17. Kapitel
Wie auch die letzten Tage zogen sich alle früh zurück und das sonst so gemeinsame Abendessen fiel erneut aus. Es war eine Situation, die niemand vorhergesehen, geschweige denn geahnt hatte. Und doch war sie nun eingetreten. Doch ob sie so bleiben würde, dass war eine andere Frage. Denn einige in dem Palast hatten Gedankengänge, Sorgen und Frust in sich. Und doch schien die Antwort fast klar auf der Hand zu liegen. Sabine zog sich gerade ihren Helm über und stand in ihrem und Ezras Schlafzimmer. Wie zu erwarten begegnete der Jedi ihr nicht, wie auch die letzten Tage. Wo er war? Das wusste nicht, aber dank Kelden hatte sie nun zumindest Kenntnis davon, was ihr Mann die letzten Tage getrieben hatte.
Er hatte die Regeln gebrochen. Es würden nur noch ein paar Minuten sein, dann eine Stunde. Es war ein schrecklich stiller Tag gewesen, aber den hatte sie genutzt um sich vorzubereiten. Sie legte das Dunkelschwert auf einen Brief, genau wie ein Dokument, wobei sie letzten Endes ihre Tasche nahm und aus dem Zimmer ging. Sie hatte ihre Entscheidung getroffen. Sie konnte ihre Mutter und Kanan nicht so einfach sterben lassen. Sie konnte sich nicht gegen ihre Familie entscheiden. Mandalore....sie würde das selbst regeln wie damals beim Imperium. Aber erst, wenn ihre Mutter und ihr Schwiegervater aus der Schusslinie waren. Und sie würde auf sich und ihr Kind aufpassen. Enja würde nichts geschehen. Sabine schluckte und schlich sich leise durch den leeren Palast. Außerdem...außerdem hatte sie das untrügliche Gefühl, dass Ezra ihr niemals verzeihen würde, wenn sie daran Schuld war, dass er seinen Vater verloren hatte. Sie hatte ihn schon hineingezogen. Kelden war ihr Problem, schon immer gewesen und diese Familie war durch sie hineingerutscht.
Sie konnte nicht zulassen das andere unter ihren Fehlern litten.
Und das taten sie. Nicht nur ihre Mutter und Kanan. Oder ihr Vater und Hera und Depa. Nein, sie sah was es mit ihre Mann machte. Auf Eshan war Ezra noch Ezra gewesen, aber seit ihrer Ankunft...es machte ihr Angst. Den Mann, den sie so sehr liebte so fallen zu sehen. Ahsoka hatte Recht. Ezra wurde zudem, was er niemals hatte werden wollen und das alles wegen Kelden. Sie hätte es wissen sollen, sie hätte mehr auf ihn achtgeben müssen. Schon bei ihrer Ankunft waren die Zeichen klar und nun...nun verlor sie vielleicht auch noch ihn.
Doch das könnte sie nicht zulassen und wollte es verhindern. Sie ging die Treppen hinunter und rannte leise zur Tür, die sie öffnete. Das Mondlicht erhellte die Treppen vor dem Palast sehr gut. Und wirklich. Ein Shuttle stand da. Ein kleines Shuttle, ihre Mitfahrtgelegenheit.
Sabine ging schweren Herzens hinunter und langsam ins Schiff.
"Kein Rückzieher. Kein Rückzieher", murmelte sie sich zu. Sie tat es für alle. Für Ihre Familie. Für ihren Vater, für Hera, für Depa, für Caleb und für Ezra. Ihr Herz wurde schwer. Sie hatten so ein perfektes Leben gehabt. Und nun? Nun schien alles dabei sein sich in Schutt und Asche zu legen. Sie ging in das Shuttle, schloss die Tür und setzte sich in den Pilotensitz. Sabine atmete tief durch und betätigte die Schalter. Wie von Kelden gesagt startete das Shuttle und war auf Autopilot. Sie sank in den Sitz und schloss die Augen. Nun gab es kein Zurück mehr.
"Ich wusste, dass du dich dafür entscheiden würdest."
Sie fuhr zusammen und fiel von ihrem Sitz. Sie schnappte nach Luft und hielt sich ihre Brust.
Die Mandalorianerin schnaubte.
"Toll.."
"Dir auch einen schönen Abend."
Ezra kam aus dem Schatten heraus und half ihr auf. Doch Sabine lehnte seine Hand ab und rappelte sich auf. Der Jedi zuckte die Schultern und ließ sich auf den Sitz neben ihr nieder.
"Also statten wir ihm doch mal einen kleinen Besuch ab."
"Was tust du hier?", fragte sie. "
"Du solltest Zuhause sein."
Sie warf ihre Tasche in die Ecke und setzte sich.
"Und Däumchen drehen? Vergiss es."
Ezra schnaubte und verschränkte die Arme.
"Du solltest mehr Zuhause sein. Du bist schwanger."
Sie hielt inne, als sie einen Blick auf seine Augen warf und schluckte. Das Gelb war noch immer da und schien etwas präsenter geworden zu sein.
"..Nein.das würde ich...ich will nicht das du deinen Vater verlierst und Tristan Mum."
Sie biss sich auf die Unterlippe.
"Tja, immerhin zehn Jahre Frieden, was?", scherzte sie.
"Und es wird wieder so sein. Verlass dich drauf."
Ezra lehnte sich zurück.
"Das werden sie...."
Er blinzelte und drehte seinen Kopf zu ihr.
"Du hast Angst."
"Was? Nein. Du bildest dir was ein", erwiderte sie.
"Du spinnst."
Sie fuhr an ihren Arm.
"Du hast Angst. Ich spüre es."
Er legte eine Hand auf ihren Arm, wobei sie zusammenzuckte.
"Sabine?"
Sie sah ihn an und seufzte leise.
"D-deine Augen.."
Sabine nahm vorsichtig einen kleinen Make-Up Spiegel in die Hand und gab ihn ihrem Mann.
"Du..du musst dich beruhigen."
Ezra nahm den Spiegel und erblickte seine Augen. Er seufzte und zuckte die Schultern.
"Das bleibt nun mal nicht aus, wenn ich Kelden vernichten will. Es ist unwichtig."
Sabine sah ihn entgeistert an. So...so würde niemals ihr Ezra reagieren. Nein, er würde ausflippen, vor Scham und Angst im Boden versinken wollen, sich zu Tode erschrecken und alles tun, damit das nicht anhielt. Er würde es nicht einfach so ignorieren. Sabine zitterte leicht und lehnte sich zurück.
"Sowas würde niemals mein Ehemann sagen."
Ezra lachte.
"Ich bin dein Ehemann, Sabine. Stelle dich nicht so an. Mir geht es prima."
Er streckte sich.
"Um ehrlich zu sein weiß ich gar nicht wieso ich nie davor mal die Zügel locker gelassen habe. Das ist viel einfacher."
Sie sah ihn böse an.
"Ich sollte dich hier rauswerfen", knurrte sie.
"Wieso? Du vergisst, dass das er uns beide will. So ist der Deal. Wen hier einer raus sollte, dann bist du es. Du riskierst das Leben unserer Tochter", kam es knurrend zurück.
"Ja und ich bin ja unschätzbar wichtig."
Sie betrachtete die Monde.
"Du weißt genau, dass mir dein Wohlergehen sehr wichtig ist. Was seid ihr eigentlich alle so zickig in den letzten Tagen? Die Sache wird bald beendet sein. Ehe ihr es euch versieht ist Kelden weg. Dann haben wir endlich Ruhe."
Seine Augen funkelten.
"Dann kriegt der Mistkerl endlich das was er verdient. Dann muss ich halt den Jedi Codex außer Acht lassen, was macht das schon."
"Deine Ehre, Würde und dein Leben. Wirf es doch gleich in den Ozean wenn dir alles egal ist", schnaubte sie.
"Glaubst du ich bin so schwach, dass ich mich von ihm überwältigen lasse? Dieses Mal wird es anders laufen. Ich verspreche dir, dass ich keine Schwäche zeigen werde. Ich werde das wieder gutmachen, was ich angerichtet habe und meine Schuld wird beglichen sein."
"Beglichen? Ezra, das ist falsch. Was ist denn mit dir los?"
Sabine lag langsam an der Grenze der Verzweiflung.
"Kelden ist die Schuld von sich selbst, aber nicht du. Komm doch bitte zur Vernunft."
Sie fasste an seine Wange, wobei er zum ersten Mal sie richtig ansah. Seine Augen fast wie von Schock geweitet, als er die Berührung bemerkte. Für einen Moment fühlte er die Wärme, die die Kälte in ihm verdrängte. Sein Kopf schmiegte sich in die Berührung...doch das wirkte nur ein Augenblick. Ezra blinzelte und entfernte seinen Kopf aus ihrer Hand.
"Tut mir Leid, aber ich kann jetzt keine Ablenkungen gebrauchen. Ich muss mich vollkommen auf meine Aufgabe konzentrieren."
Sabine schluckte.
"Okay..dann..dann ist das so.."
Sie drehte sich zu dem Radar. Beide schwiegen ab diesem Moment und jeder hing seinen Gedanken nach. Sabine hatte ihre Arme verschränkt und fühlte sich zum ersten Mal in Ezras Nähe nicht sicher. Und...es war das erste Mal in ihrem Leben, wo sie nur noch möglichst viel Land zwischen ihm und ihr bringen wollte. Es war verrückt, es war absolut unfassbar...aber sie konnte nicht diese Nähe zu ihm ertragen, wenn er so kalt war. Wenn er nicht mehr er selbst war...und das noch nichtmal selbst bemerkte. Er führte sich wie ein Idiot, ein dummes Kind auf, wenn er so war. Es schien ihn alles zu interessieren, doch nur nicht sie selbst. Und das kränkte sie zutiefst. Doch letzten Endes, ruckte das Schiff und sie flogen hinunter.
Die Mandalorianerin hielt sich fest und hielt fest ausschau. Ezra lächelte und sah fast schon vergnügt aus.
"Na endlich. Du wirst sehen bald ist alles vorbei."
"Ja..vollkommen.."
Sie schluckte und krampfte ihre Hand in den Sitz. Es konnte alles nur noch schlimmer kommen. Sie hatte nicht die leiseste Hoffnung oder mehr Vorstellung wie das noch alles ein gutes Ende nehmen sollte. Selbst wenn es ihnen gelingen würde Bo und Kanan rauszuholen und Ezra würde Kelden besiegen...dann wäre längst nicht alles vorbei. Dann hätte sie zwar ihre Mutter und ihren Schwiegervater wieder, Mandalore wäre sicher, aber...aber als Folge davon würde Ezra den letzten Schritt tun und mit einer Tötung aus Rache an Kelden sein Schicksal besiegeln. Als sie ihren Mann ansah, hatte sie plötzlich Kanans Worte im Gedächtnis.
Fällt ein Jedi einmal auf die dunkle Seite, dann kommt er nie wieder davon zurück.
Sie zitterte leicht und atmete aus.
"Wir sind da."
Es ruckte und sie nahm ihre Tasche, um schnell aus dem Shuttle zu kommen.
Sie schien gerade vor ihm zu flüchten. Ezra schnaubte nur und folgte ihr gelassen.
"Das erledigt sich schnell. Lass mich nur machen, Sabine."
Er spürte eine kleine warme Signatur, die seine berührte, aber verdrängte sie einfach. Dafür hatte er jetzt keine Zeit. Kaum waren sie aus dem Shuttle gestiegen wurden sie von Mandalorianern umzingelt, die ihre Blaster auf sie gerichtet hatten.
"Keine falsche Bewegung."
Ezra lachte.
"Nettes Empfangskomitee. Aber ihr solltet lieber aufpassen, was ihr tut."
Sabine lief es eiskalt den Rücken hinunter.
"Halt dich zurück", gab sie zurück und sah mit erhobenem Kopf zu den Mandalorianern.
"Kelden Wren verlangt nach uns. Hier sind wir."
"Dann folgt uns. Ihr werdet bereits erwartet. Aber zuerst.."
Sie wurden abgetastet, wobei ihnen die Blasterläufe im Rücken lagen. Ezra grinste.
"Wir haben uns an seine Anweisungen gehalten. Nun führt uns endlich zu ihm. Ich brenne darauf seine hässliche Visage zu sehen."
"Die Tasche bleibt bei mir", zischte siezend öffnete sie, wo nur Kleinigkeiten lagen.
"Keine Waffen."
"Gut, hier entlang."
Sabine und Ezra wurden vorgestoßen. Sie wurden tiefer in eine Höhle geführt. Beide sagten kein Wort. Man hörte nur ihre Schritte und das Klappern der Rüstungen der Mandalorianer. In einem großen Raum blieben sie stehen. Die meisten Mandalorianer traten zurück, doch vier von ihnen hielten noch immer die Waffen auf Ezra und Sabine gerichtet und standen ganz nahe bei ihnen. Offenbar war es ihre "Wache", wie Ezra zynisch bemerkte.
Sabine legte die Tasche ab.
"Kelden! Komm raus!", forderte sie.
"Ja, komm nur, Kelden! Zeige dein hässliches Gesicht, du Mistkerl!"
Ein Klatschen ertönte.
"Noch immer so charmant und direkt wie immer, wenn ich das sagen darf. Leute, bedrängt sie nicht so. Es sind doch unsere Ehrengäste."
Bei Sabine stellten sich die Nackenhaaen auf und ihr wurde ganz schlecht, als sie ihren totgeglaubten Cousin vor sich sah. Ezra grinste nur finster.
"Kelden. Für einen Toten siehst du noch sehr lebendig aus."
Und das half nicht wirklich.
Sie atmete leicht aus und unterdrückte an ihren Bauch zu fassen.
"Kelden. Lange her."
"Sabine. Meine liebste Cousine. Du bist älter geworden, Cousinchen. Aber noch immer genau so schön und anziehend wie damals."
Er lachte.
"Und Ezra. Nein, kaum mehr wiederzuerkennen. Du scheinst dich entgegen meiner Erwartungen gemacht zu haben. Nettes Haar. Ich hoffe der kleine und leider kurze Aufenthalt hat dir gefallen?"
"Sehr angenehm, wirklich. Scheint als hättet ihr ne kleine Sicherheitslücke."
Ezra lächelte.
"Also? Wir sind hier, wie bestellt. Wo sind sie?"
Kelden klatschte erfreut in die Hände.
"Ah, damit beschäftigen wir uns gleich. Nette Augen, Ezra. Wie es scheint verschwindet der Jedi in dir, was?"
Ezra knurrte.
"Lass deine albernen Spielchen."
"Lass ihn in Ruhe, Kelden. Du hast vieles zu erklären. Du hast Lydias Mutter getötet. Du hast Mandalore in eine Zwickmühle gebracht und Kanan entführt, genau wie meine Mutter."
Sie sah ihn finster an.
"Wo sind sie?"
"Nicht zu hastig, liebste Cousine. Ich habe euch Jahre nicht gesehen. Das Flittchen welches unser Reich zerstört hat, indem sie sich mit Jedi verbündete und einen auf den Thron setzte. Und die kleine unbedeutende Ratte von der Straße, die ihre Nutzlosigkeit mehr als einmal bewiesen hat. Es ist lange her."
Er lachte.
"Oh ich muss sagen so ein wenig Dunkelheit steht dir gut, Ezra. Keine bissigen Kommentare und keine Zwischenrufe mehr. Oh da wird sich jemand freuen."
Kelden schnippte mit den Fingern.
"Mutter, wärst du so lieb?"
"Bin dabei."
Ursa kam aus einem Höhlengang und schleppte mit einem Mandalorianer Kanan her. Sabines Augen weiteten sich, als man ihn vor ihnen auf den Boden warf. Er war vollkommen erledigt. Seine Kleidung eingerissen, teils mit trockenem Blut übersäht und hatte viele Flecken an seinem Körper. Kanan zitterte leicht und schaffte es sich mit den Handschellen auf die Knie zu zwingen.
Sabine wollte zu ihm wurde aber festgehalten.
"Bastard."
"Hier hätten wir Nummer 1. Entschuldige, dass er etwas mitgenommen aussieht, aber er wollte so gerne das entgegennehmen, was ich eher dir angetan hätte, Ezzy."
Kelden lächelte.
"Na? Keine Reaktion? Hat es dem Jedi, oh ich meine dem noch Jedi die Sprache verschlagen?"
Ezra knurrte nur und seine Hände ballten sich zu Fäusten, die wie wild zitterten. Seine Augen wurden eine Spur gelber und stachen richtig heraus.
"Dafür wirst du bezahlen..."
Der Mandalorianer schüttelte den Kopf.
"Weißt du Ezzy, ich glaube du vergisst da eine Kleinigkeit. Ich meine dein Daddy ist noch immer in meiner Gewalt und ich könnte ihn noch immer töten lassen. Aber ich wüsste etwas, was dir viel mehr wehtun würde. Denn weißt du...sowohl dein Daddy als auch meine liebe Tante haben dich und Sabine immer in Schutz genommen und verteidigt. Was wäre also besser, als zu sehen, dass man sich getäuscht hat?"
Kelden ging zu Kanan und legte eine Hand unter sein Kinn.
"Ich habe es dir gesagt, aber du wolltest mir ja nicht glauben. Hier ist dein tolles Gör, Kanan. Na bist du immer noch so stolz ihn als Sohn zu haben?"
Damit ging er aus dem Weg, riss Kanan an den Haaren hoch, sodass dieser den Kopf hob und Ezra ansah. Er blinzelte leicht und atmete etwas schwer. Schock zeichnete sich nun ab. Seine Augen waren geweitet und starrten in Ezras Gelbe. Sein Herz schien einen Moment auszusetzen.
"E-Ezra? N-nein.."
Er versuchte sich zu bewegen.
"H-Hör zu, Kid. D-das ist eine F-Falle von-.."
Mit einem Schlag ins Gesicht ließ Kelden Kanan verstummen.
"Na, na wir wollen doch nicht die Überraschung verraten, Kanan. Aber sag es mir. Macht er mich immer noch fertig? Ist er noch immer dein größter Stolz?"
Ezras Wut begann seinen Höhepunkt zu erreichen. Als er sah wie Kelden seinen Vater schlug war alles vorbei. Kaum hatte dieser den letzten Satz gesagt, hob der Jedi seine Hand und Kelden fasste sich an die Gurgel.
"Das hast du jetzt nicht getan", zischte Ezra und seine Augen schienen zu leuchten.
"Ich werde dich vernichten und wenn es das Letzte ist, was ich tue."
Die Mandalorianer hoben ihre Blaster, aber Kelden machte nur eine Geste.
"N-nicht. L-lasst ihn."
Er grinste.
"T-tue es, Ezzy. T-töte mich. Tue d-das wozu du nie die Stärke hattest. Na los."
Sabine reagierte sofort und nahm Ezras Arm.
"Hör auf, das wird es nicht rückgängig machen!"
Kelden landete wieder auf dem Boden und hielt sich den Hals. Er lachte mit krächzender Stimme.
"Sehr schön, Ezzy. Du hast dich wirklich verändert. Aber wo sind denn meine Manieren? Bringt die zweite Gefangene, ups ich meine natürlich Gast."
Ezra riss sich aus Sabines Berührung und funkelte sie an.
"Fass mich nicht an!"
Der darauffolgende Moment wurde nur von Keldens und Ursas Lachen kommentiert.
"Oh Eheprobleme bei den Majestäten?"
Sabine sah Ezra nur verständnislos an, dann ihrer Tante hinterher. Sie versuchte mehr zu sehen, aber Kelden stellte sich in ihre Sicht.
"Was?"
"Hast du die Pläne?"
Er legte eine Hand an ihre Wange.
"Süße, du weißt doch noch um was ich dich gebeten habe oder? Wäre besser für dich."
Vier Waffen waren nun auf Ezra gerichtet, dessen Blut in seinen Adern rauschte. Er fühlte die Wut in sich, die unfassbare Wut...aber da war noch etwas anders. Noch mehr...Kanan hielt den Kopf gesenkt und atmete erschöpft. Selbst wenn er gewollt hätte...wenn er noch einmal seinen Sohn angesehen hätte, dann wäre ihm das Herz gebrochen. Er konnte es nicht fassen, wollte es nicht fassen. Aber das gelb und Ezras Verhalten sagte alles. Kelden hatte fast gewonnen. Sabine zuckte leicht weg.
"Ich hab sie."
Sie tippte leicht an ihren Kopf.
"Hier drin."
"Deine Tante ist sehr borstig, Kelden."
Ursa kam zurück, wo sie Katan festhielt.
Der Herzogin wurde ganz schlecht, als sie Katan sah. Sie keinesfalls besser wie Kanan aus, nur..
"Ich wollte sie nochmal waschen, bevor sie zu ihrer Tochter kommt."
Sie ließ die Mandalorianerin fallen, die leise hustete. Ihr Haar war komplett nass.
"Monster", flüsterte sie und wollte ihr helfen, aber Kelden hielt sie fest.
"Da hätten wir es ja. Der Deal war du und deine hübschen Pläne gegen deine Mutter. Kanan, ich gratuliere dir du darfst gehen. Ezra ist erschienen und ich halte mein Wort."
Als ob ihm plötzlich etwas einfiel, schlug er sich gegen die Stirn.
"Oh nein, ich Dummerchen. Das habe ich ja fast vergessen. Sabine bleibt natürlich hier, aber für dich, Ezzylein, habe ich andere Pläne."
Er sah zu Kanan und Bo.
"Tut mir Leid ihr Lieben. Ihr seid zwar frei, aber müsst eure lieben Kinderchen leider hier lassen. Aber so ist das Leben, man kriegt nie das, was man sich wünscht. Schade. Ihr könnt gerne das Shuttle nehmen, aber die beiden bleiben hier."
"Was?!"
Sabine wurde von drei Mandalorianern gepackt.
"Nein! Lasst mich los!"
Katan sah geschwächt auf.
"Sabine.."
Kanan sah finster auf.
"Lass meinen Sohn in Ruhe!"
"Würde ich ja, aber leider habe ich Ezra jemanden anders versprochen, wie du weißt, Kanan."
Kelden lächelte.
"Ezzy, du darfst dich freuen."
"Lass Sabine in Ruhe", knurrte dieser und funkelte ihn an. Bo und Kanan wurden die Handschellen abgenommen und beide wurden hochgezerrt.
"Bringt sie zum Shuttle. Sie sind frei, ich halte mein Wort."
Katan zog an ihren Armen.
"Sabine!"
Diese schloss die Augen und tat etwas, was sie niemals hatte vorher getan, aber sie musste. Sie..sie konnte Ezra nicht diesem Opfer aussetzen. Sie trat einem Mandalorianer auf den Fuß und schmiss ihn auf den anderen.
Ursa stieß sie gegen die Wand und begann an ihrer Armschiene zu arbeiten.
Sie richtete sie auf Ezra.
"Sorry, Liebling."
Sie schloss die Augen und eine Wucht eines Schalls traf den Jedi in die Brust, wodurch er gegen Kanan und Katan zu einem Gang flog. Genau wie damals bei ihrem ersten Lichtschwerttraining. Dann zielte sie auf den Höhleneingang hinauf.
"NEIN!"
Keldens wutentbrannter Schrei war zu hören. Dann gab es einen lauten Knall und Felsblöcke versiegelten den Eingang zu der Höhle und schirmten damit Ezra, Kanan und Bo ab.
"WAS HAST DU GETAN?! DU DRECKIGE KLEINE.."
Keldens Schrei ließ noch ein paar Felsblöcke mehr von der Decke kommen. Die Drei Abgeschirmten waren nun sicher. Ein tiefes Grollen brach aus Ezra hervor, der sich als Erstes wieder aufgerappelt hatte.
"WAS HAST DU GETAN?! SABINE!"
Katan atmete schwer und sah fassungslos auf das Geröll.
"Nein..nein, nein, nein, nein, nein!"
Sie setzte sich vorsichtig auf.
Man hörte Sabines Schreie. In Ezra brach alles.
"SABINE! KELDEN, ICH VERNICHTE DICH! HÖRST DU?! UND WENN ES DAS LETZTE IST WAS ICH TUE!"
Über ihnen begannen sich ebenfalls Gesteinsbrocken zu lösen. Kanan setzte sich ebenfalls etwas benommen auf und zuckte zusammen. Er verspürte eine Kälte. Eine unglaubliche, eisige Kälte. Er atmete fest durch und schleppte sich auf die Beine, um Ezra an den Schultern zu nehmen.
"Beruhige dich!"
Ezra knurrte.
"Fass mich nicht an!"
Er wandte sich um, wobei Kanan erneut seine Augen erblickte. Diese waren noch eine Spur weit gelber geworden und das Blau in ihnen begann zu verschwinden. Es machte ihn krank das zu sehen. Krank...und ein Schlag in die Magengrube hätte nicht mehr wehtun können.
"Ihr geht zum Shuttle, einfach den Gang hinunter. Ich kümmere mich um den Rest."
"Nein, geh mit! Du bist nicht du selbst!", protestierte Kanan.
"Ich bin mehr ich selbst, als ich es je war! Also gehe mir aus dem Weg und lass mich ihn endlich vernichten!"
Ezra war so auf Kanan fixiert, dass er Bo nicht bemerkte, die einen Stein nahm.
"Zu welchem Preis? So rettet man Sabine nicht."
Er keuchte leise.
"Komm zur Vernunft! Ezra, bitte!"
"Das tue ich! Ich habe mich nicht so banal überrumpeln und schnappen lassen!"
Ezra schnaubte.
"Kelden kam man nur auf eine Art besiegen. Und das werde ich tun! Wieso kapiert das einfach niemand?!"
Bo stand nun direkt hinter Ezra.
"Du redest dummes Zeug."
Katan schlug mit einem Stein auf seinen Kopf. Ezras Augen rollten nach Hinten und der Jedi fiel bewusstlos zu Boden. Kanan sah zu Bo.
"Hast du gerade meinen Sohn ausgeknockt?!", fragte er ungläubig.
"Hast du eine bessere Idee ihn daran zu hindern Mist zu bauen?", fragte sie erschöpft und hielt ihren Bauch. Ihre Hand verweilte nun an den Felsen.
"Gott, du dummes Ding.."
"Du hast meinen Sohn mit einem Stein ausgeknockt...", wiederholte Kanan und sah zu Ezra.
"Du hast ihm einen übergezogen....Sag mal geht's noch?!"
"Hättest du ihn aufhalten können? Meine Güte, wir brauchen Hilfe und keinen Idioten der nicht weiß was er tut."
Sie biss auf ihre Unterlippe und versuchte von der anderen Seite zu hören. Nichts.
"Ich hätte ihm keine übergezogen. Du..."
Kanan seufzte und hielt sich die Stirn.
"Dieser Junge bringt mich noch um. Was hat er sich nur angetan?"
Er warf einen Blick zu Bo.
"Glaube ja nicht, dass ich das vergessen werde."
"Verlange ich nicht. Ich werde auch niemals die Dummheit der beiden vergessen."
Sie fasste an ihren Kopf.
"Lass uns gehen. Wir müssen Sabine befreien."
Katan schleppte sich zu Ezra und nahm einen Arm.
"Das hast du ja wunderbar durchgedacht. Wir beide sind kaum belastbar und du hast meinen Sohn niedergeschlagen. Wie sollen wir ihn zum Shuttle kriegen?"
Kanan konnte noch immer nicht so recht fassen, dass Bo Ezra einfach bewusstlos geschlagen hatte.
"Hör zu, ich hab mich zwei Mal gegen einen Sith gestellt, klar? Ezra ist zwar keiner, und doch ist er geradewegs dabei in einen Graben zu rennen. Wenn du also willst das Sinya ihn kriegt; bitte. Ich hab keine Zeit von dir zusammen-..."
Sie hörten einen Schrei und sahen zu dem Geröll.
"Sabine..."
Ezra, der nicht mehr bei Bewusstsein war, verzog das Gesicht und sah aus, als ob er Schmerzen hätte. Kanan seufzte und beide stützten Ezra.
"Wir können alleine nichts tun. Und auf gar keinen Fall, wenn er so....so drauf ist. Wir kommen zurück und befreien sie. Versprochen."
"Ich weiß..", sagte sie leise und schloss die Augen.
"Verdammt.."
"Komm."
Kanan drückte ihre Schulter und sah sie ermunternd an.
"Wir kriegen sie wieder. Versprochen."
"Sabine...."
Sie sahen zu Ezra.
"Er scheint noch immer zu wissen, was wichtig ist. Na ja wenn er nicht bei Bewusstsein ist. Das...das ist gut."
"Es wäre besser, wenn er es auch bei Bewusstsein wüsste."
Sie verzog das Gesicht.
"Beeilen wir uns einfach."
"Wäre besser."
Die beiden nahmen Ezra in ihre Mitte und schleppten sich zum Schiff. Dort angekommen, übernahm Bo sofort die Führung, während Kanan sich auf den Boden niederließ und Ezra in seinen Armen hielt. Der Schock war noch immer da und sein Herz schmerzte, wenn er daran dachte, was der Auslöser dafür gewesen sein musste, dass Ezra die Kontrolle verloren hatte. Er legte seinen Kopf auf seinen - wo nun dank Bo eine kleine Platzwunde war, und hielt ihn einfach nur fest. Die Mandalorianerin schloss die Augen und aktivierte den Antrieb.
Dann die Kommunikation.
"Hier spricht Bo Katan Kryze. Bitte um Bestätigung für einen Landeplatz. Ankunftszeit, in einer Stunde."
Sie stellte den Autopiloten ein und fasste an ihren Arm.
Sabine..
Bo kniff die Augen zusammen.
"Mein kleines Mädchen."
Sie hatten sie zurücklassen müssen. Ihnen war es gelungen zu fliehen, aber eines ihrer Kinder hatten sie zurücklassen müssen. Sabine war nun in Keldens Gewalt und mit ihr die Pläne der Waffe. Eine Waffe, die ganze Mandalore zerstören würde. Und noch dazu...trug Sabine ein Kind unter ihrem Herzen. Enja. Wenn Kelden herausfand, dass Sabine schwanger war...dann war alles vorbei. Kanan betrachtete Ezra nachdenklich und sein Herz zog sich zusammen. Sie hatte Sabine zurückgelassen, ja. Aber das bedeutete nicht, dass sie es bei Ezra auch nicht getan hatten. Er war weder ganz, noch war er er selbst und mit jedem Wort, mit jeder neuen Welle der Kälte wurde ihm bewusst wie nahe er dran war auch seinen Sohn zu verlieren. Im Grunde hatten sie weder verloren, noch gewonnen. Sie hatten einfach nur Verluste erlitten.
Verluste die ihre Herzen bluten ließen.
###
Die Sonne berührte den Himmel, als Katan und Kanan mit Ezra zurückkehrten. Und der Schock, sowie die Erleichterung war allen anzusehen. David und Hera standen draußen, als das Shuttle grade landete.
"Ezra und Sabine sind so dran", murmelte Hera leise und fasste an ihre Brust.
"Oh das sind sie", knurrte David.
"Schwanger und dann auch noch auf solche Gedanken kommen."
Die Tür öffnete sich und die beiden Vermissten mit einem noch immer bewusstlosen Ezra traten heraus. Bos Schlag mit dem Stein war heftiger gewesen, als erwartet. Hera und David schnappten nach Luft. Als sie ihre vermissten Geliebten sahen hielt kurz ihr Herz an. Sie sahen schrecklich aus, wirklich schrecklich. Sie liefen hastig auf sie zu.
"Kanan, Ezra!"
Bo und Kanan setzten den Jedi kurz ab, der bewusstlos gegen das Schiff sank. Dann wurden sie auch schon von ihren Lieben in den Arm genommen. Kanan drückte Hera fest an sich.
"Hera..."
"Bo!"
David nahm seine Frau in seine Arme und wollte sie nicht mehr loslassen.
"Ich habe mir solche Sorgen gemacht. Gott, was hat er euch angetan?"
Sie zitterte leicht und drückte ihn sanft.
"Es ist nicht so schlimm. Ich bin froh dich zu sehen.."
Hera drückte ihren Mann kurz und fasste dann seine Wangen an. Sie musterte ihn besorgt.
"Du siehst schrecklich aus. Wie geht es dir? Hast du schmerzen?"
"Ich habe schon Schlimmeres ertragen."
Kanan lächelte geschwächt und taumelte etwas, wobei Hera ihn festhielt.
"Du ahnst gar nicht wie unglaublich schön es ist dich zu sehen. Ich dachte schon.."
Er legte eine Hand an ihre Wange.
"Es tut mir Leid, dass mein Spaziergang sich etwas in die Länge gezogen hat..."
"Du hast mir so gefehlt. Sabine war völlig verzweifelt und Tristan auch. Als Keldens Nachricht kam, da..."
David schüttelte den Kopf.
"Verlass mich nie wieder."
Katan lächelte etwas und hielt sich sich an ihm fest.
"Keine Sorge, Babysitten hat nur länger gedauert."
Die Twi'lek musste unwillkürlich etwas lächeln.
"Ich sollte dich anschreien, aber ich bin so glücklich dich zu sehen, Süßer."
Sie fuhr durch sein Haar und nahm ihn nochmal fest in den Arm.
"Und ich dich zu sehen. Meine Hera..."
Der Jedi küsste sie zärtlich und beide schienen sich nicht mehr loslassen zu wollen. David lächelte.
"Ach du...ich bin so erleichtert dich zu sehen. Komm her."
David schloss sie fest in seine Arme. Die Mandalorianerin atmete aus und blickte hinauf zur Tür, wo Katan, mit Tristan standen, Depa hinter ihnen. Alle drei vollkommen geschockt und irgendwie erleichtert.
Hera strich über Kanans Wange.
"Ihr..ihr braucht einen Arzt."
"Wäre ne nette Sache." Kanan lächelte und sah nach Oben, wo er Depa erblickte. "Hey, Süße."
David fiel etwas anderes auf.
"Schatz, wo ist eigentlich Sabine? Ist sie noch im Shuttle? ist sie verletzt?"
Sie senkte den Blick und wollte etwas sagen, ehe sie fest gedrückt wurde. Ihre Enkelin hielt sie fest.
"Oma. Wir haben uns so schreckliche Sorgen gemacht."
Sie drückte sie sanft und schmiegte sich an sie.
Die Mandalorianerin fuhr über ihren braunen Schopf.
"Schon gut, ich bin wieder hier."
Depa eilte die Treppen runter und sah ihren Vater traurig an.
"Ich hab dich vermisst. Ich hab mir sorgen gemacht. Warum..warum kannst du nicht einfach auf dich aufpassen?"
Ihr liefen Tränen über die Wangen und umarmte ihn.
"Du bist so ein Idiot, wie Ezra, Dad."
Kanan lächelte und drückte seine Tochter fest an sich.
"Das werte ich als Kompliment. Meine Kleine...ich kann dir gar nicht sagen wie schön es ist dich zu sehen. Meine Depa."
Er küsste sie auf den Kopf.
"Schsch, es ist alles gut, Süße. Ich bin hier und ich gehe auch nicht mehr weg. Ich habe dich."
"Mum!"
Tristan fiel seiner Mutter um den Hals.
"Mandalore sei Dank. Wir haben uns die größten Sorgen gemacht! Geht es dir gut? Was hat der Mistkerl euch angetan? Brauchst du etwas?"
"Nun lass deine Mutter doch erstmal Luft holen", scherzte David.
"Nicht lustig, Liebling", erwiderte sie und drückte leicht ihren Sohn.
"Schön euch zu sehen. Danke, mein Sohn. Es geht schon. Aber ich werde freiwillig das Bett hüten", seufzte sie leise.
"Du bist so blöd", schluchzte Depa leise. Hera fuhr um ihre Lekku und sah zu ihrem bewusstlosen Sohn.
"..Was ist mit Ezra?"
"Den hat Bo mal eben eine übergezogen", seufzte Kanan und hielt seine Tochter fest im Arm. David blinzelte und sah zu seiner Frau.
"Du hast unseren Schwiegersohn ausgeknockt?!"
Tristan warf einen Blick auf Ezra.
"Wow, dass muss hart gewesen sein...Mum, wo ist eigentlich Sabine? Ist sie noch im Shuttle?"
Katan seufzte und strich ihrer Enkelin über den Kopf.
Diese sah hinein,
"Geht es Tante Sabine nicht gut?"
Sie wollte reingehen, aber ihre Großmutter hielt sie fest.
"Sie..sie wollten Ezra und Sabine mitnehmen. Sie..sie hat sich gewehrt und uns aus der Höhle befördert. Der Eingang wurde versperrt."
Die Augen der Anwesenden weiteten sich.
"M-Moment", stotterte Katan.
"Oma...Sabine ist bei Kelden?"
David sah Bo an.
"Sag...sag das dass nicht wahr ist."
Tristan ging sofort zu Katan und nahm seine Tochter in die Arme. Seine Mimik von Schock und Furcht gezeichnet
"Nein...."
Kanan senkte den Blick.
"Es..es ist wahr. Sabine ist noch bei ihm. Aber wir werden sie darausholen. Wir müssen zurück. Alleine...alleine konnten wir nichts ausrichten und Ezra..."
Er schüttelte den Kopf.
"Wir konnten nichts tun."
Depa sah vollkommen erledigt auf und legte die Hände vor den Kopf.
"Nein, bitte nicht.."
Die Mandalorianerin konnte nur die Schultern zucken und den Kopf schütteln.
"Wir konnten nichts ausrichten. Es waren zu viele, sie hatte den Eingang verschüttet, wir hatten keine Waffen..es war aussichtslos.."
Hera drückte Kanans Hand und nahm ihn in den Arm.
"Wir konnten nichts tun. Wir mussten sie zurücklassen."
David schluckte und Tränen bildeten sich in seinen Augen, dann nahm er seine Frau in die Arme.
"Wir holen sie daraus. Wir holen sie wieder."
Tristan nickte.
"Das...das werden wir. Das wird er noch bereuen."
Neue Entschlossenheit spiegelte sich auf seinem Gesicht ab. Kanan schluckte und sah Hera in die Augen.
"Das...das ist noch nicht alles. Ezra...er..er ist nicht.."
"Er selbst. Wir wissen es."
Hera seufzte.
"Wir sollten euch erstmal behandeln. Und dann erklären was los ist."
Depa fasste an Ezras Stirn. Sie zuckte zurück.
So kalt..hatte sie es noch nie gefühlt.
Katan sah zu ihrem Vater.
"Sabine schafft das oder? Und..und Enja?"
Ihre Großmutter drückte sich an David.
"Es tut mir leid."
Tristan nickte.
"Sie wird es schaffen. Wir bekommen sie und Enja zurück, dass verspreche ich dir."
David schluckte.
"Mein kleines Mädchen..."
Kanan nickte und verzog etwas das Gesicht.
"Das...das wäre gut."
Er sah zu Ezra.
"Wir...wir müssen Vorkehrungen treffen. Sonst verletzt er noch sich selbst oder andere."
Wie sehr es ihm schmerzte das zu sagen war nicht in Worte auszudrücken. Sein Sohn, sein kleiner Jedi war keine Gefahr. Er war nicht gefährlich....aber im Moment war es das Beste so..
Er durfte sich nicht selbst verletzen. Sie mussten also schnell viele Lösungen finden.
Sabine finden und Ezra retten vor sich selbst. Und es war noch nicht sicher, was schwieriger werden würde.
###
"EINMAL! NUR EINMAL WILL ICH, DASS NIEMAND VON DIESEN BEIDEN GÖREN MEINE PLÄNE DURCHKREUZEN! NUR EINMAL!"
Kelden schnaubte vor Wut, zückte seinen Blaster, zielte auf einen Mandalorianer und drückte ab. Dieser fiel auf die Knie und war sofort tot.
"ICH VERFLUCHE DIESES MISTSTÜCK UND DIESEN ABSCHAUM!"
An der Decke war eine Eisenstange angebracht, wo Sabine mit Ketten dazu gezwungen wurde, zu stehen. Ihre Hände waren über ihren Kopf gekettet und betrachtete Kelden.
"Mistkerl", zischte sie. Ihre Wangen waren mit Blutergüssen übersäht. Kelden hatte seine volle Gewalt an ihr ausgelassen - zum Glück nur im Gesicht. Ein Mandalorianer löste sich aus der Menge.
"Herr, wenn..."
"SCHWEIG!"
Kelden erschoss den Nächsten und schnaubte.
"OH DAS WIRD EIN NACHSPIEL HABEN! DAS WIRD..."
Er sah zu Sabine.
"Ich bekomme immer das was ich will, Sabine. Verlass dich drauf", zischte er.
"Sieh dich doch um. Mit mir wirst du nicht viel ausrichten. Mandalore gehört demjenigen den ich den Thron zuschreibe. Du bist es sicherlich nicht."
Sie bewegte sich leicht zurück als er näher kam.
"Oh, noch nicht, Cousinchen. Aber du wirst mir die Waffe bauen und dann ist deine Regentschaft Geschichte! Sie werden den anhimmeln, der die Waffe bezwungen und vernichtet hat. Mandalore wird wieder das werden, was es mal war und dann ist deine Familie und der ganze Jedi Abschaum Geschichte."
Er lachte und nahm sie am Kinn.
"Und ich persönlich werde deinen Mann auspeitschen und in Vier teilen lassen und seine Überreste über ganz Mandalore verstreuen. Verlass dich drauf", zischte er und Sabine lief es eiskalt den Rücken runter. Sie zuckte weg.
"Das wirst du nicht schaffen. Das wirst du nicht. Mandalore ist kein dummer Planet."
Die Mandalorianerin zog leicht an den Ketten und wurde von Ursa näher an Kelden gestoßen.
"Nein, das nicht. Aber alle klugen sterben auch mal."
"Du wirst schon sehen, Sabine. Und deinen süßen kleinen Prinzen werde ich persönlich vernichten. Nichts mehr wird von deiner "Herrschaft" übrig sein. Erst du, dann Ezra und dann eure kleine gebrochene Familie. Eine erneutes und endgültiges Massaker an den Jedi. Wie klingt das für dich?"
Sie schüttelte den Kopf.
"Mandalore aus der Asche auferstehen. Aus jeder Asche steht sie auf. Denn in manchen Häufchen sind Glutstücke, die eine Flamme herausrufen."
Sie sah ihn gleichgültig an
"Ich diene Mandalore. Ich diene dem Schutz meiner Familie. Selbst wenn ich sterben muss um dich zu vernichten."
"Das möchte ich sehen."
Kelden lachte und wandte sich von ihr ab, als er Schritte hörte. Er drehte sich um und hob eine Augenbraue.
"Endlich tauchst du auf. Du hast das ganze Spektakel verpasst. Unsere Gäste sind fort, aber Sabine war so nett und ist noch auf kleinen Plausch geblieben."
"Und Ezra?"
Sinya stand vor ihm und betrachtete Sabine, die schluckte.
"Du hast sie geschlagen."
"Gelegentlich. Sie ist Schuld daran, dass dein Brüderchen entkommen ist. Ach, es wird dich sicherlich interessieren, dass Ezra schon selbst dafür gesorgt hat, dass er fällt. Nicht wahr, Sabbylein?"
"Ezra fällt nicht. Versprochen."
Sinya seufzte.
"Und wie ist er entkommen? Der Initator?"
"Nein. Sabbylein hat ihn mitsamt unseren Gästen aus dem Weg geschafft und den Eingang versperrt. Sie sind mit dem Shuttle entkommen." Er klatschte in die Hände. "Aber was solls. Er wird zurückkommen und dann hast du ihn. Oh, du hättest Kanans Gesicht sehen sollen, als er Ezzys hübsche gelbe Augen entdeckt hat. Er konnte ihn nicht mal ansehen. Ach ja, schon schwer, wenn der eigene Sohn eine verrät und sich als die größte Enttäuschung rausstellt."
"Der Einzige der eine Enttäuschung ist bist du, Ezra schafft es dem zu widerstehen", erwiderte Sabine.
Sinya schmunzelte etwas.
"Du bist ziemlich mutig, für das das du an einer Kette hängst."
"Hab kein Respekt vor euch, also ist es ja egal."
"Du spuckst große Töne, Sabby. Für eine, die in der Patsche sitzt und bald alles verlieren wird."
Kelden sah zu Sinya.
"Ich überlasse sie erstmal dir. Ab morgen beginnen wir mit dem Bau. Schlaf schön, Sabby."
Damit verließ Kelden den Raum. Sabine war ganz angespannt. Was war, wenn Sinya Enja spüren konnte? Wenn sie es Kelden sagen würde? Was...was dann?
Ursa lächelte finster und folgte ihm. Sinya sah Ihnen und den folgenden Mandalorianern nach. Dann ging sie auf Sabine zu. Diese zuckte zurück.
"Lass mich."
"Du bist also meine Schwägerin. Ich glaube wir wurden uns noch nicht vorgestellt. Sinya Bridger, es ist mir eine Freude die Frau meines kleinen Bruders endlich kennenzulernen."
"Klingt fast wie eine Einladung", schnaubte sie.
"Du hast meinen Mann mitnehmen wollen und mich vergiftet."
"Ja, gut das sind vielleicht nicht die besten Voraussetzungen für eine Bekanntschaft. Ich will nur das Beste für meinen Bruder. Du wirst sehen."
Sie lächelte.
"Er hat mir sehr viel von dir erzählt. Ezra ist wirklich ein feiner junger Mann...aber nur auf dem falschen Pfad."
"Ist er nicht. Die Beidgers haben ihn gefoltert, ihn und wegnehmen wollen, haben ihn fallen lassen wollen. Er ist hier richtig. Ich bin keine Jedi, aber die dunkle Seite ist nicht der richtige Weg", protestierte sie.
"Nein, du bist keine Jedi. Aber du trägst eine starke Machtsensitive in dir." Sie sah Sabines schockiertes Gesicht.
"Ich spüre sie wie ich Ezra spürte und euren kleinen süßen Jungen. Sie haben seine Kräfte." Sinya seufzte lächelnd.
"Ach Sabine, du hast keine Ahnung. Ezra ist zu weit aus mehr bestimmt. Seine Kräfte sind unglaublich und wenn sie erstmal freigesetzt sind....die Jedi halten ihn zurück, ihr haltet ihn zurück. Er kann so viel mehr. Ich habe es gesehen."
"Du- du.."
Sabine atmete aus.
"Er ist richtig wo er ist. Er ist Zuhause."
"Er ist am falschen Platz. Er ist für etwas anderes bestimmt und das schon seit seiner Geburt."
Sie lächelte.
"Wenn mein Bruder erstmal seine wahre Kraft entfesselt hat, dann wird alles um ihn herum verblassen. Du dachtest Vader sei stark? Hach! Ezra könnte Kelden und seine Anhänger mit einem einzigen Fingerschnipp zur Seite schaffen. Aber ich fühle es. Er ist dabei sich zu bekehren. Den richtigen Weg zu sehen. Ich fühle seine Gier nach Macht und seinen Hass auf Kelden. Ich sagte es schon der kleinen süßen Twi'lek. Ich muss nur warten, er kommt ganz von selbst zu mir."
"Du bist krank!", zischte sie und zog an den Ketten.
"Ezra wird nicht kommen. Weder um mich zu retten, noch um dir zu helfen."
"Das denkst du. Er wird kommen, er wird weder dich noch seine Kleine im Stich lassen. Und dann..."
Sie lächelte.
"Wird er einfach von der Bildfläche verschwinden. Oh ich warte schon solange darauf. Und dann werdet ihr ihn nicht mehr wiedererkennen und er euch nicht. Dann haben die Jedi endgültig verloren. Diese naiven Versager."
Sinya nahm Sabine am Kinn.
"Meine liebe Schwägerin, es war schon immer so. Ezra ist wie eine tickende Zeitbombe. Er brauchte nur einen kleinen Stupser und zack wird er ausgelöst. Es wird nicht mehr lange dauern und sein Schicksal ist besiegelt. Du hast es selbst gesehen, ich habe deine Angst gespürt."
"Nein, du irrst dich."
Ihre Stimme klang zwar entschlossen, doch innerlich war sie verunsichert.
Sinya zog einen Initator.
"Halt! Hör auf!"
Sabine wollte sich fortbewegen, könnte es aber einfach nicht. Sie ging fest.
"Wir wollen doch nicht, dass sie uns zu schnell finden."
Sie jagte Sabine ihn in den Nacken. Diese schrie auf und spürte mit einem Mal ihr Kind nicht mehr, was sie in Panik versetzte.
"Keine Sorge, dein kleines Schätzchen ist noch da. Sie werden bald kommen, aber zuerst wirst du Kelden seine Waffe bauen, damit dieser Schwachkopf glücklich ist."
Sinya wandte sich ab.
"War nett mit dir zu plaudern, Sabine. Ich bin mir sicher, dass wir uns noch gut verstehen werden."
Sabine schluckte und zitterte am ganzen Leib. Auf einmal war dieses ganze Wärme Gefühl weg. Das Band zu Ezra..fort. Sie drückte ihr Gesicht in ihren Arm und schloss verzweifelt die Augen.
"Ezra..", sagte sie leise. Tränen liefen über ihre Wangen und ihr Herz sehnte sich so furchtbar nach ihrem Ehemann. Nach ihrem Ezra. Sie betete, nein sie flehte Ashla im Stillen an, dass sie etwas tun würde. Das ihre Familie ihren Mann wieder zur Vernunft bringen würde.
Bevor es zu spät war. Und diesmal wirklich zu spät.
###
"Sabine..."
Als Ezra endlich wieder zu sich kam hatte er nur noch seine Frau in seinen Gedanken. Sein Herz schmerzte und mit einem Mal fühlte er sich so leer, so als ob etwas von ihm fehlen würde. Er blinzelte und versuchte sich zu erinnern, was passiert war. Sie waren...sie waren bei Kelden gewesen! Genau! Sie hatten seinen Vater und Bo befreit, Sabine hatte...Sabine! Sie hatte sie durch eine Steinlawine abgeschirmt und...Sie war noch bei Kelden! Wie vom Blitz getroffen fuhr er hoch - oder wollte es jedenfalls. Er sah etwas geschockt zu seinen Händen die am Gestell des Bettes gebunden waren in seinem Schlafzimmer.
Was zur Hölle?!
Er versuchte seine Füße zu bewegen, aber auch das....sie waren gefesselt. Man hatte ihn ans Bett gefesselt. Ihn! Wut stieg in ihm herauf und er sah auf die Fesseln. Doch entgegen seiner Erwartungen passierte...nichts. Absolut nichts.
"Was zum..."
Er runzelte die Stirn und versuchte es erneut. Doch weder seine Hände, noch seine Beine wurden frei.
"Was soll der Quatsch?!"
Letzten Endes öffnete sich die Tür und Depa trat mit Ahsoka ein.
"Hey."
"Hey, Ezra."
Dieser schnaubte.
"Hey?! Könntet ihr mir bitte diesen Unsinn erklären?! Wieso bin ich an mein eigenes Bett gefesselt?!"
"Es ist zu deiner eigenen Sicherheit", gab Ahsoka ruhig zurück und nickte Depa zu, die sich ihm näherte. Sie fasste an Ezras Wange und dann Stirn, wobei Ezra wegfuhr und sie anfunkelte.
"Zwischen drin, das will ich behaupten", murmelte sie.
"Wie gehts deinem Kopf?"
"Meinem was? Mir geht es prima, also lasst diesen Quatsch! Zu meiner eigenen Sicherheit?! Ihr spinnt ja."
Ahsoka sah ihn mit neutralem Blick an.
"Ezra, ist dir eigentlich im Entferntesten bewusst wie nahe du daran bist endgültig zu fallen? Du bist nicht mehr du selbst. Die Dunkelheit hat dich fast komplett übernommen. Du weißt nicht mehr wer du bist und vor allem was wichtig ist."
"Wichtig ist es Kelden endlich das Handwerk zu legen und jetzt macht mich gefälligst los!"
Eine Vase zersprang.
"Zuko hat gemeint das er irgendwie seinen Geist komplett leeren muss", wandte Depa ein und sah zu den Scherben.
"Meinen Geist komplett leeren? Tz, ihr habt sie nicht mehr alle. Bindet mich los! Sofort!"
Ahsoka ging zu ihm und nahm ihn am Kinn, sah in seine Augen.
"Die Dunkelheit hat sich wie ein Gift in dir ausgebreitet. Und es ist fast komplett. Ezra, erinnere dich. Erinnere dich an deine Vision. Erinnere dich daran, wogegen du immer gekämpft hast. Erinnere dich an die Bridgers. An Maul. Willst du es so enden lassen? Willst du wirklich so werden?"
"Was ich will ist diese Ratte vernichten! Ihr habt doch alle keine Ahnung! Ihr seid schwach!"
"Danke, das motiviert mich vollkommen als Padawan", seufzte Depa.
Doch dann setzte sie sich hin auf das Bett und faltete ihre Hände.
"Ezra, bitte."
"Was?!"
Seine Augen schienen zu glühen.
"Willst du mir etwa ein schönes Spielchen vormachen, Padawan? Da bin ich aber gespannt."
Ahsoka blinzelte.
"Ich hätte es wissen müssen. Niemals wäre Ezra so schnell gefallen, wenn du deine verdammten Finger nicht im Spiel hättest", zischte sie.
"Hass führt zu Leid, ja. Aber das...verziehe dich aus meinem Neffen, Bogan."
Ezra sah zu Ahsoka.
"Die Jedi - Meisterin persönlich. Ich habe ihn im Griff. Er ist das, was er schon immer sein sollte. Mein."
Depa schnappte nach Luft und legte ihre Hand nochmals an seine Stirn.
"Komm zu dir, komm schon.."
"Verschwende deine Kräfte nicht, kleiner Padawan."
Ezra lächelte.
"Ihr könnt machen, was ihr wollt. Das wird ihn nicht befreien. Nicht dieses Mal. Er ist es selbst. Zerstört ihr mich, zerstört ihr ihn."
Ahsoka schnaubte.
"Nein. Ezra hat dich schon einmal besiegt. Er ist das Licht, er ist die Hoffnung. Sein Funke hat dich überhaupt zur Fall gebracht", zischte sie.
"Lass ihn in Frieden!"
"Keine Chance. Die Gelegenheit war geradezu perfekt. Schmerz, Furcht, Hass, Schuld. Einfach alles, was ich brauchte und niemand hat etwas gemerkt."
Depa sah ihn etwas verzweifelt an.
Dann überlegte sie einen Moment..
Du bist sein Gewissen, seine Weisheit..
Sie sah sich um und nahm eine Scherbe vom Boden.
"Ezra. Hör mir genau zu."
"Ezra hört dich nicht mehr, Kleine. Ihr würdet gut daran tun meine Fesseln zu lösen."
"Die bleiben dran."
Die Togruta tat sich eine Hand vor die Stirn und ihre Gedanken rasten.
"Mir fällt nichts ein, was wir machen können, Depa. Das..."
"Verzweifelt, oh große Jedi - Meisterin? Du bist aber mit deiner Weisheit schnell am Ende."
"Täusche dich nicht, dass wir aufgeben", konterte Ahsoka schnippisch. Bogan war nur zu belustigt, während Depa fieberhaft überlegte.
"Ich..ich denke ich hätte schon was..."
Sie biss sich auf die Unterlippe.
"Ezra würde niemals zulassen das wir uns weh tun."
Ahsoka blinzelte und entfernte ihre Nichte mit einer Bewegung von Ezra.
"Nein. Das kannst du vergessen. Soweit ich weiß hat Kelden Kanan geschlagen und Ezra hätte ihn darauf fast umgebracht."
"Ja, ich weiß, aber hast du was besseres? Wir müssen Ezra wecken: er ist gar nicht mehr..präsent würde ich behaupten. Soll ich ihn in einen Misthaufen werfen oder was? Rex mit einem Bow-Stab schlagen lassen? Oder in eine Krankenstation? Vielleicht hat er ne genauso große Allergie wie Sabine gegen die Farbe", schnaubte sie, Ahsoka seufzte.
"Depa, das ist sehr ernst. Das...ich habe keine Ahnung, wie wir ihn aus Ezra rausbekommen. Er hat sich um seine Seele gewickelt, sowie ich das sehe. Er muss von selbst kämpfen, aber ich habe keine Idee wie wir ihn dazu bringen können. Sabine ist weg, du hast auch nichts bewirkt und Kanan auch nicht. Er hat ihn zu sehr im Griff. Wir müssen uns etwas sehr Starkes einfallen lassen..."
Die Togruta war halb mit ihrer Weisheit am Ende. Darauf waren sie nicht gefasst gewesen.
"Ich kann auch ihm noch ne Vision verpassen", gab sie zurück und verdrehte die Augen.
"Die beste Option ist sich weh zu tun, würde ich schwerst behaupten. Ezra ist ausgeflippt als ein anderer Dad verletzt hat, er kann mir nichts tun wenn ich mir selbst weh tue."
"Depa, vergiss es. Wir finden einen anderen Weg. Du verletzt dich keinesfalls. Das will ich nicht mehr hören", stellte Ahsoka klar.
"Vielleicht kann Ashla uns helfen. Oder Kyber..vielleicht kann dein Vater doch etwas ausrichten, ich weiß nicht."
Ahsoka seufzte.
"Das...ist ne heikle Situation.."
"Kyber wird sicherlich nicht hier aufkreuzen, ich spüre Ashla nicht hier direkt in Anwesenheit, Dad ist auf Station. Hast du echt was Besseres oder hast du Angst?", fragte sie.
"Ich lasse nicht zu, dass meine Nichte und mein Patenkind sich hier selbst verletzt für eine Sache, die noch nichtmal klar ist, dass sie funktioniert", gab sie trocken zurück.
"Nein. Das Thema ist vom Tisch. Wir brauchen etwas anderes..."
"Du hast Angst", seufzte sie daraufhin.
"Bitte, ich warte."
"Bitte?"
Ahsoka hob eine Augenbraue.
"Kleines, ich habe keine Lösung von jetzt auf gleich parat. Ach das bringt doch alles nichts, ich muss...Am Besten spreche ich mal mit deinem Vater. Wenn er wach ist..."
Sie sah ihren Blick.
"Nein, sonst bringt deine Mutter mich um. Vergiss es."
"Sie wird mir Hausarrest verpassen und das ist es mir wert wenn ich es nur versuchen darf. Er ist mein Meister, Ahsoka. Ein Padawan beschützt seinen Meister, ich hab Caleb versprochen auf sie aufzupassen und komplett bei Sabine versagt. Lass es mich wenigstens bei seinem Vater richtig machen."
"Nein. Und dabei bleibt es."
Sie seufzte und nahm sie an der Schulter.
"Komm. Wir können hier erstmal nichts mehr tun. Wir sehen mal nach deinen Eltern."
"Genau geht. Gibt auf. Ihr verschwendet nur eure Zeit."
Depa sah ihn finster an und dann zu Ahsoka.
"Nein, er braucht jetzt Hilfe. Nicht in ein paar Stunden!"
"Depa, nein! Wir müssen das gut überlegen. Die Sache ist zu heikel. Einen Fehler und das wars."
Sie nahm sie an den Schultern.
"Wenn Ezra Bogan komplett verfällt, dann können wir nichts mehr tun. Dann..dann ist es vorbei, Depa. Dann ist er unser Feind. Verstehe doch, wie gefährlich die Sache ist."
"Ach ja? Es sind so viele der dunklen Seite verfallen und zurückgekehrt", protestierte sie.
"Depa, Bogan ist in ihm drin. Das ist keine einfache Dunkelheit mehr. Er hat in unter Kontrolle. Ezra hat ihn reingelassen, wenn auch unbewusst. Ein Fehler und wir verlieren ihn für immer."
Sie schluckte.
"Verstehst du?"
"Aber das geht so nicht! Es..es muss jetzt einen Weg geben", erwiderte der Padawan.
"Und das wird es auch, aber nicht so. Kleines, ich verspreche dir, dass alles gut wird, aber bitte halte dich zurück. Das wird Ezra nicht helfen."
"Oh die große Jedi hat Angst. Wie schwach. Kein Wunder, dass dein eigener Meister dich sitzen gelassen hast, wobei bei dir war es ja gleich doppelt."
"Halte den Mund, Bogan!"
"Ruhig, Ahsoka. Aufregen macht es nicht besser", wiederholte sie die Worte.
Die Togruta hielt sich genervt die Nasenwurzel, etwas was sie unzweifelhaft von Kanan übernommen hatte.
"Ich muss hier raus. Depa, komm. Wir überlegen uns etwas."
Sie nickte leicht und erhob sich langsam.
"Okay.."
Langsam folgte sie ihrer Tante zur Tür.
"Ja, gib nur auf. Das ist das Beste. Es war von Anfang an so vorherbestimmt. Lasst ihn im Stich. Das nährt mich nur. Na los. Macht schon. Es gibt nichts, was ihr dagegen tun könnt."
Depa ballte ihre Faust.
"..Sorry, Soka. Das ist jetzt dezent zu viel."
"Was... Depa!"
Die Togruta konnte gar nicht so schnell reagieren.
Die Tür fiel zu und die Jedi war ausgesperrt.
Depa verschloss die Tür.
"So, Ezzy."
"Depa Soka Jarrus - Syndulla, du machst sofort die Tür auf!"
Ahsoka hämmerte gegen diese.
"Depa! Ich hole deine Mutter!"
Depa schüttelte den Kopf und setzte sich zu ihrem Bruder.
"Ezra, bitte. Hör mir zu. Es wird besser wenn du los lässt."
"Ezra ist nicht mehr da, kleiner Padawan. Es gibt nichts zum Loslassen. Er ist begraben. Begraben von seiner Schuld, seiner Furcht und seinem Schmerz. Du hast da gut zu beigesteuert."
Ahsoka war nicht mehr zu hören.
"Ich weiß.."
Sie sah ihn an.
"Aber ich mach's wieder gut. Ich hole ihn raus."
Depa hatte etwas Angst, sie möchte weder Ärger, noch den Schmerz. Sie hatte sich des öfteren schon mal blöder weise geschnitten, aber das war ja mal was ganz anderes. Aber wenn es Ezra weckte?
"Soll ich dir sagen wie er wirklich über dich denkt, kleine Twi'lek? Er hält dich für einen Fehler. Für den undankbarsten Padawan. Du kannst nichts richtig machen und nervst ihn nur. Und du bist für ihn da? Du stößt ihn doch weg. Jeder und alles ist dir doch wichtiger, als er. Sage es, Depa. Gestehe ihm doch endlich die Wahrheit, kleiner Padawan."
Depa funkelte ihn an und nahm eine Scherbe.
"Denkst du ich lasse mich von dir beirren? Deine Worte sind genauso gespalten wie die Zunge einer Schlange. Nur Lügen und Rechtfertigungen, Worte des Leides und Schmerzes. Mehr kannst du ja nicht, Bogan."
Sie setzte sich auf den Stuhl.
"Es ist meine Aufgabe, Kleines. Du als die Sprecherin meiner Schwester solltest es doch wissen. Und sie sollte endlich kapieren, dass er schon immer mir gehört hat. Es wird nicht mehr lange dauern und seine Kraft ist entfesselt. Dann können die Jedi einpacken. So wurde es vorherbestimmt, kleine Depa."
Ezra lächelte spöttisch.
"Diesmal kann ihn nichts retten. Eure Familie hat versagt."
"Ich kann ihn retten. Sonst würde ich ja nicht des öfteren dir als Kleinkind in den Hintern getreten haben."
Sie sah in seine Augen.
"Ezra."
Sie sah ganz tief hinein.
"Niemand verletzt mich, also halte mich auf."
"Ezra ist immer noch nicht da. Gib es auf, Kleine. Du kannst ihn nicht retten."
Er lächelte.
"Siehst du seine Augen? Es ist fast vollbracht."
"Ja, und siehst du meine?"
Sie erwiderte das Lächeln.
"Ich denke mein Meister spürt das."
Depa legte nervös die Scherbe in ihre linke Handfläche.
"Ich bin so tot", murmelte sie.
"Mache was du willst, Kleine. Ich habe ihn fest im Griff. Er ist tot. Ich habe jetzt in ihm das Sagen."
"Solange ich ihn noch spüre und solange ich noch lebe. Ist er nicht tot, Bogan. Da hast du dich mit der falschen Schwester angelegt. Also verschwinde aus meinem Bruder", zischte sie. Ihr Blick in seinen Augen.
"Halt mich auf, Ezra."
Sie schnitt im ihre Handfläche und zuckte zusammen. Blut tropfte auf die Decke und lief an ihrer Hand runter. Bogan lachte.
"Und das ist dein Plan? Ein Blutfleck? Woah, dass ist..."
Er verrengte die Augen.
"Was soll..."
Sein Kopf wandte sich und er stieß Schreie aus.
"NEIN! NEIN, DU BLEIBST DA WO DU HINGEHÖRST! DU GEHÖRST MIR!"
Depa sah auf. Funktionierte es tatsächlich? Hatte..kämpfte ihr Bruder?
Sie drückte leicht ihr Handgelenk um das brennen zu verdrängen, was sie verspürte.
"Ezra, wach auf."
Ezra wandte wie wild den Kopf umher.
"DU BLEIBST HIER!"
Er schrie und seine Hände verkrampften sich.
"LASS MICH IN RUHE!"
"DU GEHÖRST MIR!"
Es knallte und eine Fensterscheibe zersprang. Depa sah wie er kämpfte, aber..aber das reichte wohl nicht ganz. Vorsichtig nahm sie nochmal die Scherbe und drückte direkt neben der ersten Wunde nochmal eine hinein.
Sie keuchte leicht, doch es war auch sehr schnell vorbei. Ezra schrie erneut und wurde immer lauter.
"NEIN! DU WIRST MIR NICHT ENTKOMMEN!"
Depa stockte der Atem, als sie sah wie sich seine Augen änderten. Mal waren sie ganz gelb, dann wieder blau.
"WANN MERKT IHR FREAKS ES EIGENTLICH MAL?! ICH SCHLIEßE MICH EUCH AN, WENN MUSTAFAR ZUFRIERT!"
Ezra keuchte und schrie vor Schmerz auf, sein Blick fiel auf Depa.
"GEH! GEH, DEPA!"
"DU WIRST SIE NICHT SCHÜTZEN KÖNNEN VOR DIR."
"ABER VOR DIR! JETZT GEH SCHON!"
Depa schüttelte den Kopf und legte ihre gesunde Hand an seine Stirn.
"Ich bleibe bei dir. Das hab ich dir versprochen."
"BRINGE DICH IN SICHERHEIT!"
Ezra keuchte.
"BITTE!"
"SIE HÖRT DICH NICHT. SIE HAT NOCH NIE AUF DICH GEHÖRT. DU.."
"HAT DIR EIGENTLICH NIE JEMAND GESAGT, DASS DU NERVST UND DU VERSCHWINDEN SOLLST?!
"DU BIST MEIN!"
"EHER STERBE ICH!"
Ezra schrie und sein ganzer Körper begann zu zittern. Depa konzentrierte sich.
"Verschwinde, Bogan. Lass meine Kinder in Ruhe!"
Sie lächelte.
"Ashla.."
"DU!"
Ezras Kopf bewegte sich zu ihr.
"Er hat mich eingelassen! Du hast ihn verloren, Schwester", zischte er.
"Er gehört mir."
Manipulation, das krieg ich auch hin. Verschwinde aus Ezra!
Depa schloss die Augen und versuchte es nun erneut gegen Bogan. Und diesmal...tat sich etwas.
"NEIN!"
Ezras Augen wurden immer heller, aber das Licht war blau.
"NEIN, DU NICHT! DU..."
Ezra riss den Kopf nach oben und seine Augen waren weit aufgerissen.
"VERSCHWINDE AUS MEINEM KÖRPER UND LASS MICH ENDLICH IN FRIEDEN!"
Eine Machtwelle, die einer Explosion gleichkam erschütterte das Zimmer. Depa fiel vor Schreck vom Bett, die Tür sprang auf und zwei verärgerte Mütter mit einem geschwächten, aber sturen Jedi platzten ins Zimmer. Letzten Endes verspürten sie eines. Ashla. Keine Dunkelheit wie die Tage zuvor. Sondern Licht. Depa setzte sich vorsichtig auf und lächelte.
"Ezra.."
Began war wie verflogen. Diese Kälte versiegt. Ezra keuchte und die junge Twi'lek kletterte aufs Bett zurück.
"Ezra? Bist du okay?"
Sie umfasste mit ihrer gesunden Hand seine Wange. Hera sah Ahsoka und Kanan an, dann zu ihren Kindern.
"Depa? Ezra?"
Ezra blinzelte und sah ziemlich orientierungslos aus. Er keuchte schwer und brauchte einen Moment um Depa wahrzunehmen.
"D- Depa?"
Ahsoka sah sie mit offenem Mund an, als sie Depas Hand erblickte, dann das Blut.
"Du...du hast es...Depa!"
Kanan wurde von seiner Frau gestützt und beide gingen Richtung Bett.
"Meine Güte..was ist denn mit euch..?"
Der Junge Padawan kicherte.
"Ezra."
Sie begann vorsichtig die Fesseln zu lösen- soweit sie das konnte.
"Er ist wieder normal, Dad."
"Normal? Kleines, nicht. Er könnte.."
Kanan blinzelte, als er kein Funken der bisher so präsenten Dunkelheit spürte. Ezra atmete schwer und schloss die Augen. Ahsoka ging zu ihnen.
"Depa, ich hatte dir gesagt..."
Sie sah ungläubig zu Ezra.
"....du willst mir jetzt nicht im Ernst erzählen, dass das funktioniert hat."
Depa legte die Fesseln ab.
"Natürlich hat es das."
Hera setzte Kanan auf die Bettkante und umfasste Ezras Wangen. Benommen sah er in ihre Augen. Diese strahlendem blauen Augen.
"Mein Schatz."
Sie küsste ihn auf den Kopf. Depa hielt ihre Hand und lächelte.
"Es hat funktioniert."
"....ich fasse es nicht", murmelte Ahsoka und hielt sich eine Hand vor die Augen.
"Ich weiß gerade nicht mehr, ob ich dich anbrüllen oder mehr umarmen sollte. Du hast dich einfach so einer unglaublichen Gefahr ausgesetzt und.."
Kanan sah seinen Sohn ohne ein Wort an. Er betrachtete seine Augen und sein Herz machte einen Sprung, als er nur blau sah. Da war keine Spur von gelb mehr. Ezra sah sie alle benommen an und schien einen Moment zu brauchen.
"Gerngeschehen."
Hera sah ihre Tochter an und dann ihre linke Hand.
"Schatz, was soll der Mist? Du kannst doch nicht.. bist du verrückt geworden?"
"Ich wollte Ezra helfen", wandte sie ein und lächelte.
"Hat doch geklappt.."
"Ich habe dem nicht zugestimmt, nur zu eurer Information. Aber der kleine Padawan hier hat mich einfach ausgeschlossen."
Ahsoka seufzte.
"Wie ihr Bruder. Einmal in den Kopf gesetzt, wird das auch durchgezogen. Ich glaube es nicht."
Kanan nahm Ezras Hand und seufzte unglaublich erleichtert auf, als er seine warme, vor Licht sprühende Präsenz fühlte. Tränen vor Erleichterung , vor grenzenloser Erleichterung schossen ihm in die Augen und er war noch immer nicht zu einem Wort fähig. Ezra sah sie nur an.
"Was...passiert?"
"Es hat funktioniert. Wenn Rex das rauskriegt höre ich da nie wieder das Ende davon."
Hera schmunzelte etwas.
"Du hast Hausarrest, das weißt du?"
Depa nickte leicht, lächelte aber.
"Ja, Mum. Ist okay."
Kanan küsste seinen Sohn auf den Kopf.
Die junge Twi'lek strahlte.
"Bogan wollte dich übernehmen. Aber es ist jetzt vorbei. Du bist sicher."
"B-Bogan...?"
Ezra blinzelte und sah noch immer etwas durch den Wind aus.
"Ich..ich erinnere mich nur an Eshan..und.."
Seine Augen weiteten sich etwas.
"D-dad.."
Kanan lächelte und strich ihm über den Kopf.
"Ich bin hier, Ezzy. Bei dir. Es ist okay."
"D-du kannst nicht..du bist doch noch...hä?"
"Ich glaube es ist ganz gut, wenn er sich nicht so sehr erinnert."
Ahsoka kniete sich neben Depa hin.
"Bevor ich mir ihn mal ansehe, erst deine Hand, Kleines."
Ezra sah sich verwirrt um und entdeckte die losgemachten Fesseln. Seine Verwirrung wurde nur noch größer.
"....ihr habt mich gefesselt?"
"Du warst etwas..komisch drauf.."
Hera fuhr über seinen Kopf, während Depa vorsichtig Ahsoka ihre blutende Hand gab.
Sie zog leicht die Finger von der Wunde, wobei Depa zusammenzuckte und sie wegnahm.
"Autsch."
"Und deswegen war ich strikt dagegen, Kleines."
Die Togruta seufzte und legte ihre Hand auf die Wunde. Sie glühte kurz, dann war noch nicht mal mehr eine Narbe zu sehen.
"Und das mache ich nur, weil ich so erleichtert bin, dass es dir gut geht. Sonst hättest du auch mit einem Verband rumlaufen können."
"K-komisch drauf?"
"Du hattest deinen Hass nicht mehr unter Kontrolle und hast dadurch Bogan Zugang zu dir gewährt. Ab da war es dann vorbei", kommentierte die Togruta. Kanan atmete zittrig auf und legte Ezras Hand an seine Stirn.
"Er steckte dahinter. Oh danke, danke Ashla. Ich wusste, dass du das nicht warst. Ich wusste es!"
Ezra sah auf die Fesseln und zählte eins uns eins zusammen, wenn auch nur sehr langsam.
"Ich...ich war besessen?"
Sie wechselten einen Blick.
"Kurzzeitig. Wir haben es selbst nicht bemerkt", meinte Hera langsam.
Depa drückte leicht ihre Hand.
"Danke, Ahsoka."
"K-kurzzeitig?"
Ezras Augen weiteten sich.
"Ich habe..habe ich etwa.."
"Du hast niemanden von uns verletzt. Beruhige dich, kid."
Kanan sah fragend zu Hera. Ahsoka gab ihrer Nichte einen Kuss auf den Kopf und wandte sich an Ezra.
"Nicht körperlich jedenfalls. Aber es ist okay."
Sie legte eine Hand an seine Stirn.
"Nur einen kurzen Moment, Ez."
"Es ist nichts. Du warst sehr verwirrt."
Hera fuhr um Depa Schultern die ihren Bruder ansah.
"Geht es dir besser?"
"K-keine Ahnung. Bin...sehr erschöpft und durcheinander."
Ahsoka schloss die Augen und atmete erleichtert auf.
"Nichts. Nur noch der große Funken an Licht und Wärme. Nichtmal ein Schatten."
Sie atmeten erleichtert auf. Ezra blinzelte und blickte träge zu seinem Vater.
"Dad...tut mir Leid. A-alles meine..Schuld."
Kanan lächelte.
"Nein, es ist alles okay. Es ist alles gut. Du bist an nichts schuld. Ruh dich aus."
Hera küsste Kanan auf den Kopf. Depa erhob sich.
Gut gemacht..
Der Padawan sah sich erstaunt um, lächelte aber. Ahsoka seufzte.
"Ein Glück. Du hältst uns hier mehr als auf Trap, junger Jedi."
Sie sah zu Kanan.
"Und du solltest eigentlich in der Krankenstation sein und dich ausruhen. Da bist du genau so begriffsstutzig wie dein Sohn."
Ezra lächelte leicht und drückte die Hand seines Vaters.
"Sorgen gemacht. Du..du nicht mehr da. Alles leer. Tut mir Leid."
"Ich weiß. Ich hab mir von deiner Mutter schon Ärger eingebrockt."
Kanan sah sie an, dann Ahsoka.
"Ich gehe ja gleich."
Hera sah ihrer Tochter nach.
"Depa hat nichts gegen Hausarrest gesagt.."
"Kein Wunder. Sie hat sich auch zu Tode erschreckt. Wie ich mich übrigens auch", kommentierte Ahsoka. Ezra blinzelte.
"Sabine? Wo..ist sie? Geht es..gut?"
Hera und Kanan sahen sich an und Erstere drückte seine Hand.
"Sie hat sich geopfert um euch zu retten, Liebling.. Kelden hat sie."
Drei Emotionen zeigten sich auf seinem Gesicht. Fassungslosigkeit, Wut und...Furcht. Ezra wurde ganz bleich und seine Hände begannen zu zittern.
"Wie...wie ist das passiert?!"
"Sie hat uns in Sicherheit geschafft und eine Gerölllawine ausgelöst, die den Eingang versperrt und uns von Kelden und ihr abgeschirmt hat", erklärte sein Vater leise und strich ihm über das Haar.
"Wir kriegen sie wieder, Ez."
Ezra schluckte.
"Wa...wann brechen wir auf?"
"Du meinst wohl eher wir und nicht du. Du wirst keinen Schritt aus dem Bett gehen", gab Ahsoka zurück.
"Nein...Sabine...Nicht im Stich lassen. Nicht nochmal.."
"Du und dein Vater sind in keiner Verfassung um zu kämpfen", erwiderte Hera.
"Wir erledigen das."
"Aber..."
"Kelden wird dir eine Falle stellen. Er rechnet damit, dass du kommst", wandte Ahsoka ein. Kanan seufzte.
"Und wie er das tut. Ezra, er ist es nicht allein. Sinya ist bei ihm. Sie haben irgendeine Absprache getroffen. Von wegen, dass er Sabine bekommt und sie dich."
Ahsoka und Hera sahen zu Kanan.
"Ach und wann hattest du es vor uns das mitzuteilen?"
"Es ist mir entfallen und ehrlich gesagt hatte ich etwas andere Sorgen."
Hera fasste sich an ihr Kinn.
"Ich werde mal Kal benachrichtigen."
"Und ich Max. Einmal haben wir schon gegen sie gekämpft und dieses Mal wird sie uns nicht entkommen."
Ezra schluckte.
"Sabine..Enja...Sinya...kann sie spüren. Wenn Kelden herausfindet.."
Panik baute sich in ihm auf.
"N-nein. Sabine...Nein.."
"Beruhige dich, sie weiß sich zu schützen", erwiderte die Twi'lek.
"Ganz ruhig, Ezra."
"N-nein...Enja, Sabine..."
Tränen liefen ihm über die Wangen.
"Ich muss...nein..."
Er fing an zu zittern und seine Atmung ging immer schneller.
"Karabast, er bekommt eine Panikattacke!"
Kanan legte seine Hände auf Ezras Schultern.
"Ruhig, ganz ruhig, Ezzy. Wir kriegen sie heil da raus. Es ist alles gut. Beruhige dich."
"Alles meine Schuld. Bringe nur Unglück..", kam es schluchzend zurück. Ahsoka seufzte.
"Tut mir Leid, Ez, aber dein Körper macht das gerade nicht mit."
Sie legte eine Hand an seine Stirn.
"Schlaf."
Ezras Augenlider fielen zu und sein Kopf sackte bewusstlos zur Seite. Hera sah Ahsoka missbilligend an.
"Erst Katan, jetzt du?"
"Hey, sein Körper schafft das noch nicht. Er ist völlig mit seinen Kräften am Ende. Bogan hat sich von seiner Lebensenergie ernährt."
Sie sah ihre Gesichter.
"Das wusstet ihr nicht. Ich hätte das euch vorher sagen sollen..?"
"Wenn wir das vorher gewusst hätten, glaubst wir würden noch hier sitzen und uns mit ihm unterhalten?"
Ahsoka stöhnte und legte eine Hand vor ihre Augen.
"Heute ist echt nicht mein Tag."
Hera seufzte und legte eine frische Decke über Ezra.
"Ich denke er sollte jetzt dann wohl liegen bleiben."
"Erst Bo, jetzt du. Unseren Sohn kann man nicht einfach an - und ausschalten wie eine Lampe, Ahsoka."
"Tut mir Leid, aber soll er noch zusammenbrechen?"
Sie seufzte.
"Wir lassen ihn am Besten jetzt in Frieden. Es kann nichts mehr passieren. Und du, mein Freund gehörst in die Krankenstation."
"Ich bleibe noch etwas bei ihm. So langsam lässt der Initiator nach und mir geht es auch schon etwas besser. Ich fange an ihn wieder zu fühlen."
"Kanan, dass kannst du vergessen. Du...ach macht doch alle was ihr wollt, auf mich hört ja sowieso keiner."
Damit machte die Togruta eine Geste und ging aus dem Raum.
"Sie ist..etwas durch den Wind?"
"Du weißt nicht was alles so war, Süßer."
Hera strich über seine Wange und strich ihm eine Strähne zurück.
"Du siehst total erledigt aus."
"Aber mir geht es schon besser. Ich...ich fühle ihn wieder."
Kanan seufzte und strich über Ezras Wange.
"Du weißt nicht wie das ist. Ihn tagelang nicht zu fühlen, dass ist grausam. Mal ganz zu schweigen von den unendlichen Sorgen, die ich mir gemacht habe. Ich dachte mein Herz bleibt stehen, als ich seine Augen gesehen habe."
Sie lächelte etwas traurig.
"Und das beweist mal wieder, das er unheimlich wertvoll für dich ist und ihr zwei nicht ohne einander könntet."
"War das je anzuzweifeln?"
Er bemerkte ihre Miene und legte eine Hand an ihre Wange.
"Denkst du an Sabine?", fragte er leise und sie legte ihren Kopf an seine Schulter. Sie seufzte.
"Wenn er sie tötet...wird Ezra sterben, okay? Und..sie ist schwanger. Ich will mir gar nicht ausmalen, wie viel Angst sie um Enja haben muss, wenn Kelden bei ihr ist. Sie hatte es so schwer, es hinter sich zu bringen mit dieser Waffe, damals, wie bei Caleb, noch heute denkt sie dran und will Mandalore beschützen..und jetzt? Sie wird vollkommen am Ende sein.."
Hera fuhr um ihre Lekku.
"Und die Hälfte unserer Familie und Freunde sind Mandalorianer.. wenn sie einmal die Waffe erwischt mit der Rüstung..sind sie weg. Rex, Padmè, Akira, Kal, Caleb, Brianna, Kida, Max...sie können alle sterben, wenn Sabine die Waffe baut.."
Sie schwiegen einen Moment. Es war wahr. Die Gefahr war noch längst nicht vorbei. Sie fing gerade erst an.
"Wir werden es rechtzeitig aufhalten und stoppen können. Allerdings macht mir noch etwas anderes extreme Sorgen. Kelden ist sehr unkontrolliert und unberechenbar. Sollte er von Enja wissen, dann..."
Er schluckte.
"Dann verlieren wir alle drei. Wir können nur beten, dass er es nicht bemerkt. Und Sinya...sie wird Enja spüren können. Sie war so besessen mehr von Ezra zu erfahren, ihn in ihre Finger zu bekommen. Anders als Kelden war sie nicht unkontrolliert. Dieser Vollidiot merkt noch gar nicht, dass sie wieder die Fäden zieht und nicht er. Das Ganze ist einfach ein haltloses Durcheinander und wir können vom Glück reden, dass Ezra..wieder Ezra ist."
Sie sahen zu ihrem Sohn.
"Wir hätten mehr aufpassen müssen. Ich hätte nicht so naiv und dumm sein sollen. Wäre ich nicht geschnappt worden, dann hätte Bogan keinen Eingang zu ihm gefunden.."
"Ich hätte dich nicht so verscherzen sollen. Es tut mir leid. Es war nicht dein Fehler."
Sie drückte seine Hand.
"Lass uns einfach Sabine finden.."
"Ja...und dafür sorgen, dass alles wieder in Ordnung kommt."
Er küsste sie auf die Wange.
"Ich bin wieder hier und das bleibe ich auch. Bogan wird nie wieder die Chance haben Ezra zu besitzen."
Kanan fuhr sich über das Gesicht.
"Gott, ich dachte wir würden ihn verlieren. Du...du hast ihn nicht gesehen. Es war nur noch kalt und...es war schrecklich. Nein, das ist noch meilenweit untertrieben."
"Ich weiß.. aber er ist hier."
Sie küsste ihre beiden Jungs auf den Kopf. Kanan holte sich aber kurz seine Frau an die Lippen. Er lächelte und zog sie etwas näher zu sich.
"Ich habe dich so vermisst. Euch so vermisst. Es tut mir Leid, dass aus unserem Abends nicht geworden ist, aber sobald sich die Lage beruhigt hat holen wir das nach. Versprochen."
Sie musste etwas Lächeln und schmunzeln.
„Diesmal kein Spaziergang?"
"Für eine sehr lange Zeit nicht." Er verdrehte die Augen und zog sie in seine Arme, beide betrachteten ihren Sohn.
"Ich fasse es nicht, dass er zweimal absichtlich ausgeknockt wurde."
„..Nun solange es nicht Depa war", wandte sie langsam ein. Kanan warf ihr einen ungläubigen Blick zu.
"Danke. Da geht es mir doch gleich schon besser. Bo hat ihn mit einem Stein eine übergezogen. Einfach so. Er ist doch kein Gegenstand, den man an und ausschalten kann."
Auch wenn das früher hilfreich gewesen wäre...
„Ich sagte das doch nicht", verteidigte sie sich.
"Mhm klar."
Er wippte langsam mit dem Kopf.
"Wieso dürfen sie das eigentlich und ich durfte das nicht? Das wäre mehr als einmal hilfreich gewesen früher."
"Du bist sein Vater. Du kannst dein Kind nicht ausknocken", protestierte seine Frau.
"Soka ist seine Tante und Bo seine Schwiegermutter. Du spielst gerade ziemlich unfair", maulte er schon fast. Sie sah ihn kurz an ind zuckte die Schultern. Hera beugte sich näher zu ihm.
"Echte Kämpfe sind meist nicht fair."
Das sagte sie absichtlich verführerisch und neckisch zugleich. Er hob eine Augenbraue und beugte sich zu ihr.
"Mhm das stimmt. Vor allem wenn man es mit dir zu tun hat."
Er küsste sie sanft. Sie grinste in den Kuss und erwiderte ihn sanft, sowie liebevoll.
Ihre Hände lagen an seinen Wangen.
"Ich weiß."
Sie hielten sich im Arm und genossen einfach nur die Gesellschaft des Anderen. Dabei hörten sie Ezras leichte Atumung im Hintergrund. Und für diesen Moment war das alles, was sie brauchten.
Ezra in Sicherheit wissen, gesund wissen. Das war ihnen heilig.
Und Sabine würden sie finden. Ganz sicher.
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