmè.
Der Klon erhob eine Braue.
"Weil ich meinen Kindern vertraue, sie mir erzählen wenn was sein sollte? Oder willst du das..."
"Nein, schon gut."
"Ihr seid alle sehr verantwortungsbewusst und wisst was ihr tut. Jeder von euch. Und eines Tages werdet ihr das bei euren Kindern genauso machen", schmunzelte Ahsoka und strich ihren beiden Schätzen über den Kopf. Ezra schüttelte den Kopf.
"Das dauert aber noch ganz laaaange. Erstmal sind sie noch Kinder."
"Gar nicht wahr. Wir sind Teenager und fast erwachsen", wandte Caleb ein. Anakin nickte.
"Genau. Wir können komplett selbst für uns sorgen."
"Tja, Erfahrung steht über dem Rang."
Rex fuhr um die Wangen seiner Kinder.
"Noch nie hinterfragt? Den Spruch?"
"Nein. Er hat bisher immer super geklappt."
"Tja, wisst ihr? Euer Vater hat damit sehr früh angefangen."
Ahsoka schmiegte sich an Rex und lächelte. Ezra hob eine Augenbraue.
"Fast erwachsen, was? Also braucht ihr keine Kuscheleinheiten mehr? Keine Geschichten und keine nächtlichen Schlechte Träume Kakaos?"
Die Kleinen sahen sich an.
"Das haben wir nie gesagt. Das ist Familiensache. Erwachsen werden, bedeutet nicht auf solche Sachen zu verzichten", erwiderte die Mandalorianerin.
"Mum, können wir bitte gehen. Tante Hera kommt nicht."
"Sie kommt und wir gehen jetzt auch. Sie brauchte nur...einen Moment."
Kanan führte seine Frau in den Raum. Ezra lächelte.
"Wow, du siehst toll aus, Mum."
Depa kicherte bei Kanans Blick.
"Daddy. Ich muss zugeben wir haben schon eine richtig hübsche Mutter."
Hera schüttelte den Kopf und hatte die Arme verschränkt.
"Danke, ihr zwei."
Die Twi'lek sah nicht sehr durchgeschlafen und etwas zerknittert aus. Aber trotzdem hatte sie die Sachen von Jai angenommen und trug anstatt ihrer Piloten-Kleidung eine Jeans und einen schulterfreien Pullover in weiß.
"Du siehst super aus, aber warum brauchtest du so lange?"
Sie wollte etwas sagen, doch die Mandalorianerin hatte schon ihren Vater an der Hand.
"Komm, Dad!"
Ahsoka seufzte.
"Ja, ja wir gehen ja schon. Teenager hätten Geduld, ihr Lieben und.."
"Komm schon, Mum! Wir wollen los!"
Die Kinder drängten sie förmlich nach Draußen. Ezra hob eine Braue.
"Wo geht es denn bitte los?"
Sie kicherten.
"Vorm Senat, beeilt euch!"
"Moment vor dem...oh nein."
Tatsächlich der Versammlungspunkt der Tour...befand sich genau vor der Statue. Wo sich schon eine Gruppe befand und....fleißig Fotos machte.
Oh na super...
Hera schüttelte wieder den Kopf.
"Bringen wir es hinter uns."
Sie seufzte und Depa drückte aufmunternd ihre Schulter.
"Ich bin bei euch. Die ganze Zeit."
"Und ich würde mich am Liebsten übergeben...", gab Ezra leise zurück. Kanan drücke seine Schulter.
"Hey, das wird schon. Entspann dich. Heute Abend ist es vorbei."
Die Kleinen waren ganz aufgeregt und schließlich kam die Familie bei der Truppe an. Ezra schlug den Kragen seiner Jacke höher, damit sie ihn nicht erkannten. Caleb kicherte leise.
"Du bist so ein Macho, Dad."
"Warte was..?"
"Hey, nur weil dein Vater das tut heißt es nicht das er einer ist."
Sabine seufzte.
"Ich hätte den Kinderwagen holen sollen."
"Ich trage Enja, keine Sorge", erwiderte Depa. Die Pilotin sah sich die ganze Menschenmenge an. Sie konnte sich kein klares Bild fassen. Sie lächelten alle, hatten keinerlei..
Sie atmete durch und wollte schon sich davon machen, da hatte Kanan sie zu sich genommen.
"Ganz ruhig. Es ist alles gut", raunte er ihr zu und küsste sie auf die Wange.
"Wir sind alle hier."
Enja quiekte und mochte es so viel zu sehen! Die Touristen nahmen noch keine Notiz von der Familie, sondern betrachteten die Statue. Ezra wurde ganz schlecht bei den Worten. Wenn er während er ganzen Tour hören musste was für ein Held er doch war und wie stark, dann würde er nicht lange durchhalten. Sabine nahm sanft seine Hand.
"Wir kriegen das hin."
Sie drückte sie sanft und die Kinder freuten sich nur, dabei hielt sich Depa etwas im Hintergrund.
"Oh Mann", seufzte sie.
Eine Frau in etwas formeller Lothalkleidung schien ihre Fremdenführerin zu sein. Sie hatte dunkle Augen, die sich hinter einer Brille befanden und ein angespanntes, wenn auch irgendwie freundliches Lächeln auf den Lippen.
"Ah wie schön, dass wir uns alle zusammen gefunden haben. Ich bin Natalie und begrüße Sie zu unserer sehr beliebten Spectres - Tour, die niemand anderes umfasst, als unsere Nationalhelden, die Lothal einst gerettet haben. Ich werde Ihnen Orte zeigen, die Sie bestimmt noch nicht gekannt haben und zum Schluss werden wir uns sogar das Museum unseres größten Helden, den Befreier von Lothals ansehen, den sie gerade bestimmt schon erblickt haben dürften."
Ezra brauchte einen Moment um zu checken, dass sie die Statue meinte und glücklicherweise nicht ihn. Die Frau deutete auf die Statue.
"Gouverneur Ryder Azadi selbst hat dieses Projekt noch zu seinen Lebzeiten selbst in Auftrag gegeben. Wie Sie sehen können zeigt es einen Purgill, ein mystisches und geheimnisvolles Wesen aus dem Raum und unseren Helden höchstpersönlich. Er war es, der die imperiale Flotte mit Großadmiral Thrawn von Lothal befreite, indem er einen Purgillschwarm benutzte. Diese..."
Ezra hörte nur halbherzig, wenn gar nicht zu und warf einen Blick auf seine Eltern, die nahe beieinander standen. Seine Mutter umklammerte den Arm seines Vaters. Er brauchte nicht die Macht um zu sehen, dass dieser "Checkpoint" keinesfalls gut war. Er legte eine Hand auf ihre Hände, die miteinander verschränkt waren. Er war hier, die Geschichte war Vergangenheit. Er war hier. DIe Kleinen waren ganz begeistert und hörten aufmerksam zu. Schließlich hatte die Frau das Ende ihrer Rede erreicht und war nun offen für Fragen. Sofort gingen ein paar Hände in die Höhe.
"Stimmt es, dass er wirklich ein Jedi war?"
"Wie konnte er diese Tiere kontrollieren?"
"Wie kam es, dass er danach noch am Leben war und der imperialen Flotte fehlt bis heute jede Spur?"
Ezra hatte das Bedürfnis wegzugehen. Einfach nur weg. Wieso nochmal hatten sie sich auf den Schwachsinn eingelassen?
Ah ja...wegen den Kindern.
Depa verdrehte auf die letzte Frage die Augen.
"Wenn die sich da was ausdenken, korrigiere ich sie sofort", murmelte sie Enja zu, die leise quiekte.
Die Fragen scharrten sich um die Führerin, die beschwichtigend die Hand hob.
"Bitte eine nach der Anderen. Nun ja. Es stimmt. Wie Sie alle sicherlich wissen und gehört haben war er tatsächlich ein Jedi. Wir werden während unserer Tour viel darüber hören und auch über seinen Meister Kanan Jarrus, dessen Padawan er damals war."
Kanan verdrehte die Augen und legte einen Arm um seinen Sohn.
"Ist er immer noch und das bleibt auch so."
"Zu Ihren weiteren Fragen...nun darauf kann ich Ihnen nicht wirklich eine genaue Antwort drauf geben. Fest stand, dass er in der Lage war die Tiere zu kontrollieren, was gerüchteweise den Jedi zugesprochen wird."
Ahsoka schnaubte. Das hielt sich immer noch? Kontrolle war da kaum das richtige Wort.
"Und weshalb er sich nicht mehr auf den Kreuzer befand...nun das ist eine Frage, die wir uns bis heute stellen. Fest steht, dass er wenig später aufgetaucht ist und das Ganze überlebt hat. Aber ich bemühe mich all Ihre Fragen zu beantworten, auch wenn ich nicht alle Antworten habe. Wir werden uns nun dem ersten Punkt zuwenden, der sich nicht weit von hier befindet. Nur wenige kennen die unglaubliche Bedeutung von diesem."
Hera fasste an ihre Stirn.
"Ich glaube ich gehe einfach was trinken."
"Nimmst du mich denn mit?", hakte Sabine nach und beide schmunzelten.
"Oh nein, wenn ich dabei sein muss, müsst ihr es auch", kommentierte Depa.
"Was soll ich denn da sagen? Nimmt mich bitte mit", murmelte Ezra. Caleb und die Zwillinge warfen ihnen warnende Blicke zu.
"Nein, ihr bleibt hier. Wir machen das zusammen!"
"Danach, aber nicht jetzt. Kommt schon."
Die Kinder waren etwas zu begeistert. Kanan seufzte.
"Na kommt. Wir haben keine andere Wahl.."
Mehr als widerstrebend folgten sie der Gruppe, wobei Ezra schon die Minuten zählte. Das war vielleicht eine dumme Situation. Also folgten sie der Bewegung durch die Stadt. Hera prägte sich langsam alles wieder ein und erinnerte sich sogar an etwas.
Langsam blieb sie stehen und bemerkte...das dies ein Gebäude war, wo ihr X-Wing abgestürzt war. Natürlich.
Alles kam wieder in ihr auf. Sie meinte sogar noch den Rauch zu fühlen, die Wärme, die Schmerzen in ihren Gelenken, Choppers Piepen. Die Gesichter der Bewohner, als sie flüchteten und...
"Hey.."
Kanan drückte ihre Hand.
"Glaube mir es wird schnell vorbei sein. Denke einfach...an erfreuliche Erinnerungen, die wir von diesem Ort haben. Da haben wir mindestens genauso viele wie auch...welche, die wir vergessen wollen."
Die Kinder waren sehr übereifrig und waren erstaunt, als sie auf einem Markplatz stehenblieben. Die ganze Gruppe machte Halt.
"Ah da wären wir bei unserer ersten Station."
Hera schüttelte den Kopf und sah nur auf den Marktplatz. Rex seufzte und verschränkte die Arme vor der Brust. Für einen Moment, wünschte er sich doch lieber für eine Trainingseinheit gemeldet zu haben. Das war doch zum kotzen.
Depa sah langsam auf und betrachtete den Ort.
"Ich erinnere mich. Das sind Orte, aus meinen Visionen", gab sie an ihren Bruder wieder.
"Kaum jemand weiß, was für eine große Bedeutung dieser Ort hat. Jeden Tag kommen hier unzählige Bewohner vorbei und wissen nicht, dass hier der Ort ist, der sehr ausschlaggebend war."
Die Frau verwies auf ein kleines Haus, welches nicht nach dem aussah, was Ezra in Erinnerung hatte.
"Das Haus wurde wieder neu aufgebaut. Denn auf dem Dach befand sich Ezra Bridger, wie er damals noch hieß, als er zum ersten Mal der Crew der Ghost begegnete. Aus imperialen Berichten konnte entnommen werden, dass Bridger hier einem Waffendiebstahl in die Quere kam, den Kanan Jarrus, Sabine Wren und Garazeb Orellios begangen haben. Bei diesem Diebstahl mischte sich der damals 14 -jährige Junge ein und traf damit auf seine zukünftige Crew. Oder auch Familie, wenn man es so deuten will."
Ezra wollte nur noch schreien. Einfach nur noch schreien und dieser Frau den Mund verbieten! Schlimm genug, dass er ihn als solchen bezeichnete, aber auch noch das? Wenn man es so deuten wollte?! Hatte man überhaupt was Wahres über sie gelesen?! Anscheinend ja nicht!
Sabine erhob eine Braue und fuhr um ihre Augen, genau wie Rex der nicht mehr konnte.
"Ich hole mir jetzt was zu trinken."
Er drückte Kanans Schulter und Padmè sah böse ihrem Vater nach.
"Ich hätte da eine weitere Frage. Wie kommt es, dass er erst Bridger genannt wurde und dann den Namen von Jarrus und Syndulla in doppelter Ausführung annahm?"
Die Frau lächelte weiter.
"Das fragen die Meisten. Das kommt daher, da Kanan Jarrus und Hera Syndulla, die später General der Rebellion werden sollte, ihn zu einem Zeitpunkt adoptiert haben. Wir wissen zwar nicht wann oder was genau ausschlaggebend war, aber ab dann verschwand der Name aus den Dateien."
"Okay, mir reicht es jetzt schon. Ich haue ab", zischte Ezra, doch Caleb hielt seinen Arm.
"Dad, bitte. Bleibe hier. Das ist toll."
"Toll? Kleiner, wenn ihr meine Geschichte hören wollt, dann bitte. Aber das kann ja niemand mit bloßem Verstand ertragen!"
Natalie wurde auf die beiden aufmerksam.
"Kann ich Ihnen behilflich sein?"
"Ja, indem Sie einfach nie wieder diesen Namen erwähnen!"
"Was er damit meint ist, dass dieser Name doch gar keine Rolle mehr spielt", wandte Ahsoka ein und gab ihm einen leichten Stoß in die Seite. Ezra wandte den Blick ab.
"Ein Name macht eine Person nicht. Vielleicht sollten Sie in ihrem Reiseführer notieren, dass es unhöflich ist Geschichten einer noch lebenden Person zu erzählen", murmelte Depa und strich um Enjas Wange. Sabine berührte Ezras Schulter.
"Beruhige dich. Du weißt, was wir dazu denken."
Ezra kam etwas runter, als er den Blick seiner Frau sah und die Wärme und Aufmunterung über die Bänder von seinem Vater und seiner Schwester spürte. Er sah aus dem Augenwinkel wie Kanan Hera festhielt, die offenbar gerne auf die freundliche Dame zustürmen wollte. Diese schob ihre Brille hoch.
"Natürlich haben Sie da irgendwo Recht. Aber das gehört zur Tour dazu. Nun gibt es weitere Fragen?"
"Können Sie uns mehr über dieses Treffen erzählen?"
"Nun wir wünschten wir hätten mehr Informationen darüber, aber die imperialen Berichte geben da nicht viel her. Ich fürchte da müssten Sie einen der Spectres selbst fragen", scherzte sie.
"Ich denke die Story kennt ihr", wandte Depa sich leise an ihre Freunde.
Rex gab Kanan eine Flasche.
"Hier, Alkoholfrei und bringt trotzdem einen um den Tag."
"Kumpel, du bist der Beste", murmelte der Jedi und nahm dankbar die Flasche entgegen. Er drückte Heras Schulter.
"Bleibe ruhig. Es ist Vergangenheit. Nichts davon ist mehr wichtig. Er weiß das."
Caleb, Pad und Ani nickten. Die kannten sie zur zu Genüge. Ezra schnaubte.
"Es ist eine absolut private Geschichte. Und...und dieser eine Moment...Das gehört nicht in das Wissen von Fremden.."
Sabine lehnte sich an seinen Arm.
"Bald ist es rum, versprochen. Irgendwann werden sie lustlos."
"Das ist trotzdem nicht schön", erwiderte sie und nahm Rex eine Flasche ab.
"Denkst du ich finde das toll?"
Kanan schnaubte.
"Ich werde diesen Moment nie vergessen. Das erste Mal, als ich den Kleinen spürte..."
Ezra lächelte, als sein Vater ihn an seine Seite zog und ihm einen Kuss auf den Kopf gab.
"Das ist unser Moment. Und den kann uns niemand nehmen."
"Ich..ich weiß. Aber es ist trotzdem mehr als...nervig, Dad."
Die Gruppe machte Fotos und tuschelte. Depa schüttelte den Kopf und hob unauffällig die Hand, wobei sich die Blätter der Fremdenführerin durch einen "Windstoß" umlegen ließen.
"Etwas Spaß muss sein."
"Ach du meine Güte! Meine Notizen!"
Sie versuchte sie wieder aufzusammeln, während die Familie schmunzelte. Ezra sah wissend zu seiner Schwester und lächelte.
Danke, Zwerg. Das war nötig.
Sie zwinkerte ihrer Familie zu und das Mädchen in ihrem Arm lachte vergnügt.
"Ist lustig, oder?"
Die Teenager waren dagegen nicht sehr begeistert.
"Depa!"
Caleb sah zu seiner Tante.
"Was sollte das?"
"Wir wollen das hören und die macht das gut", zischte Anakin. Ezra seufzte.
"Kids, wollen wir nicht lieber was Anderes machen? Irgendetwas?"
"Aber wir wollen die Führung ansehen."
Sie verschränkten die Arme.
"Ein guter Zeitpunkt wäre es euch etwas Vernunft.."
Rex tat Depa eine Hand an die Schulter.
"Bleib ruhig."
Die Gruppe setzte sich erneut in Bewegung.
"Kommt, es geht weiter!"
Caleb grinste sie begeistert an und er, Ani und Pad liefen voraus. Ahsoka zuckte entschuldigend die Schultern. Das hatte sie sich nicht wirklich erhofft. Ezra nahm Sabines Hand und bekam etwas bessere Laune, als Enja ihn anquiekte. Kanan küsste Hera auf die Wange.
"Na komm. Wir machen das und sind dann fertig. Schlimmer kann es nicht werden."
Sie verdrehte die Augen nur.
"Sicher. Es wird nur noch besser."
Die Twi'lek nahm den Weg auf.
"So uneinsichtig", schnaubte Depa und strich sich die Mütze zurecht.
Enja kaute auf ihrer Faust herum und brabbelte.
Wenigstens sie hatte Spaß. Ezra seufzte. Hoffentlich würde diese dumme Tour bald ihr Ende finden. Doch dem war nicht so. Sie steuerten Punkte an, wo die Familie keine Ahnung von hatte, dass man davon wusste. Wie zum Henker konnten sie von der Verfolgungsjagd zwischen Kanan und Ezra wissen? Doch dabei blieb es nicht.
Sie folgten den Spuren der alten Zeit und wanderten zum ehemaligen imperialen Kommunikationsturm, wobei die Informationen vom Imperium übernommen wurden.
Hera fühlte das ihr Gewissen immer mehr Tonnen wog und auch ihre Emotionen immer schwerer zu verbergen waren.
Sie standen schließlich auf dem Platz, wo einst der Turm gewesen war. Dort war nun eine Holo - Tafel angebracht, die offenbar die Bedeutung des Ortes erzählte. Doch das übernahm die Fremdenführerin schon selbst. Ezra hatte aufeinmal ziemliche Magenkrämpfe als sie diesen Ort sahen. Hera sah gar nicht erst auf und Sabine wirkte etwas bleich. Kanan hatte alle Mühe seine Frau und sein Kind zu beruhigen. Er wusste woran sie dachten und bei den Erinnerungen glitt ihm selbst ein Schauer über den Rücken.
"Nun stehen wir an der Stelle, der für Lothals Geschichte und übrigens auch für die Geschichte der Rebellion legendär ist. Wie Sie sicherlich alle wissen wurde Ezra Bridger die Stimme der Freiheit genannt. Das kommt daher, da hier einst der größte Kommunikationsturm Lothals stand, der seine Nachricht verbreitete. Dadurch gab er Lothal und seinen Bewohnern Hoffnung und daraufhin schlossen sich auch viele Rebellensymphatisanten der Rebellion an. Doch dem nicht genug. Die Ghost - Crew kam mit diesem Manöver nicht unbeschadet davon. Infolge ihrer Flucht opferte sich Kanan Jarrus für seine Crew und bekämpfte die imperialen Truppen, damit seine Leute fliehen konnten. Dadurch wurde er vom Imperium gefangen, doch hinterher von den Rebellen befreit, wobei Gerüchten zufolge seine Crew eine große Rolle spielte."
Sie schweifte weiter aus und Ezra schloss die Augen. Erinnerungen kamen in ihm hoch, längst vergangene Erinnerungen.
"Was ist mit dir?"
"Ich nehme den Nächsten. Ich bin direkt hinter dir."
Die Tür schloss sich und Ezra wusste, brauchte die Macht nicht...um zu wissen, dass Kanan gelogen hatte. Das..
Das er nicht mitkam.
"Hera, flieht!"
"Das ist keine Option, Kanan!"
Hera sah nur auf den Boden und konnte es kaum fassen.
Depa sah traurig auf ihre Familie und hob langsam die Hand, wobei Ezra an Kanan gedrückt wurde, genau wie Hera. Beide sahen erstaunt auf, während die Twi'lek ihre Hand wieder hob und das Hologramm des Turmes verschwand.
Der Jedi zögerte keine Sekunde und schloss seine Frau und seinen Sohn fest in die Arme.
"Es ist alles gut. Das ist Vergangenheit. Das wird nie wieder geschehen. Ich bin hier."
Ezra schluckte und entspannte sich langsam im Arm seines Vaters. Caleb und die Zwillinge waren vollkommen erstaunt. Diese Geschichte hatten sie ja noch nie gehört! Ersterer blickte zu seiner Mutter.
"Mum, wieso haben wir da noch nie von gehört? Das ist so cool!"
Ani und Pad nickten.
"Wir wollen davon mal hören, dass klingt so spannend!"
"Das ist alles. Aber nicht cool. Diese Version klingt vielleicht zum Teil mutig und selbstlos. Aber es tut auch den Menschen, eben weh, die die Person verlieren die sie am Meisten lieben. Ihr könnt gerne Brianna als Beispiel nennen. Es ist gar nicht so lange her, dass sie fast ihre Eltern verloren hat", erwiderte sie.
"Das ist doch damit gar nicht zu vergleichen", protestierte Caleb.
"Opa war so mutig! Und hinterher ist doch alles gut ausgegangen.."
Ahsoka schnaubte.
"Oh ja sicher. Wenn Ezra nicht gewesen wäre, dann wohl kaum.."
Sie hatte immer noch Schuldgefühle wegen damals. Anakin hob eine Braue.
"Was meinst du, Mum?"
Diesmal übernahm Kanan.
"Sie meint, dass Ezra mich damals gerettet hat."
Dieser vergrub sich mehr in seiner Umarmung. Daran wollte er nicht denken. Er wusste noch die Zeit ohne seinen Vater. Wie er sich um alle gekümmert hatte, wie er sich um seine Mutter gekümmert hatte. Wie er Tag und Nacht an einem Plan schuftete. Er wusste noch genau wie sich die Leere anfühlte, der Schmerz. Einfach alles, was damals gewesen war..
"Ja, damit uns alle."
Hera schüttelte den Kopf und nahm langsam Enja in den Arm, die Depa ihr gab.
"Das sind Mächte des Schicksals. Manchmal muss sowas passieren. Und wenn es nich passiert wäre.."
Sie küsste sanft ihre Mutter auf die Wange.
"Könnte ich nicht behaupten das ich so viel erfahrener durch euch bin. Das ich euch nicht als unbesiegbar bezeichnen kann."
Etwas musste die Pilotin lächeln und nahm Depa sanft am Kinn.
"Danke, Süße."
Caleb war ganz aufgeregt.
"Wirklich? Was hat Dad gemacht?"
Kanan strich seinem Sohn über den Kopf, der erneut nicht antwortete.
"Er wollte nicht aufgeben und hat alles darangesetzt mich zu finden. Ohne ihn...nun ja daran denken wir lieber nicht."
"Oh das ist wirklich cool!", gab Anakin zurück.
"Aber etwas ist komisch. Wieso aufgeben?"
Ahsoka seufzte.
"Weil eure Mutter damals eurer Tante den Befehl gegeben hat nicht nach ihm zu suchen, damit Ezra nicht in Gefahr gerät. Weil er nun mal die neue Hoffnung der Rebellion war und die Stimme der Freiheit. Ich könnte sagen es war halb Satos Entscheidung, aber das ist einfach keine Entschuldigung.."
Der Rest der Gruppe war schon weitergezogen, wo sie ganz langsam nachliefen. Ihre privaten Gespräche hatte nur sie etwas anzugehen.
"Es..es war nicht deine Schuld, Soka. Du..du musstet so entscheiden", kam es von Ezra zurück.
"Es war wichtig für die Mission. Für die Rebellion und die Sicherheit unserer Familie...vielleicht hätte ich nicht anders gehandelt."
Enja sah sie mit großen Augen an und berührte sanft ihre Wange. Dabei brabbelte sie und schien irgendwie...sie zu beruhigen.
"Enja scheint Gefühle gut wahrzunehmen. Wow."
Padmè tat eine Hand an ihr Kinn.
"Das ist interessant...irgendwie."
"Das sie Gefühle wahrnimmt? Sie ist Ezras Tochter, was erwartest du?", gab ihr Zwillingsbruder zurück. Caleb sah derweil ganz aufgeregt zu seinen Eltern.
"Erzählt ihr mehr? Wie habt ihr Opa befreit? Wie war das?"
Diesmal war Ezra dran seinen Vater zu beruhigen. Er fühlte wie in ihm die Erinnerungen von damals aufkamen. Kanan erinnerte sich nur zu gut daran wie Ezra damals von der Plattform gefallen war, wie er den ganzen langen Kampf dachte, dass sein Junge...und...und dann die unbändige unendliche Erleichterung, als er sich umgedreht und Ezra vor ihm gestanden hatte.
"Ist schon gut, Dad. Ich bin hier. Alles ist gut."
Diese Tour schien für Hera, Kanan und Ezra immer schwerer zu werden.
"Manchmal sollte man Vergangenes ruhen lassen", wandte Sabine ein und küsste ihn auf den Kopf.
"Lasst uns weiter, umso schneller es rum ist umso besser."
Die Teenager wollten etwas entgegnen, aber irgendwie...hatten sie das Gefühl, dass Sabine Recht hatte. Sie wollte das auch als Familie verbringen und ihnen gefiel es nicht, dass sich aus der puren Lustlosigkeit...viel mehr entwickelt hatte. Es schien sie wirklich zu schmerzen, wenn sie an vergangene Ereignisse dachten, die nicht so...toll waren.
Schließlich erreichten sie gegen späten Nachmittag wieder die Stadt, wo als Nächstes....der Park der Hoffnung anstand? Was war das denn?
"Komisch", sagte Sabine an einem Schild.
"Was soll das sein?"
"Keine Ahnung, sieht positiver aus, als der Rest", wandte der Klon ein und wies um sich.
"Nur Bäume und Pflanzen. Sieht doch nett aus."
"Was hat das mit uns zu tun?", hakte da eher Hera nach.
"Also die Führung wird immer bekloppter, um es mal umgangssprachlich zu formulieren."
Ezra rieb sich die Stirn. Irgendwie bereitete ihm der Ort Kopfschmerzen, so sehr hämmerte die Macht um ihn herum an diesem Ort.
"Keine Ahnung, aber ja. Ich bin sehr froh, wenn alles vorüber ist."
Kanan runzelte die Stirn. Irgendwie...irgendwie hatte er das Gefühl schon mal hier gewesen zu sein...
Derweil nutzten viele Touristen die Gelegenheit für weitere Fragen.
"Was ist dieser Ort genau? Was meinen Sie mit Park der Hoffnung?"
Hera sah sich weiterhin um und gab Enja ihrer Schwiegertochter zurück. Langsam blickte sie umher und wurde von einem älteren Mann angefasst.
"Sie scheinen etwas zu suchen", wandte er ein. Seine Augen waren geschlossen und er hielt einen Stock in der Hand.
"Äh, nein. Ich...ich habe den Park aus meinem Fenster gesehen. Er kommt mir von der Lage her sehr bekannt vor."
Der Mann runzelte die Stirn.
"Oh, sie sind es. Ich erinnere mich."
Sie blinzelte.
"Huh? Erinnern...?"
"Sie sind die Frau, die damals mit dem X-Wing abgestürzt sind. Waren sie nie wieder hier?", fragte er. Wenn Hera eines war, dann verwirrt und...und fragte sich...
"Nein. Nein, nie wieder."
"Dann.."
Er wies auf einen Hügel.
"Da standen Sie schonmal. Ich weiß, es ganz genau.."
Die Pilotin drehte sich zu dem Ort und wollte etwas sagen, doch dann war er schon verschwunden. Sie schob ihre Mütze zurecht und betrachtete den Hohen Hügel.
"Ja, du und ich."
Die Twi'lek sah ihn an und lächelte.
"Wir waren immer ein Team."
Ihre Hand fuhr über seine Wange.
"Und werden wir immer sein."
"Hera.."
Er nahm ihre Hände in seine.
"...ich muss dir etwas sagen."
Sie merkte seinen Blick und wie er zitterte.
"Ist irgendwas?"
"Hera..."
Er legte eine Hand an ihre Wange.
"Ich liebe dich. Ich liebe dich so sehr, dass es schon fast schmerzt."
"Das weiß ich."
Sie schmiegte sich in die Geste und sah in seine Augen.
"Weißt du...eigentlich...hast du dein Versprechen von damals gehalten. Das wir uns Wiedersehen. Mir fällt gerade auf, das vor mir irgendwie..nicht nur Kanan steht... sondern Caleb."
Langsam näherte sie sich seinen Lippen und küsste ihn sanft. Er lächelte, nahm sie in seine Arme und erwiderte den Kuss und legte seine ganzen Gefühle in diesen.
"Ich bin beides. Aber besonders bin ich dein Mann und der Vater unserer Kinder."
"Und deshalb liebe ich dich. Weil du immer dazu lernst."
Sie legte ihre Stirn an seine.
"Ich bin es wieder..ich bin ganz ich."
Sie tat langsam eine Hand vor den Mund und trat zurück. Das...nein. Das durfte nicht sein. Depa spürte den ganzen Stimmungsumschwung ihrer Mutter.
"Mum?"
Feuer. Sie sah das ganze Feuer um sich herum.
"KANAN!"
Hera war dabei zu stürzen, doch Kanan hielt sie fest.
"Liebling? Hera, alles in Ordnung?"
Er sah ihr fast schon horrorerfülltes Gesicht.
"Hera?"
Ezra spürte aufeinmal diesen Schmerz in sich. Die Macht rammte ihn mit voller Wucht und er hielt sich den Kopf. Er sah zu dem Hügel und...und dann...
Bevor seine Mutter reagieren konnte, rannte er auf seinen Vater zu. Doch dieser stellte sich seitlich hin und hielt ihn mit der Macht auf.
"DAD!"
Er hatte seine Hand nach seinem Vater ausgestreckt und sah ihn verzweifelt an. Tränen flossen über seine Wangen. Hera versuchte an ihren Sohn zu kommen. Die Twi'lek stieg aus dem Schiff, ehe sein Vater zurück sah. Direkt in die Augen der beiden. Seinem Vater selbst liefen die Tränen hinab, als sein Vater ihn in die Arme seiner Mutter gleiten ließ und beiden einen Stoß ins Schiff gab.
"Ich liebe euch. Es tut mir so leid..", gab er zurück.
"KANAN!"
Seine Mutter hielt ihn fest, als sein Vater die Wand fallen ließ und ein letzter Stoß das Schiff davon stieß...
Und...das Feuer ihn vollkommen verschluckte.
Er schrie. Er versuchte sich aus dem Griff seiner Mutter zu befreien und zurückzugelangen.
"Nein..NEIN! DAD! DADDY!"
Die Twi'lek riss sich los und schüttelte nur den Kopf.
"I-ich kann das nicht."
Zitternd bewegte sie sich zurück und ergriff sofort die Flucht. Depa schnappte nach Luft.
"Mum!"
Sabine sah Ezras Gesicht.
"Liebling? Was ist los?"
Ezra zitterte am ganzen Körper. Es war, als ob sein Gehör verstummt wäre. All seine Sinnen schrien nur noch. Er fühlte nicht wie man ihn versuchte zu beruhigen. Alles...alles was er sah war dieses Feuer und sein Vater in den Flammen. Wie er starb. Wie...wie er...
Er taumelte zurück. Dieser...dieser Ort...nein, nein das konnte er nicht. Das..
"Dad!"
Ezra konnte gar nichts mehr sagen, sondern rannte einfach davon. Sein Vater versuchte ihn zurückzuhalten, doch Ezra war schneller und lief in absoluter Panik weg.
"Kid!"
Die Gruppe bewegte sich derweil den Hügel hinauf. Die Familie sah geschockt den Beiden nach.
"Ich denke wir brechen ab", wandte Rex ein.
"Ahsoka, du hilfst mir mit Hera, vielleicht finden wir sie..."
Man hörte lautes Hupen und Geräusche der Gleiter.
"Nein, ihr geht nach Hause. Dad sucht Ezra und ich Mum", erwiderte Depa.
"Das war doch zu früh."
"A-aber wieso..? Wo sind wir hier?", fragte Caleb. Er machte sich fürchterliche Sorgen um seine Oma und seinen Vater. Anakin rieb sich den Arm.
"Die Macht...sie ist ziemlich...verklärt hier."
Kanan betrachtete den Hügel. Plötzlich schob sich ein anderes Bild vor Augen und er keuchte auf. Ahsoka fasste ihn am Arm.
"Kanan?"
"Es...es war hier...Hier..."
Er schluckte.
"Wir müssen die beiden sofort finden. Sie sind außer sich in Panik."
"Aber wieso?", hakte Anakin nach. Sabines Blick wurde langsam immer trauriger.
"Oh nein..."
Depa schluckte.
"Dad. Ich weiß, dass es jetzt total dumm gelaufen ist. Aber du musst Ezra finden. Ich suche Mum. Du kommst am Besten an Ezra heran."
Sie drückte seine Schulter und wandte sich ab.
"Wir treffen uns vor dem Senat", rief Rex ihr nach.
"Können wir helfen?", fragte Padmè. Ahsoka seufzte.
"Nein, ihr Süßen. Das müssen sie ganz unter sich ausmachen."
"Wieso waren sie beide aufeinmal so panisch? Was...was ist mit ihnen?", fragte Caleb mit bebender Stimme. Kanan seufzte.
"Ich suche Ezra. Wir treffen uns vor dem Senat wieder."
Damit rannte auch er davon. Die Kleinen wechselten einen Blick.
"Mummy?"
"Was...was ist hier passiert? Was ist mit Tante Hera und Onkel Ezra?"
Sabine legte einen Arm um Caleb.
"Lothal...ist für Hera und Ezra vollkommen Tabu. Okay, bei Hera mehr, wie bei deinem Vater...aber das liegt daran, das ihnen mehr wehgetan wurde, als es je eine Waffe tun könnte."
"Aber Waffen können einen umbringen, das...das ist übertrieben", erwiderte die Mandalorianerin.
"Und Emotionen nicht?"
Sie schüttelte den Kopf.
"Wir brechen hier ab."
Caleb schluckte.
"Ich...ich dachte nur er wäre genervt und hätte keine Lust. Wir..wir wollten doch damit niemanden verletzen!"
Anakin nickte.
"Wir wollten doch nur mehr wissen. Wir finden das cool, dass ihr so berühmt seid."
Ahsoka seufzte und strich über die Köpfe ihrer Kinder.
"Ihr Süßen...niemand nimmt euch das auch übel. Für euch ist das natürlich alles aufregend und cool. Aber es gibt einen Grund wieso das Thema oder mehr die Mission Lothal absolutes Tabu ist. Denn besonders Hera, Kanan und Ezra haben hier sehr viel Schmerz erlitten. Und..dazu kommt noch das ganze von der Tour."
Caleb sah auf.
"W-was meinst du, Tante?"
"Cal, dein Vater ist sehr zwiegespalten was Lothal betrifft. Es gab Zeiten, da hatte er bei dem Namen einen Nervenzusammenbruch und nur bei der bloßen Erwähnung. Zu hören was über ihn erzählt wird oder das man generell so persönliche Erinnerungen so öffentlich breittritt...das ist nicht schön."
"Aber warum Hera? Ich verstehe das nicht. Sie hatte doch die Führung für diese ganze Mission."
Rex seufzte.
"Ich war da. Ich war dabei und ganz ehrlich? Das wir noch Leben...ist ein reines Wunder. Die Geschichten, die wir euch erzählen, haben meistens ein gutes Ende. Aber es gibt eben auch welche, wo es eben scheint das nichts so gut endet wie es sollte. Heras Staffel wurde bei dem Angriff auf Lothal dezimiert. Nur sie und ein Freund der Familie hat überlebt. Viele starben, okay? Und es war nicht mal alles. Wo Licht ist, ist auch Schatten."
Sabine nickte.
"Wir erklären euch das..aber nicht jetzt. Jetzt ist es wichtig, dass wir unsere Spectres zurückkriegen."
Caleb schluckte.
"Ich...ich wollte Dad und Oma nicht verletzen, Mummy.."
Er sah betreten zu Boden genau wie die Zwillinge.
"Das wollten wir nicht. Wenn wir das gewusst hätten.."
"Man muss auch die Ansichten Anderer respektieren und sich fragen was für Gründe wohl dahinterstecken."
Ahsoka strich über ihre Köpfe.
"Macht euch keine Sorgen, das wird schon. Wir gehen jetzt erstmal etwas trinken und geben Depa und Kanan die Zeit, die sie brauchen. Okay?"
"Okay.."
Rex legte einen Arm um seine Tochter und Enja brabbelte leise.
Das würde schon wieder werden. Irgendwie..
###
Rennen. Einfach nur wegrennen. Das war seine beste Option, die er konnte. Panik umfasste seinen ganzen Körper, als er sich erinnerte, was eigentlich da war, was dieser Ort verbarg. Ezra hatte nie gedacht, dass es so schwer werden würde. Aber das? Das war eben noch etwas sehr Präsentes. Präsentes? Das war einfach das Traume seines...seines Lebens! Er hatte so viel erlebt, so viel gesehen und durchgemacht..aber nichts war im Vergleich dazu. Zu dieser einen Woche. Zu diesem Tag. Zu...zu diesem Augenblick.
Das Feuer schien ihn zu umschlingen. Er hörte die Schreie seiner Mutter, versuchte seinen Vater zu ergreifen, seine Hand zu erreichen...
"NEIN!"
Ezra keuchte und hielt sich den Kopf. Er konnte sich nicht mehr daran erinnern. Jedes Mal hatte er das Gefühl zusammenzubrechen. Und..und das alles nur..
"Argh! Ich hasse diesen Tourismus! Ich hasse diese Tour!"
Tränen liefen über seine Wangen.
"Ich hasse Lothal!"
Dieser Schmerz. Er schien nicht zu verschwinden. Alles...alles Schlechte was er mit diesem Ort verband war hochgekommen. Alles.
Er hasste es. Er hasste diesen Planeten. Er hasste diese Erinnerung, diesen einen Moment, einfach alles!
Er sank langsam gegen einen Felsen und hielt sich den Kopf.
Warum musste das passieren?
Nicht nur dieser Moment. Einfach alles. Es fing mit der Erwähnung dieses Namens an. Und von da an war es nur noch schlimmer geworden. Wie konnte Jai ihm das nur antun? Er dachte sie seien Freunde. Freunde taten sich so etwas nicht an. Nicht...nicht so etwas.
"Diese Tour...diese Leute, diese Gaffer können alle auf Mustafar bleiben! Sie haben keine Ahnung!"
Seine Hände zitterten und er spürte diese enge in seiner Brust. Nein. Nicht nach so vielen Jahren..
Bridger.
...Familie wenn man es so deuten mag.
..opferte sich für seine Crew..
"HALT DEN MUND! DU WEIßT GAR NICHTS! IHR ALLE NICHT!"
Dieser Name war einfach nur..Vergangenheit. Er hatte das abgeschlossen. Lothal war eine dumme Idee. Zum ersten Mal bereute er es wirklich. Er bereute es zurückgekommen zu sein. Das sie alle das hier machten. Warum nicht auf Naboo? Bei der Macht, das wäre weniger schmerzhaft gewesen. Und seinen Turm? Den hatte man ihm auch genommen?! Dort...dort wo Jahre lang sein einziges Zuhause gewesen war. Wo er sich sicher gefühlt hatte. Die Leute redeten über ihn wie eine Märchenfigur! Sie fanden alles so toll und cool, dabei hatten sie nicht die geringste Ahnung was dahintersteckte. Er hatte einer der Fragen mitbekommen.
"Stimmt es, dass Ezra Bridger einige Zeit lang auf der Straße gelebt hat?"
"Oh ja. Es sollen sieben Jahre gewesen sein. Aber er hat das natürlich gemeistert wie der Held der er ist. Für ihn war das nur eine weitere Atappe zur Rettung Lothals."
"Sieben Jahre?! Es waren fast zehn! ZEHN!"
Zu hören wie man über diese Zeit sprach wie ein reines Vergnügen...es ließ ihn mehr als schlecht werden. Etappe? Nein, das war echtes Leben. Da hatte er nicht geplant um Lothal zu retten. Er hatte versucht irgendwie sich durchzuschlagen, keine Leute zu verlieren und zu enttäuschen. Der einzige Lichtblick in seinem Leben war seine Familie gewesen, diese Frau hatte keine Ahnung. Wenn er eins ändern könnte, dann würde er Kanan seinen Namen gesagt haben, oder Hera...
Dann..dann wäre vieles anders gekommen. Dann hätten sie ihn früher gefunden und er wäre nicht mehr alleine gewesen. Nicht mehr...nicht mehr so auf sich gestellt.
"Das muss ja voll cool gewesen sein. Einfach nur alles machen, was man will und niemand ist da um einen zu kontrollieren", hatte er ein junges Mädchen bei der Tour sagen hören. Er schloss die Augen und atmete zittrig ein. Cool?! Das...das war die Hölle. Sein ganzes Leben war einfach eine einzige Hölle gewesen, als er so gelebt hatte. Oft hatte er tagelang nichts gegessen, weil er einfach nichts hatte. Weil er zu schwach gewesen war. Die Leute hatten ihn verachtet, ihn als Abschaum und Dreck, als Nichts bezeichnet und angesehen und nun fand man es cool?! Das...das war das Letzte! Um sich zu schützen hatte er immer eine Maske getragen, versuchte dennoch eine Familie zu finden. Doch er war immer alleine. Es war einfach...schrecklich. Das erste Mal, wo er einfach darüber nachdachte, was er mit seinem Leben anfangen sollte...
...war jener Tag gewesen.
"Wenn du nur für dich selbst kämpfst, dann ist dein Leben nichts wert."
Die einzige Person, die ein Held war, nein die Helden waren, waren seine Eltern. Seine kleine Schwester.
Ich will nur meine Familie beschützen.
Er war nichts. Er war nie etwas gewesen. Alles was er getan hatte hatte er nur wegen ihnen getan. Für sie. Durch sie. Nichts davon war er gewesen. Nicht Lothal, nicht Mandalore einfach nichts! Seine Familie hatte das alles getan, das bewirkt. Niemals er.
"Hau ab, du Abschaum!"
"Dreckiges Pack."
"Erbärmlich."
"Kein Wunder, dass dich niemand will."
Diese Worte...er hatte sie nicht vergessen. Er konnte es nicht. Er hatte fast zehn Jahre auf der Straße verbracht als Straßenratte, wie könnte er das jemals vergessen?! Und jetzt...jetzt nannten die Leute es cool? Fanden es toll?! Fanden sie es auch toll, dass er oft halb am Sterben gewesen war, weil er solchen Hunger gehabt hatte?! Das er stehlen musste um zu überleben?! Das er...das nur dazugehören wollte? Das er nur Freunde haben wollte? Eine Familie? Jemand...jemand, der ihn wollte? Hatten sie das alle vergessen?! Ja, ja das hatten sie. Er aber nicht. Es waren dieselben Leute wie damals. Nur das ihn jetzt ansahen, ihn wirklich ansahen, wo sie ihn früher nur getreten hatten. Wo sie ihn früher geschlagen hatten, war nun die Bewunderung, die Ehrfurcht da. Weil er ja ein Held war, der Befreier Lothals und keine erbärmliche Straßenratte mehr. Dennoch waren früher auch andere Zeiten gewesen. Er hatte damals das Imperium auf Lothal. Dort..dort waren alle Leute auf sich gestellt.
Da konnten sie sich nicht auf Straßenkinder einlassen.
"Ezra?"
Der Herzog sah auf und erblickte schluckend seinen Vater. Dieser sah sehr besorgt aus und kniete sich vorsichtig und langsam zu ihm herunter.
"Es ist okay. Ich bin hier um für dich dazu sein."
Kanans Blick war sanft.
"Ich weiß, dass dir alles nicht so gefällt. Mir tut es auch nicht. Aber das...das was jetzt gerade war..."
Er setzte sich neben ihn.
"Wird niemals mehr geschehen."
Ezra wandte den Blick ab.
"Entschuldige..Ich...ich habe einfach Panik bekommen und die Erinnerungen...das war alles heute zu viel für mich."
Ezra zog die Beine an und verschränkte unsicher seine Arme.
"Ich bin okay. Keine Sorge."
"Nein, das bist du nicht. Ich sehe das. Ich fühle es."
Er legte einen Arm um ihn.
"Tut mir leid."
"Ich...ich hasse das. Das...das alles. Ich...ich komme mir so lächerlich und absolut...."
Ezra seufzte und verstummte dann.
"Ich musste einfach da weg..."
"Ich verstehe."
Er küsste ihn auf den Kopf.
"..Ich habe damals euch so weh getan."
"D-du weißt nicht wie sehr..wobei...ich habe das denke ich auch ganz gut hinbekommen das Ein oder andere Mal.."
Ezra seufzte.
"Es ist so lange her, aber...aber wenn ich daran denke...oder an alles..es...es sind einfach alle schlechten Dingen hochgekommen, die ich mit Lothal verbinde. Dinge, die ich einfach nur vergessen will."
Er schluckte.
"Ich kann nicht fassen, dass Jai diesen Schwachsinn auch noch mag. Für Lothal? Dieser Kram ist die Hölle."
"Ich denke, er vergisst neben der Arbeit ein wenig wichtigere Dinge."
Er drückte seine Schulter.
"Ich entschuldige mich nochmals für das was ich tat.."
"Ich habe dir vergeben, Dad. In dem Moment, als du mich wieder in deine Arme geschlossen hast damals. Aber...aber das ändert leider nichts...nichts an den Erinnerungen."
Ezra schluckte.
"Am...am Liebsten würde ich jedes einzelne Denkmal, jedes einzelne Sache was mit uns zu tun hat niederbrennen. Damit niemand mehr darüber spricht und uns auch nicht wie Märchenfiguren behandelt! Ich meine..."
Er machte eine Geste.
"Das...das hat niemanden zu interessieren. Sie erzählen Dinge, die so spannend und aufregend und toll klingen, dabei waren sie der reinste Horror. Und so kriegen die Kleinen einen ganz falschen Eindruck und...mich macht das krank."
"Ich weiß. Ich weiß. Es war kein Mut von mir mich zu opfern. Es war das Schicksal...irgendwie."
Er rieb sich den Nacken.
"Die Wölfe retteten mich...und Depa pflegte mich gesund. Zum Großteil."
"Ich weiß. Und Kyber war die ganze Zeit bei mir, damit ich den richtigen Weg folge und er solange auf mich achtgibt. Dann könntest du es irgendwann nicht mehr aushalten und bist zum Tempel.."
Ezra schluckte.
"Ich erinnere mich kaum an die Tage zwischen...dem und dem Tempel. Nicht wirklich. Diese eine Woche...ich will da nicht mehr daran denken, nichts mehr von wissen. Das war genug Schmerz."
Sie hörten ein leises Miauen und eine weiße Lothkatze schlängelte sich um Ezras Beine, der von dem Tier keine Notiz nahm.
"Wenn sie davon wüssten, dann würde es auch nur breitgetreten werden. Womöglich feiern sie deine Opferung auch noch und finden das total toll. Sie scheinen alles toll zu finden von uns, auch wenn es für uns selbst die reinste Hölle war. Diese...diese Leute haben einfach keine Ahnung von was sie da reden, meinen uns daran beurteilen zu können und sie haben einfach vergessen!"
Ezra schnaubte.
"Tja ich habe es nicht."
Kanan sah ihn mit einem sehr sanften und mitfühlenden Blick an.
"Ich auch nicht. "
Er drückte ihn an sich.
"Ist schon gut, Ezra. Ich weiß, dass es dir nicht gefällt."
"Nicht gefällt? Es...es ist einfach abscheulich! Hast du sie nicht gehört? Oh stimmt es, dass er auf der Straße gelebt hat? Oh das muss ja richtig cool gewesen sein. Und ganz allein? Nur für sich? Wow dann konnte er ja alles machen, was er wollte. Er hat sich schon damals durchgekämpft! Argh, das...das macht mich krank!"
Ezra entfernte sich aus seinem Arm und stand gekränkt auf.
"Jetzt finden sie es toll? So richtig gut? Jetzt sehen sie mich an, wegen diesem ganzen Heldenkram, der absoluter Schwachsinn ist?! Früher haben sie mich deswegen geschlagen! Mich misshandelt, weil ich ein Nichts war. Weil ich nur eine dreckige erbärmliche Straßenratte war! Wollten mich mehr als einmal den Truppler überlassen, wenn ich nicht geflüchtet wäre! Mehr als einmal wurde ich zusammengeschlagen, weil ich eine Frucht gestohlen hatte. Weil..weil ich so einen Hunger hatte. Weil ich nichts hatte! Ganz Lothal sieht mich nun als irgendeinen Helden. Dabei war es die ganze Zeit Ich...und mich haben sie nur verletzt, missbraucht und einfach mich selbst überlassen. Das habe ich nicht vergessen. Aber jeder Andere schon."
"Ezra, nicht jeder weiß davon. Sie sind auch nur irgendeine Spezies."
Er erhob sich.
"Ich weiß, dass es schwer ist Vergangenes zu vergessen, geschweige denn hinter sich zu lassen. Aber diese Leute wissen eben nichts. Sie können das nicht erahnen was war. Die meisten sind ja noch nicht mal sehr alt."
Kanan hob eine Hand.
"Ich verteidige sie nicht. Aber beim Imperium waren wirklich andere Zeiten."
"Ach ja? Es waren nicht nur junge Leute dabei. Sondern auch welche, die ich von früher wiedererkannte. Kinder, die damals in meinem Alter waren. Die mich ausgegrenzt haben, die mich verspottet und erniedrigt haben. Du kannst mir nicht erzählen, dass alles was nur auf das Imperium zurückzuführen ist. Du..du hast es nicht gesehen. Du warst nicht dabei."
Er rieb sich seinen Arm.
"Viele haben es auch einfach nur getan, weil ich damals nichts war. Ich war Abschaum, wertlos. Ich war ein kleines halbverhungertes Kind und niemand hat das interessiert. Sie haben nur auf mich herabgesehen, mich geschlagen, dass ich da weg sollte. Das Imperium ist nicht das einzig Schlechte gewesen, was damals war und heute auch noch ist. Es wird immer Leute geben, die wegen ihrem hohen Stand auf Andere herunterblicken. Sie missachten für das was sie sind. Sie sofort verurteilen. Selbst bei der Rebellion war es damals nicht anders."
"Ja, aber wir haben es doch geschafft, oder?"
Kanan blickte ihn an. Mitgefühl schimmerte in seinen Augen.
"Wir haben denen geholfen, denen sie nicht selbst helfen konnten. Wir haben es geschafft uns etwas aufzubauen. Mandalore, Eshan. Du hast so viele Freunde, Ezra. Und das ist alleine auf deine Empathie zurückzuführen."
"Die durch euch ausgelöst wurde. Sonst durch nichts. Dad..alles was ich getan habe ist nur euch zu verdanken. Nicht mir. Ich habe alles für, durch und wegen euch gemacht. Was die Leute erzählen ist absoluter Unsinn. Ihr seid die Helden. Ihr habt alles gemacht. Niemals ich."
"Du hast nicht aufgegeben. Du hast Hoffnung gegeben, als es keiner konnte. Du hast mich zurückgebracht. Du hast uns komplett gemacht, mit Depa."
"...was alles durch euch ausgelöst wurde. Du siehst es doch selbst. Nichts war wegen mir, sondern wegen euch."
Er rieb sich die Stirn.
"Tut mir Leid. Alles heute lässt mich etwas neben mir stehen. Das..das ist einfach zu viel."
"Die Kleinen haben die Tour abgebrochen. Sie haben ein schlechtes Gewissen", erwiderte Kanan.
"Sie wollten euch nicht weh tun."
Ezra schnaubte.
"Das..das kommt früh."
Er schlang die Arme um seinen Oberkörper und sein Vater brauchte keine Worte um diese Geste zu deuten. Es war eine Art Schutzmechanismus von früher.
"Sie hatten keine Ahnung, Ezra. Es sind Kinder. Warst du anders?", hakte er nach.
"Wir haben auch nicht immer locker gelassen bei..vergangenem, obwohl wir es hätten lassen sollen. Beispiel? Deine Mutter."
"Ich weiß, Dad", murrte der Jüngere und verdrehte die Augen.
"Ich verstehe ihre Neugier und ihre Begeisterung...aber das..das hat heute einfach zu viel aufgewühlt, ob du es glaubst oder nicht. Jai kriegt was von mir zu hören."
Kanan nickte und legte einen Arm um ihn.
"Wir warten, aber noch auf deine Mutter. Sie hat dasselbe getan. Ist weggelaufen."
Er seufzte.
"Sie ist schon die ganze Zeit so...distanziert. Das gefällt mir nicht."
"Da kann ich sie nur zu gut verstehen. Ich..ich fühle mich ja genauso. Und...es ist nicht nur das. Diese ganzen Orte, die meisten...sie sind einfach privat und gehören zu unseren besonderen Erinnerungen. Es..es fühlt sich an, als ob nichts mehr davon dadurch besonders wäre. Das man uns das weggenommen hätte. Mal ganz zu schweigen davon, was die Leute reden. Denen geht das alles überhaupt nichts an..."
Er nickte wieder.
"Dann lass uns am Besten unauffällig zum Senat zurückkehren und den Abend als Familie verbringen. Okay? Vergessen wir das heute einfach."
"Das haben wir schon gestern versucht und das hat nichts gebracht. Wir wollten einfach mal von den letzten Monaten abschalten und....und es wird einfach nur schlimmer. Wie kann dich das nicht aufregen?"
Kanan seufzte und lächelte etwas, dabei drückte er sein Kind an sich.
"Weil ich bei euch bin. Egal, was auch ist...ich weiß, das ich glücklich bin und Zuhause da ist wo meine Familie ist. Lothal...ist schwer. Aber ich weiß, dass ich diesmal wieder weg komme und zwar mit meiner Familie. Und nochmal etwas wachsen werde."
"Tja du wirst auch nicht mit allem konfrontiert, was dir im Leben widerfahren ist. Ich will nicht, dass wir meinen Turm...."besichtigen", aber für die Kinder haben wir keine andere Wahl. Oder eher ich.."
Er seufzte.
"Ich hatte....ein Tagebuch, Dad. Von früher. Ich habe es zurückgelassen, als ihr mich aufgenommen habt und zwar in meinem Turm.."
"Ich werde auf Lothal genauso viel konfrontiert wie du und deine Mutter, kid."
Er sah ihn an und nickte leicht.
"Sicher haben sie es nicht gefunden. Ein Tagebuch ist ein Tagebuch. Da darf niemand reinsehen."
"Ich hoffe es. Da...da stehen sehr persönliche Dinge drin. Ich..ich möchte nicht, dass das jemand sieht. Es ist zwar aus einer vergangenen Zeit...aber trotzdem."
Er lehnte sich an ihn.
"Es..es fühlt sich so an, als ob unsere Erlebnisse, unsere Momente nicht mehr uns gehören würden.."
"Aber sie sind unsere. Egal wie viel sie meinen zu wissen, dein Herz und deine Gefühle kann niemand dir nehmen. Es sind unsere Erinnerungen, Ezra. Niemand wird sie uns je wegnehmen können."
Er strich über seinen Kopf.
"Na komm."
Ezra ließ sich von seinen Vater umarmen und langsam zurück bringen. Er dachte an seine Frau und ihm kam eine Idee.
"Sag mal...würde eine kleine, eine sehr kleine Explosion in der Stadt aufffallen? Wozu ist meine Frau Sprengstoffexpertin? Die dumme Statue soll weg.."
Kanan schnaubte amüsiert.
"Auffallen? Kid, Natürlich würde das auffallen."
"Ja, aber würde es so auffallen...?"
Er lächelte etwas.
"Also....würde dir das was ausmachen..?"
"Eigentlich nicht, nein."
Sie grinsten sich an. Die Vorstellung, dass sie etwas Chaos stiften konnten, um es Jai heimzuzahlen war schon ein verlockender Gedanke und ließ Ezra sofort bessere Laune bekommen.
"Ich richte es ihr aus. Die Leute werden sich zwar wundern, aber was solls. So...du hast etwas von einem Familienabend gesagt...ist da auch dein Spezialkakao enthalten?"
"Natürlich. Mal sehen wer sich dem noch anschließt. Depa sicherlich."
Kanan lächelte.
"Na klar. Sie ist ganz verrückt danach. Bestimmt hat sie Mum auch schon gefunden.."
Ezra schluckte.
"Die...die letzten Monate waren nicht einfach für sie, Dad. Besonders..besonders das nicht mit Opa.."
Ein Stich fuhr durch sein Herz. Es waren gerade mal zwei Monate her, seit ihr letzter Großelternteil verschieden war.
"Das war für uns alle nicht einfach. Aber besonders für euch beide und vor allem für eure Mutter."
Er drückte ihn leicht an sich.
"Sie weiß, dass sie immer mit mir reden kann."
"Mit uns allen. Wir sind immer für sie da."
Sie gingen eine Straße entlang. Auch hier spürte Ezra wieder den ein oder anderen Blick auf sich, aber komischerweise fühlte er sich etwas befreit dadurch das er die ganzen Worte laut ausgesprochen hatte. Und noch etwas wurde ihm bewusst.
"Danke, dass du mich daran erinnert hast, dass die Meinung Anderer nicht zählt. Auch...auch wenn es sehr nervig und verletzend sein kann...so ist es doch nur wichtig, was ihr denkt."
"Ich werde das immer wieder und gerne machen. Keine Sorge."
Er lächelte und sie bögen in eine Gasse um den großen Straßen zu entkommen. Dort starrte ihn niemand an oder nahm von ihnen Notiz, weil einfach niemand da war. Ezra seufzte erleichtert. Er musste gar nicht aussprechen was ihn störte seine Eltern wussten es meistens sofort.
"Danke und...ja. Ja, es tut noch ziemlich weh und das wird es auch immer und glaube mir ich werde nie wieder einen Fuß in diesen Park setzen, aber...aber sobald du dann bei mir ist weiß ich, dass es Vergangenheit ist. Das es vorbei ist und du da bist. Das..das du nicht fort bist."
"Ich werde dich auch niemals alleine lassen."
Er drückte ihn sanft und lächelte.
"Das will ich für dich hoffen, Meister. Sonst haben wir zwei ein Problem."
Sie sahen sich an und mussten beide leise lachen. Das war etwas, was niemanden anging und was der Öffentlichkeit niemals zugänglich wurde, weil es ganz allein ihnen gehörte. Ihre Neckereien, ihr Lachen, einfach ihre Verbindung, ihre Beziehung zueinander. Die Leute konnten zwar an jedem Ort nachsehen, sich Geschichten anhören wie sie wollten. Aber eines würden sie niemals wissen und erfahren. Nämlich was wirklich hinter ihrer Familie steckte. Hoffnung. Zusammenhalt. Freundschaft. Treue. Liebe. Etwas, was niemals verschwinden würde. Niemals.
###
Es dauerte eine Weile, aber dann war Depa doch in der Lage ihre Mutter zu finden. Sie hatte leider nicht den Vorteil ihres Vaters, der ihren Bruder ganz einfach durch ihr Band gefunden hatte. Nein, sie war erst in ihrem Zimmern gewesen und war dann auf die Idee gekommen, dass ihre Mutter sehr wahrscheinlich in der Ghost war. Dort würde sie sich sicher fühlen und vor allem nicht von irgendwelchen Touristen belagert werden. Sie hasste es bereits. Nicht nur die Tour, sondern einfach alles was dazu gehörte. Nicht nur das es ihrer Familie geradezu Schmerzen bereitete, aber es war einfach auch persönlich und manche Orte waren einfach privat. Und nun waren sie genau an dem Ort gewesen, der ihre Mutter und ihren Bruder geradezu terrorisiert hatte. Sie fürchterlich gekränkt hatte. Ihre Mutter war eh nicht sehr...gut drauf in den letzten Monaten seitdem Depas Großvater verstorben war. Es war einfach nicht schön. Sie war traurig, kaum aufmerksam, lächelte ihr falsches Lächeln.
Depa sah sich langsam um und bemerkt wie die Ghost hinter einigen Felsen auf der Steppe stand. Sofort rannte sie auf ihr Zuhause zu und betrachtete es.
Chopper musste sie weggeflogen haben, vorher stand sie woanders.
Aber hier...hier war sie sicher und geschützt. Wie jedes Mal wenn sie das Schiff betrat fühlte sie diese Präsenz, diese Aura der Macht. Jeder Machtsensitive spürte sofort, dass das hier ein besonderes Schiff war. Mehr als das. Es war und würde immer ihr Zuhause bleiben. Daran würde nie Zweifel bestehen. Leise schlich sie sich die Rampe hoch und durch den Frachtraum. Ihre Mutter würde wahrscheinlich im Cockpit sein. Dort war sie immer, wenn sie allein sein wollte. Depa stieg langsam die Leiter hinauf und spickte in das Cockpit.
Tatsächlich saß Hera auf ihrem Sitz und starrte aus dem Fenster hinaus. Chopper war bei ihr und schmiegte sich wie eine Katze an sie. Er piepte ab und zu leise und schien ihrer Mutter Trost und Halt zu geben. Depa musste etwas lächeln. Das war Chopper. Der Beschützer ihrer Mutter und engster Freund.
"Mum?"
Ihre Stimme war leise, als sie sich langsam in den Raum bewegte. Langsam legte sie ihre Hand auf die Lehne ihrer Mutter.
"Ich will nicht reden, Süße. Geh zu deinem Vater, bitte", kam es zurück.
"Der ist gerade beschäftigt.."
Depa seufzte.
"Mum...ich möchte nicht, dass du hier alleine bist. Äh allein mit Chopper", wandte sie ein, als der Droide anfing sich zu beschweren.
"Ja, mit Chopper. Ich brauche jetzt Zeit für mich", murmelte sie und fuhr um Choppers Haube.
"Wir sind alle für dich da, Mum."
Depa setzte sich auf den Sitz neben Hera und nahm ihre Hand in ihre.
"Bitte. Ich mag es nicht, wenn es dir so schlecht geht."
"Das mag keiner, Depa. Alle wollen das ich glücklich bin."
Sie seufzte.
"Geh bitte zu Soka."
"Nein."
Sie drückte ihre Hand.
"Meine Mummy braucht mich jetzt und ich bleibe bei ihr. Bitte..sage mir was los ist. Ich möchte dir doch helfen."
Hera schüttelte nur den Kopf.
"Liebes, du kannst mir nicht helfen.. das ist eine Sache mit mir selbst. Geh bitte einfach zum Senat zurück und lass mich alleine. Bitte."
"Nein, Mum."
Depa sah ihr in die Augen.
"Ich...ich war zwar damals nicht dabei...aber ich weiß, was geschehen ist. Ezra...Ezra hat es mir gezeigt. Mum, ich möchte dir helfen. Bitte. Ich bin für dich da. Wie wir alle."
"Ich weiß, dass du es weißt. Kanan erzählte es mir."
Sie sah sie an.
"Du hast keine Ahnung, Depa."
"Vielleicht nicht. Aber brauche ich das um dir zu helfen? Ich denke nicht."
Sie drückte ihre Hand.
"Mum, bitte. Ich mache mir Sorgen. Das tun wir alle. Dad und Ezra auch. Bitte rede mit mir."
Hera schluckte wieder und wandte den Blick ab. Ihre Tochter ließ die Schultern langsam sinken und drückte die Hände ihrer Mutter.
"Ich kann einfach nicht mehr..", flüsterte sie.
"Ich weiß. Ich weiß das es schwer ist, Mum. Du hast Recht ich habe keine Ahnung wie das war, was ihr darüber empfunden habt, aber ich möchte dir helfen. Bitte."
"Ich bin einfach ratlos. Ich..ich komme einfach mit nichts klar."
Sie schob ihre Mütze zurecht.
"Erzähl es mir."
Depa nahm ihre Hände in ihre und sah sie mit ihren grünen Augen an.
"Bitte."
Die Twi'lek blickte zurück und schüttelte den Kopf.
"Ich kann nicht."
Sie fuhr um ihre Wange und erhob sich.
"Mum, bitte."
Depa hielt sie am Arm fest.
"Ich gehe nicht ohne dich zurück. Und nicht ehe es dir besser geht. Ich weiß, dass Dad dir hier mehr helfen würde, aber der muss sich gerade um Ezra kümmern. Tut mir Leid."
"Dir hat nichts leid zutun. Du kannst nichts dafür, für das was passiert ist."
Chopper piepte und rollte aus dem Raum um etwas zu suchen.
"Geh bitte. Ich brauche für mich ruhe."
"Nein, Mummy."
Depa schüttelte den Kopf und umarmte ihre Mutter.
"Ich gehe nicht weg. Bitte, lass mich dir helfen."
Depa drückte sich fest an sie und schloss die Augen. Hera hatte überrascht ihre Arme gehoben und sah hinunter auf ihr kleines Mädchen. Ihr Blick wurde langsam sanft, aber traurig.
"Alleine, dass du da bist hilft schon.."
"Nein, Mummy. Du bist immer für uns da. Wir sind es auch für dich, aber bitte lass uns das auch. Schließe uns nicht aus. Wir brauchen dich und du brauchst uns."
"Depa, ich kann das nicht."
Sie drückte sie leicht an sich.
"Ich kanns nicht. Ich hab es nie dürfen, ich...ich kanns nicht."
"Doch, Mum."
Sie sah auf.
"Du kannst das. Mum, wenn du nicht mit mir reden willst, dann mit Ezra oder Dad. Aber bitte tue es. Wir wollen dich wieder lächeln sehen."
Hera schien das zum ersten Mal so weit entfernt. Zu lächeln. Vor allem auf diesem Planeten. Und nach dieser Zeit. Chopper piepte und beide Frauen sahen hinunter.
Er hob das Kalikori von Ezra schwankend vor ihnen. Zitternd nahm es die Pilotin und blickte auf die ganzen Zeichen.
"Ich hatte nicht erwartet, dass es Ezra hier hat..", flüsterte sie. Depa lächelte.
"Er hatte so ein Gefühl, Mum. Er dachte, dass du etwas vergessen hättest und wollte es dir geben, wenn der richtige Zeitpunkt ist. Wenn du bereit dafür bist."
Sie stupste ihr Emblem an, welches neben Ezras hang. Normalerweise hängte man erst ein Emblem an, wenn man starb, aber...Hera hatte ihres angelegt, weil sie nicht wusste wie dieser Krieg ausging. Und da hätten sie dann einfach mitgemacht. Die Kids hatten es ebenfalls angehängt, einfach weil sie bei ihr sein wollten.
Hera strich langsam um die Ketten und schloss die Augen.
"Ich hätte es fast vergessen.."
Sie tat ihre Hand an die Stirn und setzte sich schluchzend auf ihren Sitz.
"Mum..."
Depa umarmte sie sofort und legte ihren Kopf an ihre Schulter.
"Ich...ich weiß, dass es sehr schwer für dich ist. Aber...aber Opa ist immer bei uns. Wenn...wenn Ezzy und ich uns konzentrieren, dann können wir seine Präsenz bei uns und besonders bei dir ganz nahe fühlen. Er ist nicht fort, Mummy. Er ist da. Genauso wie Oma."
"Das ist nicht das selbe, Depa. Ich vermisse ihn. Beide vermisse ich. Ich habe mich schon lange nicht mehr so weit von meiner Familie entfernt gefühlt wie jetzt.."
Chopper rollte neben sie und nahm langsam ihre Hand.
"Aber...aber Mum.."
Depa sah auf und legte ihre Arme um sie.
"..wir sind doch auch deine Familie. Nur weil...weil Opa...heißt das doch nicht, dass du allein bist. Wir sind alle bei dir, Mummy. Aber bitte schließe uns nicht aus."
Chopper piepte und Hera schüttelte den Kopf.
"Ich weiß, dass ihr für mich da seid. Und ich weiß das ihr auch meine Familie seid...doch...das alles hier...zeigt mir wie viele Fehler ich gemacht habe. Ich habe einfach komplett meine Wurzeln verloren. Ich...kann nicht mehr. Ich muss hier weg."
Sie schluchzte und Depa legte ihren Kopf an Heras. Ihr war alles zu schnell gegangen. Diese Trauer hatte sie nicht verarbeitet und...und das mit Lothal hatte sie förmlich zurück an den Anfang katapultiert.
"Es...es tut mir so Leid, Mum. Wenn...wenn wir das gewusst hätten.."
Depa schluckte.
"Wir..wir sollten am Besten noch heute abreisen. Das...das ist kein Ort für uns, für euch. Es...es war einfach noch viel zu früh. Mummy, du musst trauern. Trauern dürfen."
Tränen tropften auf das Totem und ihre Mutter schien an diesem Nervenzusammenbruch nahe am Grunde zu stehen. Sie wusste nicht mal wo oben und unten war. Alles kam einfach hoch. Sämtliche Dinge die sie mit Lothal verband...alles mit ihrem Vater und ihrer Mutter.
Bitterlich schluchzte sie und es wurde immer schlimmer. Depa sah sie verzweifelt an und versuchte ihr bestes um ihr Kraft zu geben.
"Mum...Mummy.."
Was sollte sie nur tun? Sie...sie fühlte sich so hilflos. Sie versuchte sie vom Weinen abzuhalten, doch dann...dann wurde ihr bewusst, dass es vielleicht genau das war, was ihre Mutter brauchte. Weinen. Einfach trauern zu dürfen. Depa schluckte und hielt sie einfach nur fest sowie es ihre Mutter, ihr Vater und auch ihr Bruder schon sehr häufig bei ihr getan hatten, wenn sie so traurig gewesen war.
"Ist schon gut. Ich bin hier, Mum."
Sie wusste nicht genau wieso..aber ihre Mutter schien es wirklich zu brauchen. Hatten sie wirklich...nichts gemerkt? Lothal war einfach zu viel gewesen. Wirklich zu viel. Sie versprach sich innerlich ihren Vater zu bitten früher nach Mandalore zurückzukehren. Damit ihre Mutter sich ausruhen und erholen konnte. Aber richtig erholen. Nach Stunden schien Hera langsam aufzuhören. Ihre Wangen waren voller Tränen und ihre Augen geschlossen.
"Mummy?"
Depa zögerte.
"G-geht es dir besser?"
Sie öffnete leicht die Augen und bewegte das Totem.
"Ich weiß es nicht.."
Langsam legte sie es zur Seite und lächelte ihre Tochter etwas an.
"Aber ich weiß, dass du auf jeden Fall eine wundervolle Zuhörerin bist."
Depa lächelte und umarmte sie sanft. Wenigstens etwas.
"Ich habe dich sehr lieb, Mummy. Das haben wir alle."
"Ich weiß."
Chopper piepte und bewegte seine Haube. Hera legte ihre Arme um Depa und drückte sie sanft.
"Ich habe dich auch lieb."
Depa drückte sich an ihre Mutter.
"S-sollen wir zurück? Daddy und Ezzy machen sich bestimmt schon große Sorgen. Er hat bestimmt geschafft ihn zu beruhigen."
Hera seufzte und drückte leicht ihre Hände.
"Warten wir noch ein bisschen?"
"Okay..."
Sie hopste auf den Schoß ihrer Mutter.
"Aber nur wenn wir noch etwas kuscheln. Mummy und Depa Zeit."
Etwas belustigt sah sie ihre Tochter an.
"Wie wäre es, wenn wir das zusammen im Gemeinschaftsraum machen. Was meinst du Chopper?"
Der Droide fuhr sofort los.
"W-warte."
Depa kicherte.
"Ich werde immer dein kleines Mädchen bleiben, Mum. Daran wird sich nie etwas ändern."
"Ich weiß."
Sie strich sich ihre Wange langsam trocken, wobei Depa ihr half.
"Jetzt in die Stadt zu gehen...fühlt sich falsch an", gab sie zu.
"Ist okay. Wir warten einfach bis du bereit bist. Ich gebe Ezra über unser Band Bescheid. Dad müsste ich schon beruhigt haben. Er war genauso aufgewühlt wie du.."
Sie nahm die Hand ihrer Mutter und drückte sie.
"Ich weiß das auch."
Sie schluckte.
"Du weißt wie schlimm das war. Du hast es gesehen.."
"Ja...ja das habe ich. Caleb und die Zwillinge haben auch ein furchtbar schlechtes Gewissen. Es tut ihnen wirklich Leid."
Depa seufzte.
"Ich rede mit Dad. Wir müssen hier weg. Das ist die reinste Folterung für dich und Ezra."
"Depa... wenn wir abreisen...wird ein Urlaub in nächster Zeit schier unmöglich.."
"Hey, wir sind auf Mandalore auch zusammen. Und nur das zählt oder?"
Sie zuckte die Schultern.
"Mum, wenn es dir und Ezra nur Schmerzen bereitet, dann ist das alles, aber kein Urlaub. Wenn sich alles beruhigt hat, dann machen wir richtig Urlaub. Auf Aralia oder Naboo. Aber nicht hier. Mir...mir gefällt das nicht. Und wenn du mich fragst, dann ist dieser Jai ein absoluter Vollidiot, den ich nur zu gerne mit meinem Lichtschwert jagen würde.."
Hera fuhr sanft um die Lekku ihrer Tochter.
"Ich auch. Also mit dem Blaster."
Beide sahen sich lächelnd an.
"Lass...lass uns über was Anderes reden. Ich hab gehört, das Sabine sagte das dir ein Kind steht."
Depas Lekku kräuselten sich etwas.
"Mum...nein, wir reden jetzt nicht darüber. Ich halte mich an deine Regeln wie du weißt."
"Dir ist bewusst, dass du mich anlügst oder?", hakte sie nach und schien etwas zur Ruhe zu kommen. Depa blinzelte.
"W-warte was? Mum, ich halte mich daran. Anders als Ezra."
"Ja, er hat es versucht und ist dran gescheitert. Nur schlafen wir nicht mehr in einem Schiff, sondern in einem Palast mit rund zweihundertfünfzig Zimmern."
"Und das muss nicht bedeuten, dass ich es...es getan habe. Ich bin sechzehn, Mum. Ich bin artig."
"Mhm."
Hera sah sie mit einem wissenden Blick an.
"Das Schiff hat dünne Wände."
Depas Lekku kräuselten sich noch mehr.
"Mum! Es ist...wir haben nicht..."
Sie sah ein, dass es wirkungslos war und seufzte.
"Ja, okay...aber..."
"Depa."
Hera drückte ihre Schulter.
"Es geht mich doch eigentlich nichts an. Ich weiß, dass du aufpasst."
Die junge Twi'lek blinzelte.
"W-warte was? Du...du bist nicht...aber deine Regeln.."
"Habe ich eingeführt, weil ich Ezra und Sabine kenne und sie es nicht tun. Vor der Hochzeit damals dachte Sabine sie wäre schon schwanger."
Sie machte eine Geste. Depa fielen fast die Augen aus dem Kopf.
"Bitte was?! Oh ihr wärt ausgeflippt! Haben die beiden eigentlich immer...?"
Sie verzog das Gesicht.
"Jap. Deshalb kam die Regel. Aber ich weiß um dein Verantwortungsbewusstsein und dass du auch deine Pläne im Leben hast."
Sie nahm Depa am Kinn und lächelte. Diese biss sich verlegen auf die Unterlippe.
"Du...du wirst es doch niemanden sagen oder? Ich..ich meine...Dad ist ja noch ganz gut zu handhaben...aber Ezra würde.."
"Depa, ich bin deine Mutter und wirklich die Allerletzte, die dich verraten würde."
Sie fuhr um ihre Wange.
"Solange du glücklich bist, solange du alles schaffst und immer ehrlich zu mir bist, ist es okay. In Ordnung?"
"O-okay..."
Depa schluckte und lächelte dann verlegen.
"Danke Mum. Du bist die Beste. Und..und ja das bin ich. Ich...ich mag Zuko wirklich sehr gerne. Sehr."
"Man sieht es. Er mag dich auch sehr. Als Mutter erkennt man das. Du wirst das irgendwann auch mal können."
Sie sah ihren Blick.
"Ezra war scheinbar nicht sehr von dem Kommentar von Sabine begeistert oder?"
"Er hat mich an sich gezogen, mich als sein kleines Mädchen betitelt...also nee nicht wirklich. Aber so ist er nun mal. Er ist und bleibt trotzdem der beste große Bruder in der Galaxis...aber sage ihm das nicht, dass steigert nur sein Ego."
Sie kicherte leicht.
"Verstehe, meine Süße. Aber er wird glücklich sein wenn du...in drei bis vier Jahren sagst er wird Onkel. Er würde sich freuen, dass weiß ich. Da unterscheidet er sich kaum von Kanan."
Depa schnaubte amüsiert.
"Mum, inwiefern unterscheiden sich die beiden nicht voneinander?"
"Abgesehen davon, dass die beiden sich unterschiedlich schnell in Schwierigkeiten bringen?"
Beide sahen sich an und lachten leise.
"Dad und Ezra. Das sind schon zwei...sehr verpeilte Idioten, Mum. Tut mir Leid."
"Es sind unsere Idioten."
Hera drückte sie leicht an sich und tat ihren Kopf an ihre Schulter.
"Ja, das stimmt. Ich meine sie sind schon ziemlich eng..."
Depa lächelte.
"Aber wir genauso. Da machen sie uns nichts vor."
"Richtig."
Beide lehnten sich aneinander und Chopper fuhr mit einem Tablett herein. Verwundert sahen sie auf die Kekse und die Tassen.
"Wie bist du...?"
Depa lachte leise.
"Mum, das ist Chopper. Er kann alles."
Der Droide piepte zustimmend und reichte "seinen" beiden Mädchen das Tablett. Die junge Twi'lek lächelte und kuschelte sich an ihre Mutter.
"Aber eins muss ich dir lassen. Du siehst super in diesen Klamotten aus, Mum."
Hera schmunzelte leicht.
"Du siehst wundervoll aus. Rot steht dir. Warum hast du dir nicht deine Kleidung in der Farbe besorgt?"
"Ich probiere gerne mal ein paar neue Dinge aus. Aber ja daran könnte ich mich gewöhnen."
Sie lächelte.
"Es ist schön mal etwas Zeit mit dir zu verbringen und einfach nur zu quatschen, Mum."
Sie lächele leicht.
"Ich bin normalerweise auch nicht an einem Nervenzusammenbruch interessiert. Wahrscheinlich ist das einzig Gute Heute bei dir zu sein."
"Ich bin immer für dich da, Mum. Das weißt du doch."
Sie kuschelte sich bei ihr ein und Mutter und Tochter genossen einfach die Zeit zusammen.
"Ich hab dich lieb, mein Schatz."
Hera schloss die Augen und küsste sie sanft auf den Kopf.
"Ich dich mehr, Mummy."
Depa lächelte und kuschelte sich an sie. Auch wenn sie nicht viel tun konnte, aber so konnte sie ihrer Mutter wenigstens etwas helfen. Auch wenn es nur ein bisschen ist. Nur ganz wenig. Aber sie freute sich darüber, dass sie ihrer Mutter auch alles anvertrauen konnte. Wenn auch ungewollt, wie das bei Zuko. Aber das würde sie vermutlich irgendwann auch mal können.
Aber das war wohl zwischen Mutter und Tochter der Fall. Genauso zwischen Vater und Sohn. Denn wenn Depa und Ezra ehrlich waren...dann hatten sie ihren Eltern noch nie etwas verheimlichen können. Schließlich waren sie eben...ihre Eltern.
Und die wussten bekanntlich alles.
####
Sehr, sehr spät am Abend saßen noch Ahsoka, Rex, Kanan, Ezra und Sabine mit den Kids in dem Wohnzimmer zusammen und tranken Kakao. Sie wollten unbedingt warten, bis Hera zurückkam mit Depa. Sie hatten sich drei Stunden zuvor gemeldet das es noch eine Weile dauern könnte. Die Kleinen plagte das schlechte Gewissen, weshalb sie kaum ein Wort sagten. Wenn sie gewusst hätten, dass ihre Tour...dass das so viel Schmerz für Hera und Ezra bringen würde...dann hätten sie das niemals gewollt. Sie wollten ihrer Familie doch nicht schaden, niemals. Sie waren doch nur neugierig gewesen und wollten mehr über die Helden erfahren. Denn für sie waren es ihre Helden und das mehr in einer Hinsicht. Ezra hatte sich zum Glück wieder beruhigt, was Kanan zu verdanken gewesen war. Der wusste schließlich immer wie er seinen kleinen Jungen aufheitern konnte. Aber auch Sabine hatte Ezra fest in den Arm genommen und war einfach nur für ihn da. Sie wusste wie schmerzhaft das für ihn war und nicht nur die Erinnerungen. Sondern dieses ganze Drumherum. Sie spielten gerade eine Runde Sabacc, während die Kleinen schon halb eingeschlafen waren. Enja war bereits in ihrem Bettchen und Sabine hatte das Babyphone bei sich.
"W-wann kommen sie denn endlich?", gähnte Ezra. Aus dem Abend von ihm und Sabine war aufgrund der Stimmungen und vor allem dem Durcheinander des Tages nichts mehr geworden, aber das würden sie nachholen. Seine Frau verstand das sehr gut und machte ihm keinerlei Vorwürfe deswegen.
"Sie sind bestimmt schon auf dem Weg."
Ahsoka zückte eine Karte.
"Kanan, wieso machst du uns nicht etwas Kaf?"
"Für euch ja, aber nicht für Ezra. Der hat Kafverbot", murmelte der Jedi und konzentrierte sich auf das Spiel.
"Nur weil ich ne kleine Überdosis hatte.."
Rex sah auf seine Karten.
"Ich würde sagen wir trinken ein bisschen was Festes, aber Kinder sind vorhanden."
Sabine hatte ihre Tochter ins Bett schon gelegt und ein Babyphone bei sich stehen.
"Ich kann machen. Dann müsst ihr kurz Enja hüten."
Sie gab Ahsoka das Babyphone und machte sich auf den Weg um Kaf zu holen.
Ezra seufzte und sah zu seinem Sohn.
"Kleiner, wieso geht ihr nicht schon ins Bett? Ihr müsstet längst schlafen."
Alle Drei waren den ganzen Abend still gewesen. Ahsoka seufzte.
"Ihr Süßen, wir haben euch gesagt, dass es nicht eure Schuld ist. Es ist okay."
"N-nein..nein ist es nicht."
Anakin rieb sich über das linke Auge.
"Wir haben ihnen wehgetan und das tut uns sehr Leid."
Caleb schluckte.
"Genau...d-das wollten wir nicht."
Ezra gähnte.
"Das...das wissen wir. Ihr braucht kein schlechtes Gewissen zu haben."
"Doch.."
Kanan warf einen Blick auf seinen Sohn.
"Wohl eher solltest du auch langsam mal in die Federn. Du schläfst uns ja hier auch noch ein."
"N-nein. Ich bleibe wach mit euch."
Ezra gähnte erneut.
"Klappt schon."
Er nippte an seinem Kakao, der ihn nur noch müder machte.
"Wir müssen uns entschuldigen", murmelte Padmè und hatte sich schon halb schlafend an ihren Vater gelehnt.
"Ich bezweifle, das Hera, Kanan und Ezra es euch übel nehmen. Ihr meintet doch das nicht böse."
Rex fuhr um den Kopf ihrer Tochter.
"Trotzdem hätten wir hören müssen."
"Das war dumm von uns. So dämlich. E-es tut uns furchtbar Leid", schluckte Caleb. Ezra seufzte,
"Kleiner, wir nehmen euch n-nichts übel. Dem Einzigen den wir das tun sitzt in seinem "Thron" im Senatsgebäude und war einst mein Freund", murrte er.
"Jai hat das bestimmt nicht böse gemeint, Ez", meinte Ahsoka. Kanan zog eine Karte.
"Da ist jedenfalls das letzte Wort noch nicht gesprochen."
"Trotzdem. Wir waren dumm und haben es nicht akzeptiert, dass ihr etwas nicht wolltet...das war unfair und einfach gemein."
"Das habt ihr doch nicht absichtlich gemacht."
Die Kinder sahen sofort auf, als sie Heras Stimme wahrnahmen. Sie sah die Kids mitfühlend an.
"Tante..."
"Kommt her ihr drei."
"Oma..."
Die Drei waren erst etwas zögerlich, doch dann kniete Hera sich hin und breitete die Arme aus. Sofort liefen sie alle in Heras Arme und drückten sich an sie.
"E-es...es tut uns so Leid!"
Anakin schluckte.
"D-das wollten wir nicht...wir wir wollten niemals.."
Ezra lächelte und rieb sich über die Augen. Er blinzelte und ehe er es sich versah hatte er seine kleine Schwester im Arm, die sich an ihn drückte.
"Das war total dumm", schluckte Padmè.
Hera seufzte.
"Ach ihr Süßen. Ist schon in Ordnung. Ihr konntet es nicht wissen. Es war mein Fehler. Ich hätte sagen sollen, dass ich das noch nicht kann."
Sie sah alle drei leicht lächelnd an.
"Ihr seid so gut zu uns. Es war nur verständlich das ihr mehr wissen wolltet, als wir nichts erzählt haben. Kämpfe hinterlassen Narben.."
Sie sah langsam zu Kanan.
"Welche die man nicht immer sehen kann."
Rex legte einen Arm um Ahsoka und beide sahen ziemlich zufrieden aus.
"Verzeiht ihr uns?"
Die drei sahen Hera traurig an.
"Verzeihen? Es gibt nichts zu verzeihen, ihr wart nur neugierig. Ich war es als Kind auch."
Sie nahm die drei abwechselnd am Kinn.
"Das waren wir alle. Ihr konntet das nicht wissen. Niemand von uns...nimmt euch etwas übel. Ihr wart einfach neugierig und das verstehen wir. Niemand macht euch einen Vorwurf. Mum hat Recht es gibt nichts zu verzeihen. Aber ihr solltet jetzt so langsam ins Bett, wenn ihr nicht morgen den ganzen Tag verschlafen wollt."
Kanan strich ihm über den Kopf. Da sagte ja genau der Richtige.
"Wir wollten jetzt alle in die Federn. Die Großen und die Kleinen."
Caleb gähnte.
"A-aber wir sind noch gar nicht m-müde.."
"G-genau.."
Padmè und Anakin wurden davon angesteckt und der Klon erhob sich amüsiert.
"Na kommt. Ich bring euch rüber."
Die Zwillinge standen langsam auf.
"Aber Dad.."
"Du triffst wahrscheinlich nicht ein Ziel, bei deiner Müdigkeit. Und dein Meister steigt mir aufs Dach, wenn er spürt das du müde bist. Ab mit euch."
Eigentlich wollten sie protestieren, aber als die warmen, großen Arme von ihrem Vater sich um die Schultern legte lehnten sie sich nur müde an ihn.
"Okay, Dad."
Hera fuhr sanft um Calebs Wange.
"Soll ich dich begleiten?"
"Ich mach das, Mum."
Depa küsste ihren Bruder auf die Wange und zog ihren Neffen auf die Beine.
"Na komm."
Caleb gähnte.
"Okay. Gute Nacht."
Ezra lächelte.
"Gute Nacht, Kleiner. Träume schön, mein Süßer."
"N-acht, Daddy."
Depa brachte ihren Neffen in sein Zimmer. Ahsoka lächelte.
"Na dann sollten wir auch langsam ins Bett."
"O-okay..."
Ezra schlief fast schon im Sitzen ein. Kanan schmunzelte.
"Na komm. Du solltest jetzt auch mal ins Bett, Kleiner."
"N-nicht bevor ich..."
Seine Mutter schien es schon erahnt zu haben, denn sie schloss ihren Sohn fest in die Arme.
"Was? Mum im Arm hatte? Mir gehts gut. Keine Sorge."
Sie seufzte und drückte ihm einen Kuss auf den Kopf. Sabine trat mit zwei Kaf ein und schmunzelte.
"Wow, bin doch umsonst gelaufen."
Rex neigte den kopf zur Tür.
"Sorry, Sab. Kommst du, Soka?"
"Natürlich."
Die Togruta erhob sich, gab Ezra einen Kuss auf den Kopf, drückte Heras Schulter und verschwand mit einem "Gute Nacht" zu Rex ins Zimmer. Ezra genoss die Geste und schloss seine Mutter fest in die Arme.
"Mum. Ich habe dich so lieb.."
Kanan lächelte und erhob sich. Er legte Sabine eine Hand auf die Schulter.
"Sorry, Sab. Bringst du unseren Wirbelwind ins Bett? Er kann kaum noch stehen."
"Heh, dann denke ich, dass ihr zwei die Tassen mehr braucht."
Sie gab den Kaf ihrem Schwiegervater und nahm das Babyphone.
"Ich dich auch, Schatz. Gute Nacht."
Hera half Ezra auf, übergab ihn förmlich an Sabine die ihre Schwiegermutter sanft ansah.
"Gute Nacht."
"Nacht ihr Zwei. Schlaf gut, mein kleiner Jedi."
Kanan fuhr Ezra zärtlich das Haar, der von Sabine mitgezogen wurde.
"Nacht, Mum. Nacht, Dad."
Auch die beiden verschwanden schließlich in ihrem Zimmer. Kanan sah zu seiner Frau. Er sagte nichts, stellte nur die Tassen ab und nahm sie fest in seine Arme.
Sie blinzelte.
"Kanan.."
"Nein, hör zu. Es tut mir so Leid und ich entschuldige mich erstens nochmal in jeder Hinsicht dafür, dass ich euch das angetan habe und zweitens, dass ihr so schwer davon traumatisiert wurdet. Ich weiß, dass die letzten Wochen, Monate nicht einfach für dich waren und ich will, dass du weißt, dass ich immer und jederzeit für dich da bin. Ich tue alles damit du dich nur wieder besser fühlst."
"Kanan..dass.."
Hera seufzte und lehnte sich einfach an ihn.
"Liebling. Hör zu. Ich...ich komme klar. Gerade."
"Ich weiß. Ich weiß, mein Liebling."
Kanan schluckte.
"Es tut mir Leid, dass ich nicht nach dir gesehen habe. Ich habe mir solche Sorgen um euch beide gemacht."
"Mach dir keine Vorwürfe. Depa war bei mir."
Sie drückte sanft seine Schultern.
"Sie ist eine gute Zuhörerin. Hat sie von dir und Ezra. Ich bin okay. Unser Junge ist wirklich, ich meine es vollkommen ernst, eine Spur wichtiger wie ich."
"Hera..."
Er schüttelte den Kopf.
"Das hatte nichts damit zu tun. Ihr drei seid mir alle unendlich gleich wichtig. Aber...aber Depa wusste, dass Ezra sich nur von mir beruhigen lässt. Das..das ist alles so schiefgelaufen bisher. Dieser Trip hat euch beide einfach nur bisher durchgängig verletzt. Liebling, es tut mir so unendlich Leid."
"Kanan, hörst du mir überhaupt zu? Es geht schon. Ich.."
Sie seufzte und setzte sich hin.
"Ich glaube ich hatte vor Depa den größten Nervenzusammenbruch den ich in meinem Leben hatte. Ich wollte sie eigentlich wegschicken, aber sie hat nicht locker gelassen."
Kanan musste etwas lächeln und nahm sie am Kinn.
"Und das wundert dich? Sie ist deine Tochter. Natürlich hat sie das nicht."
Er seufzte.
"Ich..ich bin froh, dass es dir wieder besser geht. Und sehr erleichtert."
Seine Hand fuhr um ihre Wange und sie schloss die Augen.
"Ich auch..."
Hera wollte es nicht zugeben. Ihr ging es zwar eindeutig besser durch Depa, aber nicht so, als ob sie am nächsten Tag wieder raus konnte. Sie hatte drei Mal den Weg zurückgenommen aus der Stadt, weil sie das einfach nicht konnte. Nur durch Depa, als sie die Augen schließen musste, kam sie irgendwie im Senat an. Ob das gut oder schlecht war, war umstritten. Sie vermisste ihren Vater. Und sie sah immer noch das ganze Feuer und den letzten Blick ihres Mannes vor sich, hörte die letzten Worte von ihm, genau wie die von Ezra. Das was sie zu Depa sagte, dass sie sich so weit entfernt von ihren Wurzeln fühlte stimmte. Seitdem ihr Vater tot war, hielt sie einfach gar nichts mehr. Der einzige Grund wahrscheinlich jemals nach Ryloth zurückzukehren, waren die Gräber, Numa und Goobi. Nicht mehr und nicht weniger. Und Lothal? Sie hasste den Planet. Er tat ihr so fürchterlich in der Seele weh, dass sich ein Kloß fast in ihrem Hals wieder bildete. Sie wollte hier weg...aber konnte sie das einfach so...ihrer Familie sagen?
"Mein Liebling."
Er spürte, dass sie etwas verheimlichte. Das sie ihre Gefühle verbarg und nicht darüber reden wollte. Aber mehr als zu sagen, dass er immer für sie da war, dass er ihr immer zuhörte, das er sie immer auffangen würde...mehr konnte er nicht tun. Sie musste entscheiden, wann sie anfangen wollte zu reden. Wann sie sich öffnen wollte. Das lag allein bei ihr und er würde sie keinesfalls zu etwas drängen.
"Komm. Wir sollten auch langsam ins Bett. Okay?"
Er strich über ihren Kopf.
"Ja, das klingt gut."
Langsam erhob sie sich und rieb sich die Arme.
"Kanan..."
Sie wollte ihn eigentlich auf diesen Streit ansprechen. Das war auch noch...etwas was sie nie geklärt hatten. Zumindest nicht richtig. Aber...der Zeitpunkt war genauso dumm, wie ihre Gedanken den Urlaub abzubrechen.
"Ich liebe dich", fügte sie stattdessen hinzu und sah auf. Er lächelte und seine Augen leuchteten dabei. Dann zog er sie an sich und legte seine Stirn an ihre.
"Ich liebe dich mehr. Mein Engel. Mein Licht."
Er küsste sie sanft. Hera seufzte in den Kuss hinein und erwiderte ihn. Na ja. Das war eben die Wahrheit. Sie liebte ihn so sehr.
"Neue Kosenamen?", fragte sie etwas amüsiert.
"Für dich immer?"
Er nahm sie an der Hand und zog sie Richtung Schlafzimmer.
"Ich hätte auch noch Andere auf Lager."
"Wirklich? Ich bleibe bei Süßer, Süßer."
Hera kicherte und ließ sich mitziehen.
"Ich würde dich ja Süße nennen, aber dann kriege ich nur wieder einen Schlag. Also bleibe ich eher bei Liebling", neckte er sie und schloss die Tür hinter ihnen. Dann zog er sie an sich und küsste ihren Hals. Die Pilotin war etwas überrascht, ließ es dennoch zu.
"Auch nett. Süßer ist mein Spitzname für dich. Nicht für mich."
"Mhm ich protestiere da, aber lass dir die Oberhand."
Er führte sie zum Bett.
"Trage mehr solcher Outfits und ich drehe noch durch."
"Was?"
Sie lachte leise.
"Kanan, das ist ganz normale Kleidung."
"Alles was du trägst liebe ich", raunte er ihr zu und liebkoste sie. Die Twi'lek schloss die Augen und atmete hörbar aus.
"Das ist eine bessere Definition."
Sie sah an seine Schulter und lächelte.
"Ich mag aber deine Outfits auch."
"Findest du? Ich bevorzuge eher meine normalen Klamotten. Obwohl..."
Er grinste schelmisch.
"Findest du den draufgängerischen Style etwas besser?"
"Kanan Jarrus, ich liebe alles an dir. Da ist mir doch die Kleidung egal."
Sie fuhr sanft durch sein offenes Haar. Er schmunzelte und hob sie auf seinen Schoß.
"Du liebst mein Haar oder liege ich da falsch?"
"Vielleicht, vielleicht auch nicht."
Sie küsste ihn auf seinen Hals und strich dabei seine Strähnen aus dem Weg. Er seufzte leise und schloss die Augen.
"Wie sehr ich mir gerade wünschte, dass wir ganz alleine auf der Ghost wären. Nur wir beide."
"Tut mir leid, Chopper hütet mein liebes Schiff. Aber stelle es dir einfach vor."
Sie stieß ihn sanft in die Matratze zurück und beugte sich über ihn.
"Würde ich ja und glaube mir ich würde gerade nichts anderes tun wollen, als dich an mich zu ziehen und dich leidenschaftlich zu verwöhnen...aber die Wände sind dünn. Ich fürchte, da bleibt uns nur kuscheln."
Er zog sie an seine Brust und liebkoste ihre Lekku. Hera seufzte leise.
"Hast ja Recht.."
Sie vergrub sich bei ihm und blickte zu dem Fenster, wo der Vorhang geschlossen war.
Verwundert hob sie den Kopf.
"Hast du es geschlossen?"
"Mir gefällt die Aussicht nicht besonders und außerdem.."
Er lächelte und hob ihr Kinn an.
"Bist du doch der schönste Anblick in der ganzen Galaxis. Wer braucht da schon Fenster?"
"Na ja zum Lüften und atmen."
Sie sah ihn nachdenklich an.
"Du hast es aber nicht wegen mir geschlossen, oder?"
"Sagen wir einfach mal, dass mir der Ausblick auch nicht ganz zusagt."
Er strich über ihre Wange.
"Wie wäre es, wenn wir uns hinlegen und einfach etwas kuscheln? Und alles andere einfach vergessen?"
Sie seufzte, aber nickte leicht und legte sich an seine Brust. Super. Er hatte es wegen ihr geschlossen. Sie wusste es genau. Hera schloss die Augen und atmete Kanans Geruch langsam ein.
"Ich liebe dich.."
"Liebe dich mehr."
Er deckte sie zu und legte seinen Kopf an ihren.
"Meine Hera.."
"Versprich mir, mich nicht alleine zulassen", flüsterte sie und schluckte. Er strich ihr über den Rücken und küsste sie auf die Stirn.
"Niemals, Hera. Ich verspreche es dir. Ich bin immer bei dir, ganz egal was geschieht."
"Ich hoffe es."
Ihr liefen Tränen hinunter, schluchzte aber nicht. Sie vergrub sich einfach bei Kanan und versuchte zu schlafen. Worte konnten sie nicht trösten, aber dafür Gesten. Er schloss sie fest in seine Arme und strich ihr über den Rücken bis sie schließlich beide langsam einschliefen. Der Tag hatte an ihnen beiden gezerrt und die Müdigkeit übermannte sie.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top