44. Kapitel

Was die beiden nicht ahnen konnten war, dass Ezra nicht der Einzige in dieser Nacht war, der solch einen Albtraum durchgemacht hatte. Einen, der ihn seelisch und mental alles abverlangte und ihn fast schon traumatisierte. Nein. Das war er nicht. 

Es schien Ewigkeiten gedauert zu haben, aber schließlich hatte Kanan es doch irgendwie geschafft nach diesem katastrophalen Tag in den Schlaf zu finden. Und bei der Macht dieser war wirklich eine einzige Katastrophe gewesen. Denn es schien, als wollte er kein einziges Mal aufwachen. Er wollte es nicht und konnte es nicht. Das Wollen lag eher an dem was er sah.

Man konnte meinen, dass es wie bei Ezra zuvor gewesen war. Der Jedi hatte sich wie sein Sohn zuvor im Tempel wiedergefunden...aber das war es auch schon mit den Gemeinsamkeiten. An sich war es erstmal nichts Ungewöhnliches gewesen. Das sah beim zweiten Hinsehen völlig anders aus. Ezra sprach eigentlich mit jedem Meister, auch so tat er das, aber das...war anders gewesen. Irgendwie komischer und richtig anders. So vertraut, so wie normal mit ihm selbst. Er schien mit einer Person zu reden, die er nicht erkennen konnte. Allerdings schien es eine weibliche Jedi zu sein, denn er hörte etwas ihre Stimme. Eine Stimme, die ihm irgendwie vertraut vorkam. Sie und Ezra befanden sich am Ende des Ganges. Kanan hingegen befand sich am etwas weiter weg und konnte nur die Szene beobachten. Was war das hier? Ein Traum? Oder mehr...wieder eine Art der Traumbegegnung?

Er wusste das nicht so genau. Er hoffte zumindest das es irgendwie endete, denn er verstand gar nichts und er wollte es auch nicht verstehen.

Er wollte nur noch zurück, sich verkriechen und einfach vergessen was geschehen war. Vor allem seinen unglaublich dummen Streit mit Ezra. Aber...er hatte einfach nicht mehr an sich halten können. Wie denn auch? Erst haute Ezra ab, dann bekamen er und Max noch das Gespräch mit zum Thema Abstand und dann wagte es sich dieser Mistkerl seine Hand auf Ezras Schulter zu legen. Das war seine und ausschließlich seine Geste bei Ezra und schon gar nicht von einem Fremden geduldet! Und dann...dann dieser Streit, der in jeder Hinsicht eskaliert und Sachen gesagt worden waren, die niemals so gemeint worden waren. Aber in der Wut und in der Verzweiflung sagte man sehr viel, was man nicht mehr zurücknehmen konnte. Kanan rieb sich den Nacken und suchte irgendwie einen Weg hier raus. Was war das nur? Bildete er es sich ein? Nein, tat er nicht..oder?

Der Traum war doch nur ein Traum, aber...aber er wirkte so real. So unglaublich real.

"Okay, okay ich lasse dich schon in Frieden. Aber wir sehen uns nachher. Falls mein Sohn dich nicht ganz in Beschlag nimmt", hörte er Ezra lachen, der sich zu entfernen schien. Irgendwie...irgendwie sah er etwas anders aus. Auf den ersten Blick schien alles wie immer zu sein, aber auf dem Zweiten...seit wann waren seine Haare wieder kürzer?

Er sah ihn nachdenklich an.

"Ezra?"

Der Jedi schien ihn gar nicht zu bemerken, sondern war in einem Data - Pad vertieft. Von Kanan schien er keine Notiz zu nehmen und dieser ahnte wieso. Natürlich. Es war eine Traumbegegnung. Das hier war Ezra. Nur....mit kürzeren Haaren?

"Hallo? Kid?"

Er winkte sehr öffentlich.

Ezra blickte nicht mal auf.

"Guten Tag, Meister."

Nichts. Sonst absolut nichts. Nun zumindest ignorierte er ihn nicht. Aber das..

"Hallo..wie gehts dir?", fragte er vorsichtig. Er hasste es wenn sie zuvor gestitten hatten. Und nun..na ja sie waren beide wohl etwas runtergekommen. Jedenfalls hoffte er das. Doch Ezra winkte nur ab und sah nach wie vor nicht auf.

"Bestens. Kann nicht klagen. Und euch?"

Kanan blinzelte. Euch?

"Mir gehts gut. Du..du musst nicht so formell sein."

Das war er nie. Nur...nein, Ezra war niemals so formell zu ihm. Das Höchste war, dass er ihn ab und an Meister nannte, aber dann mehr aus Spaß oder mehr wenn er sauer war. Aber das?

Ezra blickte auf.

"Formell? Ich wahre nur Respekt, Meister Jarrus. Wenn Ihr mich bitte entschuldigen würdet."

Kanan verstand nichts mehr.

"Aber.."

Ezra ging an ihm vorbei.

Ezra machte das absichtlich. Natürlich! Etwas anderes kam nicht in Frage! Kanan konnte es nicht fassen wie kindisch das war. Das war ja wohl nicht sein verdammter Ernst!

"Das ist ein Witz oder? Du musst nicht so zu mir sein. Wirklich nicht."

Auch wenn sie sich gestritten hatten...aber das konnte Ezra nicht bringen. Da war ja Nichtachtung noch besser als das. Ezra drehte sich verwirrt um.

"Wovon redet Ihr, Meister? Und seit wann sind wir beim Du?"

"Schon immer, jetzt mach doch keinen.."

"Ezra? Ezra, wo bist du?"

Kanan kannte diese Stimme und für einen Moment dachte er, dass er sich im falschen Film befinden würde. Ezras Augen hellten sich auf und er grinste, als August zu ihnen stieß.

"Hey, Meister. Wo hast du dich denn rumgetrieben? Du hast dich doch nicht verlaufen", neckte Ezra ihn und das mit so einer Vertrautheit, dass Kanan schlecht wurde.

"Ich? Du spinnst."

August verschränkte die Arme hinter seinem Rücken.

"Meister Jarrus."

"M-meister..."

Kanan konnte es nicht fassen. Was....was spielte sich hier ab?! Was war das?!

Ezra stieß August an.

"Was gibt es? Oder wolltest du sichergehen, dass du mich nicht wieder verloren hast."

"Mein lieber Padawan. Wenn du so viel Zeit in dein Lichtschwerttraining, wie in deine Schlagfertigkeit legen würdest, dann würdest du Ahsoka Konkurrenz machen."

Kanan schien es, als ob man ihn den Boden unter den Füßen weggezogen hätte.

Padawan?! Nein, nein das war...Ezra war sein Padawan, allein seiner! Sein kid, sein Junge! Nicht der von..

"Man kann nicht alles haben und nebenbei bemerkt ich bin sehr gut. Immerhin schlage ich dich öfter, alter Mann."

Das konnte nur ein Witz sein. Das konnte nur eine Illusion sein.

"In deinen Träumen junger Mann."

August lächelte und sah zu Kanan.

"Meister. Wenn Ihr Ahsoka sucht, sie ist unterwegs in das Archiv."

Kanan verarbeitete die Worte nur langsam. Was...was war das? Was bedeutete das? Moment. Hatte Ezra etwa....oh ja natürlich! Anders konnte es nicht sein! Das alles war nur Theater wegen ihrem Streit.

"Nein, um...um ehrlich zu sein war ich auf der Suche nach Euren Padawan."

Allein dieser Satz ließ Kanan übel werden. Ezra war sein Padawan, nur seiner. Dieser blickte erstaunt auf.

"Oh ich verstehe. Was gibt es denn?"

Oh das machte Ezra gut.

"Unter vier Augen. Es ist eine überaus private Sache."

Na warte...

"Natürlich. Stell dich nicht so an. Bleibe hier, ich erwarte dich."

August nickte ihm zu und ging langsam seinen Weg.

"Bis gleich, Meister. Und vergiss nicht das du heute Abend bei uns eingeladen bist. Sabine und die Kids freuen sich schon. Die Kleinen freuen sich auf ihren Opa."

Als ob es noch kein Beweis geben würde, aber spätestens hier ging dieser Scherz eindeutig zu weit. Kanan blinzelte und sah August an, der lachte.

"Sicher. Ich vergesse es nicht."

"Gut. Das würde ich dir auch übel nehmen, Meister."

Ezra lachte und bemerkte Kanans erstarrtes Gesicht.

"Mein Meister hat mich aufgezogen und ist wie mein Vater für mich. Meine Kids lieben ihn als ihren Opa."

Nur leider fasste er die Mimik völlig falsch auf.

Denn er war erstarrt darüber, was er so hörte. Was er sah.

"N-nein das kann nicht sein."

Ezra hob eine Braue.

"Wie? Na ja wir sind nicht biologisch verwandt, aber nach mandalorianischer Art zählt nur das Band."

Er steckte sein Datapad weg.

"Aber genug von mir. Wie kann ich Ihnen helfen, Meister Jarrus?"

Sie hatten sich gestritten, ja. Aber das....da hörte einfach alles auf.

"Nein. Nein, du verstehst nicht. Ich bin dein Vater. Ich hab dich mit Hera gefunden und aufgezogen. Du hast eine Schwester, einen Padawan!"

Ezra blickte ihn verblüfft an.

"Ihr seid mein..? Oh schon klar. Wer von den Jünglingen ist euch etwas schuldig? Oder war es meine liebe Schwester selbst, die Euch beauftragt hat?"

Ezra schüttelte lachend den Kopf.

"Sinya lässt sich wirklich immer etwas Neues einfallen. Ihr mein Vater, natürlich. Und General Syndulla am Besten noch meine Mutter, klar. Nein, was für eine Geschichte! Und einen Padawan? Ich habe bereits meinen Zweiten und zwar meinen Sohn Falon. Aber Ihr macht das echt gut. Wirklich."

"Was?"

Kanan wusste nicht was ihm mehr Angst machte. Das sein Sohn mit dieser Sith abhing, oder das er einfach...alles bestritt.

"Nein. Ich bin es wirklich. Deine Schwester ist Depa. Und.."

Ezra lachte nun noch etwas mehr.

"Depa Syndulla? Meine Schwester? Das ist zu köstlich! Jeder weiß doch das wir uns nicht ausstehen können. Wirklich wer auch immer Euch beauftragt hat."

Er strich sich eine Lachträne aus dem Auge.

"Ihr mein Vater. Sicher. Wir haben doch höchstens drei Sätze miteinander geredet. Noch dazu können wir uns gar nicht ausstehen. Sinya zieht mich immer auf. Gott die kriegt das zurück."

"Moment, nicht ausstehen? Aber.."

Ezra unterbrach ihn.

"Wir meiden uns normal. Ehrlich, Meister, normal bedacht ihr mich keines Blickes. Und jetzt wollt ausgerechnet ihr mir verklickern, dass Ihr mein Vater seid. Nein wirklich. Ihr wärt der Letzte, den ich so bezeichnen würde. Oh hat Sinya mich drangekriegt. Na warte."

Kanan fasste an seinen Kopf.

"Das ist eine Illusion. Das ist.."

"Dad? Dad, was tust du hier?"

Er blinzelte und...eine erwachsene Depa lief auf sie zu. Ihr Blick wenig begeistert auf Ezra gerichtet.

"Oh..Meister."

"Padawan."

Kanan konnte es nicht fassen, was er da hörte. Da...da war so viel Abscheu und Verachtung in ihren Stimmen. Auch wie sie sich ansahen...überhaupt nicht mehr das, was er gewohnt war. Das war keine Neckerei. Das war absolute Abwertung.

"Du weißt nicht zufällig wer mein Lichtschwert geklaut und es im Meditationsraum versteckt hat? Oder wer vor ein paar Tagen versucht hat mich auszusperren?"

Ezra schnaubte.

"Ich nicht. Und ich verbessere dich. Ritter. Ich bin ein Jedi. Das seit einem halben Jahr."

Sie schnaubte.

"Ihr braucht mich nicht immer wie ein Kind zu behandeln. Ihre Sachen sind mir egal."

"Sicher. Wer hat denn versucht mich vor dem ganzen Rat zu demütigen? Oder mich bei der letzten Mission fast getötet, nur weil du es nicht für nötig gehalten hast dich an den Plan zu halten. Ich sagte Meisterin Tano sofort, dass das nicht hinhaut, aber nein. Du bist ja eh ihr Liebling."

Unter anderen Umständen hätte Kanan gelacht und gesagt, dass sie das klasse machten. Das er fast darauf reingefallen wäre. Aber das...das wurde ja alles jede Sekunde schlimmer.

"Getötet? Bei allem gebührenden Respekt, ich habe nicht die Mine gelegt und wäre fast drauf gefallen. Wenn ihr zu unfähig seid, dann kann ich auch nichts machen."

Sie schüttelte den Kopf und wandte sich an ihren Vater.

"Mein Sohn wartet unten seid einer Stunde um mit dir zu trainieren."

Kanan war starr vor Schreck. Seine Kinder..stritten, Caleb gab es nicht, und er sollte was tun?!

"D-du hast ein Kind?"

"Dad, ich bin echt schlecht gelaunt. Können wir die Spielchen lassen? Was ist heute dein Problem? Hat er was getan?"

"Nein habe ich nicht. Er hat mich angesprochen und nicht ich ihn", maulte Ezra und verdrehte die Augen.

"Meine Schwester hat ihn wohl angeheuert mich reinzulegen. Demnach wäre er mein Vater und du meine Schwester. Du. Da würde ich doch eher mit einem Inquisitor verwandt sein."

Ezra verschränkte die Arme.

"Kann ich jetzt gehen? Ich muss euch respektieren, aber das wars. Sonst noch etwas, Meister?"

Kanan hatte Ezra noch nie in so einem Tonfall zu ihm sprechen gehört. Das...das war überhaupt nicht Ezra. Machte er das alles nur wegen dem Streit? Das ging zu weit. Und es reichte ihm jetzt.

"Aber.."

"Vater, jetzt mach keine Faxen. Es reicht doch schon das Mum durch ihre Arbeit strapaziert ist. Hör auf, okay?"

Depa legte ihre Hand an die Hüfte.

Vater?! Das wurde ja immer besser! Keines von seinen Kindern nannte ihn Vater.

"Wieso gehst du nicht einfach und lässt mich zur Abwechslung mal in Ruhe?", hakte Ezra nach und sah Depa finster an.

"Er wollte irgendetwas mit mir besprechen und ich hätte es gerne hinter mir. Ich mag eure Gesellschaft genauso wenig."

"Moment, nach deiner Meinung hat dich keiner gefragt."

"Hört auf, beide. Sowas...das ist doch ein Witz?!"

Ezra und Depa sahen nun Kanan genervt an.

"Ein Witz? Ja finde ich auch. Normalerweise habe ich nichts mit euch zu tun, aber das? Das reicht mir für das nächste Jahr. Kommt zum Punkt, Meister. Es gibt Leute, die heute noch etwas erledigen wollen. Im Gegensatz zu dem Ritter hier übernehme ich Verantwortung."

"Moment, das tue ich auch!"

Sie sah ihn genervt an.

Kanan sah beide an und fasste an seinen Kopf.

"N-nein."

Das konnte nicht sein. Da...da musste Ezra noch sein. Sein Ezra. Das war doch nicht..

"Dad, da bist du ja!"

Caleb flitzte um die Ecke. Es...es war Caleb. Ganz sicher. Wenigstens ein vertrautes, normales Gesicht. Kanan lächelte etwas und sah sich Caleb an, der sich an Ezra schmiegte.

"Irgendwas stimmt hier aber nicht."

Doch Caleb lächelte nicht zurück. Im Gegenteil. Er klammerte sich an Ezra, der ihn dicht bei sich hielt.

"Dad...wieso bist du nicht bei August? Wieso bei denen?"

Depa verdrehte die Augen.

"Vater. Komm."

Kanan schüttelte den Kopf.

"Aber."

"Nein, es reicht. Hör auf."

"Gehe doch schon mal zu deinem Opa, Falon. Er erwartet mich bereits. Meister Jarrus hier wollte noch irgendetwas mit mir besprechen. Ich weiß zwar nicht wieso, aber gut."

Falon?!

"Moment, er heißt Caleb, nicht-"

Depa fasste an ihre Stirn.

"Soll ich Mutter anrufen?", fragte sie.

"Wäre besser. Ich glaube dein Vater hat etwas an der Birne. Mehr als ohnehin schon", murmelte Ezra. Caleb nein Falon nein Caleb blinzelte.

"....wieso soll ich Caleb heißen?"

"Na, weil ich der Vater deines Vaters bin."

Depa sah nun amüsiert ihren Vater an.

"Und ich bin Ahsokas Tochter."

"Schon wieder diese Masche. Sinya hat es zu gut gemeint", seufzte Ezra und schüttelte den Kopf.

"Also? Besprechen wir das kurz oder nicht? Ich habe keine Lust von unserer Großmeisterin wieder ne Standpauke zu bekommen."

Caleb schluckte.

"Dad, der macht mir Angst.."

Kanan dachte er hätte den Verstand verloren.

"Nein, bitte.."

Die Twi'lek sah Ezra an.

"Ich entschuldige meinen Vater. Ich glaube er hat die Tabletten meiner Mutter genommen."

"Glaube ich auch. Obwohl ich nicht für einen Moment glaube, dass es dir Leid tut."

Ezra sah zu Caleb.

"Lauf zu Opa, Kleiner. Ich komme sofort."

Caleb beäugte Kanan noch einmal, dann nickte er.

"Okay."

Damit lief er los. Sein Vater wandte sich an Depa.

"Muss ich dich anweisen zu gehen? Sonst nervt mich dein Vater später nochmal und darauf kann ich verzichten."

Depa sah ihn lange an.

"Schade das du so ein Idiot bist, sonst würde ich glatt sagen es wäre süß, wie du dich um den Jedi-Orden kümmerst."

Ezra schnaubte.

"Und schade das du so eine Zicke bist, sonst könnte man den einen oder anderen Spaß mit dir haben. Aber ich werde dich nie ausstehen können, Syndulla."

"Gleichfalls Bridger."

Sie salutierte mit zwei Fingern, ziemlich abwertend und ging ihren Weg. Kanan schluckte.

"Ezra, ich sage die Wahrheit, hier stimmt irgendwas nicht."

"Meister Bridger, wenn ich Euch erinnern darf. Und ja das scheint mir auch so. Ihr seid komplett daneben. Aber ich muss mich ja fügen.."

Er machte eine Gestik.

"Also? Worüber wolltet ihr mit mir reden? Und bitte kurz."

"Darum geht's ja! Irgendwas ist hier definitiv falsch! Ich bin dein Vater, nicht August!"

Er sah ihn verzweifelt an. Ezra sah ihn für einen Moment an. Kanan dachte schon, dass er sich wirklich nur alles eingebildet hatte, dann...

"Also langsam ist es nicht mehr lustig. Ihr könnt aufhören."

"Nein werde ich nicht. Es ist kein Spaß, ich meine es vollkommen ernst!"

Ezra rollte mit den Augen.

"Ich auch. Am Besten erzählt Ihr mir noch, dass ich Euer Padawan gewesen wäre. Sicher."

"Das bist du! Du bist mein Sohn, wir haben dich auf Lothal gefunden, mit dir gekämpft, die Rebellion unterstützt. Wir haben dich adoptiert, Hera und ich. Bitte hör auf mit den Faxen! Du weißt gar nicht wie weh mir das tut!"

Ezras Miene wurde augenblicklich finster.

"Erwähnt niemals Lothal und schon gar nicht diese feige Rebellion! Sie haben es zugelassen, dass meine Heimat in Schutt und Asche untergeht. Das nichts außer einem verbrannten Planeten übrig geblieben ist."

Er schnaubte.

"Faxen? Ich sage die Wahrheit. Lieber hätte ich mich dem Imperium angeschlossen, als von Euch und dem General adoptiert worden zu sein. Und dann noch diese Zicke als Schwester? Was für eine Horrorvorstellung.."

Die erlebte Kanan gerade selbst. Tat er das nur, weil er seine Eifersucht nicht zugegeben hatte? Deswegen dieses Theater?

"Ezra...das..das muss alles ein Witz sein, das kannst du doch nicht ernst meinen! Wir sind deine Familie! Zeb und Sabine, wir sind zusammen auf der Ghost mit Hera herumgeflogen und haben Leuten geholfen. Bitte hör auf, okay! Ich..ich war eifersüchtig, ja. Aber...das ändert doch nichts."

Kanan war komplett am Verzweifeln. War es das? Hatte er durch seine Eifersucht und seinem verdammten Stolz seinen kleinen Jungen verloren? Ezra sah ihn zutiefst verwirrt, aber noch immer abschätzig an.

"Nein und ich verstehe gar nichts. Meine Schwester hat mich auf Lothal gefunden und August hat mich trainiert und mich zu seinem Padawan gemacht. Ich kenne General Syndulla und den Lasat nur flüchtig, was redet ihr da? Sabine ist meine Frau, aber ich war in meinem Leben noch nie auf der Ghost. Was für ein Unsinn. Und was für eine Eifersucht? Ihr macht noch weniger Sinn als sonst und diesmal redet ihr sogar mit mir. Und ihr gehört bestimmt nicht zu meiner Familie. Wir sind einander vollkommen fremd und dabei bleibt es auch."

Damit wandte sich Ezra ab. Kanan sah ihm einfach nur nach und fasste an seinen Kopf.

"Nein, nein, nein. Das ist nicht real. Das ist.."

Fremd. Nein. Nein das waren sie sich nicht. Kanan kannte Ezra. Er konnte in seinem Sohn lesen wie in einem offenen Buch. Und das würde er auch beweisen, dann würde Ezra endlich diese Scharade aufgeben. Diesen Unsinn. Und ihr Streit wäre vergessen. Ja! Ja, nur so konnte es sein!

"Was zum..?!"

Kanan packte Ezra am Handgelenk und zog ihn in den nächsten leeren Raum. So leicht gab er bestimmt nicht auf!

"Du bist Ezra Bridger. Du bist am Tag des Imperiums geboren. Du hast deinen Lichtschwertkristall im Tempel von Lothal gefunden, erinnerst du dich?"

Ezra knurrte.

"Was soll der Unsinn?! Ich war mit meinem Meister auf Illum! Und ja mein Geburtstag mag stimmen, aber das weiß jeder im Tempel. Jetzt lasst mich in Frieden!"

"Du..."

Er atmete tief durch.

"Das ist ein Scherz. Das ist alles nicht wahr."

"Nein. Euer Schwachsinn ist das. Was wollt ihr von mir? Wir kennen uns nicht!"

"Nein, das stimmt nicht, ich verstehe nicht.."

"Ihr versteht nichts? Ich verstehe nichts, weil das alles absoluter Unsinn ist! Wir können uns nicht ausstehen! Ahsoka hat Probleme mit uns! Weshalb aufeinmal diese Nummer? Ist das eine Falle? Ein Trick?"

"Nein! Um der Macht Willen, ich sage die Wahrheit!"

"Tust du nicht! Ihr denkt euch nur Hirngespinste aus. Wie kommt ihr auf so einen Quatsch? Ich habe niemals auf Lothal meinen Kristall gefunden auf Lothal ist kein Tempel! Mal ganz zu schweigen von dieser lächerlichen Behauptung ich wäre euer Sohn. Ihr hasst mich!"

"Das tue ich nicht! Ich liebe dich, ich hab dich adoptiert, Hera hat es vorgeschlagen, damals nach dieser Katastrophe.."

"Nach welcher Katastrophe?! Adoptiert? Habt ihr einen zu sehr über den Durst getrunken oder wie kann euch so einen Unsinn in den Kopf kommen?!"

Ezra verschränkte die Arme und schnaubte. Er glaubte ihm kein Wort.

"Das ist kein Unsinn! Hör doch endlich auf sowas zu sagen!", erwiderte Kanan aufgebracht.

Er war langsam einem Nervenzusammenbruch nahe.

"Bitte, dann lasst mich mit diesem Quatsch in Ruhe! Ihr wisst nichts über mich! Weil wir uns einander vollkommen gleich sind! Wir haben nichts miteinander zu tun!"

"Doch, wir haben ein unzerstörbares Band, erinnere dich doch!"

Ezra konnte nur lachen.

"Ein was?! Das habe ich nur mit einem und das mit meinem Vater und Meister. Und zwar mit August!"

Das waren Worte, die Kanan den Boden unter den Füßen weggezogen.

Welche, vor denen er sich irgendwie gefürchtet hatte.

"N-nein. Nur mit mir, Ezra. Ich-"

"Muss ich es noch aufschreiben? Ihr hasst mich. Ihr konntet mich nie leiden. Also was soll dieser ganze Unsinn? Du bist nicht mein Vater."

"Das stimmt nicht, Ezra, bitte."

Diese Worte...diese Worte schienen ihn zu zerreißen. Ihn das Herz zu zerfetzen. Er wusste sich nicht anders zu helfen und drückte seinen Jungen fest an sich. Er wusste alles über seinen Sohn. Und das musste er begreifen! Das er die Wahrheit sagte. Das er sein kleiner Jedi war.

"Du bist mein Junge. Du bist mein Kind, versteh das doch. August ist nicht dein Meister, nicht dein Vater!"

"Natürlich ist er das! Lass mich los!"

Ezra versuchte sich zu wehren.

"Lass mich in Ruhe!"

Er stieß nach einem kleinen "Kampf" gegen die Arme des Jedi, Kanan von sich.

"Ezra.."

"Meister Bridger für dich. Du magst ja das ein oder andere über mich zu wissen, aber das bedeutet auf keinen Fall, dass du auch nur irgendwie die Wahrheit sagst! August ist mein Vater, er ist mein bester Freund und mein Meister! Ich weiß nicht was dir in den Sinn gekommen ist, aber ich verabscheue dich nach wie vor! Lass mich gefälligst in Ruhe! Ich will nichts mit dir zu tun haben!"

Ezra schnaubte und sah ihn finster an.

"Aber, Ezra.."

Damit wurde er stehen gelassen. Kanan sah ihm keuchend nach und sank dann langsam auf die Knie.

"Nein.."

Er schloss die Augen und Tränen liefen über seine Wangen. Dieser Schmerz in seinem Herzen war nicht zu beschreiben. Wieso tat Ezra das? War es wirklich wegen ihrem Streit? Hatte er ihn verloren und es war seine Schuld? Hatte...hatte August ihn ersetzt?

Er schluchzte leise. Nicht nur in diesem Traum, sondern auch in seinem Bett. Scheinbar konnte er nicht aufwachen. Er wollte, dass es ein Traum war. Doch irgendwo wusste er, dass es überall so sein könnte.

Hera sah etwas verwundert in das Schlafzimmer hinein und schloss die Tür, als sie drin war.

"Süßer?"

Sie ging langsam zum Bett, wobei sie hineinkletterte.

"Kanan?"

Er wachte nicht auf und scheinbar schien er nicht aufzuhören, zu weinen. Es brach ihr das Herz, wenn sie ihn so sah.

"Schatz, wach auf."

Sie rüttelte an ihm.

Sein Schluchzen wurde noch lauter und er verkrampfte seine Hände in der Decke.

"Ezra...Ezra, das kannst du mir nicht antun. Bitte!"

Er bewegte seinen Kopf.

"Es tut mir Leid! Geh nicht! Lass mich nicht allein!"

Seine Stimme klang gebrochen. Vollkommen von Trauer und Verzweiflung geprägt. Sie biss sich auf die Unterlippe und rüttelte etwas mehr an ihm.

"Kanan. Kanan, wach auf. Es ist nur ein Traum."

Nichts.

Sie fasste an seine Wangen und bemerkte, dass sie ganz nass waren. Bei der Macht was träumte er nur?

"Glaube mir. Bitte. Ich sage die Wahrheit!"

Hera hielt ihn fest und strich über seine Wange.

"Sch. Kanan, ich bins. Wach auf."

Sie legte ihre Stirn an seine.

"Beruhige dich.."

Sein Schluchzen brach ihr das Herz. Wie lange sie dort lagen wusste sie nicht, aber nach gefühlter Ewigkeit wurde sein Schluchzen leiser und weniger. Seine Augenlider flatterten und mit Tränenbesetzten Augen blickte er seine Frau an.

"H-hera?"

Sie blickte etwas erleichtert zurück und strich über seinen Kopf.

"Hey."

Kanan sah sie an und langsam half sie ihm aufzusitzen.

"Geht es wieder? Du saßt wirklich fest.."

Er antwortete nicht, sondern legte seine Hände auf ihre Schultern und blickte sie fast schon flehend an.

"Bitte sage mir, dass es wahr ist. Das alles wahr ist. Bitte!"

Hera blinzelte und wich etwas zurück.

"Liebling, ich verstehe nicht.."

"Ist es wahr?! Es ist alles wahr, richtig? Sage es mir!"

Sie hatte ihren Mann noch nie so erlebt. Er wirkte vollkommen aus der Bahn geworfen.

"Was soll denn wahr sein? Ich weiß nicht, wovon du sprichst!"

Kanan schluckte. Dann legte er los.

"Das wir damals Ezra gefunden haben. Das wir ihn gefunden haben und niemand anderer. Das er zu uns an Bord kam und mein Padawan geworden ist. Meiner. Nur meiner. Das wir eine Familie aufgebaut haben, die stärker nicht sein könnte. Das Depa und Ezra ein Herz und eine Seele sind und sich nicht verachten und hassen. Das Sinya eine Sith ist und Ezra sich von ihr fernhält. Das Caleb Caleb heißt. Das Ezra und ich uns duzen, dass wir...dass wir miteinander reden und uns sehr nahe, so nahe wie es nur möglich ist stehen. Das wir alles voneinander wissen. Das er unser Sohn ist. Mein Sohn. Mein Junge, mein kleiner Jedi. Mein Padawan, mein kid. Das ich sein Meister und Vater bin, sein bester Freund. Das er mich liebt, dass ich ihn unendlich liebe. Das er nicht dasselbe bei diesem Mistkerl denkt."

Er sah sie flehend an.

"Sage mir, dass es stimmt. Das niemand mich ersetzt und Ezra mich als sein Meister will. Das er mich als seinen Vater sieht. Das...das er mich liebt."

Hera sah ihn lange an. Bei der Macht, was hatte er geträumt?

"Ja. Ja, natürlich. Du bist sein Vater. Natürlich habt ihr gestritten, aber daran ändert sich doch nichts, Süßer. Alles ist okay."

Kanan schüttelte den Kopf. Er sah zur Seite und erneut kamen ihm die Tränen.

"Ich habe alles zerstört, Hera. Ich...ich habe mich von meiner Eifersucht und meinen Stolz blenden lassen. Ich...ich wollte es mir nicht eingestehen. Ich...ich wollte nicht.."

Er legte seine Hände vor sein Gesicht.

"Er hasst mich. Er will nichts mehr von mir wissen."

Hera ruckte näher zu ihm

"Aber das ist nicht wahr. Er liebt dich über alles. So sehr, Liebling. Nur wegen Eifersucht, zerstört sich nicht gleich alles. Wie oft wären wir dann an uns gescheitert?"

Sie fuhr liebevoll über seinen Kopf.

"Ich..ich weiß, dass es gerade so schwarz aussieht, aber...vielleicht fällt euch beiden ja ein...was ihr machen müsst. Morgen."

"Ich habe ihm so schlimme Dinge gesagt. Ich...ich hatte mich nicht mehr im Griff. Dieser Mistkerl ist einfach immer bei ihm und...Ezra...Ezra hat mich einfach ersetzt. Er hat sich aus dem Haus geschlichen um zu ihm zu kommen. Das..das sagt alles. Er will nichts mehr mit mir zu tun haben, hat..hat er gesagt."

Sie sah ihn traurig an und lehnte ihren Kopf an seinen, eine Hand ergriff sie.

"Nein. Nein, du kennst Ezra. Er braucht uns. Genauso wie wir ihn brauchen. Das wird er sehen.."

"Nein. Er will seinen Freiraum. Er will Abstand."

Kanan schloss die Augen.

"Ich wusste, dass ich nicht gut genug für ihn bin. Immer und zwar in jeglicher Hinsicht."

"Jetzt redest du aber wirres Zeug, Kanan", wandte sie ein.

"Du hast ihm immer gut getan, du kannst doch nicht was anderes behaupten."

"Siehst du doch wie ich das getan habe. Ich habe ihm immer nur Schwierigkeiten gemacht und ihn verletzt. Ich war nie wirklich für ihn da. Ich...ich war nie der Meister, der Vater..den er verdient hat. Das ist die Wahrheit. Siehst du doch."

Hera sah ihn musternd an.

"Nein. Was ich sehe ist ein besorgter und trauriger Vater, der nicht weiß was er tun soll."

"Der sein Kind durch seine eigene Dummheit verloren hat."

Er schluckte.

"Wie Hera? Wie konnte das passieren? Wieso...wieso habe ich es nicht einfach zugegeben? Mehr...mehr hätte es nicht gebraucht."

"Manchmal wollen wir alle unsere Gefühle verstecken um etwas größeres zu entgehen, Kanan. Du kennst das doch zu gut, oder?"

Er blinzelte leicht und erinnerte sich an verschiedene Situationen in seinem Leben. Als er Hera die Liebe gestand und sie es nicht zulassen konnte, er ihr trotzdem wichtig war. Dort hatte er sich nicht eingestehen wollen, dass es eventuell keine Chance gab. Als sie auf Lasan waren und nach Überlebenden suchten, wollte er seinem Gefühl vertrauen, sich nicht eingestehen, dass niemand mehr lebte. Dann hatte er Zeb gefunden. Ein junges Mädchen, malend am Straßenrand zu finden, war auch ein Teil davon. Er wollte nicht weiter, weil er sich nicht eingestehen wollte, dass sie umsonst dort saß. Das sie mehr durchgemacht hatte, genau wie er. Und dann Lothal. Damals wollte er sich nicht eingestehen, dass er die Pflicht hatte Ezra zu trainieren. Und nur Dank Hera hatte er den Stups bekommen.

"Vielleicht hätte ich auch etwas mehr zuhören sollen", wandte sie ein.

"Jedenfalls...weiß ich, dass Ezra nichts macht, was er noch bereut. Und du? Du sowieso nicht. Ihr habt immer euren Weg gefunden."

"Er hat jetzt August. Mich...mich braucht er nicht mehr."

Kanan blickte zur Seite und schloss die Augen. Er wusste das es wahr war. Alles sagte ihm das. Ezra hatte ihn ersetzt. Er würde sich niemals einen neuen Padawan annehmen, aber Ezra schien das nicht so zu sehen wie er. Er hatte lieber August, den tollen Meister.

"Das glaubst du doch wohl selbst nicht", erwiderte Hera. Kanan antwortete nicht und wandte nur den Kopf ab. Dann fühlte er wie zwei Arme ihn fest umschlangen und Hera ihren Kopf an seinen legte.

"Doch", sagte er leise und schluckte.

"Also ich nicht. Ich denke er wird dich immer brauchen. So wie du ihn brauchst. Er liebt dich. Mindestens genauso sehr wie ich dich und Depa liebe, tut er das auch."

Sie küsste ihn liebevoll auf den Kopf.

"Das war mal. Er hat mich gebraucht, als er klein war. Was kann ich ihm noch beibringen? Nichts mehr."

Er schluckte.

"Er hat einen neuen Meister, Hera. Vielleicht...vielleicht sollte ich dasselbe machen."

"Wenn du das machst, werde ich dich schlagen."

Sie sah ihn an.

"Hörst du dir selbst denn zu? Wenn du grade mein Mann sein würdest, würdest du nachdenken, wie du es machst ihn davon abzubringen."

"Wovon? Er wird nicht gehen. Schon allein wegen Sabine nicht. Das...das glaube ich nicht. Er..er will nur Abstand. Vermutlich...ist das das Beste."

"Und mein Mann würde lieber mit seinem Sohn reden, anstatt sowas zu sagen."

"Ich habe es versucht. Aber...aber es hat nur alles schlimmer gemacht. Ich..ich habe verloren, Hera. August hat gewonnen. Siehe es ein."

"Wieso soll ich etwas einsehen, was so weit weg ist, Kanan? Dieser Gedanke ist dumm, das weißt du."

"Ach ja? Und wieso nimmst du es an? Es ist doch offensichtlich, Hera."

"Weil ich unser Kind kenne. Weil du dein Kind kennst."

"Ich...ich weiß nicht ob er noch meines ist."

Bilder kamen in ihm hoch und er sah wieder diesen Traum. Diesen Ezra, der überhaupt nichts mit seinem Sohn gemein hatte. Gar nichts.

"Ich...ich habe immer gefürchtet, dass das kommt. Das er mich Leid ist und sich einen neuen Meister sucht."

"So wie er es immer bei dir dachte", murmelte sie.

Er schüttelte den Kopf.

"Das sehe ich. Er hätte nie einen Grund dazu gehabt. Niemals."

"Du kennst Ezras Zweifel, was ihn angeht. Die hatte er immer und wird sie auch immer haben. Gerade nach Sinya wäre das ihm kaum übel zu nehmen."

Sie küsste ihn auf den Kopf und erhob sich, dabei ging sie zum Schrank um ihm ein T-Shirt herauszuholen, dabei nahm sie auch ihre Schlafsachen.

"Erinnere mich nicht daran. Er hat so furchtbar gelitten danach. Selbst nach unserer Aussprache hat er sich die ersten Tage nicht getraut wirklich mit mir zu reden. Er hat wirklich gedacht, dass ich ihn gehasst habe. Selbst wenn er sich hingelegt hatte ist er immer so weit von mir weggerückt wie möglich, wenn ich an seinem Bett saß. Er war so verunsichert und so ängstlich", murmelte der Jedi und nahm gedankenversunken sein Shirt entgegen. Hera sah ihn an und zog sich dabei langsam um.

"Na ja, du musst zugeben, dass mit Sinya hat sehr überrascht."

Sie gähnte beim Zusammenfalten ihrer Wäsche und legte sie weg.

"Das hat es uns alle."

Kanan seufzte.

"Weißt du noch? Wie wir den Abend in seiner Akte gelesen haben? Da haben wir es vermutet, dass es noch Andere gibt. Das....das Ezra nicht der Einzige war. Und damals...damals haben wir so etwas befürchtet."

"Und was wäre wohl gewesen, wenn wir es gesagt hätten? Wir hatten Krieg, Kanan. Da war einfach..einfach kein Platz nach einer verschollenen Sache zu suchen, so hart es auch klingt. Wenn es um..um was anderes gegangen wäre ja, aber einem toten Geist hinterher zu rennen wäre reinste Zeitverschwendung gewesen."

Sie hielt kurz ihre Sachen fest.

"Solche Entscheidungen prägen. Vielleicht wäre es besser gewesen, ja. Aber wie hätten wir ihn dann beschützen sollen...?"

"Ich weiß. Und ich bleibe bei meiner Meinung von damals. Es war richtig, dass wir ihm nichts gesagt haben. Er wäre wirklich einem Geist nachgelaufen..."

Er zog sich sein neues Shirt über und warf das Andere auf den nächsten Stuhl.

"Trotzdem hast du nicht gesehen wie er darüber empfunden hat. Ich..ich glaube das war damals einfach der Schock, dass wir es wussten. Und die Wut, dass wir ihm offenbar etwas vorgemacht hätten. Er war so außer sich und vollkommen durcheinander. So abwertend und doch so verunsichert und ängstlich."

"Ich weiß."

Sie seufzte leise und kletterte ins Bett.

"Ich wünschte ich könnte nochmal auf den Anfangsknopf drücken. Dann würde ich einige Dinge besser machen, verstehst du?"

"Wem sagst du das. Angefangen damit, dass ich ihn kein einziges Mal angelogen hätte. Ezra ist so unglaublich sensibel und feinfühlig. Viele denken er sei wie aus Beskar, aber das ist er nicht. Genauso das er nie wirklich vollkommen geheilt sein wird. Das ist einfach nicht unmöglich. Er sagt zwar etwas anderes, aber er hat so viel Terror und Leid erfahren, Dinge die wir uns in unseren schlimmsten....Vorstellungen nicht ausmalen könnten. Vielleicht...vielleicht wäre es damals doch das Richtige gewesen ihn zu einem Therapeut zu lassen."

"Dann hätte ich mir was anhören müssen."

Sie seufzte und sah an die Decke, des Zimmers.

Kanan war für einen Moment still, dann...

"Was denkst du wird passieren? Jetzt?"

Er saß noch immer auf der Bettkante und hatte ihr seitlich den Rücken zugekehrt.

"Das weiß ich nicht. Aber was ich weiß, ist das meine Jungs immer nach einer Mütze Schlaf besser denken."

"Schlaf? Nach diesem Traum? Oh ganz bestimmt nicht."

Kanan fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht.

"Du hattest Recht. Die ganze Zeit."

"Ach echt?"

Er seufzte.

"Ja, hattest du. Wenn ich mich an deine Worte gehalten hätte, dann wäre es nicht so gelaufen. Dann...dann hätte ich ihn vermutlich nicht solche Dinge an de Kopf geworfen. Mir tut es ja jetzt schon unheimlich Leid.."

Eine Hand fuhr an seine Schulter und drückte ihn sanft ins Bett.

"Komm her. Ich hab oft Recht, aber auch unrecht. Deshalb...ist es jetzt egal. Lass uns doch bitte drüber schlafen und sehen was der Morgen bringt."

Er schluckte und senkte den Kopf.

"Ich...ich habe ihm gesagt, dass er immer den falschen Leuten vertraut, Hera. Ich habe fürchterlichen Mist gebaut."

Er erwartete einen Schlag, einen Wutschrei, eine Beschimpfung nach der Anderen. Stattdessen zog sie ihn weiter ins Bett.

"Komm her."

Kanan kam nach einem Zögern der Bitte nach und legte sich zu ihr. Sie legte seine Arme um ihren Körper, wobei ihr Kopf vor seinem lag.

"Halt mich fest. Das macht es irgendwie ein bisschen erträglicher. Es ist wahr, Ezra vertraut zu schnell, aber ich bin froh das er es tut. Sonst...hätten wir ihn nicht."

Ein weiterer Stich in seinem Herzen.

"Er....er hat gesagt, dass es womöglich ein Fehler war. Mir...mir damals zu vertrauen, als er mit der Kiste auf der Rampe der Ghost gelandet ist", flüsterte er leise und schloss die Augen, doch Hera sah trotzdem den Schmerz.

"Du weißt, dass man in Wut und Rage Dinge sagt, die man nicht so meint."

Sie küsste ihn liebevoll auf die Stirn.

"Wir haben uns schon viel schlimmer gestritten, Hera. Aber...aber irgendwann...irgendwann wird es das letzte Mal sein. Und...und dann will er nichts mehr von mir wissen. Ich weiß es."

"Das tritt niemals ein", seufzte sie müde, aber ehrlich.

"Bitte Schlaf etwas drüber. Ich pass auf dich auf.."

Er wollte sich dagegen wehren, aber die Müdigkeit und seine Sorgen fingen an ihn zu überwältigen.

"Ich kann ihn nicht verlieren, Hera. Ich..ich vermisse ihn. Ich vermisse meinen kleinen Jungen."

Langsam fielen ihm die Augen zu und er entspannte sich etwas, als Hera ihm über den Kopf strich.

"Sch, Sch. Es wird alles gut.. ich verspreche es.."

Eine Decke landete über ihnen.

"Ich..ich habe ihn verloren."

Seine Stimme wurde leiser und Hera bemerkte wie angespannt er da lag und leicht zitterte. Sie kuschelte sich an ihn und hielt ihn einfach fest.

"Nein. Nein hast du nicht."

Sie wartete ein bisschen. Sie dachte nicht einmal daran zu schlafen, bevor er es tat. Und irgendwann, irgendwann hörte sie leise Atemzüge.

"Hast du nicht", flüsterte Hera und hielt ihn fest im Arm.

In ihrem Herzen trug sie ein furchtbar schlechtes Gewissen. Sie hätte es ihm sagen sollen. Den Grund nennen müssen, weshalb Ezra das tat. Das er es für ihn machte, allein für seinen Vater. Das ihm nichts an August lag. Das er alles nur für Kanan tat.

Aber nein, sie hatte es für sich behalten.

"Es tut mir leid.."

Hoffentlich würde sich das wieder regeln. Hoffentlich.

###

Obwohl Kanan in der weiteren Nacht keine Albträume mehr heimsuchten, so wachte er mehrere Male auf und fand dann nur unruhig wieder zurück in den Schlaf. Dieser Albtraum hatte ihn alles gekostet und mental ziemlich zugerichtet. Nicht nur die Worte zu hören, die er so fürchtete, nein auch noch das zu sehen...das war etwas, was ihn bis ins Mark erschüttert hatte. Diese Dinge..dieser August zerstörte alles. Er hatte es gewusst. Von Anfang an. Und das schlimmste war noch immer, dass er im Tempel war. Dort, wo sie eigentlich irgendwie Zuhause waren. Ein zweites Zuhause. Und Ezra? Ezra ließ sich beirren. Er verlor sein Kind, das...das wurde ihm langsam immer mehr bewusst.

Eine Eskalation der Situation war unvermeidbar gewesen, dass war klar. Aber was sollte er bitte von allem halten? Sie hatten darüber geredet das es manchmal besser war Abstand zu halten und Ezra hatte sogar noch zugegeben, dass seine Menschenkenntnis ab und an...nicht zutreffend war. Und...und dann war er nur noch bei August gewesen, hatte ihn sitzen gelassen, hatte ihn einfach versetzt, sie alle. Dann stellte er sich gegen ihn, gehorchte nicht und das alles nur um mit diesem Mistkerl zusammen zu sein! Zu trainieren, von ihm zu lernen! Warum sollte er nicht denken, dass August ihn ersetzte? Es war doch offensichtlich, dass er es tat.

Kanan starrte an die Decke, lag wach im Bett, sene Frau in seinen Armen. Seine Augen waren etwas schwer, von dem Weinen in der Nacht. Sein Blick schrecklich leer. Er drehte die Kopf, als Heras Wecker summte. Dann würde Ezra jetzt auch bald wach sein.

....oder war es bereits vermutlich. Enja war Frühaufsteherin und ihre Eltern mussten das auch sein. Er schloss die Augen und versuchte ihn zu erreichen, aber seine Schilde waren oben. Seufzend unternahm er erst gar keinen Versuch an diese zu tippen. Das sagte doch alles aus. Er strich Hera über den Kopf und schluckte.

Letzteres war nach dem Streit den sie gehabt hatten wohl ziemlich naheliegend. Hera seufzte leise und tastete alles nach dem Wecker ab, ohne die Augen zu öffnen. Als sie ihn gefunden hat machte sie ihn aus und strich über ihre Augen.

"Morgen.."

Mehr sagte er nicht. Er starrte weiter an die Decke. Dann fiel ihm etwas ein. Der Ausflug. Sein und Ezras geplantes Wochenende, worauf sie sich beide sehr gefreut hatten. Er hatte es kaum erwarten können wieder ganz allein mit seinem Sohn zu sein und höchst überfällige Vater und Sohnzeit nachzuholen. Aber nun..

Nun war das vermutlich nur noch Wunschdenken. Hera stöhnte leise und tot müde.

"Morgen.."

Er strich ihr über den Kopf und merkte wie sein Herz einen erneuten Stich einsteckte. Vielleicht würde Ezra das in Zukunft mit August machen. Vielleicht würde er bald alles mit ihm machen wollen. Weiß die Macht was an diesem Kerl so toll war, aber Ezra zog ihn offenbar vor.

Hera setzte sich auf und atmete aus.

"Wie gehts dir?", murmelte sie und kratzte an ihrem Nacken. Ihr Blick wanderte zu ihm.

"Hat sich nicht gebessert", antwortete er und starrte weiter an die Decke.

"Im Übrigen habe ich mir überlegt nächstes Wochenende Überstunden im Tempel zu schieben. Ahsoka braucht da jemanden."

Normalerweise würde sie ein "Verstehe" oder "In Ordnung" hinterher schieben, aber sie mochte seine depressiven Phasen nicht.

"Wieso? Ahsoka kann sich auch Luke annehmen."

Sie strich über ihre Lekku, wie jeden Morgen und stand dann auf.

"Lenkt mich ab und du bist sowieso nicht da. Soka ist noch auf Dawn mit Rex und Pad. Die haben sich mal ne Auszeit verdient und Max macht was mit Ani. Da passt das schon."

Er sah weiter an die Decke.

"Aber Ezra.."

Sie seufzte und fasste in ihren Schrank.

"Also schön. Wenn du meinst, du Trauerkloß."

"Er kann ja mit ihm campen gehen. Wäre ihm sowieso lieber."

Eigentlich hatte er überhaupt keine Lust aufzustehen. Nein. Absolut nicht.

Hera schüttelte den Kopf.

"Du hörst dich an, wie damals wenn du dir Alkohol an Bord genommen hast und jetzt der totale..depressive...was weiß ich bist."

Verärgert nahm sie ihre Sachen.

"Lass mich. Du hast ihn nicht erlebt. Ich gehe heute nicht raus. Ich will einfach nur hier bleiben und die Decke anstarren."

Sie sah ihn an.

"Und Depa? Du hast nicht nur einen Sohn, sondern auch eine Tochter. Du bewegst dich aus dem Bett."

Er drehte ihr den Rücken zu.

"Depa ist heute auch im Tempel. Die will mich bestimmt auch nicht sehen."

Sie verdrehte die Augen.

"Ich hasse es, wenn du das tust."

"Lass mich doch einfach. Wenn du das gesehen hättest, was ich habe, dann würdest du anders denken."

Er zog sich die Decke über den Kopf. Da klopfte es zaghaft an der Tür.

"Oma...Opa? S-seid ihr da? Darf...darf ich reinkommen?"

Hera blinzelte.

"Natürlich."

Sie ruckte ihre Klamotten zurecht.

"Komm rein, Schatz."

Kanan blinzelte. Es war Falons, nein Calebs Stimme!

Er setzte sich auf und blickte zur Tür, die sich langsam öffnete. Der junge mandalorianische Prinz kam zum Vorschein, doch der sah gar nicht glücklich aus und schien den Tränen nahe zu sein.

"H-hallo."

Hera blinzelte.

"Hey..was ist denn mit dir los? Bei Ryloths Namen.."

Sie nahm ihn an der Schulter und zog ihn sanft rein, dabei schloss sie die Tür.

Kanans Depression war vergessen. Mit einem Satz war er aus dem Bett und bei seinem Enkelsohn.

"Caleb, was ist denn? Alles okay?"

Der Jüngere schüttelte nur den Kopf.

"N-nein. Ich..ich wusste nicht wohin und..Ich wollte Bria nicht belasten."

"Aber.."

Hera strich über seinen Kopf.

"Was ist passiert?"

"Dad...Dad will.."

Er schluckte und wurde von seiner Oma in die Arme geschlossen. Bei Kanan ertönten bereits die Alarmglocken.

"Was will dein Vater?"

"W-weg. M-mum hat gesagt.."

Hera sah zu Kanan und hielt noch immer Caleb im Arm, der leise schluchzte.

"Wieso denn? Wieso hat er das zu Sabine gesagt?"

"Keine Ahnung. M-mum hat zu mir gesagt, dass Dad g-gehen will. Für e-eine unbestimmte Zeit."

Kanan wurde ganz schlecht. Er hatte eine ziemlich schreckliche Vorahnung. Heras Blick wurde etwas trauriger und sie tat ihren Kopf auf Calebs.

"Liebling.."

"Wieso Oma? W-wieso? Ich..ich will das nicht. Wieso macht er das?"

Kanan schluckte und kniete sich vor ihm.

"Caleb...hat deine Mutter noch mehr erwähnt?"

"J-ja. Er...er geht nicht allein."

Der Junge vergrub sich bei seiner Oma. Hera sah langsam zu ihrem Mann, der langsam den Blick senkte.

"Dein Vater wird keine dummen Sachen machen..ich verspreche es.."

"Aber Mum h-hat es mir versichert. Er...er wird mit diesem Meister mitgehen, sagte sie."

Er sah auf.

"Aber ich habe kein gutes Gefühl bei ihm! Ich will nicht das Dad mit ihm mitgeht! Ihr..ihr müsst was machen, bitte!"

Er hatte es geahnt. Doch diese Erkenntnis traf ihn dadurch nicht sanfter. Ezra hatte sich umentschieden und ging mit August mit. Auf eine unbestimmte Zeit. Kanan wünschte sich, dass das ebenfalls ein Albtraum wäre.

"Vielleicht..überlegt er es sich noch anders...", wandte Hera ein.

Doch diese Hoffnung wurde durch Calebs Kopfschütteln zerstört.

"Nein. Nein das tut er nicht. Er...er ist schon los. Gestern hat er sich von mir verabschiedet und als ich eben mit ihm sprechen wollte waren nur Mum und Enja da. Ich..ich habe sie erst gar nicht gefragt."

Betreten sah er zu Boden. Kanan war es, als ob man ihn den Boden unter den Füßen wegzog.

Auch Hera spürte etwas Schweres in sich.

"Oh Ezra.."

Sie drückte fest ihren Enkel an sich.

Caleb schluchzte leise.

"Was...was wenn ihm etwas zustößt? Dieser Kerl kennt doch Dad gar nicht! Was...was wenn er ihn im Stich lässt? Wenn er wirklich gefährlich ist? Was...was wenn Kelden oder Sinya darauf aufmerksam werden? Ich...ich habe so eine Angst."

Kanan war nur wie erstarrt. Er schien Calebs Worte gar nicht zu hören. Wie betäubt setzte er sich auf die Bettkante und starrte mit leerem Blick auf den Boden. Das konnte, nein das durfte nicht sein! Und doch...doch war es wahr. Ezra war abgehauen - erneut. Und...und er würde mit August...

Die Twi'lek seufzte leise. Sie hoffte innerlich das er sich um entschied. Immerhin brauchte Ezra sie, sie brauchten Ezra. Er konnte das ihnen nicht antun. Caleb sah zu Kanan und strich sich eine Träne aus dem Auge.

"O-opa?"

Dieser antwortete nicht, sondern konnte nur weiterhin ins Leere starren. Also war sein Albtraum in gewisser Weise wahrgeworden. Ezra hatte damit alles deutlich gemacht. Damit..damit hatte er seinen Abstand. Und wenn er wiederkäme...was würde dann sein?

Waren sie dann noch Vater und Sohn? Meister und Padawan? Noch eine Familie? In seinem Kopf herrschte reinstes Chaos. Hera küsste Caleb auf den Kopf.

"Beruhige dich. Wir kriegen das schon hin."

"Wie denn Oma? W-wie?"

Tränen liefen seine Wangen hinunter.

"Wieso..wieso macht er das? Warum?"

Darauf wusste Kanan nur eine Antwort. Er machte es wegen ihm. Wegen ihrem Streit. Wollte Ezra ihn damit treffen? Das war ihm gelungen. Tja, jetzt wusste er wenigstens, dass er sich nichts eingebildet hatte. Es war offensichtlich gewesen.

"Ich denke er braucht ein paar Stunden um zu merken was für einen Mist er verzapft. Er kommt ja wieder."

Sie nahm ihn am Kinn und lächelte etwas.

"Nein...nein das wird er nicht. Jedenfalls nicht so schnell", kam es von Kanan leise zurück. Caleb blickte zu ihm.

"W-was? Aber..."

"Dein Vater hat eine Entscheidung getroffen. Und die wird er sich nicht mehr aus dem Kopf schlagen. Er ist jetzt bei ihm, also ist er glücklich."

Hera sah Kanan finster an.

"Kanan!"

Caleb schüttelte den Kopf.

"Nein...nein das ist er bei uns! Dad gehört zu uns, nur zu uns!"

"Das sehe ich. Aber wenn er August vorzieht..."

"Caleb, geh bitte zum Frühstück, ich habe mit Kanan zu reden."

Dieser sah seinen Opa einen Moment an, dann blickte er zögerlich zu seiner Oma.

"O-okay.."

Er umarmte sie.

"Ich habe dich lieb, Oma."

"Ich dich auch."

Sie küsste ihn auf den Kopf.

"Bis gleich."

"Bis gleich.."

Caleb löste sich von ihr und wollte los. Doch dann umarmte er ebenfalls seinen völlig perplexen Opa und küsste ihn auf die Wange.

"Habe dich lieb."

Dann verschwand er aus dem Raum. Hera stemmte ihre Arme in die Hüfte.

"Ich hasse es, wenn du so zu den Kleinen bist! Wie oft muss ich dir das noch sagen?!"

Kanan zuckte nur die Schultern und sah sie weiterhin nicht an.

"Hat das noch einen Sinn? Ich..ich habe ihm nur die Wahrheit gesagt."

"Er ist ein Kind! Sag mal spinnst du!?"

"Sollte ich ihn anlügen? Nein. Das hat er nicht verdient."

Hera sah ihren Mann lange an.

"Beweg dich. Wir gehen essen. Und wehe du widersprichst, ich sags dir. Ich hab keine Lust dich draußen schlafen zu lassen. Er ist dein Enkel. Als sein Großvater solltest du Mut zusprechen. Zumindest hätte das mein Mann getan."

"Nein. Ich gehe nicht raus. Ich bleibe heute hier. Es ist ja jetzt sowieso alles egal."

Er schüttelte nur den Kopf.

"Ezra ist weg. Wenn er es so haben will, dann bitte. Mir soll es egal sein."

Die Twi'lek sah ihn an.

"Ich verstehe nicht, wie mein Mann so sein kann, wie du so sein kannst! Du hast auch noch eine Tochter! Enkelkinder und Freunde. Mich. Du würdest mitkommen und lieber versuchen ihn aufzuhalten. Manchmal denke ich du.."

Sie schnaubte und nahm ihre Tasche.

"Das ich was? Erlebe du es doch mal. Ich will sehen wie du dich verhältst wenn Depa dich ersetzen würde. Wenn sie dir so etwas an den Kopf werfen würde wie dein Sohn es bei mir getan hat. Wie du reagierst, wenn sie dich einfach nur versetzt und abhaut. Dann will ich dich sehen, Hera."

Er fühlte keinen Schmerz, sondern nur eine Benommenheit, die ihn regelrecht betäubte. Und doch wusste er eines. Nämlich das es seine Schuld war, dass Ezra mit August wegging. Er hatte schon am gestrigen Abend so ein Gefühl gehabt und das hatte sich nun bewahrheitet.

"Ich würde lieber meinen Kindern nachlaufen und versuchen sie zurückzuholen. Ich würde es versuchen. Nicht mich vergraben."

Sie nahm ihre Unterlagen und stopfte sie hinein.

"Ich werde aber das Frühstück mit unserem Kind nicht versäumen. Ezra wird noch gehörig eine Nachricht kriegen, glaub mir."

"Als ob er sich daran stört. Er hat gestern bereits gegen unsere Worte gehandelt. Ihm ist das völlig gleich, Hera."

Er schluckte.

"Wie..wie konnte das so eskalieren? Wie?"

Sie verschränkte die Arme.

"Frag die Macht.."

Sie seufzte.

"Komm jetzt. Bitte. Wenn nicht für Ezra oder mich, dann die anderen. Bitte."

"Ich habe keinen Hunger. Und...ich will niemanden sehen."

Er seufzte.

"Er macht das nur wegen mir. Dabei..dabei hat er gestern noch das Gegenteil gesagt."

Sie sah ihn seufzend an und setzte sich zu ihm.

"Wie oft hab ich dir gesagt, dass verstecken nicht hilft?"

"Ich verstecke mich nicht. Ich will nur niemanden den Tag vermiesen. Meiner ist es bereits, genauso wie die gesamte nächste Woche."

Er seufzte.

"Weißt du....vielleicht ist es wirklich das Beste, wenn ich Soka darum bitte mir einen Jüngling zuzuweisen. Dann habe ich wenigstens wieder eine Aufgabe und..kann mich ablenken."

Hera kannte diese Phasen. Das hatte sie früher schon erlebt, bei Kanan. Am Schlimmsten war es, wenn er sich eingesperrt hatte und sie nicht mal rein konnte.

"Ich verstehe dich nicht. Du hast Caleb und Ezra, deine Tochter. Die kannst du alle unterweisen."

"Ezra braucht mich nicht mehr, Depa hat ihren Meister und Caleb...ja vielleicht. Aber...ich denke ich nehme mir lieber einen an, der nichts mit unserer Familie zu tun hat. Ist unkomplizierter..."

Er zuckte die Schultern.

"Ich bin als Jedi - Meister verpflichtet mein Wissen weiterzugeben und die nächste Generation zu lernen. Ich kann es nicht bei einem Schüler belassen, also nehme ich mir einen Neuen an."

Hera schnaubte.

"Idiot."

"Du verstehst das nicht."

"Tue ich das wirklich nicht? Oder willst du nicht sehen, dass du einfach dummes Zeug redest.."

"Das hast du gestern auch gesagt. Und siehe da er ist weg."

Er seufzte und erhob sich.

"Na schön. Besser als du als wenn unsere Tochter gleich an der Tür hämmert...bei der ich mich entschuldigen sollte. Ich..war nicht so aufmerksam gestern Abend."

"Ne, echt?"

Sie sah ihn mit dem Blick an.

"Komm jetzt. Ich denke immer an das Positive..meist mehr als du."

"Was ist daran positiv?"

Er ließ die Schultern sinken und ging zum Schrank.

"Ich verliere meinen Jungen. Oder habe es bereits."

Sie fasste an ihren Kopf.

"Das alles wieder gut wird, sehe ich meist als Chance? Gott, du hörst dich an wie vor fast 25 Jahren."

"Ich sage nur die Wahrheit. Und ich wusste es von Anfang an."

Kanan nahm sich seine Sachen.

"Ich gehe heute nicht in den Tempel. Dazu kannst du mich nicht bringen."

Hera betrachtete ihn einen Moment. Ihr Gewissen drückte auf ihr Herz. Wenn er das wüsste, dann..

"Kanan, geh doch hin. Du kannst doch nicht einfach dich jetzt vergraben. Es..Ezra wollte bestimmt nur ein bisschen lernen. Er kommt doch immer zurück. Du musst es doch auch versuchen. Du bist sein Vater."

"Er hat gestern Abstand gewollt. Und heute ist er weg. Ich sehe was für eine Bedeutung ich bei ihm habe", gab er depressiv zurück.

"Wenn er lernen will...wieso ist er dann nicht zu mir gekommen? Wieso zu ihm? Wieso ist er ihm wichtiger?!"

Mit einem Knall fiel die Schranktür zu. Hera zuckte unwillkürlich zusammen.

"Kanan, bitte.."

"Ist doch wahr! Da lehrt man ihn alles, macht alles für ihn und denkt man ist ihm wichtig und dann wendet er sich diesem Hinterwäldler zu und man ist komplett abgesagt!"

Er schlug gegen den Schrank und ließ seine Faust dort liegen. Seine Augen schlossen sich vor Schmerz. Hera zögerte und legte eine Hand an seinen Arm.

"Kanan, bitte wir.. Ezra .."

"Dann soll er doch gehen! Ich laufe ihm nicht hinterher! Davon habe ich genug!"

Er entzog sich ihrem Griff und begab sich mit einem Türknallen in ihr Badezimmer, was nebenan war. Sie sah ihm nach und setzte sich verzweifelt.

"Ezra..was machst du bloß.."

Sie konnte es nicht mehr für sich behalten. Das..das konnte sie nicht. Wenn Kanan wüsste wieso Ezra mit August trainierte. Wieso er das tat...aber wieso ging er dann mit August mit? Irgendwo machte das keinen Sinn mehr. Selbst für sie nicht. Sie tat ihre Hand an ihr Kinn.

"Was tust du da?" murmelte sie.

"Was denkst du..?"

Plötzlich blinkte ihr Projektor und eine Nachricht erschien als Hologramm. Es war eine von Wedge, der sie bat sofort zur Akademie zu kommen. Ein paar Piloten hatten sich wohl wieder einen Scherz erlaubt, der außer Kontrolle geraten war...

Sie seufzte und nickte leicht. Nur das kurze Frühstück, wie immer.

"Kanan, kommst du bitte?"

"Erst soll ich mich fertig machen und jetzt hetzt du. Was willst du eigentlich?"

"Na ja, ich muss los und..ich denke ich kann mich noch wenigstens verabschieden?", fragte sie.

"Ich meine..früher hast du komplett anders reagiert wenn ich gegangen bin."

"Jeder scheint zu gehen. Du kommst wenigstens wieder."

Die Tür öffnete sich und Kanan kam in seinen normalen Klamotten raus. Sein Pferdeschwanz war mehr schlecht als recht gebunden und er schien noch immer vollkommen in seiner depressiven Phase zu sein. Hera sah trotzdem ziemlich amüsiert seine Frisur an.

"Äh..Schatz.."

Sie sah seinen Blick und trat schmunzelnd hinter ihn.

"Mache dich nur lustig..", murmelte er und hielt den Kopf gesenkt. Wenn er ehrlich war, dann wollte er sich nur verkriechen und alleine sein. Und vielleicht Fotos anschauen aus der Zeit, wo Ezra noch sein Junge gewesen war. Wo er noch wichtig für ihn gewesen war.

"Entschuldige."

Seufzend machte sie seinen Zopf und trat dann vor ihn.

"Wieso siehst du mich nicht an? Es tut mir leid, okay? Ich..ich will nicht dich nur schon wieder aus irgendeinem Loch ziehen, wie damals."

"Ich will einfach nur etwas alleine sein. Wie dumm konnte ich nur sein? Ich meine es war so offensichtlich und.."

Er seufzte.

"Ich dachte wirklich, dass er... Und ich dachte er würde sich darauf freuen. Auf..auf unser Wochenende. Anscheinend hat er mir nur etwas vorgespielt."

Kanan stieß ein leises Zischen aus, als Hera ihm kurz an den Haaren zog.

"Au!"

"Selber Schuld."

Sie sah ihn an.

"Ich dachte irgendwo das du endlich mal über deine Depressionen hinweg bist."

Hera musterte ihn und legte ihren Arm um seine Schultern, die andere an ihre Hüfte.

"Dachte ich zumindest."

"Bin ich auch, aber....aber jetzt bin ich eben nicht gut drauf. Ich fühle mich einfach ersetzt und...bedeutungslos."

"Das bist du aber nicht. Das weißt du auch dadrin."

Sie sah auf die Uhr. Sie hatte keine Zeit mehr und wenn sie was zu Mittag haben wollte, dann musste sie zum Frühstück. Also legte sie ganz leicht ihre Lippen an Kanans.

Er erwiderte den Kuss, allerdings merkte sie genau das er nicht bei der Sache war. Er schien wirklich am Boden zerstört zu sein. Vielleicht sollte sie ihm sagen, was Ezra ihr gesagt hatte. Wieso..

"Dann los. Dann kann ich wenigstens eins meiner Kinder sehen. Es sei denn sie verachtet mich genauso.."

Er löste sich aus ihrer Geste und schlurfte förmlich auf die Tür zu. Hera ließ sich hängen und seufzte. Dann nahm sie ihre Tasche und stellte sich ihm in den Weg.

"Reicht es dir auch fürs erste wenn ich dich liebe? Bitte, ich hasse es dich so zu sehen."

Langsam hob er den Kopf. Doch statt einer Antwort legte er diesen an ihren und Hera schloss ihn in ihre Arme.

"Ich liebe dich auch.."

"Na das erleichtert mich um einiges, Süßer."

Sie seufzte und drückte sich kurz an ihn, bevor sie ihn langsam los ließ.

"Danke. Das du da bist", murmelte er, aber dieser leere Ausdruck in seinen Augen verschwand einfach nicht. Hera seufzte.

Also war es nicht genug.

"Immer. Komm."

Er nickte nur und folgte ihr. Aber mit einem deutlich langsameren Schritt als sonst. Hera hätte diese Folgen nicht erwartet. Vor ein paar Tagen hatte sie ihn noch wegen seiner offensichtlichen Eifersucht geneckt und nun? Nun schien alles viel ernster geworden zu sein. Viel...schwärzer.

Wie war das außer Kontrolle geraten?

Und viel wichtiger: Wie ließ sich das wieder in Ordnung bringen?

Darauf schien niemand eine Antwort zu wissen. Hera konnte nur beten, dass Ezra das Richtige tun würde. Aber wirklich das richtige und nicht das falsche.

Das hoffte sie inständig. Für Ezra, für ihre Familie, für Caleb und besonders für den sehnsüchtigen Trauerkloß, der seinen Sohn wiederhaben wollte und ihr Mann war.

###

Somit ging es zum Frühstück und die Spectres mussten wohl oder übel wieder ihre Arbeiten aufnehmen. Sabine musste ihren neuen Senator einführen und Enja sitten, die Jedi wieder in den Orden, obwohl das eigentlich ausfiel. Keiner der Kinder war sehr...stimmungsfreudig.

Was kein Wunder war. Denn Depa war nach dem Abend noch immer sehr verletzt und todtraurig. Denn sie wusste nun, dass ihr Bruder gehen würde. Für wie lange das kümmerte keinen, aber die Tatsache, dass er gehen würde...das machte sie sehr fertig. Dementsprechend war es beim Frühstück sehr...sehr still. Wie erwähnt war Ezra erneut nicht am Tisch und Sabine wusste warum, aber aus anderen Gründen als Caleb. Er hatte ihr gesagt, dass er zum Tempel aufbrechen würde vor allen Anderen, um das mit August zu klären und ihm persönlich abzusagen. Dann würde er mit seinem Vater reden. Das hatte er ihr fest versprochen. Max hatte die Stimmung aufgefangen und saß mit seinen Unterlagen mal wieder am Tisch und betrachtete ab und an nachdenklich die Familie.

"Ich muss dann los", murmelte Hera und küsste Kanan sanft auf die Wange. Dieser hatte während des Frühstücks nicht ein Wort gesagt. Er war noch immer in seiner depressiven Stimmung.

"Und ich soll euch nirgends absetzen?"

Die Kinder schüttelten leicht den Kopf. Depa wollte im Bett bleiben, so hatte es zumindest Zuko von ihr gesagt gekriegt und er sollte schon mal essen gehen. Sie würde sich schon ernähren, wenn sie wollte.

"Na schön."

Sie tippte auf Enjas Nase und fuhr über den Kopf ihres Enkels und Neffens.

"Bis heute Abend."

"Bis heute Abend, Hera", sagte Sabine und gähnte.

"Bis heute Abend, Oma", gab Caleb bedrückt zurück und legte seinen Kopf an Briannas Schulter. Anakin nickte.

"Bis später."

Kanan seufzte nur, als Hera den Raum verließ. Er hatte nicht mal seinen Kaf angerührt. Die Nachricht, dass Ezra wirklich auf August Angebot eingehen würde hatte ihn und Hera erst am Morgen erreicht. Seitdem...war die Laune der beiden nur noch mehr im Keller. Seine besonders. Wie würde es wohl werden, wenn Ezra wieder zurück war? Würde sie einander gar nicht mehr beachten? Würde August nun seinen Platz bei Ezra einnehmen? Würde er seinen kleinen Jungen verlieren, nur weil er sich seine Eifersucht nicht hatte eingestehen wollen? Hatte er unwissentlich so einen schweren Fehler begannen? Das...das konnte nicht sein. Es...es durfte niemals so werden wie in seinem Traum. Niemals! Anakin sah zu Max. 

"Max, was machst du da?"

Zuko sah in die Runde. Mittlerweile verstand er zu gut, was Depa damals mit ihrer Aussage, dass ohne Ezra ihre Familie zerstört werden würde, gemeint hatte. Zu gut. Der Jedi sah auf. 

"Versuchen ein paar Sachen zu vergleichen. Ezra hat mir Kleinigkeiten gesagt und..hach ich komme nicht voran."

Er fuhr über seinen Kopf. Dann legte er einige Tablets zur Seite.

"Kannst du mir die Kanne geben?"

Anakin nickte eifrig und gab seinem Meister das Getränk darin und schüttete in seine leere Tasse wieder etwas ein. Das er noch nicht dran gestorben war, war manchmal ihm ein Rätsel. Es war seine vierte Tasse. Brianna umfasste die Hand ihres Freundes.

"Tut mir leid", flüsterte sie Caleb zu.

"Ich...ich weiß nicht wie das alles so außer Kontrolle geraten konnte. Dad und Opa...sind so zerstritten und...und Dad ist weg und..."

Caleb schluckte.

"Das kann er nicht. N-nicht er."

Anakin seufzte.

"Wenn Mum hier wäre...sie würde das schon irgendwie regeln..."

Kanan starrte auf seinen leeren Teller. Seine Gedanken rasten. Nein. Nein, er würde mit Sicherheit nicht zulassen, dass das geschehen würde! Und wenn er ihn anflehen musste, Ezra durfte nicht gehen! Sein Traum würde niemals Wirklichkeit werde. Ezra war sein Junge, sein Kind. Allein seiner! Und es war Zeit, dass er um ihn kämpfte! Mit neu gewonnener Entschlossenheit und einer unglaublichen Sehnsucht nach seinem Jungen schob der Jedi seinen Stuhl zurück. Die Anderen sahen auf.

"Äh, was wird das, wenn es fertig ist?", fragte Max und schob sein Tablet zu Anakin und erhob sich.

"Hera ist schon weg."

Sabine sah seine Miene.

"Du willst ihm nach?"

"War das jemals eine Frage?"

Er seufzte.

"Max, du hattest Recht. Ich hätte dir das alles überlassen sollen. Ich war...bin zu involviert was meine Gefühle betrifft."

Caleb sah auf.

"Du holst Dad zurück?"

"Versprochen, Kleiner. Ich komme nicht ohne deinen Vater zurück."

"Das ist ja schön und gut, aber ich bezweifle, das Ezra dir ohne Beweise nicht glauben wird. Er ist fest entschlossen und leider bei der Macht bleibt er bei seinem Ding meist dran."

Anakin sah neugierig auf das Pad mit dem Namen des Jedi und ein Foto darauf. Sabine wollte was sagen, unterließ es aber. Vielleicht war das gar nicht so schlecht.

"Also schön.."

"Denkst du ich weiß das nicht? Nein, er würde Beweise haben wollen. Aber ich darüber werde ich nicht mit ihm sprechen. Ich werde einfach mal die Karten auf den Tisch legen. Wenn ich gestern ehrlich zu ihm gewesen wäre, dann...dann wäre es vielleicht nicht so eskaliert", gab der Jedi voller Reue zu. Anakin blinzelte und nahm ein Hologramm von August zur Hand. Irgendwie kam ihm das doch bekannt vor.. Max rieb sich den Nacken.

"Das gestern..passiert jedem Mal. Okay, ich gebe zu, das ihr euch häufig mal in den Haaren habt. Aber immer habt ihr euch vertragen. Hör zu, ich begleite dich. Würdest du noch eine halbe Stunde warten?"

Anakin nahm das Bild mehr in Augenschein und kramte zwischen den anderen Pads umher. Wieso hatte er das schon mal gesehen? Brianna sah nachdenklich zu Kanan.

"Nein, Max. Lass ihn jetzt gehen. Je eher das geklärt ist, desto besser."

"Es muss Opa sein, Max."

Caleb sah auf.

"Wenn einer Dad zurückholen kann, dann ist es Opa. Er muss es sein. Und das so schnell wie möglich."

Kanan nickte.

"Danke, Kleiner."

Er sah zu Max.

"Ich würde gerne sofort gehen. Mir behagt es einfach nicht, dass Ezra schon wieder alleine mit ihm ist. Nicht aus...also schön aus Eifersucht, sondern wegen diesem Gefühl. Dieser Kerl führt etwas im Schilde, dass weiß.."

"BEI DER MACHT!"

Anakin sprang auf und schlug beide Hände vor den Mund. Seine Lekku bewegten sich und wurden vor Schreck ganz weiß. Der Mandalorianer fuhr kurz zusammen und fasste sich an seine Brust.

"Anakin."

Er atmete aus.

"Wow, du siehst aus als hättest du einen Geist gesehen", kommentierte Sabine.

"Was ist los?"

Anakin sah auf. Seine Augen vor Schreck geweitet.

"Ich...ich glaube wir haben eine Planänderung..."

Seine Lekku wurden immer heller, sodass Max schon begann sich Sorgen zu machen. Kanan hob eine Augenbraue.

"Ani? Was ist los?"

Der Togruta hob mit zittrigen Händen zwei Bilder hoch.

"Ich..ich weiß jetzt wieso ihr alle so ein schlechtes Gefühl habt. Wieso Onkel Luke sagt, dass es sich bei ihm anfühlen würde, dass die Macht um ihn tot wäre. Wieso er an Onkel Ezra so interessiert ist."

Er zitterte vor Angst.

"August ist er!"

"Wer ist er?", fragte Sabine. Brianna sah neugierig zu den Pads. Max nahm langsam die Bilder in die Hand und betrachtete beide. Seine Schultern sanken vor Schock.

"Das...das ist unmöglich. Der wurde ganz sicher.."

Er legte sie weg und nahm Anakin an der Schulter.

"Du bist ein absolutes Genie. Natürlich. Das erklärt einfach...alles. Der Name, der Tempel, seine Geschichte. Es ist eine verlogene Lüge."

"Bitte was?!"

Kanan trat neben Max und sah auf die Bilder. Sein Gesicht wurde sofort kalkweiß.

"Das...das ist...ach du.."

Es war, als ob einer seiner schlimmsten Albträume wahr geworden war. Nicht der von gestern Nacht. Nein. Ezra...Ezra war allein mit...

"Er...er ist..."

Das durfte nicht sein. Das...das durfte einfach nicht sein! Caleb sprang auf.

"Was...was ist?!"

"Wir müssen sofort zum Tempel", meinte Max.

"Ich fliege."

Er lächelte seinem Schüler zu.

"Ich suche seit Tagen nach Beweisen. Ich bin so stolz auf dich, Kleiner."

Er küsste ihn auf den Kopf.

"Was ist denn los?", fragte Sabine und erhob sich.

"Du wirst es nicht glauben. Das ist extrem...es ist Sinyas Jedi der ihren Mann getötet hat, genau wie ihr Kind", erklärte der Mandalorianer. Er konnte es einfach nicht fassen. Caleb kriegte den Mund nicht mehr zu.

"Das...das ist....Was ist mit Dad?! Ist...ist er...?"

"Wir brechen sofort auf. Sabine, du hältst hier die Stellung. Caleb, ich verspreche dir, dass dein Vater dich gesund in die Arme schließen kann."

Er drückte kurz Anakin.

"Du bist großartig, Kleiner. Deine Eltern werden schrecklich stolz auf dich sein."

Zuko schluckte.

"Ich gebe Depa Bescheid. Verdammt!"

Er raste aus dem Raum.

"Mindestens genauso wie ich es bin, Kleiner. Ich knuddle dich nachher bis der Arzt kommt, aber wir müssen los."

Max nahm die Bilder und fuhr rasch über Anakins Kopf.

"Pass auf Sabine auf."

"Warte, ich.."

"Wir klären das, aber der Orden ist nun in potentieller Gefahr. Wenn er auf Inquisitoren aus ist und vor allem auf Ezra ist definitiv Luke auf Beschützerkurs und das wollen wir nicht."

Sabine seufzte.

"Passt auf euch auf."

"Wir bringen ihn zurück, Sabine. Versprochen. Komm, Max."

Die beiden Jedi rannten aus dem Raum. Sie durften keine Zeit mehr verlieren. Anakin brauchte einen Moment um das zu verdauen. Wenn das stimmte und das schien es offenbar..dann war nicht nur der Orden, sondern auch Ezra in großer Gefahr. Wer weiß, was dieser Kerl mit ihm tun würde. Caleb stand auf und umarmte seine Mutter, die sehr schuldig aussah.

"Mum? Dad kommt wieder. Das tut er immer. Heil und gesund. Sie werden ihn beschützen." "Ich weiß. Ich weiß."

Enja quiekte auf ihrer Spieldecke und betrachtete ihr Mobile. Brianna nickte.

"Keine Sorge. Sie kriegen das hin. Ihr habt doch alles immer geschafft."

Anakin tat es Caleb nach und legte seiner Tante eine Hand auf den Arm.

"Brianna hat Recht. Niemand hat es bisher geschafft gegen uns alle anzukommen."

Caleb nickte.

"Du weißt doch wie Opa ist. Er wird nicht zulassen, dass jemand Dad auch nur ein Haar krümmt."

"Und Max auch nicht. Die beiden werden ihn schon heil darausholen und..."

"Leute!"

Zuko erreichte keuchend den Raum.

"Depa...sie ist weg! Sie ist ihm nach!"

...jetzt war der Punkt angekommen, um Panik zu schieben.

"Was?!"

"Sie ist nicht in ihrem Zimmer. Sie hat nur eine Nachricht hinterlassen mit den Worten, dass sie ihn nicht nochmal verlieren kann. Sie ist im Tempel und Ezra weiß nichts davon!"

Caleb schluckte.

"Was...was machen wir jetzt?"

"Wir müssen versuchen jemanden dort zu erreichen. Sie zu warnen. Wenn Depa mit im Spiel ist, dann wird Ezra alles tun um sie zu schützen."

Sabine nahm ihren Projektor und wählte sofort Lukes Nummer. Der war beim besten Willen immer erreichbar. Es klingelte und klingelte, doch scheinbar ging niemand ran.

"Nicht gut. Dann gehen wir auf Plan B über."

"Haben wir Plan B überhaupt?", hakte Brianna nach. Sabine nahm ihre Tochter vom Boden.

"Wir holen Rex und Ahsoka zurück. Geschäfte können warten. Hier gehts um mehr. Ihr vier werdet mir helfen ein Schiff klar zu machen, ich rufe die Skirata zum helfen an."

Die Kids nickten und konnten es kaum erwarten endlich etwas zu tun. Caleb sah zu Sabine. "Wir müssen Oma informieren. Oder es zumindest versuchen."

Anakin musste trotz Allem irgendwie lächeln. Er würde seine Eltern endlich sehen. Seine Schwester. Auch wenn er Max so sehr liebte, er hatte sie alle Drei so schrecklich vermisst. Zuko fuhr sich über sein Haar.

"Wir haben keine Zeit zu verlieren. Wer weiß, was im Tempel jetzt los ist."

"Deshalb werden wir jetzt damit anfangen. Ruf du Hera an, Cal. Brianna du versuchst meinen Bruder und meine Eltern zu erreichen. Ani, du machst mit Zuko das Schiff fertig. Los."

Sie scheuchte die Teenager aus dem Raum. Enja prustete. Das war ja eine Stimmung!

Aber was war wohl im Tempel los..?

###

Derweil hatte sich Ezra mehr oder weniger in den Tempel geschleppt Wortwörtlich geschleppt. Es schien, als ob der nächtliche Albtraum alles aus ihm geholt hatte. Jegliche Energie schien einfach verschwunden zu sein. Er war extra in der Früh aufgebrochen, sodass er niemanden begegnete. Seufzend ging er zum Trainingsraum, wo August ihn bereits erwartete. Doch Ezra würde ihm mitteilen, dass er seine Meinung erneut geändert hatte und nicht mit ihm fliegen konnte. Nach seinem Albtraum schien das ein Ding der Unmöglichkeit. Er konnte es nicht. Er konnte nicht einfach seine Familie für einige Zeit verlassen. Und schon gar nicht, wenn er mit seinem Vater so zerstritten war. Nein. Nein das konnte und würde er nicht tun! Es war einfach nicht möglich. Das musste der Jedi akzeptieren.

"Ezra, es ist schön dich zu sehen."

August erhob sich von der Bank.

"Du kommst rechtzeitig."

"Ja..."

Der Jedi rieb sich verlegen den Nacken.

"August...wir müssen reden."

Er hatte seine Bandage um. Sein Lichtschwert befand sich noch immer bei Max. Ob der das vergessen hatte oder eher nicht war die Frage. Ezra vermutete Letzteres. Er runzelte die Stirn, nickte aber.

"Okay. Hast du Fragen, oder geht es um was anderes?", hakte er nach. Ezra schüttelte den Kopf und ging langsam zu ihm.

"Nein. Es tut mir Leid, aber...ich kann dich doch nicht begleiten."

August sah etwas überrascht aus.

"Ich dachte wir wären uns einig."

Ezra seufzte.

"Waren wir auch, aber... Aber ich kann meine Familie nicht alleine lassen und...und da gibt es noch Dinge, die ich mit meinem Dad zu klären habe. Weißt du...er mag das nicht so, wenn ich mit jemand Anderem trainiere und ich muss mit ihm noch reden. Es tut mir Leid, aber wenn ich dir irgendwie sonst helfen kann.."

"Aber ich bräuchte deine Hilfe unterwegs. Nicht hier. Diese Person muss ich finden", wandte er ein.

"Ich weiß und es tut mir auch Leid, dass ich dir gestern etwas anderes gesagt habe, aber ich kann nicht. Wenn..wenn ich das jetzt tue, dann biegt sich das mit meinem Dad vielleicht nie wieder hin."

August nickte leicht und seufzte.

"Dann muss ich dich leider zwingen mitzukommen, Ezra."

Der Jedi blinzelte.

"Was...Moment zwingen..?"

Ehe Ezra es sich versah hatte er ein Lichtschwert an seiner Kehle und befand sich in Augusts Griff.

"Was...was soll das?! Lass mich sofort los!"

Er schüttelte leicht den Kopf.

"Das hat nichts mit dir zu tun. Ich brauche dich nur, damit deine große Schwester sich aus ihrem Loch wagt. Ich dachte sie wäre tot. Aber...sie lebt anscheinend noch."

Ezra versuchte sich zu wehren.

"M-eine große Schwester? Ich habe überhaupt keine!"

Eine sehr dunkle Vorahnung überkam ihn. Woher wusste August von ihr? Er hatte Sinya niemals mit keinem Wort erwähnt und niemand aus seiner Familie würde so darüber sprechen, geschweige das denn verraten. Sie wussten alle nur zu genau, was für Komplikationen es für ihn geben würde, wenn herauskam, dass die Sith nach der sie alle suchten...seine biologische Schwester war.

"Oh doch. Sinya Bridger. Dieses Gör macht nur Probleme, genau wie alle Inquisitoren ihrer Art. Es ist nicht deine Schuld, aber du musst mir helfen", beharrte August. Ezra konnte es nicht fassen. Denn ihm wurde auf einmal alles klar.

"Du...du bist er. Der Mörder ihres Mannes und ihres Kindes. Du hast sie auf brutalste Weise angegriffen und ihr Kind ermordet! Wegen dir ist sie gefallen! Dad...Dad hatte die ganze Zeit Recht, was dich betrifft! Du...du hast mich nur benutzt! Ich..ich dachte wir wären Freunde, August!"

"Das sind wir. Diese Frau macht dir auch Probleme, das weiß ich. Sie hat versucht deine Frau zu töten, ich hörte davon."

Der Jedi seufzte wieder.

"Es war nicht meine Absicht. Diese Frau musste sterben, genau wie dieser Mann und alles was von ihr in Zukunft existiert hätte."

"Sie ist davor nicht gefallen! Du hast sie dazu gebracht! Du hast ihre Familie getötet!"

Ezra sah ihn finster an.

"Wir sind keine Freunde. Freunde benutzen sich nicht gegenseitig. Und egal was du auch vorhast. Ich werde dir nicht helfen. Du bist ein Mörder", zischte er voller Abscheu. Gleichzeitig stand er noch immer unter Schock. Sein Vater hatte die ganze Zeit versucht ihn zu warnen, sie alle hatten das und er...er war wieder ohne nachzudenken in die Falle gegangen. Er war wirklich ein dummes und unbelehrbares Kind. Jedenfalls fühlte er sich wie eines.

"Sie wurde dazu aufgezogen, natürlich wäre sie gefallen zu einem bestimmten Zeitpunkt."

August seufzte.

"Ezra, du bist ein netter Junge. Und wenn es gut läuft bist du in einigen Tagen wieder Zuhause."

"Das würde ich eher weniger behaupten."

Ezra blinzelte und sein Kopf ruckte zur Richtung Tür. Sein Herz machte einen Aussetzer. 

"Was...was machst du denn hier?! Depa, lauf!"

Es war seine kleine Schwester. Sein Padawan. Die, die ihm vermutlich gefolgt war.

"Lauf!"

Sie trat ein und schloss die Tür.

"So, so. Du hast sie getötet. Du bist echt armselig dich Jedi zu nennen."

August wich mit Ezra zurück.

"Ich habe das getan was jeder Jedi getan hätte."

"Ein Jedi hätte niemals eine wehrlose Frau versucht zu töten. Und verrät niemals die aus den eigenen Reihen."

"Eine ziemlich große Klappe, Mädchen", schnaubte er. Depa ignorierte ihn.

"Bist du in Ordnung?", fragte sie ihren Meister. Ezra sah sie entgeistert an. Das war ihre Sorge?!

"Depa, lauf! Halte dich daraus. Bitte!"

Er sah ihren Blick, als August die Klinge näher an ihn hielt.

"Ich bin okay, bitte geh jetzt! Höre einmal auf mich!"

August und sein Vorhaben war ihm vollkommen egal. Er hatte nur Augen für Depa.

"Ich hab dich oft genug fast verloren. Ich verliere dich doch nicht an diesen Idioten."

Sie nahm ihr Lichtschwert.

"Sie stehen unter Arrest, Alla'dar. Oder wer Ihr auch sein mögt. Lasst ihn gehen."

Er verdrehte die Augen.

"Bitte, denkst du ich habe Angst vor dir?"

Ezra versuchte sich zu wehren.

"Depa, bitte! Ich passe auf mich auf, aber du musst gehen! Bringe dich in Sicherheit!"

Er sah sie flehend an.

"Geh! Ich habe mir das selbst eingebrockt, also hole ich mich da selbst daraus. Es tut mir so Leid, Kleines. Ich..ich wollte dir einfach nicht glauben und..."

Doch August hielt ihm den Mund zu. Er hatte die Quatscherei langsam satt.

"Ezra geht mit mir, du hast keine Chance gegen mich."

Depa sah zu Ezra. Sie hatte etwas Sorge, das er ihm was antat.

"Ist schon gut, Ezra.."

Der Mann hielt seinen Mund weiterhin zu und entfernte langsam die Klinge um ihm Handschellen anzulegen.

"So, nun zu dir."

Er bewegte seine Hand leicht und sämtliche Trainingsgeräte aktivierten sich. Die Twi'lek sah sich um und hob die Klinge. Eine weitere Bewegung und ein Feld aktivierte sich, wo sie dagegen schlug. Es zischte auf.

"Hey!"

Sie würde gar nicht da durch kommen.

"Lass meinen Meister sofort gehen!"

Ezra sah mit entsetzten Blick auf Depa und versuchte sich abermals zu wehren. Mit seinen Händen konnte er nichts tun, aber mit seinen Beinen. So verpasste er August einen gewaltigen Tritt und versuchte zu Depa zu kommen.

"Lauf! Bringe dich in Sicherheit! Depa, bitte! Ich flehe dich an!"

Er versuchte dadurch zu kommen, was zwecklos war.

"Bitte! Denke an Mum und Dad! Sage ihnen...AH!"

Von seinen Handschellen ging ein Stromschlag aus und Ezra fiel mit einem Schrei zu Boden

"Speziell für Jedi und Sith angefertigt."

Augustus trat an das Feld und stand Depa gegenüber, die dem ersten Schuss aus einer der Geräte entkam.

"Stell das ab!"

Sie wich wieder aus und rollte sich auf dem Boden ab. Ihre Hand erhob sich und schloss sie langsam. Die Geräte quetschten sich langsam zusammen.

"Interessant, du bist sehr hartnäckig."

Ezra sah zu Depa, dann zu August.

"Lass sie gehen! Stelle das ab!"

Sein Blick senkte sich.

"Dann...dann gehe ich freiwillig mit dir. Nur tue ihr nichts."

"Nein!"

Depa blockte einen Schuss.

"Nicht für mich, Ezra!"

August seufzte.

"Aber dann kommt sie mir nach. Das Band, Ezra. Und ich kann nicht einen Initiator benutzen."

Er hob seine Hand und Depa traf einer der Betäubungsschüsse in den Rücken und in die Brust. Ein dumpfer Knall, als sie am Boden landete und ihr Lichtschwert aus der Hand rollte. 

"NEIN!"

Ezra wehrte sich heftig und wollte zu seiner kleinen Schwester.

"Depa! Süße, hörst du mich?!"

Keine Antwort. Der Jedi wirbelte herum und sah August hasserfüllt an.

"Du hast sie verletzt! Dafür wirst du bezahlen!"

Feuer loderte in seinen Augen auf. Dieser Mistkerl hatte es gewagt seiner Kleinen zu nahe zu kommen. Das tat niemand. Doch es war nicht der Schluss. Depa hatte geschwächt die Augen etwas geöffnet. Sie hörte nur ein schrilles Piepen und wie schwer ihr ganze Körper war. Sie konnte sich nicht bewegen...und war so müde. Depa wollte was sagen, konnte es aber nicht. Ihr tat es so schrecklich weh.

"Bezahlen? Nein, ich werde versuchen die Galaxis zu retten vor dieser Sinya. Und dazu brauche ich deine Hilfe. Sie steht meinem Vorhaben im Weg."

Er hob die Hand und sah an die Decke, wo sich Risse bildeten. Er zerrte Ezra auf die Beine weiter zurück.

"Sag auf Wiedersehen."

Es passierte innerhalb von einem Augenblick, doch Ezra sah jede einzelne Sekunde vor seinen Augen vor sich. In der einen Sekunde spürte er noch Depas Präsenz, ihre Signatur, ihr Band was sie miteinander teilten und was ihnen so unglaublich wichtig war. Er erblickte seine kleine, süße Schwester, die er mit aufgezogen hatte. Die für ihn so unglaublich viel war, dass er es nicht in Worte fassen konnte. Und...und dann passierte es. Die Decke teilte sich in Stücke auf und.....stürzte auf die bewusstlose Twi'lek.

"NEIN!"

Ezras Schrei war ein einziges Gemisch aus Wut, Trauer, Entsetzen und...und Liebe. Unendlicher Liebe.

"DEPA!"



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