39. Kapitel

Nach einer ganzen Woche, die nur aus Furcht, Panik, Trauer, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit bestand waren Depa und Caleb endlich wieder Zuhause und damit kehrte auch wieder die Freude und vor allem das richtige Leben in der Familie ein. Der Spion war nun gefasst und Sabine zog nun endgültig den Entschluss, dass sie im Palast bleiben würden. Schon allein um Calebs und Depa willen, was Brianna und Zuko betraf. Allerdings sorgte sie dafür, dass ihr und Ezras Schlafzimmer einen neuen Anstrich bekam und etwas verändert wurde. Es dauerte ein paar Tage, aber sobald Ezra bei ihr war fühlte sie sich auch dort langsam wieder sicher. Ein paar Tage später verabschiedete die Familie sich auch von Zeb, der zu Lilly und den Kleinen musste. Doch sie würden bald einander wiedersehen, dass war ein festes Versprechen. Mit der Festnahme des Spions und Sabines Ende ihres Wochenbetts, was viel kürzer als bei Caleb gewesen war, widmeten sich die Jedi wieder ihren Pflichten im Tempel. Auch Antonis war wieder abgereist und hatte Brianna in die Obhut der Familie Jarrus-Syndulla gelassen. Das nutzte Caleb aus um auch Brianna mal den Tempel zu zeigen, er wusste wie sehr sie das interessierte. Auch Depa ließ es sich nicht nehmen und zeigte ihrem Freund die Stätte des Wissens und mehr oder weniger das Zuhause aller Jedi. Es war erleichternd wie sie sich wieder einlebten- wie als wäre nie was gewesen sondern alles nur ein Albtraum. Beide würden eine Narbe von diesem Abenteuer davontragen, aber das hatte sie auch viel näher zueinander gebracht. Mit der Zeit würden diese düsteren Erinnerungen verschwinden. Doch sie würden sich immer daran erinnern, dass beide das zusammen durchgestanden hatten und sie einander beschützt hatten. Aufgrund von wichtigen Angelegenheiten mussten Rex, Ahsoka und Padmé nach Concord Dawn reisen, wobei Anakin der fürsorglichen Obhut von Max unterstellt wurde, der es sich nicht hatte nehmen lassen und von Sky regelrecht dazu gedrungen war, seinem Bruder endlich einen längeren Besuch abzustatten. Und wenn er dabei noch seinen Padawan bei sich hatte war es nur umso mehr ein Grund. Das die Freude bei Max und Ezra groß war und die beiden Brüder sich viel zu erzählen und vor allem aufzuholen hatten war keine Frage. Vor allem an Kleinigkeiten hatten sie sich zu erzählen. Die größten waren ihre Babys. Max's Sohn war kerngesund und ein wunderschöner Junge. Nach den Beschreibungen hatte er blondes Haar, von seiner Mutter und grüne Augen wie sein Vater, während die Zwillinge eigentlich nur fast Max ähnelten, abgesehen von den Augen, ähnelte nun der Junge seiner Mutter. Es war wundervoll und er war überaus glücklich seine Freunde mit guter Botschaft zu begrüßen. Genauso wie Ezra von dem kleinen Jungen entzückt war, als er Holos von ihm zu sehen bekam, war es Max auch bei Enja. Er konnte sich kaum sattsehen an der Kleinen und war es nicht müde zu betonen, dass alles von Sabine zu haben schien, worauf Ezra ihm nur einen Schlag auf den Hinterkopf gegeben hatte. Sie alle hatten Kelden in die hinterste Ecke ihrer Gedanken verbannt und konzentrierten sich zur Abwechslung mal auf ihr alltägliches Leben. Dazu gehörte auch eben der Tempel wo ein Heiden Aufruhr herrschte. Denn ein Jedi war aufgetaucht, der aus den unbekannten Regionen kam. So das Gerücht was Luke gehört hatte.

"Ich mag es nicht, wenn du so nachdenklich bist. Da bist du immer so...ernst."

Der Blondschopf sah von seiner Meditation auf und erblickte Mara, die vor ihm stand. Er klopfte seine Robe etwas ab und stand auf.

"Hey, ich dachte du hast erst noch die Klasse mit deinen Jünglingen?

"Ich hatte die schon."

Die Jedi betrachtete ihn.

"Bist du die ganze Zeit schon hier?"

Sie half ihm auf.

"Ja, etwas den Kopf freikriegen. Ich habe heute Morgen kurz mit Soka gesprochen und...na ja wir hätten fast wieder angefangen zu streiten."

Er seufzte.

"Ich schwöre dir, dass ist früher nie vorgekommen und jetzt schaffen wir das beinahe monatlich. Mal ganz zu schweigen davon, dass ich es wohl geschafft habe, dass ich mir Rexs Vertrauen neu erarbeiten muss."

Sie sah ihn mitfühlend an und legte ihren Kopf an seine Brust und schlang ihre Arme um ihn.

"Das tut mir leid.."

Er seufzte.

"Ist meine eigene Schuld. Ich war ein Vollidiot zu Soka und hätte niemals so weit gehen dürfen. Und ehrlich? Ich verstehe ihn und bin darüber irgendwie ganz froh. Das zeigt mir, dass meine große Schwester immer beschützt wird und in den besten Händen ist. Allerdings tun mir die Typen etwas Leid, die nur ein falsches Wort über sie sagen. Rex hat die besten Schläge drauf."

Sie lachte leise und er vergrub seinen Kopf in ihrem Haar. Mara. Sie war eine wirklich wundervolle Frau. Sie war immer für ihn da. Irgendwie war ihre Freundschaft immer besonders gewesen, vor allem als Luke sie gefunden hatte und auch bekehrte. Sie war so verloren gewesen, aber nun war sie eine wundervolle Jedi.

"Das ist doch schön."

Mara lächelte.

"Sei nicht so streng mit dir und Ahsoka. Das ist bestimmt so eine Phase."

Sie strich über seine Wange.

"Ich hoffe es. Leia hat mir auch schon die Wacht angesagt. Bei der Macht ich bin mit den dickköpfigsten Geschwistern der Galaxis gestraft."

Er schmunzelte und drückte sie an sich.

"Wie war es mit den Kleinen? Haben sie dir wieder zur Füßen gelegen?"

"Natürlich taten sie das. Sie lieben mich", scherzte sie.

"Natürlich wollten sie wieder die Geschichte des großen Luke Skywalker hören, wie er mich gerettet hat."

Mara legte grinsend ihre Arme um seinen Nacken. Luke hob eine Augenbraue und grinste. 

"Ah, ich verstehe. Na die Geschichte muss man unbedingt hören. Da kann ich sie nur zu gut verstehen, die mag ich nämlich auch am Liebsten."

Er küsste sie auf den Hals.

"Was machst du heute Abend? Schon Pläne, meine Jedi?"

Sie schloss die Augen und lächelte.

"Nichts Besonderes. Ich bringe nur meinen Padawan zurück zu ihrer großen Schwester und dann bin ich frei."

Mara sah ihn an.

"Und du?"

"Mhm..."

Er strich ihr über die Wange.

"Ich dachte mir, dass ich einfach den Abend mit meiner Lieblingsjedi verbringe, sie ausführe und einfach mal sehe wie der Abend so verläuft? Was hältst du davon?"

"Uhh, das klingt sehr verlockend."

Sie kam lächelnd näher.

"Warum nicht. Ich würde mich sehr freuen. Vielleicht lenkt es dich etwas ab.

"Du?"

Er kam ihr näher.

"Du lenkst mich immer ab."

Er wollte sie küssen, als sie von einem Padawan unterbrochen wurden.

"Meister Skywalker!"

Luke seufzte leise und drehte sich zu ihm.

"Was gibt es, Kyla?"

"Großmeisterin Tano wünscht Euch zu sprechen, Meister. Es scheint um den fremden Meister zu gehen. Sie ist auf Empfang."

Luke nickte. Das hatte er fast schon erwartet.

"Danke. Ich komme sofort."

Er nickte hastig und lief wieder in den Tempel zurück. Luke bemerkte Maras Blick und nickte.

"Die Gerüchte stimmen. Und ja er scheint ein Meister zu sein, einer der nicht verzeichnet ist."

"Ein Überlebender aus den Zeiten der Kriege vielleicht."

Sie seufzte und richtete seine schwarze Robe.

"Dann halte ich dich nicht auf, Ahsoka wartet."

"Mhm, aber zuerst..."

Er legte eine Hand an ihre Wange küsste sie sanft.

"Sieben Uhr. Ich hole dich ab. Wobei...wir können auch den Abend bei dir verbringen.."

Sie schmunzelte.

"Ich koche etwas. Mit was darf ich dich verführen?"

"Überrasche mich. Ich bin sowieso nur sehr scharf auf das...Dessert."

Er zwinkerte ihr zu.

"Um sieben. Und diesmal verspäte ich mich nicht."

"Sagen wir doch vorsichtshalber halb acht und dann sind wir beide auf der sicheren Seite."

Sie küsste ihn sanft.

"Einverstanden."

Sie lächelten sich zu, dann machte sich Luke auf den Weg. So gleich wichen seine Gedanken ab und kamen bei diesem mysteriösen Fremden zum Stehen. Es war wirklich seltsam. Vor ein paar Tagen war er im Tempel aufgetaucht und hatte behauptet ein alter Jedi - Meister zu sein. Er hätte sehr viele Jahre lang auf einem Planeten in den unbekannten Regionen gelebt und hatte erst vor kurzer Zeit erfahren, dass die Jedi nach wie vor existierten. Angeblich sei er vor den Klonkriegen mit seinem Schiff bei einem Einsatz abgestürzt und war auf diesem Planeten gestrandet gewesen.

Eine unglaubliche Geschichte, die den ganzen Tempel beschäftigte. Die Jünglinge waren ganz begeistert und die Jedi-Chronistin Tionne war sehr fasziniert. Normalerweise hatte sie die meisten Jedi-Tode und Überlebenden verzeichnet in einigen Daten in der großen Bibliothek. Es war sehr neu für sie, wie auch für andere.

Er stieg die Treppen hinunter zum Konferenzraum des Rates. Allerdings gab es auch ein paar skeptische Gesichter, die das Ganze nicht wirklich vollkommen glauben konnten. Unter ihnen waren besonders Ahsoka und Kanan vertreten, was damit zu tun haben könnte, dass sie schon dieser Sinya über den Weg gelaufen waren, sowie seine Schwester ihn dazu eingeweiht hatte. Max schien dem Braten auch nicht richtig zu trauen und Ezra schien sich noch kein Urteil gebildet zu haben wie Luke selbst. Als er in dem Konferenzraum ankam traf er allerdings nur auf Ezra, Kanan und Max und natürlich auf Ahsoka, die in einem Hologramm zu sehen war. Sie sah sehr nachdenklich aus und Luke war etwas verwirrt, dass sie die Einzigen waren.

"Ich fand es besser, wenn wir die Sache im kleinen Kreis bereden würden. Nicht zuletzt durch die jüngsten Ereignisse mit Sinya", antwortete die Togruta und Luke verstand. Natürlich wie konnte er nicht, denn immerhin kannten nur sie aus dem Rat die wirkliche Geschichte um die vermeintliche Sith. Es war kein Wunder, dass da ein paar Parallelen zu aufkamen.

"Verstehe."

Der Jedi lehnte sich gegen einen Stuhl.

"Was habt ihr?"

"Na ja, nur das irgendwie...er wirklich nicht bekannt war. Bis jetzt. Es scheint seine Story schon zu stimmen", gab Max zurück.

"Aber die klingt einfach unfassbar. In den alten Aufzeichnungen hätten wir etwas finden müssen. Kein Jedi auf seine Beschreibung hin passt darauf", wandte Kanan ein.

"Und eine Geschichte in den unbekannten Regionen...das ist einfach zu leicht."

"Na ja aber was wenn er wirklich die Wahrheit sagt?"

Ezra lehnte sich vor.

"Er ist machtsensitiv und wie wir schon gesehen haben weiß er wie man kämpft. Er ist auf jeden Fall ein Jedi - Meister...na ja oder war es mal."

"Die Aufzeichnungen sind leider noch immer unvollständig und er kann kämpfen, ja. Das bedeutet aber nicht, dass seine Geschichte stimmt."

Ahsoka seufzte.

"Hat einer von euch etwas seltsames gespürt? Oder gefühlt, dass er lügt?"

"Nein, seine Präsenz ist sehr verborgen, ich spüre nichts dunkles. Zumindest noch nicht."

Max hatte ein Gespür dafür entwickelt dunkle Präsenzen auszumachen, wenn er wollte und konnte.

"Tut mir leid. Ich auch nicht."

Luke schüttelte den Kopf.

"Ich kann mir ehrlich gesagt auch nicht ohne ein Bild von ihm mir ein Bild machen."

"Ich habe auch nichts gefühlt und ich habe mich heute morgen noch mit ihm unterhalten. Meiner Meinung nach hat er nicht gelogen und die Wahrheit gesagt. Er wirkte auch nicht so verstört oder introvertiert, sondern war echt nett", erzählte Ezra und zog damit die Aufmerksamkeit auf sich. Ahsoka und Kanan wechselten einen Blick. Bei aller und jeglicher Liebe und Vertrauen...aber Ezras Menschenkenntnis...nun ja war häufig nicht sonderlich gut. Das war ein...etwas sensibles Thema und zwar für beide Seiten. Die Togruta nickte langsam. 

"Okay...Hat noch einer von euch mit ihm gesprochen?"

"Nein, aber ich werde ihm im Blick behalten. Wenn es ein Jedi aus den Zeiten am Ende der Klonkriege ist, der nicht gefunden oder getötet wurde, steht er eventuell in einigen alten Berichten."

Max sah ihre Blicke.

"Ich geb's ja zu, Jedi zu finden und auszuschalten war mein Job, heißt aber nicht das ich einen getötet habe, okay? Entspannt euch."

Luke hob die Hände.

"Schon gut, vielleicht findest du wirklich etwas. Wir sollten aus Vorsicht vielleicht die Jünglinge nur bei ihren Lehrern lassen."

"Und wir sollten ihn gewissermaßen im Auge behalten. Nur so lange bis er uns wirklich von sich überzeugen kann und wir ihm vertrauen können. Nicht das es sich wieder..."

Ahsoka räusperte sich.

"Also wir sollten uns ganz sicher sein."

"Das ist das Beste. Wir dürfen kein Risiko eingehen", merkte Kanan an und hatte seinen Sohn im Auge. Ezra seufzte.

"Und was ist, wenn wir alle nur überreagieren? Wenn das stimmt, was er sagt und wir ihn ungerecht verurteilen?"

Ahsoka schüttelte den Kopf.

"Das tun wir nicht, Ez. Wir...sind nur vorsichtig. Es ist offensichtlich, dass er kein Sith ist, aber dass muss nicht heißen, dass er keine Absichten hat."

Max nickte langsam.

"Vorsicht ist besser wie Nachsicht."

Luke seufzte.

"Für wahr. Es ist wichtig uns vorsichtshalber abzusichern. Wer weiß ob er wirklich ein Freund ist. Wir sollten uns wappnen. Seine Geschichte..ist interessant, aber ich weiß nicht recht."

"Ich weiß, was ihr da versucht. Aber sagt es doch einfach direkt. Wir wollen nicht dieselbe Katastrophe...wie mit Sinya", gab Ezra zurück und schüttelte den Kopf.

"Sagt es ruhig.  Es ist okay. Ich komme damit klar."

Die Vier wechselten einen Blick. Kanan tat Ezra eine Hand auf die Schulter.

"Bist du sicher?"

"Hey, es weist Parallelen auf, die man nicht abstreiten kann. Also klar. Redet offen darüber. Nur tut mir ein Gefallen und tut nicht so, als ob ich aus Glas wäre."

Max seufzte.

"Tun wir nicht. Trotzdem sind wir vorsichtig, Kumpel. Jeder Fremde ist eine potentielle Gefahr für uns und unsere Familien."

"Das stimmt."

Luke nickte leicht.

"Wir müssen vorsichtig sein. Ein falscher Fremder in unserem Archiv und das könnte die größten Schwierigkeiten bedeuten. Wir wissen, dass du nicht aus Glas bist."

Kanan drückte seine Schulter.

"Hey, du bist aus Beskar mindestens. Und das weiß niemand besser als ich, kid."

Ezra lächelte etwas.

"Danke.."

Ahsoka sah erleichtert aus. Wenigstens gab es da heute mal keine Komplikationen. Ezra hatte Recht  der Fall wies Parallelen auf und zugegeben sie waren etwas vorsichtig darüber zu reden. Vor allem, da es sonst niemand aus dem Rat wusste. Für Ezras Schutz und Wohlbefinden.

"Also behalten wir ihn im Auge und schauen mal wie er sich so verhält und ob er sich verdächtig benimmt. Max, Luke, ihr seht bitte einfach mal nach und wenn ihr etwas habt, dann gebt mir Bescheid."

"Und was machen wir jetzt genau?", hakte Ezra nach.

"Wir verhalten uns normal. Ihr habt euch gut unterhalten, da sehe ich nichts Negatives daran."

Kanan spürte etwas Unbehagen in sich aufkommen, aber es war gleich wieder verschwunden.

"Na schön. Versuchen wir unser Glück. Überstunden in den Archiven, ich freue mich", seufzte Max.

"Ich kann dir nur bis spätestens halb sieben helfen", wandte Luke ein.

"Aber ich werde dir bis dahin helfen."

"Danke. Wir haben hier noch einiges zu tun, aber ich bin mir sicher, dass ihr das sehr gut schaffen werdet. Wenn etwas ist, dann meldet euch."

Sie sah zu Ezra.

"Ach und Ez? Ich soll dir von deiner Mutter ausrichten, dass deine Frau heute etwas....sehr launisch drauf ist, weil sie sich heute euer Schlafzimmer vorgenommen hat und nachdem was Hera mir erzählt hat...ist Sabine nicht wirklich gut gelaunt."

Ezra stöhnte, woraufhin die Anderen nur lachten. Sein Vater schmunzelte.

"Sage ihr am Besten nur das Wenigste, sonst landest du wieder im nächsten Farbeimer."

"Gott sei Dank habe ich solche Probleme nicht mit Sky. Alles ganz schlicht, so viel Farbe brauchen wir nicht. Sabine ist da ein Fall für sich."

Max hob amüsiert die Hände.

"Komm, Skywalker."

"Ich komme. Ahsoka, sag Grüße. Möge die Macht mir dir sein."

Sie lächelte.

"Mache ich. Möge die Macht mit euch sein. Viel Glück, Ez."

Damit war die Verbindung beendet. Ezra seufzte.

"Na super. Da geht ein gemütlicher Abend hin. Wenn auch nur eine Sache nicht ihren Vorstellungen entspricht, dann lässt sie das an mir aus. Da ist sie knallhart, was ihre Malereien betreffen. Und nein, das ist nicht lustig."

"Du Armer. Du bist ein Jedi. Versuche...sie zu umwerben, aber nicht unbeholfen", wandte Max ein.

"Aber vergiss es. Sabine ist ein eigenes Terrain für sich."

"Ihr seid doch verheiratet, tauscht euch drei bei Kaf aus und versucht Ezra zu retten", schmunzelte Luke.

"Sabine ist ein eigenes Thema für sich", gaben Max und Kanan synchron zurück und Ezra stöhnte nur.

"Da siehst du meine Hilfen. Ich werde das wieder mutterseelenallein durchstehen müssen."

Sie prusteten los. Kanan verdrehte die Augen.

"Du bist echt ne Dramaqueen."

"Sage das, wenn sie dir drei Farbpistolen an den Kopf hält und damit droht dich in einem pinken Gewand zur Konferenz zu schicken!"

Ab da war es bei den Dreien irgendwie vorbei.

"...Das will ich sehen!"

Sie prusteten los.

"Also in einigen Hinsichten hast du echt Pech, Ezra."

"Na ja er wusste immer worauf er sich da einlässt."

Kanan gab ihm einen sanften Stups.

"Aber in einem pinken Gewand. Oh, das muss ich sehen."

"Vergisst es. Dazu wird sie mich niemals bringen."

"Ach so wie du damals in einer Konferenz mit Schleifchen im Haar sitzen musstest, obwohl du vorher klipp und klar gesagt hast, dass du es nicht machen wirst?"

"Konntest du ihr jemals etwas abschlagen? Das Schlimmste war, dass Max irgendwie an Fotos rangekommen ist und sie immer noch hat!"

"Gutes Erpressungsmaterial."

"Mach dir nichts draus. Han ist um einiges schlimmer und zwei Schwestern sind nicht gut zu halten."

Luke legte einen Arm um seine Schulter.

"Das wird."

"Na du hast gut reden. So ziemlich jeder in der Familie liebt es mich hochzunehmen und mich zu ärgern. Und ganz Vorne er."

Ezra deutete auf seinen Vater, der nur die Hände hob und unschuldig dreinblickte.

"Ich weiß gar nicht, was du meinst, Ez."

Sie gingen einem Gang entlang und Kanan grinste, als er aus dem Augenwinkel etwas Grünes sah. In Gedanken zählte er runter, als Ezra praktisch aufquiekte und Depa auf seinem Rücken war und sich halb tot lachte. Genau wie ihr Vater, Luke und Max.

"Erschreckt, Meister?", fragte sie lachend und stieg runter, damit ihr Meister Luft holen konnte. Depa stellte sich vor ihn.

"Ach, sagt nicht Ihr habt es nicht erwartet?"

"Depa!"

Kanan strich sich eine Träne aus dem Auge und schüttelte den Kopf.

"Das war spitze, Süße."

Er und Depa gaben sich High - Five und grinsten. Ezra stöhnte nur. 

"yyWo kommst du denn her? Wolltest du nicht Zuko alles zeigen?"

"Wir sind dabei, aber irgendwie fand sie das gerade lustiger. Und ich auch."

Der Machtnutzer trat zu ihnen und grinste ebenfalls.

"Tut mir leid. Ihr zieht Mienen bis nach Ryloth", erwiderte Depa und legte ihren Arm um die Hüfte ihres Freundes.

"Brianna steckt irgendwo mit Caleb fest. Ich glaube bei den Jünglingen."

"Das erklärt, warum ich nicht zum Unterricht komme."

Tionne, die Jedi-Chronistin und Ratsmitglied im Orden sah zu den Meistern.

"Meister."

"Tionne."

Max neigte leicht den Kopf.

"Die Jünglinge haben sich also eine zu gutmütige Seele gegriffen?"

"Ja, das arme Kind."

"Wieso überrascht mich das nicht?"

Ezra schüttelte amüsiert den Kopf.

"Entschuldige, wenn mein Sohn und seine Freundin deine Schüler etwas....beschäftigen."

"Na ja sie scheinen gerade in den letzten Tagen sehr auf Geschichten aus zu sein. Das ist wohl jetzt der Trend im Tempel", scherzte Kanan.

"Arme Brianna. Verloren zwischen den Kindern", murmelte Depa.

"Kinder haben den größten Schatz an Fantasie. Lassen wir sie einfach den Unterricht machen, dann kann ich endlich meine Akten sortieren."

"Wir wollten zu Bibliothek, Tionne. Begleitet Ihr uns?"

"Sicherlich, Maximilian."

Der Mandalorianer nickte dankbar.

"Ich verabschiede mich dann hier. Ich hoffe wir sehen uns heute Abend nochmal."

Luke nickte.

"Wir sehen uns. Ach, wenn du Ben siehst, sag ihm bitte das Han ihn heute abholt für das Wochenende", sagte er zu Depa.

"Verlass dich auf mich."

"Bis heute Abend, Mäxchen."

Ezra zwinkerte Max zu.

"Wir sehen uns später."

Zuko legte einen Arm um Depa.

"Machen wir weiter? Ach übrigens, Ezra. Dieser komische neue Meister ist uns begegnet. Schon ne seltsame Geschichte."

"Okay, und wieso erzählst du uns das?", hakte der Bruder seiner Freundin nach. Zuko und Depa sahen sich an.

"Weil er dich kurz erwähnt hat."

Sie rieb sich den Arm. Inzwischen hatte Depa eine komplett neue Kleidung. Ihre Stiefel und dunkle Hose waren geblieben aber sie trug inzwischen einen engen Pullover in schwarz.

"Er hat dich erwähnt", bestätigte sie.

"Und wieso hat er das?", fragte ihr Vater nach. Zuko zuckte die Schultern.

"Keine Ahnung, ehrlich gesagt. Er meinte nur, dass er schon gehört hätte das Depa Ezras Schwester wäre und da sagte er, dass er dich schon kennengelernt und dich sehr sympathisch gefunden hätte."

Ezra blinzelte.

"Oh. Okay. Schön zu wissen."

Kanan erhob eine Braue.

"Noch etwas?"

"Ich finde ihn etwas suspekt..", gab Depa zu.

"Wieso das?"

"Er kommt etwas komisch rüber. Aber vielleicht bilden wir uns das nur ein."

Ezra sah zu seiner Schwester.

"Denkst du das auch? Da irrst du dich nie und ich möchte es gerne vermeiden, dass ich schon wieder irgendwelche Probleme am Hals habe."

"Ich...ich glaube ich mag seine Art nicht. Spürt ihr denn nichts?"

Die Jedi sahen sich an. Depas Vertiefungen zur Macht wurden stärker, das war ihnen teils sehr bewusst, aber sie spürten manchmal nicht die Dinge, die sie spürte.

"Ja, war klar", seufzte sie etwas getroffen.

"Also, sagst du, dass ich ihm lieber aus dem Weg gehen sollte?", hakte Ezra nach.

"Wirklich ich wünsche mir einmal, dass ich mich nicht mit etwas rumschlagen muss."

"Na ja Probleme hat jeder", gab Zuko bedenkend zurück.

"Ich meine meine Art von Problemen. Depa?"

"Ich würde nicht freiwillig mit ihm am Tisch sitzen. Was ihr tut ist mir egal, da kann ich nichts machen. Immerhin seid ihr die einzigen, die irgendwie ihn im Blick haben."

"Dann halten wir uns besser von ihm fern", wandte Kanan ein. Ezra seufzte.

"Na super. Das hat mir noch gefehlt. Am Besten noch ein Wahnsinniger, der mich besitzen will und ich gebe mich zum Ausleihen frei."

"Ich denke da wäre Hera schon längst demjenigen an die Gurgel gefallen", scherzte der Jedi. Depa schüttelte den Kopf.

"Ich zeige dir den Garten ganz hinten. Komm."

Sie zog ihren Freund fast verführerisch mit sich. Zuko ließ sich nur zu gerne von seiner Freundin mitziehen und die beiden verliebten Teenager verschwanden. Ezra seufzte.

"Wenn Depa schon so denkt..na ja mir kam er sehr nett vor. Sehr erfahren."

"Erfahren? Nun, wenn seine Geschichte stimmt schon, aber weißt du..ich vertraue Depa sehr bei ihrem Gefühl."

Kanan drückte seine Schulter.

"Mindestens genauso wie dir."

Ezra lächelte.

"Danke. Und wegen vorhin...es ist schon okay, wenn wir darüber offen sprechen. Es ist nur..ich komme mir immer noch so dumm vor. Das ich ihr einfach geglaubt habe."

Er seufzte.

"Irgendwie ist es wohl mehr als offensichtlich das ich nicht mehr die gleiche Menschenkenntnis habe wie früher. Ganz früher. Vielleicht hätte ich das nicht ablegen sollen und sollte wieder anfangen etwas misstrauischer gegenüber Fremden zu werden. Da hat mich wenigstens nie einer enttäuscht und ich wurde nicht verletzt. Einer der Regeln, wenn man überleben will."

"Weißt du...ich weiß was du meinst."

Kanan drückte seine Schulter.

"Bei manchen Leuten sieht man manchmal die Maske nicht. Das kommt immer drauf an wie sie sich verhalten. Seien wir doch einfach etwas vorsichtig, gemeinsam."

Er lächelte.

"Fangen wir bei meiner Frau an. Da musst du hochgradig vorsichtig sein, wenn du überleben willst."

Beide sahen sich an und prusteten los. Dann gingen sie weiter, wobei Kanan ihm einen Arm um die Schultern legte. So wie er es immer tat.

"Was denkst du über ihn? Glaubst du, dass er uns gefährlich wird?", murmelte Ezra leise, damit sie niemand hörte. Kanan seufzte.

"Ich weiß es nicht. Ich finde es komisch das er jetzt kommt und seine Geschichte..", murmelte er leise.

"Na ja möglich ist es..."

Ezra zuckte die Schultern.

"Weiß nicht genau, was ich davon halten soll. Aber ich folge eher Depas Worten. Kommt gar nicht in die Tüte, dass du mich wieder mal retten musst."

Kanan lachte leise.

"Okay, dann verhindern wir das. Lust auf Kaf?"

"Da fragst du noch? Ich schlage dich auch gerne bei ner Runde Sabbacc."

Ezra grinste.

"Verlierst du eh."

"Stimmt gar nicht, ich gewinne", schnaubte Kanan.

"Du hast nur Glück. Ich schlage dich um Längen."

"Mhm klar. Wieso tust es dann für gewöhnlich nie?", zog Ezra ihn auf. Sie bogen um die Ecke und stießen fast mit jemanden zusammen. Und wies der Zufall wollte handelte es sich dabei um den fremden "Meister".

Der Mann trat zurück.

"Verzeihung, Meister-Jedi."

Es war ein älterer Herr mit weißem Haar und falten im Gesicht. Er trug ganz normale Kleidung, wie die eines Bürgers. Doch er trug ein Lichtschwert bei sich.

"Oh nein, ich muss mich entschuldigen. Ich hätte besser aufpassen.."

Ezra trat einen Schritt zurück.

"Oh, ihr seid es."

Er hatte dunkle Augen, die Ezra fast schon neugierig betrachteten. Etwas was Kanan absolut nicht gefiel.

"Ich bin es. Mal wieder. Scheinbar verknüpfen sich die Wege schneller, als die Macht die Galaxis schuf."

Er lächelte leicht.

"Guten Tag, Meister."

"Kanan Jarrus. Es freut mich", erwiderte der Jedi. Ezra bemerkte diesen Ton in der Stimme seines Vaters. Es war der Ton, den er anschlug, wenn er sehr skeptisch und misstrauisch bei jemand Neuem war. Täuschte er sich oder wurde seine Geste etwas fester um seine Schultern? Nein, wie er seinen Vater kannte tat er das vermutlich nicht.

"Ja, wie heute Morgen. Da haben wir uns auch getroffen. Habt Ihr Euch schon den Tempel angesehen? So wie Ihr es vorhattet?"

"Ein wenig, ich habe auch noch nie eine nicht Machtsensitive im Tempel gesehen. Ich war überrascht wie positiv der neue Orden sich entwickelte."

Er schüttelte den Kopf.

"Wie unhöflich. Ich bin August Alla'dar."

"Oh, einen Echani-Namen."

Der Meister schreckte zusammen.

"Ach du liebes..du hast mich erschreckt."

"Entschuldigung."

Brianna lächelte.

"Ihr tragt einen Namen meines Volkes, seid ihr ein Echani?"

Er schüttelte den Kopf.

"Nein, meine Liebe. Aber ich interessiere mich für Kriegerkulturen."

Sie kicherte und wandte sich an Ezra.

"Ich wollte Tionne suchen. Die Kinder meinten sie hätten eigentlich Unterricht und ich will ihr die Zeit nicht stehlen."

"Oh die ist uns gerade begegnet. Sie wollte mit Max und Luke zur Bibliothek."

Ezra blinzelte.

"Moment. Du hast Caleb mit den ganzen Jünglingen alleine gelassen? Äh..ich weiß nicht ob das die beste Idee war, Bria."

Er sah zu August.

"Ach ja. Brianna ist die Freundin meines ältesten Sohns. Wenn Ihr Bria getroffen habt, dann sicherlich auch ihn."

Einen Namen der Echani, aber selbst keine Abstammung aus dem Volk. Sehr seltsam. Das wird gut.

"Natürlich. Das Mädchen ist mir sofort ins Auge gefallen. Du bist sehr gutmütig und erzählst gerne. Und der Junge wacht wie ein Geist über sie."

Sie lächelte.

"Sie sind unheimlich nett. Danke schön. Niemand verwehrt das erzählen von Geschichten. Vor allem wir nicht. Ich hoffe ich treffe Sie nochmal."

Brianna sah zu Ezra.

"Er kriegt das hin. Ich hab ihm ein altes Buch gegeben wo er vorlesen soll. Und die Kleinen haben mir versprochen lieb zu sein."

"Wir werden sehen wie das klappt."

Kanan drückte ihre Schulter.

"Sie ist wie gesagt in der Bibliothek. Bestimmt wird sie dir sagen das es ihr nichts ausmacht. Immerhin sagte sie zu uns, das sie Akten sortieren kann."

"Oh hoffentlich überlebt Cal das."

Ezra schmunzelte.

"Aber lass mich dir einen Rat geben, Bria. Lass ihn nicht zu lange alleine. Das artet nicht gut aus."

Zukünftige Schwiegertochter. Oh, Sab und ich werden da nicht falsch liegen. Sie sind einfach perfekt füreinander und gehen in der Anwesenheit des Anderen geradezu auf. Diese zwei Süßen..

"Ach und vergiss nicht dich gleich bei deinem Vater zu melden. Wir wollen ihm ja keine Sorgen bereiten."

Sie lachte leise.

"Ich glaube ich bin die letzte, die irgendwem sorgen bereitet, wenn nicht mein Glas zu Bruch geht."

Sie zwinkerte ihnen zu.

"Meister Alla'dar. Ich habe mich sehr gefreut."

Brianna neigte leicht den Kopf und lächelte den Erwachsenen zu, bevor sie ihren Weg nahm.

"Ein nettes Kind."

"Ja, das ist sie. Mein Sohn hat sie sehr gerne. Sie ist sehr talentiert."

Ezra sah zu ihm.

"Können wir euch weiterhelfen? Wenn ihr Meisterin Tano sucht, dann werdet ihr kein Glück haben. Sie ist zurzeit nicht im Tempel."

"Das ist zu schade. Ich wollte sie sprechen, ob sie mir zu helfen wüsste. Ich weiß nichts von dem Tempel. Ich suche einen Ort, an dem ich meinen Glauben an die Macht meditieren kann."

"Dann sucht doch den Meditationssaal auf. Dort ist Jedi-Ritterin Mara Jade wenn ich mich erinnere", meinte Kanan.

"Mara wird Ihnen sicherlich gerne weiterhelfen. Der Garten ist aber auch ein sehr schöner Ort. Auch wenn es etwas kühl sein mag um diese Zeit. Wenn wir sonst noch etwas für Euch tun können, dann fragt einfach nur. Hier kann man sich leicht verlaufen."

"Könntet Ihr mich zu Eurer Meisterin bringen?"

Kanan wurde immer mehr unwohl dabei. Dieser Mann kam ihm immer mehr komisch vor. 

"Eigentlich wollten wir kurz unsere Pause genießen, bevor wir unsere Padawane trainieren."

"Na ja der Meditationssaal ist schon etwas versteckt. Wisst Ihr ich bringe Euch einfach selbst hin."

Ezra sah zu seinem Vater.

"Wir treffen uns oben? Ich bringe ihn eben dort hin und dann komme ich nach. Wahrscheinlich bin ich sowieso schneller als du."

Er grinste. Kanan sah ihn mit erhobener Braue an.

"Ezra, ich glaube du.."

"Ich will sie nicht behindern, Meister-Jedi. Ich werde es schon finden."

"Oh nein, nein. Sie sind hier fremd und wir sollten ihnen helfen, wenn wir können. Das macht uns keine Umstände."

Ezra stieß seinen Vater in die Seite.

"Wo ist deine Gastfreundlichkeit?"

Er hob die Hände.

"Natürlich. Wo bleiben meine Manieren.."

Er sah zu dem neuen Jedi-Meister.

"Bitte, mein Sohn bringt sie zum Saal. Ich erwarte dich oben und dann werde ich dich schlagen."

"Wenn du schnell genug bist."

Ezra schmunzelte und wandte sich an August.

"Hier entlang. Mal sehen wer zuerst da ist, Dad."

Der Fremde sah interessiert und überaus überrascht zwischen den beiden hin und her. Vater und Sohn und dann als Meister im Orden? Das war ungewöhnlich.

"Natürlich, ich will euch nicht aufhalten."

Er betrachtete kurz Kanan und nickte Ezra zu.

"Beeilen wir uns."

"Bis gleich, Dad."

Vater und Sohn nickten sich zu, dann verschwand August mit Ezra. Dieser bemerkte seinen Blick.

"Gibt es etwas?"

Ezra konzentrierte sich wirklich, aber...da war nichts. Absolut nichts. Weder eine Warnung noch sonst etwas. Er schien einfach nett zu sein und fertig.

"Nein, ich wundere mich. Zu den alten Zeiten war es strengstens untersagt Kinder zu haben. Etwas..so wundervolles habe ich ewig nicht gehört."

Ezra lächelte.

"Ja, Meisterin Tano hat den Orden völlig neu umgestaltet. Beziehungen und Familie sind unsere größte Stärke. Wir dürfen uns nicht von unseren Gefühlen kontrollieren lassen, sondern sie kontrollieren. Deswegen sind wir hier auch um einiges glücklicher und alles ist sehr ungezwungen und einfach wunderschön. Ihr werdet es noch selbst erleben."

Er rieb sich den Nacken.

"Er ist nicht nur mein Vater, sondern auch mein Meister."

"Euer Meister? Ihr besitzt ein Band der Macht. Faszinierend", gab er beeindruckt zurück.

"Ja. Auch wenn ich schon vor langer Zeit meine Ausbildung abgeschlossen habe, so sind wir das noch immer. Ich meine wir sind beide Jedi - Meister und Mitglied des Rates, aber das wird immer so bleiben."

Ezra lächelte.

"Wie ist es mit Euch? Hattet Ihr einen Padawan? Welcher Meister hat Euch unterrichtet?"

"Ich hatte einen Meister, aber er ging vor langer Zeit von mir."

Er seufzte.

"Das Imperium ermöglichte mir keine Ausbildung für einen Padawan. Wie auch. Ich war gestrandet auf einem unbekannten Planeten."

"Oh.."

Ezra seufzte.

"Entschuldigung, das tut mir Leid. Ich wollte nicht schlimme Erinnerungen hervorrufen. Das muss schlimm gewesen sein. Gestrandet auf einem fremden Planeten..."

Er schüttelte den Kopf.

"Wechseln wir lieber das Thema. Ich habe gehört, dass ihr sehr gut kämpfen könnt."

Er lachte leicht.

"Ich bin alt, Junge. Ich habe mir mit den Jahren die siebte Form angeeignet. Wenige beherrschen sie."

Ezra blinzelte.

"Nein. Ihr beherrscht wirklich Vaapad?! Es ist gibt niemanden im Orden, der sie auch nur annähernd  beherrscht. Wow."

Er war schwer beeindruckt. Er hatte schon so viel darüber gelesen und Vaapad war mit die schwierigste Form. Viele nannten sie auch die verbotene Form, da sie Inhalte der dunklen Seite beinhaltete, aber das war Ansichtssache. Kaum jemand hatte diese Form wirklich beherrscht. Deshalb war auch sein Schwert violett weil er die Kampfkunst extrem aggressiv ausführte. Er war irgendwas zwischen der dunklen und hellen Seite.

"Wirklich? Nun, ich denke wenn sie niemand kann ist das leider so. Kaum Jedi haben durch diese Inquisitoren und Sith überlebt."

Er seufzte.

"Oder die Klone."

"Die Klone waren nicht Schuld. Sie hatten einen Chip in ihren Köpfen, wodurch sie kontrolliert wurden. Das war alles ein Plan von Palpatine. Ich kenne Klone und sie sind Teil meiner Familie", gab Ezra zurück.

"Ein Teil ihrer Familie? Interessant", gab er zu.

"Trotzdem haben es einige selbst mit Wissen des Chips getan. Deshalb traue ich nicht jedem über den Weg."

"Die, die ich kenne sind herzensgut", wandte Ezra erneut ein.

"Ich weiß und ich kann Eure Sicht verstehen, mein Vater hatte sie einige Zeit auch. Aber man muss sie als Menschen kennenlernen und nicht als Klone. Sie sind ihre eigenen Persönlichkeiten."

"Das weiß ich auch."

Er schüttelte den Kopf.

"Ich bin alt, Junge."

"Man ist nur so alt wie man sich fühlt."

Ezra lächelte.

"Also seid ihr ein Meister in Vaapad? Ehrlich? Ich weiß nur von einem Jedi, der das konnte und das war der Großmeister meines Meisters. Meister Windu."

"Hah, dieser Meister war sehr gut. Seine Schülerin war auch eine Meisterin, aber nicht in Vaapad. Das sagte nur mein Meister."

"Seine Schülerin war die Meisterin meines Vaters und meine Großmutter."

Ezra lächelte und ihm wurde ganz warm ums Herz, wie immer wenn er an sie dachte.

"Depa Billaba. Sie hat Form 3 beherrscht Soresu wie mein Vater auch. Ich mache eher Form 3 und Form 4. Ich habe so viel über Vaapad gelesen, aber die Grundstellungen sind schon sehr schwer.."

"So schwer sind sie nicht. Man braucht nur Übung. Geduld. Zeit."

Er sah den Jedi an.

"Lasst uns doch trainieren, wenn ich mit meiner Meditation fertig bin."

Ezra sah ihn an.

"Wirklich? Ihr würdet mir ein paar Grundstellungen zeigen? Das wäre großartig!"

Er strahlte.

"Ich wollte mich schon immer daran versuchen. Gerade weil Vaapad die Form von Meister Windu war. Und wenn ich diese etwas beherrschen würde...ich glaube, dass würde meinem Meister sehr viel bedeuten."

"Dann erfreuen wir deinen Meister und bereichern wir den neuen Orden."

Er lächelte.

"Dann zeige mir den Saal und eure Jedi-Ritterin."

"Natürlich! Ihr meditiert einfach und ich komme, sobald ihr fertig seid. Wie lange wollt ihr meditieren? Dann können wir uns zeitlich abpassen."

Ezra lächelte.

"Vielen Dank. Ich würde meinen Vater wirklich sehr gerne überraschen."

"Ich denke ein oder zwei Stunden, ihr habt ja auch die Jünglinge wenn ich mich nicht irre." August nickte ihm zu.

"Ich helfe wo ich kann."

"Gut. Dann lasse ich mir etwas einfallen und dann werde ich ihn irgendwann damit überraschen."

Er lächelte.

"Und nennt mich bitte einfach nur Ezra."

"Gut, dann bitte Du und August", bat er.

"Gerne."

Sie lächelten sich zu. Ezra konnte nur über die ganzen Bedenken lachen. Gefährlich? Das war August niemals. Nein, er war echt nett. Der Jüngere führte August zum Saal und deutete mit dem Kopf auf Mara.

"Das ist sie. Hier solltest du in Ruhe meditieren können. Ich komme dann in zwei Stunden wieder."

Er nickte wieder.

"Danke, Ezra."

Er legte seine Hand an seine Schulter.

"Vielen Dank."

"Meister Jarrus-Syndulla wagt es den Saal zu betreten?", rief Mara amüsiert.

"Keine Sorge bin sofort wieder weg. Man erwartet mich, Mara. Aber es wäre sehr nett, wenn du unserem neuen Meister den Saal zeigst. Ich muss los, mein Meister erwartet mich."

Die Jedi erhob sich langsam und ging auf ihn zu. Der alte Mann sah sie nachdenklich an und etwas regte sich in ihm. Aber das schien nur so.

"Charmant, Jedi-Meisterin."

"Oh ich bin nur Ritter."

Sie schmunzelte.

"Ich hoffe ich sehe dich und deinen Padawan zu meinen Stunden mal wieder."

"Natürlich. Wenn er mir nicht wieder entwischt", gab Ezra lachend zurück und wandte sich zum Gehen.

"Wenn ich zu spät komme, dann kriege ich wahrscheinlich noch Trainingsstunden aufgebrummt. Bis später."

Er lief los und ließ die beiden alleine. Mara lächelte und sah Ezra nach.

"Ihr habt einen neuen Freund gefunden, ich bin Mara-Jade und es ist mir eine große Freude Sie kennenzulernen."

Freundlich wie sie war hob sie ihre Hand hin.

"August Alla'dar, die Freude ist auf meiner Seite, junge Ritterin."

Er schüttelte ihre Hand und neigte leicht den Kopf.

"Es wäre mir eine Freude Ezras Freund zu sein. Der junge Mann ist sehr interessant."

"Ezra ist sehr gütig. Er ist ein wundervoller Jedi. Aber bitte. Setzt euch, Meister Alla'dar."

Sie wies hinein.

"Vielen Dank."

Er nickte ihr zu und setzte sich auf eines der roten Kissen. Der Jedi atmete tief durch und  setzte sich auf die Knie.

"Ein wirklich schöner Ort. Anders als zu meiner Zeit. Aber sehr ruhig und man spürt die Macht."

"Es wundervoll hier zu meditieren. Man merkt das die Wunden der Macht geheilt sind. Ich spüre nur unglaublichen Frieden."

Mara lächelte und setzte sich ebenfalls.

"Lasst mich neugierig sein, Meister. Woher kommt ihr?"

"Coruscant. Mehr weiß ich leider nicht. Ihr wisst sicher das der alte Orden eine Verbindung zu den Familien strengstens untersagt hat. Was meine nicht ganz freiwillige Heimat der letzten 40 Jahre betrifft, so muss ich euch ebenfalls enttäuschen."

Er schloss die Augen.

"Dieser Energie. Diese Kraft. Manche Präsenzen sind so stark...ich habe noch nie etwas dergleichen erlebt."

"Es gibt hier sehr viele Leute, die von der Macht berührt wurden. Umgangssprachlich nennt man sie Auserwählte."

Sie lächelte.

"Es ist anders doch...sicherlich schön für Euch nochmals...sowas zu erleben. Frieden."

"Frieden."

Der Mann seufzte.

"So etwas...habe ich nie wirklich gekannt. Dank den Sith."

Er neigte den Kopf.

"Auserwählte? Zu meiner Zeit gab es niemanden unter dieser Bezeichnung. Interessant." Mara hob den Kopf, als Lukes Präsenz spürte. Er war in der Nähe.

"So nennt man sie zumindest, die stark von der Macht berührt sind. Ihr scheint nicht viel darüber zu wissen."

Sie strich ihr Haar zurück.

"Sie sind sowas wie Schlüssel zum Frieden."

"Schlüssel zum Frieden. Eine interessante Bezeichnung."

Er nickte langsam.

"Könnt ihr mir mehr darüber erzählen? Das würde mich sehr interessieren. Natürlich nur wenn Ihr wollt."

Sie betrachtete ihn. Irgendwie schien er nett, aber sein Aussehen...kam ihr so fürchterlich bekannt vor. Mara hatte extreme Schwierigkeiten sich zurückzuerinnern an manche Dinge. Viele Sachen kamen ihr bekannt vor, weshalb sie auch Max kennenlernte. Ihn kannte sie schon sehr lange, wenn auch unbewusst. Aber sie meinte ihn mal gesehen zu haben.

"Nun, ich bin nicht so belesen wie unsere Jedi-Meisterin Tionne. Mit ganz viel Glück könnt ihr sie sogar treffen. Machen wir doch ein Spiel daraus. Ihr erratet mir wer ein Auserwählter ist und ich erzähle euch davon."

Natürlich war es ein unsinniges Spiel, doch sie wollte testen wie stark er um die Ecke dachte, was er spürte an diesem Ort.

"Oh, das klingt sehr interessant. Ein Spiel? Ich habe seit Ewigkeiten kein Spiel mehr gespielt. Vielleicht, als ich jung war...nun gut, ich lasse mich darauf ein. Ihr habt mein Interesse geweckt, junge Ritterin."

Er nickte mit dem Kopf.

"Dann fangt an. Ich bin sehr gespannt auf dieses Spiel."

"Okay, ähm.."

Sie überlegte einen Moment.

"Wo sind diese Präsenzen, die so stark sind? Könnt Ihr mir eine Richtung oder genaue Position sagen?"

"So beginnen wir? Wie überaus ungewöhnlich, aber das fasziniert mich. Nun gut."

Er konzentrierte sich und neigte leicht den Kopf.

"Draußen. Draußen in absehbarer Nähe ist jemand. Er scheint mir sehr kraftvoll zu sein."

"Oh, gut."

Mara hatte nicht die Absicht zu gewinnen. Keineswegs.

"Beschreibt mir...wie ihr diese Lichter seht? Wie sie für euch zu spüren sind?"

"Nun...das ist etwas schwer."

Er schwieg einen Moment.

"Sie scheinen mir wie Sterne vorzukommen, wie strahlende Lichter aus reiner Energie. Ah, das ist eine Überraschung. Ich spüre zwei Weitere. Einen in den Gärten und ein noch strahlender Stern weiter oben im Tempel."

Mara sah durch das Fenster und erblickte Luke, der sehr nachdenklich in den Raum sah und auf August.

"Interessant. Sterne. Das ist eine schöne Bezeichnung, findet Ihr nicht? Sterne tragen Hoffnung..immerhin werden sie da sein wenn wir nicht mehr sind."

Sie schüttelte leicht den Kopf.

"Also schön, das ist wundervoll. Noch eine Frage. Was sagt Ihr...zu meiner Präsenz? Hebt sie sich ab? Genauso wie die Sterne...oder anders?"

Jetzt war sie gespannt.

"Mhm eine schwierige Frage."

Der Jedi Meister neigte weiter den Kopf und hielt nach wie vor die Augen geschlossen.

"Ich würde sagen...weder noch. Nicht ganz gewöhnlich und auch nicht ungewöhnlich. Ich spüre....sagen wir mal Spuren einer großen Lichtquelle an dir. Du scheinst mir...mit jemanden verbunden zu sein, der einer dieser angeblichen Auserwählten ist."

Luke sah ihre Geste. Er sah sie einen Moment an, dann verschwand er langsam aus ihrer Sichtweite.

"Interessante Beschreibung. Nichts dunkles? Ich bin ein böses Mädchen."

Er musste etwas lächeln, bei dieser neckischen Art in der Stimme.

"Zumindest halte ich zu gerne ältere Herren auf, entschuldigt. Sie haben alle Fragen richtig beantwortet."

Mara sah zur Tür, wo Luke gestanden war und rieb sich leicht die Hände. Sie mochte es nicht wenn er so...nachdenklich und ernst war. Das musste sie ihm austreiben. August öffnete die Augen und lächelte.

"Ich muss sagen, das war sehr erheiternd. Das hat noch nie ein Ritter mit mir gewagt. Ich muss sagen, dass ihr eine sehr interessante Ritterin seid mit einem außergewöhnlichen Humor."

Er sah zu ihr.

"Ich würde mich nun gerne zurückziehen und diese Aura des Tempels selbst in einer Meditation  erfahren. Wenn Ihr entschuldigt...?"

"Natürlich, bitte. Ich halte euch nicht auf. Wenn Ihr weiter Ruhe haben wollt, könnt ihr auch in die Kammern gehen."

Sie zeigte an die andere Seite des Raumes.

"Dort meditiert oft meine Schülerin."

Der Jedi - Meister blinzelte, erhob sich und neigte seinen Kopf lächelnd.

"Ich danke Euch. Ich hoffe, dass wir uns bald wieder sprechen, junge Ritterin."

Damit folgte er Maras Rat und ging zu den Kammern. Dort würde er ungestört meditieren können. Sie sah ihn nachdenklich nach.

"Verrückt", murmelte sie leise. Langsam stand Mara auf und ging zur Tür. Sie sah heraus, ob Luke noch dort war.

"Luke?"

Stattdessen wurde sie um die Ecke gezogen und die Tür schloss sich. Luke stand direkt vor ihr. "Was wollte dieser Kerl?"

Sie wich kurz zurück und strich sich eine rotbraune Strähne zurück.

"Meditieren. Ezra hat ihn hergebracht."

"Ezra hat was?", hakte er nach und schüttelte den Kopf.

"Wieso? Wieso war er bei ihm? Über was hat er gesprochen?"

"Das sich die beiden sprechen wollen, denke ich wenn der Mann fertig ist."

Sie erhob eine Braue.

"Gehts dir gut...?"

"Wenn sich die beiden..."

Luke legte eine Hand an seine Stirn.

"Echt, der  hat manchmal nicht mehr alle Tassen im Schrank."

Er sah ihren Blick.

"Soka meinte wir sollten ihn im Auge behalten. Es ist nicht sicher, ob er das ist, was er vorgibt zu sein."

"Deshalb hab ich ihn grade getestet."

Sie sah seinen Blick.

"Was? Es ist nichts Neues, das ich bei Fremden sowas tue."

Er seufzte.

"Gut und was hast du rausgekriegt? Ich kenne dich, du bist gut. Du liest da mehr raus."

"Er ist sehr gut im erkennen von Präsenzen. Er scheint aber nicht viel über Prophezeiungen zu wissen. Aber er weiß das es drei hier gibt die welche sind."

Sie sah ihn an.

"Ich hab im übrigen jetzt mich irgendwie bei ihm bloß gestellt, er weiß das da..was ist zwischen uns."

Luke schüttelte den Kopf und nahm sie in die Arme.

"Von mir aus, der ganze Tempel weiß es doch sowieso. Mir ist es nur wichtig, was du denkst und wie es dir geht."

Er seufzte.

"Schatz...ich möchte nicht, dass du in seiner Gegenwart bist. Irgendetwas ist überhaupt nicht stimmig an ihn und ich habe kein gutes Gefühl."

"Na du bist mir ja einer. Wie stellst du dir das vor?", hakte Mara nach und musste etwas schmunzeln.

"Bin ein großes Mädchen."

"Ich weiß, aber..."

Er runzelte die Stirn.

"Ich...ich kann es mir selbst nicht erklären. Er fühlte sich so an, als ob die Macht....irgendwie um ihn stirbt. Es...es ist schwer zu erklären."

"Sterben? Also ich finde ihn ja etwas suspekt und sein Aussehen ist mir etwas bekannt, aber..die Macht schien mir normal. Etwas Abstand halten okay, aber das ist immer so."

"Nein, das ist nicht..."

Er seufzte und schüttelte den Kopf.

"Das ist jetzt nebensächlich. Ich finde es nur nicht gut, wenn du allein in seiner Nähe bist. Ich weiß das du auf dich aufpassen kannst, aber ich sorge mich nun mal um dich."

Mara lächelte.

"Wirklich?"

Er hob eine Augenbraue.

"Als ob du das nicht wüsstest."

Sie kicherte und er umarmte sie kopfschüttelnd.

"Schon klar. Dann begleite mich wenigstens auf einen Spaziergang. Ich habe noch etwas frei bis zu meiner nächsten Stunde."

Sie biss sich leicht auf die Unterlippe.

"Gerne, warum nicht. Ich freue mich auf jede Minute mit dir."

"Dann nehme ich das mal als ja."

Er lächelte und hakte sich bei ihr ein.

"Komm. Es ist einer der letzten schönen Tage im Herbst und den sollten wir noch genießen."

"Bitte."

Sie lächelte.

"Willst du dann vielleicht im Garten essen? Wenn du es draußen so schön findest?"

"Da würde ich nicht nein sagen."

Er zwinkerte ihr zu und beide entfernten sich zu Lukes Erleichterung von dem Meditationssaal. In Gedanken merkte er sich, dass er nachher Ahsoka eine Nachricht schicken würde. Ein Jedi, der sich anfühlte, als ob die Macht um ihn starb. Das musste etwas zu bedeuten haben, immerhin hatte seine Schwester ihm gelehrt stets auf sein Gefühl zu hören und der Macht zu vertrauen. Zudem war es nicht uninteressant was Mara herausgefunden hatte. Er spürte viel. Sehr viel. Ob das gut oder schlecht war, war ihm wirklich ein Rätsel. Nur sollte er sich drum kümmern, das August ja Mara nicht in die Nähe kam. Er wusste im ihre Vergangenheit und vertraute ihr...aber wenn er die Macht so beeinflusste, was hinderte ihn dann daran andere zu beeinflussen?

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Kanan saß im kleinen Rückzugsraum und rührte im Kaf herum. Der seines Sohnes stand daneben und wurde ebenfalls langsam kalt. Es war eine halbe Stunde vergangen und irgendwie hatte Kanan geahnt das es so kam. Das er sich ablenken ließ. Das war leider immer und immer wieder dasselbe, wenn er jemandem vertraute der fremd war. Er konnte ein Lied davon singen. Ein kleines Klopfen ließ ihn aufsehen und er sah Allessia mit einem kleinen Kind im Rahmen stehen.

"Hallo Meister."

Ihr schwarzes Haar war geflochten und einige Punkte lagen an ihrer Stirn und Nasenrücken.

"Entschuldigt wenn ich störe.

"Hallo, Allessia. Nein, ihr stört gar nicht, kommt herein."

Er wandte sich von dem Kaf ab und lächelte dem jungen Mädchen freundlich zu. Bis Ezra irgendwann mal aufkreuzen würde, das konnte noch Stunden dauern. Also konnte er sich genauso gut mit der Chalactanerin unterhalten.

"Wer ist denn dein kleiner Freund, wenn ich fragen darf?"

"Das ist Eric. Ihm gehts nicht so gut und kein Meister war in den anderen Räumen."

Sie lächelte und schob sanft den schüchterne Jüngling herein.

"Er sah heute morgen schon nicht sehr gut aus. Meisterin Mara sagte, dass ich ihn beobachten sollte."

"Verstehe. Vielleicht kann ich ja helfen."

Der Jedi - Meister erhob sich und kniete sich hin, wobei er Eric lächelnd ansah.

"Hallo, Eric. Allessia erzählt mir, dass es dir nicht gut. Möchtest du mir davon erzählen?"

Der Padawan scharrte etwas mit den Füßen, aber die Stimme des Meisters war sehr sanft und freundlich.

"Ich..ich habe einfach Schmerzen..", piepste er schon fast.

"Ganz..schlimme im Hals."

Kanan musterte den kleinen Jungen, der nicht mehr als 10 Jahre alt sein konnte.

"Okay. Tut dir noch etwas weh?"

Er nickte.

"Ja, der Kopf und...und einfach alles."

Kanan legte seine Handfläche an seine Stirn und  nickte bestätigend. Dann sah er zu Allessia. "Eric scheint sich etwas verkühlt zu haben. Warst du schon im Krankenflügel mit ihm?"

"Da war grade niemand und ich habe ehrlich gesagt keinen weiteren Heiler oder Arzt gesehen."

Allessia musterte ihn.

"Ich hab bei seinen Eltern auch versucht anzurufen, aber sie gehen nicht ran. Vermutlich sind sie noch arbeiten."

Sie fuhr über seinen Kopf.

"Was soll ich tun, Meister?"

"Setze dich mit ihm hin, lege ihm eine Decke drüber und wir geben ihm einen Tee. Er muss sich ausruhen und wir sollten sein Fieber messen. Er ist ganz warm."

Kanan half Allessia mit Eric, wickelte ihn in eine Decke ein und bereitete einen Tee für den Jungen zu. Er warf kurz einen Blick auf die Uhr und seufzte genervt. Das war ja mal wieder typisch.

"Ihr scheint auf jemanden zu warten, Meister."

Allessia strich sanft über den Kopf des Jungen und kramte nach einem Fieberthermometer.

"Stören wir wirklich nicht?"

"Nein, natürlich nicht. Ich war vor..sagen wir mal einer halben Stunde mit meinem Padawan hier verabredet. Er wollte diesem neuen Meister den Meditationssaal zeigen, aber das ist inzwischen schon etwas her."

Kanan schüttelte den Kopf.

"Aber das ist Ezra."

Er nahm eine Tasse, tat den Teebeutel darein und schüttete das warme Wasser dazu.

"Er muss gut ziehen, dann wirkt er richtig."

Sie kicherte.

"Das erinnert mich an meine Meisterin, wenn sie bei Luke ist."

Der Junge hustete und sie gab ihm das Thermometer in den Mund.

"Eine Minute."

Kanan nahm den Tee und stellte ihn vor Eric.

"Es wundert mich, dass niemand in im Krankenflügel ist. Wobei das für gewöhnlich auch Ahsokas Reich ist. Ich bin jetzt kein Arzt, aber ich würde sagen er hat sich eine Erkältung oder mehr eine Grippe eingefangen. Er soll sich einfach nur schön viel ausruhen, viel trinken und am Besten das Fieber ausschwitzen, dann geht es ihm schon sehr bald besser."

Er sah zu Allessia.

"Was sagt das Thermometer?"

Sie nahm es vorsichtig aus seinem Mund und tätschelte Erics Kopf.

"Erhöht. Schade das wir keinen Arzt hier haben. Seine Eltern arbeiten als Frachterpiloten für den Abbau für Metall auf Mandalore. Ich weiß ehrlich gesagt nicht wo er wohnt, sonst würde ich ihn mit Mara nach Hause bringen und dort warten."

"Bringe ihn doch einfach in ein Krankenzimmer solange. Dort kann er sich ausruhen und solange bleiben bis seine Eltern sich melden. Keine Sorge, wenn dich jemand fragt, dann sage einfach, dass ich das gesagt hätte."

Er strich Eric über den Kopf, der hustete.

"Kommst du alleine mit ihm klar?"

"Ich glaube mit Kindern kann ich ganz gut."

Die Chalaktanerin sah auf.

"Und Ihr? Sicher das ich Euch alleine lassen kann?"

Kanan schmunzelte.

"Ah ich denke das müsste gehen. Ich habe ohnehin gleich eine Jünglingsklasse. Wenn du etwas brauchst, dann gebe mir einfach Bescheid. Ich sehe nach dem Unterricht nochmal nach euch, in Ordnung?"

Eric hob den Kopf.

"D-danke, Meister."

Er lächelte, was sehr ehrlich war. Der Jedi tat es ihm gleich und drückte seine Schulter. 

"Dafür nicht, Eric. Es hat mich gefreut dich kennenzulernen."

"M-mich auch."

"Na schön."

Sie nahm den Jungen hoch auf den Arm.

"Achso...ich finde wir sollten den Neuen nicht direkt zu den Kleinen lassen, Meister. Er schaut uns immer so komisch an, das gefällt mir nicht."

"Ahsoka war derselben Meinung. Also das wir bei ihm erstmal Vorsicht walten lassen sollen."

Kanan zögerte, aber dann rang er sich doch durch.

"Hast du mehr gehört? Hast du mit ihm gesprochen?"

Sie sah zu dem Jungen und zögerte sichtlich.

"Nun, er ist mit anderen Leuten angekommen und hat kein eigenes Schiff. Deshalb scheint seine Story irgendwie..recht glaubhaft, aber was ich sage und Piloten und andere sind tausend paar Stiefel, Meister."

Allessia lächelte Eric an.

"Aber eins kommt mir unheimlich komisch vor. Wisst Ihr....er versteckt seine Präsenz. Wie ein Schutz. Andere sagen ich bilde es mir ein, aber ich merke das, das tut nämlich meine Meisterin des Öfteren sich verstecken. Man sieht nicht das, was man sehen möchte. Das ist komisch."

Kanan blinzelte.

"Das..das ist in der Tat sehr komisch. Aber du hast Recht. Die Kleinen sollten erstmal nicht in seine Nähe gelangen und ich würde dich bitten ihm ebenfalls aus dem Weg zu gehen. Das ist das Beste, denke ich."

Sie gingen mit Eric zurück.

"Das mag vielleicht sehr komisch klingen, Allessia, aber...er hat nicht zufällig von Ezra gesprochen? Oder sich nach ihm erkundigt?"

Sie überlegte.

"Er hat sich tatsächlich nach einigen Jedi erkundigt, aber keine die ich kenne. Dann hat er einige nach Jedi-Meister gefragt. Mehr weiß ich leider nicht, mein Meister."

Der Padawan drehte sich zu ihm.

"Wenn Ihr noch etwas benötigt, scheut Euch nicht mich zu fragen, Meister. Ich helfe da wo ich kann."

Er nickte.

"Danke, Allessia. Ich werde bei Gelegenheit darauf zurückkommen. Aber nun solltest du dich um unseren Freund kümmern. Wir sehen uns später."

Eric hob den Kopf.

"Wiedersehen, Meister."

Kanan lächelte.

"Bis später, Eric. Und gute Besserung."

Damit waren die beiden wieder verschwunden und Kanan war erneut allein. Und Ezra war noch immer nicht aufgetaucht. Er sah auf die Uhr. Noch eine Viertelstunde und dann ging es weiter. So viel zu Kaf. Er nahm beide Becher und trat Kopfschüttelnd raus. Dann musste er im Unterricht trinken, und lehren. Nun ja. Das war der Plan. 

"So viel zum Thema er ist schneller."

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