155. Kapitel

Wenige Minuten später wurde Depa versorgt. Ein Jedi mit medizinischen Kenntnissen nahm sich ihrer an, entfernte nach einer Betäubung noch die Kugel aus ihrem Bein, vernähte ordentlich die Wunde. Nach einer langen Weile im Tempel konnten sie nach Hause. Depa mehr träge, als ansprechbar. Kanan brachte sie nach Hause, wo sie überglücklich von Hera, Zuko und Jacen umarmt wurde. Depa bekam alles nur noch halb mit und fand sich schließlich endlich in ihrem Bett wieder, bei ihrem Sohn und ihrem Mann. Die Aussöhnung mit Ezra konnte warten, der befand sich ohnehin bei Sabine. Depa sollte erstmal schlafen und sich ausruhen, dann konnten sie das Nächste angehen.

Obwohl das auch nicht so einfach war. Denn die Bestattung würde am nächsten Tag stattfinden und aus Respekt allein und auch für Ahsoka sollten sie dort hingehen. Na ja...

Doch dies war etwas in den Hintergrund getreten, nachdem Kanan von Depa erfahren hatte, dass Sinyas Meister das Ganze zu verantworten gehabt hatte. Es erschütterte sie zutiefst und veränderte praktisch alles. Und es besorgte ihn zutiefst. Erst der Vorfall mit Hera und nun auch Depa? Was war bloß mit dieser Galaxis los? Es zog sich etwas zusammen, dass war nicht mehr zu leugnen und er hatte das Gefühl, dass alles dabei war auseinanderzubrechen, was sie sich zusammen aufgebaut hatten. Und das bereitete ihm schreckliche Sorgen.

Depa strich über Jacens Kopf, der auf ihrer Brust lag. Sie befand sich in ihrem Schiff, im Bett und wartete. Ihr Vater wollte irgendwie irgendwas von ihr noch. Jedenfalls hatte sie strengste Betruhe. Ihr Bein tat etwas weh, genau wie ihr Kopf und sie war fürchterlich erschöpft. Jacen seufzte leise.

"Ich habe dich so vermisst, Mummy."

"Depa lächelte.

"Ich habe dich auch vermisst. Hast du wenigstens schön gespielt?"

"Ja mit Daddy. Und Ezzy."

Jacen hob den Kopf.

"Ezzy war total traurig, Mummy."

Sie senkte den Blick.

"Ja.."

"Er dachte es wäre seine Schuld."

Jacen kuschelte sich bei ihr ein.

"Ach wirklich? Ich bin doch freiwillig gegangen."

Sie strich über seinen Kopf und seufzte auf, als sie das Ziehen an der Wunde fühlte. Sie fasste daran.

"Er hat irgendetwas von einem Streit erwähnt und war der festen Überzeugung, dass du nur wegen ihm gegangen bist. Er hat sich die größten Vorwürfe gemacht und gesagt..."

Jacen überlegte.

"Das er dich nicht hat beschützen können, weil du nicht damit gerechnet hättest es von ihm zu werden? So etwas in der Art."

Sie seufzte und sah ihn an.

"Ich liebe meinen Bruder sehr. Onkel Ezzy ist der beste Beschützer, den ich haben könnte. Er ist lieb und freundlich. Herzlich und bereit stets weiter zu gehen, als er kann. Ich liebe ihn sehr. Ich..ich hab nur Angst, das er manchmal nicht die Mummy in mir sieht, die ich geworden bin."

Jacen blickte auf.

"Echt? Aber er sagt doch immer, dass er furchtbar stolz auf dich ist. Letztens hat er das zu Opa gesagt. Da war ich dabei. Er hat gesagt das er so glücklich ist und jeden Tag von Stolz erfüllt wirst du dich. Das er so zufrieden und glücklich ist, weil du es bist. Und er hat Opa gefragt...Warte mal."

Er tat eine Hand an sein Kinn.

"Ähm...irgendetwas davon ob man je bereit ist seinen Padawan gehen zu lassen. Opa hat Ezzy daraufhin in den Arm genommen und hat gesagt, dass man nie bereit ist. Man es aber muss und... etwas davon, dass man als Meister seinen Padawan immer beschützt. Egal wie alt oder wie groß er ist. Da hat Ezzy geseufzt, mich auf den Arm genommen und gesagt, dass er meine Mummy immer beschützen wird. Denn das hätte er dir damals im ersten Moment versprochen."

Er legte den Kopf schief.

"Stimmt das?"

"Ja."

Sie strich über sein Haar.

"Nach meiner Geburt hat er es versprochen. Und er hat es immer gehalten. Du hast richtig Glück mit Onkel Ezzy."

Depa küsste seine Stirn.

"Weißt du, ich...ich will einfach nicht, das er mir misstrauen muss. Also...das bedeutet, das er sich nicht auf mich verlassen kann, weil ich vielleicht in seinen Augen.."

Sie stupste auf seine Nase.

"Noch nicht groß bin."

"Aber das verstehe ich nicht. Ich glaube er miss...missvertraut dir nicht."

Jacen lächelte.

"Ich glaube es ist so, dass er Angst um dich hat. Angst, dass er dich nicht beschützen kann. Ezzy liebt dich sehr, Mummy."

Er umarmte sie sanft und hielt sie fest an sich gedrückt.

"Ich weiß."

"Aber nicht so sehr wie ich."

Depa lachte und drückte ihn sanft.

"Ich weiß das auch. Ich liebe dich auch sehr."

„Gehe nie wieder weg, Mummy. Ja?"

"Nein, ich bleibe hier."

Sie strich über seinen Kopf. Depa sah zur Tür, als sie die Anwesenheit in der Macht vernahm. Ihre Hand hob sich und die Tür fuhr auf.

"Ihr könnt ruhig rein kommen."

Kanan sah lächelnd in den Raum.

„Hey Süße. Hey, Kleiner."

Jacen strahlte.

„Opa!"

Er kletterte hinunter, bedacht seine Mutter nicht mehr Schmerzen zuzufügen, als sie eh schon hatte. Depa lehnte sich zurück. Kanan nahm seinen Enkel auf den Arm.

„Na, mein Großer? Kümmerst du dich gut um deine Mummy?"

"Natürlich. Ich muss auf sie aufpassen, bis Dad zurückkommt", sagte er und Depa nickte.

"Er macht das toll."

„Oh das weiß ich."

Kanan strich ihm über die Wange.

„Kommst du mit mir etwas nach draußen? Da will jemand mit deiner Mummy sprechen."

Jacen sah ihn lächelnd an.

"Okay. Aber Mummy muss liegen bleiben."

"Das werde ich. Gehe schon. Ich hole nur kurz noch ein Wasser", erwiderte sie.
„Das Stück kann ich noch gehen."

„Nope, vergiss es."

Kanan stellte ihr ein Glas auf den Nachtisch und goss ihr dann Wasser ein.

„Hier bitte."

Er küsste Jacen auf die Wange.

„So sollen wir dann los? Vielleicht bei Oma vorbeischauen und schauen, ob sie was für dich hat?"

"Oh bitte", sagte er lächelnd.
 
„Bis nachher Mum!"

Depa nahm langsam das Glas und lächelte.

"Bis nachher."

„Bis nachher, Kleines. Und bleibe um jeden Preis im Bett."

Kanan lächelte seiner Tochter zu und ging mit Jacen hinaus. Kaum wenige Sekunden später kam jemand rein - mit einem riesigen Blumenstrauß. Depa sah etwas fassungslos zur Tür.

"Wow, so ein großes Glas habe ich nun auch nicht."

„Ich kann dir ne Vase leihen...Wir haben bestimmt noch welche, die nicht zerdeppert sind."

"In der Küche haben wir bestimmt auch eine."

Sie richtete sich mehr auf.

"Nur darf ich nicht aufstehen. Befehl des jungen Generales Jacen Syndulla."

„Dann werde ich das übernehmen."

Depa bekam den Blumenstrauß in die Hand gedrückt und sah vor lauter Blumen nichts mehr.

"Na toll, jetzt bin ich blind", wandte sie ein.

„Sehe mit der Macht", kam es zurück. Die Vase war schnell gefunden und stand auf dem Nachttisch. Der Blumenstrauß wurde Depa abgenommen.

„So, erledigt."

Depa wusste noch immer etwas verdauen, wer ihr die Blumen schenkte. Sie richtete die Decke etwas und lehnte sich zurück.

"Danke."

Ezra rieb sich verlegen den Nacken.

„Bitte.

Er blieb stehen.

„Wie geht es dir?"

"Na ja, besser als gestern Abend. Ich weiß nicht mal wie ich hierhergekommen bin."

Sie wies aufs Bett.

"Setz dich."

"Danke...ich bleibe lieber stehen."

Ezra verschränkte die Arme hinter seinem Rücken.

„Dad hat dich ins Bett gebracht. Hat er mir gesagt."

"Okay...ich weiß nicht. Wir waren im Orden. Und dann halt die Jedi-Medizinerin. Mehr nicht mehr."

Sie sah auf ihre Hände. Ezra nickte.

„Verstehe..."

Er blickte Richtung Boden.

Depa biss auf ihre Lippe und fasste an ihre Lekku.

"Ich..ich will nicht weiterstreiten, Ezra."

„Ich auch nicht."

Ezra seufzte und deutete auf die Blumen.

„Die...die sind für dich."

Sie lächelte etwas.

"Das ist süß. Danke."

„Bitte."

Verlegen scharrte Ezra mit den Füßen. Depa hielt ihre Decke fest.

"Ich vertraue dir, Ezra. Mehr als anderen auf diesem Planeten. Du bist doch mein Bruder, mein Freund. Ich...ich würde euch niemals verlassen. Den Schmerz will ich euch nicht antun."

Ezra seufzte.

„Ich...es tut mir Leid. Was ich gesagt habe...ich war einfach so besorgt, so verzweifelt und...eifersüchtig. Ich hatte so eine Angst um dich. Ich könnte es nicht ertragen, wenn dir etwas zustoßen würde."

"Es ist letztendlich nur ein Kratzer", wandte Depa ein.

„Und du hast keinen Grund eifersüchtig zu sein."

„Du warst einfach weg, du und Luke wart auf einmal so eng und.."

Er blinzelte, als sie seine Hand nahm.

"Wir sind Freunde. Familie. Er hat seine Frau verloren."

Sie drückte seine Hand.

"Wir haben geredet. Darüber...das wir mit unseren Geschwistern nicht streiten sollten. Und...das wir einfach glücklich sein sollten. Und...das war eine Seite von Luke...die ich schon lange nicht mehr gesehen habe. Die ich als alte Bekannte...vermisste habe. Aber ich könnte niemals so eng mit ihm sein, wie mit dir."

"Ich hatte gestern das Gefühl...das ich einfach alles falsch mache und du ihn lieber als dein Meister gehabt hättest."

Depa schluckte und wies aufs Bett. Eine stille Bitte sich zu setzen, der er nachkam.

"Ich würde niemals den besten Meister eintauschen wollen. Denn du bist der beste Meister in meinen Augen."

„Darüber lässt sich streiten."

Er seufzte.

„Als ich gesagt habe, dass ich dich nicht mehr beschützen würde...das war eine reine Lüge. Genauso wie meine Worte gestern. Ich war...Es tut mir einfach Leid."

"Mir tut es leid. Ich hätte nicht mit dir streiten sollen. Ich wollte nur...ich bin nicht so klein. Ich dachte, du siehst nicht die Frau, die ich geworden bin."

Ezra drückte ihre Hand.

„Natürlich tue ich das. Und ich könnte gar nicht stolzer auf dich sein. Du bist so eine wundervolle Mutter, so eine fantastische Jedi. Dich auszubilden war eine einzige Ehre für mich, Depa."

"Und für mich, das du mein Meister bist und sein wirst."

Ezra lächelte etwas.

"Für immer?"

Depa lächelte ebenfalls ein wenig.

"Für immer."

Ezra konnte nicht mehr an sich halten und nahm seine kleine Schwester in den Arm.

"Meine Depa."

Depa erwiderte die Umarmung und schloss die Augen.

"Ich habe dich so lieb."

"Ich dich mehr. Mein kleiner Zwerg."

Ezra schluckte.

"Ich habe mir solche Sorgen gemacht. Ich will nicht mehr mit dir streiten, weder so groß, noch unsere kleinen Streitigkeiten. Du bist mir viel zu wichtig, als dich je über so etwas verlieren zu können."

"Du würdest mich niemals verlieren. Niemals."

Tränen traten in ihre Augen und sie hielt ihn einfach fest.

"Und du mich nicht. Da kannst du dich so sehr anstrengen wie du willst."

Ezra strich über ihre Lekku.

"Ich hasse es mit dir zu streiten. Ich hatte ein furchtbares schlechtes Gewissen vor zwei Tagen."

"Mir ist es nicht leicht gefallen zu gehen", sagte sie leise.

„Nie würde mir das leicht fallen."

"Ich weiß. Aber bitte tue das nie wieder einfach so."

Ezra seufzte.

"Ich habe mir die allergrößten Sorgen gemacht."

"Zurecht. Es war schrecklich."

„Du bist jetzt hier, du bist Zuhause. Niemand wird dir etwas tun."

Sie schluckte und drückte ihn noch fester.

"Es war so schlimm."

„Willst du darüber reden?"

Sie sah ihn langsam an.

"Es wird dir nicht gefallen."

"Das ist mir gleich, wenn es dir dadurch besser geht."

Er strich über ihre Wange. Sie zuckte leicht die Schultern.

"Ahsoka hätte nichts tun können. Nicht du, nicht...nicht Leia, niemand."

„Wie kommst du darauf?"

Depa setzte sich näher an die Wand, lehnte sich dagegen.

"Sinyas Meister war dort."

Ezra blinzelte.

„Was?!"

"Beruhige dich. Mir gehts gut", murmelte sie.
 
„Soweit."

"Depa, hat er dich verletzt? Hat er dich gesehen? Mit dir gesprochen?"

Ezra war aschfahl geworden im Gesicht.

"Nein."

Sie rieb sich den Nacken und atmete durch.

"Ich sah durch seine Augen. Also...ich denke er wusste das ich da bin."

„Was hast du noch gesehen? Depa, du musst mir alles erzählen."

"Ich sah nur wie er den Befehl gab zu schießen. Mehr nicht."

Sie seufzte und strich über ihr Bein.

„Er wusste wo du bist. Dann steckt er hinter der ganzen Sache...", murmelte Ezra.

"Er hat sie gegeneinander aufgehetzt", wandte sie ein.

„Er hätte Mara hingerichtet. So oder so."

„Dann war das alles ein abgekartetes Spiel. Er hat das alles eskalieren lassen.."

Ezra runzelte die Stirn.

„Wenn er solch eine Macht hat, so etwas bewirken kann.."

"Ich will nicht mehr nachdenken darüber."

Sie seufzte leise.

"Ich habe Angst...vor ihm."

"Ich auch", flüsterte Ezra leise und schloss die Augen.

"Wenn ich daran denke das ich dich und Dad fast damals verloren habe, wegen ihm..."

"Es war meine Schuld. Ich habe viel zu viel von mir und meinen Fähigkeiten gehalten. Es war mein Fehler. Die Schilde waren zu schwach, es hätte Dad nicht getroffen, wenn ich einfach.."

Sie seufzte.

"Es war nicht deine Schuld, ich bin ja zuvor weggegangen und..."

Ezra seufzte.

"Depa....Sinya hatte Recht. Da...da kommt etwas. Es wird sich alles verändern. Alles was wir kennen."

"Ich weiß."

Depa strich über ihr Gesicht.

"Jacen ist zu jung für sowas. Ich...ich könnte es nicht ertragen, wenn ihm was passiert."

"Das wird es nicht. Nicht solange ich lebe."

Ezra seufzte.

"Caleb, Luan... er ist sicherer, als wir es sind. Enja... Ich werde alles tun, um dich und die Kleinen zu schützen."

"Und so werde ich genauso euch beschützen", wandte sie ein.
 
„So wie ich es immer will."

Er sah sie an.

"Keine Alleingänge, keine eigenmächtigen Aktionen mehr. Wir gehen das zusammen an, egal was passiert."

Sie nickte langsam.

"Okay. Ja."

Er reichte ihr seine Hand.

"Zwerg und Ezzy Ehrenwort?"

Depa sah ihn an und nahm seine Hand.

"Zwerg und Ezzy Ehrenwort."

Sie blickten einander in die Augen und umarmten sich dann. Ezra schluckte.

"Ich werde nicht zulassen, dass er dir nochmal etwas tut. Ich beschütze dich."

"Und ich liebe dich dafür."

Sie vergrub sich bei ihm.

"Es wird alles verheilen."

"Ich könnte es beschleunigen. Wenn du mich lassen würdest.."

"Nein."

Depa sah ihn an.

"Die Naht wird bald gezogen. Es wird alles verheilen."

Ezra lächelte etwas.

"Du hast Mums Blick drauf."

Depa seufzte und lächelte ebenfalls etwas.

"Danke. Hast du Hunger?"

"Nur, wenn mein Padawan mit mir zusammen isst."

"Natürlich. Wenn du mir aufhilfst, kann ich..."

"Nein, ich hole etwas. Du bleibst hier liegen."

Er küsste sie auf die Stirn.

"Und dann essen wir zusammen hier. Einverstanden?"

"Einverstanden."

Sie lehnte sich zurück und seufzte leise.

"Du könntest es ja mal etwas genießen, dass ich dir Blumen geschenkt habe."

"Tue ich. Ich dachte nur, das ich wenigstens bei dir einen Fuß aufsetzen darf."

"Nein, bei mir auf keinen Fall. Wie du mir so ich dir, Kleines."

Depa seufzte wieder und legte sich ins Kissen.

"Dann beeil dich. Und tu dir nicht weh."

"Ich doch nicht."

Er küsste sie auf den Kopf.

„Ich liebe dich sehr, kleiner Zwerg."

Sie lächelte.

"Ich dich auch."

Sie lächelten sich aneinander zu und Ezra ging.

„Bin sofort wieder da."

Kaum war er weg, piepte Depas Komlink. Sie nahm langsam ihn vom Nachttisch.

"Ja?"

"Ich gehe mal stark davon aus, dass ihr euch versöhnt habt", erklang die Stimme ihres Vaters.

"Ich denke auch."

Sie fasste an ihr Bein, strich darüber.

"Haben die Blumen es sicher zu dir geschafft?"

"Ja, haben sie. Und mein Sohn hält dich auf Trap?"

"Och eigentlich nicht. Der sitzt bei deiner Mutter im Cockpit, während ich dran bin die Ghost zu putzen. Wollte hören wie es gelaufen ist."

"Gut", wandte sie ein. Sie zögerte kurz.
 
„Geht ihr zur Beerdigung?"

"Wir sind am Überlegen wegen den Kids. Wir haben die Befürchtung, dass es zu weiteren Eskalationen kommen könnte. Ezra und ich werden hingehen, wegen dem Rat. Du bleibst schön im Bett."

"Dad, bitte. Ich kann doch da nicht fehlen."

"Du bist verletzt, du bleibst im Bett. Oder willst du dich wieder mit Ezra streiten? Dann kommen deine Mum und ich noch hinzu. Und Jacen. Du bleibst liegen unter allen Umständen."

Geschlagen atmete sie auf.

"Okay, in Ordnung. Verzeih...ich dachte nur Ahsoka könnte vielleicht.."

Sie hörte Kanan seufzen.

"Kleines, Ahsoka ist gar nicht hier. Wo sie ist weiß ich nicht, aber Rex hat sich gemeldet und war zutiefst besorgt und sehr...verärgert über Luke."

Die Twi'lek seufzte.

"Okay. Dann weiß ich das. Entschuldige. Ich werde mich nachher nochmal melden."

"Ich komme gleich nochmal mit Jacen vorbei. Frühstücke du mal mit Ezra, dass tut euch gut."

"Okay. Danke. Bis später."

"Liebe dich, Kleines."

"Ich dich auch, Dad."

Damit war die Verbindung beendet und Depa blickte lächelnd auf den Strauß. Wow sie musste sich den Tag im Kalender markieren. Immerhin war es der Erste, Größte und Sicherste Strauß den sie je bekommen hatte. Und dann auch noch von ihrem Bruder. Es gab wirklich noch Wunder.

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Kanan hatte etwas untertrieben, als er sagte das Rex sehr verärgert über Luke war. Genau genommen war er fuchsteufelswild auf den Jedi und hätte nicht übel Lust gehabt ihn mehr als zu verhauen. Denn der hatte offensichtlich nicht mehr alle Tassen im Schrank. Den Orden verlassen, Ahsoka die Schuld geben- was fiel ihm ein?!

Ahsoka hatte ihn aufgenommen, ihn aufgefangen, als er niemanden gehabt hatte. Er hatte ihr alles zu verdanken, hatte dadurch ein Zuhause, eine Familie bekommen. Und so dankte er es ihr?!

So? Oh er würde ihn zu Kleinholz verarbeiten, wenn er ihn sah. Also wo steckte er?

Vermutlich Zuhause, aber er konnte den Idioten schlecht vor Rey zusammenschlagen. Auf dieses Niveau ging er nicht. Auch wenn er ihm den Hals dafür umdrehen könnte, was er seiner Soka angetan hatte. Erzürnt atmete er auf und rieb sich über den Kopf. Das Han ihn noch nicht zerlegt hatte, oder Leia...oder beide, das war ein Wunder.

Er schluckte, als er an seine Frau denken musste. Ahsoka hatte kein Wort mehr nach gestern gesagt. Hatte überhaupt niemanden an sich herangelassen. Es war einfach schrecklich sie so leiden zu sehen. Selten hatte er sie so kennengelernt. Und er hatte Angst davor...wenn sie wieder anfing zu reden.

Zu was Lukes Worte sie bringen würden. Zu welchen Entscheidungen. Wie tief sie das treffen würde. Seufzend ging er weiter. Vielleicht konnten ja die Kids etwas ausrichten. Sie wenigstens aus dem Schlafzimmer holen. Na ja, das war aber scheinbar auch nicht so einfach.

Er hörte das Klopfen von Padmè.

"Mum? Du musst mal was essen. Seit gestern bist du gar nicht rausgekommen."

Anakin seufzte.

„Mum, bitte. Komm, deine Enkel warten unten und wollen dich sehen. Sie freuen sich auf ihre Oma."

Keine Antwort.

Padmè sah zu ihrem Bruder und hob die Schultern.

„Was nun?"

Der Jedi seufzte und blickte zu seinem Vater.

„Was ist gestern passiert, nach allem? Max hat mir erzählt, dass es ziemlich schlimm war. Hat Leia mit ihr gesprochen? Wo ist sie?"

"Gerade wahrscheinlich Luke suchen. Es war sehr schlimm scheinbar. Er will sich vom Orden lossagen."

Anakin blinzelte und schluckte.

„Aber wieso? Maras Tod ist nicht Mums Schuld."

"Er denkt das es unverantwortlich war nichts zu tun."

Sie seufzte.

"Und jetzt siehst du das Ergebnis."

"Aber sie könnten doch miteinander reden. Wieso kommt Mum nicht raus?"

"Ich glaube sie will allein sein."

"Das sollte sie aber nicht sein."

Anakin schüttelte den Kopf.

„Wieso tut Luke ihr so weh? Darunter leidet sie so sehr."

"Er hat seine Frau verloren...vielleicht dreht er komplett durch."

„Er dreht schon seit Wochen durch, Dad."

Anakin seufzte.

„Hat Max es schon versucht?"

"Immer wieder", wandte der Klon ein und Padmè seufzte.

„Vielleicht du, Dad?"

"Habs schon versucht."

"Auch mit reingehen?"

Anakin deutete auf die Tür.

„Ich öffne sie und du gehst einfach mal zu ihr."

"Bist du dir sicher?"

"Wir sind uns sicher", wandte Padmè ein.

"Das reicht mir schon."

Anakin machte eine Handbewegung und die Tür öffnete sich einen Spalt durch die Macht.

„Vergeige es nicht."

"Hey, ich habe ja nichts getan", erwiderte Rex und Padmè schob ihn hinein. Anakin seufzte.

„Na los, Dad. Wir warten unten."

Er sah beide an und schloss dann die Tür hinter sich. Rex drehte sich langsam um und entdeckte Ahsoka auf ihrer Bettseite. Sie sah nicht auf. Doch ihre Lekku waren sehr bleich.

Sie hatte ihre Beine an ihren Körper gezogen und den Kopf gesenkt.

"Ahsoka?"

Sie reagierte nicht. Rex sah sie mit gemischten Gefühlen an und setzte sich zu ihr.

"Love?"

Er wollte ihre Hand nehmen, doch sie zog ihre weg, wandte ihr Gesicht zur Seite. Der Klon blickte sie an.

"Es ist nicht deine Schuld."

Ihre Lekku wurden eine Spur bleicher und sie schwieg weiter.

Er seufzte.

"Du darfst nicht dir das von ihm gefallen lassen. Er liegt im Unrecht."

Sie seufzte.

„Mara ist tot. Wegen mir."

"Das ist Quatsch", sagte er.

„Ich habe alles falsch gemacht, Rex. Alles."

Sie schluckte.

„Sie würden sich für mich schämen. Beide."

"Und das ist Unsinn. Luke ist völlig durchgeknallt."

"Luke ist mein kleiner Bruder."

"Ja, und er ist total unverschämt zu dir, verweigert sich deinem Befehl, bringt sich und Depa fast um, nur weil er nicht warten konnte."

„Meinem Befehl..."

Ahsoka lachte leise sarkastisch auf.

„Ich will nicht mehr befehlen, Rex. Als Großmeisterin bin ich nicht dazu da Befehle zu erteilen."

"Du hast es verboten. Und zwar aus den richtigen Gründen", erwiderte er.

"Waren sie es? Habe ich richtig gehandelt? Meine Schwägerin ist tot, Depa wäre fast getötet worden."

"Depa geht es gut und das mit Mara war ein tragischer Unfall."

„Den ich hätte verhindern sollen. Was wäre, wenn es Depa gewesen wäre? Dann hätte mich Kanan mit Ezra an Ort und Stelle umgebracht."

"Nein, hätten sie nicht. Depa ist alt genug, um nachzudenken und um zu wissen wohin sie gehen sollte oder nicht."

Rex seufzte.

"Ahsoka."

„Du musst es gar nicht erst versuchen, Rex. Niemand muss es. Ich habe meine Entscheidung getroffen."

Sie stand abrupt auf.

„Ich lege mein Amt nieder. Luke soll meine Nachfolge antreten."

"Was?!"

Ahsoka verschränkte die Arme.

„Es ist das Richtige so."

"Nein, ist es nicht. Deine Väter sagten.."

„Sie würden sich heute schämen! Sie wären furchtbar enttäuscht! Was würde Anakin dazu sagen, dass ich seinen Sohn vertrieben habe? Was würde Ben sagen? Sie haben mir vertraut, sie haben mich ausgewählt den neuen Orden zu gründen und zu leiten! Und ich habe alles falsch gemacht und versagt!"

"Das ist nicht wahr."

Er erhob sich.

"Du weißt das das nicht wahr ist."

"Es ist wahr. Ich habe total versagt. Alle haben sich auf mich verlassen und was habe ich getan? Mein eigener Bruder trennt sich vom Orden und will einen eigenen gründen. Inwiefern ist das alles, nicht wahr?!"

"Du hast dein Bestes gegeben. Stets für jeden von uns. Von deinen Leuten. Du warst immer für sie da, du bist eine großartige Meisterin."

"Ich bin die mieseste Meisterin, die es gibt! Meine eigenen Leute verachten mich, mein Bruder stellt sie alle vor eine Wahl. Vor allem unsere eigene Familie!"

"Ahsoka, du nimmst dich zu hart ins Gericht."

"Ich sollte den Orden verlassen. Ich bin alles aber keine Jedi."

Sie ließ sich auf dem Bett nieder.

„Ich bin eine einzige Enttäuschung."

"Das ist nicht wahr."

„Eine einzige Schande. Für die vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Jedi."

Rex schüttelte den Kopf.

"Du machst dich zu fertig. Luke hat keine Ahnung, ihm steigt alles zu Kopf."

"Das ist es wohl mir. Luke wäre von Anfang an eine bessere Wahl gewesen."

"Das ist eine Lüge. Du bist die und bleibst die beste Wahl."

Er nahm sie an der Schulter.

"Das sagst du nur, weil wir verheiratet sind. Wobei ich dich sicherlich auch enttäuscht habe. Wäre nicht das erste Mal.."

"Wieso solltest du mich enttäuscht haben?"

"Du hast sicherlich mehr von mir erwartet. Nicht das mir alles zu Kopf steigt und du so eine Versagerin geheiratet hast. Wenn sie jetzt hier wären, dann würden sie absolut begeistert davon sein, dass ich meinen Platz räume und Luke ihn übernimmt."

Rex konnte es nicht fassen, das sie überhaupt sowas dachte.

"Sag mal...Ahsoka, ich liebe dich und garantiert nicht wegen deinem Posten oder sonst was. Ich liebe deine Art und die Möglichkeit wie du an sowas rangehst. Anakin und Ben würden immer an deiner Seite stehen. Wieso zweifelst du an deren und meiner Liebe und Vertrauen zu dir?"

"Weil ich alles falsch gemacht habe, die schlimmste Meisterin und Großmeisterin bin, unsere Familie zerbricht, meine Schwägerin tot ist, unser Patenkind verletzt ist und unter meinem Sitz sowieso keine Jedi mehr im Rat und im Tempel bleiben wollen. Ich habe einfach alles kaputt gemacht!"

"Du hast versucht sie zu retten und das kann dir keiner nehmen! Verdammt, Ahsoka du darfst nicht an dir zweifeln."

Sie schwieg nur und blickte zur Seite.

"Luke ist die bessere Wahl. Dann hasst er mich vielleicht nicht mehr."

"Luke hasst dich nicht. Er...er kommt mit dem Kummer nicht klar. Niemand kommt mit sowas klar, er suchte ein Ventil und hats an dir ausgelassen. Und das passiert nicht mehr."

"Rex, Luke streitet mit mir seit Monaten. Er hört mir nicht zu, er schreit mich an, er handelt gegen mich, er kommt nicht wenn ich ihn einlade....natürlich hasst er mich! Mein eigener Bruder hasst mich!"

Rex seufzte und legte seine Arme um sie.

"Ich tue es nicht. Und er sicherlich auch nicht."

"Tut er doch, er will doch nichts mehr mit mir zu tun haben. Ich kann machen was ich will, er redet nicht einmal vernünftig mit mir."

Sie tat ihren Kopf in ihre Hände.

"Ich bin so eine Idiotin."

"Bist du nicht."

Er legte seinen Kopf an ihren.

"Bist du nicht."

"Bin ich doch."

"Wieso? Du hast versucht ihn zu beschützen, Mara zu retten. Du hast dein Bestes gegeben."

"Mein Bestes war aber nicht gut genug! Ich...es ist es nie. Meine Meister hätten es geschafft."

"Nein. Hätten sie nicht."

"Natürlich hätten sie es."

Er schüttelte den Kopf.

"Nein. Nein, weil das eine Selbstmordmission war. Niemand hätte das überlebt. Es ist ein Wunder, das Depa und Luke zurückgekommen sind."

"Sie hätten sterben können und es wäre meine Schuld gewesen. Sie waren beide verletzt."

"Hast du geschossen?"

"Nein."

"Hast du sie dahin geschickt? Das Schiff geflogen?"

"Nein. Aber ich..."

Sie wurde unterbrochen.

"Hast du Mara eingesperrt? Den Krieg angezettelt?"

"Nein, Rex! Was soll das?!"

"Hast du irgendwas davon geahnt?!"

"Nein, verdammt!"

"Dann beantwortest du dir sämtliche Fragen selbst und beweist das du keine Schuld hast!"

"Ich hätte mit Luke mitkommen sollen! Ich hätte ihn nicht im Stich lassen dürfen!"

"Und was dann? Dann hätte ich dich auch noch verloren? Die Kinder?"

"Dann wäre Mara hier und alles wäre in Ordnung."

"Vielleicht in seiner Welt. Aber nicht in meiner."

"Deine Welt?"

"Unsere. Meine Familie. Dich."

Er fasste an ihren Nacken.

"Ahsoka, du kannst doch das nicht ernst meinen. Mich zu verlassen, die Kinder...nur wegen ihm. Nur weil er durchdreht. Nur weil er denkt im recht zu sein."

Sie blinzelte und sah ihn an.

"Ich habe nur vor mein Amt niederzulegen, wer redet davon das ich dich und die Kinder verlassen will? Die nebenbei erwachsen und verheiratet sind."

"Du hältst unsere Welt zusammen. Du hast noch nie aufgegeben, dann kannst du jetzt doch nicht anfangen."

"Ich gebe nicht auf. Ich verhindere nur das alles zusammen stürzt. Nach gestern will mich sowieso niemand als Großmeisterin mehr haben."

"Und das ist eine Lüge."

„Ist es nicht. Du hast nicht die Blicke gesehen..."

Sie verschränkte ihre Hände.

„Dieselben Blicke wie damals.."

"Aber das hier ist doch was ganz anderes. Sie misstrauen dir nicht du bist eine tolle Meisterin."

"Ich bin eine absolute Katastrophe. Mein eigener Bruder stellt sich gegen mich und will mir „Konkurrenz" machen, was sagt das über mich aus?"

Sie schluckte.

„Hätten wir den Plan doch sofort durchgezogen. Dann wäre Mara noch am Leben und meine Nichte hätte ihre Mutter wieder."

Rex sah sie ermüdet an.

Es war schrecklich sie so zu sehen und mühsam sie vom Gegenteil zu überzeugen. Er wollte das sie unbedingt verstand. Und sah das sie keine Schuld hatte.

"Mara ist tot. Ja. Es ist schrecklich, sehr schrecklich. Doch du kannst am Allerwenigsten was dafür."

"Ich habe nichts getan, Rex. Ich kann alles dafür. Es war meine Verantwortung."

"Dich in den Tod zu stürzen?"

„Sie vor dem Tod zu bewahren und dafür zu sorgen, dass niemanden etwas geschieht."

"Außer dir selbst oder wie sieht das aus? Ahsoka, Luke hat sich selbst in den Mist gerannt, als er dir nicht zugehört hat."

"Ich habe den Mist gebaut, nicht er. Ich hätte doch genauso gehandelt, wenn es um dich gegangen wäre."

"Du hast versucht sie zu retten. Auf neutralem Wege."

"Und jetzt ist sie tot. Das hat es gebracht."

"Du kannst doch dir nicht immer die Schuld an allem geben, für Dinge, die du nicht beeinflussen konntest."

„Aber ich hätte etwas tun können."

Sie seufzte.

„Der Orden muss zusammenbleiben, Sinyas Meister ist immer noch da draußen. Er kann nicht auseinanderbrechen. Nicht wegen mir."

"Das ist nicht wegen dir sondern.."

Angestrengt seufzte er und rieb sich die Augen.

"Ahsoka, wieso hörst du überhaupt auf so einen Quatsch? Luke hat seit Wochen doch nur immer Gründe gesucht mit dir zu streiten."

"Weil er mein kleiner Bruder ist. Und ich versprochen habe mich um ihn zu kümmern und immer auf ihn aufzupassen. Ich...ich will doch einfach, dass er mich nicht mehr hasst, Rex. Mich nicht mehr verabscheut."

"Das tut er nicht...er kann nur...gerade nicht sehen, wer ihm gut tut und wer nicht."

„Gerade...er tut es doch schon lange. Seit unserem ersten richtigen Streit, es ist immer um dasselbe Thema gegangen.."

"Und er macht sich damit keine Freunde, Ahsoka."

"Ich weiß, dass du in diesem Thema nicht gut auf ihn zusprechen bist."

"Bin ich auch nicht. Er ist undankbar und...er macht sich einfach damit nicht beliebt. Und er wird auch sehr viele Schwierigkeiten mit dieser Einstellung haben."

"Sobald er Großmeister ist, wird sich das erledigt haben. Dann wird vielleicht wieder alles gut."

Sie seufzte.

"Und diese Stimmung in letzter Zeit bei vielen hört vielleicht auch auf."

"Und welche?"

"Hast du es nicht gehört? Frage mich nicht nach den Gründen, aber es tauchen vermehrt Parolen auf, die gegen die Jedi gerichtet sind. Es gab ein paar Vorfälle mit Leuten, es herrscht bei manchen eine Anti - Jedi Stimmung."

"Du glaubst doch nicht, das jemand das ankurbelt nur wegen dir? Ahsoka, also jetzt.."

"Vielleicht kann Luke das lösen, aber ich nicht. Nicht....wenn meine Leute gegen mich sind."

"Sie sind nicht gegen dich, der Orden steht zu dir."

"Du hast ihre Blicke nicht gesehen. Sogar Max...er war so schockiert von mir."

"Er war nicht schockiert von dir, sondern von Luke."

"Sie alle waren es von mir. Sogar Ezra und Kanan würden sich Luke anschließen, wegen mir ist Depa verletzt worden."

"Das ist eine Lüge. Depa wusste genau das Risiko."

"Sie hätte nie verletzt werden sollen."

Ahsoka schüttelte den Kopf und stand auf.

"Siehe es doch ein, Rex. Ich habe auf ganzer Linie überall versagt. Wenn meine eigenen Leute von mir schockiert sind, sie mir nicht mehr vertrauen....dann ist es das Beste, wenn ich mein Amt niederlege. Und Luke es übernimmt."

Sie versuchte zu lächeln.

"Dann habe ich mehr Zeit für dich und die Kids."

"Das wäre schön, wirklich. Aber das würde dich unglücklich machen."

"Würde es mich niemals. Ihr seid mir wichtiger, als alles andere in der Galaxis."

"Das weiß ich, aber..."

Sie hörten Gekicher und sahen auf. Rex blinzelte und sah hinauf.

"Was..."

Ahsoka folgte seinem Blick und hob eine Braue.

"Ähm...war das etwa...?"

Erneutes Gekicher.

"Rex..."

Er sah langsam zum Schacht und seufzte auf.

"Oh nein."

Ahsoka stöhnte.

"Nicht schon wieder..."

Sie hörten weiteres Gekicher.

"Metterling!"

Rex fasste an seine Nase.

"Oh nein."

"Das ist doch nicht wahr..."

Sie ging zur Tür und öffnete sie.

"Anakin! Acessa!"

Rex folgte ihr sofort in den Wohnraum, wo Acessa an Anakins Seite schlummerte. Seit die Kids da waren, war das Schiff im Full House-Zustand und es gab nur die wenigen Moment, wo sie einfach bei Anakin sein konnte und sich ausruhte. Na ja..

Anakin tat seine Hand an den Finger, als seine Mutter hereinstürmte.

"Fällt dir nicht etwas auf?", sagte sie leise. Er hob den Kopf.

"Nein? Die Kleinen schlafen."

"Sie sind in den Lüftungsschächten, Anakin Ben Tano."

Er blinzelte.

"WAS?!"

Acessa zuckte zusammen und öffnete ihre Augen.

"Anakin..."

"Über unserem Schlafzimmer."

Ahsoka betrachtete ihn.

"Sie suchen einen Metterling."

Der Togruta biss auf seine Unterlippe und Acessa sah ihn fragend an. Er zuckte unschuldig die Schultern.

"Sie sind in den Lüftungsschächten."

Sie blinzelte.

"Was?!"

"Das haben sie von ihrem Vater."

"Das ist nicht wahr, Mum", erwiderte er. Rex hob die Hände.

"Wir müssen sie rausholen."

Acessa stand auf.

"Aber...die Schächte sind unheimlich gefährlich."

"So gefährlich auch nicht. Dein Ehemann und deine Schwägerin haben es mehr als überstanden. Und von Ezra will ich gar nicht erst anfangen."

Ahsoka seufzte.

"Dann also auf die alte Tour."

"Auf die alte?", hakte Acessa nach.

"Jap."

Ahsoka ging aus dem Raum.

"Wir locken sie an. Rex, weißt du noch?"

"Oh ja. Leider."

Er sah Anakin dabei an, der die Hände hob.

"Moment, wer ist der ältere Zwilling? Sie hat angefangen das vorzumachen."

"Natürlich. Soll ich mal deine Schwester fragen? Ihr beide kamt gleichermaßen auf die Idee."

"Ihr seid gemein."

"Ich werde niemals mehr schlafen", erwiderte Acessa darauf.

"Ani, wir sagen nur die Wahrheit."

Ahsoka hielt nach der nächsten Klappe zum Schlafzimmer Ausschau.

"Was mögen die Drei besonders gerne?"

"Metterlinge!"

Acessa schnappte nach Luft.

"Fives? Kix? Tup, kommt sofort daraus!"

"Metterling, Mummy!"

Sie hörten Gekicher. Ahsoka seufzte und öffnete die nächste Klappe mit der Macht.

"Ihr Süßen, wollt ihr zu Oma?"

"Metterling!"

„Oma hat Schmetterlinge! Sie kann euch sie zeigen."

Rex ging in die Hocke.

"Opa ist auch dabei. Draußen sind ganz viele."

"Metterling!"

„Oh seht euch doch die ganzen bunten Schmetterlinge an. Oh und da sind auch Kekse!"

„Kekse!"

Sie hörten das leichte Hecheln und quietschen der Kleinen, das immer näher kam. Acessa rieb nervös ihre Hände. Ahsoka schmunzelte.

„Wer kommt zu Oma?"

"Kekse!"

Eins, zwei, drei, kleine Togruta purzelten aus dem Schacht und waren voller Staub, doch sie lachten.

"Kekse!"

Erleichtert nahm Acessa Kix hoch und drückte ihn sanft, bevor sie auch die anderen zwei sanft drückte.

"Ihr Chaoten..."

Ahsoka lächelte und sah triumphierend ihren Sohn an.

„Was sagst du jetzt?"

Er verschränkte die Arme.

"Alles klar, Mum.."

Ahsoka strich ihm über die Wange und wandte sich dann an die Kids.

„Ihr Drei nicht in die Lüftungsschächte klettern. Da ist es gefährlich."

Sie kicherten und Rex nahm Fives hoch.

"Ihr kleinen Racker."

Ahsoka nahm Kix und knuddelte ihn.

„Ihr Süßen, jetzt müsst ihr aber baden."

"Metterling!"

Tup wurde von Anakin und Acessa nochmal fest geküsst und der kicherte los.

"Ihr kleinen Monster. Ihr macht es Mummy auch nicht leicht. Macht das nie wieder, verstanden?"

Dabei sah sie sehr böse zu Anakin.

"Deine Gene."

"Och komm schon, nur weil ich einmal in den Schacht mit Padmè bin, bedeutet das nicht-.."

"Es waren vier Mal. Und darunter einmal in Max's Schiff", erwiderte Rex. Ahsoka kicherte.

„Da hat dein Vater Recht. Und da warst du es alleine."

Anakin seufzte entnervt und küsste Acessa auf die Wange.

"Tut mir leid."

„Ach Ani.."

Ahsoka gab ihm lächelnd Kix und bemerkte Rexs zufriedenen Blick, der auf sie gerichtet war.

„Was?"

"Nichts."

Er schmunzelte. Anakin drückte seinen Sohn.

"Los. Badezeit."

„Nein!"

Die Kleinen quengelten.

„Nicht Baden.."

Ahsoka hob eine Braue, aber sagte nichts auf Rexs Worte. Sie konnte seinen Blick nicht ganz zuordnen.

"Danach gibts Kekse."

Er nahm Rex seinen dritten Sohn ab und lächelte etwas. Die Kleinen jubelten.

„Kekse!"

Ahsoka schmunzelte.

„Kommt mir bekannt vor."

"Hm, richtig. Man kennt es."

Acessa seufzte.

"Bis später."

"Bis später. Und achtet darauf, dass sie nicht wieder ausbüxen."

"Dafür sorge ich schon", wandte die Togruta ein.

"Dein Ehemann klettert eher noch mit."

"Ich weiß."

Sie nahm grinsend ihre Kinder mit sich und Rex seufzte.

"Was ein Theater."

„Ja.."

Ahsokas Lächeln verschwand langsam.

„Ich glaube ich mache einen kleinen Spaziergang. Gehe etwas an die Luft und dann müssen wir auch schon los."

Rex schnappte sich ihre Hand.

"Nicht allein."

„Ich würde gerne alleine gehen, Liebling."

"Tja, dann hast du Pech. Wir gehen zusammen oder gar keiner."

„Rex, ich gehe nur spazieren."

"Ja, und dann? Dann gibst du dir noch mehr die Schuld."

„Bis gleich."

Sie tätschelte seine Schulter und wollte an ihm vorbei. Doch er schnappte sie sich wieder und schob sie vor sich.

"Ahsoka, nein."

„Rex, ich will nur spazieren! Ich kann auf mich selbst aufpassen."

"Aber du bist komplett durcheinander. Dazu brauche ich nicht die Macht."

„Ich will nur spazieren gehen."

"Du wirst weinen. Weinen, dir die Schuld geben oder sonst was."

„Bis gleich."

Sie ging an ihm vorbei. Rex nahm ihr Handgelenk.

"Ahsoka, höre auf mich immer auszuschließen."

„Das tue ich nicht, ich will nur spazieren gehen!"

"Und genau das nur besorgt mich. Sind wir nicht zu alt für sowas? Ich denke...wir sollten schon drüber weg sein, dass wir immer füreinander da sind, wenn es einem schlecht geht oder?"

Sie seufzte genervt und drehte sich um.

"Rex, ich will spazieren gehen, allein. Um einfach mal nachzudenken und meinen Kopf freizukriegen, weil mir gerade alles zu viel wird. Ich will nicht, dass mich irgendwer so sieht vor allem nicht du. Ich brauche einfach ein paar Minuten für mich."

Er seufzte und ließ sie los.

"Wenn du meinst. Du vertraust mir doch. Wieso soll ich es nicht sehen."

„Hast du es mich bei dir sehen lassen, als es dir nach deiner Entführung so schlecht ging?!"

Sie blinzelte und tat eine Hand vor ihre Augen.

„Ich..entschuldige. Das hätte ich nicht..."

Ein Schluchzen entwich ihr. Rex sah sie mitfühlend an und nahm sie in den Arm.

"Lass es raus, Ahsoka."

"Ich kann nicht mehr, Rex."

Sie schluchzte.

„Ich..ich habe alles kaputt gemacht. Ich habe alle enttäuscht."

"Das stimmt doch nicht", flüsterte er.

"Mein Bruder hasst mich, meine Familie hält mich für eine Versagerin, meine Meister denken ich wäre eine einzige Enttäuschung für den Orden und habe alles zerstört. Ich hatte die Aufgabe die Jedi wieder zu rehabilitieren und ich habe so versagt."

"Deine Familie hält dich nicht für eine Versagerin genauso wenig wie deine Meister. Du hast nichts zerstört."

"Doch. Ich sollte auf Luke immer achtgeben und auf ihn aufpassen und was tue ich? Er hasst mich, er respektiert und akzeptiert mich schon lange nicht mehr. Meine einzige Chance ihn zurückzugewinnen ist, wenn er mein Amt übernimmt."

Sie flüchtete sich in Rexs Arme.

„Es tut mir so leid."

Rex atmete auf und hielt sie fest.

"Mein Liebling..."

„Ich bin eine einzige Katastrophe. Alle hassen mich."

"Das stimmt doch nicht. Ich liebe dich, genau wie die Kinder."

„Sie verachten mich alle."

"Ahsoka.."

„Sie würden ihm alle folgen. Er ist so viel besser als ich. Ich bin nichts."

"Ahsoka, du bist du! Fantastisch, großherzig und liebevoll, alle mögen dich."

Die Togruta schluchzte nur.

„Ich habe alles falsch gemacht."

"Och, Ahsoka."

Der Klon hielt die schluchzende Togruta fest und hielt sie an sich gedrückt. Es dauerte etwas, aber in Rexs Armen fand sie langsam etwas Ruhe und ihre Tränen wurden irgendwann weniger. Sie schniefte.

„Ich...ich verstehe nicht wieso du nicht wütend bist. Wieso du so ruhig bleibst."

"Ich bin nicht wütend. Eher darüber das du über deine Familie denkst."

"Was soll ich denn machen? Ich hasse mich ja selbst dafür. Ich habe nichts getan und jetzt bricht alles auseinander."

"Aber das ist nicht deine Schuld."

"Nein, ist es nicht. Du kannst nicht für die schlichtweg liegende Dummheit von Luke und du hast Mara nicht getötet."

„Aber.."

"Nein. Das ist absoluter Quatsch, den du von dir gibst. Der Orden steht treu zu ihrer Großmeisterin. Und nicht zu Luke."

"Ich wünschte, dass wäre so, aber es ist nicht so, Rex. Der Orden.."

Der Klon erblickte Max, der nicht weit hinter Ahsoka stand und ziemlich besorgt aussah.

"Der Orden ist für dich da. Und abgesehen davon ist er nicht das Wichtigste."

Sie zuckte bei seiner Stimme zusammen. Schnell wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht.

„Max..was..was machst du denn hier?"

Sie schluckte und versuchte normal zu sprechen.

„Ist es schon soweit? Müssen wir los?"

"Ahsoka, hör auf mit dem Mist. Das bringt doch dich und uns alle nicht weiter."

„Wie lange hast du da gestanden?"

"Lange genug."

Sie seufzte und ahnte schon was kommen würde.

„Max.."

"Ich denke wir sollten reden."

„Es gibt nichts zu reden, es ist alles gesagt."

"Ist es nicht, Ahsoka."

„Doch, Max. Es ist es."

Sie seufzte auf, als Rex sie festhielt.

„Rex.."

"Wir reden. Du hast keine Chance."

„Werde ich jetzt ernsthaft dazu gezwungen?"

"Jap."

Ahsoka verdrehte die Augen, als sie wortwörtlich zu einem Sofa geschleift wurde und Rex sich neben sie setzte, Max ihr gegenüber.

„Ich wollte Spazierengehen.."

"Ja, das kannst du dir abschmieren", sagte ihr Padawan.

„Ich denke ich bin alt genug, um das selbst zu entscheiden."

"Nein, offenbar nicht, weil man dir wie ein Kleinkind erklären muss, wann man Schuld an etwas hat oder nicht."

Ahsoka blinzelte und verschränkte die Arme, sah empört zu Rex.

„Wie bitte?!"

"Ist so", antwortete Max.

"Wollt ihr mich...okay, das ist mir zu dumm."

Sie stand auf und wollte gehen, als Rex sie zurückhielt. Er drückte sie in das Sofa.

"Bleib sitzen."

"Rex."

"Nein, Ahsoka", erwiderte Max.

"Was wollt ihr?"

"Reden."

"Das will ich nicht. Es ist alles gesagt."

Max schnaubte.

"Ahsoka! Verdammt, du hilfst dir damit nicht!"

"Ich habe meine Entscheidung getroffen, Max. Ich lege mein Amt nieder, Luke wird der neue Großmeister."

"Und wenn du das tust, wird es Luke nicht besser gehen. Er wird denken, du willst ihn bezahlen, damit er die ganze Sache vergisst. Zudem steht der Orden zu dir und nicht zu ihm. Ich würde ihm nicht folgen."

Ahsoka blinzelte.

"Aber ich habe doch deinen Schock gespürt. Du warst so entsetzt über mein Verhalten.."

"Ich war entsetzt- ja. Über die elendige Dummheit von Luke."

"Nein, du warst es über mein Verhalten."

"Nein, nein, war ich nicht. Wie kommst du darauf?"

"Es war jeder. Die Blicke haben alles gesagt."

"Du bildest dir das ein, weil du einfach nicht aus deinem Kopf rauskommst und an Vergangenes denkst. Du bildest dir sie ein, weil du sie damals in den Klonkriegen gesehen hast", erwiderte Max. Ahsoka wurde bleich und verschränkte die Arme.

"Tue ich nicht..."

"Oh doch. Du tust das. Ahsoka, ich bin dein Freund, lass mich dir helfen."

Sie zuckte etwas zusammen und merkte wie Rex sie sanft an sich drückte.

"Es...es ist die beste Entscheidung."

"Das bildest du dir aber nur ein", wandte Rex ein.
„Hör auf, Ahsoka."

"Luke ist besser dafür geeignet, als ich."

"Nein", erwiderte Max.
„Der Respekt liegt an dir."

"Wie kann ich noch Respekt verdienen, wenn mich mein Bruder hasst?"

"Er hasst dich nicht. Er hat seine Frau verloren. Ich glaube er hasst sich mehr selbst."

"Max, hast du die letzten Monate mitbekommen?"

"Ja, ich weiß. Ich habe sie gesehen und ich war nicht unschuldig an den Streitereien."

"Warst du nicht, du konntest da überhaupt nichts für. Luke hat einfach...er hat mir nicht einmal zugehört.."

"Er ist wütend und traurig. Du kennst das Gefühl doch", wandte Max ein.

"Ich meine nicht nur heute, sondern die ganze letzte Zeit. Ich weiß einfach nicht was ich machen soll und ich bin es Leid.."

"Du darfst aber nicht aufgeben", sagte Rex.

"Das tue ich nicht. Ich habe einfach genug."

"Von dem Streit? Dieser ganzen Sache?"

"Ja. Ich bin es einfach Leid. Und wenn mein eigener Orden mich nicht respektiert und Luke vorzieht...dann bin ich die Letzte, die dagegen spricht."

"Mein Schatz, hör auf sowas zu denken."

"Es ist die Wahrheit, Rex. Selbst Kanan und Ezra werden sich Luke anschließen. Weil Depa es tun wird."

"Sie will mit dir reden", wandte Max darauf ein.
„Sie kann nicht zur Beerdigung. Ezra hat mich benachrichtigt. Sie will dich sprechen."

Ahsoka senkte den Blick.

„Selbst mein eigenes Patenkind..", flüsterte sie leise.

"Ahsoka, Depa ist ein gutes Mädchen. Bitte."

Rex drückte ihren Arm.

"Rede mit ihr. Ich bin sicher, sie überzeugt dich vom Gegenteil was du denkst."

"Ich kann es ihr ja nicht verübeln, dass tue ich ja auch nicht. Bei Luke ist sie gut aufgehoben."

"Ist sie nicht. Und das weißt du auch."

Max nahm sie an der Schulter.

"Rede mit ihr. Tue ihr den Gefallen. Vielleicht...ist es besser auch die Geschichte zu hören, die sich hinter all dem verbirgt."

"Ich kenne sie. Sie bedeutet, dass ich auf ganzer Linie versagt habe."

"Das ist nicht wahr", sagte Rex.

"Eine Lüge", stimmte Max zu.
„Ich denke das Depa einer der vernünftigeren Jedi in diesem Orden sind. Und das sie immer für dich da ist...besuche sie wenigstens."

„Sie will mich bestimmt nicht sehen. Außerdem würden mich Kanan und Ezra ohnehin nicht zu ihr lassen."

"Also manchmal frage ich mich, ob du meine Meisterin oder ich dein Meister bin, Ahsoka. Du hörst mir nicht zu. Sie will dich sehen. Und ich weiß das. Ezra sagte es doch. Bitte. Vielleicht...hilft sie dir mehr wie wir können."

"Womit? Meine Entscheidung werde ich nicht widerrufen."

"Du wirst."

Max sah sie an.

"Sonst steige ich aus."

Sie sah ihn an.

„Das wagst du nicht."

"Oh doch."

„Max, das ist kein Spiel."

"Ist es nicht."

Er setzte sich.

"Ich werde keinem Orden dienen, der unter Luke geführt wird."

„Wieso? Er könnte das besser als ich es je getan habe."

"Nein. Wird er nicht", sagte er sofort.

"Wird er doch. Ich habe einfach nur alles... er kann den Orden ehrenvoll führen, nicht ich."

"Niemand ist besser als meine Meisterin."

Ahsoka blickte ihn einen Moment gerührt an, dann seufzte sie.

„Das ist sehr lieb von dir, aber nicht die Wahrheit."

"Doch. Weil ich gesehen habe wie wir alle nur durch dich gewachsen sind. Nur vergisst du immer deinen Verdienst.."

„Das tue ich nicht."

"Doch. Sonst säßen wir nicht hier."

Sie seufzte.

„Ihr beide habt mich von meinem Spaziergang abgebracht."

Rex seufzte.

"Das ist auch deine einzige Sorge. Der Spaziergang."

Ahsoka sah ihn böse an.

„Nein. Aber so könnte ich vielleicht mal allein sein und nachdenken. In Ruhe."

"In deinen Träumen."

Sie schnaubte genervt auf und machte eine Geste.

„Was wollt ihr überhaupt von mir?!"

"Das du endlich aufhörst so einen Mist zu reden!", fuhr Max sie an und fasste an seine Nase.

Ahsoka zuckte zusammen. Max hatte so noch nie mit ihr gesprochen. Sie schluckte.

„Aber es ist meine Schuld, Max."

"Ist es nicht. Das ist eine Einbildung von dir selbst."

Rex war schlichtweg beeindruckt bei der Widerstandskraft von Max. Immerhin hatte er ihn damals als stillen Jungen kennengelernt, der vollkommen verunsichert war. Und jetzt war ein großartiger junger Mann aus ihm geworden, der Ahsoka sehr liebte.

"Wieso sollte ich mir das einbilden? Siehst du nicht die Wahrheit?"

"Eher du. Du kannst nicht denken das die ganze Galaxis dich hasst nur weil Luke den Schuss nicht gehört hat. Mensch, zwanzig Jahre sind wir ein Team, Freunde und du hörst genauso gut zu wie eine Wand!"

Langsam wurde Ahsoka wirklich sauer.

„Das denke ich nicht, höre auf mir so etwas zu unterstellen! Du hast es doch gestern mitbekommen!"

"Und du scheinst mir aber nicht zuzuhören!"

"Doch das tue ich, aber du mir nicht!"

"Du versucht nur die Schuld an dir zu suchen anstatt am eigentlichen Schuldigen!"

„Luke ist nicht Schuld!"

"Ich sagte das nicht!"

„Wer soll dann der Schuldige sein?! Er hätte nicht wissen können, dass so etwas geschieht!"

"Vielleicht der geschossen hat?! Aber sicherlich nicht du! Du musst das nicht immer allein alles mit der Welt stemmen, ich kenne doch das Gefühl genauso Schuld und nutzlos irgendwo zuzusehen wie man nichts tun kann!"

Beide sahen sich an.

"Ich stemme es nicht allein!"

"Doch. Du versuchst dir ja nicht mal helfen zu lassen. Du versuchst dich zu verkriechen, damit niemand diese andere Seite von dir sieht. Schmerz, Kummer und Leid. Und das verletzt mich als dein Freund und Padawan sehr. Und offensichtlich auch Rex. Denn der weiß ja nicht mal mehr was er sagen soll."

Max vergrub seine Hände in den Taschen. Ahsokas Lekku bewegten sich.

„Das ist nicht wahr! Nur muss ich selbst mal mit allem klarkommen und darüber nachdenken! Ich brauche keine Hilfe und ich muss mich sicherlich nicht von meinem Padawan belehren lassen! Weder verkrieche ich mich in Selbstmitleid, noch schotte ich mich ab. Ich will nur das Beste für den Orden!"

Oh so langsam erkannte der Klon seine Frau wieder.

"Dann stehe für ihn ein und verkrieche dich nicht! Gib nicht klein bei!"

„Das tue ich nicht, aber nach gestern will mich sowieso niemand als Großmeisterin haben! Es soll keine zwei Orden geben, da überlasse ich lieber Luke mein Amt, als das passiert."

"Und dann versinkt alles im Chaos, tolle Vorstellung von Verantwortung! Du musst Meister bleiben!"

"Wieso denn Chaos?"

"Wieso? Luke, der sich in Politik einmischt? Eine Armee an Jedi an der Front von der Republik? Auf Wiedersehen. Lass ihn gehen."

"Max?!"

"Ahsoka, er ist verrückt! Verzerrt vom Hass und Angst und er wird sich nicht abbringen lassen egal was du tust."

Max sah sie mitleidig an.

"Er ist wie ein Bruder für mich. Ich mag ihn sehr, aber das ist nicht Luke Skywalker, den ich kennengelernt habe. Du musst ihm Vernunft einprügeln nicht alles hinwerfen."

"Was glaubst du denn was ich die ganze Zeit versucht habe zu tun! Wir haben uns nicht umsonst ohne Grund die ganze Zeit gestritten! Ich kann nicht mehr, Max, ich bin es Leid die ganze Zeit mit Luke zu streiten! Ich habe meine Beweggründe oft genug erklärt, aber er hat mir nicht einmal zugehört! Ich habe die Nase gestrichen voll von seinem Verhalten!"

"Dann gib ihm nicht einfach irgendwas und gib nicht auf."

„Das tue ich nicht!"

"Gut."

Max sah sie zufrieden an.

"Hat super geklappt, Rex."

"Ich bin beeindruckt. Meine Tochter und mein Sohn sind definitiv in guten Händen wenn wir nicht da sind."

Ahsoka blinzelte und ballte die Hände zu Fäusten.

„Ist das euer verdammter Ernst?!"

"Ja. Zumindest meiner."

Max seufzte.

"Aber anders hättest du dich nicht ausgebrüllt."

„Ausgebrüllt?! Oh ich gebe dir gleich ausgebrüllt!"

Ahsoka sah sauer zu Rex.

„War das deine bescheuerte Idee?!"

"Nein. Tatsächlich Maxs. Dachte das funktioniert nur bei Ezra und Kanan."

Ahsoka knurrte und warf die Hände in die Höhe.

„Das ist doch nicht...Urgh!"

Sie stapfte zur Tür.

„Euch beide knöpfe ich mir nachher vor!"

"Vergiss Depa nicht!"

"Tue ich nicht, aber seid froh wenn ihr nachher noch euren Kopf habt! Ihr habt vielleicht Nerven!"

Die Tür knallte zu und Rex sah zu ihm.

"Bei Depa wird sie sein, oder?"

Max schloss die Augen und öffnete sie wieder.

"Raus geht sie zumindest."

Die Tür öffnete sich und Anakin kam herein.

„Hat es geklappt?"

"Wie am Schnürchen. Dein Meister ist nun mal ein Genie."

Er legte einen Arm um Anakin.

"Und habe schließlich den besten Jedi-Ritter des Ordens ausgebildet."

Anakin lächelte.

„Und ich habe den besten Meister. Der hoffentlich noch lebt, sobald Mum mit ihm fertig ist."

"Sie kann mir nichts. Sie mag mich, schon von Anfang an."

Er zwinkert ihm zu.

"Ich muss los. Ich hab noch was abzuholen vor nachher."

Anakin klopfte auf seine Schulter.

„Frage da mal Dad, du bist nie sicher bei ihr."

"Das ist wahr."

"Ich bin ihr Padawan. Ich habe schon fast alles durch. Und eine zweite Hand sollte ich vielleicht behalten. Die mag ich. Hab mich grade an das Schwert gewöhnt."

Anakin stupste ihn an.

„Sehr witzig, Meister. Hoffentlich fängt sich Mum jetzt."

"Ich will das auch hoffen."

Er würde etwas ernster.

"Wir sehen uns dann."

Anakin nickte.

„Bis später. Hoffen wir auf das Beste. Ich...ich will kein Orden ohne Mum."

"Sie wird es sich überlegen."

Rex nahm ihn sanft in den Arm.

"Wird sie wirklich."

Der Togruta seufzte.

„Ich hoffe es. Sie ist die Allerbeste."

"Ich weiß."

„Dad...was denkst du über Onkel Luke?"

Er zögerte. Fast ein unangenehmes Schweigen entstand.

"Nichts Gutes."

„Dad."

"Er ist ein Idiot und hilft keinem mit seiner Art."

„Er ist ein undankbarer Vollidiot, der Mum, als Schwester nicht verdient hat und den Orden nur zerstören würde."

"Richtig."

Anakin klopfte ihm auf die Schulter.

„Dad...bitte verpasse ihm eine."

Er lächelte.

"Danke."

„Niemand geht so mit Mum um."

"Luke schon. Und ich werde es ihm austreiben."

„Darf ich mitmachen?"

"So sehr ich den Kleinen Mandalorianer in die Liebe- nein. Du musst auf die Babys achten die du hast. Luke ist meine Sache."

„Weiß Mum davon?"

"Noch nicht."

„Aha."

Anakin nickte seinem Vater zu.

„Dad, erteile ihm eine Lektion."

"Versprochen."

„Ich gebe Pad Bescheid. Dann ist sie beruhigter und will vermutlich noch mitmachen."

"Sie muss leider passen. Denn als Anführerin muss sie auch ein bisschen sich zurückhalten. Zügle sie etwas."

"Und wieso darfst du das dann?"

"Weil ich alt bin und Ahsoka meine Frau."

„Und sie ist unsere Mutter und du bist nicht alt."

"Doch, Kleiner. Da komme ich auch nicht rum. Abgesehen davon bin ich dein Vater ich bin euer Boss."

Anakin verdrehte die Augen.

„Dad, die Leier zieht nicht."

"Doch. Die wird noch ziehen bis ihr auf meinem Grab tanzt."

Er drückte seine Schulter. In typischer Manier seiner Mutter verdrehte Anakin die Augen.

„Was noch sehr, sehr, sehr, sehr lange dauern wird, Dad."

"Hoffe ich auch. Muss ja die Jungs im Zaum halten."

„Und Mum dich."

"Ja, darüber reden wir nochmal."

„Da gibt es nicht zu reden, Mum hat dich im Griff."

Anakin lächelte.

„Ich hoffe ihr geht es bald besser."

"Ich will das auch hoffen. Mal sehen."

„Bis später, Dad."

Anakin lächelte ihm zu und ging aus dem Raum. Rex seufzte und sah ihm etwas lächelnd nach. Oh wie sehr er seine Familie liebte. So sehr. Und deswegen würde er niemals zulassen, dass ihr jemand Kummer bereitete. Auch nicht, wenn es Luke selbst war, der eigentlich auch ein Mitglied dieser Familie war. Eigentlich. Aber da war er auch sich nicht so sicher.

###

Es war untertrieben gesagt, dass Ahsoka nervös war. Nein, sie war furchtbar nervös, als sie vor der Tür oder mehr Rampe stand, die hinein in Depas und Zukos Schiff führte. Bisher hatte sie niemanden angetroffen und hoffte das dies mit Ausnahme von Depa so blieb.

Immerhin ging dieses Gespräch auch nur die beiden Frauen was an. Und vielleicht...na ja. Konnten sie sich irgendwie versöhnen und reden. Aber Angst hatte Ahsoka schon- vor ihrer Reaktion. Immerhin war ihre Nichte verletzt. Ihr Patenkind. Und sie war mit Luke gegangen....was wäre, wenn sie sich ihm anschließen würde? Dann würde die ganze Familie auseinanderbrechen und sie wäre Schuld daran.

Ein komisches Bauchgefühl kam in ihr auf. Was wenn Kanan und Hera nicht mehr mit ihr sprechen wollten, wenn es geschah?

Wenn sie dadurch Zwist brachte? Wenn Depa mit Luke gehen würde, dann würden Kanan und Ezra vermutlich folgen. Wenn sie es nicht täten, dann gäbe es einen Riss in der Familie. Und das war das Allerletzte was sie wollte.

Also...

Vielleicht sollte sie einfach umdrehen. Vielleicht würde sie dann nichts schlimmer machen...aber sehen...wollte sie sie trotzdem. Immerhin war es ihr Patenkind, ihre kleine Depa. Und sie wollte selbst sichergehen, dass ihr nichts fehlte. Das sie in Ordnung war.

Ahsoka stand ziemlich unruhig und voller Zweifel vor der Rampe, als die plötzlich aufging und sie eine vertraute Stimme hörte, die sie nur einem Jedi zuordnen konnte.

"Kommst du endlich rein, es ist etwas frisch draußen und Depa wartet nicht gerne."

Sie erstarrte ein wenig und sah langsam auf.

"Ähm...Ezra.."

"Jap, so heiße ich."

Der Jedi stand vor ihr und grinste schief.

"Hast du vergessen wie man eine Rampe öffnet oder wieso bleibst du draußen?"

Ahsoka schnaubte.

"Bist du nicht etwas zu frech zu mir?"

"Tante Soka, wie lange kennen wir uns?"

"Lange, ich weiß."

"Also sollte es dich nicht überraschen oder verärgern."

Er grinste und deutete ihr an reinzukommen.

"Komm, sie wartet auf dich. Aber wenn du lieber draußen bleiben willst..."

Murrend sah sie ihn an und ging langsam hinein. Ezra schmunzelte und schloss die Rampe.

"Wieso so grummelig?"

"Rex und mein Padawan haben sich gegen mich verschworen."

„....Das ist nicht gerade neu."

"Ja, ich weiß."

„Willst du sie am Leben lassen?"

"Vielleicht."

„Manchmal machst du mir Angst."

Ahsoka lächelte schwach und sah ihn aber nicht an.

"Ich muss sie kurz sprechen. Wir sehen uns."

Ezra hob die Hände.

„Schon gut, ich lasse euch alleine. Ich komme nachher wieder."

Er lächelte.

„Und mache dir keine Sorgen. Du bist fantastisch und daran ändert sich nichts. Okay?"

Sie senkte etwas mehr den Blick.

"Danke...nur weiß ich nicht wie lange die Meinung bleibt."

Ezra drückte sie kurz.

„Du bist es. Und niemand kann etwas daran ändern."

Ahsoka blinzelte und erwiderte langsam die Umarmung.

„Ich habe dich sehr lieb, Soka. Du bist und bleibst die beste Tante."

Sie seufzte-eise.

"Ich habe dich auch lieb, Ezra."

Der Jedi lächelte.

„Wir stehen hinter dir, okay? Immer."

Sie schluckte und nickte leicht.

"Okay."

Sie ließen sich los und lächelten sich an, Ahsoka etwas gequält.

„Unterhaltet euch gut, bis später."

Ezra zwinkerte ihr zu und ging wieder zur Rampe. Sie rieb sich die Arme. Irgendwie hatte sie die leise Vorahnung das dieses hinter ihr stehen, sich schnell ändern würde. Wenn Luke sie verließ. Seufzend ging sie weiter, denn es brachte ja doch nichts. Sie musste mit Depa reden...und sich dem stellen.

Der Wahrheit.

Vorsichtig sah sie um die Ecke, zur Tür vom Schlafzimmer. Depa lag darin und las ein Buch, neben ihr der große Blumenstrauß und ein Wasser. Sie schien beschäftigt und vertieft in den Zeilen. Ahsoka biss sich auf die Unterlippe und ging vorsichtig zum Zimmer.

„Hey...Hey, Depa."

Die Twi'lek blinzelte und sah auf.

"Tante Soka."

Sie legte das Buch weg und richtete sich mehr auf. Die Togruta lächelte und ging verlegen auf sie zu, übersah fast den Blumenstrauß.

„Huch."

Sie hielt die Vase noch rechtzeitig fest, ehe sie schwanken konnte.

"Sorry. Ezra hat sie da hingestellt. Ich..."

Sie hob leicht ihre Hände.

"Nicht stolpern."

„Ich bin nicht dein Bruder."

Die Togruta stellte die Vase richtig hin.

„Warte Mal..hat Ezra dir die geschenkt?"

"Ja..."

Depa winkte ab.

"Lange Geschichte. Willst du was trinken?"

„Gerne.."

Etwas irritiert schenkte Ahsoka ihr ein Glas Wasser ein, dann sich selbst.

„Seit wann hat er es mit Blumen?"

"Seitdem er keine andere Möglichkeit sah meinen Mann wohl zu übertreffen der mir täglich Blumen schenkt. Schau dir den Rosenkasten und die Ranken in unserem Gemeinschaftsraum an."

Sie zuckte leicht die Schultern.

#„Ja, aber Ezra...Blumen? Okay, dass musst du mir mal später erzählen."

Sie reichte ihr, ihr Glas.

„Du...du wolltest mich sehen? Wie geht es dir?"

"Besser...nachdem ich wieder aufgewacht bin.<<

Sie nahm es dankend an.

"Nur ist das Meditieren schwer. Und...ich darf nicht aufstehen. Unheimlich belastend wie ich finde."

„Na ja du bist verletzt, du musst dich ausruhen."

Unsicher blickte sie ihr Wasserglas an.

„Es freut mich das es dir besser geht."

Depa nickte leicht.

"Ich wollte mich...entschuldigen."

Ahsoka blinzelte. Sie hatte mit allem, aber bestimmt nicht damit gerechnet.

„W-was?"

"Ja. Für meine...Dummheit und auch...für Luke. Ich weiß...das er viele schlimme Dinge gesagt hat...und auch bezüglich dieser Meister Geschichte. Ich will nicht das das zwischen uns steht."

„Depa.."

Ahsoka war etwas sprachlos.

"Ich bin ein...dummes Kind. Eine dumme Frau, ich...ich wollte nur ihm helfen, weil er mir wichtig ist. Weil mir Mara wichtig ist. Allessia ist meine Freundin, sie war die Erste mit der ich mich gut verstanden habe. Ich wollte es auch für sie tun. Für Rey und für dich. Für mich war es richtig und ich bereue auch nichts davon. Nur...nur das es so geendet hat."

Ahsoka schluckte und nahm ihre Hand in ihre.

„Depa...ich mache dir keine Vorwürfe. Ich bin nicht wütend auf dich. Zwischen uns steht nichts."

"Sicher? Du fühlst dich sehr verunsichert, ängstlich und verletzt an. Das spüre ich. Sogar wenn du im Palast bist. Deine Gefühle kannst du nicht so sonderlich gut verbergen, wie ich finde."

„Süße, das hat etwas mit Luke zu tun, nicht mit dir. Es ist...kompliziert."

"Ich weiß."

Sie sah Ahsoka an.

"Ich bin keine bessere Meisterin, als du. Ich bin ja noch nicht mal eine."

„Depa.."

Sie strich über ihren Arm.

„Ich habe dir nichts vorzuwerfen. Wirklich nicht."

"Ich würde niemals Mandalore verlassen. Und Luke sagte mir, dass er das verstehen würde, wenn ich es nicht tue. Ich werde dich und die anderen nicht im Stich lassen."

„Du...du schließt dich ihm nicht an? Aber ich dachte.."

Sie seufzte.

„Vielleicht ist es bei Luke besser."

Depa atmete tief durch.

"Vielleicht...aber hier geht es nicht darum wer besser ist, sondern wo meine Familie ist."

„Ihr könnt ruhig gehen und Luke folgen. Ich...ich würde euch nicht übel nehmen.."

"Niemand ist besser, als meine Tante."

„Depa.."

"Es ist so."

"Du bist nicht...enttäuscht von mir?"

"Wieso sollte ich? Ahsoka, bitte.."

"Nein, Depa. Ich...wieso bist du nicht enttäuscht? Du hast jeden Grund es zu sein."

"Ich bin nicht enttäuscht. Ich habe Angst das du dich verlierst."

Ahsoka blinzelte.

„Depa, das werde ich nicht."

"Aber du gibst doch das alles auf? Denkst du ich habe das von Max nicht mitgekriegt? Deine Gedanken?"

Sie seufzte.

"Der Orden braucht dich mehr denn je. Bitte."

„Woher..."

Sie fluchte leise.

„Dieser neugierige Padawan..."

"Ich habe ihn gefragt."

"Wann das denn?"

"Auch ich habe so meine Ohren irgendwo", sagte sie und nahm einen Schluck aus ihrem Glas.

„Dein Bruder?"

"Nein, ausnahmsweise wirklich nur ich. Ich kann ein bisschen besser und anders sehen als ihr...und..na ja. Die Welt hat komische Kommunikationsmöglichkeiten."

Ahsoka verdrehte die Augen.

„Ich habe wirklich die größte Klatschtante als Padawan."

"Max ist sehr nett und gütig. Und auch sehr weise, wie ich finde. Wenn er nicht mit Ezra die ganze Zeit rumalbert ist er stets ein guter Jedi. Du hast ihn zu einem großartigen Jedi-Meister gemacht."

"Das sind sie beide. Er und Ezra. Aber verrate es Ihnen nicht, sie sind dann wieder übermütig."

Sie seufzte.

„Danke. Dann habe ich ja wenigstens etwas gut gemacht."

"Du hast sehr viel Gutes getan", wandte sie ein.
„Sonst würde mein Zweitnamen nicht dein Spitzname sein. Meine Eltern wollten jemand ganz besonderen ehren."

"Damals, ja. Heute würden sie es nicht mehr tun. Nach gestern sowieso nicht. Das Ezra mich nicht gerade sofort rausgeschmissen hat, hat mich überrascht."

"Sie lieben dich doch, Ahsoka. Du gehörst zu unserer Familie. Dad und Mum denken genauso wie Ezra: das alles okay ist."

"Nur ich nicht. Es ist alles meine Schuld. Und mein eigener Bruder hasst mich."

Depa senkte den Blick.

"Er hatte mit mir gesprochen.."

„Wie sehr er mich verabscheut? Das hat er gestern mehr als klargemacht."

"Darüber das er sich versöhnen würde."

Ahsoka verschränkte die Arme.

„Sicher.."

"Er sagte das er diese Streitereien nicht mehr will und dich liebt."

"Das tut er nicht. Nicht mehr."

"Er tut es. Wirklich."

„Depa..."

"Nun, er hatte gemeint er würde sich mit dir versöhnen wenn ich es mit Ezra würde. Das sagte er vor allem. Vor dem Überfall, vor dem Mord von Mara."

"Das wird er jetzt nicht mehr wollen. Falls er es überhaupt wollte."

"Er wollte es."

Sie rieb sich den Nacken.

"Das sah man in seinen Augen."

"Das spielt keine Rolle, Depa. Nicht nach gestern. Er hat seine Entscheidung getroffen."

"Aber du bist hier. Und du bist bei mir. Und ich brauche dich."

Ahsoka blinzelte und sah auf, als sie ihre Hand drückte.

"Depa, du brauchst mich nicht. Ich.."

"Doch. Ich brauche dich. Ich brauche meine Tante, eine gute Freundin, die nicht die kleine Schwester oder die kleine Tochter sieht."

Depa drückte ihre Hände sanft.

"Bitte gib nicht auf."

Ahsoka seufzte.

"Ich...ich hatte darüber nachgedacht Luke mein Amt zu geben. Er wäre der bessere Großmeister."

"Nein, wäre es nicht."

Sie sah ihn an.

"Ich brauche deine Hilfe als erfahrene Jedi. Als Freundin."

"Wobei kann ich dir schon helfen?"

"Zu sehen."

Ahsoka winkte ab.

"Das kannst du ohne mich mehr als gut."

"Nein."

Sie schluckte.

"Ich habe Angst zu sehen."

"Zu sehen? Was genau meinst du?"

Depa nahm nochmal einen festen Schluck aus dem Glas.

"Ich habe durch seine Augen gesehen. Und das habe ich nie. Ich habe Angst davor."

"Durch wessen Augen? Durch Lukes?"

"Nein."

"Wen meinst du dann?"

Depa schluckte.

"Sinyas Meister."

Wie zuvor bei Ezra und Kanan war absoluter Schock und Fassungslosigkeit in Ahsokas Gesicht zu lesen. Sie konnte es nicht fassen, nicht glauben, wollte es nicht glauben.

„Ihr...ihr Meister? Meinst du etwa..?"

"Ihm? Der wo mich fast umgebracht hat und Dad auch? Jap.."

„Das ist..."

Sie fasste sich an die Stirn.

„Was hat er dort zu suchen gehabt?"

"Ich weiß nicht."

Sie lehnte sich gegen die Wand.

„Das ist...das ist sehr.."

Ahsoka atmete aus.

„Bei der Macht...war er etwa derjenige, der...?"

"Er gab den Befehl."

Sie umklammerte das Glas.

"Er hat sie erschießen lassen."

„Ach du..."

Ahsokas Lekku verloren zunehmend ihre Farbe. Ihre Augen waren geweitet.

„Er...er hat daran Schuld. Deswegen ist die Situation dort so eskaliert."

"Er will Unruhen anzetteln. Und wir haben gestört. Mara hat gestört. Ein pantoranisches Kommando war unterwegs, um sie zu töten, als wir sie retteten."

"Also...also hätten wir sie vermutlich nie...wenn wir eine Rettung versucht hätten.."

Das Ausmaß der möglichen Katastrophe ließ sie fast zusammenbrechen.

"Wenn dann hätten wir es geschafft...oder nicht."

"Vermutlich nicht, wenn er dabei seine Finger im Spiel hat. Du meine Güte.."

"Wir hätten einen gebraucht. Dann wäre es nicht so gekommen. Wahrscheinlich nicht."

„Oder ihr wärt alle umgekommen. Depa, dieser Sith..."

Ahsoka wurde schon ganz schlecht wenn sie daran dachte.

"Er wusste das ich dort bin."

Sie rieb sich den Nacken.

"Er wusste es. Und er...weiß von meiner Gabe Visionen zu empfangen. Durch Sinya. Und...ich hab es Dad und Ezra nicht erzählt, aber ich habe Angst um das Leben meiner Familie."

"Wieso hast du es Ihnen nicht gesagt? Depa, sie müssen es wissen, dass.."

Ahsoka schluckte.

„Das muss sofort im Rat besprochen werden. Wenn dieser Sith dahinter steckt...dann er ist aus seinem Schatten entkommen. Und du und Ezra dürft nicht mehr alleine irgendwohin reisen. Das ist zu riskant."

"Ich habe mich schon versteckt für Jacen. Ich weiß nicht, wie er sich entpuppt. Ob er wie sein Vater wird oder ich. Aber ich kann mich nicht vor der Macht verstecken."

„Das wirst du auch nicht. Aber da wir wissen das er auf dich und ihn aus ist.."

Sie seufzte.

„Eure Eltern beneide ich wirklich nicht, sie müssen sich die größten Sorgen machen."

"Wenn sie nichts wissen.."

"Sie werden es. Oder mehr tun sie es bereits wie ich sie kenne."

Ahsoka seufzte und schüttelte den Kopf.

„Depa...ich habe absolut keine Ahnung was ich tun kann. Oder mehr was ich soll. Ich bin immer noch der Meinung, dass es das Beste ist, wenn Luke meinen Posten übernimmt. Zwei Orden...das geht einfach nicht. Aber dann verliere ich Max."

"Unser Schicksal ist es auf Mandalore zu bleiben. Dein Schicksal ist es hier Großmeisterin zu sein. Und nicht Luke."

"Manchmal denke ich, dass es sehr falsch war mich auszuwählen. Das gestern...ich erkenne ihn nicht wieder. Ich erkenne meinen kleinen Bruder nicht wieder und das schon seit Monaten."

"Im Inneren ist er ein guter Mann. Das weißt du auch. Er will nur recht haben und...er meint es nicht böse. Auch wenn er nun sauer und frustriert ist. Sehr traurig. Du kennst das doch selbst."

„Ich weiß. Aber...es ist nicht mehr so wie früher zwischen uns. Wird es auch nie wieder werden."

Sie seufzte und drückte ihre Hand.

„Ich beneide dich und Ezra, Süße. Ihr beiden habt eine so tolle und enge Beziehung."

"Wir streiten viel und häufig. Aber das liegt auch daran, dass wir uns schon seitdem ich ein Säugling war kennen und ich noch im Bauch meiner Mutter war. Wir sind zusammen, weil die Macht es so wollte."

"Ja, aber auch weil ihr beide einfach perfekt füreinander seid, was euer Bruder Schwester Verhältnis und Meister und Padawan betrifft. Ihr seid so fantastisch zusammen."

Depa seufzte leicht.

„Ja vielleicht."

Sie ruckte etwas näher zu Ahsoka.

"Aber ich habe dich trotzdem genauso lieb."

Die Togruta lächelte und drückte sie.

„Ich dich auch. Meine kleine Depa."

"Ich liebe dich so sehr."

Sie kuschelte sich an ihre Tante. Ahsoka legte ihren Kopf an ihren.

„Ich weiß noch wo du so klein warst. Du warst so ein süßes Mädchen."

Sie lachte leicht.

"Ich dachte ich werde endlich mal das los, das alle denken ich wäre es noch."

"Das wirst du auch immer sein. Ihr Kleinen werdet das immer sein. Selbst Ezra."

"Ezra sowieso. Der hat ja gar nichts an seiner kindischen Art verloren."

„Darüber bin ich auch sehr erleichtert. Ich kenne ihn noch anders, aber das war ganz am Anfang."

"Ich weiß."

Ahsoka blinzelte.

„Wie denn das? Aus Erzählungen?"

Sie lachte leicht.

"Auch."

„Du machst mich neugierig."

"Eine Geschichte für wann anders."

Sie lächelte sie an.

„Also wieder einer deiner üblichen Visionen, habe ich recht?"

Ahsoka grinste ihr zu. Depa legte den Kopf in den Nacken und lachte leicht amüsiert.

"Ja, vielleicht."

"Mhm. Erzähl."

"Lieber nicht. So sehr ich auch würde, ich bin sehr müde. Ezra ist schon den ganzen Morgen bei mir."

"Oh hat er dich so sehr beansprucht? Was habt ihr gemacht?"

"Viel geredet. Ein paar Spiele gespielt."

„Spiele?", hakte die Togruta lachend nach.

"Oh ja. Sabacc."

„Wie oft hat er verloren?"

"Jedes Mal. Außer einmal. Aber da hat er gemogelt."

„Hast du ihn zurechtgestutzt?"

Sie atmete tief durch.

"Nein. Ich habe es ihm so gesagt gegönnt."

„Wie großzügig. Wolltest du ihn bei Laune halten?"

"Ausnahmsweise. Ich dachte, ich muss ihm nicht unbedingt gleich wieder eine überziehen."

Ahsoka schmunzelte.

„Machst du das nicht jeden Tag?"

"Ich sollte es etwas reduzieren. Gerade bin ich diejenige, die festsitzt."

"Das hat dich auch nie aufgehalten."

"Nein."

Depa seufzte leise und rieb sich den Nacken. Ahsoka stupste sie sanft an.

„Aber das liebt er. Ohne eure Dickköpfigkeit könnt ihr doch nicht anders, ihr müsst euch gegenseitig in den Wahnsinn treiben."

"Das gehört sich auch."

Depa lächelte leicht.

"Zwischen uns ist alles okay, oder?"

Ahsoka lächelte und nahm sie sehr sanft in den Arm.

„Mehr als okay. Das wird nie anders sein, Kleines. Ich habe dich sehr lieb."

"Ich dich auch, Tante."

Sie hielten einander eine Weile so fest und Ahsoka atmete innerlich auf. Depa hasste sie nicht, sie war nicht wütend auf sie und sie gab ihr nicht die Schuld. Sie wollte Luke nicht folgen und es würde kein weiterer Riss in ihrer Familie entstehen. Das...das war sehr erleichternd. Es berührte aber zugleich ihr Herz, dass Depa ihr so sehr vertraute und sie wirklich auch genauso große Ängste gehabt hatte wie sie. Das zeigte das Empathie-Vermögen ihrer Nichte.

Ihre kleine Nichte... Wie groß sie schon war...

Sie hörten Schritte und sahen auf, als Kanan und Ezra im Türrahmen standen, beide in ihren Jedi - Roben gekleidet. Die Togruta schluckte.

"Wir müssen los?"

Ezra nickte.

"Es wird Zeit, ja. Fühlst du dich...gut genug dafür?"

Depa legte ihre Hände an Ahsokas Arme und sah sie an.

"Höre auf dein Herz. Du weißt, egal was er sagt...er ist Familie. Und dein Bruder. Egal was er tut."

"Wir stehen hinter dir, Soka. Egal was gleich auch passieren mag oder das von gestern, aber wir stehen hinter dir. Und Luke wird es auch wieder tun, sobald er Vernunft angenommen hat", erwiderte Kanan mit sanfter Stimme. Die Togruta seufzte.

"Ich danke euch. Aber..."

Sie sah die Drei an.

"Wenn ich Luke mein Amt überlasse...wäre das für euch in Ordnung?"

Depa sah zu Ezra und dann blickte sie zur ihr.

"Du weißt und kennst meine Meinung. Ich bin dagegen."

"Du hast den Orden aufgebaut, ihn zu dem gemacht, was er ist. Du hast ihn so hochgebracht und ihm die Reputation gegeben, die er heute besitzt. Das alles ist dein Werk, Soka. Und auch wenn du anderer Meinung bist...du bist die Beste dafür. Und nein, wenn Luke Großmeister wird....er wäre der Falsche."

Ezra nickte.

"Was Dad sagte. Du bist die einzige Richtige für den Job. Also ja, wir wären mehr als dagegen. Und ganz ehrlich? Ich würde in so einem Orden ohne dich nicht sein wollen."

Ahsoka blinzelte und wartete auf die überraschten Mienen von Depa und Kanan...aber die kamen nicht. Letzterer zuckte bei ihrem Blick nur die Schultern.

"Er hat Recht. Ohne dich sind wir auch nicht mehr dabei."

Depa drückte ihren Arm.

"Wir lieben dich Ahsoka. Der Orden liebt dich."

"Und ich liebe euch. Ihr seid die Besten."

Ahsoka küsste Depa auf den Kopf.

„Und du meine Kleine wirst dich ausruhen. Ich schaue morgen wieder nach dir. Aber wenn dein Bruder dir so einen schönen Blumenstrauß schenkt muss man ja schnell genesen können."

Ezra errötete etwas.

„Die paar Blumen.."

Kanan schmunzelte und stupste ihn an.

„Hast du die Sabine aus dem Garten geklaut?"

Depa blinzelte.

"Nicht das sie dich dafür umbringt."

Ahsoka kicherte.

„Hast du echt, Ez?"

Der Jedi hob die Hände.

„Das ist ein Geschäftsgeheimnis. Obwohl...ich sollte auf dem Rückweg einen ähnlichen Strauß besorgen. Zur Sicherheit."

Depa lachte leicht.

"Oh Ezzy.."

Ahsoka stand auf und schüttelte lachend den Kopf.

„Du bist wirklich unverbesserlich, Ezra."

„Sie wird mich dafür schon nicht umbringen."

"Nein, sie nicht. Aber der Gärtner sie und sie dann dich."

"Es weiß niemand das ich das war. Nur das jemand vom Zaun gefallen ist und ein paar Blumen noch zusätzlich mitgenommen hat dabei."

Kanan lachte und klopfte ihm auf die Schulter.

„Oh das ist dann offensichtlicher, als alles andere."

Depa lachte leicht und legte sich wieder hin.

"Ich drücke euch die Daumen. Ich muss ja hier bleiben."

"Ruhe dich schön aus. Wir sehen nachher nach dir. Liebe dich", erwiderte Kanan sanft und küsste Depa auf die Wange.

"Ich würde so gerne mit."

"Aber du bleibst im Bett. Bis später, Zwerg."

Ezra lächelte und gab ihr einen warmen Stups über ihr Band. Depa seufzte und nickte.

"Möge die Macht mit euch sein."

"Und mit dir", gaben die Drei zurück und verließen sie mit einem Lächeln. Und ließen damit Depa zurück. Nichtsahnend wie dieser Tag enden würde.

###

Mara sollte wie es üblich war eine Bestattung der Jedi - Art zu Teil werden. Ihr Leichnam war aufgebahrt, eingewickelt und sollte verbrannt werden. Im Kreise ihrer Familie und des Hohen Rates der Jedi. Luke stand nahezu direkt davor, jeder von ihnen in einem Umhang gekleidet. Rey lag an seinem Bein und weinte leise. Seine Hand lag auf ihrem Rücken und er selbst vergoss stumm Tränen. Seine Frau. Seine Seelenverwandte, seine Mara. Sie war fort. Endgültig fort und das für immer.

Die Mutter seiner Tochter war für immer fort. Ben stand direkt hinter Rey und hielt ihre Schulter sanft fest. Das Mädchen hatte keine Ahnung wie es geschehen war. Nur das es geschehen war. Und das es schmerzte, jemanden zu verlieren den man liebte. Und vor allem ihre Mutter. Sie war so gütig und so lieb gewesen. Wieso hatte die Macht ihr das angetan?

Leia stand mit Han dicht bei Luke und drückte die Schulter ihres Zwillingsbruders. Auch sie wirkte sehr bedrückt und hatte Tränen in den Augen. Sie hätte niemals geglaubt, dass es so enden würde. Das so etwas passieren könnte. Selbst Chewbacca stand bei Ahsoka und jaulte leise und mitfühlend. Han legte einen Arm um Leia und seinen Kopf bettete er an ihren.

Das war ein schrecklicher Tag. Und sei es nicht genug gewesen, schien die Macht mitzuleiden. Denn es fing an zu regnen. Rey sah langsam auf, schob etwas den Umhang ihres Vaters zur Seite, der sie etwas bedeckte, um zu den dunklen Wolken hinaufzuschauen. Sie schniefte leise und vergrub sich bei ihm.

Rex stand bei Ahsoka, hatte sie im Arm und hielt sie einfach fest. Daneben war Max, dann Ezra und Kanan. Und dann um den Leichnam herum die übrigen Mitglieder des Rates. Es herrschte eine einzige Stille, nur das Knistern des Feuers war zu hören.

Nun, was sollte man zu sowas auch sagen. Sie war tot, die anderen am Leben und Mara Jade Skywalker musste zahlen, für etwas....das sie nichts konnte.

Und hinterließ eine Tochter und einen gebrochenen Ehemann zurück. Ihre kaputte kleine Familie. Und es schien nicht besser zu werden. Schließlich brannte das Feuer alles nieder und die Jedi-Meister lösten sich nacheinander auf.

Alle bis auf Ahsoka, Max, Kanan und Ezra. Diese standen nach wie vor da. Und Erstere ging auf ihren Bruder zu.

„Luke.."

Ezra sah auf sie herunter und grinste.

„Ach ja, Kleine?"

Er wandte sich an Ben.

"Ben. Würdest du mit Rey reingehen in mein Schiff?"

Der Padawan nickte langsam, doch Rey schüttelte den Kopf.

"Nein, ich will nicht."

Sie klammerte sich an sein Bein. Leia nahm die Kleine auf den Arm.

"Komm, mein Schatz. Dein Vater kommt sofort nach und Tante Soka auch."

"Nein, ich will bei Dad bleiben. Ich will ihn nicht allein lassen."

Sie weigerte sich.

"Dein Vater muss eben etwas mit deiner Tante besprechen. Aber wenn du willst kann ich dir eine schöne Geschichte über deine Mutter erzählen und deinen Vater."

Leia strich ihr über den Kopf.

"Nein!"

Luke fasste an Reys Wange und nahm sie vorsichtig Leia ab.

"Hey.."

Rey blinzelte und sah ihn an.

"Ich will dich nicht allein lassen."

Er lächelte schwach.

"Ich weiß. Aber ich komme gleich."

"Das hat Mummy auch gesagt. Und jetzt ist sie weg."

Luke schluckte.

"Aber ich bin hier. Und sie dort."

Er tippte an ihre Brust. Leia streichelte über ihren Kopf.

"Das ist richtig, Süße. Deine Mummy ist immer bei dir und das für immer. Niemand kann sie dir je wegnehmen. Das würde sie auch nie zulassen."

Rey sah mulmig ihren Vater an und kletterte zu Leia.

"Bis gleich.."

„Komm, mein Schatz."

Leia nahm ihre Nichte sanft mit sich, Ben folgte. Ahsoka schluckte und legte Luke eine Hand auf die Schulter.

„Luke, es tut mir so leid."

"Was tut dir leid?"

Er tat ihre Hand fort. Han drückte beruhigend seinen Arm.

"Komm runter, Luke."

"Nein, im Ernst. Was tut euch leid? Ihr Tod?"

„Luke, bitte", flüsterte Ahsoka leise.

„Bitte, lass uns reden. In Ruhe."

"Ich habe keine Lust auf dieses Familiengetue. War Familie dir wichtig, als ich losgezogen bin? Ich hätte dich gebraucht und du hast mich im Stich gelassen!"

Rex stellte sich dazwischen.

"Du bist doch der Verrückte. Ahsoka hatte einen Deal ausgehandelt, um Mara zu retten, du-.."

"Klar, du stehst wie immer auf ihrer Seite. Du siehst die Fakten nicht. Das ist typisch du, Rex."

"Unsere Familie war und ist mir immer sehr wichtig, Luke. Bitte lass uns in Ruhe reden", bat Ahsoka ihren Bruder erneut.

"Ich habe nicht den Drang mit irgendjemandem zu reden."

"Luke, das kann doch nicht wirklich dein Ernst sein", fing Ezra.

"Ahsoka hat ihr Bestes getan. Wie immer."

"Nicht dieses Mal. Ihr alle nicht."

"Wir haben alle unser Bestes getan, aber du siehst mal wieder nicht..", fing Ezra an und stoppte, als Max vortrat. Kanan drückte Ezras Schultern.

"Luke, wir trauern mit dir. Das tun wir alle und am Meisten leidet Ahsoka mit dir. Wir wissen, wie es ist Leute zu verlieren, die wir lieben. Aber das hier ist nicht so einfach, wie du dir das gerade denkst. Bitte. Komm runter. Wir sind doch eine Familie", versuchte es Ahsokas Padawan. Luke schnaubte.

"Ich pfeife auf euch. Wann habt ihr mir zugehört? Wann habt ihr gesehen? Niemals!"

Ahsoka atmete tief durch.

„Luke, wende deinen Ärger gegen mich, aber nicht gegen sie. Max hat Recht wir sind eine Familie. Aber...du selbst hast seit Monaten kein einziges Mal an unsere Familie gedacht. Immer wenn ich mit dir geredet habe...hast du mich nur weggestoßen und mit mir gestritten. Du siehst nur deine Sicht."

"Ich habe dich gebraucht. Ich habe dich so dringend gebraucht, und jetzt...?!"

Er wies auf den brennenden Haufen.

"Meine Frau brennt. Sie ist tot, und dass nur, weil ihr alle an euren politischen Aberglauben festhaltet! Ihr hättet mehr tun sollen, du hättest mehr tun können, immerhin ist sie auch deine Schwägerin gewesen! Sie hat um Hilfe gefleht und keiner hat reagiert, außer Depa! Und sie ist ja noch nicht mal ein offizielles Ratsmitglied! Aber das kennst du ja, Ahsoka. Immerhin hast du ja auch nichts getan, um unseren Vater zu retten."

Ahsoka zuckte zurück und sah ihn voller Entgeisterung und Schmerz an. Luftschnappen war von dem Rest zu vernehmen. Kanan blickte ruhig zu Luke.

"Du weißt nicht, was du da sagst. Beruhige dich und fange an dich zu besinnen, Luke. Ahsoka hat keine Schuld. Das was du ihr vorwirfst ist nicht wahr. Du hast nicht gesehen wie weit politische Krisen uns verändern können. Du hast bis heute nicht verstanden, wieso wir uns nicht in politische Verwicklungen begeben dürfen."

"Anakin Skywalker hat sich auf die falsche Seite begeben und ist zurückgekommen. Du weißt das auch", fügte Max hinzu.
„Darth Vader hat versucht uns alle umzubringen."

"Wieso denn wohl, Max."

Beide sahen sich erzürnt an.

"Lege dich nicht mit Mandalorianern an, Skywalker."

"Gut, das Gleiche gilt für einen richtigen Jedi", sagte er darauf.

Ahsoka stieß beide auseinander.

"Hört auf! Luke, das ist eine Sache zwischen dir und mir. Alles was du zu sagen hast, sagst du mir ins Gesicht. Und Kanan hat Recht du hast absolut nichts verstanden! Ich habe in zwei Kriegen an vorderster Front gekämpft, mit meinen beiden Meistern und habe gesehen wie sehr die Klonkriege und die politischen Verwicklungen den Jedi geschadet haben. Wieso du das nicht ernst nimmt, ist mir ein Rätsel, aber ich habe alles getan, um Anakin zu retten! Ich habe auf Malachor einst gegen ihn gekämpft und war sechs Monate in seiner Gefangenschaft, wo ich nichts anderes versucht habe als ihn zu bekehren! Ich habe alles getan, was ich konnte! Aber.."

Sie wurde hitzig von ihm unterbrochen.

"Es war offensichtlich nicht genug! Er ist tot, Mara ist tot und dass wegen dir! Aber egal. Meine Tochter hat nur keine Mutter mehr. Aber Hauptsache der wundervolle Orden kann stehen- in einem fantastischen, unpolitischem Licht! Weißt du was, Ahsoka? Du kannst mich mal! Lass mich in Ruhe! Ihr alle! Ihr seid nur elendige Verräter! Ihr alle! Und ganz besonders du!"

Han konnte Rex nicht mehr zurückhalten, als er seine Faust hob und Luke eine verpasste.

Ahsoka schreckte zurück und griff sich an ihr Herz. Sie wusste nicht wovon sie mehr schockiert war. Seine Worte...oder das Rex auf ihn losgegangen war.

„Rex!"

Ezra und Kanan sowohl auch Max machten keinerlei Anstalten den Klon zurückhalten zu wollen. Letzterer stellte sich sogar neben dem Captain.

"Du hast den Verstand verloren, Luke!", erwiderte der Klon aufgebracht.
„Greife meine Frau an und das ist das Letzte was du tust."

Luke wurde von Han zurückgehalten.

"Hört jetzt alle auf. Wir sind doch alt genug, um sagen zu können das wir das auch ohne Fäuste klären können."

"Ergreifst du für ihn auch noch Partei? Han, Luke ist vollkommen durchgedreht!", erwiderte Ezra an den ehemaligen Schmuggler. Ahsoka blickte Luke nur sehr traurig an.

"Wieso sagst du so etwas? Wieso hast du dich so sehr verändert? Und das hat nichts mit Maras Tod zu tun, kleiner Bruder.."

Luke riss sich los.

"Es ist vorbei. Für immer. Ich werde meine Tochter hier nicht auch noch draufgehen lassen! Ich werde sie selbst trainieren!"

Er rieb sich das Blut von der Lippe.

"Und ihr werdet mir nicht zu nahekommen. Niemand von euch."

"Kumpel, hey.."

Er schlug Hans Hand fort.

"Niemand!"

Ahsoka ging auf ihn zu.

"Luke, bitte. Bitte beruhige dich. Wir schaffen das, aber bitte beruhige dich. Das bist nicht du."

Sie legte zitternd eine Hand an seine Wange.

"Bitte. Ich liebe dich, kleiner Bruder. Ich kann dich nicht verlieren."

Luke wich mit seinem Gesicht zurück.

"Es ist vorbei, Ahsoka. Lass es einfach."

"Nein, das werde ich nicht. Ich habe versprochen dich zu beschützen, immer auf dich zu achten. Du bist mein Bruder, Luke, und nichts in der Galaxis wird das ändern."

"Ich brauche keinen Schutz. Vor allem deinen nicht. Der hat mir nämlich nicht sonderlich so viel gebracht."

"Ich habe dich immer beschützt, dir immer zur Seite gestanden und war für dich da. Du kannst nicht einfach alles so wegwerfen, Luke."

In Ahsokas Augen glänzten Tränen.

"Bitte, tue es nicht. Ich liebe dich."

"Ich kann tun und lassen, was ich will!"

Luke sah ihr in die Augen, bevor er sich abwandte und die verletzte Schulter rieb. Han schluckte. Ahsoka tat es ebenfalls, wollte ihre Hand ausstrecken, aber tat es nicht mehr.

"Ich habe es Anakin versprochen. Unserem Vater."

"Er ist tot. Wie alle anderen."

"Sie sind aber mit uns. Das waren sie immer. Das sind sie. Genau wie Mara.."

Es war einzig und allein Maxs raschem Handeln zu verdanken, dass Lukes Faust nicht mit Ahsokas Gesicht kollidierte. Er schnappte seine Faust, bewegte sie nach unten und trat mit dem Fuß in seinen Bauch. Luke taumelte zurück und der Jedi hob seine Hand und mit einem heftigen Stoß durch die Macht lag er im Gras. Maxs Augen fingen Feuer.

"Nochmal. Noch einmal und ich schwöre dir ich werde dich so zurechtweisen, dass du mich auf eine Weise kennenlernst, die du von mir nicht sehen willst!"

Wie erstarrt stand Ahsoka da und blickte auf ihren...auf Luke hinunter. Er wollte sie schlagen. Er hätte sie geschlagen, wenn Max nicht..

Sie brachte kein Wort heraus, alles wirkte für sie wie in einem Albtraum. Sie nahm erst nach wenigen Sekunden war, dass Rex sie schützend im Arm hatte und festhielt. Davor bewahrte zusammenzubrechen.

"Sch.."

Er hielt sie fest an sich gedrückt und Han half vorsichtig Luke auf.

"Komm jetzt runter", sagte er leise, doch Luke wandte sich an Max.

"Pass nur auf. Dieser Orden ist zum Scheitern verurteilt. Ich war jetzt dran was zu verlieren in diesem Rat. Wer kommt ist als Nächstes dran?"

Er wandte sich ab und Han hielt Max zurück.

"Hör jetzt auf. Bitte."

Ahsoka brach in Rexs Armen zusammen und konnte nicht anders, als hemmungslos zu schluchzen. Ezra legte Max eine Hand auf die Schulter.

"Han hat Recht, es ist genug. Er wird ihr nichts tun."

Gleiches versuchte Kanan bei Rex, der so aussah als ob er Luke jeden Moment erwürgen wollte.

"Lass ihn. Das ist es nicht wert."

"Wenn der nochmal hier aufkreuzt ist das Letzte was er sieht..."

Er knurrte leise und hielt seine Frau fest.

"Sch, Soka. Sch.."

Max schnaubte.

"Ich hasse ihn. Zum ersten Mal seit Langem kann ich ihn hassen."

Ezra seufzte und drückte seine Schulter.

"Er ist unser Freund. Du weißt wie er ist, dass ist er nicht."

"Er wollte seine eigene Schwester schlagen. Dafür gibt es keine Entschuldigung. Wen schlägt er als Nächstes? Rey? Ben?"

Han sah ihn an.

"Er würde sowas niemals machen. Er hat seine Frau verloren, was willst du denn von ihm?"

"Vernunft? Intelligenz? Die hat er wohl auf Pantora zurückgelassen!", fauchte Max.

"Er ist seit einiger Zeit nicht mehr so wie wir ihn kennen...das mit Mara hat ihm den Rest gegeben."

Ezra sah auf und war etwas erstaunt Chewbacca zu sehen mit einer...ziemlich niedergeschlagenen und zugleich erbosten Leia.

"Was ist denn da..?"

Chewbacca jaulte und legte einen Arm um Han.

"Was? Was sagst du da?"

"Dieser sture, verdammte banthaähnliche..."

Leia fluchte und schien sich kaum beruhigen zu können.

"Er hat uns einfach rausgeworfen! Meine Güte was ist in ihn...?!"

Sie verstummte, als sie Ahsoka erblickte, die sich noch immer nicht beruhigen konnte. Ezra blinzelte.

"Warte Mal er hat was? Wieso hat er euch rausgeworfen? Was denkt er sich dabei?"

"Wie? Wegbringen? Jetzt?"

Han sah zurück zu dem Schiff.

"Aber Ben.."

Er sah sich nach seinem Sohn um.

"Ben?!"

Leia sah zum Schiff, genau wie Han.

"Oh nein. Nicht der junge Mann."

Chewie wollte ihn festhalten. Leia seufzte.

"Han, er will bei Luke bleiben. Für die nächste Zeit. Er hat mir gesagt, dass sein Meister ihn jetzt brauchen würde. Das er sonst sowieso keinen hätte."

Sie biss sich auf die Unterlippe.

"Er will Rey...er will sie fortbringen. Dort wo sie niemand von uns findet..."

Ahsoka schreckte auf.

"Er will was?!"

"Das kann er nicht machen!", erwiderte Max und sah zu dem Schiff.
„Das Kind braucht seine Familie, sie hat gerade ihre Mutter verloren!"

"Nein! Nein, er kann nicht.."

Ahsoka wollte zum Schiff rennen, doch kaum hatte sie die ersten Schritte getan, knickten ihre Beine weg und sie brach zusammen.

"Ahsoka!"

Rex half ihr vorsichtig auf.

"Ruhig, ganz vorsichtig."

"Ich muss zu ihm, ich muss.."

Sie wollte sich aus seinem Griff befreien, aber sie konnte es nicht. Sie war mit allem maßlos überfordert und hielt sich ihr Herz.

"Luke, Luke kann doch nicht einfach..."

Leia war sofort an ihrer Seite.

"Beruhige dich, Soka. Bitte."

Han nahm seinen Komlink.

"Ben Solo, gehe sofort ran und gib mir deinen Onkel."

Kanan wandte sich an Rex.

"Bringe sie hier weg. Sonst bricht sie uns noch völlig zusammen", sagte er leise zu ihm.

Der Klon nickte langsam und nahm sie auf seine Arme.

"Komm."

"Es...es tut mir leid, Dad. Aber Luke braucht mich jetzt und ich achte auf Rey."

"Das ist der falsche Weg. Komm sofort da raus."

Das Schiff gab Laute von sich. Die Triebwerke starteten. Leia nahm Han den Komlink ab.

"Schatz, bitte. Komme da raus. Du kannst bald wieder zu Luke, aber nicht jetzt."

Ezra drückte Maxs Schulter und deutete auf Ahsoka.

"Gehe mit ihr. Sie braucht dich jetzt."

Max sah zu dem Schiff, schloss die Augen und folgte Rex.

"Ich bin alt genug, Mum. Ich bin alt genug, um es selbst zu entscheiden. Ich werde ihn begleiten."

"Ben Solo, du kommst sofort darunter! Das war keine Bitte!"

Kanan nahm Ezra an der Schulter.

"Komm. Wir machen uns auch besser auf den Weg. Soka ist in den besten Händen."

Ezra wollte etwas entgegnen, aber seufzte nur und nickte. Anscheinend war hier wirklich nichts mehr, was sie noch tun konnten.

"Ich sagte nein! Und ich bin alt genug, ich bin kein Kind mehr. Erwachsen bin ich, also lass es."

Leia schluckte nur und seufzte. Diesen Dickkopf kannte sie nur zu Genüge.

"Dann...dann passe sehr gut auf dich auf, Schatz. Und melde dich."

Han sah sie entgeistert an.

"Aber.."

"Das werde ich. Vertraut mir."

"Das tun wir, Liebling."

Leia seufzte und gab Han den Komlink.

"Das tun wir. Passe auf dich auf. Möge die Macht...mit dir sein."

"Ben.."

"Dad, mir gehts gut. Passt auf euch auf."

Damit war der Funk beendet und Han seufzte leise.

Leia schluckte.

„Wir hätten ihn nicht davon abbringen können. Und Luke..."

Sie schüttelte den Kopf.

„Ich weiß nicht was mit ihm los ist."

"Er ist etwas verrückt geworden- nehme ich an."

Han fasste an seine Nase.

"Ben.."

"Er hat Recht, er ist erwachsen. Er wird schon auf sich aufpassen."

Sie seufzte.

„Luke...Was ist passiert?"

####

Rex hielt vorsichtig Ahsoka eine Tasse Tee hin, einen den Max mitgebracht hatte, um sie zu beruhigen. Sie saßen in dem Schiff, das sie von Bail geschenkt bekommen hatten. Die Männer hatten ein Handtuch um und Ahsoka eine Decke, als sie zitternd die Tasse nahm.

"Trink."

Ihr Mann setzte sich zu ihr und fuhr vorsichtig mit einem Tuch um ihre Lekku.

Ahsoka nippte an der Tasse, wobei sie keine Gesichtsregung zeigte. Sie saß fast emotionslos da, selbst ihre Lekku waren an sich zusammengesunken und waren viel bleicher als sonst.

Max trocknete sein Haar vom Regen und legte das Handtuch vorsichtig zusammen.

"Ahsoka?"

Sie zitterte noch immer und hielt die Tasse in ihren Händen umklammert. Einzige Regung von ihr war das Zusammenzucken, als Rex ihre Lekku vorsichtig trockenrieb.

"Du kannst mit uns reden", flüsterte Rex.

Ahsoka schluckte und brachte nur drei Wörter hervor.

"Er hasst mich."

Tränen waren in ihren Augen, die auf ihren Wangen fielen und damit in den Tee. Max setzte sich langsam zu ihr.

"Ahsoka.."

"Ich habe Schuld. Ich habe Schuld an allem. Anakin..."

Sie begann zu zittern und ihre Lekku wurden fast weiß.

"Beruhige dich", sagte Rex und hielt ihre Hand fest.
 
„Beruhige dich."

"Ich habe ihn nicht gerettet. Es ist meine Schuld."

"Ist es nicht, dass ist eine Lüge", sagte Max darauf, wirkte verzweifelt.

"Er hat Recht. Ich bin ein Verräter. Ich war es für Anakin und jetzt....jetzt bin ich es auch für ihn."

Ahsoka wirkte wie weggetreten und mehrere Tränen fanden sich in ihrer Tasse wieder.

Max legte eine Arme um sie.

"Nein. Anakin dachte das nicht. Das war Darth Vader. Und der hat versucht Anakin zu töten, wie alles was dazu gehörte."

Ahsoka fasste an ihre Lekku. An die Stelle, wo Darth Vader sie damals als Verräterin gezeichnet hatte.

"Verräterin.."

"Das bist du nicht. Du bist die treueste Person der Galaxis", erwiderte Rex.
„Ich muss das doch wissen."

"Ich habe dich auch verraten. Ich habe es bei allen getan."

"Das ist nicht wahr."

"Ich habe dich mit Boba Fett betrogen, ich habe dich damals im Stich gelassen. Ich habe dich bei deiner Entführung im Stich gelassen. Ich bin eine Verräterin. Anakin hatte Recht."

"Das ist falsch. Boba wollte dich vergewaltigen, er hat ein falsches Spiel getrieben. Ich wurde angeschossen, niemand hat die Schuld. Das ist doch alles schon lange her. Anakin liebt dich."

"Ich habe sie alle im Stich gelassen. Ich habe sie alle verraten."

Sie schluckte.

"Und jetzt auch noch meinen Bruder. Anakins Sohn."

"Luke hat den Verstand verloren. Du hast an nichts Schuld."

"Ich bin nicht mehr seine Schwester. Deutlicher hätte er sich nicht ausdrücken können."

"Das ist falsch, das weißt du doch."

"Ich weiß gar nichts mehr."

Rex sah zu Max, der ebenfalls nicht wusste was er sagen sollte.

"Ich..Ahsoka.."

"Lasst mich bitte allein. Bitte."

Ihre Stimme war monoton, geradezu gefühlslos. Max schluckte.

"Ahsoka, bitte nicht. Du darfst dich nicht abschotten."

"Das tue ich nicht. Ihr könnt mich allein lassen."

"Doch das tust du."

Max sah sie bittend an.

"Dann lass wenigstens dein Band offen."

Ahsoka zuckte ihre Schultern.

"Kann ich machen.."

"Ich glaub dir aber in dieser Sache recht wenig. Das letzte Mal hast du das auch gesagt und-.."

Ahsokas Hand verkrampfte sich und sie sah wütend auf.

"Kannst du mich nicht einfach mal lassen? Ich bin eine erwachsene, alte Frau, Max. Ich bin Großmeisterin dieses verdammten Ordens. Ich kann auf mich allein aufpassen und wenn ich allein sein will, dann werde ich das auch."

Sie stand auf.

"Dann gehe ich allein."

Max schluckte und hob die Hände.

"Schon gut. Ich..ich gehe. Anakin wollte sowieso etwas...na ja."

Er wusste nicht genau, was er tun sollte. Ahsoka war nicht wütend, nicht auf ihn. Eher auf...sich selbst und einfach alles drumherum. Sie war so verzweifelt und voller Überforderung. Sie tat ihm so Leid.

Vielleicht sollte er sie wirklich lassen und später vorbei kommen.

"Wir sehen uns."

Ahsoka nickte ihm zu, verschränkte die Arme und kehrte ihm den Rücken zu.

Max wandte sich ab und verschwand dann. Rex erhob sich.

"Du weißt, dass du mich nicht aus unserem Schiff rauswerfen kannst."

"Dann gehe ich selbst. Ich will nicht reden."

"Das musst du nicht."

Rex legte seine Hände an ihre Arme. Sie wandte den Blick ab.

„Es ist alles vorbei. Alles...Wieso hast du ihn geschlagen?"

"Er hats verdient", gab er zurück. 

„Er hat dich beleidigt. Unsere Familie beleidigt. Das dulde ich nicht."

Sie seufzte.

„Rex, das ist eine Sache zwischen ihm und mir."

"Nein."

Er sah sie an.

"Wir sind eins, Ahsoka. Du bist mein und ich bin dein. Wir gehören zusammen. Dein Problem ist meines, und meines deines."

Sie schluckte und strich sich über den Ellenbogen.

„Rex.."

"Ich würde es wieder tun. Und ich entschuldige mich nicht dafür meine Frau zu beschützen."

Sie sah zu seiner Rechten, die leicht geschwollen war, kleine Schürfwunden waren zu sehen.

"Und ich entschuldige mich nicht die Fassung verloren zu haben."

„Du tust es doch nie. Du schlägst niemals einfach so zu."

"Luke ist ein undankbarer Bengel, in meinen Augen. Er hat dich beleidigt. Deinen Vater, unsere Familie. Und sowas geht mir gegen den Strich."

„Er ist verwirrt, verzweifelt. Ich...ich weiß nicht was mit ihm los ist."

Er seufzte.

„Er hasst mich. Das habe ich jetzt verstanden."

"Ich glaube er ist mehr verwirrt, als das er dich hasst."

„Ich weiß es nicht. Ich weiß nichts mehr."

Sie schluckte.

„Ich habe meinen kleinen Bruder verloren. Er...er wollte mich schlagen. Das hätte er nie.."

"Er ist verrückt geworden."

Vorsichtig legte er seine Hände an ihre Wange.

"Ich bin so froh, dass Max seine Hand abgefangen hat. So froh."

Er hauchte einen Kuss an seine Stirn. Ahsoka bebte von den Schluchzern, die sie zurückhielt.

„Es...es wäre nicht schlimm. Ich...ich hätte es verdient und.."

"Niemals. Du hast alleine nur eine Schulter verdient wo du dich ausweinen darfst."

Er umarmte sie fest.

"Lass es raus."

„N-nein.."

"Doch", flüsterte er.

„Ich...ich kann nicht..."

"Du musst."

„Ich...ich..."

Ihre Stimme zitterte.

„Wieso...wieso bin ich...wieso bin ich so? Wieso bin ich eine Verräterin? Wieso?"

"Du bist keine Verräterin."

„Aber Luke.."

"Weiß nichts. Er erzählt Schwachsinn."

„Aber.."

Erneut ließ er sie nicht ausreden.

"Nichts aber. Du bist die treueste Person der Galaxis und du opferst dich so sehr auf....du bist alles, aber kein Verräter, Ahsoka."

„Ich...ich habe Anakin nicht gerettet."

"Anakin starb, weil er Luke rettete. Das würde jeder Vater für sein Kind tun."

„Er...er hat mich fast auf Malachor sterben gelassen.."

"Das war Vader. Nicht Anakin."

Er sah sie an.

"Ahsoka, das weißt du doch."

„Ich weiß gar nichts mehr", wiederholte sie nur.

„Anakin...Luke..."

"Anakin war verschwunden, Vader tat dir das an, nicht Anakin."

Er rüttelte sie leicht.

„Mein Liebling, bitte. Komm zur Vernunft."

„Ich habe versagt. Ich habe Anakin enttäuscht. Und Luke. Und auch Ben."

"Nein, das ist nicht wahr."

„Doch!"

Ahsoka schluchzte leise, war selbst sehr überrascht von ihrem Ausbruch. Rex fasste an ihre Lekku.

"Nein."

„Doch.."

"Nein", beharrte er. 

„Ben ist sein Padawan. Er wäre so oder so mitgegangen, er tat es für Rey."

„Ich..ich weiß."

Ahsoka schluchzte.

„Ich meine... meine Väter, Rex. Meine Meister. Ich habe sie fürchterlich enttäuscht."

"Nein. Nein hast du nicht. Sie sind vollkommen auf deiner Seite und so stolz auf dich."

„Wie kannst du das wissen? Wenn Luke mich hasst.."

"Er hasst dich nicht. Er hat dich nicht verdient, er ist verrückt. Anders kann ich es nicht sagen."

„Aber er ist mein...mein.."

Sie konnte es nicht aussprechen. Nicht mehr.

"Bruder?"

„Ja."

"Ist er. Aber er ist gerade total übergeschnappt."

"Aber das schon seit Monaten. Maras Tod...hat nur alles zum Umkippen gebracht."

"Es war ein schrecklicher Unfall", sagte Rex.

„Nein...nein das war es nicht. Depa..Depa hat es mir gesagt."

Ahsoka schluckte.

„Sinyas Meister war da, Rex. Er hat sie...getötet."

Rex blinzelte.

"Was sagst du da?"

„Es war kein Unfall. Die ganze Sache auf Pantora...es ist durch ihn eskaliert, Rex. Er...er war da."

"Und er hat sie ermordet?"

Ahsoka nickte nur stumm. Rex seufzte leise und konnte es kaum fassen. 

„Aber dann basiert das Ganze auf einer Lüge."

Ahsoka zuckte die Schultern.

„Das interessiert Luke auch nicht. Er würde es so oder so auf den Orden und auf mich zurückführen. Es ist meine Schuld."

"Es ist nicht deine Schuld."

"Wir hätten den Sith längst fassen müssen. Es ist meine Schuld."

"Aber nicht deine Aufgabe die ganze Galaxis vor all dem Bösen zu beschützen. Das muss man zusammen machen."

Sie seufzte und schüttelte den Kopf.

"Rex.."

"Doch, es ist so. Ich fasse es nicht, dass wir das so durchkauen müssen. Hatten wir das nicht schon vor zwanzig Jahren geklärt?"

Erneut zuckte Ahsoka nur die Schultern.

"Kann sein.."

"Ahsoka."

"Was willst du von mir hören?"

"Das du endlich aufhörst nur die Schultern zu zucken und dir die Schuld gibst?"

"Was soll ich denn machen? Ich weiß doch selbst nicht, was ich...wie das alles so eskalieren konnte."

"Ich auch nicht. Wirklich, ich auch nicht. Aber du hast keine Schuld daran."

"Woher weißt du das?"

"Weil ich es doch gesehen habe, alles. Dieses Chaos. Und du hast dein Bestes gegeben um es zu verhindern. Ahsoka, ich kenne dich. Es liegt in deiner Natur immer das Schlimmste zu verhindern."

"Das sagst du jetzt nur."

"Nein. Es ist so."

"Fühlt sich nicht so an."

"Leider ist es aber wahr."

Er strich über ihre Wange.

"Du hast es versucht. Du bist nicht schuld."

"Luke ist anderer Meinung."

"Luke ist ein Idiot. Wirklich."

"Ich erkenne ihn nicht wieder. Er...So ist er nicht mein Bruder. Nicht der kleine Junge, den wir damals getroffen haben.."

"Manchmal verändern sich Menschen schnell. Das ist normal. Und es gefällt einem nie. Aber meistens brauchen sie Zeit und kommen zur Vernunft."

"Was soll ich jetzt tun? Luke kann doch nicht einfach..."

Ahsoka schluckte und vergrub sich bei ihm.

"Sch, beruhige dich."

"Ich weiß gar nichts mehr, Rex. Ich...ich weiß nicht was ich ohne Luke.."

Rex hielt sie einfach fest, als sie anfing zu schluchzen.

"Sch.."

"Was soll...was soll ich ohne meinen Bruder machen?"

"Wir kriegen ihn zurück. Versprochen."

"Versprich nicht etwas, was du nicht halten kannst", murmelte sie und schmiegte sich an ihn.

"Ich kann ihn nicht verlieren. Ich kann nie wieder jemanden verlieren. Und es passiert noch immer."

"Sch.."

Er strich über ihre Lekku.

"Sch."

"Wirst du mich auch irgendwann verlassen? So wie alle zuvor?", flüsterte sie und ihr Griff verkrampfte sich.

"Nein."

Er küsste sie sanft.

"Ich werde dich niemals verlassen."

"Egal was passiert?"

"Egal was passiert."

Sie seufzte und legte ihren Kopf an seinen.

"Es tut mir Leid, dass ich dir so viel Sorgen bereite..."

"Das ist okay. Ich bin hier für dich."

"Ich will dir nichts aufbürden."

"Tust du nicht."

"Wirklich?"

"Ja."

"Fühlt sich aber so an.."

Sie seufzte und wollte ihn nicht mehr loslassen.

"Ich kann mich gerade selbst nicht ausstehen.."

"Das wird wieder. Mach dir keine Sorgen."

Erleichtert bemerkte der Klon, dass Ahsokas Lekku langsam wieder etwas dunkler wurden.

"Danke, dass du immer für mich da bist. Und das du mich beschützt hast", murmelte sie.

"Oh, ich würde mich nicht dein Ehemann nennen, wenn ich es nicht tun würde."

"Das bist du und wirst du auch für immer sein."

Sie schluckte.

"Ist Max...ist er wütend auf mich? Weil ich vorhin..?"

"Nein. Ich denke, er macht sich eher Sorgen."

Als Antwort stöhnte Ahsoka nur.

"Ich bin so..."

"Liebling."

"Ich bin so blöd."

"Bist du nicht."

"Bin ich doch."

Rex fasste an ihre Wange.

"Liebling."

"Nein.."

"Hör auf."

"Nein.."

Er seufzte und küsste sie sanft und liebevoll. Sie erwiderte den Kuss und ließ sie gegen ihn fallen.

"Ich bin trotzdem blöd."

"Nein. Nur ein bisschen stur und ein bisschen verwirrt."

Er hielt sie sanft fest.

"Bin ich nicht."

"Doch, stur schon."

"Nein."

Rex lachte leise und küsste ihren Kopf.

"Schon gut."

"Wieso lachst du?"

"Wegen nichts."

"Mhm..."

Sie lehnte sich an ihn.

"Ich kann nicht mehr weinen, Rex. Ich bin einfach...fertig."

"Das ist okay. Aber wenn du musst, bin ich hier."

„Ich weiß."

Sie seufzte.

„Es ist gerade einfach alles...zu viel. Und in Scherben."

"Aber das bedeutet nicht, dass es Scherben bleiben."

„Es fühlt sich aber so an. Das mit Luke.. Es fühlt sich furchtbar an."

"Ich weiß. Aber es wird besser werden."

„Ich vermisse ihn jetzt schon."

Rex küsste sanft ihre Stirn.

"Das ist okay."

„Ist es nicht. Ich... Er hat mir nichtmal zugehört."

"Lass ihm die Zeit. Ich gebe dir auch die Zeit um dich davon zu erholen."

Sie blinzelte.

„Was meinst du damit?"

"Das wir uns ein paar Tage Zeit nehmen, um das zu verkraften. Wir fliegen ein bisschen weg, Ahsoka."

Die Togruta sah überrascht auf.

„Seit wann das denn?"

"Weil du es brauchst."

Er küsste ihre Stirn.

"Aber die Arbeit, der Klan..?"

"Padmè und Anakin. Und der Orden wird sich für Maras Tod einige Tage zur Ruhe setzen."

„Aber ich kann doch jetzt nicht einfach..."

"Doch du kannst und wirst."

„Aber Rex.."

Sie schnappte überrascht nach Luft, als er sie auf seine Arme nahm.

"Keine Widerrede."

"Aber Depa braucht mich. Und Max und.."

"Nein, du brauchst jetzt Ruhe."

„Aber sie brauchen mich. Und der Rat muss über Sinyas Meister informiert werden. Alles muss besprochen werden. Ich kann nicht weg."

Sie schloss die Augen, als er ihre Lekku liebkoste.

„Rex, nein. Ich kann nicht."

"Doch. Nur ein paar Tage."

Er küsste sanft ihre Wange und Kiefer.

"Du lässt mich schwach werden", stöhnte sie leise und genoss die Liebkosungen.

"Ich kann.."

"...mich meinem Mann hingeben und ein paar Tage Ruhe gönnen."

Vorsichtig ging er mit ihr in die Richtung des Schlafzimmers, wo er sie absetzte.

"Entspann dich. Ich kläre alles."

Sie erschauerte etwas, als er ihre Lekku streichelte.

"Du machst es mir wirklich, wirklich schwer.."

"Gut so. Dann weiß ich, das ich doch noch etwas Macht habe in dieser Ehe."

Er küsste sie lieblich.

"Oh wenn du wüsstest wie viel..."

Sie stöhnte auf.

"....aber darf ich dir nicht sagen. N-niemals."

Rex schmunzelte und nahm sie am Kinn.

"Ja, sonst wird die Erfahrung über dir stehen."

"Genau."

Sie blickte in seine Augen.

"Bei der Macht wie sehr ich dich liebe.."

"Ist nicht zu definieren. Ich liebe dich auch."

Er küsste sie sanft. Sie erwiderte den Kuss und tat endlich das, was er sich die ganze Zeit erhofft hatte. Sie schaltete einfach komplett ab und ließ sich wortwörtlich einfach fallen. Vergaß einfach ihre Gedanken um Luke, um den Orden und um alles andere.


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