35. Kapitel
Damit gab es keine weiteren Nachfragen mehr. Die Frage, was das Mitkommen betraf hatte sich völlig geklärt und Ezra hatte anhand der nicht ganz so netten Blicke seiner Eltern es besser gehalten das Thema nicht mehr anzusprechen. So verbrachte Cham noch ein paar Tage mit seiner Tochter und seinen Enkelkindern bis er wieder nach Ryloth abreiste. Auch was den Umzug betraf war es soweit und Sabine und Enja waren endlich aus der Station entlassen worden. Doch was auch Freude bedeutete, bedeutete zur gleichen Zeit der Abschied von Brianna und Zuko. Das viel keinem so wirklich leicht. Brianna hatte versucht etwas zu drehen, aber sie stand unter ärztlicher Beobachtung und würde zurück zu ihren Eltern reisen. Sie konnte nicht dort bleiben. Was Zuko betraf, arbeitete dieser und wollte die auch nicht auslassen, was Depa zu gut verstand. Sie wollte ihn auch nicht einsperren...nicht nachdem es seine Mutter getan hatte. Also...also blieb ihnen nur der leise und unauffällige Abschied. Eine Geste hier, ein Kuss dort. Auch Akira und Padmé hatten es nicht leicht. Die drei jungen Pärchen wollten sich nicht trennen, aber mussten es und dazu auch noch ohne große Abschiedsworte. Das war sehr, sehr hart. Mit gemischten Gefühlen betrachtete Ezra seinen Sohn und Brianna. Sabine stand mit Enja auf dem Arm neben ihm. Ihr ging es schon sehr viel besser.
"Erinnerst du dich noch an unsere Trennungen? Damals, als du hier sein musstest und ich auf Atollon? Ich wünschte sie müssten es nicht erleben."
Sabine seufzte.
"Ich will ihnen eigentlich das gar nicht antun..aber...aber so kann man sie besser schützen."
Sie strich sanft um Enjas Wange, die sich dicht an ihre Mutter kuschelte.
"Aber so wie wir es geschafft haben, werden sie das auch."
Langsam verschränkte ihre Hand sich mit seiner.
"Wir hatten damals auch große Zweifel, ob wir das schaffen würden, aber wir haben es."
Ezra lächelte und sah liebevoll zu seiner Tochter.
"Wenn wir das geschafft haben, dann werden sie das auch tun. Alle drei. Sie sind stark miteinander verbunden genauso wie wir es damals waren. Kommt mir wie gestern vor."
"Hm, stimmt. Und dann haben wir geheiratet und uns nie wieder losgelassen."
Enja verkrampfte ihre Hand an ihrer ganz kuscheligen, warmen Mutter, die ihre Mütze zurecht zog.
"Ich liebe dich dafür das du mitgehst. Das ihr mitgeht", gab sie zurück.
"Hast du eine Sekunde geglaubt, dass ich euch einfach gehenlasse? Wo du bist, dann bin auch ich."
Er drückte ihre Hand und sah zu ihr.
"Liebling, ich bin bei dir. Immer. Und ich werde dich und unsere Kinder immer beschützen."
"Ich weiß."
Sie küsste ihn sanft, wobei Enja nach Luft schnappte und wohlig ein Geräusch entließ.
"...Wie Caleb."
"Kann man ihr das verübeln? Da kommt sie nach ihrem Bruder."
Ezra lächelte und küsste seine Tochter auf die Stirn.
"Das gefällt dir, was? Wenn Mummy und Daddy kuscheln."
Die Kleine gluckste nur und lächelte.
"Natürlich tut es das."
Sabine betrachtete ihren Sohn, der ein Päckchen in die Hand bekam. Brianna strich ihm sanft über die Wange und lächelte ihn an. Sie sahen wie Caleb sich kaum zusammenreißen konnte und sie daraufhin sehr feste umarmte. Ezra lächelte.
"Wenn wir da mal nicht den Segen geben werden in ein paar Jahren. Bria wäre die perfekte Wahl."
Sabine schmunzelte.
"Eine perfekte Wahl gibt es nicht. Nur Liebe. Nur mit der richtigen Person an deiner Seite überlebst du die Tage als Herzog."
"Das ist ne außergewöhnliche Beschreibung von der Frau, die ich liebe. Aber sagen wir einfach, dass ich es nur mit meiner wahren und einzigen Liebe bestreiten könnte, die nebenbei meine erste Verliebtheit war", gab er amüsiert zurück und legte einen Arm um ihre Taille. Sie verdrehte amüsiert die Augen und betrachtete ihren Sohn. Dieser löste sich langsam von Brianna, die ihm scheinbar aufmunternd zusprach und letzten Endes einen Kuss gab.
"Antonis holt sie noch heute Abend hier ab. Er hat uns alles Gute gewünscht.."
"Ich weiß. Bria hat es mir erzählt."
Ezra seufzte.
"Sabine...tun wir das Richtige? Hast du Zweifel?"
"Natürlich."
Sie sah weiterhin zu Caleb.
"Das habe ich immer. Jedes Mal wenn ich euch mit meinen Entscheidungen beeinflusse. Aber anders werde ich nicht auf die Beine kommen und anders werde ich mir keine Klarheit schaffen können."
Enja quengelte etwas, als ein Wind aufkam.
"Ich gehe hinein. Es ist zu kalt."
"Ich weiß. Unsere Kleine muss schön warm bleiben."
Er strich über Enjas Wange.
"Ich sehe dich oben. Ich bleibe noch etwas hier. Wir brechen bald auf."
Sabine nickte und kehrte um.
"Ach und Ezra...Es tut mir leid, das unsere Familie sich so viel aufbürden muss.."
"Mir auch, Liebling."
Der Jedi schloss die Augen und atmete tief durch.
"Mir auch."
Er hatte einfach kein gutes Gefühl bei der Sache. Absolut nicht. Aber was sollte er machen? Sabine hatte sich das in den Kopf gesetzt und da gab es kein nein. Sabine stieg die Treppen hinauf, was Brianna sah.
"Geh zu ihnen. Sie brauchen dich jetzt. Mein Vater wird auch bald kommen."
Caleb schluckte und hielt ihre Hand.
"Ich weiß. Bria...ich werde dich schrecklich vermissen."
Sie lächelte nur.
"Ich dich auch. Aber mein Herz gehört nur dir. Und selbst wenn Milliarden Sterne zwischen uns stehen, werde ich immer bei dir sein."
Er lächelte.
"Das...das stimmt. Ich werde jeden Morgen und jeden Abend an dich denken. Und wenn wir wieder zusammen sind..."
Er sah ihr in die Augen.
"Lass ich dich nicht mehr los."
"Ich auch nicht."
Beide sahen sich lächelnd an. Ein weiterer Kuss würde zu sehr auffallen, wie gerne sie es auch tuen würden.
"Ich bin immer für dich da."
"Und ich für dich."
Caleb drückte ein letztes Mal ihre Hand, dann ließen sie einander los. Beide sahen sich einen Moment an, dann bewegte sich der Padawan langsam. In seinem Blick war alles, was er nicht sagen durfte, aber sie verstand. Denn sie empfand dasselbe.
"Ich liebe dich..", flüsterte sie und zog langsam ihre weiße Mütze von dem Mantel über.
Dann verschwanden ihre Lippen und ihre Nase unter einem Tuch, was sie zum Schutz trug.
"Pass auf dich auf."
Als Caleb langsam zurück zum Palast ging sah er Depa, die ebenfalls mit gleicher Miene den Eingang ansteuerte. Auch sie musste sich gerade von Zuko verabschiedet haben. Er blieb stehen und wartete bis sie aufgeholt hatte.
"Es wird schon irgendwie...", seufzte er und war dankbar dafür, als sie einen Arm um seine Schultern legte.
"Natürlich. Das wird es immer."
Sie seufzte und drückte einen Kuss auf den Kopf.
"Wenigstens haben wir uns, Neffe."
"Du bist maximal zwei Jahre älter als ich, Tante", gab er zurück und grinste leicht.
"Wir haben jetzt viel Zeit Dad zu ärgern, was?"
"Definitiv. Und ein bisschen Zeit mit Enja zu kuscheln."
Sie schmunzelte und drückte seine Schulter. Sie blinzelte als an ihrem Armreif eine eingravierte Rose leuchtete. Depa lächelte sanft und schloss die Augen.
"Komm, lass uns Ezra mit dem Gepäck helfen."
"Der braucht jede Hilfe, die er kriegen kann."
Caleb legte seinen Kopf auf ihre Schultern.
"Ich habe Angst, Depa", gestand er leise.
"Angst?"
Sie sah ihn musternd an.
"Wegen deinen Eltern? Kelden?"
"Ja, und..."
Er zuckte die Schultern.
"Wegen allem einfach. Ich..ich habe Angst, dass alles zerstört wird was wir haben. Das unsere Familie verletzt wird. Das Mum und Dad..."
Depa stellte sich vor ihn und nahm ihn sanft an der Schulter.
"Solange ich hier bin, wir niemand auch nur ein Haar dir und deiner Familie krümmen. Ich bin nicht nur deine Tante und Freundin, Cal. Sondern auch in erster Linie schon immer diejenige gewesen die auf euch aufgepasst hat. Ich beschütze sie. Ich sorge dafür das euch nicht passiert ist. Sonst würde ich ja nicht mitgehen."
Sie drückte sanft seine Schulter.
"Ich verspreche es."
Caleb umarmte sie und drückte sich an seine Tante.
"Ich will nicht, dass irgendjemanden von uns etwas passiert. Ich will, dass wir alle zusammen sind und einfach nichts befürchten müssen, dass das alles vorbei ist."
"Das wird es. Ganz bestimmt."
Manchmal war Depa nicht nur seine gute Freundin und Zuhörerin. Sondern auch einfach mehr. Einfach seine Tante, egal wie kurz der Unterschied des Alters war. Meistens war auch sie diejenige, die sich Zeit für sein Training nahm, wenn es keiner tat. Also...war sie einfach auch ein bisschen wie seine Meisterin. Sie war auch in vielerlei Hinsichten wie eine große Schwester für ihn. Sie schien immer weiser zu sein und mehr zu wissen als ihre Freunde und sie war immer für Caleb da, wenn er sie brauchte. Mal ganz zu schweigen davon, dass sie es beide liebten Ezra zu ärgern. Sie hatten eine besondere Beziehung und Caleb war sehr dankbar dafür.
"Ich habe dich lieb, Tante."
Depa lächelte und drückte ihn sanft an sich.
"Ich dich auch, Kleiner."
Sie küsste ihn sanft auf den Kopf. Ezra stand am Eingang, hatte sich gegen dem Türrahmen gelehnt und sah den Beiden lächelnd zu. Sein Sohn und sein Padawan. Ein süßeres Bild hätte er sich nicht vorstellen können und es berührte ihn.
"Wollt ihr da noch etwas verharren oder kann ich noch warten bis ich mal Hilfe bekomme?"
Beide verdrehten wie erwartet die Augen.
"Du bist einfach zu ungeduldig oder faul. Oder wie nennt das Padmè? Nicht faul, sondern im Energiesparmodus."
Depa schüttelte den Kopf.
"Ich? Du drückst dich vor allem, mein sturer Padawan."
Caleb lachte leise.
"Aber Depa hat Recht. Du bist faul, Dad."
Depa sah stolz zu ihrem Neffen.
"Mein Neffe ist unheimlich klug, wusstest du das?"
Sie grinste und drückte ihn sanft an sich.
"Oh ja so schlau wie seine Mutter."
Ezra verschränkte die Arme.
"Na kommt. Wir wollten uns beeilen. Zeb wird nicht ewig warten."
Das war ihre abgesprochene Covergeschichte. Sie würden mit Zeb und Lilly reisen und dem Spion glauben lassen, dass sie Mandalore verlassen würden. Dabei würden diese sie an einem vereinbarten Treffpunkt rauslassen, wo Speeder standen. Mit diesen würden sie zum Anwesen kommen. Zudem würden sie sich auf dem Schiff umziehen, damit sie nicht erkannt werden würden. Was bedeutete, dass sie sich wieder teilweise in ihr früheres Leben wieder einfügen würden. Unter dem Radar zu bleiben und sich zu verstecken...nun das war keine Schwierigkeit für die Spectres.
"Ist ja schon gut, es sind ja nicht so viele Taschen. Katan hat das meiste Gepäck mit ihrer Oma und Eltern weggebracht", wandte Depa ein.
"Trotzdem sollten wir nicht weiter bummeln. Sonst werde ich wieder für eure Unpünktlichkeit verantwortlich gemacht und ich muss dich ja nicht daran erinnern wie nervtötend Dad da sein kann."
Caleb und Depa kicherten.
"Was glaubst du wofür wir das machen, Dad?"
"Nicht umsonst."
Langsam machten sie sich auf den Weg, wo sie die Taschen abholen sollten. Es waren eigentlich nicht viele nur einige.
"Moment, das sind fast zehn Gepäckstücke, wenn nicht noch mehr", beschwerte sich Depa und besah sich dem Haufen.
"Tja was hattest du denn gedacht? Das wird eben ein sehr langer Aufenthalt."
Mindestens vier enthielten nichts. Es sollte aussehen, als ob sie eine lange Zeit abwesend sein würden. Sie hatten alles genau geplant und abgesprochen. In zwei Taschen waren ihre Verkleidungen. Nichts auffälliges, sondern einfach mehr dem Stil gerichtet, was sie als Rebellen getragen hatten. Was auf anderen Planeten auffällig gewesen wäre, so war das es auf Mandalore nicht. Caleb beklagte sich ebenfalls.
"Moment wieso müssen wir das machen? Wir sind Kinder!"
"Ich sage es dir, wenn Mum mir nichts anständiges besorgt hat dann seid ihr dran", warnte Depa und hob die Hand. Einige Taschen flogen von oben zu ihr und sie hielt sie fest.
"Mum hat unsere Dinge auf Lothal....okay, gut. Es könnte da die Möglichkeit geben, dass wir die letzten Idioten aussehen, aber sage ihr das nicht", gab Ezra nach einem kurzen Nachdenken zurück und nahm sich ein paar Taschen. Caleb kicherte.
"Oma hat einen sehr interessanten Geschmack."
"Mum hat für Mädchen einen klassen Geschmack", gab Depa zurück. Sie drehte sich mit den Taschen um.
"Na los, dann nehmt euch auch ein paar Taschen."
"Ich frage gerne nochmal. Wo sind die Anderen und wieso müssen wir das tun?", maulte Caleb und nahm zwei Taschen. Ezra seufzte.
"Wahrscheinlich bereiten sie noch etwas vor. Ihr wisst doch der Weg wird lang. Vielleicht müssen sie auch noch etwas klären, keine Ahnung."
Sie alle waren perfekt in ihren Rollen. Wenn auch nur eine Sache schief ging, dann war alles aus.
"Ja, okay... na ja.."
Depa schmunzelte.
"Kommt. Bringen wir's hinter uns."
"Je schneller wir arbeiten, desto schneller sind wir fertig. Dann könnt ihr Enja besuchen vorausgesetzt Chopper klebt nicht wieder an ihr und Sabine."
Ezra nahm weitere Taschen und transportierte sie mit der Macht. Calebs Augen weiteten sich.
"Wow! Dad, das sind ja 8 Taschen! Ich kriege noch nichtmal zwei so hoch."
"Training, ihr Zwei. Alles nur Training. Na kommt."
"Dafür ist deine Sicht für das ganze sehr eingeschränkt, großer Bruder."
Depa trug ihre Taschen voraus, während Ezra die Augen verdrehte.
"Bin ich nicht eigentlich der Meister, Padawan?"
Caleb kicherte.
"Depa, Dad ist schon sehr begabt auf seine eigene Art und Weise."
"Ich möchte euch beide mal sehen wie ihr euch mit Tieren verbindet."
"Dad, nicht diese Leier. Hast du nicht noch andere aus dem Kasten?"
"Hat er nicht, es ist seine besondere Gabe."
Depa zwinkerte ihrem Neffen zu.
"Aber ist das nicht etwas langweilig? Ich meine du kannst immerhin in die Zukunft sehen, Depa!"
Ezra hob eine Augenbraue.
"Langweilig? Na danke. Verbinde du dich mal mit einem Purgilschwarm oder Loth - Wölfen, dann reden wir weiter, Kleiner."
"Die Zukunft zu sehen, bedeutet nicht sie zu verstehen, Cal. Manchmal sollten solche Geheimnisse, einfach ein Geheimnis des Schicksals bleiben. Ein Tier ist dagegen das hier und jetzt. Es hört dir zu und kann dir helfen, so wie Kyber es bei Ezra tut. Jede einzelne Art der Machtgaben ist besonders."
Sie schmunzelte.
"Du findest sicherlich auch irgendwann das perfekte Geschick für dich selbst."
"Denkst du wirklich? Glaubt ihr, dass ich auch eine Gabe habe?"
Ezra lächelte.
"Bei der Familie würde ich darauf wetten. Im Übrigen habe ich nicht die Gabe mich mit Tieren zu verbinden, sogar mit fast allen Lebewesen. Ich bin halt sehr sensibel was Gefühle und Empathie angeht, mein Sohn."
Caleb nickte langsam.
"Dann kann man ja nie wirklich etwas vor dir verheimlichen, Dad!"
"Wende dich an deine Tante. Die schafft das sehr gut."
Sie zwinkerte ihrem Neffen zu.
"Das hört sich wie ein Vorwurf an, Ezra."
"Mhm warum wohl? Dad hat alles und ich meine alles rausgekriegt, was ich je angestellt habe und du kommst einfach mit fast allem davon. Mal ganz zu schweigen von der 18 Jahre Regel."
Er sah Depas Blick und verdrehte die Augen.
"Ach bitte. Denkst du nicht, dass ich dich kenne?"
Caleb sah zu Depa.
"Hast du sie...gebrochen?"
"Hab ich nicht, wie kommt ihr darauf?", bestritt sie.
"Mhm klar."
Ezra lächelte.
"Caleb, gib mir die Taschen und laufe schon mal vor. Wir kriegen das schon hin."
Caleb, der erleichtert war von dieser Packarbeit befreit zu werden, schmiss die Taschen auf Ezras.
"Okay! Bis gleich!"
Damit war er schon weg. Ezra schmunzelte.
"Depa, mache mir nichts vor. Ich weiß es."
"Ich weiß nicht wovon du redest", sagte sie weiterhin und ihre Lekku bewegten sich etwas.
"Zuko schläft in dem Zimmer, was Sabine ihm gegeben hat."
"Mhm klar. Süße, ich bin dein Bruder und dein Meister. Ich weiß Bescheid."
Ezra schmunzelte.
"Zuko oder du schleicht sich jede Nacht in das Zimmer des Anderen. Liebes, ich fühle deine Gefühle."
Depa sah ihn mit erhobener Braue an.
"Ich denke du bildest dir da was ein. Was für Gefühle bitte? Wir sind zusammen, natürlich habe ich Gefühle für ihn."
"Komischerweise sind diese Gefühle Abends besonders stark. Sehr stark."
Er lächelte.
"Keine Bange, ich verpfeife dich nicht."
Depa hielt die Luft an und schnaubte.
"Wie bist du durch die Schilde gekommen?"
"Ich gebe dir einen Tipp, Padawan. Wenn du abgelenkt bist und mit deinem Süßen kuschelst, dann gehen die Schilde leicht runter. Du wirst das noch lernen sie besser zu kontrollieren. Hatte ich in deinem Alter auch noch nicht so recht raus, aber bei mir war es etwas wichtiger als bei dir, Süße."
Sie verdrehte die Augen.
"Es ist creepy, wenn du meine Gefühle beobachtest.."
"Ist ne Tradition. Wirst du bei deinem Padawan später auch tun."
Er lächelte.
"Habe ich auch durchmachen müssen. Glaube mir, dass war kein Vergnügen."
"Wenn ich einen Padawan kriege."
Sie seufzte und sah ihn an.
"Warum verpfeifst du mich nicht? So aus Neugier?"
"Spinnst du? Du würdest einen Riesenärger bekommen. Mum und Dad würden ausrasten."
"Ja? Was hindert dich daran "fair" zu sein?", hakte sie nach.
"Was wäre daran fair? Ich würde dich verpetzen."
Ezra hob eine Augenbraue.
"Schätzt du mich so ein? Danke."
"Also..ich dachte du würdest total an die Decke gehen, weil du der erste warst der sich irgendwie gegen...unsere Beziehung...gesträubt hast...?"
"Depa, ich habe es dir erklärt. Ich würde jeden Jungen so kritisch betrachten bei dir, dass hat nichts mit Zuko zu tun. Ich mag ihn, aber sag ihm das nicht. Ich habe ihn trotzdem im Auge."
Er schnaubte.
"Der Punkt ist...ich wurde genau beobachtet, als ich in deinem Alter war und es war ab und zu geradezu nervtötend. Ich vertraue dir und weiß dass du sehr verantwortungsvoll bist. Das ist meine Art dir zu sagen, wie sehr ich dir vertraue und das ich weiß wie erwachsen du geworden bist. Ich verpfeife dich nicht. Depa, wegen mir wurde diese bescheuerte Regel erst eingeführt. Denkst du nicht, dass ich euch verstehen kann?"
Sie sah nachdenklich auf ihr Armband, ehe sie ihrem Bruder einen sanften Kuss auf die Wange gab.
"Doch. Doch das kann ich mir vorstellen. Und umso dankbarer bin ich dir gerade."
"Na siehst du. Ich sage nichts. Kriegen Mum und Dad es heraus bist du dran....und ich auch."
Er schmunzelte.
"Depa, wir sind Geschwister. Wir müssen Geheimnisse vor unseren Eltern haben."
"Na ja, wenn die rauskriegen, was ich sonst tue, ist das keine gute Idee..", murmelte sie.
"Dann sind wir beide Geschichte."
Ezra nahm die Taschen ein Stück höher und konzentrierte sich.
"Glaubst du ernsthaft, dass sie es schaffen werden? Du weißt schon mit dem Reinlegen?"
"Nein, sicherlich nicht. Und wenn doch...du glaubst nicht ernsthaft das ich einen Monat lang hören werde? Das ist wie diese Unter 18 Regel."
"Ich und hören? Soll ich dir mal sagen, wann ich das das letzte Mal getan haben?"
"Liegt sicherlich Jahre zurück", scherzte sie und sah zur Tür.
"Hey, ich habe nie auf das gehört, was sie mir sagten. Na ja...nicht direkt. Macht mehr Spaß sie zu ärgern, wenn sie genervt sind", scherzte er. Ezra lenkte die Taschen durch die Tür.
"Aber Calebs Frage ist treffend. Wieso machen wir das?"
"Was? Regeln brechen?"
"Nein. Mehr die Frage weswegen wir diese Sachen schleppen."
Ezra seufzte.
"Hoffentlich ist das bald vorbei."
"Sicherlich."
Depa legte die Taschen ab.
"Vertrau mir. Das wird wieder."
"Ich hoffe du hast Recht."
Ezra sah zu Depa.
"Danke."
Sie sah auf und lächelte.
"Kein Problem. Ich bin immer für dich da."
"Und ich für dich. Ich liebe dich, meine Süße."
Er zwinkerte ihr zu.
"Ich dich auch. Und hör auf mich Süße zu nennen. Zuko darf es auch nicht."
"Ich aber. Dein Meister, dein großer Bruder. Also habe ich das Recht."
Er lachte, als er Depas Gesicht sah.
"Ich habe dich mit aufgezogen, falls du dich erinnerst. Also habe ich das Recht."
"Ich habe dir ständig den Hintern gerettet, hab ich jetzt das Recht dich Kid zu nennen oder was?"
"Oh wage es dich nicht."
Beide Geschwister sahen sich herausfordernd an.
"Depa, da gewinnst du nicht."
"Ach ja, Euer Majestät?"
Sie grinste und sah hinauf in den Himmel als ein Schiff über sie hinweg flog. Briannas Schiff.
Für einen Moment grübelte sie und sah dem Schiff nach. Für das, das sie erst am Abend abreisen wollte...war es ziemlich früh. Es war erst später Nachmittag. Ezra seufzte.
"Komm. Ich will mir keine Standpauke anhören müssen. Von Mum und Dad und von Sabine."
Er ging voraus und dirigierte die Taschen hinter sich her. Sie nickte.
"Komme schon, Meister."
Die beiden setzten ihren Weg fort. Weder Ezra, noch Depa waren darauf bedacht eine Standpauke zu bekommen oder dafür gescholten zu werden, dass sie sich verspäteten.
Das taten sie zu oft anscheinend, vielleicht schafften sie es auch mal pünktlich zu sein. Depa seufzte erleichtert als sie endlich ankamen.
"Oh man.."
Wie erwartet waren bereits alle versammelt. Und die Blicke die sie bekamen waren nicht wirklich anders, als was sie befürchtet hatten.
"Ihr habt uns zu zweit die Aufgabe gegeben alle Taschen zu tragen. Seid froh, dass wir nicht irgendwo die Treppe runtergefallen sind", gab Ezra zurück. Sabine verdrehte amüsiert die Augen, während Kanan nur den Kopf schüttelte.
"Du bist und bleibst ne Dramaqueen, kid."
"Tja wie sein Vater", gab Ahsoka feixend zurück und nahm Depa zwei Taschen ab.
"Jungs? Wisst ihr nicht was sich gehört?"
"Ja, natürlich."
Rex nahm dann Ahsoka die Taschen ab.
"Die Frau niemals das Gepäck tragen zu lassen."
Er zwinkerte ihr zu und Hera lachte leise.
"Warum braucht ihr so lange? Ihr habt doch die Macht."
"Haha", gab Depa zurück.
"Trage du doch auch mal etwas", erwiderte Ezra scherzend. Hera schmunzelte und nahm ihm vier Taschen ab. Kanan lachte.
"Unterschätzt nie eure Mutter."
Anakin war sofort an der Seite seiner Mutter und nahm ebenfalls etwas von Depa. Ahsoka lachte.
"Du Süßer. Ein Gentleman wie sein Vater."
Kanan nahm Depa die restlichen Sachen ab.
"Bist du okay, Liebes?"
"Ich bin okay."
Sie lächelte. Hera stellte die Taschen an ihren Platz, während Rex und Anakin sich angrinsten.
"Für dich immer, Liebling."
"Dad, siehst du die Schleimspur. Da ist sie", kommentierte Padmè hinter ihrem Buch.
"Ihr seid beide so süß. Meine Jungs."
Ahsoka gab ihnen einen Kuss auf die Wange. Ezra trat zu Sabine, die etwas unruhig wirkte.
"So wir haben alles. Wie läuft es bei euch?"
"Startklar. Im Gegensatz zu euch sind wir rechtzeitig fertig gewesen", gab sein Vater zurück. Enja quiekte. Hera lachte leise.
"Nun, wir waren wirklich schneller fertig."
"Das ist ja auch nicht sonderlich unsere Aufgabe vier leere Taschen zu tragen", murmelte Depa.
Sabine strich ungeduldig über den Kopf ihrer Tochter.
"Wo ist Caleb?"
Ezra hob eine Augenbraue.
"Caleb? Aber er ist doch bei euch."
"Bei uns?"
Hera und Kanan wechselten einen Blick. Zeb schnaubte verwirrt.
"Kid, wir haben den Kleinen nicht mehr seit heute Morgen gesehen."
Ezra blinzelte.
"Moment. Er ist doch zu euch gelaufen?"
Lilly sah auf.
"Hier ist niemand in den letzten 20 Minuten aufgekreuzt."
Depa und Ezra sahen sich an.
"Ah schon klar. Sehr witzig Mum, Dad."
Diese blinzelten.
"Was?"
"Das ist ein Scherz von euch. Ihr habt doch gesagt ihr würdet uns reinlegen."
Hera lachte etwas.
"Das wäre etwas einfallslos oder?"
"Kommt. Das ist wirklich lahm."
"Ezra, das waren wir nicht. Das ist nicht unsere Art", widersprach Kanan ebenfalls. Ahsoka tat eine Hand an ihr Kinn.
"Moment. Wir haben keine Ahnung wo er ist?"
"Brianna verabschieden, da habe ich ihn gesehen", gab Sabine zurück und erhob sich.
"Hera, hältst du kurz Enja? Ich suche ihn."
Depa sah die Truppe an, die wirklich nicht gerade begeistert war.
"Das meint ihr Ernst."
"Natürlich, über sowas macht man keine Witze", erwiderte ihre Mutter und berührte Sabines Schulter.
"Wir suchen ihn. Vielleicht ist er noch was holen."
"Brianna ist jedenfalls früher gegangen."
Padmè hob ihre Nachricht auf dem Pad hoch.
"Sie hat mir geschrieben."
Ezra legte eine Hand an seine Stirn.
"Irgendetwas stimmt da nicht. Caleb ist ein Schelm und sehr zu Späßen aufgelegt, aber das passt nicht zu ihm. Schon gar nicht jetzt."
"Wir suchen ihn und teilen uns auf", schlug Kanan vor. Der Rest nickte.
"Wir machen das in Zweierteams. Sicher ist sicher", wandte Ahsoka ein. Lilly seufzte.
"Ich bleibe bei Sabine und Enja."
Padmè stand auf.
"Ich gehe mit Dad."
Der nickte.
"Anakin du gehst mit Ahsoka. Kanan und Ezra, Depa und Hera. Zeb, gehst du mit den Mädchen?"
Der Lasat nickte.
"Natürlich."
Ezra legte eine Hand auf Sabines Schulter.
"Wir finden ihn. Keine Sorge."
"Wir bleiben über die Koms in Kontakt", gab Kanan zurück und sie nickten sich zu. Ezra seufzte.
"Gut. Wir treffen uns in einer Stunde wieder hier."
Er küsste Sabine auf die Wange und Enja auf den Kopf, dann brachen die Zweierteams auf.
Die Suche starteten sie still und leise im ganzen Palast. Sie suchten in den Räumen, wo sich alle am häufigsten aufhielten, in seinem Zimmer und in den anderen. Aber irgendwie...schien er verschwunden. Versteckte er sich? Hatte er vielleicht doch seine Meinung geändert und wollte bleiben? Fragen um Fragen worauf keiner eine Antwort kannte.
Hera, Depa und Zeb suchten im westlichen Teil und fanden einfach nichts.
"Vielleicht wollte er mit Brianna mit und hat sich jetzt versteckt, damit er hier bleiben kann. Zumindest würde das Ezra tun", meinte Depa.
"Und das schließt meist auf Caleb", stimmte Hera zu.
"Habt ihr was?", fragte sie in den Komm.
"Bisher noch nichts. Im Garten befindet er sich nicht", gab Ahsoka zurück.
"Ihr?"
"Keine Spur von Caleb", meldete sich auch Kanan und seufzte.
"Wir versuchen ihn zu spüren, aber da ist nichts."
"Wenn Caleb sich im Schiff von Bria befindet, dann hätte sie uns schon längst Bescheid gegeben. Aber...aber das ist nicht Caleb. Er würde niemals so seine Mutter erschrecken", antwortete Ezra.
Depa seufzte.
"Okay, wir versuchen ihn nochmal zu kontaktieren."
"Ostflügel ist nichts", kam es von Rex.
"Hier ist gar nichts."
Man hörte Padmè seufzen.
"Sein Signal von seinem Projektor ist weg."
Die junge Teenagerin bei Hera rieb sich den Arm.
"Wir finden ihn. Zeb, wir gehen jetzt die Gänge einfach entlang und sehen mal in den Kammern nach."
Der Lasat nickte.
"Gut, Kleines. Aber wir müssen uns dafür aufteilen. Es gibt mehrere Gänge."
"Seid vorsichtig. Ich habe das Gefühl hier ist etwas oberfaul", meldete sich Ezra zur Wort. Ahsoka seufzte.
"Leute, haltet die Augen offen und seid wachsam."
Sie brauchten nicht zu fragen wieso. Der Spion war noch immer da.
Hera strich sanft um Depas Wange.
"Lichtschwert in die Hand."
Sie lächelte und nahm es in ihre Hand.
"Hab es."
Sie küsste sie sanft auf den Kopf.
"Ich gehe nach links, Zeb du geradeaus..."
"Ich nach Rechts. Schon klar."
"Gut. Wir passen auf."
Zeb zwinkerte Depa und Hera zu. Die Drei ließen ihre Komlinks an und gingen weiter. Hera hatte ihren Blaster gezückt und Zeb seinen Bow - Rifle. Langsam aber sicher machten sie sich Sorgen um Calebs Verbleib. Selbst Depa packte immer mehr das ungute Gefühl, das was ganz und gar faul war. Sie machte sich fürchterliche Sorgen um ihren Neffen. Sowas gehörte nicht an seinen Charakter. Er meldete sich immer. Immer und das regelmäßig und wenn er nicht zu seinen Eltern konnte, kam er meist zu ihr.
Selbst wenn er sich auf Brias Schiff geschlichen hätte...da hätte er sich längst bei seiner Mutter gemeldet. Er wusste wie empfindlich da Sabine war und er würde ihr niemals Kummer bereiten. Das war nicht seine Art. Caleb war süß, schelmisch und wusste, wann was zu weit ging. Er wusste genau das das kein Spaß mehr sein würde und vor allem nicht in ihrer Lage. Da stimmte etwas nicht, das lag auf der Hand.
Nach einer Stunde sammelten sich die Teams nach einer erfolglosen Suche bei Sabine. Diese schloss die Augen und drückte vorsichtig ihr Baby an sich.
"Wo ist er nur..?"
Lilly drückte sie sanft an sich. Ezra tigerte hin und her. Er war mittlerweile sehr besorgt.
"Das ist nicht seine Art. Ganz bestimmt nicht. Da stimmt etwas nicht."
Enja quengelte etwas. Ahsoka saß auf dem Boden und versuchte Calebs Präsenz zu finden. Als Großmeisterin hatte sie die besten Chancen. Seufzend schlug sie die Augen auf.
"Nichts. Caleb ist nicht hier."
"Das kann nicht sein. Er kann doch nicht einfach vom Erdboden verschluckt sein", gab Kanan zurück. Ezra rieb sich die Stirn.
"Was machen wir jetzt?"
Hera kam mit Rex und letzten Endes auch mit Zeb und Padmè rein.
"Nichts. Tut uns leid."
Rex seufzte.
"Sein Projektor ist aus. Sonst hätte ich das Ortungssystem nutzen können."
Die Twi'lek nahm Ezra an der Schulter.
"Wir finden ihn."
Sabine strich vorsichtig um Enjas Wange.
"Er weiß das ich sowas nicht mag.."
Ezra umarmte seine Mutter, die versuchte ihren Sohn zu beruhigen. Kanan nahm Depa in den Arm.
"Beruhige dich. Wir finden ihn schon."
"Das ist alles zu komisch", seufzte Ahsoka.
"Irgendwie..."
"Was...was ist wenn der Spion...?", gab Ezra schluckend zurück.
Anakin sah auf.
"Er muss doch hier irgendwo sein!"
Depa ließ ihren Vater los und setzte sich auf den Boden.
"Ich versuch es. Er kann nicht weg sein."
Sie atmete durch und schloss die Augen. Hera strich über Ezras Rücken und Sabine lehnte sich an Lilly.
"Vielleicht sollten wir Brianna kontaktieren."
"Und ihr dann Sorgen bereiten? Ist das so ne gute Idee?", fragte Rex.
"Nein. Sie ist krank und wir sollten sie nicht damit belasten", wandte Ahsoka ein. Kanan seufzte und sah auf seine Tochter.
"Viel Erfolg, mein Schatz."
Zeb schnaubte.
"Er kann doch nicht einfach weg sein."
Ezra biss sich auf die Unterlippe, dann löste er sich aus den Armen seiner Mutter.
"Ich gehe nochmal los. Das lässt mir keine Ruhe."
"Dann gehen wir mit", gab Padmè zurück. Ehe Ezra etwas sagen konnte fuhr sie ihm dazwischen.
"Wir sind Familie und er ist unser Freund. Ich habe von meinem Vater gelernt das unsere Aufgabe es ist euch zu beschützen. Und das machen wir jetzt auch."
Rex nickte.
"Wir suchen mit dir."
"Du gehst uns nicht allein, Ez", fügte auch sein Vater hinzu und erhob sich. Ahsoka nickte.
"Gut, ich versuche es nochmal."
Depa gab währenddessen auf. Das brachte nichts. Ezra seufzte, aber willigte ein.
"Gut. Und wenn wir den ganzen Palast absuchen müssen. Wir finden ihn."
Sabine sah zu Ezra.
"Bitte passt auf euch auf.. bitte."
"Wir gehen alle mit. Lilly, du bleibst hier?"
Sie nickte.
"Ich denke ich kann hier mehr tun, als bei euch."
Depa erhob sich.
"Das bringt nichts. Ich werde Zuko jetzt anrufen das er früher kommen soll und mithilft."
Ezra gab Sabine einen Kuss auf die Wange.
"Wir finden ihn. Versprochen."
"Mache das, Liebes."
Und so brachen sie erneut auf. Diesmal in andere Richtungen. Irgendwo musste Caleb ja sein! Depa kontaktierte auch ihren Freund diesmal. Er sollte bitte früher kommen und bei der Suche helfen. Der junge Prinz musste gefunden werden. Sie hatte versprochen auf ihn aufzupassen, das würde sie auch halten. Also ging es erneut los. Doch die Sorge wuchs immer weiter und weiter. Depa seufzte und sprach ein paar Worte mit ihrem Freund, der ebenfalls besorgt war und sofort versprach zu kommen. Auch er hatte die Befürchtung, dass Caleb etwas zugestoßen war.
Es dauerte immer länger und die Abreise war für den Tag vollkommen vergessen. Sabine wollte nicht fort bevor ihr Sohn nicht sicher in ihren Armen war. Und es wurde ganz schön spät. Es wurde schon dunkel, als sie von der erweiterten Suche heimkehrten.
Ezra war kurz davor durchzudrehen. Sein Sohn war bereits schon seit Stunden vermisst und seine Besorgnis ließ ihn völlig unruhig werden. Sabine saß mit Enja auf dem Sofa im Wohnraum. Sie waren alle zusammen und zerbrachen sich den Kopf. Nun der Rest saß. Ezra lief geradewegs Furchen in den Boden und schien nicht mehr aufzuhören. Diese Unruhe wirkte sich nun auf Enja aus, die die ganze Zeit quengelte und hin und wieder weinte. Sabine versuchte sie etwas verzweifelt zu beruhigen.
"Schatz, ich weiß wie schwer es ist ruhig zu bleiben. Ich kann es auch kaum. Aber...Enja merkt das."
Hera stellte eine Kanne hin, genau wie Lilly, die noch einige Tassen trug.
"Liebling, bitte setze dich."
Die Zwillinge saßen am Boden, Padmè hielt ihren Helm und starrte den an, wie als würde sie eine Antwort erwarten.
"Mein Sohn ist plötzlich verschwunden und ich soll ruhig bleiben?!"
Wie aufs Stichwort fing Enja an zu schreien. Sabine versuchte sie zu beruhigen. Die Kleinen hielten sich die Ohren zu. Kanan erhob sich und führte seinen Sohn zum Sofa.
"Ezra, komm runter. Bitte. Enja merkt das."
Anakin lehnte sich an seine Schwester. Ahsoka hatte ihren Kopf an Rexs Schulter gelehnt. Zuko strich Depa über den Kopf. Er war sofort gekommen. Lilly verzog leicht ihr Gesicht und setzte sich zu Zeb.
"Wir finden ihn. Ganz sicher", gab sie an ihn zurück und nahm seine Pranke in ihre.
Sabine summte leise ein mandalorianisches Volkslied, was Enja langsam aufhören ließ und ihr weinen verstummte. Depa schüttelte den Kopf.
"Das kann es doch nicht sein."
"Er ist einfach weg! Wir haben jeden Winkel des ganzen Palastes abgesucht!", schnaubte Ezra. Enja wimmerte sofort. Kanan und Hera wechselten einen Blick und legten ihre Hände auf Ezras.
"Ez, beruhige dich. Ganz ruhig."
Zuko drückte Depas Hand.
"Wir werden ihn schon finden."
"Er ist vor fünf Stunden verschwunden", kommentierte Anakin seufzend. Sabine seufzte und wog sanft Enja im Arm.
"Ich mache mir auch sorgen. Habt ihr Luke erreicht? Ob er vielleicht zu Ben oder Allessia ist?"
"Dort ist er nicht, wir haben angerufen", erwiderte Rex.
"Es ist zum Verzweifeln", seufzte Padmè. Hera drückte sanft Ezras Hand.
"Caleb ist nicht dumm. Er...er würde sich bemerkbar machen."
Die junge Twi'lek schloss die Augen und versuchte nochmal ihren Neffen zu spüren...
Ezra legte nur noch den Kopf in seine Hände.
"Meine Güte. Was ist wenn ihm etwas zugestoßen ist? Wenn Kelden irgendetwas damit zu tun hat?"
Anakin seufzte.
"Wofür haben wir eigentlich die Wachen?"
"Ich habe langsam das Gefühl, dass der Spion dahintersteckt", murmelte Ahsoka. Zuko sah zu Depa.
"Und? Hast du etwas?"
"Nein. Die Unruhen in der Macht lassen mich nicht sehen."
Sie seufzte. Die Herzogin sah zu Ezra, dann zu ihrer Familie.
"Meint ihr, es ist vielleicht ein Zeichen? Wenn...wenn es Kelden war...dürfen wir keine Zeit mehr verschwenden."
"Wir haben gesagt das der Umzug doof ist, wenn der Spion nicht gefasst ist", wandte Padmè leise ein.
"Padmé", warnte Rex.
Anakin stieß sie an.
"Pad, nein", raunte er ihr leise zu. Ezra sah zu Sabine.
"Wenn er das war....dann..."
Seine Hände ballten sich zu Fäusten bis seine Eltern ihre Hände auf diese legten.
"Kid, nicht", flüsterte Kanan leise und drückte seine Schulter.
"Beruhige dich."
Ezra schluckte und spürte die Wärme, die ihm sein Vater über ihr Band gab. Er atmete tief und aus, fasste sich langsam. Zuko blinzelte, als Depa aufstand.
"Was machst du da?"
"Meditieren. Alleine. Da kann ich mich am besten konzentrieren und eure Präsenzen ausblenden und vielleicht Caleb besser ausmachen."
Sie sah seinen Blick.
"In meinem Zimmer. Nirgendwo sonst."
Padmè schnaubte und Sabine strich langsam über Enjas Kopf.
"Padmè hat recht. Es war dumm von mir zu glauben, der Plan würde funktionieren."
"Sabine..."
Ezra sah zu seiner Frau und legte dann den Kopf in seine Hände.
"Es ist meine Schuld. Ich habe ihm gesagt, dass er vorlaufen soll. Gott ich bin so ein verdammter Idiot!"
"Ez, es war nicht deine Schuld", versuchte sein Vater ihn zu beruhigen.
Zuko sah zu Depa.
"Moment. Allein? Oh nein, vergiss es."
"Depa, jetzt alleine zu sein ist das Letzte was einer von uns sein sollte", gab Ahsoka seufzend zurück.
"Das Letzte was wir tun sollten ist uns die Schuld für alles zu geben und dumm rumzusitzen", gab sie nur zurück.
"Wenn Kelden Caleb hat, dann hat er das was er wollte. Uns Angst zu machen. Gut. Er wollte einen Kampf, den kann er haben. Ich finde Caleb, aber dazu brauche ich Ruhe."
Hera sah sie an.
"Depa, mache es doch.."
"Nein, ich sagte ich brauche Ruhe", erwiderte sie. Ezra sah auf.
"Depa, nein. Du wirst dich aus diesem Kampf raushalten. Wenn er wirklich Caleb hat....dann ist es allein Sabines und mein Kampf."
"Wie bitte? Ez, ich glaube deine Sorge vernebelt dir gerade etwas das Hirn", gab sein Vater zurück.
"Wenn er Cal hat, dann kriegt er es mit uns allen zu tun", erwiderte Anakin entschlossen.
"Der zahlt", gab Padmè zurück.
"Kelden zahlt wenn er Caleb hat."
Depa wies auf die Zwillinge.
"Meine Meinung, also gut."
Sie küsste sanft Zuko und machte die Tür auf.
"Depa, du solltest wirklich nicht..."
Damit schlug die Tür zu. Kanan verdrehte die Augen.
"Deine Tochter, Hera."
Enja hatte währenddessen ihren Fokus auf Ezra gelegt, der sich sofort zu ihr und seiner Frau setzte.
"Meine Süße, wir finden deinen großen Bruder."
Enja gluckste, als ihr Vater ihre Wange streichelte.
"Versprochen."
Er sah zu Sabine auf und beide wechselten einen sehr besorgten Blick. Zeb schnaubte.
"Wenn dieser Mistkerl ihn hat, dann zerquetsche ich ihn zu Brei."
Hera seufzte.
"Da bist du nicht der Einzige."
Rex schloss kurz die Augen.
"Vielleicht hat Ketsu was gehört, was meinst du Sabine?"
Die Mandalorianerin sah auf.
"Das...das ist möglich."
Sie gab Enja ihrem Vater, der sie in seinen Arm nahm und zückte ihren Projektor. Enja begutachtete das Gesicht ihres Vaters und blieb an seinen blauen Augen hängen. Dann quiekte und strampelte sie etwas. Ezra seufzte.
"Ich weiß, Kleines. Dein Bruder hat dieselben Augen."
Kanan runzelte die Stirn.
"Wir müssen doch noch irgendetwas tun können? Caleb kann doch nicht einfach verschwinden und niemand merkt etwas!"
"Können anscheinend schon."
"Padmè", seufzte Rex.
Sabine textete sofort und steckte einen Hörer in ihr Ohr.
"Ket?"
Es dauerte etwas, aber dann kam eine Antwort.
"Hey, Kleines! Ich wollte mich gerade melden. Wir haben erfahren, dass dein liebreizender Cousin in der Knochenstadt war und..."
Ahsoka seufzte.
"Wir suchen morgen außerhalb. Wir müssen ihn finden."
Anakin biss sich auf die Unterlippe.
"Mum...wenn Caleb weg ist...was ist dann mit uns?"
"Ket, Caleb ist verschwunden und wir denken es war Kelden. Hast du irgendwas gehört?", fragte Sabine und sie begann leicht zu zittern.
Lilly drückte Zebs Hand. Sie versuchte für ihren Mann da zu sein.
"Euch passiert nichts", versprach Rex.
"Das wird es niemals."
Die Zwillinge wechselten einen Blick.
"Dad...was ist wenn das der Anfang war? Wenn...wenn Enja als Nächstes dran ist? Und dann Tante Sabine und Onkel Ezra?"
Ahsoka vergeudete keine Zeit und nahm ihre Kids in die Arme.
"Ihr Süßen, das wird nicht passieren. Wir bleiben zusammen und werden sie beschützen, okay? Kelden hat keine Chance."
Kanan nahm Hera in den Arm, die bei Anis Worten ganz blass geworden war. Bei Ketsu herrschte erst Stille, dann...
"Warte was?! Du machst Witze! Wie konnte er verschwinden?!"
Sabine seufzte.
"Wir wollten los, dann war er weg. Der Spion vermutlich. Wir müssen ihn finden Ketsu. Bitte, wir haben keine Zeit mehr."
Padmè und Anakin vergruben sich bei ihren Elter, während Hera aufsah.
"Ich.."
Sie sah zu Zuko.
"Könntest du bitte nach Depa sehen? Bitte. Ich weiß das sie alleine sein will aber...ich will sie in Sicherheit wissen."
"Süße, mache dir keine Gedanken. Wir finden ihn und dann wird sich dieser Mistkerl wünschen nie geboren worden zu sein."
Zuko nickte und erhob sich.
"Natürlich. Das versteht sich von selbst."
Damit war er aus der Tür. Ezra blinzelte etwas und sah seine Tochter an, die ihn neugierig ansah. Sie...sie sendete Wärme aus. Wie ein ganz kleines Licht. Aber so warm wie eine schöne Flamme im kalten Winter, oder einem Sonnenstrahl im Sommer. Es war...wie eine Aufmunterung.
"Danke..."
Sabine nahm vorsichtig den Hörer raus und setzte sich zu Ezra. Sie ließ die Schultern sinken und seufzte.
"Ich will mein Baby zurück.."
"Wir werden ihn finden, versprochen. Und wenn wir dafür ganz Mandalore durchkämmen müssen", erwiderte Ezra und legte Enja in Sabines Arme zurück. Er wusste nicht wieso, aber auf einmal wurde ihm so seltsam. So komisch...
"Kleiner? Du solltest mal etwas trinken du bist so blass", kommentierte Zeb. Seine Eltern warfen einen Blick auf ihn.
"Ez? Fühlst du dich nicht gut?"
Hera schenkte ein Glas Wasser aus, blickte besorgt zu Ezra.
"Ist alles okay? Hier."
Sie gab ihm vorsichtig das Glas, wobei Sabine seine Unruhe bemerkte.
"Ezra?"
Der Jedi blinzelte und nahm mit zittrigen Händen das Glas entgegen. Er führte es an seine Lippen und trank es in einem Zug leer. Dann stellte er es auf den Tisch.
"Ich..."
Er hielt sich die Stirn.
"Ich sollte mal..."
Er stand auf und hatte nun die ganze Aufmerksamkeit der Anwesenden.
"Kleiner, du bist ganz grau im Gesicht."
"Onkel Ezra?"
Er hörte die Stimmen seiner Eltern und Sabines, aber verstand die Worte nicht. Mit einem Mal war ihm schwindelig und dann...dann war da plötzlich dieser abrupte Schmerz in seinem Kopf. Er sank auf die Knie.
"Ezra."
Sabine schnappte nach Luft und Enja begann zu wimmern. Rex hatte sich sofort mit Kanan erhoben und den Jedi jeweils an einem Arm genommen.
"Kleiner?"
"Ez?"
Gläserne Augen sahen sie nur an. Alle waren aufgeschreckt und betrachteten nun Ezra, der nicht mehr vollem Bewusstsein zu sein schien. Ahsoka kniete sich hin und tätschelte seine Wange.
"Ez? Hey?"
Keine Reaktion. Kanan stöhnte leise auf vor Schmerz. Da war etwas, aber das ging von seinem Sohn aus. Anakin und Padmé stockten.
"Mum, was ist mit ihm?!"
"Kleiner, hörst du uns?"
Nichts.
"Kanan?"
Hera berührte die Schulter ihres Mannes.
"Ezra?", fragte Sabine.
"Ahsoka, was ist mit ihm?", erkundigte sich Rex und machte Platz.
"Ich...ich bin mir nicht sicher..."
Die Togruta betrachtete den Jedi, dann bemerkte sie Kanans Reaktion. Ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen.
"Oh nein. Nein, nein, nein..."
Die Tür wurde aufgerissen.
"Habt ihr Depa..?!"
Im gleichen Moment sah Ezra sie an, wobei nicht ein Funken Widererkennung in seinen Augen lag.
"Depa...Depa ist..."
Er schrie auf und sackte schließlich in sich zusammen. Ahsoka versuchte ihn bei Bewusstsein zu halten.
"Ezra? Ezra?!"
Nichts. Kanan hielt sich die Stirn und ging leicht in die Knie, während die Anderen geschockt und entsetzt um Ezra standen. Hatte er gerade...? Moment..das konnte nicht...
Eine ganz böse Vorahnung traf Hera und sie tat ihre Hände vor den Mund.
"Nein...nein, bitte nicht.."
Sabine sah entsetzt die Jedi an. Der Klon schluckte.
"Nein."
Padmè und Anakin sahen sich voller Horror an.
"Depa..."
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Als Depa langsam erwachte, wusste sie erst gar nicht was sie genau denken sollte. Sie hatte fürchterliche Kopfschmerzen. Ihre Arme taten weh, genau wie ihr ganzer Oberkörper. Sie wusste nicht mal wirklich was geschehen war. Nur das etwas geschehen war und es schmerzhaft war und schnell ging. Sie wollte nur meditieren und man mochte es kaum glauben, aber es hatte diesmal funktioniert. Doch ehe sie sich wirklich voll und ganz konzentrieren konnte, hatte man ihr was in den Nacken gespritzt und ein Tuch vor den Mund gehalten. Sie erinnerte sich wage daran, dass sie jemanden getreten hatte und darauf brutal zu Boden geworfen worden war, was ihre Schmerzen am Körper erklärte. Etwas benommen versuchte sie zu sich zu kommen. Doch eines war sicher. Sie war nicht mehr im Palast.
Depa holte etwas Luft und fühlte die Kälte unter sich. Der Boden war eiskalt, scheinbar aus Metall, wenn sie das richtig fühlte. Sie fasste an ihren Bauch und setzte sich langsam auf. Ihre Hand fuhr an die Einstichstelle an ihrem Nacken, die sie zu gut fühlte. Wo..wo war sie?
Langsam sah sie sich um. Nur durch einen Schlitz im Metall an der Wand drang etwas Licht ein und sie konnte...
Mit einem Mal war sie etwas wacher.
"Caleb."
Neben ihr in einer Zelle entdeckte sie einen schwarzhaarigen Jungen mit einem blauen Stich im Haar, was ihr nur zu sehr bekannt vorkam. Er lag am Boden und schien sich kaum zu rühren. Doch Depa hätte ihn überall erkannt. Das war Caleb. Ganz sicher.
Sie versuchte langsam aufzustehen, nur um wieder auf die Knie zu fallen. Was war das...warum...fühlte sie sich so schwach?
Depas Hand wanderte an das Gitter.
"Caleb?"
Ein leises Stöhnen antwortete ihr. Dann sah sie wie der Junge etwas seinen Kopf hob.
"H-hallo?"
Seine Stimme war ganz leise. Ruhig. Verängstigt. Das war nicht Calebs Stimme. Sie sah sich um und rüttelte leicht an den Stäben.
"Ich bins. Depa. Kleiner, bist du okay?"
Sein Kopf hob sich noch etwas mehr.
"D-Depa..?"
Seine Stimme zitterte. Unglaube war in seiner Stimme zu hören.
"Depa..bist du es wirklich?"
"Ich bins, ja."
Sie lächelte etwas und streckte ihre Hand aus.
"Kannst du dich bewegen? Hast du dich verletzt?"
Caleb blinzelte und richtete sich langsam auf.
"Was...was ist passiert?"
Er zuckte zusammen und fasste sich an den Hinterkopf, wo er eine deutliche Beule spürte.
"Wo...wo sind wir?"
"Ich wünschte ich wüsste es."
Sie sah sich um und rieb sich ihr Knie.
"Geht es soweit?"
"Ich...ich weiß nicht."
Er schluckte.
"Ich...ich war auf dem Weg zu Mum und....und dann wurde ich aufeinmal auf dem Flur in ein Zimmer gezogen. Ich habe versucht mich zu wehren, aber jemand hat mir auf den Kopf geschlagen und...und dann wurde alles schwarz."
Der Junge zitterte und versuchte sich aufzusetzen. Er hatte eine höllische Angst und ahnte, was wohl mit ihnen geschehen war. Aber niemand von beiden sprach ihre Vermutung aus.
"Was...was ist mit dir? Bist du verletzt?"
"Ich..ich bin okay."
Sie winkte leicht ab.
"Etwas Schmerzen, das...das wird schon."
Vorsichtig fuhr ihre Hand um seine Wange, die sie durch das Gitter streckte.
"Hab keine Angst."
Caleb schluckte und schmiegte sich in die Geste. Tränen bildeten sich in seinen Augen, doch er versuchte die Ruhe zu bewahren, als er in Depas sah.
"Depa....wenn...wenn wir hier sind...wo...wo sind meine Mum und mein Dad? Denkst...denkst du...?"
Depa schüttelte den Kopf.
"Nein, die sind hier nicht. Ich...keine Ahnung was sie versucht haben mir zu spritzen, aber..."
Sie fasste an die Stelle.
"Ich kann mein Band nicht benutzen.. aber fühle nur dich hier. Komisch."
Für einen Moment verharrten sie so. Depas Hand lag an Calebs Wange und beide hielten sich daran fest, dass sie nicht alleine waren. Das sie einander hatten. Doch die Angst beider war kaum zu unterdrücken.
"Depa...denkst..denkst du sie werden uns finden?"
Sie lächelte etwas und fuhr sanft über seinen Kopf.
"Ja. Ich...ich vertraue unserer Familie."
"Ich doch auch."
Er schluckte.
"D-Depa...glaubst du...glaubst du das wir von.."
Sie wurden von einem Rucken unterbrochen. Offenbar waren sie auf einem Schiff.
Depa seufzte und ließ ihn vorsichtig los, um dann aufzustehen. Sie wussten beide, das sie in seinen Händen waren. Nicht in irgendwelchen x-beliebigen, sondern in Keldens.
Langsam ging sie an die Zellentür und sah hinaus.
"Ich denke...."
Sie fasste an ihren Knöchel um festzustellen, das ihr Ersatzlink nicht da war.
"Verdammt.."
Caleb erhob sich ebenfalls.
"D-Depa..?"
Plötzlich öffneten sich bei beiden die Türen und sie wurden gepackt. Sie wollten sich wehren, aber fanden sogleich einen Blasterlauf an ihren Köpfen.
"Schön brav sein, sonst war es das."
Caleb sah ängstlich zu Depa, die ganz ruhig blieb.
"Ganz ruhig. Lass dich einfach eskortieren", gab sie an ihn zurück.
Die Mandalorianer schnaubten amüsiert.
"Wie süß."
"Geht vorsichtig mit ihm um. Immerhin haben wir einen waschechten Prinzen."
Die Mandalorianer lachten und drängten Depa und Caleb von den Zellen weg in einen Flur. Beide hatten gar keine Zweifel zu wem sie gebracht werden würden. Depa atmete tief durch und sah wachsam zu Caleb, der sehr verängstigt wirkte.
"Keine Angst", flüsterte sie.
"Ich beschütze dich. Das habe ich versprochen."
Er schluckte.
"Und ich dich."
Die Waffen drückten sich näher in ihre Köpfe.
"Klappe halten. Weiter."
Sie wurden weitergeführt und schließlich aus dem Schiff raus. Licht schien ihnen ins Gesicht und sie erhaschten einen Blick von der Umgebung. Felsen. Viele Felsen. Es war schon Morgen, also waren sie sehr lange gereist. Wenn sich Depa nur an die Uhrzeit erinnern konnte, wo sie sich von ihrer Familie getrennt hatte.
Sie prägte sich so viele es ging ein, ehe sie vorgestoßen wurden. Letzten Endes traten sie in Höhlen ein. Viel Zeit zum umsehen gab es nicht. Denn als der Pfad in einem hohlen Raum endete, wurden beide zu Boden gestoßen und waren auf ihren Knien. Schritte ertönten von Vorne und die Waffen wurden von ihren Köpfen genommen. Doch beide wurden mit dem Kopf nach Unten gedrückt, damit sie nicht aufsehen konnten.
Dennoch neigte Depa den Kopf leicht zu Caleb. Sie wusste um seine Angst, sie hatte auch welche. Aber...irgendwie hatte sie das Gefühl nur auf ihren Neffen aufzupassen. Was mit ihr selbst war, interessierte sie kaum.
"Lasst uns allein."
Eine Stimme, die Caleb noch nie zuvor gehört hatte, ertönte und sie jagte dem Jungen einen Schauer über den Rücken. Schwarze Stiefel waren aus seiner und Depas Sicht zu erkennen und sie hörten wie die Mandalorianer abtraten.
"Caleb und Depa Jarrus - Syndulla. Es ist mir eine Ehre euch endlich kennenzulernen."
Depa schnaubte.
"Ehre? Ich wünschte ich hätte mein Lichtschwert um es dir in die Brust zu jagen", knurrte sie.
"Genauso temperamentvoll und unverschämt wie dein Meister. Ich hatte das erwartet." Kelden beugte sich vor und nahm Depa am Kinn.
"Du scheinst mir auch so ein Fehlschlag wie er zu sein."
"Wenn das einer ist, dann bist du das!", meldete sich aufeinmal Caleb zu Wort und hob zornig den Kopf. Kelden ließ Depa los und sein Blick schweifte zu dem jungen Prinzen.
Die junge Teenagerin sah zu ihrem Neffen.
"Rühr ihn an Kelden und ich mache dir die Hölle auf Mandalore."
"Ich sage ja. Verdorben wie der Bruder. Wobei Bruder sei ja dahingestellt, nicht wahr?"
Er nahm Caleb am Kinn und lächelte amüsiert.
"So so. Wenn das nicht der Kronprinz und Thronfolger persönlich ist. Wenn ich es nicht besser wüsste, dann würde ich meinen der liebe Ezra steht vor mir."
"Noch ein Wort über meinen Dad...", knurrte Caleb.
"Und wir machen dich kalt. Was willst du? Du weißt das du so nichts erreichen kannst, oder? Du solltest eine Therapie machen", schnaubte Depa.
"Haltet eure Klappe beide."
Kelden schnaubte.
"Oh ihr seid genauso wie dieser Feigling.."
"Er hat dich mehr als einmal besiegt! Und er wird es wieder tun!", zischte Caleb und spürte neue Kraft in sich, als Kelden über seinen Vater sprach. Das würde er nicht zulassen, dass dieser Mistkerl ihn in den Dreck zog.
"Du hast verloren, bevor dieser Kampf bestritten wurde. Weißt du was? Ich sehe ganz viel. Und eins davon ist das du drauf gehst."
Depas Blick war kalt.
"Du wirst sterben. Und dann hat Mandalore seinen Frieden zurück."
"Niemand kommt gegen unsere Familie an und schon gar nicht so ein Schwächling wie du! Sie werden dir so derbe in den Hintern treten, dass du nicht mehr wissen wirst wo oben und unten ist!"
Kelden sah zu den beiden Kindern und schnaubte genervt.
"Seid ihr fertig?"
Depa lachte leise.
"Nein, noch nicht. Du hast dir die größten Nervensägen angeschafft."
"Frage mal Dad! Wir sind seine perfekten Schüler was das anbelangt!"
"Danke, ich hätte es nicht besser ausdrücken können."
Sie bemerkte, wie Kelden ihr Kinn nehmen wollte.
"Fass mich nicht an!"
Der Mandalorianer schnaubte.
"Oh ihr haltet euch für sehr schlau, was? Aber ihr vergisst das ihr euch in meiner Gewalt befindet. Wie zuvor eure anderen Familienmitglieder."
Er strich Depa über die Wange, die wegzuckte.
"Möchtest du wissen, was ich mit deinem Vater angestellt habe? Wie ich ihn gebrochen habe?"
"Du hast ihn nicht gebrochen. Mein Vater ist kerngesund, du hast keine Chance gegen uns!"
Ihre Lekku bewegten sich.
"Und fass mich nicht an!"
"Oh doch das war er. Er hat nur geschrien, war kaum zu etwas in der Lage. Oh er war so am Boden."
Er lächelte finster.
"Oder soll ich dir erzählen, was ich mit deinem Bruder gemacht habe? Wie sehr ich ihn gefoltert habe? Wie er vor mir auf die Knie gegangen ist? Den Klang seiner Schreie? Oh, daran solltest du dich noch erinnern. Das tust du habe ich Recht?"
"Lass deine dreckigen Finger von ihr du verdammter Banthamist!"
Depa versuchte sich nicht beirren zu lassen. Es war wahr..aber ewig her. Lang genug, als das sie es akzeptieren konnte, aber nicht vergessen.
"Meinen Eltern geht es gut, meinem Bruder geht es gut."
Sie atmete aus.
"Ich habe nichts zu befürchten. Ich habe keine Angst vor dir."
"Oh doch. Das habt ihr beide. Ihr beide habt Angst."
"Vor dir? Pah, das ich nicht lache!"
Kelden wandte sich von Depa ab und packte Caleb am Haar, wobei dieser aufschrie als sein Kopf hochgerissen wurde.
"Mein kleiner netter Großcousin. Deine Eltern mögen dich ja immer beschützt haben, aber sie sind nicht hier. Wir kennen uns noch nicht, aber ich werde dir zeigen, was deine geliebten Eltern wirklich sind. Sie sind Feiglinge, Verräter, Missgeburten, die sich nur für sich selbst interessieren und meinen sich alles nehmen zu können, was sie wollen. Dein ach so toller Vater hat meine Pläne zerstört und deine Schlampe als Mutter hat mein Leben zerstört. Sie beide werden das bekommen, was sie verdient haben. Ihre absolute Vernichtung!"
Depa fuhr zusammen und erhob sich.
"Fass ihn nicht an!"
Der Mandalorianer sah auf, als sie sich vor ihn stellte.
"Fasse meinen Neffen nicht an. Ich bin stärker als ich aussehe."
"Dein Meister hat dir wohl nie Manieren beigebracht."
Im Bruchteil einer Sekunde hatte Kelden Depa zur Seite gestoßen und nahm Caleb am Kragen.
"Du, mein Junge wirst mich noch kennenlernen. Deine Eltern werden für alles bezahlen, was sie mir angetan haben."
Er zeigte seine Prothese.
"Das hier habe ich deinem lieben Vater zu verdanken. Und ich werde mich dafür revanchieren darauf kannst du dich verlassen."
Kelden lächelte und fuhr über seine Wange.
"Ich frage mich ob du so durchhalten kannst wie deine Eltern. Aber das werden wir schon sehr bald erfahren. Ihr Zwei werdet eure Familie nie wieder sehen. Das garantiere ich euch."
Caleb versuchte sich zu wehren und funkelte ihn an.
"Ich habe keine Angst. Aber du solltest sie haben!"
Damit spuckte er ihm ins Gesicht. Die junge Twi'lek sah zu ihrem Neffen, der von Kelden gehalten wurde. Der Kerl war verrückt geworden. Er war von Rache zerfressen, sie spürte das zu gut. Wieder fuhr sie auf den Einstich an ihrem Nacken. Sie fühlte seine Gefühle, konnte aber nicht auf ihr Band zugreifen. Irgendwas stimmte gewaltig da nicht. Langsam richtete sie sich auf, wobei sie die Worte des Mandalorianers vernahm. Ihre Augen weiteten sich.
"Du wagst es nicht ihm weh zu tun!"
Er fuhr um sein Gesicht und wischte den Speichel von seiner Haut. Seine Augen funkelten.
"Ich sehe du bist genauso ein Fehler und ein Nichts wie dein Versager von einem Vater."
"Sage kein Wort gegen meinen Vater, du verdammter.."
Caleb schrie auf, als Keldens Hand seine Wange berührte und er ihm einen heftigen Schlag versetzte.
"Ihr solltet beide eure Zunge im Zaun halten."
Er ließ Caleb los, der zitternd zusammensank. Depa ruckte zu ihm und hielt ihn schützend fest.
"Du wirst dafür zahlen."
Kelden wollte ausholen, doch der Padawan hob die Hand und eine volle Wucht traf ihn. Er taumelte zurück und der Junge sah erstaunt auf.
"Ich sagte, du sollst ihn in Ruhe lassen", zischte sie.
"Du dreckiges kleines.."
Kelden erhob sich vom Boden und ging auf Depa zu. Diese schrie auf, als er sie an den Lekku packte.
"Noch eine solche Aktion und ich schneide dir die Dinger ab", knurrte er.
"Habt ihr beide es jetzt kapiert?! Was immer ihr auch tut wird Konsequenzen haben. Wagt einer von euch nur eine Sache bezahlt der Andere. Verstanden?!"
Caleb drückte sich an seine Tante.
"Depa!"
Sie sah Kelden teils mit schmerzverzerrtem, aber auch entschlossenem Blick an.
"Du h-hast nur Angst. I-ich spüre das."
Sie stöhnte leicht vor Schmerz.
"Du wirst fallen. Ich..ich verspreche es."
Er ließ sie los.
"Ihr werdet schon sehen, was euch blühen wird. Und ich garantiere euch, dass euer rebellisches Verhalten euch nicht weiterbringen wird."
Caleb sah zornig zu ihm auf.
"Du hast ihr wehgetan!"
Er nahm Caleb erneut am Kinn.
"An deiner Stelle würde ich mich mehr um deine Gesundheit sorgen machen, kleiner Prinz. Das hier war erst der Anfang."
Er machte eine Geste und beide wurden von zwei Mandalorianern hochgezerrt. "Für euch habe ich mir etwas ganz Besonderes ausgedacht."
Depa schnaubte leise.
"Du versteckst dich nur. Du wirst schon sehen, was für einen Fehler du begonnen hast. Sie werden uns finden. Und dann werden sie dich schlagen."
Die Arme der beiden wurde auf den Rücken gefesselt und letzten Endes weggezogen.
Kelden lachte.
"Wir werden sehen, wer hier wen schlagen wird. Sie werden untergehen. Alle beide."
Zutiefst amüsiert sah er wie die beiden weggezogen wurden.
"So Sabby. Mal sehen wie du reagieren wirst. Die letzte Schlacht mögt ihr gewonnen haben, aber die Endgültige werde ich für mich entscheiden."
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