148. Kapitel
"Vorsichtig", murmelte Brianna Silver zu, die einige Felsen überquerte. Es war der frühe Morgen auf Eshan. Die Sonne berührte gerade den Horizont, als die kleine Truppe aufgebrochen war. In Begleitung waren die größten und stärksten Wölfe, während die Welpen und Jüngsten in den Höhlen blieben. Es würde ein langer Marsch werden. Doch Silver und Kyber erleichterten es Brianna und Caleb sehr durch den Ritt. Kyber als Oberhaupt des Rudels lief mit Caleb auf seinen Rücken voran, dahinter die anderen Wölfe, wo auch Silver mit Brianna auf den Rücken zugehörte. Sie bewegten sich schnell und doch fast unsichtbar durch die Wälder fort. Die Wölfe schienen genau zu wissen wohin sie mussten und die Aufgabe von Brianna und Caleb war es überwiegend sich festzuhalten. Was den Padawan anging so hatte er ein sehr komisches Gefühl im Bauch und auch die Macht schien ihm etwas sagen zu wollen. Irgendetwas schien passiert zu sein, aber er wusste nicht was und ob es mit Eshan zu tun hatte. Den ganzen Morgen über war er schon merkwürdig still und mehr nachdenklich als alles andere. Brianna hatte ihn eine ganze Weile beobachtet. Sie hatte sich auch umgesehen, den Wind versucht wahrzunehmen. Doch es roch nur nach Rauch, wie überall vermutlich auf diesem Planeten durch die Brände, die entstanden waren.
"Was ist los?", fragte sie schließlich. Caleb schreckte zusammen und sah zu seiner Freundin. Sie hatte ihn völlig aus seinen Gedanken geschreckt. Er vergrub seine Hände in Kybers Fell und seufzte.
„Keine Ahnung. Aber irgendetwas ist passiert. Ich weiß nicht was, aber irgendwie.."
Er zuckte die Schultern.
Brianna schluckte und sah nach vorne.
"Silver, können wir schneller?"
Die Wölfin hob ihre Ohren und nickte. Sie trabte an Kyber vorbei, der leicht knurrte.
Silver, komm zurück!
Sie schnaubte.
Ich bin schon groß, Vater.
Damit preschte sie etwas nach Vorne. Kyber knurrte und tat es ihr nach, die anderen Wölfe folgten. Caleb hielt sich fest.
„Irgendwie erinnert sie mich an meine Schwester."
Ach diese sture, bockige Ader? Oh ja.
Chiara direkt hinter Kyber.
Unsere Welpen eben.
Brianna hielt sich an Silver fest, die förmlich durch den Wald flog. Wenn Caleb sowas spürte, musste etwas sein. Sie wollte ihre Eltern und Bekannten, gar ihr Volk sicher wissen.
Kyber überholte seine Tochter und knurrte warnend. Sie behielten ihr Tempo bei, wobei Silver hinter ihrem Vater verblieb, was sie nur äußerst widerwillig tat. Aber er war nun mal der Anführer des Rudels und selbst wenn es ihr Vater war, so hatte sie zu gehorchen. Caleb hatte alle Mühe sich festzuhalten und verzog das Gesicht, als er wieder die Unruhe in der Macht spürte.
„Sei vorsichtig. Irgendetwas ist passiert."
Ich weiß.
Brianna schluckte und verkrampfte ihre Hände im Fell.
"Ich..ich kann nicht nur.."
Sie sah sich um und hinauf in die Bäume. Vorsichtig stand sie auf und sprang zu einem Ast, wobei sie sich hochzog. Silver fiepte leise, als Brianna höher kletterte. Vielleicht würde sie etwas sehen. Die Wölfin lief unruhig vor dem Baum her. Caleb blinzelte und sah das Brianna nicht mehr auf Silver war.
„Kyber, Stopp!"
Der Wolf hielt und Caleb sah nach oben.
„Brianna?"
Als er keine Antwort bekam, tat er es ihr nach und sprang zu einem Ast, hielt sich daran fest und zog sich hoch.
Junge, bist du verrückt? Komme runter!
Kyber berührte mit seiner Pfote den Baum und kratzte daran.
Caleb!
Brianna zog sich hinauf in die Kronen und schob Blätter zur Seite. Sie gewöhnte sich langsam an das Licht der Sonne, als sie Schwaden von Rauch sah. Weit weg. Aber...sie waren mächtig groß.
Caleb hörte nicht auf Kyber, sondern kletterte hoch.
„Brianna?"
Er erreichte sie schließlich und hielt sich den Kopf, als auch er die großen Rauchschwaden sah. Moment das war doch...
„Ist das nicht...?"
"Die Heilerstätte..."
Panik überkam sie und hastig stieg sie wieder hinunter. Caleb konnte ihr gar nicht so schnell folgen.
„Bria!"
Die Wölfe riefen noch immer nach ihnen.
Brianna! Süße, komm runter!
Die Halb-Echani hangelte sich hinunter und landete vor Silver.
"Wir müssen uns beeilen."
Sie stieg auf Silver auf.
"Lauf, bitte."
Wir bleiben zusammen schnaubte Kyber.
Caleb stürzte mehr nach unten, als er kletterte und landete wieder auf Kybers Rücken.
„Au."
Kyber hob den Kopf.
Fertig mit dem Unsinn?
Silver sah hinauf zu Brianna, die ihre Mütze aufzog.
"Bitte, lauf."
Caleb setzte sich richtig hin und rieb sich den Kopf.
„Ja, soweit... Wir müssen los, es sieht so aus, als ob das Lager, die Heilerstätte angegriffen wurde. Wir müssen so schnell wie es geht dort ankommen."
Angegriffen?
Kaum wurde das ausgesprochen zischte Silver los. Kyber knurrte tief und preschte nach.
Silver, langsam!
Die Wölfe jaulten und hasteten förmlich nach. Doch Silver lieg nicht langsamer. Kyber schloss zu ihr auf und beide rannten nebeneinander her. Caleb sah besorgt zu Brianna, die nur stur geradeaus sah und anscheinend an nichts anderes denken konnte. Wenn sie ihr Herz noch hätte, würde es bis zum Hals klopfen und sie antreiben. Das Adrenalin und die Furcht fuhren durch ihre Adern. Die Wölfe hechteten hinterher. Durch das Dickicht, schneller als je zuvor rannten sie durch die Wälder.
Caleb hielt sich nach wie vor den Kopf und kniff die Augen zusammen. Hoffentlich waren sie nicht zu spät. Hoffentlich hatten sie sich in Sicherheit bringen können.
Er hoffte es für Brianna. Denn diese Gefühlswelt sollte sie nicht kennenlernen.
Es dauerte noch eine Weile, doch zu lange nun auch nicht, als die Wölfe hechelnd vor den Zäunen stehen blieben. Brianna sprang ab und hastete über den Zaun. Silver legte sich langsam auf den Boden, genau wie Kyber.
Geh zu ihnen.
Caleb schluckte, kletterte von dem Wolf und lief Brianna nach. Im Laufen zog er sich seinen Helm über - man wusste ja nie, und er ergriff Ihr Hand.
„Bria, warte. Wir können jetzt nicht einfach da reinstürzen. Vielleicht sind sie noch da..."
"Dann sollen sie ruhig kommen."
Sie sah sich in dieser brennenden Stadt um. Alles roch verbrannt und...nach Leichen. Sie fasste an ihre Nase, tat ein Tuch darüber und sah sich um.
"Meine Eltern, wir müssen sie finden."
Caleb nickte und folgte ihr. Er hatte seinen Blaster in der Hand für Notfälle und beide sahen sich um. Das Lager was sie am vorherigen Tag noch zu Gesicht bekommen hatten...war vollkommen verwüstet. Alles war vernichtet. Die letzten Gebäude, die noch halbwegs standen, waren zerstört. Ihr Zuhause.
Sie zitterte etwas. Vor Wut und Trauer.
Vorsichtig ging sie weiter und suchte nach ihren Leuten, die nicht lange warteten. Sämtliche Frauen und Männer in Rüstungen lagen tot und verletzt zwischen Heilern, die alles versuchten um ihnen zu helfen. Es war nicht das rote Blutbad, was man von Menschen kannte. Das Blut von Echani war rosafarben oder blau, weshalb es nicht unbedingt wie Blut auf den ersten Blick aussah. Und das erschreckte Brianna am Meisten. Das es alles so unecht aussah.
Sie nahm ihre Mütze ab und ging durch die Menschenmassen, um ihre Eltern zu suchen.
"Antonis Ranai!"
Brianna hielt eine Heilerin an.
"Wo ist der König?"
"Tut mir leid, irgendwo hinten bei den Generälen", antwortete sie hastig und eilte weiter.
Sie schluckte und ging weiter.
Caleb konnte kaum atmen. Die Macht...sie schrie und schien ebenfalls um die Gefallenen zu trauern. Er fühlte die Löcher um sich herum, wo zuvor noch so viele starke Präsenzen gewesen waren. Aber was die Auren betraf....das war fast noch schlimmer. Er hielt sich den Kopf und folgte Brianna nur sehr schleppend. Überall sah er nur Trauer, Wut, Verzweiflung und...Tod.
Brianna blinzelte, als sie zwei Kriegerinnen sah, die sich hektisch umblickten.
"Tamora? Sira!"
Sie rannte los und drängte sich zu ihnen durch. Zwei junge Frauen, eine mit kurzem, schwarzem Haar und eine mit weißem, langem Haar drehten sich um.
"Branny? Brianna!"
Die Schwarzhaarige umarmte sie fast schreiend.
"Du lebst! Oh, bei Nailimasari du lebst!"
„Eshan sei Dank. Aber wo kommst du her? Bist du unverletzt?!"
Die beiden Frauen umarmten Brianna und erdrückten sie fast. Caleb blinzelte und zog sich den Helm ab. Viel brachte es sowieso nicht mehr. Träge hielt er sich den Kopf und sah sich um. All diese Leute, verletzt, tot. Das Lager, die Heilerstätten zerstört...es war alles in ihrer Abwesenheit passiert. Als sie auf ihrer Reise waren und nichts davon gewusst hatten...
Brianna sah beide an.
"Was ist hier passiert? Geht es euch gut?"
Die drei Freundinnen sahen sich an und waren vollkommen erleichtert, wie auch aufgewühlt.
"Alles eine Falle. Wir waren mit deinem Vater unterwegs, als die Stadt überrannt wurde. Wir kamen gerade an und konnten noch Schlimmeres verhindern."
Tamora strich über ihren Kopf.
"Wo warst du?"
"Hilfe holen für einen Angriff. Emilian sagst du?"
„Wer soll es sonst gewesen sein? Wir konnten das Schlimmste verhindern, unsere Leute waren stark und so tapfer. Deinen Eltern geht es gut, Raya kümmert sich um die Verletzten. Wir haben sehr viele Verwundete verloren und..."
Sie biss sich auf die Unterlippe und schluchzte.
„Bria...Zane ist tot und Naomi...sie liegt im Sterben. Wir konnten nichts mehr tun, sie waren einfach.."
Wenn sie erst Erleichterung verspürt hatte, so spürte sie gerade nur wie ihre Welt zusammenbrach.
"W-was?"
Tamora schluckte fest und Tränen quollen hervor.
"...Es waren zu viele."
Brianna sah beide an und ihre Lippe zitterte.
"Wo sind sie?"
„Zane...Zanes Leichnam wurde schon weggeschafft. Naomi ist noch bei Raya, aber es dauert wohl nicht mehr lange. Deine Eltern sind in der Zentrale, die hat es mit als Einzige nicht erwischt."
Sira schluckte.
„Komm. Wir...wir bringen dich zu ihr."
Brianna konnte es nicht fassen. Sie wollte es nicht glauben und sich die aufkommenden Tränen verkneifen. Sie drehte sich nach Caleb um.
"B-bitte."
Dieser blinzelte und trat zu ihr, nahm ihre Hand in seine.
„Was...was ist los?"
Tamora und Sira sahen sich an. Brianna schüttelte den Kopf.
"Ich muss zu Naomi. Sie...schafft es nicht."
Caleb erbleichte und schluckte, wischte ihr eine Träne von der Wange.
„Soll ich dich begleiten?"
Und nun lag eine von Briannas besten Freundinnen im Sterben. Eine die sie gestern noch gesprochen hatten. Caleb hatte nie gedacht das die Welt, nein die Macht so grausam zu einem Volk sein konnte. Zu seiner Freundin, die stets immer das gute Tat.
Seine Hand drückte ihre Schulter.
"Bitte."
Sie fasste an ihre Nase und sah zu den beiden Frauen.
"Zeigt sie mir."
Diese wussten im ersten Moment nicht wie sie Calebs Anwesenheit bewerten sollten, doch dann nickten sie und gingen voraus. Caleb legte seine Arme um Brianna und die beiden folgten Ihnen.
„Es tut mir so furchtbar leid."
"Mir auch."
Sie schluckte und schloss die Augen, als sie weitergingen. Es war nicht weit, das Lazarettzelt war auf den ersten Blick als solches nicht zu erkennen. Es war eher klein, anders als das Vorherige. Sie traten ein, wo sich schon Raya um die Verletzten kümmerte - erneut. Caleb hielt Brianna fest und war einfach für sie da. Tamora und Sari liefen zu Raya, die direkt bei Naomi saß und ihre Stirn kühlte.
Brianna wurde ganz anders und folgte hastig.
"Raya, Naomi.."
Sie entglitt aus Calebs Armen und kniete an der Seite ihrer verwundeten Freundin. Caleb blieb hinter ihr stehen, aber hielt sich im Hintergrund. Am Liebsten hätte er die Augen geschlossen, um all diese Auren nicht zu sehen...aber das konnte er nicht tun.
Da verfluchte er manchmal diese Gabe. Aber...
Deine Gabe ist kein Fluch. Sie dient dir, Caleb. Zu bestimmten Zeiten werden sie dir und deiner Familie, deinen Freunden das Leben retten. Auren zu sehen, ist eine Gabe die du nutzen kannst, wenn du in schwierigen Zeiten kein Schwert erheben kannst , hatte Depa gesagt. Und das würde er tun.
"Ich werde ihr gleich ein starkes Mittel verabreichen", murmelte Raya.
"Dann kann sie schlafen."
Brianna umschloss Naomis Hand.
"Du siehst schrecklich aus", flüsterte Brianna. Naomi öffnete ihre Augen. Ihre Haut war noch weißer geworden, genau wie ihre Lippen. Ein Verband lag an ihrem Bauch, der komplett blau geworden war.
"Danke.."
Sie lächelte leicht.
"Ich...ich glaube das mit deiner Brautjungfer wird doch nichts, Süße."
Brianna schluchzte auf und verdrückte es sich gleich wieder.
"D-das finde ich nicht lustig."
Caleb schluckte und sah zu Raya.
„Wie ist das alles passiert? Was wollten sie?", fragte er leise. Raya schüttelte den Kopf.
"Ein Denkzettel an Briannas Vater. Sie wollten die Kinder töten. Zane und Naomi haben sich mit weiteren Frauen gewehrt. Keiner der Mütter hat es geschafft."
Sie hielt sich schwer an ihrem Stock fest.
"Zane hat es das Genick gebrochen, als ein Hauptmann auf ihn einschlug. Und Naomi wurde mehrfach mit Projektil angeschossen. Keine reparableren Schäden. Ich kann nichts für sie tun."
Die Machtsensitive seufzte traurig.
"Ein Denkzettel...alles nur, weil Ant nicht aufgibt....sind jetzt heute Nacht Tausende gestorben...und tausende Verletzte..und eine Prinzessin am Anfang des Zerbrechens angekommen."
Brianna, Sari und Tamora saßen bei ihr. Naomi seufzte.
"Ich habe keine Zeit mehr."
Sie sah die dreien an.
"Ich weiß, dass ich euch mehr vertrauen kann als jedem anderen von euch. Zane ist fort....und ich werde folgen", sagte sie schwer.
Briannas Lippen zitterten, als sie ihre Hand drückte.
"Sari...Tamora...ihr werdet Luan...als Tanten beschützen. Ihm Geschenke geben...wenn er alt genug ist...ihn begleiten, wenn er eine Frau...oder vielleicht einen Mann findet. Wer weiß. Ich will nur...das er glücklich ist..und geliebt wird."
Tamora schluckte.
"Versprochen. Wir passen auf ihn auf."
„Du kannst dich auf uns verlassen. Wir werden immer für den Kleinen da sein."
Sari nickte und Tränen liefen über ihr Gesicht.
„Wir schwören es dir. Deinem Sohn wird es an nichts fehlen."
Caleb schluckte.
„Das...das ist alles so schrecklich. Dieser Tyrann...er muss endlich aufgehalten werden, ehe es zu spät ist."
Er sah zu Raya.
„Wir haben die Wölfe gefunden und sie werden uns helfen. Wir werden Eshan befreien und den Krieg beenden. Dieses Leid, dieses Töten wird aufhören.."
"Oh. Nein."
Raya schüttelte den Kopf.
"Leiden wird nicht aufhören. Das Töten wird nicht enden. Das solltest du dir merken. Kriegerkulturen bekämpfen sich sehr gerne, wenn ihnen was nicht passt. Das solltest du von deiner Mutter wissen."
Naomi lächelte.
"Das weiß ich. Ich verlasse mich immer auf die Richtigen."
Sie nahm beider Händen einmal, ehe sie Naomi einmal drückten.
"Nailimasari gibt dir Kraft", flüsterte Tamora. Sari nickte langsam.
„Möge sie dich sicher geleiten in das Leben danach."
Caleb schluckte.
„Nein. Ich bezweifle nicht, dass es einen Weg gibt, damit das alles aufhört. Dank meinen Eltern herrscht in unserer Kultur Frieden mit allen Klans. Ich weiß das es möglich ist. Nenne mich naiv, aber ich glaube daran. Und ich weiß das wir es schaffen können und werden."
"Ich rede nicht von Eshan, Junge. Sondern von der Galaxis. Da gibt es immer welche, die keinen Frieden wollen", gab Raya zurück.
„Es gibt immer die, die nach Gier, Macht und Überleben streben. Und das alles bringt schreckliche Opfer."
Naomi lächelte sie ein letztes Mal an, bevor sie sich an Brianna wandte. Diese sah ihre sterbende Freundin an und Tränen liefen hinunter.
"Weint doch nicht.. ich verschwinde doch nicht für immer.."
"Ich werde dich nie Wiedersehen. Wieso sollte ich nicht weinen?"
Naomi strich ihr Tränen aus dem Gesicht.
"Ich will, dass du mir was versprichst, Branny."
Brianna schluchzte.
"A-alles was du willst."
Die Sterbende lächelte und sah zu Caleb.
"Cal...komm auch mal her, ja?"
Dieser wollte auf Rayas Worte antworten, aber blinzelte und sah überrascht zu der Sterbenden. Langsam kam er näher und kniete sich neben Brianna.
„Ich...es tut mir sehr Leid, Naomi. Du und Zane...euer Sohn... Möge die Macht dich auf deine letzte Reise begleiten und bei dir sein."
"Oh, die Macht...ich weiß, dass ich ihn wiedersehe."
Sie lächelte schwach.
"H-hört mir zu."
Brianna schluckte, als sie sich anders hinlegte und schwer atmete.
"Mein Sohn...ist ganz alleine. Er...er sollte nicht alleine aufwachsen. Ich habe zwar zwei Tanten für ihn...aber keine Mutter die ihm Tradition beibringt...und keinen Vater, der ihn begleitet."
Brianna schluchzte heftig auf.
"Nein, du...du wirst.."
"Branny, bitte..mach es dir doch nicht so schwer."
Naomi strich ihr über die Wange.
"Ich will, dass du meinen Sohn beschützt, Brianna. Als Mutter. Als seine Mutter."
Die Halb-Echani brach in Tränen aus, als sie weitersprach.
"Du wirst ihn großziehen...das Kochen lehren, unsere Speisen und Tränke...das Kämpfen...die Liebe zur Natur und Tee. Du wirst ihn lieben, wie ich es tue."
Caleb war starr, als er diese Worte hörte. Brianna sollte Naomis und Zanes Kind aufziehen? Seine Mutter werden? Noch nie hatte Caleb so einen großen Vertrauensbeweis an Freundschaft, als auch Liebe gesehen wie in diesem Augenblick. Er tat eine Hand an Briannas Schulter und drückte sie einfach nur, sagte nichts. Er war für sie, egal wie sie sich entschied. Und sie wäre wirklich eine fantastische Mutter. Brianna schluckte und drückte ihre Hand.
"Ich..Naomi.."
"Du wirst ihn großziehen. Du hast es bei Tieren getan. Du hast so ein fantastisches Herz..."
Brianna schluchzte und nickte.
"Ich mache es. Ich werde ihn großziehen.."
Naomi schien es besser zu gehen. Ihr Herz wurde leichter.
"Danke..."
Sie wandte sich an Caleb.
"Ich kenne dich nicht lange...und eigentlich gar nicht...aber ich weiß das du Brianna liebst...und...mein Sohn...ihr Sohn braucht einen Vater. Einen, der ihn prüft zu den sieben Prüfungen eines Echani Kriegers."
Sie schluckte.
"Ich wäre dir verbunden, wenn du Brianna weiterhin erhalten bleibst, dass du das für Zane tust."
Brianna schluchzte auf und hielt Naomi's Hand fest in ihren.
"Bitte nicht. Bitte verlass mich nicht."
Die Echani lächelte leicht.
"Bitte."
Calebs Augen wurden tellergroß und seine Kehle ganz trocken. Moment....sie....sie wollte, dass er.... Er sollte mit Brianna ihr Kind aufziehen? Er....er sollte sein Vater sein? Er...
Ihm kam das Bild des kleinen Jungen in den Sinn und wie er ihn auf den Arm hatte. Das Lächeln, die Augen... Dieser Junge hatte keinen Vater mehr und würde in wenigen Minuten keine Eltern mehr haben. Er würde allein sein, er würde keine Familie mehr haben...
Für einen Moment tauchte sein Vater in seinen Gedanken auf. Auch er war damals von allen verlassen gewesen und er wusste wie es ihm ergangen war. So ganz allein und ohne Familie...
Nein. Nein, das würde Luan nicht passieren. Er wusste zwar nicht ob er das konnte....aber er würde um jeden Preis verhindern, dass der Kleine alleine aufwuchs und kein Zuhause hatte. Caleb tat seine Hand auf Naomis und Briannas und sah ihr in die Augen.
"Ich gebe dir mein Wort, dass ich auf Luan achten werde. Wenn du es so willst und es dein Wunsch ist, dann werde ich ihn als meinen Sohn nehmen. Ich verspreche dir, dass er es immer gut haben wird und von sehr viel Liebe, Familie und Freundschaft umgeben sein wird. Ich werde ihn mit Brianna großziehen, wenn es dein Wunsch ist."
Seine Freundin sah auf und blickte ihn an. Er würde...für sie...
Naomi lächelte.
"Danke.."
Brianna sah wie ihre Augen zufielen und ihre Hand erschlaffte.
"Naomi? Naomi!"
Sie fasste an ihre Schultern.
"Naomi!"
Raya fasste an Brianna's Schulter.
"Bringt sie raus!"
Caleb brauchte das nicht zweimal gesagt bekommen. Sanft nahm er Brianna auf seine Arme und trug sie aus dem Zelt, drückte sie fest an sich und redete ihr gut zu.
"Schsch, weine ruhig. Lass es raus. Ich bin für dich da, ich bin immer für dich da."
Seine erste Priorität war es nun sich um Brianna zu kümmern. Den Schock zu verdauen, dass er innerhalb weniger Sekunden irgendwie Vater geworden war, konnte er noch später.
Sie setzten sich abseits hin und Brianna ging an heftig zu schluchzen.
"Verdammt!"
Sie schmiss ihre verbluteten Handschuhe fort und schluchzte. Caleb umschlang sie mit seinen Armen und legte seinen Kopf an ihren.
"Sschsch, ist ja gut. Es tut mir so unendlich Leid, Schatz."
"Ich hasse Emilian! Ich hasse ihn! Ich werde ihn umbringen, für alles was er mir angetan hat! Alles! Für meine Familie, mein Volk, meine beste Freundin."
Bitter schluchzte sie gegen seine Brust.
"Er wird dafür bezahlen, Liebling. Für alles. Wir werden ihm das Handwerk legen und ihn für alles büßen lassen. Wir werden Eshan in Naomis und Zanes Namen befreien."
Caleb küsste sie auf den Kopf.
"Ihr Tod wird nicht vergebens sein."
"Ich wollte nie Verlust erleiden. Nie..und jetzt..."
Tränen fielen hinunter.
"Jetzt bin ich Mutter.."
"Du wirst das großartig machen. Luan kann sich sehr glücklich schätzen dich zu haben. Deine Freunde werden sehr glücklich sein wie liebevoll und voller Hingabe du den Kleinen aufziehen wirst. Du wirst es in ihrem Sinne tun, Brianna."
"Es ist nicht meine Aufgabe. Ich kann das doch gar nicht. Ich...ich will dir auch nichts damit aufbürden nur...weil wir zusammen sind."
Sie schluckte und erinnerte sich an die grünen Augen des kleinen Jungen.
"Das...das tust du nicht. Ich habe Naomi mein Wort gegeben und...und das werde ich auch halten."
Caleb fuhr sich über das Haar und wirkte etwas....platt.
"Ich...ich bin Vater. Sie wollte, dass ich der Vater von Luan... Bei der Macht."
Brianna's Tränen rollten noch immer.
"Er ist ein hübscher Junge."
Caleb nickte sehr langsam.
"Ja...ja er ist ein wundervoller Junge. So voller Energie und Freude..."
Er drückte sie sanft.
"Du wirst das hervorragend machen, Brianna. Du kannst das und du wirst das fantastisch machen. Er hat sehr großes Glück mit dir."
"Mit uns."
Sie sah ihn an und schniefte.
"Ich will das nicht ohne dich machen, Caleb. Ich..ich könnte das nicht."
Caleb atmete scharf ein.
„Du meinst...wir als....als Eltern für den Kleinen? Wie....wie in einer kleinen Familie?"
Brianna sah ihn an.
"Ich liebe dich.."
Caleb schluckte.
„Ich...ich dich auch, aber das beantwortet meine Frage nicht.."
Seine Wangen röteten sich. Brianna senkte den Blick, weinte noch immer.
"Ich weiß. Aber ja."
Ihre Augen betrachteten das Feuer, das in ihren Augen schimmerte.
"Wie eine Familie. Ein etwas chaotische Familie. Aber...ich habe Naomi es versprochen. Ich werde Luan lieben wie mein Kind."
Caleb schloss sie in seine Arme.
"Dann ist er mit dem Versprechen, was wir beide gegeben haben, nun unser Kind. Deines und meines. Unser Sohn."
Brianna strich über seine Wange und umarmte ihn zärtlich.
"Ich liebe dich..so sehr."
"Ich liebe dich mehr. Meine Bria."
Sie verharrten ein paar Minuten so, dann schluckte Caleb.
"Wir...wir sollten deine Eltern aufsuchen. Sie müssen wissen, dass die Wölfe uns helfen werden, damit wir den Plan so schnell wie es geht ausführen können..."
Brianna strich über ihre Wangen und stand auf.
"J-ja.."
Caleb half ihr und stützte sie.
"Geht es?", fragte er sanft und wischte ihr die Tränen von der linken Wange.
"Nein. Mein Volk ist vor meinen Augen gestorben, meine besten Freunde haben ihr Leben gelassen. Also geht gerade gar nichts, weil ich nicht mal die Zeit haben werde zu trauern."
Sie seufzte und drückte seine Hand.
"Die Generäle werden einen Angriff wollen. Wir müssen uns beeilen."
Caleb schluckte.
"Tut mir Leid, dass war eine dumme Frage."
Er schüttelte den Kopf.
"Dann los. Wir sollten keine Zeit verlieren."
Brianna legte einen Arm um ihn und zog ihre Mütze über den Kopf. Sie wollte nicht so schwächlich gesehen werden - erneut.
"Emilian wird uns erwarten."
"Ein Jedi wird nach wie vor eine Überraschung sein. Und die Wölfe ebenfalls."
Caleb atmete tief durch.
"Wir kriegen das hin. Es wird bald vorbei sein."
Sie hielt ihn zurück und sah ihn an.
"Du wirst nicht die Macht benutzen. Du wirst kein Schwert gegen Emilian erheben. Kein Lichtschwert. Du wirst ihn nicht anfassen oder berühren. Wir spüren Lügen, Caleb. Wenn wir einen anfassen. Deshalb ist dein Vater aufgeflogen damals. Also bitte, versprich mir dich zurückzuhalten."
"Aber ich soll doch die Tür für euch öffnen, das geht nur durch die Macht", protestierte er.
"Und wenn du erwischt wirst?", hakte sie nach.
„Du wirst nicht lügen können, wenn du es wirst."
Er schnaubte und sie nahm seine Hand.
"Ich vertraue dir, aber ich habe Angst."
"Ich kann auf mich aufpassen, ich schaffe das. Ich muss doch nur die Tür öffnen. Mir wird nichts passieren."
Er sah sie an.
"Das ist meine Aufgabe bei dem Plan. Ich dachte wir hätten das besprochen."
Sie erhob eine Braue und senkte müde vom Weinen den Blick.
"Ich habe nicht gesagt, dass es mir gefällt."
"Mir haben deine Stunts auf unserer Reise auch nicht gefallen, aber du musstest sie wohl tun. Manchmal müssen wir Dinge tun, auch wenn wir sie nicht wollen oder wenn es risikoreich ist. Brianna, mir wird nichts passieren. Ich wurde dafür trainiert. Nur so kann ich dabei helfen."
"Stunts."
Sie schüttelte den Kopf.
"Ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn dir was passiert."
"Mir wird aber nichts passieren. Ich kann mich mehr als genug verteidigen."
"Ich weiß. Nur Echani kennen kein Erbarmen. Genauso wenig wie Mandalorianer. Nichts für ungut, es ist auch mein Volk."
Sie berührte seine Arme.
"Bitte. Pass einfach auf dich auf."
"Das werde ich. Aber mir wird nichts passieren, du musst mir da einfach vertrauen. Ich weiß, was ich tue."
"Ich weiß..nur habe ich Angst. Wirklich Angst."
Sie küsste ihn sanft auf die Wange und wandte sich ab. Caleb seufzte und ergriff ihre Hand.
"Brianna, höre mir zu. Ich weiß, dass du dir Sorgen machst und ich weiß auch, dass ich sie dir nicht nehmen kann. Aber ich versichere dir, dass mir nichts passieren wird. Ich schleiche mich durch die Schächte rein, öffne deinem Vater und seinen Leuten die Tür und das war es dann. Mir wird nichts passieren. Du hast mein Wort."
Sie schluckte leicht und nickte.
"Wie gesagt. Ein Kratzer, ein Kopf kürzer."
"Wird nicht passieren, ich verspreche es dir."
Er strich über ihre Wange.
"Ich habe nämlich noch etwas sehr Wichtiges zu erledigen."
Sie blinzelte.
"Und was?"
Er küsste sie, während sie ihre Brauen verwirrt zusammentat.
"Lass dich überraschen. Obwohl du es eigentlich nun selbst erraten könntest."
Caleb lächelte nur und zog sie mit sich.
"Komm. Wir sollten jetzt wirklich zu deinen Eltern."
"W-warte."
Sie ließ sich mitziehen. Caleb wusste, dass jetzt auf keinen Fall der richtige Zeitpunkt war. Auch wenn er es hätte tun können. Aber er wollte sie fragen, wenn sie glücklich war, wenn sie nicht trauerte und vor allem wenn Eshan befreit war. Er liebte sie. Das würde er ihr mit dem Bund beweisen. Nur...jetzt.
Caleb und Brianna fanden nach einer langen Weile viele Männer und Frauen an einem großen Feuer, die durcheinander schrieen, jaulten und fluchten.
"Es ist genug!"
Brianna sah die Echani-Masse an und drückte sich mit Caleb durch. Sie erblickten ihre Eltern, die sichtlich erleichtert waren, als sie sie bemerkten. Kida legte erleichtert eine Hand auf Briannas Schulter und hätte sie am Liebsten fest umarmt, wenn da nicht die Versammlung gewesen wäre.
"Wir müssen Eshan verlassen!"
"Wie viele von uns sollen noch sterben? Wie viele Kinder noch ihr Leben lassen?!"
"Wir haben verloren und ausgekämpft."
Eine Frau in roter Rüstung stand dicht am Feuer.
"Es ist vorbei."
Ein kräftiger, alter Mann stand in vollster Rüstung auf.
"Niemals werden wir das Feld räumen! Dann hat Emilian gewonnen!"
Brianna drückte die Hand ihrer Mutter.
"Er hat Recht! Wenn wir jetzt einziehen, war alles umsonst."
"Aber was sollen wir noch tun? Unsere Armee hat sich fast um ein Drittel dezimiert. Emilian hat gewonnen. Er wird auch noch den Rest von Eshan zerstören. Jeder weitere Kampf ist auswegslos."
Caleb flüsterte Kida etwas zu. Dessen Augen weiteten sich und sie sah zu Ant.
"Die beiden haben es geschafft. Sie haben die Wölfe gefunden, sie sind hier. Und sie sind bereit uns zu helfen", sagte sie leise. Ant saß auf einem Stuhl, hatte sein Kinn gehalten. Er sah auf, bei den Worten, erhob sich.
"Was?"
"Wir haben eine Chance", erwiderte Brianna.
„Wenn nicht wir, wer dann? Wir haben es einmal geschafft. Dieses Volk gibt nicht auf!"
Caleb hielt sich im Hintergrund. Niemand, abgesehen von Kida, Ant, Brianna natürlich und Raya wussten, dass der Kronprinz von Mandalore anwesend war. Und das sollte so bleiben, also schwieg er.
Kida nickte.
"Meiner Tochter und ihrem Freund ist es gelungen die Lothwölfe für unsere Sache zu gewinnen. Wir haben einen Plan entwickelt, der dazu führen wird Emilian zu stürzen und Eshan zu befreien. Mithilfe der Wölfe könnte uns das endlich gelingen."
"Wölfe? Ihr legt das Leben, Milliarden Echani in die Pfoten von ein paar Wölfen, die eure Tochter aufgezogen hat? Genau wie die restlichen Tiere, die nicht hier her gehören? Sehr vielversprechend, meine Königin", ab die Frau zurück.
"Diese Wölfe haben vor zwanzig Jahren zur Befreiung des Planeten Lothals geführt. Sie und die Zusammenarbeit der Rebellen haben die Freiheit für diesen Planeten ermöglicht. Sie werden uns von großer Hilfe sein und sie sind unsere Freunde. Ihre Stärke ist einmalig."
Jemand schnaubte.
"Damit überzeugt ihr uns nicht gerade, Majestät. Jeder weiß, dass das nur durch die Jedi und den Befreier Lothals selbst geschehen konnte. Man sagt das nur er die Gabe hat die Wölfe zu leiten."
"Was Schwachsinn ist", schnaubte Ant.
„Sie lassen sich nicht beherrschen oder leiten. Es sind freie Tiere. Genau wie wir Menschen sind. Sie tun das, was sie wollen."
"Und sie wollen uns helfen", gab Brianna zurück.
„Sie helfen uns. Meinem Vater den Thron zurückzubekommen und die Thronfolge sichern."
Sie sah sich um.
"Ich will Eshan beschützen. Meine Heimat. Wohin wollen wir denn? Nach Mandalore? Oder Takodana? Oh, bestimmt schön. Aber unsere Kultur ist hier. Und die lasse ich nur dann zurück, wenn ich mein Leben gegeben habe."
"Jetzt wo die Prinzessin es anspricht. Euer Majestät, was ist mit unserem Bündnis mit Mandalore? Sie sollten uns in solchen Zeiten zur Hilfe kommen."
Ein älterer Herr nickte.
"Die Jedi hätten uns schon längst helfen müssen."
Kida schüttelte den Kopf.
"Wir reißen unsere Freunde nicht mit in den Tod. Zudem dürfen sich die Jedi nicht in militärische Angelegenheiten einmischen, der Orden wird uns nicht helfen. Zudem würde uns Verstärkung auch nicht viel bringen, wir brauchen eine Strategie. Und die haben wir, wenn wir diesen Plan angehen."
Ein Schnauben ertönte.
"Mit einem Jedi wäre die ganze Sache schon längst beendet."
Caleb wollte etwas sagen, aber unterließ es. Es war nicht sein Recht zu reden. Aber er merkte sich das Gerücht, dass sein Vater die Wölfe leitete. Damit konnte man ihn gut aufziehen.
Brianna nahm ihre Klinge und klappte es aus ihrem Griff.
Sie hielt es gegen das Licht des Feuers, ehe sie die Klinge in den Boden rammte.
"Ihr könnt gehen. Los. Verschwindet. Ich werde euch es nicht nachtragen."
Sie drehte sich um.
"Aber wer bleibt, wird die größte Niederlage erleben, die Emilian einstecken muss. Denn ich werde, wenn es sein muss, Emilian töten. Mit dieser Klinge. Und den Thron meines Vaters zurückholen. Ihr könnt kämpfen und euch dann Retter unserer Kultur nennen. Denn Emilian brennt einen Tempel nach einander nieder. Und dann können wir aufgeben. Aber ich mache das nicht. Ich werde kämpfen. Und ich werde gewinnen. Mit meinen Eltern, mit den Wölfen und meinem Volk. Ich werde nicht zulassen, das mein Kind...und die von anderen sterben."
Sie zog die Klinge.
"Also..wer hat Lust ein Wort mit Emilians Klingen zu wechseln?"
Antonis und Kida waren mehr als beeindruckt von der Entschlossenheit und dem Willen ihrer Tochter. Doch etwas brachte sie leicht aus dem Konzept. Ihrem Kind?!
Caleb war der Erste, der sich zu Brianna stellte und ihre Hand nahm.
"Ich bin immer an deiner Seite."
Kida nickte und drückte Briannas Schulter.
"Genau wie wir, Liebling."
Sie sah zu den Männern.
"Wenn wir jetzt aufgeben, dann war alles umsonst. Dann hat Emilian gewonnen schon bevor das Ganze angefangen hat. Wir müssen dem und vor allem ihn ein Ende setzten. Wenn wir das nicht tun, dass sind unsere Leute umsonst gefallen."
Ant drückte die Schulter seiner Frau.
"Lasst uns das tun, was wir am besten können. Kämpfen!"
Zustimmendes Gebrüll kam zurück.
"Zeigen wir Emilian, dass es unsere Heimat ist!"
"Stoßen wir ihn vom Thron!"
Caleb lächelte und drückte Briannas Hand.
"Du wirst sehen. Wir werden das schaffen, Prinzessin."
Brianna lächelte und sah zu den Männern und Frauen, fühlte Trauer, Kummer und Schmerz. Aber das Gefühl der Rache...das...trieb sie an. Rache, Freiheit und ihr Wille.
"Das werden wir."
Kida blickte zu ihren Mann.
"Lass uns den Plan besprechen, Liebling. Je eher wir handeln, desto eher ist er gestürzt."
Sie sah zu ihren Leuten.
"Und Eshan wieder frei!"
"Eshan wieder frei!"
Antonis drückte Kida an sich und strich über ihr Haar.
"Ich liebe dich, wusstest du das?"
"Allerdings."
Sie sah auf und lächelte, strich über seine Wange.
"Aber ich dich noch viel mehr."
Der Echani lächelte und küsste sie sanft.
"Jup. Das weiß ich, Mandalorianerin."
Brianna klappte ihre Klinge ein. Sie sah zu Caleb und lächelte. Dieser lächelte zurück und nickte. Es war Zeit, dass sie den Plan besprachen und ihn dann so schnell wie möglich in die Tat umsetzten. Und dann, wenn die Besprechung geklärt war... würden Ant und Kida erfahren, dass sie irgendwie innerhalb der letzten Stunde schon Großeltern geworden waren. Brianna Mutter und er selbst....Vater. Vater....
Das war schön...und zugleich etwas Angst machend, dennoch....mochte er den Gedanken.
Brianna legte ihr Schwert an den Gürtel und nahm Calebs Hand.
"Komm."
Er blinzelte und sah sie fragend an. Was meinte sie denn jetzt damit?
"Komm."
Sie zog ihn mit sich.
"Stellt die Karte auf, das Hologramm. Wir haben kurz noch was zu erledigen."
"Ist gut, Liebling."
Kida lächelte, als die beiden aus dem Zelt verschwanden. Caleb wusste gar nicht wie ihm geschah.
"Sollten wir jetzt nicht dabei sein? Ich meine..."
"Wir werden dabei sein. Aber zuerst zwei Dinge."
Sie nahm sanft ihn an der Rüstung und küsste ihn. Caleb küsste sie zurück, aber war etwas überfordert. Was war denn so wichtig?
Sie löste sich sanft von ihm.
"Und Nummer zwei ist einige Zelte weiter."
Damit zog sie ihn weiter mit sich und Caleb....hatte einfach keinen Schimmer, was sie vorhatte. Manchmal verstand er einfach gar nichts, was Frauen betraf, aber dass lag wohl in der Familie...
"Weiter?"
"Weiter."
Sie sah sich suchend um und versuchte sich irgendwie in diesem Chaos zurechtzufinden. Letztendlich zog sie ihn in ein Zelt. Er blieb stehen, als er dieses leise weinen hörte. Babyweinen. Brianna öffnete das Zelt und trat langsam ein.
"Komm."
Caleb wollte etwas sagen, aber ihm blieb die Luft weg. Jetzt wusste er, was sie vorhatte und das...
"Du...du willst..."
Sie lächelte nur und zog ihn näher herein. Caleb wurde mit einem Mal furchtbar nervös und aufgeregt.
"Ich würde ihn gerne sehen, bevor das alles losgeht."
Sie sah sich um, wie zwei Frauen sich um Kinder kümmerten. Sie verneigten sich knapp und wandten sich an ein Mädchen und einen Jungen. Brianna sah sich um und ging auf eine Wiege zu. Schluckend sah sie hinein. Luan kaute auf seiner Faust herum und strampelte ungeduldig. Tränen traten in ihre Augen, als seine grünen Augen aufsahen. Er quengelte und bewegte sich. Ihr Hals brannte. Auch mit der Freude, dass sie nicht aufgeben würden, auch mit all dem Gewissen, das es vorbei sein würde....eine knappe halbe Stunde zuvor hatte sie geweint. Bitterlich. Und sie wollte eigentlich nicht aufhören zu weinen. Nicht um Naomi und Zane.
Tränen liefen ihr hinab und sie nahm vorsichtig Luan raus.
"Hey.."
Das Baby betrachtete sie und fing an zu lächeln, quiekte erfreut. Caleb starrte auf das kleine Wesen, was von nun an Briannas Sohn sein würde. Und.....und sein Sohn. Der Kleine...war sein Sohn. Sein Kind. Erneut wurden seine Beine ziemlich wacklig und er hielt sich an der Wand fest. Sein Sohn, sein Kind.... Er konnte das noch immer nicht glauben.
Brianna strich über sein weißes Haar, sah zu Caleb.
"Ist alles okay?"
Caleb schluckte und nickte nur langsam, ließ das Kind nicht aus den Augen.
„Ich...ich bin etwas überwältigt."
Sie lächelte schwach und setzte sich mit ihm auf ein notdürftiges Bett. Er lies sich darauf fallen und beide betrachteten Luan. Er brabbelte leise und nieste. Briannas Augen weiteten sich.
"Du darfst nicht krank werden. Bitte nicht."
Sie küsste ihn auf die Stirn und schniefte etwas.
"Weißt du...ein Junge, war wirklich das Erste was ich mir wünschte zu haben. Egal mit wem..einfach nur ein Junge."
Caleb sah sie leicht an, strich über Luans Finger.
"Frauen dominieren. Es gibt mehr Frauen auf diesem Planeten als Männer...und kleine Jungen sind sehr niedlich. Ich hatte schon so viele kleine Mädchen auf dem Arm. Ich bin mir sehr sicher gewesen, dass es zuerst ein Mädchen sein würde. Aber jetzt."
„Jetzt....jetzt ist es ein Junge."
Caleb strich über seine Wange und fühlte Luans Gefühle in der Macht, sah seine Aura.
„Er mag dich. Er fragt sich wo Naomi und Zane sind, aber gerade ist er vollkommen von Dir gefesselt", flüsterte er leise.
„Du wirst eine sehr gute Mutter für ihn sein."
"Und du ein guter Vater."
Sie sah ihn an.
"Wirklich. Du...du bist sehr fürsorglich und liebevoll. Witzig und stark. Kreativ."
Caleb strich mit seiner Rechten ihre Tränen weg.
"Du wirst ein Vater sein, wie es kein anderer sich wünschen kann."
Caleb blinzelte und ihre Worte ließen sein Herz erwärmen. Dann blickte er auf den kleinen Jungen, der nun ihn ansah. Caleb lächelte etwas.
„Er...er mag meine Augen."
Brianna lachte leicht und traurig.
"Oh ja. Dein Vater hat die schönsten Augen der Galaxis wie ich finde."
Caleb errötete und sein Herz stoppte kurz, als Brianna ihn als Luans Vater bezeichnete. Der Kleine quietschte und legte den Kopf schief.
„Er ist wirklich...wundervoll."
Der Padawan schluckte.
„Mein....mein Sohn."
Brianna gab ihm Luan in die Arme.
"Luan Jarrus-Syndulla. Prinz von Eshan und Mandalore, Mitglied des Hauses Vizla und Clan Wren von Mandalore. Mitglied des Clans Ranai."
Sie strich Tränen weg.
"Unser kleiner Schatz."
Caleb hielt ihn vorsichtig in seinen Armen und blinzelte. Moment...
„Du...du willst, dass er meinen Namen bekommt? Was ist mit deinem? Und...Prinz zweier Reiche? Geht das?"
Luan ergriff einen Finger von ihm und nuckelte daran, lachte ihn mit seinen grünen Augen an. Calebs Herz schmolz sofort und irgendwie war es....als ob dieser kleine Junge in seinem Arm schon sein ganzes Herz in der Hand hielt.
"Es sind Titel...zudem...wenn ich deine Schwester so ansehe, wirst du eh einen weiten Bogen um den Thron von Sabine machen."
Brianna lächelte.
"Meine Namen bleiben meine Namen. Sie sind ein Teil von mir. Ich bin Vizla und Ranai. Ich bin Prinzessin dieses Volkes und Weglaufen kann ich davor nicht. Aber ich...aber ich kann dieses Volk sehr locker und luftig herrschen, genau wie mein Vater."
Sie strich über Calebs Wange.
"Ich liebe dich."
Caleb stand der Mut weit offen.
„Warte Mal du weißt....ich habe niemanden davon erzählt, dass ich für Enja verzichten will. Woher weißt du...?"
Sie erhob eine Braue.
"Ich bin nicht doof. Ich bin deine Freundin, ich weiß was du denkst. Das sollte ich zumindest."
„Aber wie....Ich habe nie ein Wort darüber verloren. Außerdem habe ich andere Gründe, als du denkst. Auch wenn ich weiß, dass Enja eine sehr gute Herrscherin wäre...ich habe das nicht vor, weil ich denke, dass es nicht meine Aufgabe ist."
Caleb errötete und gab ihr wieder Luan, der ihn neugierig betrachtete. Der Padawan fuhr sich über das Haar.
„Wie...wie lange weißt du schon davon? Weiß es noch jemand?"
"Nein. Zumindest nicht von mir."
Sie kraulte Luan am Bauch, der lachte.
"Du fühlst dich da nicht wohl in der Rolle. Du willst dem entkommen, weil du weißt, dass du woanders mehr gebraucht werden könntest, als auf Mandalore. Ich könnte mir gut vorstellen, dass du bei Poe fliegen wirst. Bei der Republik. Oder doch Mandalores Flotte? Aber der Thron gefällt dir nicht. Das hat er nie."
Calebs Hoffnungen, dass sie seine wahren Absichten bereits kannte, zerfiel bei diesen Worten. Erneut kam ihm der Gedanke, dass er alles dadurch kaputtmachen würde. Und wer weiß? Vielleicht wollte sie das auch gar nicht. Vielleicht war ihr nie in den Sinn gekommen, dass er ihr König werden wollte, wenn sie eines Tages die Regentschaft Eshans übernahm.
Irgendwie verließ ihn immer mehr der Mut und sein Kopf war ein einziges Durcheinander. Vielleicht war es besser, wenn er ihn etwas leerte und seine Gedanken sortierte. Meditation half da immer.
Er stand auf.
„Ich glaube es ist das Beste...wenn ich etwas meditieren gehe. Meinen Kopf etwas freibekomme von allem.."
Brianna blinzelte.
"Warte.."
Sie stand auf. Sie hatte das Gefühl etwas falsch gesagt zu haben.
Sie berührte seinen Arm und fuhr leicht zurück.
"Ich hab was Falsches gesagt. Entschuldige."
„Nein, nein das hast du nicht. Es ist nur..."
Er schüttelte den Kopf.
„Ich muss mal einfach mal nachdenken und mein Zentrum finden. Ich...wir sehen uns später."
Er küsste sie auf die Wange und flüchtete geradezu aus dem Zelt.
"Aber..."
Sie atmete auf und sah zu Luan.
"Ich bin schon sehr doof, was? Was mach ich jetzt? Gleich ist das Meeting."
Er prustete. Er legte den Kopf schief und kicherte, lachte sie an. Brianna seufzte. Vielleicht hätte sie einfach still sein und ihn reden lassen sollen...
Nun fühlte sie sich grauenhaft.
"Ich bin super darin Leute zu vergraulen.."
Sie schluckte und legte ihn sanft in die Wiege.
"Heute Abend endet das. Und dann ist Emilian weg...und ich kann auf dich aufpassen, mein Schatz."
Sie fuhr über seine Wange und deckte ihn zu.
"Dann werde ich alles gerächt haben was ich liebte."
Luan gähnte und schmatzte etwas, schloss die Augen. Seine neue Mutter seufzte und fuhr sich über die Augen. Wenn sie nur wüsste was Caleb irgendwie falsch verstanden hatte..
Sie trat aus dem Zelt und sah sich um. Weg. Toll.
Seufzend lief sie zurück zu ihren Eltern. Wie dumm war sie denn? Sie war ihm zu nahegetreten. Wirklich zu nahegetreten. Sie hatte den Verdacht die ganze Zeit gehabt und es war nun wirklich kein Geheimnis, dass Caleb nicht seinen Eltern nachfolgen wollte. Nur anscheinend schien es einen anderen Grund zu geben, wieso er das nicht tun wollte..
Sie fasste an ihre Zöpfe und richtete ihre Mütze von ihrer Jacke. Sie würde nochmal mit ihm reden. Sie war seine Freundin und wollte nicht mit ihm streiten. Sie öffnete das Zelt, betrachtete das Hologramm und die Karte. Aber jetzt musste sie einen Krieg gewinnen.
Und das würde sie. Emilian würde sich noch wundern, was aus ihn zukommen würde..
###
Derweil hatte Caleb sich etwas mehr am Rand der Wälder zurückgezogen, wo er alleine gegen einen Baum saß und meditierte. Und dem Chaos und Durcheinander in seinem Kopf zu urteilen war das höchste Zeit. Sie waren zwar noch nicht lange hier, aber es war schon so viel passiert, dass er einfach sein Zentrum finden musste und vielleicht...vielleicht konnte er auch etwas mit seiner Meisterin in Kontakt treten. Ein Gespräch mit Depa würde ihm sicherlich guttun und außerdem konnte sie ihm helfen die ein oder andere Sache besser zu verstehen.
Und Depa war die großzügigste Frau die er kannte. Zumindest was das reden anging und auch das zuhören.
Er atmete aus und öffnete sein band komplett.
Er blendete alles um sich herum aus und konzentrierte sich allein auf die Macht. Auf seine Meisterin.
Meisterin? Depa, bist du da?
Nach einer kurzen Weile..
Du brauchst ja lange, um dich zu melden, Padawan.
Caleb lächelte und atmete erleichtert auf.
Hey, Meisterin. Wie ist es Zuhause? Steht noch alles? Tut mir Leid, aber hier ist einiges los.
Das glaube ich dir. Es steht alles. Und bei euch? Wie ist die Lage?
Kompliziert....
Caleb seufzte.
Wir sind dabei einen Plan umzusetzen, der Emilian stürzen wird. Die Wölfe haben Brianna und ich bereits gefunden, sie werden uns helfen. Aber während wir auf der Suche nach ihnen waren...wurde das Lager von Ants Leuten angegriffen und es gibt viele Verletzte und Tote. Zwei von Briannas engsten Freunden sind gestorben... Ant und Kida sind wohlauf, Brianna und ich auch, aber...
Aber was? Das hört sich schrecklich an. Wie lange braucht euer Plan zur Umsetzung? Sollen wir euch Hilfe schicken?
Nein, nein auf keinen Fall. Selbst wenn es was helfen würde, die würden unsere Hilfe nie annehmen. Glaube mir.
Caleb atmete tief aus.
Der Plan....na ja... Wir werden Emilians Anwesen stürmen und ihn überwältigen. Die Wölfe sind die Ablenkung für die Sicherheitskräfte und ich...ich habe vorgeschlagen, dass ich durch die Lüftungsschächte hineingelangen und ihnen die Tür mit der Macht öffnen kann. Es gibt da so einen speziellen Code der sich immer ändert, welcher die Tür öffnet und...
Die Macht benutzen? Caleb, Emilan hat deinen Vater erkannt. Wenn er dich erkennt haben meine Mutter und dein Vater ein dickes Problem. Bist du dir sicher, dass du das machen solltest?
Es ist die einzige Möglichkeit sicher reinzukommen, sie zählen auf mich. Zudem kann ich nur so helfen und Emilian wird danach gestürzt sein. Es wird nichts passieren, ich werde nicht erkannt werden.
Caleb schnaubte. Mal ehrlich was hatten die nur alle? Er musste doch nur eine Tür öffnen, mehr nicht..
Er hörte einen Moment gar nichts, dann..
Man sorgt sich um dich, um deine Frage zu beantworten. Mein Vater sagte einst, er würde den nächsten Aufzug nehmen und wurde gefangen genommen. Meine Mutter sagte, es sei nur ein Besuch bei ihrem Vater und sie wurde gefangen genommen. Ich und Ezra sind nur zum Tempel gegangen und waren bei Sinya. Caleb, Krieg ist nicht einfach. Man kann immer sowas sagen. Nur ob es in der Praxis anwendbar ist, sei dahingestellt. Ich bitte dich nur auf dich aufzupassen. Immerhin will ich nicht meinen ersten Padawan gleich verlieren, nur weil er sagte, es ist nur eine Tür. Vorsicht ist besser als Nachsicht, mein Padawan. Das solltest du aber besser wissen, wenn du ansatzweise bei mir aufgepasst hast.
Habe ich, Depa. Am Besten weiß ich es von Dad. Ich werde mich aufpassen, versprochen. Aber sie brauchen so meine Hilfe, anders werden sie mich nicht helfen lassen.
Caleb rieb sich den Nacken.
Aber...das ist nicht der einzige Grund wieso ich mit dir sprechen wollte. Es...es geht noch um etwas anderes. Wenn Emilian gestürzt ist...dann will Brianna hier bleiben. Auf Eshan. Und ich...ich weiß einfach nicht mehr was sie will oder ob ich sie fragen soll. Zudem jetzt Luan auch noch da ist und...
Warte, Moment, wer zum Teufel ist Luan? Sag nicht, dass du eifersüchtig auf einen Freund von Brianna bist.
Nein. Er...er ist...
Caleb schloss die Augen.
....mein Sohn.
Dein was?!
Er kniff die Augen zusammen.
Ich habe mich gerade verhört, oder?
Nein. Briannas verstorbene Freunde...hatten ein Kind. Briannas Freundin Naomi hat sich in ihren letzten Minuten gewünscht, dass Brianna das Kind aufzieht und sie seine neue Mutter wird. Und....und das ich sein Vater werde. Ich...ich habe ihr mein Wort gegeben und zugestimmt. Brianna und ich...haben nun einen Sohn.
Er konnte sich kaum ihr Gesicht vorstellen. Was würde sie sagen...und denken?
Das ist....unfassbar! Ich bin Tante, Caleb! Das sind wundervolle Neuigkeiten!
Dieser blinzelte.
Äh...eigentlich bist du schon... Warte Mal du hast nichts dagegen? Oder findest es...seltsam?
Warum sollte ich was dagegen haben? Ich liebe Kinder und Luan ist sicherlich ein ganz süßer. Zudem hat unsere Familie Erfahrungen mit Adoptionen, mein Lieber. Wie goldig! Ich freue mich so sehr für euch zwei! Das ihr euch so eine wundervollen Aufgabe zuwendet ist doch nahezu der Höhepunkt eurer Beziehung.
Wenn ich es wenigstens hinkriegen würde sie zu fragen...Aber ich glaube ich kann mir das sparen. Sie hat nicht mal darüber nachgedacht...
Moment. Über was? Das Heiraten?
Erraten. Wir haben jetzt ein Kind, aber ich glaube ich lass es einfach. Ich würde doch nur wieder alles kaputtmachen.
..Das wirst du nicht. Wieso solltest du es kaputtmachen?
Keine Ahnung. Sie weiß von meinem Vorhaben und denkt das ich das aus jedem Grund tun will, nur nicht um sie dann heiraten zu können. Und bei der Macht ich will sie heiraten.
Aber du musst ja nicht auf den Thron von Sabine verzichten um sie zu heiraten, Kleiner. Du müsstest das ja nicht. Du kannst dir nicht vormachen das es dir gefallen würde wie deine Mutter jeden Tag dazusitzen und neben einer Flasche Wasser und Saft die Arbeiten zu erledigen.
Caleb blinzelte.
Du....Moment du weißt es auch?! Woher....?
Caleb, denk mal etwas nach. Wir sind deine Familie.
Mum und Dad wissen es auch?!
Das kann ich dir nicht sagen, aber ich denke..
Das ist...Nein, nein... Das sollte keiner wissen. Das...
Er tat die Hände vor sein Gesicht.
Wieso? Was befürchtest du?
Das wird sie alle nur enttäuschen. Meine Eltern... Ich wollte verzichten für Brianna. Damit ich an ihrer Seite sein kann und wenn sie eines Tages Königin ist, ich ihr König werden kann. Anders könnte ich sie doch gar nicht heiraten.
Er seufzte leise.
Wobei daraus vermutlich eh nichts wird...
Sehe doch nicht alles so schwarz, Caleb. Du kannst sie heiraten, auch wenn du auf Mandalore sitzt. Außerdem...liebt sie dich. Sie muss doch auch mit dem allem klarkommen. Sie würde sich unsterblich auf einen Antrag freuen, das weiß ich.
Und was ist, wenn sie mich nicht heiraten will? Wenn ich damit unsere Beziehung kaputtmache? Ich kriege es ja noch nicht mal hin sie zu fragen...
Caleb, Zuko hat auch erst sich nicht getraut, aber er tat es. Und er ist da genauso schüchtern wie du gewesen, weil er sowas von seiner Kultur nicht kannte. Kleiner, du musst es wagen. Sie ist Brianna. Oder liebst du sie etwas nicht?
Natürlich liebe ich sie! Sie ist mir mit das Wichtigste in dieser Galaxis.
Caleb biss sich auf die Unterlippe.
Denkst...denkst du sie sagt ja?
Sie wird millionenfach Ja sagen. Es ist Brianna. Das Mädchen was du schon seit Kindertagen kennst.
Caleb überlegte einen Moment. Es stimmt ja, seine Meisterin hatte ja Recht. Sie hatten so viel zusammen durchgemacht und so viel erlebt, nun hatten sie auch noch einen gemeinsamen Sohn! Sie würde nicht nein sagen. Bestimmt nicht. Ihm war, als ob ein Stein von seinem Herzen gefallen wäre und er atmete erleichtert auf.
Du hast Recht. Ich muss es einfach wagen. Ich werde sie fragen, sobald alles vorbei ist.
Gern geschehen. Denk dran. Die Macht ist mit dir. Und mit ihr passen alle deine Familienmitglieder auf dich auf. Es kann nichts schief gehen.
Ich weiß.
Caleb drückte den Brief seines Vaters an sich.
Wie geht es meinen Eltern? Aber behalte das mit Luan bitte noch für dich, wenn Emilian geschlagen ist und ihr alle herkommt, dann sollen es erst alle erfahren. Oh man....ich Vater...
Du wirst ein guter Vater sein. Ein sehr guter sogar. Sehr gütig und fair. Vor allem liebend.
Caleb lächelte und gab einen warmen Stups an sie weiter.
Danke, Depa. Ich will mein Bestes geben. Nur...sie werden umfallen, richtig?
Darauf kannst du wetten.
Ich glaube...ich sollte jetzt wieder zu Brianna. Sagst du allen, dass es uns gut geht und ich mich bald richtig melden werde? Oh und sage Dad...das ich mich sehr über seine Nachricht gefreut habe und sehr berührt von seinen Worten war. Und...das ich endlich verstanden habe.
Er hörte ein Kichern.
Das werde ich. Möge die Macht mit dir sein.
Danke. Mit dir auch, Meisterin. Und Depa? Danke fürs Zuhören. Wirklich.
Worüber sie sich wieder amüsierte war ihm schleierhaft. Na ja aber sie war wenigstens nicht umgefallen bei Luans Erwähnung, also...
Gerne, Padawan. Immer wieder gerne.
Er lächelte und öffnete die Augen. Sein Herz fühlte sich viel leichter an und er war mit sich im Reinen, im Gleichgewicht. Caleb stand auf und unterdrückte ein Grinsen. Er freute sich jetzt schon auf die Reaktionen seiner Familie, sobald sie Luan begegnen würden. Doch zuerst musste er erstmal zurück zu Brianna. Sie würden das alles schaffen wie geplant und dann....dann würde er sie fragen. Schließlich gab es kein Versuchen.
###
Ohne große Änderungen und nur mit ein paar zusätzlichen Ergänzungen wurde der Plan das Anwesen zu überfallen beschlossen und würde bereits am nächsten Tag ins Leben gerufen werden. Und wenn alles klappte...würde Eshan schon am nächsten Abend wieder frei sein.
Es würde hoffentlich kein zu langer Kampf werden, doch darauf stellte sich der restliche Trupp von Antonis Leuten ein. Genau wie seine Familie selbst.
Brianna tätschelte Chiaras und Silvers Seite.
"Wenn es zu gefährlich wird flieht ihr."
Sie selbst war ebenfalls wieder in fester Rüstung und neuer Handschuhe gekleidet. Ihr Haar war noch fester und strammer gebunden. Wenn Caleb es sich genau überlegte hatte er mit Abstand die schönste Freundin und baldige Frau, der Galaxis.
Oh er hoffte so sehr, dass sie seine baldige Frau war. Bevor sie aufbrachen, hatten sie noch nach ihrem neuen Schatz gesehen. Caleb konnte es nicht erklären, aber Luan hatte schon einen ganz besonderen Platz in seinem Herzen. Sein Lächeln, seine Augen... Es würde dauern bis er sich an den Gedanken gewöhnt hatte Vater zu sein, aber um nichts in der Galaxis würde er das ändern.
Er lachte leise, als Kyber ihm über das Gesicht schleckte. Natürlich wusste der Wolf wieder über alles Bescheid und wollte das erste Enkelkind seines Schützlings unbedingt sehen, aber dass musste warten.
"Danke, ich freue mich auch."
Pass auf dich auf.
"Ihr werdet die Wölfe so gut es geht unterstützen", wandte Antonis sich an seinen General.
Er nickte.
"Natürlich, Sir. Achtet auf euch."
Sie gaben sich die Hand.
"Möge Nailimasari uns beistehen."
Kida drückte Antonis Arm und lächelte aufmunternd. Brianna ebenfalls.
"Wir müssen."
Caleb sah lächelnd zu Brianna. Er spürte es in der Macht, er hatte es im Gefühl, dass alles gutgehen würde. Und das am Abend schon alles wieder vorbei sein würde. Kida bemerkte Calebs Blick und beugte sich schmunzelnd zu ihrer Tochter.
„Liebling, da beobachtet dich jemand."
Sie blinzelte und sah zu Caleb.
Vorsichtig ließ sie Silver los und ging zu ihm.
"Bist du dir sicher, dass du das machen willst?"
„Absolut. Ich will doch nicht, dass mein Sohn mir eines Tages vorwirft, dass ich seiner Mutter nicht geholfen habe."
Er lächelte und tat seine Arme um sie.
„Hast du es deinen Eltern schon erzählt?"
"Nein. Ich werde es, wenn mein Vater aufatmen kann", gab sie zurück.
„Das ist eine gute Idee. Wobei wir beide unsere Familien damit umhauen werden, aber na ja..."
Caleb lächelte.
„Wie fühlst du dich?"
"Müde. Traurig. Alles ist etwas viel, aber ich freue mich, wenn es vorbei ist.."
Sie sah ihn an und lächelte schwach.
"Ich danke dir, das du da bist."
„Du musst mir nicht danken und schon gar nicht so oft. Ich bin immer da, wenn du mich brauchst und immer an deiner Seite."
Er umarmte sie und und hörte Kyber amüsiert schnauben.
„Gucke woanders hin, Flauschi."
Nein, die Aussicht ist gut so.
Brianna lächelte und fasste an Calebs Kinn, beugte sich zu ihm.
"Ich freue mich auf Ruhe und Frieden, mein Schatz.."
„Ich mich auch. Du, ich und...Luan. Dann...sind wir wirklich eine eigene kleine Familie."
Ihm entging nicht das Funkeln in ihren Augen, als er das sagte. Brianna legte ihren Kopf an seine Brust.
"Richtig. Unsere ganz kleine Familie."
„Ja. Nun wir drei."
Er tat seinen Kopf auf ihren und beide hielten sich einen langen Moment einfach nur fest. Dann war es schließlich Zeit aufzubrechen. Caleb küsste sie nocheinmal sanft.
„In wenigen Stunden ist alles vorüber. Versprochen."
Sie nickte.
"Wir sehen uns drinnen."
"Das werden wir. Und vergiss nicht unsere Vereinbarung."
Er lächelte.
„Ich werde dich schon überraschen."
"Wenn du gewinnst", gab sie zurück.
"Also.."
„Freue dich schon mal."
Er küsste sie auf die Wange und tat seinen Helm auf, dann schwang er sich auf Kybers Rücken.
„Gehen wir es an."
Brianna nahm ihre Mütze, zog sie über ihren Kopf.
"Bis bald, Mandalorianer."
Damit drehte sie sich um und ging zu ihren Eltern. Caleb sah ihr verträumt nach, als Kyber ihn anstupste. Der Padawan lächelte und strich dem Wolf über den Nacken.
„Ich habe es vor. Nachdem alles vorbei ist."
Er sah seinen Blick.
„Okay vorher siehst du den Kleinen noch. Einverstanden?"
Ich hoffe das für dich.
Kyber lief los. Caleb hielt sich gut fest und die Gruppe der Wölfe setzte sich in Bewegung. Abgesehen von Brianna, Caleb, Kida und Ant waren noch ein paar von Ants Besten Kämpfern dabei. Die Mission forderte nicht Stärke im Sinne einer Armee, sondern Schnelligkeit und Wendigkeit. Eine zu große Gruppe wäre dabei nur hinderlich und vor allem zu auffällig.
Brianna sah ihrem Freund nach, ehe sie sich mit der Truppe aufmachte.
"Bewegung."
Und es ging los. Die Wölfe trabten am Waldrand entlang.
Los. Beeilt euch.
Silver und Chiara trabten voraus.
Caleb tätschelte Kybers Hals.
„Seid vorsichtig, ja? Ich weiß, dass ihr das nicht zum ersten Mal macht, aber bitte gebt auf euch Acht."
Das werden wir.
Chiara drehte sich leicht zu ihm.
Und du solltest auf dich achten, junger Mann.
Caleb seufzte.
„Wisst ihr dafür das meine Eltern nicht hier sind, habe ich doch den Eindruck sie sind es. Ihr seid genau wie sie."
Unsere Arbeit. Silver. Geh voraus.
Die weiße Wölfin neigte den Kopf und ging voraus.
Achte bitte wirklich auf dich.
„Das werde ich, versprochen."
Caleb strich über Kybers Fell.
„Macht euch keine Sorgen um mich. Ich kriege das hin. Ich schaffe das."
Das wissen wir. Gesagt haben dürfen wir es trotzdem.
Die Wölfe wurden langsamer und Emilians...Anwesen kam in Sichtweite. Caleb schluckte, als er die Größe des Gebäudes sah und hielt Ausschau nach dem Lüftungsschacht, den er sich gemerkt hatte.
Er beugte sich leicht vor zu Kyber und wies an eine Stelle. Der Wolf knurrte leise und bewegte sich vorwärts. Caleb schluckte.
„Ich kann auch selbst dorthin laufen. Du musst mich nicht bringen."
Ich werde. Dort ist jemand. Zieh deine Waffen und lege sie nicht weg bis wir dort sind.
Caleb nickte langsam und zückte seinen Blaster.
„Okay, habe ich."
Gut. Und jetzt achte auf alles was sich bewegt. Sie sind weiß und greifen dich an.
Caleb nickte erneut und hielt seine Augen offen, seine Waffe war gezückt. Die Umgebung um den Lüftungsschacht ließ er nicht aus den Augen. Kyber zischte los in die Richtung der Schächte, während sie lautes Jaulen hörten und Schüsse gehen. Die Ablenkung hatte begonnen.
Caleb schluckte und machte sich auf seinen Einsatz bereit. Und der ließ nicht lange auf sich warten. Ein paar Wachen hatten ihn sofort ins Visier genommen und der Mandalorianer musste sich mit seinem Blaster zur Wehr setzen. Kyber verlangsamte sein Tempo nicht, sondern überrannte die Männer geradezu. Er hechtete voran und vor dem Luftschacht.
Geh rein!
„Passe auf dich auf."
Caleb kletterte von Kybers Rücken, entfernte das Gitter und krabbelte in den Schacht. Als er drin war, tat er das Gitter wieder zurück und begann weiter zu krabbeln. Der Schacht war etwas kleiner, als gedacht, aber er kam voran. Durch seinen Helm konnte er in der Finsternis sehen und durch die Pläne des Anwesens hatte er genau die Route im Kopf, die ihn zur Tür bringen würde.
Er musste dringend dort hinkommen, solange die Wachen abgelenkt waren. Er drückte sich durch und versuchte sein bestes sich durch den Schacht zu quetschen.
Vielleicht hatte Brianna nicht so unrecht gehabt. Aber durchziehen würde er es. Es schien Ewigkeiten zu dauern, als er endlich das dritte Gitter passierte und nach unten blickte. Erleichtert erblickte er die Tür und keine Wachen waren zu sehen. Er hatte die Konstruktion der Schächte in seinem Inneren durchlaufen und hatte keinen Zweifel. Er war an der richtigen Stelle.
Vorsichtig streckte er eine Hand heraus und konzentrierte sich auf die Tür. Er musste sie öffnen. Sich konzentrieren den Code zu lösen. Er befreite seinen Geist von allem weiteren Gedanken und konzentrierte sich allein auf die Macht, stellte sich den Mechanismus vor. Er hatte es schon oft getan, aber so wichtig war es noch nie gewesen. Jetzt tat er es für Brianna. Für seinen Sohn. Eshan. Für den Frieden.
Er hob die Hand und schob sie nach links hinweg. Er hörte das Klicken und sah wie die Tür sich öffnete. Caleb blinzelte und grinste breit unter seinem Helm. Er hatte es geschafft!
Endlich. Die Tür fiel auf und Echani eilten mit Schwertern herein, vorne Antonis, Kida und Brianna.
"Weiter zum Saal!", zischte er. Caleb klappte das Gitter auf und schlüpfte durch den offenen Schacht, landete direkt neben Brianna.
„Ich habe doch gesagt ich kriege es hin."
"Freu dich nicht zu früh, mein Freund."
Sie klappte ihre Klinge aus.
"Los."
Caleb schmunzelte unter seinem Helm und die Gruppe setzte sich in Bewegung. Niemand sagte etwas, sie waren ihrem Ziel so nahe wie noch nie. Wenn alles klappen würde, dann hätten sie es endlich geschafft. Antonis stieß die erste Tür auf, wobei Kida die ersten beiden Wachen niederschoss.
"Verteilt euch! Findet alles verwertbare über seine Unterstützer. Brianna, Kida, Cal. Mit mir."
Kida nickte ihrer Tochter und Caleb zu, die sofort folgten. Caleb zückte wieder seinen Blaster und wachsam bewegten sie sich weiter fort. Die Anzahl der Wachen variierte stark zu denen, die draußen waren. Offenbar hatte Emilian seine Leute hauptsächlich um das Anwesen platziert - was ihnen nun zur Gute kam. Denn jetzt würden sie zuschlagen. Brianna sah sich um und blockte eine Klinge ab, die Caleb fast erwischte.
"Na, na."
Sie parierte drei Schläge, ehe sie ihn entwaffnete. Er hob die Hände langsam an. Vorsichtig wies sie ihn in einen Raum.
"Da rein."
Caleb hielt seine Waffe auf ihn gerichtet und konnte bei Briannas Kampfkunst nur schwer an sich halten. Wieso musste das auch so attraktiv sein?
Kids kümmerte sich um einen Anderen und schlug ihn nieder.
„Weiter. Er muss hier sein."
Brianna schloss den Mann ein und seufzte.
"Männer. Die verstehen so schlecht."
Antonis hob eine Hand und ging weiter. Die halbe Echani folgte ihrem Vater, der eine Tür leise öffnete. Ein Saal erstreckte sich ihnen. Und Emilian saß auf einer Couch, von Wachen umgeben.
Caleb richtete seine Augen auf ihn. Das war er also. Der Kerl, der seine Oma belästigt und der seinen Vater ausgetrickst hatte. Und der Kerl, der gegen beide einen tiefen Hass hegte.
Emilian sah alles andere als überrascht auf und hob die Hände in einer Art spöttischen Geste.
"Antonis, Kida und nein meine bezaubernde Zukünftige. Ich freue mich euch zu sehen."
Caleb hatte alle Mühe nicht einzugreifen, als er Brianna so bezeichnete.
"Emilian."
Die Wachen erhoben ihre Schwerter gegen Antonis.
"Du sitzt schön faul auf deiner Haut. So kennen wir dich ja fast gar nicht."
"Ich muss doch meinen Luxus gewöhnen. Als König von Eshan hat man nur wenige Pausen."
Er trank ungerührt aus einer Tasse.
"Als man mir von Wölfen berichtete, hatte ich schon so eine Vorahnung. Allerdings überraschst du mich. Diesmal keine Jedi mit von der Partie?"
"Diesmal nur wir."
Antonis stellte seine Klinge auf den Boden, stemmte seine Arme darauf.
"Du hast die heiligen Stätte angegriffen und damit die Götter und Heiler entehrt."
"Nicht zu vergessen, den Mord an Unschuldigen", schnaubte Brianna, zog ihre Mütze ab. Emilian richtete sich förmlich auf, als er sie sah.
"Du meine Güte, es muss eine Ewigkeit her sein. Brianna, Schätzchen, was für eine wunderschöne Frau du geworden bist. Ich wusste ja immer, dass du dich gut als meine Frau machen würdest, aber jetzt.."
Kida knurrte und tat Brianna eine Hand auf die Schulter.
"Fasse sie nur einmal an und ich schlage dir den Kopf ab."
"Ah Kida. Wie immer voller mandalorianisches Temperament."
Er wandte sich an Ant.
"Ich bin enttäuscht, Antonis. Und hier dachte ich, dass du mir General Syndulla und den Herzog auf dem Silbertablett servieren würdest. Ich hatte mir wirklich mehr erhofft."
Caleb schluckte und war umso mehr dankbarer, dass sonst niemand mitgekommen war. Er spürte und sah förmlich den Hass in der Aura dieses Mannes, was seinen Vater und seine Großmutter betraf.
"Ich mache nie einen Fehler zwei Mal. Heute..endet das."
Er richtete sich auf.
"Ergebe dich, Emilian."
Brianna hob ihre Klinge.
"Ich übernehme auch gerne, Vater."
Kida hielt ihre Tochter zurück. Sie wollte nicht, dass ihre Tochter auch nur in die Nähe dieses Scheusals kam. Emilian lachte nur amüsiert auf und schnipste mit den Fingern.
"Euch ist sicherlich aufgefallen, dass ich nicht allein bin. Männer, kümmert euch um sie."
Antonis atmete aus, als sich vier nach vorne begaben. Er drehte die Klinge in seiner Hand.
"Ich auch nicht, Emilian. Ich bin nie alleine."
Er wies mit seiner Klinge nach oben. Woher sie auf einmal kamen, wusste Caleb nicht. Fest stand, dass nun der Rest der Truppe zu ihnen gestoßen war und den Raum von jeder Seite flankierten. Die vier Wachen konnten sich gar nicht darüber wundern, als Ant und Kida sich ihnen schon annahm. Brianna übernahm ebenfalls einen und einer...ging auf Caleb zu. Doch auch dieser wusste sich zu verteidigen. Emilian sah dabei zu wie seine letzte Verteidigung vor seinen Augen zerfiel.
Die Wachen gingen zu Boden bei den Schüssen und dem klirren der Schwerter. Brianna ging sofort auf ihn zu, doch er hob die Klinge selbst an. Sie hielt sich zurück.
"Leg das Schwert weg, Emilian."
"Ich werde mich nie ergeben. Ihr mögt mich zwar umzingelt haben, aber kampflos gebe ich nicht auf."
Er schnaubte bei Briannas Anblick.
"Meine Liebe, überlass das Kämpfen lieber denen, die etwas davon verstehen und nicht jeden Moment zusammeklappen können. Deine schlimme Krankheit, so etwas trauriges."
Caleb wollte ihm am Liebsten sein Lichtschwert in die Brust rammen.
Doch Brianna belächelte ihn.
"Ja. Ein krankes, dummes Prinzesschen."
Sie schlug ihm mit knappen vier Schlägen die Klinge aus der Hand.
"Schade oder, das es nicht funktioniert hat mich umzubringen, was? Schade, dass du deine Rache niemals vollenden wirst."
Emilian stand wie erstarrt da und blickte auf Brianna.
"Woher...wie konntest du...."
"Es ist vorbei, Emilian. Du bist geschlagen, ergebe dich, bevor wir zu anderen Methoden greifen", erwiderte Kida und hielt ihre Klinge auf ihn gerichtet.
"Ant, ich glaube bei dir liegt die Ehre. Hole dir deinen Thron zurück."
Antonis ging auf ihn zu.
"Ich, Antonis Ranai, Herrscher von Eshan kriege hiermit offiziell meinen Thron zurück. Ihr seid damit festgenommen und enthoben von euren Pflichten, als...was auch immer Ihr meintet vorzugeben. Ich habe einmal euch Gnade erwiesen. Ein zweites Mal wird das nicht passieren."
Brianna und Kida traten zurück, Caleb stand bei seiner Freundin und tat seine Hand an ihrer. Emilian lachte nur spöttisch.
„Willst du mich etwa töten, Ant? Wir wissen doch beide, dass du nicht das Zeug dafür hast. Und du willst Eshans König sein? Das Volk braucht einen wahren, starken Anführer, nicht so ein Feigling und Träumer wie du es bist!"
"Nun, Träumer haben die Galaxis so weit gebracht. Ohne die wären wir alle nicht da, wo wir sind."
Er umschloss fest den Griff.
"Emilian Karu. Ich verurteile euch wegen Hochverrats, den fast vernichtenden Mord an der königlichen Familie, versuchten Mord an Prinzessin Brianna Ranai Vizla von Eshan, Nötigung von General Hera Syndulla der Republik, Mordes an unschuldigen Echani, Zerstörung unserer heiligen Stätten, Körperverletzung und der unzählig anfallenden Strafen zum Tode. Gibt es noch etwas, was du loswerden willst, bevor du dich von dieser in die nächste Welt aufmachst?"
„Ja."
Er grinste und man sah den Wahnsinn in seinen Augen.
„Ich wünschte ich hätte deine Tochter schon viel früher umgebracht. Zusammen mit Syndulla und dem Jedi. Ohne sie wären meine Pläne niemals durchkreuzt worden! Ich wünsche ihnen, dass sie im Feuer des Jenseits verrotten."
Caleb nahm seinen Helm ab und hielt Brianna in seinen Armen. Es gab keinen Grund mehr sich zu verbergen. Es war vorbei. Brianna legte eine Hand an Calebs Brust. Sie betrachtete Emilian lange. Jede einzelne Sekunde.
Antonis sah ihn genau an.
"Dann wäre das Formelle geklärt."
Er hob seine Klinge an.
Emilians Augen weiteten sich, als er Caleb erfasste.
„Du...", knurrte er und Caleb drückte Brianna an sich.
„Ich. Und meine Großmutter und mein Vater hätten in jedem Fall deine Pläne durchkreuzt. Gegen sie kommt niemand an."
Er sah zu Brianna.
„Und gegen meine Prinzessin erst Recht nicht."
Sie sah leicht lächelnd auf.
"Danke, Emilian. Ohne dich, wäre ich niemals soweit gekommen. Denn dieser Mandalorianer, steht mir zur Seite und hat diesmal deinen Plan zunichte gemacht. Und es war dein letzter Plan gegen meine Familie. Es ist vorbei. Die Nacht darf aufziehen und Nailimasari wird heute nach am Meisten Strahlen. Für meine Familie und das freie Eshan."
Sie drückte Calebs Hand.
"Du wirst jetzt zahlen."
Emilian stieß noch einen Wutschrei aus, der im Raum umherhallte. Doch dieser verstummte augenblicklich, als Ants Klinge Bekanntschaft mit seinem Hals machte und sein Kopf auf den Boden rollte. Caleb drückte Brianna fest an sich und sah ihr in die Augen.
„Es ist vorbei. Es ist alles vorbei. Du hast es geschafft, Prinzessin."
"Nein."
Sie legte ihre Arme um seinen Hals.
"Wir haben es geschafft."
Antonis legte sein Klinge zu Boden und setzte sich gleich darauf auf die niederen Stufen. Kida setzte sich zu ihm. Sie sagte nichts, sondern fiel ihm einfach nur um den Hals und schmiegte sich an ihn. Ihre Erleichterung, ihre Freude, ihre Liebe für ihn war nicht in Worte zu fassen.
Caleb lächelte und zog Brianna an sich.
„Nein, du. Eshan kann sich sehr glücklich schätzen die beste Prinzessin zu haben."
Sie lächelte und hielt ihn sanft fest.
"Ich kann mich glücklich schätzen so einen wundervollen Teil meiner Seele zu haben. Dich.."
Antonis drückte Kida an sich.
"Wachen. Es ist vorbei. Wir werden diese Räumlichkeiten verlassen und erstmal draußen sehen, was wir zu tun haben. Es ist vorüber."
Diese nickten und verneigten sich vor dem wieder rechtmäßigen König und seiner Königin.
„Wie Ihr wünscht, Majestät."
Caleb und Brianna waren für einen Moment in ihrer ganz eigenen Welt und hatten nur Augen für den Anderen.
„Ich liebe dich."
"Ich dich auch.."
Sie lächelte und zog ihn mit sich. Sie wollte nicht hier sein, nicht bei dieser Leiche.
Alle verließen diesen Saal. Und zum ersten Mal seit Langem schien es wirklich war, zu sein. Die Sonne prasste ungehalten auf Eshan herab, während die Wölfe Emilians restlichen Anhänger eingekesselt hatten. Diese hatten gar keine andere Wahl, als sich zu ergeben. Ants Wachen lösten die Wölfe ab und kümmerten sich um die Verräter.
Caleb konnte kaum blinzeln, als Kyber ihn umwarf, ihn von Brianna riss und ihm quer über das Gesicht schleckte.
„Kyber..."
Du hast es geschafft, Junge.
Brianna lachte leise und wurde sanft von Chiara und Silver angestoßen.
"Hallo, ihr Süßen."
„Wir haben es geschafft. Wir alle zusammen."
Caleb lachte und ließ sich von dem Wolf knuddeln.
„Okay so wird mein Vater definitiv eifersüchtig."
Kida schmiegte sich an Ant und betrachtete ihre Tochter und ihren hoffentlich baldigen künftigen Schwiegersohn.
„Es ist endlich geschafft, Liebling. Wir sind frei."
"Ja...aber der Preis ist auf keinem Auge zu verkraften", murmelte er, sah sich um, die zerstörten Häuser...alles.
"Es wird lange dauern es wieder aufzubauen."
Brianna setzte sich erleichtert und zugleich müde auf den Boden.
"Sollte ich eifersüchtig sein?"
Caleb schaffte es sich zu bewegen und setzte sich zu ihr. Die Wölfe ließen sich um die beiden nieder und schmiegten sich zutraulich an sie. Caleb tätschelte Kybers Kopf, als er zu Brianna blickte.
„Du? Nein. Du musst auf niemanden eifersüchtig sein."
Er grinste.
„Na ja vielleicht bei Enja, aber das kann ich nicht versprechen."
Er lachte, als sie sich auf ihn stürzte.
"Du böser, gemeiner Idiot!", lachte sie und schlug auf seine Brust.
Caleb nahm ihre Hände und lächelte sie an.
„Du willst mich fertigmachen? Wirklich? Ich dachte wir wollten noch zu unserem Schatz."
Kida und Ant wechselten einen Blick. Was für einen Schatz?
"Danach mache ich dich fertig", schnaubte sie amüsiert.
„Ich darf das."
Antonis sah die beiden lange an.
"Gibt es etwas, was du uns sagen willst, Brianna?"
Kyber schnaubte amüsiert, als die beiden Verliebten sich etwas errötet vom Boden aufrappelten. Caleb kratzte sich verlegen am Kopf.
„Na ja wir sollten euch eventuell jemanden vorstellen."
Brianna rieb sich den Arm.
"Naomi und Zane sind tot, Mama..Papa. Ihr letzter Wunsch war...auf ihren...Sohn zu achten."
Sie legte einen Arm um Caleb.
"Das wir auf ihn achten."
Caleb schluckte.
„Na ja....das bedeutet ihr seid jetzt...Großeltern?"
Kida und Ant blickten sie einen Moment voller Unglaube an. Dann lachte Kida auf und drückte die beiden eng an sich.
„Großeltern! Ich glaube es nicht!"
Antonis lachte leise, als Brianna nach Luft schnappte.
"Du erzählst deiner Mutter, dass sie Großmutter geworden ist. Was denkst du denn, das sie dir eins überbrät?"
Brianna drückte vorsichtig ihre Mutter.
"Mama, Luft."
„Kida..."
Auch Caleb hatte Probleme Luft zu kriegen. Kidas Umarmung wurde lockerer, aber sie drückte beide noch immer.
„Ich fasse es nicht! Oh ihr beiden das sind wundervolle Neuigkeiten! Wir hatten eigentlich was anderes erwartet, aber das ist genauso schön!"
"Was denn genau, Mama? Würdest du bitte mich loslassen, ich habe noch einen Vater und..."
Antonis lachte und legte einen Arm um seine Frau.
"Wir freuen uns sehr. Wie heißt er denn?"
Brianna hob den Kopf, lächelte.
"Luan."
„Er ist ein wundervoller, kleiner Junge. Und er hat wunderschöne grüne Augen", erzählte Caleb und strahlte. Kida schmunzelte.
„Oh Sabine und Ezra werden umfallen. Wann können wir ihn sehen?"
„Sofort, wenn wir zurück sind. Die Wölfe wollen ihn auch sehen."
Caleb strich Kyber über den Hals.
"Wir müssen zudem zu den Stätten zurück. Raya achtet auf ihn."
Brianna sah sich um und seufzte.
"Das wird sehr lange dauern."
"Wir sind stärker als zuvor. Mach dir keine Sorgen. Das wird schon."
„Zusammen schaffen wir das. Ihr werdet sehen bald erstrahlt Eshan wieder im neuen Glanz."
Caleb nickte.
„Bestimmt. Außerdem wollte meine Familie kommen, sobald Emilian gestürzt ist. Sie wollen beim Wiederaufbau helfen und euch mit Gütern, Medizin und so versorgen. Ich kontaktiere sie sofort, wenn wir zurück sind."
Kida lächelte.
„Das ist wundervoll, Caleb. Wir sind dir zum großen Dank verpflichtet. Ohne dich hätten wir niemals Erfolg gehabt."
"Danke", wandte sich auch Ant an ihn.
"Es ist nicht selbstverständlich seinen Kodex zu brechen. Das wissen wir alle. Hoffentlich erfährt das keiner."
Caleb schüttelte den Kopf.
„Ich habe gar nichts gebrochen. Ich bin hier, weil ich Briannas Freund bin und ihr in jeder Hinsicht helfen wollte. Das hat nichts mit den Jedi zu tun. Außerdem bin ich im Wissen der Großmeisterin hier und da kann niemand etwas gegen sagen. Ich bin zwar ein Jedi - Padawan, aber nicht nur."
Er drückte Briannas Hand.
„Für mich war es selbstverständlich. Und ich freue mich sehr, dass ich euch helfen konnte."
Brianna lächelte.
"Danke."
Antonis legte seinen Arm um Kida.
"Lasst uns zu Raya. Wir haben gute Neuigkeiten zu verkünden."
„Und wir wollen euren kleinen Schatz sehen. Großeltern, ich glaube es nicht!"
Caleb und Brianna lächelten und drückten die Hand des Anderen.
„Dann los. Alle sollen von Eshans Freiheit erfahren."
"Bitte."
Sie legte eine Hand an seine Wange und küsste ihn sanft. Caleb zog sie an sich und erwiderte den Kuss zärtlich. Sein Herz bebte vor Aufregung.
Es ist geschafft. Und jetzt fehlt nur noch eines...
Wirklich nur eine Kleinigkeit..
Sie löste sich sanft von ihm.
"Komm."
Sie stiegen zurück auf die Wölfe und nahmen Kurs auf den Rückweg zu den Heilerstätten. Dort wo sie Luan erwartete...und mehr oder weniger den Beginn von einem neuen Anfang für Eshan und vor allem wie Caleb hoffte der Beginn einer gemeinsamen Zukunft.
Ihrer Zukunft.
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