137. Kapitel

"Und was genau ist das nochmal?", hakte Sabine nach, folgte Hera. Kanan war mit Ezra genau hinter ihnen, denn die Twi'lek hatte was vor.

"Wir holen ein paar Ersatzteile für meinen hübschen Jäger aus der Schule und zwei Kisten voller Magazin ab. Ich brauche deine Sprachkenntnisse dafür. Und die zwei hinter mir zum Tragen."

Sie wies auf die Jedi.

"Und wieso heute? Hera, ich hatte eine wichtige Konferenz. Meine Mutter wird mich umbringen."

"Wir sind rechtzeitig wieder da, mache dir keine Gedanken."

Sie berührte lächelnd die Schulter der Herzogin, die aufseufzte.

"Ich hasse es, wenn du das sagst."

"Ich weiß. Kommt."

„Jetzt werden wir schon zum Kisten schleppen abkommandiert. Toll", kommentierte Ezra und verdrehte die Augen. Kanan schmunzelte und stieß ihn sanft an.

„Du bist so ein Faulpelz. Hast du schon wieder einen Kater?"

Seit ihren..."Trinkunfall" hatte Ezra nichts mehr anders gehört. Und zwar auch noch von Anderen.

„Mum, Dad ärgert mich wieder!"

"Ich darf nichts sagen. Ich habe dir das letzte Mal schon geholfen."

Sie ging die Rampe hoch und hielt kurz inne.

"Ich habe im Übrigen eine Überraschung für euch. Im Gemeinschaftsraum ist sie."

Hera wies hinein, wobei Sabine eine Braue erhob.

"Echt jetzt?"

"Nun geht schon."

„Und dafür werde ich dir noch eins auswischen, Liebling", erwiderte Kanan grinsend und wuschelte seinem Sohn durch das Haar.

„Ach komm, Ezzy. Du warst doch danach wach."

Er murrte.

„Deswegen hat Max mir den anderen Tag verboten Saft zu trinken. Ich könnte es ja nicht vertragen."

Sabine berührte die Leiter und stieg langsam hoch, während Hera wissend lächelte.

"Wollt ihr nicht nachsehen?" 

Kanan sah sie amüsiert an.

„Liebling, lass die beiden doch. Wenn sie keine Überraschungen wollen.."

Ezra blinzelte und spürte eine sehr vertraute Signatur in der Macht.

„Nein...nein das ist nicht..."

Er rannte an seinen Eltern vorbei, kümmerte sich nicht um die Leiter und sprang mithilfe der Macht hoch.

Kanan stellte sich neben Hera.

„Wie früher weißt du das?"

"Hm, aber hey. Ich hoffe es gefällt euch. Dieser kleine Ausflug."

Kanans Arm legte sich um ihre Taille.

"Bist du sehr sauer wegen dem „Verrat"?"

„Mhm...sagen wir mal das die Macht so fair ist und dir vielleicht auch etwas gewährt."

Er grinste und küsste sie auf die Wange. Gleichzeitig hörten sie ein lautes Lachen.

„Wieso hast du nichts gesagt?!"

Hera schmunzelte.

"Mal sehen ob du überhaupt die Möglichkeit hast mich zu ärgern."

Sie hob warnend den Finger und stieg die Leiter hoch.

"Oh wir werden es sehen. Lass dich auch mal überraschen, General."

Kanan tat es ihr nach und folgte. Im Gemeinschaftsraum erwartete sie schon ein süßes Bild. Zeb knuddelte Ezra und Sabine.

„Dachte mir ich schaue mal vorbei."

„Und du hast nichts gesagt!", lachte Ezra und tat seinen Kopf in Zebs Fell.

"Es ist so schön dich zu sehen."

Sabine seufzte leise und lehnte sich an den Lasat.

"Wusste ich es doch. Schön dass du die Zeit hattest", wandte Hera ein.
„Und da wäre mein einschüchternder Lasat. Wir sind komplett."

Chopper piepte auf, wobei Hera sofort einen Finger hob.

"Entschuldige. Der strahlende Ritter auf Rollen."

Kanan, Ezra und Zeb schnaubten nur laut darauf. Na klar von wegen.

„Eine Mission wie in alten Zeiten. Die alte Crew ist wieder beisammen."

Zeb lachte.

„Und der Kleine ist immer noch der Kleinste."

„Zeb!"

Kanan schmunzelte und küsste seine Frau auf den Kopf.

„Jetzt hast du uns alle zusammen. Wie früher."

"Musste doch einer Mal machen."

Sie legte ihre Hand an seine Brust und lächelte ihn an. Sabine schmunzelte.

"Ach großer. Das ist echt gemein."

Der Lasat grinste und knuddelte seinen Bruder.

„Wieso? Von der alten Crew her wird er immer der Knirps bleiben. Er ist nun mal der Kleinste."

„Gar nicht."

Kanan bewegte langsam den Kopf.

„Doch da ist was Wahres dran. Du bist der Kleinste, Kleiner. Wirst du auch immer bleiben."

Sabine lächelten sah zu Her?

"Also, Spectre-2. wohin geht's?"
„Tiss'sharl."

"Och nein, ernsthaft? Die Sprache kann ich nicht sprechen."

"Keine Sorge. Der Kontakt kann eine andere, die du sprichst."

Sabine sah wenig begeistert sie an, dann zu den anderen.

"Dschungelplanet."

„Oh mal was Neues."

Ezra stieß Zeb gegen die Schulter und landete auf dem Boden.

„Ich bin nicht mehr klein."

Zeb grinste und wuschelte durch sein Haar.

„Von wegen. Du bist immer noch ein Knirps."

Kanan schüttelte lachend den Kopf und sah zu Hera.

„Tiss'shari? Oh das ist originell. Wie kommt's?"

"Ich hatte Lust und Laune auf einen warmen, kuscheligen Planeten."
Sie berührte seine Brust.

"Also gehen wir los nach Tiss'sharl."

„Na wenn der Captain das sagt, dann haben wir dem auch zu folgen."

Kanan drückte sie sanft. Zeb klopfte den beiden Jüngsten auf die Schultern.

„Wie in alten Zeiten. Hey, dann müssen auch die Kabinen so sein. Kleiner, ich hoffe du hast mich nicht zu sehr vermisst."

Ezra blinzelte.

„Woah Moment. Sabine und ich sind verheiratet, ich schlafe bei ihr."

Der Lasat grinste.

„Na ja aber wenn wir es so wie früher haben wollen.."

"Dann sind die alten Regeln tätig?", hakte Sabine nach.

Kanans amüsiertes Gesicht verlor sich.

"Okay, wenn ihr getrennt schlafen müsst, werde ich es mit Kanan auch. Das haben wir ebenfalls, bevor Depa da war."

Hera winkte ab.

"Wenn ich fliege schlafe ich eh nicht."

„Woah, Moment. Moment. Wir waren früher schon verheiratet und haben auch ab und an die Nacht dann miteinander verbracht. Wir machen es wie früher. Ja. Also Hera und ich zusammen, ihr alle drei getrennt."

Ezra und Sabine sahen sich an.

„Was?!"

"Oh nein. Das ist unfair. Ich bin verheiratet mit Ezra, ich habe das Recht mit ihm einen Raum zu teilen."

Hera und Zeb wechselten einen Blick. Super.

„Na Kids. Wir wollen das ja authentisch machen. Also Hera und Kanan zusammen. Sabine in ihrer, der Kleine in meiner."

Ezra schüttelte den Kopf.

„Erstens das ist unsere, zweitens sind wir verheiratet und drittens..ich bin vierzig!"

Der Lasat schmunzelte nur.

„Aber früher warst du es nicht. Also willkommen zurück, Mitbewohner."

Damit tätschelte er seine Schulter und ging Richtung Kabine. Chopper piepte sehr amüsiert.

„Waup -Wop!"

Hera drückte Kanans Schulter.

"Komm, Chopper. Ich muss einen Zeitplan einhalten."

Der Droide folgte ihr mit lachenden Geräuschen, während Sabine schnaubte.

"Toll."

„Das ist doch nicht euer Ernst!"

Ezra verschränkte die Arme.

„Wir sind seit zwanzig Jahren verheiratet! Hey!"

"Ich bin länger mit Kanan verheiratet!", kam es von Hera.

„Aber Mum..."

Kanan grinste nur und folgte Hera.

„Ihr habt Spectre- 2 gehört. Bereitet euch auf die Mission vor."

Höchst zufrieden ging er aus dem Raum. Ezra sah zu Sabine.

„Kommt nicht in Frage, dass wir uns an den Schwachsinn halten."

Sabine lächelte.

"Böse Gedanken?"

Der Jedi schmunzelte und zog sie zu sich.

„Vielleicht. Dann schleiche ich mich wieder heimlich zu dir? Wie früher?"

"Wie früher.."

Sie küsste ihn lächelnd und innig. Ezra erwiderte den Kuss und zog sie an sich.

„Mhm hat einen sehr interessanten Geschmack. So etwas Geheimes und Aufregendes. Macht mich richtig wuschig."

Zum ersten Mal seit langem...sah er sie ehrlich lächeln. Ganz ungezwungen und sehr glücklich. Sie legte ihre Stirn an seine.

"Bringt mich ganz in Stimmung.."

Ezra lachte leise.

„Das ist aber jetzt der denkbar schlechteste Zeitpunkt. Obwohl..."

Er grinste schelmisch.

„Wir sind eine Weile unterwegs. Und es sind alle an Bord...irgendwie gefällt mir dein...interessantes Denken, Wren."

"Ach, wieso? Du würdest doch nicht nein sagen, oder?", fragte sie.

"Was hältst du davon...wenn wir jetzt ganz unschuldig in deine Kabine gehen....und gegen ein paar Regeln verstoßen? Wie es aussieht bin ich heute wieder fünfzehn und du weißt ja.."

Er zwinkerte ihr zu.

„Das ist mir nicht erlaubt."

Sie schmunzelte etwas.

"Natürlich. Du kannst mir ja beim Farben sortieren helfen. Was daraus wird.."

"...dass werden wir sehen. Da kann alles passieren."

Ezra lächelte und nahm ihre Hand.

"Zeige mir doch nochmal eines deiner liebsten Kunstwerke. Oder...zeige mir doch gleich, was ich am Liebsten habe."

Sie lächelte nur und zog ihn mit sich.

"Okay."

Zeb, der in seiner und Ezras Kabine seine Sachen verstauten, wusste nicht wieso sein kleiner Bruder so ein breites Grinsen im Gesicht hatte, als er Sabine in ihre Kabine folgte und diese sich daraufhin schloss. Was hatte sein Bruder zu grinsen? Vor allem nach der Erneuerung der "Alten Regeln?"

Er kratzte sich am Hinterkopf. Hoffentlich machten die zwei nichts dummes...so hoffte er es doch. Zeb sah in die aufgeräumte Kabine und lächelte. Die alten Zeiten..

Er liebte das Leben auf Lira San mit Lilly und seinen Kids, keine Frage. Aber hier....hier war es doch eben ganz besonders. Schmunzelnd blickte er zu dem Bild, was Sabine von ihm und Ezra gemacht hatte. Das war schon ewig her... Wie jung sie da noch alle gewesen waren...und besonders sein kleiner Bruder. Er würde ihn zwar immer necken und oh das würde sich nie ändern....aber Zeb war unheimlich stolz auf Ezra. Er war so groß und so erwachsen geworden. Und er ähnelte in jeder Hinsicht absolut seinem Vater. Und es war wirklich eine ernsthafte Meinung von ihm. Genau wie Sabine. Sie waren alle erwachsen geworden. Und wer hätte gedacht, dass ihr Leben so verlaufen würde.

Das Sabine und Ezra mal zusammen landen würde war schon damals offensichtlich gewesen. Aber das sie es so weit bringen würden mit zwei wundervollen Kids...

Zeb schluckte bei dem Gedanken und schüttelte seufzend den Kopf. Hera hatte ihn natürlich informiert, was passiert war.

Es war...

Wieso musste das genau den zweien passieren? Wieso mussten grade Ezra und Sabine das Kind verlieren?

Es war schrecklich. Er wusste nicht mal wie er so richtig darüber denken sollte. Er wusste ja nicht mal, was die beiden dachten. Er hoffte nur, dass sie beide das zusammenüberstehen würden und sich nicht in Folge dieser Katastrophe entfremden würden. Am Anfang hatte es laut Hera so ausgesehen. Sabine hatte nur Arbeit, Caleb und Enja im Kopf hat, während Ezra sich abgeschottet hatte und nicht mal mehr gesprochen hatte. Aber nun....vielleicht war es schon viel besser geworden? Vielleicht..?

Er hörte ein Stöhnen aus Sabines Kabine und seine Ohren stellten sich auf. Er drehte sich leicht zur Kabinentür. Sollte er...nein. Das wollte er seinen Augen nicht antun...obwohl den Ärger...wäre interessant. Und sollten die beiden nicht....oh war das nicht das gefundene Fressen? Kanan und Hera würden das besonders toll finden. Er schmunzelte, ging langsam in Richtung Cockpit, hielt dann aber inne...wenn sie sich gerade wieder näher kamen....sollte er es dann nicht lassen nach dieser harten Zeit..?

Obwohl....konnte er das einfach geschehen lassen? Früher hätte er bei solch einer Gelegenheit nicht nachgedacht...

Na ja, aber die Situationen waren damals auch andere gewesen.

Wie zwei Gefühlsmännchen saßen auf Zebs Schultern und zerrten an seinen Nerven.

Sollte er...? Ah Karabast, es war mehr als verlockend.

Aber dann saß da das Gewissen.

Zeb kratzte seinen Hinterkopf.

Die Zeit war noch lang...vielleicht ergab sich eine weitere Möglichkeit.

Wobei....es war die Perfekte.

Zeb schnaubte. Das war wirklich schwierig. Vielleicht sollte er den beiden Spectres einfach einen subtilen Hinweis geben?

Das würde doch schon reichen. Grinsend ging er langsam ins Cockpit, wo Kanan sich mit seiner Frau unterhielt, die das Schiff in den Orbit steuerte.

Chopper stand in der Ecke und betrachtete die ganzen Instrumente.

"Wir müssen aufpassen, okay? Ich habe keine Ahnung wie sie bei Jedi reagieren. Lass also dein Lichtschwert hier. Und sage das deinem Sohn auch noch."

"Meinem Sohn? Oh wenn er so einen Unsinn fabriziert, dann ist er wohl immer meiner?"

Zeb lehnte sich in den Rahmen der Tür. Oh das würde sich nie ändern.

"Na ja....im Moment ist er besonders dein Sohn."

Hera sah zu Zeb.

"Ist er in der Küche? Bitte nicht. Ich liebe ihn sehr, aber..."

Sie betätigte einen Knopf.

"Chopper, gib mir mal kurz die Daten. Ich muss den Hyperraumsprung berechnen."

Zeb grinste.

"Na ja...Küche nicht wirklich. Obwohl er sich gerade...schon etwas bedient.."

Das musste als Hinweis reichen.

Kanan blinzelte und sah fragend zu Hera, dann zu Zeb.

"Bedient? Stellt er schon wieder etwas an?"

Chopper rollte zu Hera, die ihr Padmè anschloss.

"Sehe am Besten nach", murmelte sie nur und gab die Koordinaten ein.
„Wir springen gleich."

Kanan seufzte und stand auf.

"Alles klar, ich schaue mal nach ihm. Manchmal kann man ihn keine 10 Minuten alleine lassen."

Zeb hob nur die Pranken.

"Wenn du meinst..."

Kanan ging an ihm vorbei, während Hera den Schalter betätigte und den Hebel nach vorn zog. Die Sterne verzogen sich und das Schiff trat in die Lichtgeschwindigkeit. Chopper piepte und drehte sich im Kreis. Die Twi'lek sah auch lächelnd in den Hyperraum, doch ihr Blick trübte sich etwas, als sie an Depa dachte. Irgendwas stimmte da nicht und seit Tagen ging sie ihr aus dem Weg. Das war komisch, normalerweise redeten sie viel mehr. Sie hatte einen Verdacht, ja. Aber...würde sie dann nicht zu ihr kommen? War sie nicht vertrauenswürdig genug?

Weiter nachdenken konnte sie nicht, als sie die Rufe hörte.

Zeb grinste nur und verschränkte die Arme.

"DAD!"

"Was macht ihr da?!"

"RAUS HIER!"

"Moment wart ihr gerade..."

"DAD, RAUS!"

Hera stand langsam auf. Was sollte das jetzt..

Sie sah Zebs Grinsen.

"Oh Zeb.."

Er zuckte die Schultern.

"Tut mir Leid, konnte nicht widerstehen.."

Sie lugten in den Gang, wo Kanan halb fassungslos vor Sabines Kabine stand.

"Ezra, Sabine! Das..."

Der Lasat hob lachend eine Augenbraue, als sie Sabines Blaster erkannte.

"Ups..."

"Raus. Sonst warst du ein Jedi und wir fangen ganz von vorne mit dem Training an, wo ich dich diesmal fertig mache."

Kanan hob die Hände und ging aus der Kabine.

"Moment, ihr sollt nicht.."

"Dad, verschwinde. Sonst garantiere ich für nichts", hörte man Ezras sehr leise, aber gefährliche Stimme. Dann knallte die Kabinentür zu und Zeb brach in lautes Gelächter aus. Hera setzte sich seufzend hin.

"Oh Zeb.."

"Was? Wir haben doch gesagt wie in alten Zeiten."

Kanan kam langsam ins Cockpit zurück und war knallrot im Gesicht.

"Zeb....ich bringe dich um."

Die Twi'lek schüttelte den Kopf.

"Das war ziemlich gemein. Aber beunruhigend ist es auch, das wir kaum zehn Minuten hier sind..."

Sie schüttelte sich etwas.

"Kaf. Ich brauche Kaf. Kanan?"

"Ich brauche was Starkes. Bitte, Hera. Bitte. Das...nein."

Der Lasat grinste.

"Ach...waren sie beschäftigt?"

Kanan sah sehr langsam zu ihm.

"Ein Wort. Lauf."

Hera schob sanft Zeb aus dem Cockpit, um ihn zu retten und Kanan zu besänftigen.

"Irgendwann wird das dein Tod sein", gab sie warnend an Zeb weiter.
„Ezra und Kanan mögen sowas gar nicht, und die sind ungefährlich. Aber um Sabine solltest du dich sorgen."

Das Grinsen verschwand aus dem Gesicht des Lasats. Oh da hatte er ja gar nicht dran gedacht...

"Karabast."

Hera schloss die Tür, ehe sie in die Rauferei von Kanan und Zeb gezogen wurde. Sie hörte das Raufen und schüttelte den Kopf.

Der Alltag war zurückgekehrt.

Aber....vielleicht war es ja genau das, was ihr Sohn und Sabine brauchten nach dieser schweren Zeit?

Einfach...Ghost Crew-Alltag.

....mit den normalen Überraschungen und dem berüchtigten Chaos.

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"Ezra, lege das Lichtschwert in die Kiste", wiederholte Hera richtete ihre Weste.

"Pronto."

"Oh nein. Ich muss meinem Vater noch eine gehörige Lektion erteilen", knurrte der Jedi und warf Kanan einen sehr finsteren Blick zu. Dieser hob die Hände.

"Lass das lieber an Zeb aus, der hat mich zu euch geschickt."

"Du bist aber reingekommen, obwohl die Tür verschlossen war."

Sabine band ihre Haare zusammen und nahm ihren Helm zu sich. Ihr Dunkelschwert legte sie hinein.

"Gut aufpassen. Das Ding leitet mein Volk. Wenn das weg ist habe ich wahrscheinlich bald keinen Kopf mehr."

Hera seufzte und nahm Ezra sein Schwert ab.

"Ich will keine Probleme."

Sie legte es in die Kiste.

"Mum, hey..."

Ezra verschränkte beleidigt die Arme.

„Wieso sagst du dazu nichts?"

"Ich weiß nicht wie diese Reptilien sind und schon drei Mal nicht wie sie auf Jedi reagieren. Und bevor mir hier zwei verschwinden.."

Sie hob die Kiste an und schob sie in den Schacht, schloss das Gitter.

"Gehe ich auf Nummer sicher."

"Ich meinte eigentlich wieso sagst du nichts darauf, was Dad veranstaltet hat", gab ihr Sohn muffig zurück. Kanan hob die Hände.

„Bedankt euch dafür bei Zeb. Nebenbei bemerkt, wir waren kaum zehn Minuten an Bord und schon habt ihr gegen Regel verstoßen."

„Welche dummen Regeln?! Sabine und ich sind seit zwanzig Jahren verheiratet!"

Hera seufzte auf.

"Könntet ihr bitte beide damit aufhören!"

Stille. Sie schnaubte.

"Ich hab Besseres zu tun als das zu diskutieren. Wir gehen jetzt."

"Ich fasse es nicht, dass du nichts dazu sagst, Mum! Das war total gemein!"

Kanan beugte seinen Kopf zu Zeb.

„Ich schwöre dir, dass du das zurückbekommst."

Der Lasat grinste.

„Wieso? War doch nur richtig. Ein Regelverstoß ist immer zu melden", ahmte er Kanans Stimme nach.

Sabine gab Zeb und Kanan einen Klaps auf den Hinterkopf.

"Ich werde euch noch mal umbringen. Versprochen."

Hera seufzte auf.

"Ezra, bitte. Verhaltet euch nicht wie Kinder. Davon habe ich täglich fünfhundert um die Ohren."

"Ach ja klar. Aber wenn wir so etwas bei euch gemacht hätten, dann hätte ich jetzt die Aufgabe die Ghost zu putzen und zwar mit einer Zahnbürste", gab Ezra verstimmt zurück. Kanan seufzte und blickte zu Sabine.

"Es war Zebs Schuld, nicht meine."

"Trotzdem bist du reingekommen."

"Ach Ezra", murmelte Hera.

"Du bist einfach unfair, Mum. Aber war ja klar. Hätte ich was gemacht, dann wäre ich dran gewesen. So wie immer."

Ezra war nicht nur wegen der Aktion seines Vaters verstimmt. Nein, denn durch diese Aktion waren Sabine und er unterbrochen worden und das war die erste richtige körperliche Annäherung gewesen, seit....seit Cham nicht mehr bei ihnen war. Kanan seufzte.

"Können wir uns nicht mal zu Abwechslung auf die Mission konzentrieren? Ezra, sei nicht so zickig. Das ist kein Weltuntergang, ich habe mich doch entschuldigt."

"Reicht scheinbar nicht. Hey."

Hera legte ihre Hand auf Ezras Schulter.

"Macht euch keine Gedanken. Zeb und Kanan werden freiwillig die Güter übernehmen."

Die beiden sahen sich an. Zeb blinzelte.

"Moment, Hera, dass.."

Kanan stieß ihm in die Seite. Lieber Güter schleppen, als andere Bestrafungen von seiner Frau.

"Wird erledigt, Liebling."

Ezra sah sie nicht an, sondern zuckte nur die Schultern. Wenn er ganz viel Glück hatte, dann würde Sabine sich wieder zurückziehen und es würde Ewigkeiten dauern bis sie einander wieder so nahe waren. Aber das konnte er natürlich nicht laut sagen. Hera seufzte.

"Also los."

Sabine folgte ihr und band ihre Haare zusammen dabei. Ezra sah ihr sehnsüchtig nach. Er sehnte sich so sehr nach ihr, dass es wieder wie vorher wurde. Das sie wieder richtig lächeln konnte und sie sich wieder so nahe wie zuvor. Das sie das letzte Stück wirklich schafften. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Zeb ihm auf die Schulter klopfte.

"Ach komm, Kleiner. Euch beide kann man doch jeden Tag so erwischen. Ist doch nichts Neues."

Ezra schnaubte. Kanan drückte seine Schulter.

"Tut mir leid, nochmals."

"Wenn ihr Vollpfosten verhindern wollt, dass alles wieder wie früher zwischen uns ist, dann seid ihr mehr als gut dabei", zischte Ezra ihnen zu und stapfte Sabine und seiner Mutter nach. Zeb kratzte sich am Kopf.

"Okay, vielleicht war das doch nicht soooo ne gute Idee..."

"Ja...war es scheinbar nicht."

Kanan seufzte auf.

"Oh je.."

"Ich dachte bei den beiden ist wieder alles okay? Ich meine...komm das kann doch nicht anders sein."

"Na ja..Sabine ist da nicht so einfach. Du kennst sie doch. Mit Verlust geht sie ziemlich schlecht um."

Zeb ging langsam ein Licht auf.

"Und seitdem sie... Also haben sie das erste Mal wieder....Karabast."

Der Lasat seufzte.

"Bedeutet....dass er erstmal sehr sauer sein wird und wenn wir Glück haben er uns nicht umbringt?"

"Ja.."

"Kanan! Zeb! Kommt jetzt runter!", rief Hera. Beide Männer wechselten einen Blick und machten sich langsam auf dem Weg.

"Irgendwie wird das. Der Kleine kann doch nicht ewig wütend deswegen sein....oder?"

"Kommt drauf an. Aber viel tun kann er jetzt nicht."

Kanan stieg die Leiter runter, Sabine zog grade ihren Helm auf.

"Wir müssen ein Stück gehen", wandte Hera ein.

"Wunderbar, wir dürfen auch noch laufen", kommentierte Ezra genervt und betrachtete seinen Blaster.

Korrektur. Vielleicht würde er doch etwas länger verstimmt sein, als es eigentlich normal der Fall war. Hera sah etwas hilfesuchend zu ihrem Mann, der nur die Schultern zuckte. Sie konnten nichts machen, so viel stand fest. Sabine legte ihre Hand an Ezras Arm.

"So schlimm wirds nicht. Komm."

Sie nahm ihn etwas zur Seite und verschränkte ihre Hand mit seiner. Kanan seufzte leise und tat Hera einen Arm um.

"Das wird schon. Konzentrieren wir uns erstmal auf die Mission. Und hoffentlich nebenbei keine bösen Überraschungen zu erleben."

"Waup - Wop."

Zeb schnaubte.

"Der Blecheimer hat Recht. Das wäre allerdings unnormal."

"Das werden wir herausfinden."

Hera legte ein Pad in ihre Tasche. Dann öffnete sie die Rampe, als Hinweis darauf, dass es nun Zeit wurde. Wie früher folgte ihre Crew und die Spectres verließen das Schiff. Es schien fast so wie früher zu sein.... - nur mit dem Unterschied, dass sie keine Sturmtruppen mehr fürchten mussten. Und dass sie alle älter geworden waren. Und...nun gut reifer traf auf manche zu, aber noch längst nicht auf alle. Die Stadt war umgeben von Dschungel. Nur Straßen in einer Art von Plattformen, zogen sich hindurch zu den hellen, modernen Gebäuden. Die reptiloide Spezies, die auf diesem Planeten lebte, war ein intelligenter Waffenbauer. Sie hatten großartiges Talent im Handeln und im Waffenexport. Was gut oder schlecht war- kam ganz drauf an. Viele Tiss'shar gingen an ihnen vorbei, die komisch die Crew anschaute. Ihre Zungen schnellten ab und an heraus. Es waren große Wesen, die einen langen Hals hatten, grüne, schuppige Haut und eine langgezogene Reptilschnauze. Ein langer Schwanz hing ihnen hinterher, während ihre drei Finger mit scharfen, dicken Krallen versehen waren. Sabine schnaubte leise.

"Wieso noch gleich hier?"

"Weil er es wollte. Bitte, Sabine. Ich finde das ja auch komisch, aber das bringt uns nicht weiter."

"Doch. Das Weite zu suchen", zischte die Mandalorianerin.
„Diese Dinger könnten uns anspringen und sofort fressen."

"Das tun sie aber nicht. Solltest du nicht als Herzogin mehr Vertrauen schenken?"

"Na danke, dann würde ich höchstwahrscheinlich schon tot sein."

"Ich stimme Sabine zu, Liebling. Wir sollten wachsam sein. Diese....netten Gesellen sehen nicht wirklich freundlich uns gegenüber aus", raunte Kanan Hera zu und Wachsamkeit lag in seinem Blick. Er konnte förmlich spüren wie die Macht ihnen zurief, dass sie umkehren sollten. Hier waren sie alles, aber besonders nicht willkommen. Ezra sah sich um und kam nicht umhin dieselben Bedenken wie seine Frau und sein Vater zu haben. Er traute diesen Wesen nicht und er hatte das Gefühl sich ohne sein Lichtschwert schutzlos zu fühlen. Wieso hatte man ausgerechnet mit denen ein Handel? Hätten es nicht freundliche Personen ohne spitze Zähnen und Krallen sein können? Und die nicht so einen Blick darauf hatten, als ob man sie jeden Moment aufschlitzen wollte?

Zeb schnaubte.

"Hera, ich glaube das war keine so gute Idee. Die sehen nicht besonders freundlich aus.."

"Ich kann euch aufheitern, der Kontakt ist kein Reptil."

"Sollen wir uns jetzt etwa besser fühlen?"

Ezras Blick blieb einem Kind dieser Spezies hängen. Trotz seines gefährlichen Aussehens war er mit der Einzige, der die Fremden nicht mit Misstrauen und teilweise Abscheu ansah. Nein, sein Blick triefte eher vor Neugier und Überraschung. Erstaunen zeichnete sich in seinem Gesicht ab. Womöglich bekamen diese Tiss'shar nur sehr selten Besuch. Der Jedi lächelte dem kleinen Kerl zu, doch dessen Mutter, die danebenstand, zog ihren Sohn an sich und warf ihm einen warnenden und zugleich tödlichen Blick zu. Zeb nahm Ezra an der Schulter und stupste ihn nach Vorne.

"Nicht stehenbleiben, Kleiner. Dieses Mal gehst du uns nicht verloren oder richtest dein übliches Chaos an."

Hera seufzte.

"Und du bleibst auch hier, Zeb. Das letzte Mal ist ein Jäger in die Luft gegangen des Imperiums. Wenn du die aufhetzt, dann kannst du dir Sorgen machen."

Sie richtete ihren Kragen und sie gingen ein paar Treppen hinunter, bevor sie vor einer Art Café standen. Ezra rempelte seinen Bruder an.

"Also ist es nicht mein typisches Chaos. Ich richte nie Ärger an."

Kanan schüttelte nur den Kopf. Darüber sollte man lieber schweigen. Er zumindest. Stattdessen besah er sich mit Hera den...Treffpunkt?

"Treffen wir hier deinen Kontakt?"

"Anscheinend?"

Sie nahm ihr Pad aus der Tasche und sah verwirrt darauf. Sie scrollte umher und ging ein paar Schritte zur Seite. Manchmal fragte sie sich, warum sie sich auf sowas einließ. Es waren nur Magazin und Ersatzteile, wieso machte der Typ so ein Drama daraus? Okay, sie wollte die Reise auch gerne machen, um Sabine und Ezra abzulenken, aber...

Sie ging ein paar Schritte, als sie die Gasse erblickte. Die Twi'lek seufzte und ging dort entlang.

Kanan folgte und seufzte innerlich auf. Eine dunkle, leere Gasse. Wow. Was konnte da nur schiefgehen?

"Haltet die Augen offen", richtete er sich an die übrigen Spectres. Zeb rempelte Ezra zurück.

"Alles klar, kid. Halte deinen hübschen Kopf lieber Mal aus der Schusslinie raus, zur Abwechslung mal."

Er tätschelte ihm den Kopf und folgte Sabine, die Kanan und Hera nachging. Ezra verschränkte die Arme und seufzte.

"Ich mache keinen Ärger, der kommt von allein zu mir", murmelte er leise.

"Das hab ich gehört", sagte Hera und sah sich an einer Kreuzung um, bis sie die fünf Kisten entdeckte. Sofort ging die Pilotin darauf zu. Sie berührte die Kisten, wo sie ihren Namen darauf fand.

"Das ist wirklich komisch. Wo ist..."

Sie sah einen Aqualishaner hervorkommen. Er hielt seine Hand am Holster fest. Die vier Augen starrten hera warnend an und seine Hauer klapperten aneinander. Seine Hautfarbe war bräunlich und besaß kein Haar.

"Wo ist Tiko?", hakte Hera nach.

Sabine überlegte kurz und übersetzte sofort. Ein klappern und knirschen kam zurück, was die Mandalorianerin stutzig machte.

"Verhindert. Er meinte, er solle dich hierherbringen. Er vertraut deinem Kontakt zur Republik nicht, wegen seiner...nicht sehr freundlichen Geschäfte."

Kanan nahm Hera an der Schulter.

"Wenn unser Kontakt verhindert ist, dann hat sich das wohl für uns erledigt."

Ihm behagte die Situation nicht eine Sekunde lang. Wer wusste schon, was dieser Kerl vorhatte? Und wieso Tiko nicht erschienen war?

Ezra blickte hinter sich, als er spürte das die Macht ihn warnte. Doch er sah niemanden. Aber das hatte nichts zu bedeuten.

"Ähm Spectre - 2?"

"Dann muss ich aber wieder Wochen warten auf das Magazin und ich muss die Wedge bringen", wandte sie ein.

"Gleich, Ezra."

"Aber..."

"Einen Moment, kid", erwähnte Kanan und sah zu Hera.

"Das ist mir tausendmal lieber, als wenn wir mit einem sprechen, den wir nicht kennen. Wer weiß schon, was mit Tiko wirklich ist?"

Ezra blinzelte, als er eine Gestalt auf dem Platz sah, die vor der Gasse stand. Dessen Augen schienen direkt in seine zu blicken und ihm entging nicht das miese Gefühl, was er sofort bei dessen Anblick verspürte.

"Spectre - 2, Spectre -1, wir sollten vielleicht..."

"Er ist auch ein Aqualishaner, aber..."

Hera hatte ein dumpfes Gefühl. Sabine drehte sich um.

"Oh verdammt."

"Runter!", rief Kanan, bevor er es spürte. Schüsse glitten an ihnen vorbei, als sie sich gerade noch rechtzeitig auf dem Boden kauerten. Der Aqualishaner schien irgendetwas zu fluchen, was nur Sabine verstehen konnte. Ezra handelte als Erstes, dachte nicht darüber nach, sondern hörte auf die Macht. Er tat das Erste und Einzige was ihm einfiel...er streckte die Hände aus und brachte den Schützen mit einem Machtschub zu Boden.

"Er ist ein Verräter!", schnaubte Sabine zog ihren Blaster und schoss auf ihn. Er verschwand um die Ecke, während Hera und Kanan aufstanden.

"Ich bin langsam zu alt für sowas."

"Wir sollten abhauen", wandte Sabine ein und schoss einem mit einem perfekten Schuss in die Brust.

"Dann lasst uns doch die Kisten mitnehmen."

Hera sah in eine hinein und tatsächlich war die gewünschte Ware drin. Doch was war mit ihrem Informant?

"Chopper, mach die Ghost fertig!", schnaubte sie in den Komlink.

"Waup - Wop!"

Zeb nahm eine Kiste.

"Ich sage ja wie in alten Zeiten."

"Das sollte ich eher sagen, Liebling. Ich bin etwas älter, als du", wandte sich Kanan an Hera.

"Aber verschwinden ist ne gute Idee."

"Gut, Ezra und ich machen den Weg frei", wandte Sabine ein.

Hera hängte zwei Kisten aneinander, aktivierte den Knopf, wobei sie anfingen zu schweben.

"Na ja wir geben unser Bestes."

Ezra und Sabine nickten sich zu, dann liefen sie voraus, wobei der Jedi seinen Blaster zückte. Kanan nahm Hera die Kisten ab.

"Sollten wir ja eh tun. Komm."

Sie verdrehte die Augen und nahm noch die letzte, ehe sie losgingen. Sabine sah um die Ecke und griff nach einem Arm. Mit einem Ruck landete der Angreifer gegen die Gassenwand. Ezra zielte auf einen weiteren Schützen und schoss diesen in die Schulter. Der Kerl schrie etwas und er konnte förmlich erraten was es war.

"Liebling, die schreien nicht zufällig alle Jedi oder?"

Das gleiche Wort kam von einem Anderen, den Sabine abschoss.

"Wie kommst du da drauf?", fragte sie. Er hörte genau ihr Lächeln.

"Nur so ne Intuition. Achtung..."

Ezra streckte die Hand aus und schleuderte einen Weiteren mit einem Machtstoß zurück.

"Damit wäre unsere Tarnung aufgeflogen, tja zumindest meine. Ich könnte jetzt sehr gut mein Lichtschwert gebrauchen, aber nein.."

"Nie wieder. Da wart ihr noch vorsichtiger damals", beschwerte sich Hera und ging an ihnen vorbei. Sie mussten sich beeilen, bevor Beamte hier auftauchten. Denn das wollte sie sicherlich nicht erklären.

"Na ja das ist so das allzu typische Chaos von früher, wenn du mich fragst", gab Kanan zurück und sie liefen Ezra und Sabine nach. Diese räumen wortwörtlich den Weg für sie frei und irgendwie....begann es ihnen auf eine verrückte Art und Weise Spaß zu machen. Der Nervenkitzel, das Adrenalin...die Flirterei.

"Eins muss ich dir lassen du kannst noch genauso ins Schwarze treffen wie früher", gab Ezra zurück und hatte schon wieder einen getroffen.

"Rexs Training hat ja doch was gebracht, was?", hakte sie nach und stellte einem das Bein. Sie sahen aus der Gasse und steckten die Blaster weg.

"Beeilung."

"Rex? Ich glaube eher, dass war dein Werk. Du hast wohl etwas auf mich abgefärbt und mir etwas mit der Treffsicherheit geholfen."

Ezra zwinkerte ihr zu, lugte um die nächste Ecke und machte die nächste Straße mit seinem Blaster und einem weiteren Machschub frei. Zeb stöhnte.

"Könnt ihr nicht wann anders flirten?"

"Ezra, zügle dich. Die Zivilisten", gab Hera zurück. Die Reptilien machten sich förmlich aus dem Staub.

"Ich weiß wie ich arbeite und außerdem habt ihr ja nichts geschnallt, als man euch warnen wollte", gab ihr Sohn zurück und winkte sie durch. Kanan seufzte genervt und sah zu Hera, während sie weiter liefen.

"Glückwunsch, er ist jetzt auf uns beide sauer."

Hera sagte nichts darauf.

"Chopper, bist du soweit? Ich glaube wir haben versehentlich uns Kopfgeldjäger aufgehaltst."

"WAUUP?!"

"Das normale Chaos, Chop", erwiderte Kanan und sah einen von den Echsen auf dem Dach. Der direkt den Blaster auf Ezra gerichtet hatte. Der Jedi zückte seinen Blaster und schoss einen Tiss'shar ab.

"Falsches Ziel", kommentierte er kalt.

Zeb sah sich um.

"Sind wir überhaupt auf dem richtigen Weg?!"

"Sind wir."

Hera sah zu Sabine, die Rauchbomben hervorholte.

"Verschwinden wir lieber aus deren Sicht."

Sie ließ sie fallen. Dadurch kamen sie viel schneller voran und rasten förmlich die Straße entlang. Ezra und Sabine rannten voraus und sicherten weiterhin ihre Crew ab, damit sie den Weg frei hatten. Chopper beschwerte sich konsequent über Heras Komlink. Es war wirklich wie in allen Zeiten.

"Chopper, sei still! Du hilfst mir nicht."

Sabine sah die Ghost und rannte sofort die Rampe hoch, ging in die Hocke und ließ nochmals Rauchbomben hinunterrollen. Zeb hustete und beschwerte sich wie eh und je.

"Das habe ich sicherlich nicht vermisst! Davon erstickt man ja geradezu!"

Ezra schnaubte und stand auf der Rampe, als der Lasat die Rampe mit der Kiste hochlief.

"Ja, ja, beweg deinen Hintern rein. Wir müssen hier weg."

Kanan ließ erst Hera rein, dann folgte er mit den letzten zwei Kisten.

"Ezra, Sabine, kommt!"

Sofort zogen sie sich zurück, während Hera die Leiter hochstieg. Sie warf sich mit einem Ruck in ihren Sitz und schaltete sofort los. Sabine schoss nochmals, bevor die Rampe Zufuhr. Ezra und sie traten in den Frachtraum weiter zurück.
„Das ich das noch erlebe, wegen Magazin fast zu sterben."

"Na war schon mal knapper."

Er grinste.

"Hat dich mein letzter Satz sprachlos gemacht, Wren?"

Sabine nahm ihren Helm ab, löste ihre Haare aus dem Gummi.

"Nein, aber du wirst besser."

Kanan verdrehte die Augen und stieg die Leiter zu seiner Frau hoch. Hera hob mit der Ghost ab und leitete alle Energie auf die Antriebe, weg von der Stadt. Beunruhigt zog sie ihre Jacke aus.

"Das war knapp.."

"Allerdings. Wir konnten vom Glück reden, dass wir da heil rausgekommen sind."

Er setzte sich auf seinen Sitz.

"Das hatten wir nicht erwartet."

Zeb kam ins Cockpit.

"Urgh, ich nehme alles zurück. Die sind furchtbar."

Er kletterte ins untere Geschütz.

"Machen wir, dass wir hier wegkommen."

Hera besah sich den Koordinaten von Mandalore, steuerte langsam höher. Doch ein Ruck warf sie fast aus dem Sitz, die Konsole begann zu blinken und Piepen von sich zu geben. Kanan hielt sich fest und sah erschrocken zu Hera.

"Was war das?"

Er blickte auf die Steuerung.

"Hera?"

Zeb hielt sich den Kopf.

"Karabast, was soll das?"

Chopper piepte und beschwerte sich ebenfalls. Ezra blieb stehen. Da war etwas, da war etwas mit dem...

Ein Knall ließ die Ghost erschüttern und Hera hielt die Steuerung fest.

"Verdammt!"

Sie sah auf den Scan ihres Schiffes.

"Der Antrieb ist beschädigt."

Sie drehte sich zu Chopper.

"Suche das Problem."

Sabine kippte leicht gegen die Wand.

"Was ist denn jetzt los?!"

Chopper loggte sich sofort ein. Aber die Nachrichten, die er ihnen erzählte...waren alles, aber nicht gut. Kanan hielt Hera fest, damit diese nicht aus dem Sitz flog. Es gab einen erneuten Ruck, wobei Ezra gegen die Wand klatschte.

"Mum!"

Er sah zu Sabine.

"Halte dich an der Leiter fest!"

"Hera?!", kam es von Zeb. Hera schnallte sich an und hielt die Steuerung.

"Spectres. Ich darf euch mitteilen das wir abstürzen."

"Was?!"

Kanan streckte seine Hand aus.

"Ezra, konzentriere dich! Wir müssen das Schiff verlangsamen!"

Ezra half Sabine zur Leiter.

"Halte dich fest und lass ja nicht los."

Er sah hoch.

"Okay, los."

Er streckte seine Hände aus und streckte seine Sinne nach der Macht aus. Beide Jedi hatten die Augen geschlossen und wirkten vollkommen konzentriert. Hera schaltete einige Knöpfe um und sah den näher kommenden Dschungel. Auch wenn das Schiff sich verlangsamte...

"Festhalten!"

Das Schiff krachte in die Bäume. Das Knacken, Peitschen der Äste und Stämme war mit dem Zischen des Metalls zu hören, ehe sie auf dem Boden aufkamen und die Ghost zur Seite kippte. Ein Schlag und das Krachen, ehe alles dunkel wurde.

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Hera bewegte leicht ihren Kopf und stöhnte auf. Sie atmete tief durch, fasste an ihre Lekku, ehe sie die Dunkelheit bemerkte. Nur durch einen kleinen Spalt drang Licht in das Cockpit. Die ganze Scheibe war von Blättern bedeckt. Was war...

Sie blinzelte.

Sie waren abgestürzt. Hera verzog leicht das Gesicht, als sie die Gürtelschnalle in ihrem Bauch fühlte. Leicht zog sie daran und öffnete diesen. Tief durchatmen. Die Pilotin fasste daran und sah sich dann um. Alles war dunkel, es war kaum etwas zu erkennen. Bis sie ein vertrautes Piepen hörte und ihr dann Licht entgegenschien.

"Waup.."

Sie erkannte Chopper im hinteren Teil, der auf der Seite lag und von selbst nicht hochzukommen schien. Hera blinzelte und hob einen Arm, damit das Licht sie nicht blendete. Dann hörte sie ein leises Stöhnen neben ihr.

"Chop...Kanan?"

Sie stand langsam auf. Das Schiff stand gerade. Das war gut.

"Süßer? Chopper, suche Kanan.."

Das Licht verschwand aus ihrem Gesicht. Der Lichtschein wirrte umher, dann piepte der Droide.

"Waup - Wop!"

Kanan lag am Boden und hatte eine dicke Platzwunde an der Stirn. Seine Augen waren geschlossen, doch seinem Mund entwich ein weiteres Stöhnen.

Heras Herz sank.

"Kanan."

Sie beugte sich über ihn, legte ihn auf den Rücken.

"Kanan? Kannst du mich hören?"

Sie tätschelte seine Wange und ihr Herz machte einen Satz, als sie sah wie sich seine Augenlider bewegten. Der Jedi blinzelte und blickte sie mit halb offenen Augen an.

"Bin...bin ich tot?"

Sie verdrehte die Augen und lächelte.

"Nein. Bist du nicht. Tut es sehr weh?"

"Nein..."

Er lächelte.

"Kann es gar nicht, ich muss tot sein. Sonst wäre kein Engel da."

Hera seufzte und half ihm vorsichtig auf, setzte ihn in den Sitz. Sie berührte seinen Kopf und betrachtete seine Wunde.

"Sieht übel aus."

"Hatte schon Schlimmeres. Wie geht es den Kids?"

Stille.

"Hera?"

Sie sah sich um und beugte sich ins Geschütz.

"Zeb? Zeb, bist du okay?"

Sie half für einen Moment Chopper auf und richtete seine Antenne.

"Wenn du nochmal ne Mission machen willst...dann erinnere mich daran abzulehnen", kam es von unten wieder.

"Ich bin okay, was ist mit euch?"

"So halb."

Kanan zischte vor Schmerz etwas auf und stand auf. Langsam bewegte er sich nach Vorne, indem er sich bei den Sitzen orientierte.

"Ezra? Sabine?"

Hera nahm ihn am Arm.

"Setz dich hin. Du bist verletzt."

Sie seufzte.

"Ein Glück, Zeb."

Die Pilotin ging zu der Leiter und sah hinunter.

"Ezra? Sabine?"

Sabine blinzelte leicht, zischte sofort auf, als sie ihren Arm bewegte.

"Autsch.."

Sie fühlte etwas Warmes an ihrem Arm und lehnte sich an die Rampe. Was...

Sie blinzelte und sah sich um. Was war nochmal passiert? Was..wieso war es so dunkel? Was war los? Und wieso tat ihr Arm so verdammt weh?

Sabine drehte sich leicht und hörte Heras Worte.

"W-was?"

Sie stöhnte auf.

Wo war sie? Was war..?

Sie blinzelte etwas, aber sah nur Dunkelheit. Bis auf das Licht, was von oben kam.

„Waup - Wop!"

Sie kniff die Augen zusammen.

"Chop.."

„Waup!"

Dann hörte sie Kanans Stimme.

„Sabine? Seid ihr okay?!"

Sabine sah hoch.

"Ich..mein Arm.."

„Ist er gebrochen? Kannst du Näheres sagen?"

"Kanan, ich bin kein Arzt", sagte sie verärgert und zischte auf.

„Ich glaube ihr geht es soweit gut", hörte sie Kanans Stimme von oben.

Die Mandalorianerin spürte eine Hand an ihrer Wange, blinzelte leicht auf.

"Was..?"

„Ich...ich bin auch noch da", keuchte Ezra und Sabine merkte wie sie sich neben ihn setzte.

„Kleiner Splitter...im Bein. Aber wir leben noch."

"Woher kommt der?", hakte Hera nach.

"Wir kommen runter."

Sabine hielt ihren Arm und lehnte sich an seine Schulter.

Ezra lachte leise.

„Heh keine...keine Krisensetzung. Woah. Das..das ist gut."

Sie hörten Schritte und Gestampfe.

„Kleiner? Sab? Bei euch noch alles dran?"

„Waup!"

„Chop, nein. Sie sind verletzt. Und man antwortet nicht damit, dass bei den beiden nie alles dran war."

Ezra schnaubte und lehnte seinen Kopf an Sabines.

„Unsere Familie.."

Sabine sah zu Zeb, der eintrat und die Kisten wegschob.

"Ja.."

Der Lasat beugte sich über die beiden, betrachtete Ezras Bein..dann Sabines Arm, der heftig blutete.

"....ihr könnt auch nicht einfach mal nur ne Schramme haben, was?"

Zeb blinzelte und stöhnte auf, als er Ezras "Splitter" betrachtete.

"Kid...das ist ein Stück Metall. Und ich rate mal ins Blaue hinein und sage von einer der Kisten."

Ezra behielt sein Grinsen bei.

"Hey...so weh tut er gar nicht. Nur...ein bisschen."

Zeb schnaubte und sah nach oben.

"Soll ich beide in die Krankenstation bringen?"

"Bitte. Ich kümmere mich darum, das wir Licht kriegen", rief Hera runter.
„Und um meinen Mann."

"Mir geht's gut nur ein Kratzer", gab Kanan zurück und Ezra verzog das Gesicht.

"Dann...sind wir gerade nochmal davongekommen, was?"

Zeb seufzte und nahm Sabine vorsichtig.

"Allerdings. Euer Jedi Kram hat uns vermutlich davor bewahrt draufzugehen."

"Ich kann laufen, Zeb. Nimm lieber Ezra", gab sie zurück und drückte die Wunde zu.

"Nein, nimm Sabine. Ich komme schon klar."

Der Lasat stöhnte entnervt.

"Ich nehme jetzt dich, Sabine. Und dann komme ich zurück und sammele deinen Mann ein. Der würde noch verärgerter werden, wenn ich ihn zuerst mitnehmen würde."

Ezra lächelte.

"Richtig, Bruder. Danke."

"Na super."

Sie ließ sich mitnehmen, während Hera unter die Konsole schlüpfte. Kanan saß im Stuhl und hatte von ihr ein Tuch bekommen, um die Wunde abzudrücken. Chopper war bei ihr und gab ihr Licht.

"Ich hasse es wenn es so dunkel ist", schnaubte sie. Kanan bewegte sich langsam aus seinem Stuhl und sehr leise, damit Hera es ja nicht mitbekam. Er wollte nur zur Luke, damit er besser mit seinem Sohn sprechen konnte. Mehr nicht.

"Kanan, setz dich wieder hin."

Er blinzelte.

"Tue ich doch. Nur...etwas weiter Hinten."

Er ging leise zurück.

"Ich bin nicht gehörlos. Und ich bin mit dir verheiratet. Setz dich wieder hin."
Sie tat ein Kabel mit dem anderen zusammen und die Lichter flackerten auf.

Kanan gehorchte ihr auch, wirklich. Nur setzte er sich an die Wand und zu der Luke hin.

"Ich sitze. Siehst du?"

Als die Lichter wieder funktionierten sah sie für einen Moment zu ihrem Mann.

"Nicht dort wo ich dich gelassen habe."

Sie stand auf und betrachtete ihre Konsole.

"Aber ich sitze, dass wolltest du doch."

Kanan richtete sich zur Luke.

"Ez? Bist du soweit in Ordnung?"

Dieser hatte sich an die Rampe gelehnt und die Augen geschlossen.

"Klar. Nur ein kleiner Splitter, nichts Besonderes."

Hera sah sich den Scan an und setzte sich langsam.

"Chopper, fahr in die Station und sag Zeb, dass er Ezra besser schnell in die Station bringen soll. Wir haben ein kleines Problem."

Der Droide raste piepend davon, ehe Hera den Scan direkt untersuchte. Einige Teile im Schiff blinkten.

"Was ist los, Mum?"

"Wir haben wohl ein paar Probleme, aber das kriegen wir schon wieder hin, Kleiner."

Kanan drückte noch immer das Tuch auf seine Wunde.

"Bist du wirklich okay?"

"Ja doch, ich brauche keine Station. Nur...vielleicht sollte der Splitter raus. Aber das können wir auch später machen. Wie geht's euch?"

"Deinem Vater gehts großartig. Eine hübsche Platzwunde."

Hera stand auf und betrachtete die Probleme, beugte sich unter die Konsole.

"Vielleicht funktioniert noch die Phantom 2."

Sie legte das Pad weg und atmete tief durch, fasste an ihren Bauch, bevor sie Kanan aufhalf.

"Dann bringe ihn mal in die Station, ich halte es noch ne Weile aus."

Kanan warf Hera einen warnenden Blick zu.

"Wage es dich nicht. Wir wissen nicht wie groß der "Splitter" ist."

"Zeb kommt doch ihn holen", gab sie zurück.
„Zudem kannst du noch etwas laufen und ich kann Ezra nicht tragen. Oder sehe ich so aus?"

Kanan hielt sich an Hera fest.

"Ich bin okay, ich kriege das auch alleine hin. Ich kann ihn auch holen."

"Ich kann dich auch heilen und Sabine gleich mit", kam es von unten.

"In deinen Träumen", gab diesmal Hera zurück.
„Wenn der Splitter raus ist, dann heil dich selber. Dann reden wir nochmal drüber."

"....wieso kriege ich heute alles von euch ab? Das ist nicht nett."

"Du hast gerade vorgeschlagen mit deiner Verletzung dich noch mehr zu verausgaben. Suchs dir aus, mein Sohn. Warum sag ich es wohl", erwiderte Hera und verdrehte die Augen.

"Ich biete hier etwas an, damit zwei von uns an schneller gesund werden, Captain. Das Wohl Anderer über meines."

Kanan musste leise lachen.

"Er hat da einen Punkt."

Sie wollte ihrem Mann einen Klaps geben, unterließ es aber wegen seiner Verletzung.

"Darüber reden wir noch."

"Du kannst das nicht kontern. Gewonnen, Captain."

Kanan biss sich auf die Unterlippe, als er Heras Gesicht sah. Er zuckte die Schultern.

"Dein Sohn."

"Ach so? Schön."

Und sie sah hinunter.

"Pass nur auf, Ezra. Ich kontere früh genug."

"Ihr wolltet ja nicht hören, obwohl ich euch rechtzeitig gewarnt habe."

Kanan seufzte.

"Na ja da hat er auch ein Punkt."

"Moment, wer von uns hat einen Splitter im Bein?", hakte sie nach.

"Wer hat denn eine Bruchlandung gemacht?"

Kanan lachte sich ins Fäustchen. Oh da hatte Ezra aber etwas angesprochen.

"Kid..."

"Kann ich was dafür, wenn auf einmal ein Antrieb in die Luft geht!?", hakte sie verärgert nach. „Zudem leben wir hier noch und sollten hier runter, meine Güte."

Sie hörte Zebs Schritte und öffnete die Tür zum Flur.

"Wären wir nicht, wenn ihr mich hättest aussprechen lassen."

Kanan seufzte und sah zu Hera.

"Also im Moment ist er eher dein Sohn."

"Das habe ich gehört. Und Mum, das war nicht auf unseren Absturz bezogen. Sondern eher darauf, dass du ja immer sagst, dass du keine Bruchlandungen machst. Würdest du ja nie hinbekommen."

"Na ja deine Mutter macht immer nur sehr aufregende Ladungen."

"Wenn ihr fertig seid?!", hakte sie inzwischen schlecht gelaunt nach.

"....schlechter Zeitpunkt zu erwähnen, dass mich ein Schuss am Arm gestreift hat?"

Kanan fiel fast in die Luke.

Hera schnaubte.

"Ezra, sei jetzt am besten still."

"....nicht gut?"

Kanan tat seine freie Hand vor seine Augen.

"Hera, stoße mich bitte runter."

"Bin ja schon still...", kam es beleidigt von Unten.

"Solltest du. Ich richte alles her, Zeb sollte sich langsam mal beeilen."

Sie half Kanan zur Tür.

"Bleib sitzen."

"Na vielen Dank für eure liebliche Fürsorge."

Kanan seufzte erschöpft.

"Eines Tages..."

Hera schüttelte den Kopf und nahm Kanan mit sich. Sie musste langsam die Drei versorgen und das konnte sie nun mal nicht gleichzeitig. Kanan betrachtete ihre ziemlich verzerrte Miene.

"Denk dran. Seine Kinder bringt man nicht um. Auch wenn man ab und zu sehr versucht ist."

"Ach. Lass es einfach, Kanan."

"Du weißt schon, dass er sich nicht selbst verletzt hat?"

"Ist mir bewusst."

"...macht nicht wirklich einen Unterschied oder?"

"Doch."

Sie hielt vor der Tür an.

"Trotzdem."

Mit einem Zischen fuhr sie auf. Sabine saß in dem Bett und hatte ihren Anzug oben abgezogen. Ihr Oberkörper war von einem Top bedeckt. Sie hielt einige Tücher auf dem tiefen Schnitt am Arm.

"Will irgendwie nicht aufhören", murmelte sie etwas verunsichert. Kanan verzog etwas das Gesicht.

"Sieht nicht so gut aus. Hast du starke Schmerzen?"

Er setzte sich auf einen Stuhl und hielt sich noch immer mit einem Tuch die Stirn.

"Hera, kümmere dich erst um Sabine. Die Wunde muss versorgt und verbunden werden."

Die Pilotin setzte sich langsam zu ihr.

"Mache das mal weg.."

"Es tut nicht so sehr weh. Ich überlebe...wenn es mal aufhört", wandte Sabine ein.
„Und du? Hat die Ghost versucht dir Vernunft einzuprügeln?"

Hera betrachtete die Tiefe Schnittwunde.

"Mache es nochmal drauf."

Kanan verdrehte die Augen.

"Mir? Ich brauche das nicht. Frage das lieber deinen Mann. Der ist immer für Überraschungen gut."

"Wieso? Das Bein? Sag nicht du bist überrascht das er was hat?"

Sie zischte auf, als Hera sie falsch nahm. Die Twi'lek sah sie entschuldigend an.

"Verzeihung."

"Mach einfach, aber pass auf", gab sie zurück. Hera desinfizierte ihre Hände, zog Handschuhe an und nahm ein Injektionsgerät mit einer Betäubung hervor, die sie am Oberarm, über der Wunde ansetzte, und abdrückte.

"Jetzt solltest du gleich nichts spüren."

Kanan zuckte die Schultern.

"Irgendwann habe ich aufgehört überrascht zu sein. Aber er hat noch einen Streifschuss abbekommen und es nicht bis zuletzt verheimlicht. Ich nehme das irgendwo als Fortschritt."

Er sah entschuldigend zu Hera, als Sabine ihren Arm wegriss.

"Hera!"

"Entschuldige."

Sie sah wirklich reuevoll die Mandalorianerin an, die ihren Arm rieb.

"Von wegen nichts spüren."

"Das wird gleich. Oh, oh..."

Sie nahm ein paar Tücher und hielt sie vorsichtig an die Wunde, die wieder anfing zu bluten.

"Halt das fest, ich muss das Bacta fertig machen und kurz das Nähzeug finden.."

Sie kramte in der Schublade herum. Die Tür ging erneut auf und Zeb mit Ezra auf dem Arm kam rein.

"Ich frage mich wirklich wie der Kleine es schafft immer so etwas zu schaffen", murmelte der Lasat und platzierte den Jedi auf dem Krankenbett neben Sabines. Ezra lächelte erschöpft.

"Was soll ich sagen? Bin halt Profi darin.."

Kanan stand auf und erhaschte einen Blick auf den "Splitter".

"Als du von einem Splitter geredet hast....meintest du das große Metallstück in deinem Bein, was die Größe einer halben Jogan hat?"

"....ja?"

Zeb hob die Pranken.

"Okay, ich bin raus. Das ihr ihn noch nicht umgebracht habt.."

Hera seufzte leise und nahm ein Kästchen hervor, was sie öffnete, und Bacta-Umschläge.

Sabine verzog ihr Gesicht, nicht wegen ihren Schmerzen die verschwanden, sondern wegen dem Splitter.

"Ezra.., Caleb wird dich umbringen."

Hera fädelte einen Faden durch eine Nadel und nahm die Tücher weg.

"Spürst du das?"

"Nein, nicht wirklich."

"Super."

Sie desinfizierte die Wunde und nahm eine Pipette, um kleine Metallstücke zu entfernen.

"Schau mir doch nicht zu, wenn du ohnmächtig wirst..."

"Ich werde nicht ohnmächtig, wenn ich Blut sehe", gab sie zurück.
„Lass dich nicht stören."

"Als Rebell kein Blut sehen zu können wäre unter Umständen schwierig."

Kanan seufzte und betrachtete den "Splitter".

"Der muss sofort raus. Hoffentlich hat er keine Arterie erwischt."

"Wäre nicht das erste Mal. Entspannt euch."

Zeb schüttelte den Kopf.

"War in dem Splitter nicht vielleicht auch ein komatöses Mittel drin? Oder etwas, was ihn....mental beeinflussen könnte?"

"Zeb, dann hätte er das schon sein ganzes Leben lang", kommentierte der ältere Jedi.

"Was ist denn mit dem Antrieb passiert?", fragte Sabine Hera. Die Twi'lek hielt langsam inne, machte dann weiter.

"Wenn Ezra und Kanan versorgt sind, sehe ich sofort mit Zeb nach."

"Oh das klingt ja optimistisch", erwiderte Zeb und kramte ein Kühlpack hervor, was er Kanan gab.

"Hier. Schon mal für deinen Kopf."

"Danke."

Der Jedi hielt sich dieses an die Stirn. Ezra seufzte und blinzelte, damit seine Augen nicht zufielen.

"Sind wir echt abgestürzt?"

"Hera stürzt nie ab, Ezra", gab Sabine zurück, während Hera die Nadel ansetzte und die Wunde vernähte.

"Und wie nennst du es dann?"

Kanan schmunzelte.

"Bei deiner Mutter ist es dann eine sehr aufregende Landung. Abgestürzt gibt es nicht. Ezra, lass die Augen auf."

Hera versuchte sich nicht ablenken zu lassen.

"Nicht einschlafen", murmelte sie.

"Bin müde."

Zeb rüttelte an seiner Schulter.

"Nicht einschlafen, Kleiner."

"Lass mich... Seid heute alle gemein..."

"Ich kann gerade nicht aufhören", murmelte Hera nochmals und setzte einen neuen Stich.

Kanan setzte sich näher zu seinem Sohn und tätschelte seine Wange.

"Nicht einschlafen, Ez. Klar?"

"Will aber..."

"Nein. Du musst noch warten. Der Splitter muss erst raus und deine Wunden müssen versorgt werden."

"Will nicht.."

"Sturer Esel", murmelte Sabine. Hera machte einen leichten Knoten, wobei etwas Blut nochmals herausfloss. Sie wischte es vorsichtig ab und legte den Bactaumschlag um ihren Arm. Dann zog sie die Handschuhe aus, nahm eine Schlinge aus der Schublade und legte sie um Sabines Hals.

"Nicht bewegen."

"Hatte ich nicht vor", murmelte sie, während Hera die Sachen nahm und vor Ezra setzte.

Dieser blinzelte.

"Kann ich jetzt schlafen? Oder muss ich mir was anhören?"

Zeb seufzte.

"Kleiner, Sab...wegen vorhin das war echt ne dumme Aktion. Es tut mir Leid."

Ezra öffnete die Augen.

"Bin ich gefährdet ein Bein zu verlieren oder was ist los?"

Hera zog sich frische Handschuhe an, holte einen Scanner hervor, den sie aktivierte. Schließlich nahm sie ein Injektionsgerät hervor, mit einer Betäubungskapsel, die sie an sein Bein setzte und abdrückte.

Sabine rieb leicht ihren Unterarm.

"Ja, war schon ne dumme Aktion."

Ezra stöhnte.

"Mum....kümmere dich erst um Dad. Bitte. Ich komme klar."

"Wenn ich gewusst hätte, was ihr so treibt...ich hätte nie die Tür geöffnet. Schon allein, weil ich dieses Bild nicht mehr aus dem Kopf bekommen werde", murmelte Kanan und rieb sich über die Augen. Sein Sohn schloss die Augen.

"Bester Anblick...muss ich wissen."

Sabine legte sich leicht hin und sah zur Seite. Hera seufzte und betrachtete den Scan. Keine Arterie wurde getroffen oder beschädigt. Sie konnte sie rausziehen. Nur...

"Ich würde dich gerne komplett betäuben. Das ist nicht so schön anzusehen."

"Wäre nichts Neues. Wünscht ihr euch...oft genug."

Kanan blinzelte und sah zu seiner Frau.

"Liebling...ihn komplett betäuben?"

"Soll ich ihm das Ding etwa so rausziehen?", hakte sie nach.
„Ich habe alles im Griff. Ich bin zwar kein Arzt, aber es muss raus. Und ich hab euch Jahre lang versorgt."

"Ziehe es raus. Ich hatte Schlimmeres."

Zeb hob eine Braue.

"Kid..."

"Mum, tue es. Ist...ist besser."

Sie berührte sein Bein.

"Spürst du denn irgendwas?"

Sie tippte daran.

"So halb. Ziehe...es raus. Sonst bin ich ne Weile weg."

Kanan rieb sich den Nacken.

"Bist du dir sicher? Das sieht sehr....schmerzhaft aus."

"Hatte immer noch Schlimmeres."

Hera sah ihn an.

"Nein. Ich betäube dich lieber komplett. Das ist mir zu unsicher."

"Tue es. Dann bist du...auch nicht mehr so sauer."

Sie verdrehte leicht die Augen und nahm eine Spritze hervor mit einem Gläschen.

"Zeb? Bringst du Sabine in ihre Kabine? Und kannst du vielleicht schauen, ob du die Rampe aufkriegst? Soweit war ich beim Checken noch nicht."

"Alles klar. Ist glaube ich auch besser für die Ohren."

Zeb stand auf und nahm Sabine erneut auf seine Arme. Ezra blickte zu ihr mit halb offenen Augen.

"Will nicht, dass du...gehst."

"Ist aber besser so. Ruh dich aus, wir sehen uns später."

Sie lächelte leicht und legte ihren Arm um Zebs Schulter, während der Verletzte an ihrem Körper ruhte.

"Bis später, Kleiner. Und schreie nicht das Schiff zusammen."

Ezra blinzelte.

"Werde mir Mühe geben. Bis nachher.."

Zeb trug Sabine aus dem Zimmer. Ezra blickte zu seinem Vater.

"Willst du auch..raus? Kann sehr laut werden."

Hera sah ihren Mann an.

"Ich haue ihn weg. Das Zeug sollte stark genug sein."

"Warte ich dachte du willst ihn nicht betäuben?"

Ezra sah zu seiner Mutter.

"Tust...tust du auch nicht. Hole es mir raus. So. Keine...keine Mittel."

"Wieso willst du dir diese Schmerzen antun? Die Betäubung am Bein könnte gar nicht so lang wirken."

"Mache einfach. Ich kenne Schmerz, ist nichts dagegen.."

Kanan seufzte.

"Ezra..."

"Nein. Will nicht."

"Ezra, das ist doch Wahnsinn."

"Zweiter Vorname. Also?"

Seine Eltern wechselten einen Blick. Dann nahm sein Vater seine Hand und nickte ihm zu.

"Wenn du es so willst...dann los. Ich bleibe."

Kanan sah zu Hera.

"Je länger ihr diskutiert, desto länger bleibt das Ding drin."

Hera schnaubte und legte zögernd die Spritze weg.

"Aber die Betäubung ist viel besser. Viel klüger vor allem. Ich verstehe nicht wieso du das nicht machen willst!"

Ezra seufzte.

"Mum..."

"Nein, ich will einen plausiblen und logischen Grund und deine Sturheit gilt hier drei Mal nicht. Ich finde es vernünftiger, es ist vernünftiger."

"Seit wann bin ich vernünftig?"

".......eins muss man ihm lassen, er hat lauter gute Punkte heute."

"Das ist kein guter Punkt, Kanan!", gab sie verärgert zurück.
„Ich will diese Betäubung. Fertig. Es ist das Vernünftigste und so kommen wir nicht voran. Egal wie rum."

Sie nahm die Spritze.

"Ob du jetzt schläfst, oder ohnmächtig beim rausziehen wirst macht keinerlei Unterschied. Dann kann ich auch die Variante der Vernunft nehmen."

Ezra warf ihr einen finsteren Blick zu. Wie von Zauberhand löste sich die Spritze aus Heras Hand, die gegen die andere Wand fiel.

"So. Ziehe raus."

Hera sah ihn ziemlich sauer an.

"Ich habe das Gefühl du willst Schmerzen haben. Was soll das?"

"Tue es."

Kanan lehnte sich zurück.

"Soll ich in ner Stunde nochmal wiederkommen?"

"Du findest das ja wohl auch mega interessant, oder?", schnappte sie förmlich, sah beide sauer an. Dann wandte sie sich an das Bein und hielt vorsichtig den Splitter fest.

"Nein. Was ich daran interessant finde ist eher, dass du ihm noch nicht die Spritze reingerammt hast und dieses Spielchen mitmachst."

Kanan sah ermüdend zu Ezra.

"Du machst es doch nur, weil du glaubst diese Schmerzen verdient zu haben. Du willst so viele Schmerzen bekommen wie du kriegen kannst."

"Mum...ziehe es raus."

Hera hielt inne und stand lieber auf, um das Betäubungsmittel zu holen.

"Du hast recht. Wieso treibe ich das Spiel auch noch mit..."

Verwirrt über sich selbst kam sie damit zurück.

"Wage es dich nicht. Du spritzt mir nichts."

Ezra setzte sich auf.

"Ich ziehe es mir selbst raus."

Seine Hände umfassten fast das Metallstück, als Kanan diese festhielt.

"Wage du es nicht, sonst schläfst du sehr viel länger."

"Du würdest so nicht reagieren, wenn dein Vater Unrecht hätte. Was ist los?"

"Nichts. Könnt ihr mal mit dem Theater aufhören? Raus mit dem Ding und gut ist."

Er wehrte sich gegen Kanans Griff.

"Ich tue es mit der Macht."

Sein Vater verdrehte die Augen.

"Na dann versuche es. Du wirst keine zwei Sekunden aushalten vor Schmerz."

"Wollen wir doch mal sehen."

Ezra schloss die Augen und konzentrierte sich....dann verzog er das Gesicht und schnappte nach Luft.

"...dann eben nicht so. Na und?"

Hera schüttelte den Kopf und nahm seinen Arm.

"Halt still, du sturer Esel."

Ezra zog seinen Arm weg.

"Nein."

Kanan rieb sich über die Augen.

"Hera, wieso wollten wir noch gleich Kinder? Erinnere mich mal."

Hera sah ihn an und schüttelte den Kopf.

"Ezra, im Klartext. Egal wie viel Schmerz du dir zufügst, es bringt die Dinge, die Leute die du liebst nicht zurück."

Er sah zur Seite.

"Mache es endlich."

Kanan seufzte.

"Ezra...du hast keine Schuld an Chams Tod."

Hera ließ beinahe die Spritze fallen.

Verwirrt und etwas angespannt sah sie die beiden an.

"T' schuldige, habe ich mich irgendwie verhört?"

Ezra schloss die Augen.

„Dad...lass es einfach."

Kanan seufzte und legte eine Hand auf Heras Schulter.

„Liebling...das Baby. Es...es war ein Junge und.."

Ezra setzte sich auf und tat seine Beine auf den Boden.

„Ich verschwinde. Chopper zieht es mir am Besten raus."

Hera hielt ihn fest und drückte ihn bestimmend zurück ins Bett.

"Sitzen bleiben. Sonst bist du die erste Person, die mit Phantom zwei weg ist."

Ezra schnaubte, lehnte sich langsam zurück, als Hera nochmals den Splitter.

Sie betrachtete es.

"Cham, also.."

Die Twi'lek verstand langsam.

"Du solltest dir dafür nicht die Schuld geben, Schatz."

„Ihr versteht gar nichts."

Ezra sah weg.

„Lasst es einfach. Ich habe alles versucht, aber nichts....bringt uns unser Kind zurück. Wäre ich bei Sabine geblieben, hätte ich ihn retten, ihm helfen können."

Kanan seufzte leise und strich über seine Hand.

„Ach Ezra.."

„Sein...sein Name war Cham. Sabine....Sabine und ich haben es bereits beschlossen gehabt. Gleich...gleich nachdem ich gefühlt hatte, was es werden würde."

Hera betrachtete die Spritze und seufzte auf.

"Danke. Es ist wirklichnett, das ihr...so denkt. Aber Ezra. Man kann sowas nicht beeinflussen. Man kann nicht Leute zurückholen, egal wie sehr man sie liebt. Das musste ich auch lernen."

„Ich habe Mittel und Wege wie kein anderer. Und trotzdem...hat es mir mein Kind nicht zurückgebracht. Sabine hat keine Ahnung davon, dass ich erneut versagt habe."

Seine Eltern wechselten einen Blick.

„Ezra...wovon redest du?"

Sie waren mehr als verwirrt.

"Schatz, erzähl. Was ist los?"

„Ich....ich habe versucht..."

Ezra schluckte.

„Mein Leben für seins zu geben. Einzutauschen. Ashla schuldet mir nach wie vor etwas. Ich habe alles versucht...aber nichts hat geklappt."

Hera sah ihn entgeistert an.

"Ezra!"

Sie seufzte auf.

"Du kannst doch nicht sowas bringen!"

„Habe ich ja auch nicht. Hat nicht geklappt. Ende der Story."

Kanan blinzelte mehrmals.

„Das...du hast was?!"

„Nichts. Es ist gar nichts passiert. Sonst würdet ihr das merken."

Hera atmete aus. Was tat sie da noch? Sie musste...

"Okay. Wir klären das noch, junger Mann."

Sie nahm Ezras Arm und krempelte den Pullover hoch, um eine Ader zu finden.

Ezra bewegte erneut den Arm weg.

„Ich sagte lass das! Tue es so!"

"Und ich sage was anderes!", erhob sich ihre Stimme.

„Es ist mein Körper! Also lass es!"

Ezra sah sie an.

„Ich bin nach wie vor an Schmerzen gewöhnt!"

"Wow, ich auch! Trotzdem ist die Vernunft das beste Mittel, also benehme dich nicht wie ein Kind sondern ein Erwachsener und lass mich machen!"

"Nicht gegen meinen Willen! Ich will nicht betäubt werden, begreifst du das nicht?! Deine dumme Vernunft ist mir egal!"

"OH UND MIR DEIN STURER KOPF!"

Ezra zuckte unwillkürlich zusammen, während Heras Lekku sich bewegen.

"Du kannst mir nicht weiß machen, das du dich selbst einfach halb vor Schmerzen umbringst, nur weil du denkst das du Schuld hast! Emilian und Sinya sind Schuld, nicht du! Ich sollte es verdammt nochmal gewohnt sein, aber warum geht es immer und immer wieder von Vorne los?! Wieso willst du dir nicht einfach mal helfen lassen!? Ich habe die Nase voll! Du lässt dich, wenn dann jetzt untersuchen und dir jetzt helfen, oder ich mache die Phantom fertig und Kanan fliegt dich nach Mandalore! Hast du mich verstanden?!"

Ezra schluckte und sank etwas ein.

„Du hast nicht dein Kind ermordet", murmelte er kaum verständlich und schloss die Augen. Kanan seufzte.

„Wie war das?"

„DU HAST NICHT DEIN KIND ERMORDET!"

Zorn wallte in ihm auf.

„UND SELBST WENN DU MIR DEN KOPF ABREIST IST ES MIR EGAL! ZIEHE DAS DING RAUS UND LASS MICH IN FRIEDEN!"

Ezra zuckte zusammen, als Hera die Nadel in seine Haut stach und das Mittel verabreichte.

"Entschuldigung."
„Mum! Das...wie konntest..."

Ezras Augenlider fielen zu.

„Darfst...darfst du nicht..."

Sie legte seinen Kopf vorsichtig ins Kissen.

"Ist besser so."

Sie küsste ihn auf den Kopf und rollte mit dem Hocker zu dem Bein zurück.

„Nein...nein...Cham.."

Er dämmerte langsam weg.

„...verdient."

Dann hörte man ein leises Schnarchen. Kanan tat seine Hand runter.

„Wollte ihn gerade so schlafen legen."

Hera schüttelte den Kopf und legte ihre Hand an den Splitter. Sie hielt die Luft an und zog ihn raus. Kein Aufschrei. Nichts. Sie legte ihn vorsichtig zur Seite und schnitt die Hose auf an der Stelle, um die Wunde besser betrachten zu können.

"Wehe du bist genauso stur", murmelte sie zu ihrem Mann, während sie einige Splitter aus der Wunde nahm. Kanan drückte Ezras Hand und sah zu ihr auf.

„Du kennst ihn doch. Wenn er etwas im Kopf hat, dann gibt es kein wenn und kein aber. Und ehrlich gesagt...die Nachricht was Ashla betrifft überrascht mich nicht wirklich. Schockieren ja und glaube mir das war noch längst nicht das letzte Wort...aber ich kann ihn irgendwo verstehen. Und mir denken wann das war."

Er seufzte.

„Du darfst ihm diese Sturheit nicht übelnehmen. Er denkt das er leiden muss. Womöglich ist er auch der Ansicht, dass physische Schmerzen besser sind als der Schmerz in seinem Herzen. Hera...er hat sein Kind verloren. Da handelt man...schon mal sehr irrational und nicht vernünftig."

"Du kannst mir nicht sagen, dass du das jetzt gut findest, oder?", hakte sie nach und holte eine frische Nadel.

„Das habe ich mit keinem Wort gesagt. Ich meine nur...dass ich ihn verstehe, Hera. Irgendwo in dieser ganzen vertrackten Sichtweise. Du hast es selbst gesehen wie der Verlust des Kindes beide getroffen hat. Ich vermute sogar das ihre Ehe komplett in die Brüche gegangen wäre, wäre Nichts mit Caleb gewesen. Du hast sie erlebt. Das ist eine Situation, die für die beiden komplett neu ist. Und sie ist das Allerschlimmste was Eltern passieren kann."

"Natürlich. Aber sich selbst Schmerzen zuzufügen bringt nichts. Da können wir gleich nochmal den Therapeuten anrufen. Sowas macht man nicht, man muss reden und sich nicht selbst verletzen. Nicht so", beharrte sie. Vorsichtig nähte sie die Wunde zu.

Er nickte langsam.

„Ich gebe zu, da es nicht das erste Mal war sollten wir das im Auge behalten. Aber das...so gesehen ist es keine Selbstverletzung. Eher gesagt ist es immer typisch für ihn gewesen, dass er die härtere Variante genommen hat."

"Ist trotzdem nicht besser. Und wir sitzen hier fest. Wir können nicht tausend Dinge gleichzeitig tun. Wir sind zwar schon lange hier an Bord, aber alles haben wir nun auch noch nicht gleichzeitig gekonnt."

Sie machte einen Knoten, schnitt den Faden ab und säuberte alles, ehe sie einen Umschlag um die Naht legte. Hera zog ihre Handschuhe ab und betrachtete den Streifschuss, den sie schließlich verband.

Kanan blinzelte.

„Moment...wir sitzen hier fest? Wie fest? Das wir ein paar Teile reparieren müssen? Oder fest im Sinne von...wir haben unser normales Glück?"

"Normales Pech eher, oder?"

Sie sah ihren Mann amüsiert an.

"Jetzt bist du dran."

Er hob die Hände.

„Ich weiß. Komm her. Ich wehre mich nicht."

Hera schmunzelte etwas und zog die Handschuhe ab, nahm sich neue, während Kanan den Beutel runter nahm und das Tuch entfernte.

"Lass mich sehen."

Sanft nahm sie seinen Kopf und betrachtete die Platzwunde.

„Ich bin brav."

Er lächelte und warf einen Blick auf seinen Sohn.

„Bist du genervt oder wirklich ernsthaft wütend auf ihn?"

"Bisschen von beidem."

Sie ging mit einem Wattebausch an die Wunde.

„Hera.."

"Was?"

Sie sah hinunter.

"Bewege deinen Kopf nicht."

Vorsichtig wischte sie das Blut weg.

„Vielleicht solltest du mal alleine mit ihm reden."

Er kniff ein Auge zu.

„Lass deine Wut bitte nicht an meiner Wunde aus."

"Lass ich doch nicht. Entschuldige. Ist gleich vorüber."

Sie hielt sanft seine Wange fest.

„Was meinst du? Ich lasse euch auch alleine. Oder soll ich lieber mal mit ihm reden? Wir brauchen eh ne Wache, damit er nicht gleich aufsteht und zu Sabine läuft sobald er aufwacht."

Er hielt seinen Kopf still, als sie ihn warnend ansah.

"Danke."

Kanan atmete aus und Hera konnte gut die Wunde erkennen.

"Gute Neuigkeiten. Du wirst schon mal nicht daran sterben."

Sie legte das Zeug weg und holte ein Mittel aus der Schachtel.

"Ich muss erstmal den Scan nochmal laufen lassen und nachsehen, was den Antrieb getroffen hat. Dann einen Status aufnehmen, versuchen irgendwie eine Verbindung zu unserer Tochter zu bekommen. Dann kann ich mit ihm reden."

„Na ja die beste Verbindung zu Depa haben wir, aber die schläft gerade. Du hättest vielleicht erst daran denken sollen.."

Sie sah ihn an.

"Willst du mich ärgern?"

"Nein, ich sage nur die Wahrheit. Wir sind auf einem Dschungelplaneten, denkst du der Funk klappt hier?"

"Na ja, irgendwie muss er ja, sonst würde hier kein Import-Export stattfinden. Ich hab eine „Mechanikerin" an Bord die schon so gut wie alles gehackt hat, vielleicht klappt das ja."

Sie sah konzentriert auf die Wunde, ehe sie die zuklebte.

"So."

Hera küsste ihn sanft auf den Kopf.

"Ruh dich etwas aus."

„Ich bin in Ordnung, mache dir um mich keine Sorgen."

Er lehnte sich zurück.

„Wie lange hält das Mittel an?"

"Ein paar Stunden. Aber du kennst mich. Ich verlasse diesen Planeten ohne mein Schiff nicht."

Sie ließ ihn los, warf die benutzten Dinge in den kleinen Eimer, kramte den Rest zusammen.

„Oh das würde ich nicht mal vermuten."

Kanan rieb sich den Nacken.

„Mein Angebot steht. Ich helfe dir gerne. Bei beiden Dingen."

Sie lächelte ihn an.

"Wir kriegen das schon hin. Bleib du hier. Ich kümmere mich um das Schiff mit Zeb und Chopper."

"Alles klar, dann habe ich ein Auge auf unseren pubertierenden erwachsenen Sohn."

Er nahm sie am Kinn.

"Liebe dich."

Hera nickte zufrieden, genoss die Geste etwas.

"Ja, ich dich auch."

"Kriege ich auch einen Kuss? Für meine Wunde?"

Sie verdrehte die Augen und beugte sich vor, um ihn zu küssen.

"Komm her, Süßer."

Er lächelte und küsste sie zärtlich.

"Du bist doch die allerbeste Krankenschwester."

Sie verdrehte amüsiert die Augen.

"Diese Krankenschwester rettet unsjetzt den Hintern."

"Tut sie immer. Besonders meinen."

Er grinste.

"Macht sie gerne."

Hera sah ihn missbilligend an und legte den Kasten zur Seite.

"Manchmal hasse ich dich für dein vorlautes Mundwerk."

"Mhm nein. Du liebst es. Und findest es..."

Er griff nach ihrer Hand.

"...dementsprechend anziehend. Wie andere Dinge auch..."

"Was? Dich? Ach Quatsch. Was finde ich denn anziehend? Bin nur mit dir verheiratet. Zwei Mal."

"Und zwei Mal sehr glücklich, wenn ich das hinzufügen darf."

Er zwinkerte ihr zu und strich über ihre Hand.

"Aber ich finde auch gewisse Dinge an dir....sehr anziehend."

Sie schmunzelte und sah auf ihre Hand.

"Wie süß. Leider muss das was mich anziehend macht leider warten."

"Ich weiß. Aber mein Moment kommt. Bis dahin.."

Er stahl sich einen erneuten Kuss von ihr.

"Warte ich. Und habe ein Auge auf unser Kätzchen."

"Guter Plan. Wir sehen uns später."

Sie drückte kurz seine Hand und ließ sie dann los.

"Bis später, Liebling."

Kanan sah ihr lächelnd nach. Dann rückte er seinen Stuhl näher an Ezras Bett heran und strich seinem Jungen über den Kopf.

"Du weißt wirklich wie man deine Mutter gegen sich aufbringt, kid."

Aber es war Ezra. Vorhersehbar war es alle mal. Aber Hera würde sich schon beruhigen.

Irgendwann. In diesem Jahr. Wenn sie Glück hatten bald.

###

Zusammengefasst konnte man sagen das die Situation in der Ghost - Crew mit Sabines, Kanans und Ezras Verletzung, sowie der Sturheit des Letzteren und nicht zu vergessen der nicht gerade optimale Zustand der Ghost....relativ den normalen Umständen entsprach. Nun ja den Umständen, was die alten Zeiten betraf. So etwas war damals weder überraschend, noch erstaunlich gewesen. Doch wie sagte man so schön? Es gab ein paar Dinge, die sich nie ändern würden. Und ihr unheimliches, normales "Glück"...gehörte wohl oder übel irgendwie dazu.

Dennoch war es auch keine Bestleistung auf einem Dschungelplaneten zu landen und dann auch noch zu unpassenden Umständen. Was mit Heras Freund passiert war, wusste keiner so recht. Oder eher wollte es keiner aussprechen. Und am Abend...nun ja. Das Essen war interessant.

Ezra war nach wie vor betäubt, Sabine war von Zeb zum Tisch getragen worden, Kanan saß mit seiner versorgten Wunde da und Hera musste sich Sabines entgeisterte Blicke antun, als diese erfahren hatte das ihr Mann einfach so die Spritze bekommen hatte. Zeb saß dabei, Chopper war ebenfalls an seinem Platz...eigentlich war es den Umständen entsprechend eine normale Situation.

"Du hast meinen Mann betäubt?!"

"Er wollte nicht hören, und er wollte es ohne Spritze haben, was ich nicht getan hätte", gab sie zurück und zupfte an einer Waffel herum.

"Wundervoll", murrte Sabine.

„Und du hast ihm einfach die Spritze ins rein gerammt?", hakte Zeb nach. Kanan zuckte die Schultern.

„Nicht bevor die beiden sich einen kleinen Schlagabtausch geliefert haben. Sie hätte ihn sofort betäuben sollen."

"Dann hätte ich mir was von dir wahrscheinlich anhören können."

Sie seufzte leise.

"Jedenfalls haben wir ein ziemliches Problem. Phantom zwei ist stark beschädigt, genau wie die Ghost. Die Triebwerke wurden getroffen. Ich brauche einige Ersatzteile. Was das Zeug hier drin angeht, habe ich noch genug. Ich brauche aber auch neue Teile für die Funkanlage. Die ist tot."

Hera rieb sich die Stirn.

"Wird etwas dauern und man braucht ein bisschen zur nächsten Stadt."

"Und wir sitzen hier fest", murmelte Sabine.

„So trifft es das in etwa ja."
Kanan tat eine Hand an seinen Bart.

„Die nächsten Teile zu besorgen könnte schwierig werden, wenn man unsere Beliebtheit in der letzten Stadt dazu nimmt. Hoffentlich haben wir von denen nicht noch was zu befürchten."
Zeb schnaubte.
„Wäre nichts Neues. Also können wir niemanden anfunken und müssen schauen, dass wir alles selbst wieder heile bekommen. Na ja ist nicht das erste Mal."
„Ja, nur das du diesmal neben dir eine Herzogin sitzen hast, die vermisst wird", wandte Hera ein. „Mandalore wird ausrasten."

"Davor meine Mutter. Wir müssen doch irgendwen kontaktieren können."

„Können wir, aber dafür muss unser Dornröschen aufwachen. Der kann dann Depa informieren...und sie vermutlich und die Anderen beruhigen."

„Wieso du das nicht kannst ist mir nach wie vor ein Rätsel. Euer ganzer Machtquatsch wird nie wirklich für mich Sinn machen", kommentierte Zeb. Kanan schnaubte.

„Dieser Quatsch hat uns vorhin den Hals gerettet."

"Es hilft unser Gezanke nicht. Wir brauchen die Teile, damit Hera das Schiff reparieren kann. Ich werde keine große Hilfe sein. Aber geben werde ich alles", wandte Sabine ein.

"Ich fange mit Chopper das an, was ich anfangen kann. Ihr müsst euch noch ein bisschen ausruhen. Wir sehen mal, wie der Weg zur Stadt ist."

„Ich gehe dir zur Hand. Ausruhen kann ich mich auch später. Könnt ihr ein Auge auf Ezra haben?", fragte Kanan nach.

„Klar. Wie lange schläft er denn? Oder eher wie stark war das Zeug?"

"Lang genug, und es war stark genug, um ihm keine Schmerzen zuzufügen."

"Nett..."

Kanan seufzte.

„Sabine...wäre es dir lieber gewesen, wenn er alles zusammengeschrien hätte? Wir können froh sein, dass das Ding keine Arterie getroffen hat."

Zeb nahm einen Schluck von seinem Kaf.

„Wäre typisches Ezrachaos gewesen."

"Zeb..", sagte Hera warnend. Sabine schüttelte den Kopf.

"Ihr habt das einfach so entschieden? Wow, das ist wirklich wie früher."

„Wieso hat er überhaupt so ein Theater gemacht? Nicht das es nicht zu erwarten war, aber wieso?"

Kanan seufzte.

„Weil es Ezra ist. Deshalb."

Er bekam von Sabine einen Tritt.

„Au! Ist doch so!"

"Ezra macht sowas nicht ohne Grund, so wie ihr immer alle denkt."

„Oh jetzt verwechselst du das aber", gab Zeb zurück.

„Er ist dein Ehemann, du musst ihn verteidigen."

"Muss ich nicht. Er kann es auch selbst", erwiderte sie.
„Das ist mir zu blöd. Wenn ihr einen Plan habt, wie wir von diesem Planeten lebend runter kommen, meldet euch."

Sie erhob sich und nahm einen Teller, mit zwei Waffeln mit sich.

„Sabine... Warte, wir müssen doch.."

Doch da war die Mandalorianerin schon weg. Allein. Zeb schnaubte und sah zu den beiden Eltern.

„Raus mit der Sprache, was sollte das Theater wirklich?"

Hera sah zur Tür und seufzte.

"Ezra und ich...hatten eine kleine Auseinandersetzung."

„Ach das hat man auch außerhalb des Schiffes gehört."

Zeb winkte ab.

„Hat das was mit den Worten „Du hast dein Kind nicht ermordet" zu tun?"

Kanan stöhnte.

„Du hast ihn.."

„Ich schon, aber Sabine zum Glück nicht. Wieso sonst solltet ihr so über ihn sprechen? Um sie zu vertreiben natürlich. Der Kleine macht dauernd solche Sachen, aber ihr wärt niemals sauer deswegen. Na ja nicht lange."

"Er wollte sich selbst praktisch den Schmerz beim rausziehen des Splitters antun, was ich nicht wollte. Der Grund dafür- den wollte ich auch wissen."

„Und der wäre?"

Kanan schluckte.

„Er gibt sich an...Chams Tod die Schuld, Zeb. Er..er meinte er hätte als Vater versagt."

Die Augen des Lasat weiteten sich.

„Moment mal...Cham?!"

"Nicht meinem Vater. Sie haben das Kind so genannt. Es wäre ein Junge geworden, Zeb."

Der Lasat blinzelte, dann schluckte er heftig.

„Ach du....Karabast. Aber wieso tut er das? Ich dachte er und Sabine wären wieder auf einem guten Weg."

Kanan seufzte.

„Dachten wir auch...nur wussten wir noch nicht das mit Ashla."

„...hä?"

"Er hat versucht sein Leben gegen das von Cham einzutauschen oder so."

Zeb blinzelte einmal. Dann nochmal.

„Was?!"

„Er hat bei ihr was gut und wollte sein Leben für das seines Kindes geben. Also das Cham lebt und Ezra...stirbt", sagte Kanan leise. Allein der bloße Gedanke ließ sein Herz stoppen.

„Aber es hat nicht geklappt. Wieso hat er nicht gesagt nur das es nicht funktioniert hat."

"Ich hätte auch ehrlich gesagt die Macht versucht umzubringen, wenn es das hätte."

Sie seufzte.

„Na ja...dann wäre Sabine wohl wieder schwanger gewesen und Ezra...wäre er dann verschwinden oder umgekippt? Oder..?"

„Wir wollen nicht einmal daran denken, Großer. Kein einziges Mal."

"Sowas macht man nicht. Der Tod...gehört zum Leben. Es ist nunmal ein ständiger Begleiter von einem, selbst für so ein zartes, unschuldiges Kind."

"Wir reden hier aber von Ezra. Wenn Eltern so etwas passiert....Karabast allein wenn ich an meine Kids denke und daran wird mir schon schlecht. So etwas ist für jeden ein Albtraum. Aber bei ihm...na ja er ist dem Tod oft genug entkommen...vielleicht fragt er sich, wieso das seinem Kind nicht auch gelungen ist.."

Zeb drehte seine Tasse in seinen Pranken.

"Aber das er es versuchen wollte, alles um sein Kind zu retten....das ist so verdammt typisch er. Und auch haargenau dasselbe was du gemacht hättest, Kanan."

Dieser blinzelte.

"Ich hätte mehr darüber nachgedacht und..."

"Nein. Hättest du nicht", murmelte Hera.

"Du hättest nicht anders gehandelt, Boss. Wenn es um deine Kinder geht, dann knallen bei dir wortwörtlich die Sicherungen durch und dich kann nichts mehr halten. Ezra ist genauso."

"Ihr übertreibt.."

Zeb sah mit einer erhobenen Braue zu der Twi'lek.

"Hera?"

"Leider wahr."

Sie küsste ihren Mann auf die Wange.

"Trotzdem kann er sowas nicht abziehen. Er wäre gestorben, aber wir hätten es nie erfahren wieso."

Hera rieb sich die Stirn.

"Wir bräuchten jetzt Depa. Jemand ganz neutrales."

Kanan schnaubte.

"Die weiß doch bestimmt schon längst Bescheid. Oder hast du vergessen, dass sie Ashla herbestellen kann? Das hat sie schon als kleines Kind gemacht."

Zeb kratzte sich am Kopf.

"Also kommen wir zurück zum Punkt...der Kleine wollte die Schmerzen ertragen, weil er sich die Schuld gibt?"

"In etwa, ja. Er war nicht davon abzubringen."

Hera erhob die Braue.

"Depa würde sowas niemals machen, wenn sie weiß das Ezra dafür sein Leben geben würde."

„Aber sie würde ihm helfen wenigstens mit Ashla zu reden. Sie weiß es, sie spürt seinen Schmerz. Genau wie ich."

Kanan tippte sich an die Schläfe als Begründung.

„Sie weiß es. Und es war bestimmt nach Calebs und Briannas Rettung. Er war so...innerlich kaputt, so zerrissen.."

Hera schüttelte den Kopf.

"Manchmal.."

„Manchmal was?"

"Wünschte ich unsere Kinder wären ganz normal. Ohne dieses Machtzeug, dann würden sie auf nicht so dumme Ideen kommen."

Sie seufzte.

"Nichts für ungut, Kanan."

Dieser winkte ab.

„Keine Sorge. Nicht nur du wünscht Dir das ab und an. Ich mir auch. Wobei...normal wären sie auch nie, selbst wenn sie nicht Machtsensitiv wären."

Der Jedi rieb sich über die Augen.

„Jedenfalls wollte er sein Kind retten und wollte sich für es opfern. Ich kann ihm nichts vorwerfen. Auch wenn ich ihn bei dem Gedanken erwürgen könnte...ich hätte es genauso tun wollen, wenn ich an seiner Stelle wäre."

Zeb seufzte.

„Ja, als Eltern steht das Kind über alles. Hätte ich früher nie verstanden, aber seit einer langen Zeit schon. Wenn ich in seiner Lage wäre...ich würde auch nicht anders handeln wollen. Tut mir Leid, Hera."

"Genau, das ist es. In seiner Lage wäre. Er muss lernen mit seinen Schmerzen anders umzugehen. Das musste jeder von uns. Es ist schrecklich, keine Frage. Aber das Leben wartet nicht und es gibt Leute die ihn auch brauchen. Caleb und Enja."

Sie stand auf und nahm ihre Tasse.

"Musste ich auch lernen. Darf ich durch?"
Kanan tat eine Hand auf ihren Arm.

"Hera...Ezra war nie in solch einer Situation. Und wenn wir ehrlich sind können wir uns das auch nicht so wirklich vorstellen. Ich meine...diese ganzen Horrorerlebnisse, wenn unsere Kinder verletzt oder einfach verschwunden oder entführt oder sonst was waren...nichts davon fühlt sich so an wie der Schmerz den Ezra und Sabine in sich haben. Ich meine...sie haben ihr Kind wirklich verloren und es wird nie wieder kommen. Wir hatten jedes Mal unendliches Glück, Hera. Sie...sie hatten es nicht."

"Ich sage doch nicht, dass es mit den Dingen zu vergleichen ist, die wir erlebt haben. Doch es gibt immer bessere, vernünftigere Lösungen, die man hat. Ezra haben wir einen Monat für tot gehalten und das war auch schon genug, für drei Leben. Wir haben alle etwas verloren, was wir lieben und gerne zurückhaben wollen. Wo wir uns denken, wir hätten etwas tun können. Ich habe zugesehen wie meine Mutter erschossen wurde, was soll ich jetzt machen, Kanan? Mich deshalb umbringen und allen anderen Leuten, die mir genauso wichtig sind, den gleichen Schmerz antun?"

Sie machte sich den Weg frei, als er sich nicht bewegte.

"Dann eben so. Ich bin fertig für heute. Ich repariere mein Schiff."

Verärgert nahm sie einen Schluck aus der Tasse. Die Gesichtszüge des Jedi verhärteten sich.

„Hera...das ist nicht fair, was du gerade machst. Ich verstehe und glaube mir das zu wissen...es macht mich auch fertig. Natürlich macht es mich das. Unser Kind hätte einfach sterben können, einfach so...und wir hätten nie davon gewusst. Aber...er wollte sein Kind retten, Liebling. Sein Baby. Kannst du von Dir behaupten, dass du es nie getan hättest in seiner Situation? Wenn du die Möglichkeit hättest in seiner Lage? Natürlich war und ist das der völlig falsche Weg. Aber Hera...das war und wird wohl immer Ezra sein. Er wird immer sein Leben unter das seiner Familie stellen. Er wird immer alles für uns, für Sabine, besonders für die Kids tun. Er ist absolut selbstlos, Hera. Das war er immer. Das ist er. Du kannst nicht wütend auf ihn sein....weil er sein Kind so sehr liebt, weil er alles für es tun würde und sein Leben nichts gegen es wäre. Dann müsstest du auch auf mich wütend sein. Und auf dich selbst."

Er nahm sie an der Wange.

„Für uns sind unsere beiden Schätze das Allergrößte in der Galaxis. Sie sind alles für uns. Und das trifft bei ihm und Sabine auch zu, was ihre Kids betrifft."

"Kanan, ich bin doch nicht sauer darauf das er sein Leben für sein Kind geben würde, natürlich tun wir das alles. Das ist doch in Ordnung. Es geht mir darum, wie er damit umgeht."

Sie tat seine Hand von ihrem Gesicht.

"Ich kann mich doch nicht einfach halb umbringen mit den Schmerzen, nur weil ich nicht weiß wohin damit. Natürlich, bin ich nicht begeistert davon. Ich bin seine Mutter. Welche Mutter wäre begeistert bei sowas?"

"Und ich bin sein Vater. Und ich erinnere dich, dass er es damals auch getan hat, als er....mit meinem Herzinfarkt nicht klar gekommen ist. Wir werden und müssen das etwas beobachten...aber er hat es sich nicht selbst zugefügt. Der Splitter hat ihn so ins Bein getroffen. Und ich bleibe dabei. Manchmal überwiegt physischer Schmerz den mentalen und den im Herzen. Und dient als beste Ablenkung."

Zeb klopfte beiden auf die Schulter.

"Wisst ihr was, ihr unterhaltet euch weiter und diskutiert darüber und ich rede einfach mal mit ihm, wenn er wach ist. Mir scheint, dass ihr beide etwas runterkommen müsst. Und ich habe meinen kleinen Bruder gefühlt ewig nicht gesehen, also versuche ich mal mein Glück. Nimmt es mir nicht übel ihr zwei, aber manchmal braucht man jemand Anderen zum Reden als die Eltern oder die eigene Ehefrau. Geschwister sind dafür Bestens geeignet."

"Versuch dein Glück, Großer. Kann aber noch dauern bei ihm."

"Oh das bin ich gewohnt. Bis später."

Zeb tätschelte ihre Schultern und ging aus dem Raum. Kanan und Hera sahen ihm kurz nach.

"Denkst du er erreicht etwas?"

"Zeb? Hm, vielleicht."

Sie wechselten einen Blick, dann nahm Kanan ihre Hand.

"Na komm, Süße. Reparieren wir dein Baby."

Sie verdrehte die Augen und drückte seine Schulter, bevor sie aus der Tasse trank.

"Du ruhst dich aus."

"Ich ruhe mich nachher aus. Jetzt geht's erstmal an die Arbeit."

Er küsste sie auf die Stirn.

"Wie in alten Zeiten."

Sie sah ihn skeptisch an.

"Kanan."

"Das diskutiere ich nicht. Na komm. Chopper darf auch mit."

Hera atmete aus und stellte die Tasse ab.

"Bantha."

"Chopper? Oh ja. Ich? Ich bin nur dein Idiot."

Er nahm ihre Hand.

"Aber ich meinte dich damit."

Er zog sie nahe an sich, legte seine Arme um ihre Hüften.

"Und was wird das jetzt?"

"Willst du deinen Bantha nicht küssen? Oder soll ich gehen?"

Er sah schmunzelnd in ihre Augen.

"Soll ich?"

Hera hielt sich an ihn fest und seufzte.

"Komm her, du nerviger Jedi."

"Dachte ich mir."

Lächelnd zog er sie an sich und küsste sie zärtlich. Langsam erwiderte Hera den Kuss. Doch unterbrochen wurde er...

Chopper fuhr gegen Kanans Beine, der stolperte und beide zu Boden riss. Kanan fiel zuerst auf den Boden, dann landete Hera auf ihm. Beide sahen sich vollkommen perplex an und hörten dann Choppers geradezu schadenfrohes Piepen.

"Ich hasse deinen Droiden.."

"Chopper", murmelte sie seufzend. Dieser piepte und drehte seine Haube. Kanan schloss die Augen und seufzte, als seine Stirn pochte.

"Eines Tages werde ich ihn..."

Da drückte Hera ihre Lippen auf seine. Sie küsste ihn innig und liebevoll.

"Spreche es am besten nicht aus."

Kanan blinzelte und erwiderte den Kuss mit denselben Gefühlen. Choppers Piepen verschwand.

Er murrte und fuhr verärgert aus dem Gemeinschaftsraum. Hera schmunzelte.

"Gewonnen."

Kanan grinste und stahl sich noch einen Kuss.

"Meine Hera. Nur meine."

"Ja, nur deine. Nur muss leider alles andere warten", hauchte sie sanft an sein Ohr.

"Warten tue ich gerne. Denn ich weiß....dass es sich mehr als alles andere lohnt", hauchte er zurück und strich über ihre Wange.

"Ich hätte nichts anderes erwartet."

Sie genoss die Geste und schloss die Augen.

"Ich verwöhne dich heute Abend. Versprochen."

"Wenn wir Zeit finden."

Sie küsste ihn auf den Kopf.

„Oh dafür werde ich schon sorgen. Vergiss nicht...wir sind die Anführer dieser Crew. Wir haben unsere eigenen Regeln."

Kanan verwickelte sie in einen weiteren Kuss.

„Diese Karte also..", nuschelte sie und erwiderte lächelnd.

"Ich liebe dich."

"Ich liebe dich viel mehr."

Er lächelte.

"Also wenn du willst können wir jetzt dein Schiff reparieren, aber ich hätte nichts dagegen noch etwas liegen zu bleiben..."

"Nicht hier. Erstens zerstörst du deinen Rücken und Kopf. Und zweitens muss es repariert werden."

Sie strich sanft über seine Brust.

"Dann reparieren wir jetzt. Erst die Arbeit..."

Er küsste sie auf den Hals.

"....dann das Vergnügen."

Hera unterdrückte ein wohliges Seufzen und atmete tief durch.

"Genau. Erst die Arbeit..."

Sie stand auf, dann tat es Kanan. Dieser lächelte nur charmant und zwinkerte ihr zu.

"Wir können das auch als Vorstufe zum Vergnügen machen."

Sie erhob eine Braue.

"Ach wirklich?"

"Wirklich. Dauert zwar etwas länger, aber dafür wird es....interessanter."

Er küsste sie erneut und ging dann schmunzelnd an ihr vorbei.

"Kommst du? Ist dein Baby."

Sie sah ihn an und schmunzelte.

"Na schön, Freundchen."

Er grinste ihr schelmisch zu und Hera erinnerte sich für einen Moment an den jungen, charismatischen, geheimnisvollen Kerl, der ihr damals über den Weg gelaufen war. Vor vielen Jahren auf Gorse. Da war noch dieses geheimnisvolle wirklich groß geschrieben. Aber sie hatte schon gemerkt, in was für einen Typen sie sich da verliebt hatte.

In einen ganz Besonderen. Aber das hatte damals ihr Herz auf dem ersten Blick gewusst.

Auch wenn ihr Kopf da irgendwas anderes gesagt hatte...so war sie ziemlich froh, über ihn gestolpert zu sein. Mehr als das. Er hatte ihr nicht nur gezeigt, dass man leben musste. Sondern er war auch ihr Leben geworden.

Und das würde sich nie ändern. Niemals.


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