135. Kapitel

Anmerkung: Neue Szene ganz am Anfang eingefügt, Wattpad wollte nicht so wie die Story wollte. Sorry! :D

Irgendwann wurde es etwas heller. Bläuliches Licht drang in die Zelle aus Stein ein und erhellte etwas diese. Es wurde immer kälter. Zumindest fühlten Caleb und Brianna das so. Sie waren still. Saßen nebeneinander und versuchten irgendwo sich zu entspannen, nachzudenken. Zu rufen hatten sie lange aufgegeben.

Doch diese Stille....diese Stille war unerträglich. Man hörte nur noch die eigenen Gedanken und nach einer Weile...wurde Caleb, als auch Brianna bewusst dass sie ausgerechnet mit ihrem Ex in einer Zelle festsaßen. Mit der Person....die sie nie wiedersehen wollten. Beide nicht. Caleb schluckte und versuchte sich zu konzentrieren, zu meditieren. Die Ruhe zu behalten und einfach sein Zentrum zu finden. Vielleicht würde seine Meisterin ihn ja finden. Wenn er nur genug sich konzentrierte. Brianna seufzte leise und lehnte sich gegen den Stein. Vorsichtig versuchte sie unter ihrem Stiefel eine Art lange Nadel zu entfernen. Sie zischte leise und drückte gegen ihre Sohle. Sie sprang ab.ihr Kopf hob sich und sie rappelte sich etwas auf, soweit das mit ihren gefesselten Händen funktionierte.

Caleb atmete tief durch und versuchte mit aller Kraft Brianna zu ignorieren. Doch das gestaltete sich nicht ganz einfach, als er ihre mehr als missglückten Bewegungen wahrnahm.

"Kannst du nicht damit aufhören?"

"Ich versuche rauszukommen. Entschuldige, für meine unbeholfenen Bewegungen. Wäre leichter mit offenen Fesseln."

Sie schnappte sich die Nadel und drehte sie vorsichtig in ihren Händen.

"Ich versuche hier zu meditieren und meine Meisterin zu erreichen.""

Caleb schnaubte.

"Also höre auf diesen Lärm zu machen, ich muss mich konzentrieren."

"Dann sei doch so freundlich und öffne diese Schellen für mich. Als an Jedi solltest du das können", erwiderte sie sofort.

"Würde ich ja, aber meine sind auch gefesselt! Ich kann das noch nicht...so ohne Bewegung."

Caleb schloss die Augen.

"Vor allem...es ist schrecklich kalt hier. Ich kann mich nicht auf alles konzentieren."

"Stell dich nicht so an. Du hast wenigstens sowas wie Winter auf deinem Planeten. Ich habe immer Sommer. Ich sollte mich beschweren."

"Oh ja das kannst du ja am Besten. Dich beschweren hatte ich ja ganz vergessen", feuerte er zurück und schnaubte.

"Ich versuche uns hier rauszuholen, also wenn du die Güte hättest still zu sein?"

"Dann sei du still und geh mir nicht auf die Nerven, lass mich als nicht Machtsensitive uns auf meine Art und Weise rauszuholen", konterte die Prinzessin.

"Oh und wir wissen ja wie gut du das kannst, ich weiß."

Caleb verdrehte die Augen.

"Ich habe uns hier viel schneller raus durch meine Machtsensitivität. Verlass dich drauf."

"Versuch es, wenn du Erfolg hast, sag mir Bescheid."

Augenverdrehend bewegte sie die Nadel im Schlüsselloch.

"Na dann vielen Dank."

Caleb versuchte sich erneut seiner Meditation zuzuwenden, aber...

"Höre auf mit der Nadel, dass macht mich wahnsinnig!"

"Dann streng dich besser an Geräusche auszublenden! Meditation besteht nicht immer aus Ruhe. Sondern Konzentration und Disziplin."

"Ich bin ein Jedi. Ich glaube ich weiß da viel besser Bescheid, als du", erwiderte Caleb genervt.

"Nach all den Jahren solltest du auch wissen, dass ich die Meditation sehr genieße. Es gehört zu meinem Kulturstamm dazu", schnaubte sie.

"Dann tue es doch mal und versuche uns damit rauszubringen. Viel Glück, dass will ich sehen."

"Du bist so ein Egoist."

"Und du so eine Besserwisserin!"

"Ach ja?!"

Brianna schnaubte.

"Ja! Du weißt doch immer alles besser und stellst andere als Idioten da! Du bist doch immer im Recht!"

"Ach wie schön, deine Sicht erfreut mich ungemein. Dann bist du ja ziemlich glücklich was?!"

"Ja, stelle dir vor das bin ich! Also lass es gut sein und lass mich in Ruhe!"

"Fein! Dann lass mich meine Versuche!"

"Höre doch einfach auf und lass mich das hinkriegen! Wir sind sofort hier raus!"

"Ich will nicht von dir gerettet werden. Ich bin kein Prinzesschen was dumm rumsitzt!"

"Okay, fein! Dann komme ich hier raus und du bleibst hier. Sehr schön! Dann muss ich mir wenigstens nicht mehr dein falsches Gequatsche anhören!"

"Und ich dich nicht ansehen. Danke. Du erleichterst mein Leben um Einiges."

Damit machte sie weiter.

"Hör doch endlich auf!"

"Lass du mich in Ruhe!"

"Und du mich!"

Beide sahen sich verärgert an und wichen dann ihrer Blicke aus. Caleb versucht zu meditieren, während Brianna ihr Glück versuchte. Stille. Mehrere Minuten.

Dann...

"Wieso muss ich ausgerechnet mit dir hier festsitzen?"

Brianna atmete aus.

"Ich habe mir das nicht ausgesucht."

"Oh ich mir garantiert auch nicht. Du wärst die letzte Person mit der ich irgendwo festsitzen wollte."

"Gut, dann sind wir uns ja einig."

"Oh ja. Wenn wir hier rauskommen werde ich dich der Macht sei Dank nie wiedersehen."

Ein Rasten ließ sie inne halten. Brianna blinzelte und betrachtete ihre Fesseln.

"Werde glücklich mit deiner Freundin. Mir ist es egal. Mein Volk ist mir wichtig."

„Oh ich bin glücklich mit meiner Freundin. Sie ist toll. Sie ist wunderschön, charmant, witzig, klug, talentiert...und in keinem Sinne falsch."

Er schnaubte abwertend.

"Ich bin nicht falsch. Was redest du da?"

Sie bewegte ihre Hand und kam aus einer Schelle heraus. Sie lächelte glücklich und entfernte die andere Seite.

"Drehe dich schon mal um."

Caleb schnaubte.

„Vergiss es. Ich mache es auf meine Art."

Er schloss erneut die Augen und konzentrierte sich. Brianna sah ihn fassungslos an.

"Caleb, es ist der falsche Zeitpunkt um kindisch zu sein."

„Kindisch? Du wirst doch sowieso nicht fliehen können. Der beste Fluchtweg ist der, welchen die Typen nicht erwarten. Deiner ist doch einfach offensichtlich. Du wirst innerhalb von fünf Minuten wieder gefangen und dann?"

Er schnaubte.

„Deiner ist einfach nutzlos."

"Mein Gedanke ist es, erstmal diese Fesseln loszuwerden. Also?"

„Viel Spaß. Du kannst doch sowieso alles besser."

Fassungslos sah sie ihn an und nahm seinen Arm, zog ihn vor und begann die Fesseln zu lösen.

"Halt still."

Er zog ihn weg.

„Fasse mich nicht an."

Sie zuckte zusammen.

"Okay, du hasst mich. Das ist in Ordnung. Aber ich will das hier überleben und wohl oder übel brauche ich deine Hilfe. Also lass mich das machen."

„Damit wir wieder geschnappt werden und dann noch gefoltert? Nein danke, ich vertraue auf meine Meisterin und die Macht."

"Ich will doch nur die Dinger wegmachen! Du bist so..."

Schluckend setzte sich sich etwas hin und fasste an ihren Kopf.

„Was bin ich? Nicht mehr der dumme Idiot, der dein Spielzeug war? Da liegst du vollkommen richtig."

Caleb schloss die Augen und versuchte zur Ruhe zu kommen. Brianna holte tief Luft und schloss ihre Augen. Das Ziehen in ihr wurde immer stärker und sie sah die Umgebung etwas verschwommener. Sie wollte nach ihren Medikamenten am Gürtel fassen...doch diese waren fort. Die hatten ihre Entführer. Langsam merkte sie mehr und mehr die Kälte und zog vorsichtig ihre Beine an, wobei das etwas mehr schmerzte, als zuvor. Caleb blinzelte und spürte die Wellen des Unwohlseins und des Schmerzes, die von Brianna ausgingen. Langsam blickte er zu ihr.

„Alles in Ordnung?"

"Vor 30 Sekunden hast du mich angeschnauzt, ich soll dich in Frieden lassen. Was interessiert es dich?"

Sie legte ihre Stirn an das Knie, ihre Hand an den Nacken und holte tief Luft.

"Banthamist", flüsterte sie.

„Tschuldigung das ich gefragt habe", gab er zurück und wandte sich wieder seiner Meditation zu. Jedoch konnte er die Schmerzen nicht ausblenden.

„Macht dein Herz Dir wieder Probleme?"

"Es hat nicht aufgehört Probleme zu machen, seitdem ich gegangen bin. Es ist schlimmer geworden. Nur zur Information."

Sie schloss die Augen.

"Lass mich bitte die Fesseln öffnen. Dann kannst du wenigstens nach einem Ausweg suchen."

Sie nahm die Nadel zur Hand. Und zu ihrer Überraschung... hielt er ihr seinen Arm hin.

„Dann tue es."

Sie dachte erst, dass es einfacher werden würde, doch dann..

„Je schneller ich von dir los bin, desto besser."

Sie seufzte und begann an den Fesseln zu arbeiten. Vorsichtig hantierte sie damit herum, stach in das Schlüsselloch, bis es rastete. Brianna öffnete sie und warf die fort.

"Bitte."

„...Danke."

Er streckte seine Hand aus, schloss die Augen und mit einer Bewegung hatten sich ihre Fußfessel gelöst. Dann seine eigenen.

„Besser?"

"Danke."

Sie rieb ihren Stiefel etwas, während er aufstand und zum ersten Mal an die Wunde an seinem Hinterkopf fasste. Und oh...die fühlte sich alles andere als gut an. Fühlte er da nicht....Blut?

„Na toll. Mum killt mich."

Caleb verzog leicht das Gesicht. Brianna sah es und band vorsichtig den Stoff von ihren Hüften und hob es ihm hin.

"Drück das drauf."

Er blinzelte.

"Nein. Ich brauche es nicht."

Er schob ihre Hand weg.

„Ich komme alleine klar."

"Ja, bis zu dem Moment wo es sich entzündet und du eine Blutvergiftung erleidest, woran du stirbst. So nebenbei könnte es eine Gehirnerschütterung sein."

Sie hob es weiterhin ihm vor.

"Nimm es. Bitte. Egal, was hier vor sich geht, wir müssen gewappnet sein."

„Es gibt kein wir. Ich werde nicht den Fehler machen und mich in einen sinnlosen Fluchtversuch stürzen. Ich warte auf meine Meisterin. Sie wird kommen. Und zwar mit meinem Dad."

"Das ist ja schön und gut, aber wenn das passiert, werden wir am Besten vorankommen, wenn Wunden gestillt sind."

"Mein Dad kann das. Er ist ein Machtheiler, falls es dir nicht entgangen ist."

"Hab ich nicht."

Sie wollte aufstehen und brach halb zusammen. Ihr Hand fuhr an ihr Herz. Caleb dachte nicht nach, sondern war sofort an ihrer Seite und hielt sie.

"Alles okay?"

"Nein, ehrlich gesagt nicht."

Brianna schloss die Augen.

"Die haben meinen Gürtel...und da sind meine Medikamente."

Caleb blinzelte und hielt sie fest.

"Karabast... Wie lange hältst du es ohne die durch? Warte du solltest dich besser setzen..."

Er half ihr und verfluchte in dem Moment sein Herz. Wieso eilte er ihr zur Hilfe?

Vorsichtig setzte sie sich an die kalte Wand.

"Habe es noch nicht ausprobiert. Seit dem Sturz vom Pferd hab ich sie gerne regelmäßig genommen."

Sie schloss leicht stöhnend die Augen.

"Sturz vom Pferd?"

Er betrachtete sie, dann seufzte er, entledigte sich seiner Jacke und tat sie ihr um.

"Da. Damit du dich nicht noch erkältest."

"Du wirst frieren, nimm sie zurück."

Sie zog sie langsam ab, aber Caleb beharrte darauf.

"Nimm sie einfach und mache hier keinen auf falsche Bescheidenheit. Du bist gesundheitlich schlechter dran als ich, also bekommst du die Jacke."

Brianna lehnte sich zurück und schloss leicht die Augen.

"Danke."

"Nichts zu danken."

Caleb setzte sich ein Stück weiter hin und begab sich in den Schneidersitz.

"Ich werde meine Meditation wieder aufnehmen, falls du mich nicht dieses Mal auch stören willst."

Brianna legte sich einfach nur hin und versuchte ihre Schmerzen zu ignorieren. Sie sagte nichts, wollte nichts fühlen...nur sich...ein bisschen ausruhen. Und sich von den Gedanken ablenken wieder Calebs Jacke zu tragen. Seinen Geruch um sich zu haben, ihr Herz schneller schlagen zu hören...nein, daran wollte sie bestimmt nicht denken. Auch nicht wie gut sich das anfühlte, dieser Stoff auf ihren Schultern, das Gefühl...nein. Stopp.

Was dachte sie da? Bitte? Er hatte eine Freundin.

Sie seufzte leise und schien fast einzuschlafen, als man ihre Schulter rüttelte.

"W-was? Ich lasse dich doch in Ruhe."

„Brianna, Brianna wach auf", zischte Caleb leise.

Sie blinzelte.

"Was soll das?"

Sie richtete sich etwas auf.

"Ich wollte mich doch nur ausruhen."

Caleb schüttelte den Kopf und tat einen Finger an seine Lippen. Dann deutete er mit dem Kopf Richtung Tür.

„Sei leise. Hör doch."

„Die beiden Reiche gegeneinander auszuspielen. Wer kommt auf so einen genialen Plan?"

"Der Supremeleader wird schon wissen, wen er für sowas anheuert. Ich bin mir da sehr sicher. Und Eshan, wird mit Mandalore fallen. Zwei große Mächte in wenigen Tagen. Schade, wenn man zwei Hitzköpfe als Anführer hat."

„Und mit Mandalore werden wir die Jedi los. Ganz einfaches Spiel. Und die meisten Planeten werden nicht mal eingreifen. Für sie ist Mandalore schon sehr lange ein Dorn im Auge. Ebenso wie die Jedi."

Calebs Augen weiteten sich.

Brianna hob leicht den Kopf.

"Ein krankes Kind zur Anführerin? Eshan wird fallen und wir haben es in der Hand."

Die Tür knarzte etwas. Caleb tat Brianna sofort die Handschellen um, sodass es aussah als ob sie noch immer gefesselt war. Er wiederum...

„Hey, was machst du da?!"

Caleb wurde am Kragen gepackt und hochgezerrt. Der Padawan verengte die Augen.

„Damit kommt ihr niemals durch!"

"Gören. Die haben keine Ahnung."

"Mandalore und Eshan sind Freunde. Niemals würde mein Vater den Pakt brechen."

Beide sahen sich amüsiert an, während man ihr Kinn nahm.

"Sie sind doch schon dabei es zu tun."

Caleb schüttelte den Kopf.

„Nein, niemals! Meine Mutter würde so etwas niemals tun!"

Gelächter ertönte.

„Ach ja? Das sieht derzeit aber anders aus. Mandalore und Eshan sind so verzweifelt und voller Hass auf den anderen Planeten, der ihnen ja ihren Thronfolger geraubt hat. Was wird wohl passieren? Krieg?"

Caleb spuckte dem Kerl ins Gesicht.

„Meine Eltern sind tausendmal schlauer als das. Sie würden so etwas nie tun!"

Angewidert wischte er mit dem Handschuh sein Gesicht ab.

"Na warte."

Caleb duckte sich und befreite sich aus seinem Griff. Dann verpasste er ihm einen Tritt in den Magen.

„Was zum..."

Der Andere stürzte sich auf Caleb, der kurz mit ihm rangelte und anschließend Bekanntschaft mit der Wand machte. Er verlor keine Zeit und nahm Briannas Hand.

„Komm."

"Moment, was ist mit deinem Plan von Warten."

Sie stand auf und legte die Jacke über ihren Oberarm.

"Der hat sich gerade verflüchtigt, Komm!"

Er zog sie mit sich und beide rannten aus dem Raum. Oder eher Caleb rannte und Brianna kam kaum hinterher.

"Das ist Wahnsinn! Wir wissen ja noch nichtmal wo wir sind!", zischte sie und fasste an ihre Brust, als ein Stechen sie anhalten ließ. Caleb hielt an und nahm sie am Arm.

"Dann eben anders."

Kurzerhand nahm er sie auf seine Arme.

„Willst du das unsere Eltern sich bekriegen?"

Er lief weiter.

"Nein, und ich will ehrlich gesagt auch nicht das du mich trägst", gab sie zurück, hielt sich aber trotzdem fest.

„Ach ja laufen funktioniert ja so toll, ich vergaß", gab er schnippisch zurück und rannte weiter.

„Ein Glück für Mums und Omas Nahkampftraining."

" Ich beglückwünsche dich, wenn deine spontanen Pläne klappen."

Die erste Tür, die er sah, nahm er. Vorsichtig ließ er Brianna runter und öffnete sie. Doch als ihn der kalte Wind ins Gesicht schlug und er die Schneemassen sah, sank sein Herz. Brianna starrte hinaus.

"Wo..wo sind wir?"

„.....auf Hoth?", riet Caleb und schlug die Tür wieder zu. Okay rausgehen war keine gute Idee. Dann...

„Wir schnappen uns ein Schiff. Komm."

"Wie? Bestimmt sind das nicht die Einzigen."

Caleb schnaubte genervt.

„Dann müssen wir uns eben den Weg freikämpfen."

"Dann brauchen wir unsere Waffen."

"Endlich fängst du mal an mitzudenken."

Er streckte eine Hand aus und konzentrierte sich. Suchte nach der Präsenz seines Lichtschwerts, folgte dem Ruf seines Kristalls.

"Ich denke immer."

Sie sah sich um und folgte Caleb, als er los ging. Die Royalen zögerten kaum, als sie eine Raum betraten. Sofort nahm Caleb sein Lichtschwert und Brianna ihre flachen Griffe. Ebenfalls kramte sie kurzerhand ihre Medikamente aus dem Gürtel.

"Das war ja schon fast zu einfach."

Er betrachtete sein Lichtschwert und steckte es an seinen Gürtel.

„Bereit?"

"Ja."

Sie nickte und hielt die Schachtel fest.

"Beeilen wir uns."

„Na endlich etwas Vernünftiges aus deinem Mund."

Caleb ging weiter und verweilte an einer Tür, sah um die Ecke.

„Okay los. Wenn alles glatt geht, dann sind wir in fünf Minuten hier raus."

"Wenn das Wörtchen wenn nicht wär..", murmelte sie und folgte ihm. Caleb war geradezu epicht darauf zu verschwinden. Je schneller sie dort weg waren, desto schneller kam er endlich von Brianna weg. Und bei der Macht das wollte er unbedingt.

„Dein Fesseltrick hat uns ja enorm geholfen."

"Wieso bist du so gemein zu mir?"

"Ich zu dir? Pah von wegen."

Sie liefen weiter und Caleb spähte um eine Ecke. Wo waren nur die Schiffe?

"Ich weiß, dass ich dich sehr verletzt habe. Aber trotzdem mich so zu behandeln...ist unfair. Aber was versteht ein Jedi von Fairness? Ein Kampf ist es nicht, ein Leben ist es nicht."

Sie wies nach links.

"Dort."

Doch Caleb blieb stehen. Er fuhr herum und seine Augen blitzten.

„Du willst mir etwas über Fairness erklären? Du? Weißt du was es ist kein Wunder dass du auf diesen Idioten reingefallen bist. Du hast es nicht besser verdient!"

Brianna blickte ihn an und senkte gleich den Blick wieder. Ihre Klingen klappten sich aus dem langen, schmalen Griff und sie ging weiter.

Caleb schnaubte nur.

„War ja klar. Du machst wieder einen auf verletzt. Mich täuscht du nicht mehr."

Er rannte an ihr vorbei und hielt sein Lichtschwert.

"Denkst du ernsthaft mir hat dieser Abend gefallen? Ich durfte die Zahlen lesen, von den Echani die an dem Abend verstorben waren. Ich habe Blut an meinen Händen, was nur ich sehen kann. Denkst du, mein einziges Problem ist dein närrisches Geschwätz über mich?! Weißt du was? Ich bin froh das du jemand anderen gefunden hast. Vielleicht gehst du ja mit ihr besser um, wie du es mit mir getan hast. Ich bin froh gegangen zu sein. Und ich bin froh, wenn ich fort bin."

Caleb fuhr herum.

„Ach ja?! Dann bereue ich es dich vor deinem wunderbaren Verlobten gerettet zu haben! Sie hätten dich schnappen sollen, dann hätte ich dich jetzt nicht am Hals! Vielleicht wäre mein Geschwisterchen noch am Leben, wenn ich nicht dich, sondern meine Mutter beschützt hätte! Vielleicht wäre dann alles besser, meine Mum wieder glücklich und mein Vater wieder ansprechbar! Man tut Dinge für dich, die du natürlich alle für selbstverständlich hältst! Hauptsache Dir geht es gut und das wars! Genau wie damals! Und soll ich dir was sagen?! Jessica ist tausendmal besser als du. Sie verkauft mich nicht für dumm und schätzt mich wenigstens. Sie redet mit mir und ist auf meiner Seite, versucht mich zu verstehen. Alles wofür du dich immer interessiert hast war deine dumme Krankheit! Du denkst nur an dich selbst und das macht mich krank. Du hast meiner ganzen Familie nur was vorgespielt, du hast meine kleine Schwester furchtbar verletzt. Und du hast mich vor meiner ganzen Familie absolut gedemütigt."

Caleb schnaubte.

„Weißt du was vergiss es! Ich habe die Schnauze voll von deinen absurden Spielchen. Generell von dir! Also verschwinde einfach aus meinem Leben!"

Damit wandte er sich ab und rannte weiter. Ließ sie einfach stehen. Allein.

Brianna sah ihrem Ex nach und konnte es nicht fassen. Was...dachte er nur..

Schluckend fuhr sie durch ihr Haar, ehe sie einen Schlag in die Seite spürte. Stöhnend holte sie aus mit ihrem Schwert, doch sie wurde unsanft gepackt.

„Da haben wir ja schon Nummer 1. Die kleine Prinzessin. Jetzt brauchen wir nur noch Nummer 2."

Sie hörte Schritte.

„Schnappt euch den Prinzen. Und zögert nicht, er muss nur leben. Etwas außer Gefecht kann man ihn schon setzen.."

"Tut ihm nicht weh!"

Ihr wurden die Waffen abgenommen und man betrachtete die Medikamente. Man belächelte sie und warf das Zeug fort.

"Ihr bringt mich um", zischte sie.

"Berufsrisiko. Sorry, Schätzchen."

Brianna wurden Handschellen angelegt und sie wurde vorangestoßen.

"Wirds bald? Geh."

Sie zuckte zusammen und stolperte, als sie einen lauten Aufschrei hörte. Und die Stimme....hätte sie unter Tausenden erkannt.

"Caleb."

Sie wurde gepackt, als sie rennen wollte.

"Keine Faxen! Wir dürfen euch zwar nicht umbringen, aber wir dürfen euch andere Dinge antun!"

Brianna spürte wie fest der Griff sich in ihren Oberarmen verstärkte.

"Das tut weh, lasst mich!" „Biestiges Kind! Bringt die Ketten. Die Fluchtmöglichkeit scheint immer größer zu werden."

Sie hörte das Rascheln von Ketten, als sie den Gang entlang gezerrt wurde. Sie wehrte sich, versuchte zu entkommen, aber diese Typen waren besser ausgebildet, als alles was sie zuvor gesehen hatte. An einer Kreuzung stießen sie mit Caleb zusammen. Blut lief aus seiner Nase und sein Mundwinkel war leicht bläulich. Auch er trug wieder Handschellen. Doch in den Händen der Entführer lag das Lichtschwert.

"Wir werden nochmals Spuren legen. Was haben wir denn von unserer hübschen Prinzessin?"

„Ihr Schwert sollte schon Hinweis genug sein. Zusammen mit ein paar Haaren von ihr."

Caleb knurrte.

„Meine Eltern fallen niemals darauf herein!"

„Halt endlich die Klappe!"

Damit wurde er erneut geschlagen.

Brianna zuckte zusammen.

"Hört auf. Ihr tut ihm weh, lasst diesen unsäglichen Mist und ihn in Ruhe!"

"Sie fallen drauf rein. Das sind nun mal Eltern. Und Kriegsveteranen."

Eine Hand fuhr um ihren Zopf. Sie versuchte sich loszureißen.

"Lasst mich in Ruhe! Fasst mich nicht an!"

„Diese nervigen widerspenstigen kleinen Biester.."

Einer hielt Brianna fest, während ein Anderer ihr Schwert nahm und ihr ein paar Strähnen Abschnitt.

„Nächstes Mal ist es vielleicht dein Ohr."

Caleb verengte die Augen.

„Wenn mein Vater hier ist, wird euch das Lachen so was von vergehen!"

"Dein Vater wird nicht kommen. Hier wird dich keiner finden."

Briannas Herz sank etwas, als sie den Schnitt hörte.

"Sowas macht man nicht."

Man nahm sie am Kinn.

"Keine Sorge. Es sind nur ein paar. Vielleicht schneiden wir noch mehr. Kommt ganz drauf an, wie du Dich verhältst."

Caleb schnaubte.

„Oh ihr unterschätzt ihn. Er wird kommen!"

„Sicher, Kleiner. Sicher. Dein Vater ist mit ganz anderen Dingen beschäftigt."

Man nahm Caleb am Kinn.

„Oder nicht? Wie fühlt es sich an, wenn er einen von sich stößt nur weil er um sein Kind trauert? Mhm?"

Calebs Augen blitzten.

„Er wird euch so derbe die Hölle heißmachen... Niemand legt sich mit uns an!"

"Das wird sich zeigen. Wenn Mandalore und Eshan sich bekriegen, werdet ihr als letztes unsere Blaster sehen, bevor ihr sterben werdet."

"Damit kommt ihr nicht durch!"

Brianna schnaubte.

"Meine Eltern würden niemals gegen Mandalore kämpfen! Es ist genauso meine Kultur, sie würden mir niemals die Entscheidung aufzwingen mich wischen Mandalorianern und Echani zu entscheiden! Niemals!"

Caleb schluckte etwas und erinnerte sich. Richtig. Sie war beides. Mandalorianerin und Echani. Ein Krieg würde beide Kulturen zerstören. Sie zerstören.

"Niemals. Ich werde mich nicht als Druckmittel benutzen lassen. Lieber sterbe ich, statt das meine Völker leiden!", zischte sie.

Einer ihrer Entführer fuchtelte mit einem Blaster vor ihrer Nase.

„Können wir einrichten. Aber leider...müssen wir euch noch am Leben lassen."

Er sah auf.

„Los. Bringt ihre Hoheiten zurück in ihre Zelle und sorgt dafür, dass sie dieses Mal richtig gefesselt werden."

"Keine Sorge."

Ein Mann hielt Ketten in den Händen.

"Mandalorianisches Eisen. Das geht nicht kaputt."

Die jungen Erwachsenen wurden mitgezerrt. Wenige Minuten später, spürte Caleb das kalte Eisen an seinen Händen, was an einen Haken, an der Wand angebracht wurde.

"Ihr solltet euch in Acht nehmen", zischte Brianna und zuckte zusammen bei der Kälte.

„Ihr zwei werdet schon merken, dass eure große Klappe euch nichts bringt. Und das hier nehmen wir wieder."

Einer der Männer begutachtete Calebs Lichtschwert und grinste hämisch.

„Seltsam. Ein Mandalorianer trägt eine Waffe, die aus echanischen Eisen geschmiedet ist."

Caleb knurrte.

„Passt auf, dass ihr euch nicht selbst damit aufspießt!"

Brianna blinzelte nur verwirrt. Moment...was?

"Echanischem Eisen?", flüsterte sie leicht.

"Und nicht vergessen. Artig sein, sonst verliert ihr beide noch euren Kopf."

„An eurer Stelle würde ich aufpassen, dass ihr ihn nicht selbst verliert. So schlecht wie ihr trainiert seid."

Caleb hielt weiterhin den Kopf erhoben und sah sie finster an. Oh ja er war durch und durch der Sohn seines Vaters.

"Das werden wir noch sehen. Schön wach bleiben. Es wird kalt."

Verärgert nahmen sie die Tür.

„Ihr werdet schon sehen, was euch blüht!", rief Caleb, als die Tür sich schloss. Laut schnaubend legte er seinen Kopf in den Nacken.

„Ich könnte ausholen.."

"Du hast ein Schwert aus echanischem Eisen? Wie kommts?"

„Geht dich nichts an."

"Nun, wenn uns niemand findet, sterben wir. Wenn uns niemand bald findet, erfrieren wir. Also kannst du ruhig antworten."

„Das wird nicht passieren. Meine Meisterin und mein Vater finden uns. Also kein Grund für Überflüssige Gespräche."

Stille. Dann..

"Schade. Ich dachte ich würde noch irgendwo meinen besten Freund in dir wiederfinden. Den hab ich am Meisten vermisst."

Caleb drehte den Kopf zur Seite.

„Hör auf damit."

"Ich hab mich geirrt", fuhr sie fort. „Es ist mies gelaufen. Ich wollte mit dir reden, aber du wolltest es nicht. Ist in Ordnung, ich wäre auch sauer."

Brianna sah auf ihre Knie.

"Vielleicht im nächsten Leben."

„Du hast nicht die geringste Ahnung. Du weißt gar nichts."

Caleb schnaubte.

„Klar wolltest du mit mir reden. Du hast mich nicht mal angesehen, als du meine Familie begrüßt hast. Dein Schauspiel vor meinen Eltern, meiner Meisterin und meiner Schwester war einfach nur erbärmlich. Du hast dich nie um Enja geschert."

"Das ist nicht wahr. Ich liebe deine Familie, als wäre es meine eigene. In all den Jahren habe ich das nicht vergessen. Wie auch? Ich habe immer an euch gedacht. Ich wollte mit dir in Ruhe sprechen, dass du beleidigend wirst, war nicht wirklich nett von dir. Aber du hast Recht. Du solltest niemandem vertrauen, der sich selbst nicht mal vertraut. Der seinen Planeten nicht verlässt, weil sie Angst hat. Du hast mit einigem Recht. Aber nicht damit, dass ich mich nicht um euch schere."

Er schnaubte nur.

„Klar, sicher. Weißt du sehr meine Schwester geweint hat? Wie sehr sie dich vermisst hat? Wie sehr sie sich gewünscht hat das du kommst? Aber es kam nichts von dir, absolut nichts. Du bist nur auf der Hochzeit meiner Meisterin aufgetaucht und hast mich vor meiner Familie gedemütigt. Hast mir falsche Signale gesendet, mir Hoffnung gemacht... Ich bin dein dummes Spiel Leid."

" Ich war verwirrt. Für mich selbst war es auch nicht leicht, denkst du das wirklich? Es war nicht meine Absicht."

Sie lehnte sich an die Wand.

"Aber eigentlich kann es dir egal sein oder?"

Caleb blinzelte.

"Du hast eine Freundin. Und ich freue mich sehr für dich."

„Klar, sicher. Vielleicht ist es mir jetzt egal...damals war es mir nicht."

Er schluckte.

„Klar für dich war nie etwas leicht. Genau wie damals, da ging es auch immer nur um deine Krankheit. Ich weiß das ich in den letzten Monaten unserer Beziehung ein Arsch war und dafür habe ich mich mehr als entschuldigt. Aber das war Dir sowieso egal. Du hast nicht mal versucht mich zu verstehen. Es ging immer nur um dich. Caleb würde das schon alles hinbekommen, er ist ja der Sohn unheimlich talentierter und berühmter Eltern der würde schon alles richtig machen. Der kann sich keine Fehler erlauben und sollte zwei Schulen und alles andere locker hinbekommen. Ich weiß, schon klar."

"Du stellst mich hin, als wäre ich die furchtbarste Person der Galaxis. Ja, du warst ein Arsch. Aber ich verstehe nicht, wieso du so spät kamst? Für mich war es nicht einfach Schluss zu machen. Du wolltest dein Leben leben. Das verstehe ich, du bist ein Freigeist und ich bin sehr froh das du deinen Abschluss geschafft hast. Das bringt dich sehr weit. Ich bin inzwischen Großheilerin, die Erste an Rayas Seiten. Wir haben uns auseinander gelebt, Caleb. Wir sind erwachsen geworden. Aber damals, wollte ich dir einfach nicht mehr im Weg stehen. Das habe ich nämlich. Ich wollte für mich selbst mein Leben in den Griff kriegen. Ich wollte das du lebst, so wie du es am Besten kannst und tust. Ich wollte wieder anständig gesund werden. Und es hat in manchen Teilen geklappt."

"Du hast diesen Schwachsinn wirklich geglaubt? Wow, dann weiß ich ja wie gut du mich wirklich kennst."

Caleb schnaubte.

"Wieso glaubst du bin ich nicht eher gekommen? Ich hatte Angst, okay?! Ich wusste was für einen Mist ich gebaut hatte und ich habe mich einfach nicht getraut. Ich dachte du würdest mich hassen, ich dachte du wolltest mich nicht mehr sehen. Das du mir nicht mal zuhören würdest. Ich hatte Angst dich zu verlieren. Angst, dass du mich abweisen würdest. Klar wollte ich mein eigenes Leben führen, aber dachtest du wirklich, dass wäre der Grund für alles gewesen? Echt?"

"Schien mir am Plausibelsten. Wieso solltest du sonst immer weg wollen von allem. Von mir."

"Vielleicht weil ich es nicht mehr zu Hause ertragen konnte? Vielleicht weil ich vergessen wollte, dass meine Eltern sich getrennt hatten, dass mein Dad in höchster Gefahr schwebte, dass er vielleicht nie wirklich gesund wurde? Vielleicht wollte ich einfach mal zur Abwechslung mir keine Sorgen machen, nicht daran denken das meine Familie jeden Tag auseinanderfallen könnte. Vielleicht war ich es so derbe Leid Angst, um meinen Vater zu haben. Weißt du, dass ist wirklich total lustig. Nicht mal meine damalige Freundin hat nur einmal daran gedacht wie es mir zu der Zeit ging. Was das alles mit mir machte und dass ich es einfach nicht mehr ertragen konnte. Jeder dachte ich würde es einfach so wegstecken, alles was passiert war. Das einfach alles wieder gut war und ich dieses dumme Spielchen nur mitmachen würde."

Caleb schnaubte.

"Nicht das ich nicht immer daran gedacht hätte, dass jeder Tag der Letzte sein könnte, den ich mit meinem Vater verbringen könnte. Das er vielleicht schon 24 Stunden später wieder verletzt war. Das wieder irgendein Irrer ihn uns stahl. Das diese durchgeknallte Psychopathin ihn bekam und ich ihn verlieren würde. Das ich meine ganze Familie verlieren würde, sobald mein Vater weg sein würde. Nein, da hat niemand daran gedacht, dass ich so empfinden könnte. Hauptsache ich erledige meine dummen Pflichten und das war es."

"Wenn du so empfunden hast, wieso hast du nicht mit mir geredet?"

"Weil ich dich nicht belasten wollte. Dir ging es immer schlechter und ich wusste nicht was ich tun sollte. Ich...ich konnte das nicht nochmal. Ich wollte nicht mehr Angst haben, sondern auch mal etwas anderes...fühlen. Mir war nicht bewusst, dass ich dich...so nur verletzte. Ich dachte es wäre besser, bevor ich meine Gefühle an dir auslassen würde. Jeder Streit war total dumm und absolut unnötig. Ich dachte..ich wäre keine Hilfe für dich. Nicht so wie ich mit mir selbst am Kämpfen war. Als ich dann endlich klar sah....war es zu spät. So...so dachte ich jedenfalls."

Calebs Stimme wurde immer leiser.

"Mir war nicht bewusst, dass ich in dem Versuch nichts an mich ranzulassen...nur alle von mir weggestoßen hatte, die ich liebe. Dabei...hat es nur ein Gespräch gebraucht. Einer, der mir zuhörte und mich...einfach mal so sehr auf die Palme brachte, dass ich ausbrechen musste. Meine Oma.."

Brianna hob leicht die Schultern.

"Das tut mir leid. Es tut mir leid, wie das passiert ist. Wie es ausgegangen ist."

"Es ist jetzt eh egal. Du hast Recht, es spielt keine Rolle mehr. Ich habe mich von meinem gebrochenen Herzen erholt und angefangen nach Vorne zu schauen. Ich habe jetzt eine Meisterin, meinen Abschluss habe ich erreicht, ich fange wieder an zu zeichnen....und ich habe eine neue Freundin. Ich bin über dich hinweg."

Sie schluckte.

"Ja..das ist gut. Einen Blick nach vorne. Ich befreie meinen Planeten und du lebst dein Leben. Das...ist richtig so."

"Nachdem wir hier raus sind ist alles abgeschlossen. Dann müssen wir uns nie wiedersehen. Das ist das Beste."

"Jup.."

Die Halbechani schloss die Augen.

"Das ist es."

Beide schwiegen danach. Ihre Köpfe hatten ihnen alles gegeben, womit sie miteinander sprechen mussten. Doch ihre Herzen....ihre Herzen schrien danach endlich erhört zu werden.

Das sie aufhören sollten. Das sie laut sein sollten. Das sie endlich...wirklich zuhörten. Aber scheinbar würde das nicht mehr passieren.

....oder vielleicht doch?

###

"Bevor du etwas sagst es war die beste Option. Wenn wir ein anderes Schiff genommen hätten oder ein Shuttle hätte Sabine es sofort gemerkt. So wird niemand etwas bemerken....na ja für die erste Zeit nicht."

Ezra ging ins Cockpit und ließ sich im Sitz des Piloten nieder.

"Wir fliegen erstmal hier weg, dann versuchen wir es mit der Karte. Sonst werden wir vielleicht doch noch erwischt."

Er fing an das Schiff zu starten. Nur war es nicht irgendein Schiff..

Es war die Ghost.

"Mum wird uns umbringen. Auffälliger gehts ja nicht, oder?"

Sie legte ihre Tasche auf den Boden, wo ein Holocron und andere Dinge verstaut waren.

"Na ja abgesehen von Mum kann ich die Ghost am Besten fliegen. Außerdem kenne ich sie wie kein anderes Schiff und wir können uns im Notfall verteidigen."

Er betätigte die Schalter.

"Sie wird uns nicht umbringen."

"Das wird sie. Und ich habe nicht den Drang mit über zwanzig Hausarrest zu bekommen."

Depa setzte sich langsam in den Sitz des Co-Piloten und rieb sich sachte die Schläfen.

"Sage einfach..es wäre meine Idee gewesen, dass glaubt sie sofort."

Ezra schmunzelte.

"Na ja ich bin vierzig und kriege heute noch Hausarrest. Also von daher..."

Die Ghost hob langsam ab und ließ den Palast hinter sich.

"Ich hau dich jetzt nicht in die Pfanne."

Sie seufzte und holte das Holocron hervor. Wenn sie ihren Padawan finden würde, dann höchstwahrscheinlich mit den Karten des Schiffes oder des Artefakts.

"Soll ich dir helfen oder kriegst du das allein hin?"

Ezra steuerte auf den Himmel zu.

"Na ja...ich fürchte allerdings, dass Dad in ziemliche Schwierigkeiten kommen wird. Er wird uns danach umbringen."

"Krieg ich hin. Und ja. Dad wird uns definitiv den Tod bringen."

Sie seufzte und öffnete es mit einer Handbewegung, wobei es zu schweben begann. Sie zog ihre Beine auf den Sitz, schloss die Augen und atmete durch.

"Du hast dir wieder mein Holocron geschnappt, nicht wahr?"

Die Ghost steuerte aus Mandalores Atmosspäre und Ezra hielt sie ruhig. Es hatte seine Zeit gedauert bis jeder von ihnen gelernt hatte, dass sie nicht mehr von jedem Planeten fliehen mussten. Wie sie es in der Vergangenheit fast täglich gehabt hatten.

"Hatte gerade kein anderes."

Sie atmete tief durch und die Karte rotierte immer schneller. Ezra verdrehte nur die Augen. Oh ja seine Schwester ähnelte ihm manchmal viel zu sehr. Er ließ das Schiff ruhig über Mandalore treiben und schickte an die Hauptflugüberwachung die Codes. Nicht das sie noch Besuch bekommen würden.

Und während Ezra das tat, legte er den Kopf schief, betrachtete seine Schwester. Sie hatte die Augen noch immer zu, aber..

Die Karte bewegte sich und zich Planeten wechselten immerzu. Er lehnte sich zurück und wartete geduldig. Dabei schweiften seine Gedanken zu seinem Sohn. Hoffentlich ging es Caleb gut. Er sehnte sich danach endlich seinen Sohn in die Arme zu schließen. So wie er es nach Eshan hätte tun sollen..

Depa atmete zitternd durch und öffnete die Augen.

"Hier."

Müde sah sie die Karte an.

"Kenne ich nicht. Du?"

Ezra blinzelte, dann stöhnte er auf.

"Das ist doch nicht....na toll."

Er sah Depas fragenden Blick.

"Da war ich zuletzt, bevor ich damals weggelaufen bin. Da wurde Kyber hin verschleppt."

"Also diese Tiertreiber? Die sollen ihn entführt haben?", hakte sie skeptisch nach.

"Nein. Die Entführer haben sie nur dahin gebracht."

Er seufzte.

"Ich hoffe Mum hat noch immer die Parkas hier. Das wird sehr, sehr kalt."

Ezra drehte sich um und gab die Koordinaten ein.

"Setze Kurs auf Galidraan."

"Ich sollte eh kurz nach hinten."

Sie nahm das Holocron in ihre Hände.

"Ich sehe nach. Bau keinen Unfall."

Sie nahm ihre Tasche mit sich.

"Haha, sehr witzig, Zwerg."

Ezra bereitete den Sprung in den Hyperraum vor.

"Bringe mir einen Kaf mit. Das wird etwas dauern."

"Alles klar."

Depa verschwand aus dem Cockpit, als die Ghost in den Hyperraum sprang. Ezra lehnte sich zurück und seufzte.

"Halte durch, Caleb. Wir kommen. Wir holen dich daraus."

Und dann würde er ihn in den Arm nehmen und nie wieder loslassen.

###

"Jessica ist über den Berg. Sie ist drei Stunden im Bacta Tank gewesen. Jetzt gehts wieder. Aber sie muss drinnen bleiben", erzählte Hera. „Es hat ihre Ader gerade so nicht erwischt. Aber die Scherbe hat eine große Narbe hinterlassen. Darüber wird sie nicht so begeistert sein."

"Das...das ist gut. Wirklich."

Kanan nickte nur und war alles, aber nicht bei dem Gespräch geistlich anwesend. Sein Kopf ratterte noch immer nach einer Idee, die er Hera auftischen musste, was ihre Kids betraf. Wobei...sie konnte ja erstmal von Jessica erzählen, dass würde ihm noch genug Zeit geben. Bestimmt würde es dauern bis sie nach den beiden fragen würde. Ja, genau.

"Die Operation war zwar kniffelig, aber ja.."

Sie sah zu ihrem Mann.

"Hörst du mir zu?"

"Ja, tue ich."

Sie waren auf dem Weg zurück zum Palast und das zu Fuß. Ein kleiner Spaziergang würde nicht schlecht sein.

....und Hera konnte ihn nicht in der Öffentlichkeit umbringen...oder?

"Bist du dir sicher?"

"Mhm klar."

Der Jedi hatte die Arme hinter seinem Rücken verschränkt und betrachtete die Gegend.

Hera sah ihn an.

"...Heute Abend bin ich verabredet mit einem alten, guten Freund. Soll ich das rote Kleid tragen oder eher die Uniform?"

"Die Uniform."

Kanan runzelte die Stirn. Was sagte er ihr am Besten? Das Ezra mal weg musste und Depa ihn begleitet hatte? Wäre glaubwürdig, aber nicht ganz wenn man bedachte, dass sein Sohn entführt worden war. Vielleicht sollte er einfach sagen, dass er nicht wusste wo sie waren. Ja, vielleicht waren sie sogar einfach nur im Tempel. Genau.

Sie runzelte die Stirn, fuhr fort.

"Okay...und was soll ich nach deinen Wünschen damit tun?"

"Hört sich ganz toll an. Siehst bestimmt klasse damit aus."

Er hasste es, wenn seine Kinder sich in Gefahr begaben und er absolut nichts tun konnte. Hoffentlich würde Sinya nicht aus ihrem Rattenloch kriechen und das Ganze noch schlimmer machen. Wenn das passierte...vielleicht würde Ezra sich dann nicht zurückhalten. Wenn man bedachte was sie getan hatte....Aber würde er anders denken? Nein, sicherlich nicht.

Hera stellte sich vor ihn.

"Was ist los?"

"Was soll los sein?"

Kanan lächelte.

"Also wo waren wir?"

"Dabei das ich meine Uniform trage, während ich einen Bekannten treffe."

"Ja, sehr schön. Steht dir gut."

Er ging an ihr vorbei und blinzelte. Moment, was?

Hera stemmte die Arme in die Hüfte.

"Hm?"

Kanan drehte sich um.

"Mit was für einem Bekannten? Und wieso in Uniform?"

Sie schüttelte den Kopf.

"Denkst du ernsthaft ich treffe mich mit jemanden, wenn Mandalore den Krieg erklärt? Was ist los? Stimmt was nicht?"

"Wieso ziehst du die Uniform an?"

"Ich ziehe gar keine Uniform an! Du hast mir nicht zugehört!"

"Mit wem triffst du dich denn bitte? Wieso in Uniform? Du magst sie nicht mal!"

"Du bist so ein Trottel. Gar nicht. Ich hab dich auf den Arm genommen."

"Du hast mich..."

Er verschränkte die Arme.

"Haha, sehr witzig."

"Gern geschehen. Und jetzt sagst du mir, wieso du mir nicht zuhörst?"

"Ich..ich mache mir eben Sorgen um Caleb. Unser Enkel ist verschwunden, was glaubst du woran ich denke?"

"Mich anzulügen. Du machst das immer, wenn du was verbergen willst."

"Oh nein, ich? Nein, niemals. Ich mache mir einfach Sorgen. Das ist alles."

Er ging weiter.

"Lüge mich nicht an! Kanan."

"Tue ich nicht. Wieso sollte ich?"

"Weil du was verbirgst."

Sie sah ihren Mann an, musterte ihn.

"Wo sind meine Kinder?"

"Nicht hier."

Wieso musste er noch gleich die Kids decken? Argh, die konnten so was von was erleben, wenn sie heimkamen...

"Also möchtest du heute Abend die Uniform tragen? Nichts dagegen."

Sie sah ihn warnend an.

"Ich trage sie für dich gerne. Nur nicht heute. Und nicht wenn du mich anlügst. Süßer, spucks aus."

"Ich lüge dich nicht an. Ehrlich nicht."

Da piepte Heras Komlink und Kanan war selten so erleichtert.

"Da solltest du dran gehen..."

Sie nahm ihn zur Hand, ohne den Blick abzuwenden.

"Syndulla?"

Wenn Kanan ganz viel Glück hatte, dann war es die Akademie. Dann war es jemand, der sie ablenken würde und...

Seine Hoffnung zersplitterte, als er ein altbekanntes "Waup" hörte. Chopper. Wieso sollte der...?

.....das hatten sie nicht getan.

"Wie bitte?"

Er sah wie Heras Lekku sich kräuselten und hörte Chopper. Was nur bedeuten konnte...sie hatten es getan. Oh die Zwei waren so was von fällig.

"DIE GHOST IST WEG?!"

Sie sah ihren Mann an, dann den Komlink.

"Chopper, wer fliegt sie?"

"Waup - Wop! Wop!"

Kanan hob die Hände.

"Liebling, wir können in Ruhe darüber sprechen. Wirklich."

"DIE KINDER?!"

Hera war außer sich.

"Oh, nein. So kommen die nicht davon! Mein Schiff ist absolutes Tabuterrain! Niemand fliegt sie, bevor ich von dieser Galaxis bin, niemand!"

Vollkommen sauer sprach sie:

"Chopper, sorge dafür, dass du irgendwie rauskriegst, wohin sie sind. Davor entkommen sie nicht."

"Wop! Wop- Waup - Wuhhop!"

Kanan verdrehte die Augen.

"Hauptsache du denkst nur an dein Schiff und dann an die Kids."

Hera sah ihn so zornig an, dass er zusammenzuckte.

"Du bist ganz still. Ganz still, sonst hast du ein mächtiges Problem, Jarrus."

Oh sie war wütend. Sie war sehr, sehr wütend. Na toll.

"....ich wusste davon nichts?"

"Du hast versucht mich anzulügen!"

Sie steckte ihren Kom weg.

"Ich fasse es nicht!"

"Genau genommen habe ich dich nicht angelogen. Na ja ich habe dir nur nichts gesagt und..."

Sie ging bedrohlich auf ihn zu. Kanan fasste sich an sein Herz.

"Liebling, ich hatte erst einen Herzinfarkt. Du wirst doch keinen alten, kranken Mann umbringen oder?"

"Komm mir ja nicht so! Du bist gesund genug. Gehts noch? Ich bin deine Frau, es sind unsere Kinder und mein Schiff! Mein Zuhause und du weißt das sie damit abgehauen sind?!"

"Na ja das wusste ich erst jetzt. Ich habe keine Ahnung davon gehabt, dass sie die Ghost nehmen wollen. Die Rede war von einem Shuttle..."

Er sah ihren Blick und hielt sich das Herz.

"Ah, ich glaube wir müssen das verlegen. Ich sollte mich nochmal untersuchen lassen. Weißt du sicher ist sicher..."

Hera sah ihn wütend an.

"Wo sind unsere Kinder?!"

"Nicht hier. Sie...ja genau sie sind im Tempel. Richtig."

"Mit meiner Ghost? Kanan!"

"Wieso sie ausgerechnet die Ghost genommen habe weiß ich nicht. Keine Ahnung."

Er hielt sich weiter das Herz.

"Du entschuldigst mich, ich gehe mal zurück zum Krankenhaus und..."

Sie packte seinen Kragen.

"Wenn du heute Nacht nicht woanders schlafen willst, würde ich die Wahrheit sagen. Sofort."

"Ich weiß nicht wieso sie die Ghost genommen haben."

Sie sah ihn warnend an.

"Kanan. Wir sind sehr, sehr lange verheiratet. Ich weiß, wann du lügst."

Hera ließ ihn los.

"Ich finde das selbst heraus, wenn du meinst."

Er seufzte. Kein Zweifel, da hatte er vollkommen verloren.

"Sie sind auf der Suche nach Caleb."

Sie sah ihn etwas entgeistert an.

"Was?!"

Er nahm sie an der Schulter und sah sich um. Niemand war in ihrer Nähe, gut.

"Sabine und Ant sind kurz davor sich gegenseitig den Krieg zu erklären. Brianna ist wie Caleb verschwunden. An dem Tatort wurden mandalorianische Waffen gefunden, an Calebs echanische. Beide glauben der Andere hätte sein Kind. Ezra hat versucht Sabine aufzuhalten, aber sie ist wie besessen. Also wollte er allein nach Caleb suchen, Depa wollte ihn begleiten. Zuko und ich....sollen sie decken. Tja und jetzt du."

"Ich decke die zwei doch nicht! Bist du verrückt!? Sabine geht an die Decke und die Zwei sind nicht da!", zischte sie.

"Ezra hat die Hoffnung Caleb zu finden, bevor alles eskaliert. Hera, wenn ein Krieg zwischen Mandalore und Eshan ausbricht....was glaubst du was dann passieren wird?", zischte er leise.

"Und wie zum Teufel wollen sie die beiden finden?"

"Mit Depas Band zu Caleb. Das ist ihre einzige Chance."

Er seufzte.

"Hör zu mir gefällt es auch nicht, gar nicht. Aber es ist die einzige Möglichkeit. Und vielleicht...ist es das, was Ezra braucht. Ablenkung. Und ja...irgendwie habe ich ihn wieder zum Sprechen bekommen."

Sie sah ihn einen Moment lang an.

"...Ich sollte dich dafür schlagen, das du trotzdem versucht hast mich anzulügen."

"Ich habe dich nicht angelogen. Ich habe nur nichts gesagt."

Er sah sie an.

"Du weißt, dass ich sie nicht hätte aufhalten können. Weder Depa, noch Ezra."

"Ich habe dich explizit gefragt!", gab sie zurück. „Ich hoffe sie kommen sofort hier her. Noch bevor Sabine Mist baut."

Sie wandte sich verärgert ab.

"Und mein Schiff sollte keinen Kratzer haben."

"Hauptsache du denkst an dein Schiff, ich weiß."

Er seufzte und verschränkte die Arme.

"Vielleicht hilft es Ezra wirklich. Ich hoffe Depa kann etwas zu ihm durchdringen. Sie werden Caleb finden, dass liegt auf der Hand. Ich hoffe nur....dass Ezra es mit kühlem Kopf und rational angeht, was die Entführer betrifft."

"Wird er. Oder auch nicht. Ich würde nicht anders reagieren."

Sie ging langsam weiter. Und war wirklich, wirklich sauer.

"Hera, er denkt er hätte sein Kind ermordet."

Sie blieb stehen. Ihr Blick war leer und seufzte.

"Nichts unnormales. Sinya, wahrscheinlich. Sowas dachte ich mir schon."

"Und was machen wir dagegen? Wir können diesen Gedanken doch nicht bei ihm stehenlassen. Das...das ist vollkommener Schwachsinn."

Er seufzte.

"Er hat sein Büro halb zerstört."

"Wir? Nein. Nicht wir, Kanan."

Sie sah zu ihm.

"Sabine. Nur die Person, die du am Meisten liebst wird dir helfen können, von etwas sehr schlimmen loszusagen, von dem man überzeugt ist, das man Schuld hat. Die Person, die denselben Schmerz erleidet."

Sie legte ihre Hand an Kanans Wange.

"Und inwiefern soll das funktionieren, wenn sie sich die Schuld daran gibt?"

Er sah sie an.

"Sinya wird nicht mehr lange leben. Bei der nächsten Gelegenheit wird er auf sie losgehen."

"Es wird funktionieren. Weil sie zusammenhalten werden, weil sie zwei Kinder haben, die sie jetzt brauchen."

Sie lächelte leicht.

"Wie sagst du? Vertrauen wir halt auf die Macht."

Er tat einen Arm um sie.

"Glaube mir, dass ist verdammt schwer, wenn es um deine Kinder geht."

"Du bist ein überbesorgter, alter Mann", schnaubte sie amüsiert.

"Ach und du nicht? Ach nein, warte. Du machst dir nur Gedanken um dein Schiff."

"Jup. Mein Zuhause.<<

Sie betrachtete seine Robe, richtete sie etwas.

"Mein Schiff hat alles miterlebt. Es hat dich mitbekommen, unsere ganzen Kids, unsere Freunde. Unsere schönsten und traurigsten Erinnerungen. Und doch war es immer da. Es ist mein zuhause. Es ist mir genauso wichtig wie meine Kinder und du."

"Na ganz toll. Ich habe eine Rivalität mit einem modifizierten Frachter."

"Eifersüchtiger Bantha."

Er nahm sie in die Arme.

"Ich bin doch sehr viel spannender, als jedes Schiff oder?"

Hera verdrehte die Augen.

"Ja, aber ich genieße die Zeit sehr in der Ghost."

Er seufzte entnervt, doch sie nahm sanft sein Kinn.

"Vor allem mit dir an Bord."

Kanan grinste und legte einen Arm um ihre Taille, zog sie näher zu sich.

"Das hört sich doch schon sehr viel besser an. Also wer ist jetzt interessanter?"

"Kanan, du bist manchmal sehr närrisch, weißt du das? Ich liebe dich", gab sie als Begründung zurück.

"Ja das weiß ich, aber ich bin interessanter, richtig?"

Sie schmunzelte.

"Wenn du uninteressant wärst, hätten wir zwei keine Kinder."

Kanan musste zugeben, das war ein Punkt.

"Damit...muss ich mich wohl in erster Linie zufrieden geben. Solange du nur für mich die Uniform anziehst."

"Nicht heute. Wir müssen erst das mit Eshan hinkriegen."

"Ich weiß. Aber danach...?"

Er strich über ihre Lekku.

"Wir könnten ja mal wieder richtig zusammen ausgehen. Nur wir zwei."

"Das wird nicht in meiner Uniform passieren. Da kriegen alle Angst. Und wir haben keine Ruhe."

Sie sah ihn an.

"Aber gerne. Ich überlege mir was."

"Dann trägst du halt ein Kleid, wir gehen aus und danach....kannst du sie für mich tragen."

Er lächelte.

"....und dann kann ich dir.... behilflich sein sie wieder auszuziehen.."

Sie verdrehte leicht die Augen.

"Wie gesagt. Nicht heute. Aber wir werden es nachholen."

"Hoffe ich doch. Das kann die tolle Ghost nämlich nicht. Und zwar dich verwöhnen."

Er küsste sie auf den Hals. Hera seufzte auf.

"Nein. Aber auch sie erfüllt ihren Zweck. Hörst du auf?"

"Nein."

"Was?"

"Nein. Ich will nicht aufhören."

"Mich macht das etwas wackelig auf den Beinen und ich will hier es schon drei Mal nicht tun. Zudem haben wir genug zu tun?"

Kanan ließ von ihr ab und grinste nur.

"Wollte nur sehen, ob ich es noch kann. Aber du wirst ja genauso wuschig wie früher."

Sie sah ihn vernichtend an.

"Das kriegst du zurück."

"Freue mich darauf."

Er zwinkerte ihr nur zu, legte einen Arm um sie und ging mit ihr weiter.

"Bringst du sie um, wenn sie zurück sind?"

"Jup."

"Lässt du mir noch etwas übrig?"

"Vielleicht. Aber jetzt schauen wir wie wir Sabine hinhalten können."

Kanan rieb sich den Kopf.

"Ja....das wird etwas schwieriger..."

"Wir müssen es versuchen."

"Tue es oder tue es nicht, es gibt kein Versuchen."

Sie schmunzelte.

"Na komm, mein Jedi."

Er gab ihr einen sanften Kuss und beide setzten ihren Weg fort. Na das war doch gerade nochmal gut gegangen... für ihn.

Aber die Kids...

....nun das war eine andere Geschichte.

###

Es schien, als ob jede Luft aus ihren Lungen geflohen wäre. Ihr Kopf wirkte so schwer und doch zur gleichen Zeit so leer wie noch nie. Sie konnte keinen Gedanken formen, nein nicht mal ansatzweise über etwas nachdenken. Nicht, wenn ihr Blick immer wieder auf das kleine, längliche Gerät in ihrer Hand fiel, was so stark zitterte wie ihre Hände selbst. Ihre Lekku bewegten sich und schienen sich gar nicht mehr beruhigen zu können. Das war nicht wahr. Das....das konnte nicht wahr sein!

Depa starrte auf den Schwangerschaftstest in ihrer Hand, der grün leuchtete. Vorsichtig setzte sie sich auf den Boden, lehnte sich gegen die Duschkabine und starrte darauf. Es war....unbeschreiblich.

"Ich bin schwanger..", murmelte sie und legte ihre Hand auf den Bauch. Das..das konnte nicht sein, Zuko und sie waren unheimlich vorsichtig gewesen, vor allem nach dem schlimmen Vorfall mit Sabine und Ezra hatte Depa es vollkommen abgelehnt nur ansatzweise zu versuchen schwanger zu werden. Aber jetzt..

Sie schluckte und nahm das Datengeräte heraus und steckte den Chip davon vorsichtig in ihr Datenpad, um die Daten vollständig zu lesen.

Doch es war alles grün. Eine Bestätigung zur Schwangerschaft. Es zeigte ihren kompletten Körperaufbau und ihre Blutwerte. Alles wies darauf hin. Sie schluckte fest und lehnte sich zurück.

Sie war schwanger. Sie...sie erwartete ein Kind. Zuko und sie....würden Eltern werden. Natürlich hatten sie schon darüber gesprochen und darüber nachgedacht und natürlich wollten sie bald Kinder....aber...aber doch nicht jetzt. Und schon gar nicht nach...

Nein. Nein, das konnte nicht sein. Der Test musste sich irren, er musste....Sie...sie konnte doch nicht jetzt schwanger sein. Nicht nachdem Sabine ihr Baby...

Sie zog den Chip heraus und warf ihn mit dem Test in den Mülleimer, holte einen zweiten hervor. Es konnte nicht sein. Sicherlich war er kaputt. Sie öffnete die Schachtel und begann von neuem. Doch eine viertel Stunde später, leuchtete es erneut grün auf. Sie saß auf dem Hocker und betrachtete den Test von Weitem. Die Farbe war unverkennbar.

"Nein, das geht nicht", flüsterte sie.

„Nicht jetzt."

Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte sie sich gefreut. Sehr gefreut und wäre außer sich vor Glück gewesen....aber nun? Nun schien es ihr wie eine Last zu sein. Eine....eine Sache, die jetzt mehr als alles andere vollkommen unangebracht war. Sie wurde schwanger und ihr Bruder verlor sein Kind? Nein. Nein so schrecklich konnte die Macht nicht sein. Das konnte sie ihr nicht antun.

Vor allem, weil ihr Gewissen noch immer so viele Tonnen wog. Sie hatte gespürt, dass sein Kind starb und nichts gesagt. Nichts. Weil es schon zu spät war, aber...

Depas Lippe zitterte leicht, vor allem weil das Gerät zu piepen begann. Es war leise...aber viel zu laut für ihre Ohren. Sofort nahm sie es und warf es in den Müll.

Aber es würde die Kopfschmerzen erklären. Ihre unregelmäßige Übelkeit, ihren Schwindel ab und an....

Depa schluckte. Es gab keinen Zweifel. Sie...sie war schwanger. Sie war wirklich schwanger.

Das konnte sie doch nicht bringen!

Sie lehnte sich an das Waschbecken, betrachtete ihr Spiegelbild.

"Du bist richtig unfair, Ashla", zischte sie. Sie stahl ihrem Bruder sein Kind und dafür sollte sie eins bekommen. Sie konnte doch jetzt unmöglich sagen, dass sie schwanger war. Ezra....Ezra würde sie vermutlich hassen. Schluckend sah sie zum Wandspiegel und fasste an ihren Bauch. Nein. Man sah nichts...das war gut. Dann musste sie es ihm nicht sagen. Das war gut. Sehr gut sogar.

Sofort packte sie die Tasche zusammen. Ein Klopfen ließ sie aufhorchen.

"Ja?"

Sie schloss den Mülleimer.

"Depa? Alles bei dir in Ordnung?"

Wieso musste sie diese verdammte Besorgnis in seiner Stimme hören? Wieso konnte er nicht schweigen wie die letzten Tage? Nein, nein das war furchtbar gewesen. Absolut unerträglich.

Da sollte er lieber reden.

"J- ja. Mein Make-Up war verschmiert."

Sie sah sich nochmal um. Alles war aufgeräumt. Gut. Depa machte die Tür auf.

"Frauenprobleme. Davon versteht ein Mann leider nicht so viel."

Ezra hob die Hände.

"Ist vermutlich besser so."

Er betrachtete sie und seine Stirn runzelte sich leicht.

"Bist du wirklich okay? Du fühlst dich...etwas seltsam an."

"Oh, ich fühl mich großartig. Willst du Tee? Ich würde mir einen machen."

Sie ging an ihm vorbei, drückte die Tasche an sich.

"Klar....?"

Ezra sah ihr nach und wollte folgen, als...die Macht ihn zurückhielt. Moment. Er blickte in das Badezimmer. Doch dort sah alles normal aus. Er ging hinein und sah sich um. Alles normal. Wieso hatte er dann das Gefühl...das etwas hier war, was er sehen musste?

Er kratzte sich am Hinterkopf. Vermutlich bildete er sich das nur ein. Gut, er hatte Depa auch eine Weile nicht gesehen, vielleicht hatte sich da was im Allgemeinen getan was er nicht so gespürt hatte, wie er sollte. Sie war auch Ritter, er vertraute ihr sehr und brauchte sie nie zu fragen, meist log sie auch nicht oder verschwieg ihm etwas. Sie war einer der ehrlichsten Personen in seinem Umfeld und das schätzte er sehr. Er betrachtete die Duschkabine, wo er auch hineinsah. Nichts. Ezra zuckte die Schultern...doch ein leises Piepen ließ ihn innehalten.

Piepen im Badezimmer? Das....das war etwas ungewöhnlich. Er blickte sich um, doch irgendwie konnte er die Quelle nicht erfassen. Nicht bevor es noch einmal piepte. Und das schien...

Ezra runzelte die Stirn und hob eine Augenbraue. Kam das Piepen aus dem Mülleimer?

Depa fing doch nicht etwa Bomben anzuzünden oder?

Er sah hinaus, dann ging er davor in die Hocke und öffnete den Deckel.

So etwas machte er ja eigentlich nicht, aber....irgendwie war seine Neugier geweckt. Ezra entdeckte ein kleines Gerät. nein zwei. Er runzelte die Stirn und nahm sie heraus. Was....was war das? Er betrachtete die Geräte, doch konnte sich nicht wirklich einen Reim darauf machen. Sie blinkten nur grün, was etwas seltsam war. Wieso taten sie das? War das ein Test für eine Krankheit oder was?

War sie etwa krank?

Er betrachtete die beiden Geräte lange und konnte nicht wirklich sagen, was das sollte. Was..

Ezra beugte sich nochmal darüber und fand eine Verpackung. Er nahm sie heraus und drehte sie in der Hand, dann begannen seinen Augen Buchstaben zu finden und als er ein Wort las....schien sein Herz auszusetzen. Er kriegte den Mund nicht zu und seine Augen weiteten sich. Diese beiden Tests waren....Und dieses grüne Licht bedeutete...

Ezra stand auf und betrachtete die Geräte.

Was zur Macht...

"Ezra?! Willst du Jogantee oder doch eher einen mit Kräuter?", rief Depa.

Vollkommen geplättet ließ er sich auf den Boden fallen und konnte nicht anders, als auf diese Tests zu starren. Es waren zwei Stück und beide leuchteten grün auf. Grün. Was bedeutete...

Sein Kopf wirkte wie leergefegt. Bedeutete das wirklich, dass Depa....Das seine kleine Schwester....

Sie war schwanger. Und das war mehr als bestätigt durch den Test in seiner Hand. Ezra konnte es nicht fassen..

"Ezra?"

Schwanger. Seine kleine Schwester war schwanger. Sie würde ein Baby bekommen. Sie würde Mutter werden. Seine kleine Depa...

Er schluckte und spürte die Tränen in seinen Augen. Das war so....so unendlich schön und doch.....doch...

Tat es irgendwo weh.

"Ist alles okay?"

Er hörte die Schritte, regte sich aber nicht.

Sie würde ein Baby bekommen. Ein Baby. Ein Kind.

Er hasste sich in dem Moment selbst dafür, dass er nicht aufsprang und seine kleine Schwester eng drückte. Das er stattdessen da saß und wie gelähmt war. Das diese wunderschöne Nachricht....ihn so sehr verletzte und einfach so viel Kummer bereitete. Er hasste sich dafür das er nicht an Depa oder ihr Kind dachte. Sondern...sondern an sein Baby. Sein....sein totes Kind.

Und als Depa im Rahmen der Tür stand, wurde sie eine Spur bleicher. „Ezra.."

Er schloss die Augen und konnte die Tränen nicht stoppen, die über seine Wangen liefen.

"Du...du bist schwanger. Du...du bekommst ein Baby."

Sie sah ihn an und schluckte.

"Ich..ahm..Ezra, ich.."

Er schüttelte den Kopf und weinte einfach.

"Ich...ich freue mich so unglaublich für dich. Meine...meine kleine Depa wird Mutter."

Depa betrachtete ihn.

"Ich wollte das nicht. Nicht jetzt...ich...ich hätte es gar nicht..."

"Depa....Depa ich freue mich so für dich. Wirklich."

Er schluckte.

"Es...es gibt nichts Schöneres als ein Baby. Absolut...absolut nichts..."

Sie sah ihn an.

"Bitte höre auf zu weinen, ich kann das gar nicht."

Depa rieb sich über ihr Auge.

"Es...es tut mir so Leid. Depa, es tut mir so schrecklich Leid und ich hasse mich dafür selbst. Ich...ich hasse mich so sehr dafür."

Ezra schluchzte.

"Aber ich muss an mein Baby denken. An...an mein Kind. Es tut mir so Leid."

Depa setzte sich langsam zu ihm und nahm ihn in den Arm.

"Es ist der blödeste Zeitpunkt der Galaxis, es tut mir so, so leid. Ich bin so eine dumme Person."

"Nein, nein Depa."

Er öffnete die Augen und sah sie überglücklich und gleichzeitig todtraurig an.

"Ich...ich bin so glücklich. Wirklich ich freue mich so sehr....Nur...nur bin ich so selbstsüchtig und muss....muss an mein Kind denken."

Er schluchzte und tat seine Hände vor sein Gesicht.

"Ich hatte mich so sehr über ein weiteres Baby gefreut. Es...es hat alles einfach perfekt gemacht. Ich hatte doch gar nicht mehr damit gerechnet. Als...als Sabine mir das sagte...ich war so überglücklich. Ich habe mich so unendlich gefreut. So...so sehr."

Depa legte ihren Kopf an seine Schulter.

"Ich weiß. Es tut mir so leid. Ich wollte das nicht. Nicht jetzt. Jetzt ist alles so...schrecklich."

"Du...du kannst doch nichts dafür. Verdammt Depa, entschuldige dich dafür nicht. Es...es ist dein Kind. Dein Baby."

Mehr Tränen folgten.

"Du wirst es nicht umbringen. Du wirst dein eigenes Kind nicht ermorden. Mein...mein kleines Baby. Mein Kind.."

Depa hielt das nicht aus. Sie setzte sich auf und sah ihn an.

"Du bist nicht schuld. Nicht an dem Tod deines Kindes."

"Ich habe es ermordet, Depa. Mein Kind musste sterben, weil es mich als Vater hatte."

"Nein. Es ist durch den Stress durch Sinya gestorben. Durch ihren Angriff. Nur..."

"Ich habe Sinya hergelotst. Nur durch unser verdammtes Band konnte sie uns aufspüren. Ich habe Sabine in Gefahr gebracht, ich habe meine Kinder in Gefahr gebracht und das Baby musste wegen mir sterben."

Er ballte die Hände zu Fäusten.

"Sobald wir Caleb haben und das mit Eshan geklärt ist, ziehe ich los und beende sie endgültig. Sie wird nicht mal Lachen können, bevor ich ihr die Kehle aufgeschlitzt habe. Ohne sie....ohne sie wäre mein Baby noch da. Ohne sie wäre Cham noch am Leben..."

Depa schluckte und Tränen liefen über ihre Wangem.

"Ich habe gespürt das er stirbt, Ezra.."

Dieser blinzelte und sah sie vollkommen entgeistert an.

".....w-was...?"

Sie schüttelte den Kopf.

"Schon vor der Feier hatte ich dieses dumme Gefühl und...ich wollte eigentlich mit dir sprechen. Aber du..du warst noch wegen Caleb so..so beschäftigt. Als ich dann mit Sabine floh...irgendwie ist da alles sich gerissen. Es...es war einfach..als ob ich gar nichts mehr sehen konnte. Nichts mehr von dem Kind.."

Sie rieb sich die Wangen trocken und zitterte.

"Ich..ich hab versucht irgendwas zu machen. Es zu stärken, aber irgendwie...schien da ein Riss und...ich konnte nichts machen, ohne dass es schlimmer wurde und ich Sabine umbringe. Es starb und ich konnte nichts tun. Ich wollte es dir sagen, dich warnen, aber...dann war es weg."

Sie schluchzte.

"Ich will kein Kind haben. Ich will es nicht, weil ich dir deins weggenommen habe. Ich dachte wir kriegen das irgendwie hin, aber alles war so zerstört und Sabine ging es so schrecklich schlecht."

Ezra sah sie entgeistert an, sogar als sie aufstand.

"Schrei mich bitte an. Bitte. Bitte. Bitte."

"Aber....aber Depa..."

Er stand ebenfalls auf und berührte sie an der Schulter. Sein Herz schmerzte, als er sah wie sie zusammenzuckte. Ezra tat seine Arme um sie und drückte sie eng an sich.

"Depa. Kleines, sage....sage doch so etwas nicht. Das....das ist doch gar nicht wahr. Du kannst doch nicht sagen..."

Ezra schluckte.

"Du...du hast mir doch nicht mein Kind weggenommen. Kleines, ich...."

Er war sprachlos. Depa vibrierte regelrecht vor lauter Schuldgefühlen und Ezras schlechtes Gewissen steigerte sich immer mehr. Hatte sie das die ganze Zeit mit sich rumgetragen? Seit Eshan? Oh nein..

"Doch. Ich habe es."

Sie schluchzte.

"Es tut mir so leid. Ich habe dir alles genommen und jetzt kriege ich ein Kind. Ich kann doch nicht sowas abziehen!"

Verzweifelt schluchzte Depa auf.

"Ich kann das doch nicht bringen. Ich habe dir und Sabine euer Kind weggenommen. Ich hätte was sagen müssen."

Er tat seinen Kopf auf ihren und legte seine Signatur wie eine warme Decke um sie in der Macht.

"Depa....Kleines, dass ist doch nicht wahr. Du....du kannst doch überhaupt nichts für das...was passiert ist. Im Gegenteil du warst bei Sabine und hast ihr geholfen, hast sie gerettet und dafür bin ich dir so unheimlich dankbar. Du bist doch nicht Schuld an....an Chams Tod. Du hast uns doch nicht das Kind gestohlen..."

Ezra schluckte und legte seine Stirn an ihre.

"Hast...hast du auch nur eine Ahnung davon wie unendlich glücklich du mich machst? Depa, du bekommst ein Baby. Meine kleine süße Schwester wird jetzt selbst Mutter. Du solltest dich so sehr freuen und strahlen und lachen. Mein Zwerg ich freue mich doch so schrecklich für dich."

"Ich würde mich freuen, wenn die Situation eine andere wäre."

Seine Finger strichen die Tränen aus ihrem Gesicht.

"Ich will kein Kind. Nicht jetzt. Nicht in dieser Situation. Ich habe meinen Neffen verloren, ich konnte nicht auf meinen Padawan aufpassen. Ich kann es ja nicht mal auf mich selbst, wie soll ich denn da ein Kind großziehen? Ich? Ein Kind? Das ist der schlechteste Scherz der Galaxis. Es ist unfair. Ich würde alles tun um die Zeit zurückzudrehen."

Ihre Tränen liefen noch immer über ihre Wangen und sie hatte die Arme verschränkt.

"Ich bin eine grauenhafte Schwester."

Ezras Blick wurde ganz sanft und er tat eine Hand an ihre Wange.

"Nein. Du bist die aller, allerbeste Schwester, die es in der ganzen Galaxis gibt. Die Beste, die ich mir nur wünschen kann."

Er schluckte.

"Depa....nur.....nur weil Sabine und ich unser Kind verloren haben.....darf es doch nicht deine Freude trüben. Du darfst doch nicht so denken, als ob es ein Fluch, eine Last wäre. Kleines, es ist dein Kind. Dein Baby. Ich werde nicht lügen und sagen, dass es einfach ist das eigene Kind, deinen Padawan und nebenbei alles unter einem Dach zu bekommen. Ein Baby ist eine sehr große Verantwortung und erfordert sehr viel....aber Depa...es ist das Allerschönste in der Galaxis. Ich dachte damals auch nicht, dass ich ein Vater sein könnte. Wie sollte ich ein Kind großziehen, wenn ich selbst in den ersten vierzehn Jahren meines Lebens niemanden hatte? Ich konnte das doch gar nicht, ich würde der schlechteste Vater sein. Aber....aber dann habe ich Caleb das allererste Mal im Arm halten dürfen und alle Sorgen, Ängste und Zweifel waren vergessen. Da...da war einfach nur das pure Glück. Und das wünsche ich mir so sehr für dich, kleiner Zwerg. Und du wirst das schaffen, du wirst eine so unglaubliche, wundervolle Mutter. Das wusste ich schon immer."

Er sah ihr in die Augen und strich eine weitere Träne weg.

"Depa, ich gebe dir nicht die Schuld am Tod meines Kindes. Das würde ich niemals tun. Und ich könnte dich niemals hassen."

"Ich hasse aber mich dafür", gab sie zurück. „Ich hasse mich so sehr, dass ich nichts getan habe."

"Du hast alles getan, Depa. Du....hättest es nicht verhindern können. Nicht...nicht du."

Er seufzte und strich über ihren Rücken.

"Du bist bei Sabine gewesen, du hast sie gerettet und für sie gesorgt. Dafür werde ich dir immer dankbar sein."

"Sag das nicht."

Die Twi'lek strich über ihre Wange und schüttelte den Kopf.

"Doch. Doch das tue ich. Aber nicht nur dafür."

Ezra lächelte etwas und drückte sie sanft.

"Ich danke dir jeden Tag dafür, dass du in meinem Leben bist. Du bist mir so unendlich wichtig, Depa."

Er strich über ihre Wange.

"Ich liebe dich so sehr."

Depa schluckte.

"Ich dich auch. Es tut mir leid...wegen dem.."

Sie wies auf den Test.

"Ich...ich brauchte Gewissheit und...Zuko war so komisch heute. So besorgt, ich wollte einfach nur die Sicherheit haben.."

"Du hattest Angst es mir zu sagen? Oder...hattest du es gar nicht vor?"

Sie sah ihn zögernd an.

"...Beides? Und..ich hätte es wahrscheinlich keinem gesagt."

Er sah sie an.

"Aber du hättest es uns sagen müssen, man hätte es doch..."

Seine Augen weiteten sich.

"Du....du willst..."

"Was?"

Sie sah seinen Blick.

"Was meinst du?"

Ezra schluckte.

"Du...du willst es nicht..?"

Depa blinzelte.

"Was?"

Sie fasste an ihren Bauch.

"Selbstverständlich will ich es. Ich würde niemals sowas machen. Das wäre grauenhaft. Sowas kann ich nicht. Ich hätte es nur gerne...wann anders gehabt,aber.."

„Ich dachte schon..."

Er lächelte und küsste sie auf die Stirn.

„Meine kleine Schwester hat bald selbst einen kleinen Zwerg. Ich bin so furchtbar stolz auf dich."

Sie lächelte schwach.

"Würdest du bitte niemandem was sagen? Ich..ich muss selbst erst...das realisieren und Zuko...und Sabine...ich glaube das ist keine gute Idee.."

„Ich werde deinen Wunsch respektieren und natürlich bleibt es dir überlassen. Ach Kleines.."

Ezra lächelte und diesmal hatte er Tränen in den Augen vor Freude.

„Ich freue mich so schrecklich für dich. Meine kleine Depa.."

Depa lehnte sich an seine Schulter und schloss die Augen.

"Danke."

Ihre Hand ruhte auf ihrem Bauch...und ihre Schultern waren etwas leichter, als zuvor.

„Ich werde Onkel. Ich bekomme eine kleine Nichte oder einen kleinen Neffen."

Er blinzelte.

„Moment ich werde auf jeden Fall Patenonkel."
Depa blinzelte.
„Moment, ich habe gerade erst erfahren, dass ich schwanger bin." Ezra schmunzelte und drückte sie nur.

„War doch nur Spaß. Nein im Ernst ich bin tödlich beleidigt, wenn du mich nicht nimmst."

Sie schüttelte den Kopf und lächelte.

"Natürlich, ich rede mit Zuko. Er wird glaube ich ausrasten."

„Wenn du mich zum Patenonkel nimmst?"

"Wenn ich ihm erzähle, das wir schwanger sind? Ausrasten vor Freude?", hakte sie nach.

„Ach ja stimmt. Da war ja etwas."

Depa schüttelte den Kopf.

"Du bist wirklich schnell im Denken."

Sie rieb sich die Stirn.

"Wann sind wir da?"

„Bald. Keine Sorge."

Er küsste sie auf den Kopf.

„Mache dir ruhig einen Tee. Ich gehe zurück ins Cockpit und schaue etwas den Hyperraum an. Das...das hilft etwas."

"Ich stoße gleich zu dir", gab sie zurück. „Und danke.."

Sie nahm ihm langsam den Test ab.

"Wirklich."

„Jederzeit, Süße."

Er strich ihr über die Wange.

„Lass dir ruhig Zeit. Ich...ich brauche einfach einen Moment für mich. Mache dir keine Sorgen."

Sie sah ihn an und nickte.

"Okay.."

Ezra ging aus dem Raum und schlenderte langsam zurück ins Cockpit. Er setzte sich auf den Sitz seiner Mutter, lehnte sich zurück und schloss die Augen.

„Es tut mir so Leid...Cham. Mein kleiner Junge."

Er hatte es gefühlt. Er hatte es gespürt das sie einen kleinen süßen Jungen bekommen hätten.

Er hätte ihn so gerne im Arm gehalten. So gerne hätte er ihn begrüßt. So sehr wünschte er sich den Tod von Sinya, allein nur wegen dem was sie ihm weggenommen hatte. Allein nur deshalb. Aber jetzt musste er Chams großen Bruder retten. Damit er nicht noch ein Kind verlor. Nicht nochmal. Und dann....dann konnte er sich Sinya zuwenden. Und das würde er tun. Rache war nicht der Weg der Jedi....aber der eines Vaters.

####

Der warme Atem stieg wie Rauch in die Luft von den beiden Thronfolgern. Caleb hatte sich zur Meditation gesetzt und sammelte seine Kräfte. Er versuchte den Fokus zu behalten. Nicht durchzudrehen. Seine Meisterin hatte ihm das gelehrt und er würde es durchziehen. Auch wenn die Kälte immer schlimmer wurde, und nur einem Pullover zu sitzen war nicht schön. Aber nicht nur an die Kälte dachte er. Da spukten seltsame, unwohlel Gedanken in seinem Kopf, wenn er daran dachte, was Zuhause los war. Oder...

Er schluckte.

Er erinnerte sich an das viele Blut an Jessicas Bein und fragte sich, ob sie lebte. Ob alles okay war. Und je weniger er wirklich von dem einen Gedanken loskam, desto mehr sorgte er sich. Und auch um seine Mutter. Sie würde doch niemals einen Krieg wegen ihm anzetteln...oder?

Sie würde das niemals tun. Sie war viel zu klug und viel zu intelligent dafür. Sie wusste was auf dem Spiel stehen würde... Aber seine Mutter war nicht wirklich sie selbst in diesen Tagen gewesen. Weder sie noch sein Vater. Wie würde seine Mutter wohl reagieren, nachdem sie erfahren hatte, dass er....entführt worden war? Kurz nachdem sie ihr Baby...

Caleb schluckte und kniff die Augen zusammen. Nein, daran dachte er jetzt nicht. Er musste an seine Meisterin denken und auf sie vertrauen. Sie würde ihn finden, dass wusste er. Sie war seine Meisterin und er ihr Padawan. Und wie sagte sein Vater immer? Nichts konnte Meister und Padawan je trennen. Also vertraute er auf sein Band und die damit zusammenhängende Dummheit der Männer, die sie entführt hatten. Immerhin scheinen sie zu wissen, dass er ein Jedi war, nur auf die Idee eines Initiators waren sie nicht gekommen.

Er atmete tief durch und fand langsam seine Mitte.

Brianna lag auf ihrer Seite und sah fürchterlich erschöpft zur Tür. Schlafen durfte sie nicht, die Kälte würde sie sofort erfassen und sie umbringen, wenn es schlecht lief. Aber es machte die Situation nicht besser, dass sie so kränklich aussah und ihre Medikamente nicht genommen hatte. Sie hätte sie als Erstes nehmen sollen. Nicht abhauen. Dann wäre sie wenigstens wieder gewappnet gewesen. Aber so...waren die Schmerzen Qualen und das Wachbleiben ließ ihren Körper nicht erholen. Kein bisschen. Und die Stille? Niemanden zum Reden, damit sie wach bleiben konnte, war das Nächste. Aber sie störte es irgendwo auch nicht. Dann wurde sie wenigstens nicht beleidigt oder...

Sie zuckte zusammen und verzog stark ihr Gesicht, bei einem Stich. Es fühlte sich an, als würde jemand, eine dünne, spitze Nadel in sie rammen. Ihre geschnittenen Haarsträhnen fielen in ihr Gesicht und sie atmete nochmals durch.

Vielleicht war schlafen doch nicht so falsch. Nur...ein paar Minuten...

"Soll ich dir was Lustiges erzählen? Ich habe einmal gedacht, dass wir für immer zusammen bleiben würden."

Caleb spürte ihre Erschöpfung und wusste wie gefährlich es für sie war einzuschlafen. Sie brauchten etwas, was sie wach bleiben lassen würde. Und ehe auch nur darüber nachdenken konnte waren diese Worte aus seinem Mund. Großartig. Er hätte sich selbst in den Hintern treten können.

Brianna blinzelte leicht.

"Wirklich?", murmelte sie und schloss etwas die Augen.

"Ja. Für mich gab es immer nur dich, Brianna. Du warst nicht nur meine beste Freundin....du warst einfach meine Inspiration."

Caleb blinzelte und fragte sich selbst wieso diese Wörter aus seinem Mund kamen. Wieso dachte sein Gehirn so etwas? Nein. Moment...konnte es sein....dass da sein Herz sprach?

"Du hast eine neue", gab sie zurück. „Zudem stehe ich mehr als nur an der Klippe."

Brianna atmete zitternd aus.

Caleb lachte sarkastisch auf.

"Genau. Ja. Ich habe dich ja immer danach behandelt, ich weiß. Deine Krankheit war mir immer egal, Brianna. Ich habe das Mädchen dahinter geliebt und nur sie war für mich von Bedeutung."

"Ich meinte doch das gar nicht so." 

Müde seufzte sie auf.

"Ich dachte das wäre geklärt? Wir kommen hier raus, du gehst nach Mandalore, ich nach Eshan, du wirst glücklich, ich werde glücklich und fertig?"

"....du wolltest über das Reden, was noch offen war. Deswegen hast du mich nach Eshan eingeladen, hast mich gebeten zu kommen. Ich sage dir nur, was der Wahrheit damals entsprach. Nach unserer Rettung haben wir dann für immer miteinander abgeschlossen. Du gehst deinen Weg und ich meinen."

"Du hast vorhin deine Meinung gesagt. Und ich meine. Du wolltest nicht hören."

"Weil du ja immer alles besser weißt. Du hast nichts verstanden."

"Und du bist viel zu stur, um mal still zu sein."

„Wenn ich still bin, schläfst du ein und wachst vermutlich nicht mehr auf."

Brianna atmete tief durch, schloss die Augen.

"Vielleicht."

„Soll ich das einfach stehen lassen? Ich will nicht das du stirbst."

"Ich habe keine Angst vor dem Sterben. Das weißt du hoffentlich, auch wenn ich auch nicht den Wunsch verspüre, dass ich sterben will."

"Ich habe auch keine Angst davor. Ich habe nur davor Angst....mein Leben nicht gelebt zu haben."

Sie schlug leicht die Augen auf.

"Das sowieso.."

Er schluckte.

"Weißt du....das hat mir mein Dad beigebracht. Er war schon so oft dem Tode nahe...und er selbst hat keine Angst davor. Er sagt, dass man das auch nicht haben sollte. Nur wenn man sein Leben nicht gelebt hat....dann sollte man es. Weil dann hast du dein Leben verpasst und es kommt nie wieder. Du sollst es auch mit allen Personen leben, die du liebst und die dir nahestehen. Denn...sie sind diejenigen, die nach deinem Tod leiden. Nicht du selbst."

Sie wollte etwas sagen, aber die Luft wurde so wenig.

"Ich weiß. Nur..nur war ich zu leichtsinnig und habe vertraut und habe einen Krieg heraufbeschworen. S-schön oder?"

Brianna verzog ihr Gesicht und atmete angestrengt durch.

"Das haben wir beide. Wenn wir nicht bald hier rauskommen..."

Caleb schluckte und sah zu ihr.

"Du musst ruhig bleiben. Atme ruhig. Denke an etwas anderes, lenke dich ab."

"Nicht so einfach."

Sie atmete durch und schloss die Augen. Ließ sie zu und versuchte zu entspannen.

Caleb biss sich auf die Unterlippe.

"Gibt es etwas...was du mich fragen willst? Ich meine, wenn wir schon hier festsitzen und unsere Wege sich danach für immer trennen?"

Sie atmete zitternd.

"Wieso willst du nicht mal mehr unsere Freundschaft..erhalten..?"

Caleb schwieg einen Moment und wollte lügen....aber konnte es nicht. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass er auf sein Herz hören musste. Wenigstens in diesen Momenten.

"Weil ich es nicht kann, Brianna."

Er erwartete eine Antwort, irgendwas. Eine Frage, eine weitere. Wie, warum oder wieso? Aber..

Er schluckte.

"Weil....weil mein Herz einmal gebrochen wurde von dir. Und ein zweites Mal schaffe ich das nicht."

Brianna atmete schwach auf.

"Ich weiß..", flüsterte sie und erschauerte bei der Kälte. Er sah zu ihr und ihre Blicke trafen sich.

"Wieso?"

"Weil ich kein dummes Prinzesschen bin, was auf ihrem Thron sitzt. Ich weiß, wie man Menschen heilt, und auch wie man sie verletzt. Auch wenn es nie meine Absicht war.."

Sie schluckte leicht bei seinem Blick, vor allem als ihre Augenlider so schwer wurden.

"Mein Herz hast du trotzdem damals gebrochen. Und auf der Hochzeit....dachte ich, es könnte geheilt werden. Aber...aber das wird es wohl nie so richtig."

"An dem Tag wo du es kannst, wirst du glücklich sein..."

"Es wird niemals so geheilt werden wie es einst war."

Caleb schloss die Augen.

"Das kann es nicht."

Er schnappte nach Luft, als ihre Präsenz so ruhig wurde. Nein. Sie durfte nicht einschlafen.

"Brianna?"

Er musste sie wach halten. Irgendwie wachhalten...

"Hm.."

Sie zog leicht ihre Schultern an.

Er tat das nur für sie. Nur damit sie wach blieb und damit am Leben.

"Du wolltest vorhin wissen, wieso mein Lichtschwert aus echanischen Eisen war..."

Caleb schluckte.

".....die Antwort darauf ist....dass ich dich nie vergessen konnte."

Brianna sah leicht zu ihm. Ihre Augen zu einem Schlitz geöffnet.

"Ich habe immer noch deine Zeichnungen", gab sie zu. „Ich konnte dich nicht vergessen. Egal was passiert."

Die Halbechani hustete auf. Caleb blinzelte. Moment....was?

"Du hast....Aber wieso?"

Sie seufzte leise und schloss die Augen wieder.

"Weil..ich.."

"Weil du was?"

Calebs Herz schlug schneller.

"Weil ich dich nicht vergessen...wollte.."

Sie stöhnte auf und verzog das Gesicht. Sie biss auf ihre Unterlippe und atmete schwer durch.

"I-lch kann nicht mehr.."

"Du musst wach bleiben, Brianna. Bitte. Du musst es."

Caleb kniff die Augen zusammen.

"Ich...ich wollte dich auch nie vergessen."

Jetzt war es heraus. Er wartete auf die Reaktion, doch ein lautes Stöhnen, krachen und scheppern ließ ihn zur Tür sehen. Briannas Kopf lag am Boden und sie hatte die Augen geschlossen, als die Tür aufging. Er traute seinen Augen kaum und ein breites Grinsen umspielte seine Mundwinkel.

"Depa!"

Er hörte das vertraute Geräusch eines Lichtschwerts hinter ihr und eine nur allzu vertraute Stimme.

"Niemand nimmt mir meinen Sohn weg! Niemand, klar?!"

Calebs Herz machte einen Hüpfer. Moment das war doch...

"Dad!"

"Da bist du ja. Die Hohlköpfe sind ja die Schlauesten."

Sie hielt lächelnd einen Schlüssel zur Hand und hastete zu ihm, um die Fesseln zu lösen.

"Gehts Dir gut? Kannst du laufen?"

"Es geht, ja. Alles gut."

Kaum hatte sie die Fesseln gelöst, fiel er ihr um den Hals.

"Ich wusste das du kommst."

"Alleine lassen, würde ich dich niemals."

Sie drückte ihn fest.

"Mein Padawan."

"Meine Meisterin."

Caleb lächelte.

"Es ist so schön dich zu sehen."

"Ich freue mich auch."

Sie fuhr über das getrocknete Blut an seiner Lippe.

"Du Armer.."

Depa blinzelte.

"Bria? Sie ist auch hier! Ezra du hattest recht!"

Caleb sah hinter ihr.

"Dad?! Dad, ist wirklich hier? Und er redet wieder?!"

Dann fiel ihm Brianna ein und er stürzte zu ihr.

"Brianna? Brianna, wache auf. Wir sind gerettet!"

Depas Herz wurde schwer und sie öffnete die Fesseln.

"Brianna? Komm, wach auf."

Sie rüttelten an ihr, aber sie reagierte nicht.

"Brianna?"

Caleb tätschelte ihre Wange.

"Brianna? Bria, wache auf. Es ist vorbei."

Sie öffnete einen Spalt ihre Augen, schloss sie aber gleich wieder. „Hey, was ist denn los?"

"Sie braucht sofort ihre Medikamente. Sonst wird sie..."

Caleb konnte es nicht aussprechen. Er nahm sie auf seine Arme und blickte zu Depa.

"Habt ihr unsere Waffen gefunden? Da sollten auch Brias Medikamente dabei sein."

"Äh, Ez! Wir brauchen Medikamente!"

Sie stand auf und spickte um die Ecke, duckte den Kopf, als eine Gabel über sie hinweg flog.

"Ezra!"

"Bin beschäftigt!"

Caleb blickte zu Brianna und strich über ihre Wange.

"Halte durch, okay? Wir holen sie dir sofort."

Benommen sah sie ihn an und lehnte sich an ihn.

"Ich bin so müde.."

"Uns bringt das nichts, wenn Brianna uns hier wegstirbt, dann brauchen wir sie nicht Heim bringen."

".....da hast du einen Punkt. Moment."

Sie hörten wie etwas oder mehr jemand gegen eine Wand prallte und das mit einem ziemlich....lauten Geräusch. Caleb schluckte.

"Ich weiß. Aber du musst noch fünf Minuten durchhalten. Dann kannst du schlafen."

Er ergriff ihre Hand.

"Du stirbst mir hier nicht weg, klar?"

Wimmernd atmete sie durch und lehnte sich schwer an ihn. „K-kein Interesse."

Depa sah zu ihr und trat heraus.

"Die Medikamente waren bei ihren Waffen", gab sie zurück. „Dort müssen sie noch liegen."

Sie hoffte nur, dass Ezra sich beeilte. Aber anhand der Schritte konnte sie es sich denken.

Caleb lächelte etwas und drückte Briannas Hand.

"Hast du meine letzten Worte gehört? Oder warst du zu stur um sie zu hören?"

"Halt die Klappe..", flüsterte sie. „Das ist mein Satz."

Sie zog scharf die Luft ein. Es fiel ihr immer schwerer wach zu bleiben. Das Gefühl der Schmerzen und des Körpers, dass sie zwang zu schlafen waren keine schönen Faktoren. Caleb sah nach draußen und wartete ungeduldig auf seinen Vater. Depa sah sich genau um, betrachtete den Gang. Wer machte sich die Mühe auf Galidran einen Bunker zu bauen, um Kinder zu entführen?

Vorsichtig ging sie ein paar Schritte, ehe sie angegriffen wurde. Sofort wich sie mit einer Rolle zur Seite und fand eine Gestalt in weiß vor sich.

"Echani", murmelte sie. Aber das konnte nicht sein. Echani würden sich niemals gegen sie stellen. Oder doch?

Sie drehte sich bei einer weiteren Präsenz um, als sie einen Mandalorianer erkannte.

"Oh wow. Danke."

"Nochmal zwei Gäste. Lass uns doch spielen."

Sofort griffen sie gleichzeitig an. Depa nahm ihr Lichtschwert und blockte einen Schuss ab, ehe sie dem Echani in den Magen trat. Der Mandalorianer sprang über sie hinweg und griff nach ihrer Hand, drückte das Handgelenk und verlor ihr Lichtschwert. Das waren keine normalen Männer. Niemals könnten solche Leute dem Nahkampf eines Jedi standhalten, dass fiel vielen zu schwer, selbst Echani und Mandalorianern. Aber das waren keine. Sie wurde an die Wand gedrückt, doch der Faust wich sie aus. Er schlug in das Metall und schrie auf. Depa trat ihm auf den Fuß, mit dem Knie in den Magen und warf ihn über die Schultern, während der Echani sie von hinten packte. Sie zerrte an ihren Armen und versuchte sich selbst zu helfen.

"Du bist ja eine ganz Hübsche. Wenn du willst können wir sehr viel Spaß zusammen haben."

Depa hörte das Geräusch eines Lichtschwerts und darauf den Schrei von dem Echani hinter ihr.

„Weg von meiner kleinen Schwester."

Die Arme lösten sich von ihr und sie ging ein paar Schritte nach vorne. Erleichtert sah sie zu ihrem Bruder.

"Danke." „Nicht dafür."

Er sah zu dem Entführer den er gegen die nächste Wand geschleudert hatte und der bewusstlos liegen blieb.

„Packen wir sie ein. Ich helfe Brianna."

Er hastete an ihr vorbei und kam vor Caleb und Brianna zum Stehen.

„Hoffen wir das sie wirken."

Er kramte eine Pille heraus und reichte sie Brianna. Er hatte mehr als einmal gesehen wie sie ihre Medikamente nahm und Ant hatte es ihm erklärt. Als sie kaum reagierte, tat er sie in ihren Mund.

„Langsam schlucken, Süße. Genau. Warte."

Er reichte ihr eine Wasserflasche und setzte sie an ihre Lippen an.

„Vorsichtig schlucken, ja?"

Calebs Herz klopfte und es sprang fast über. Sein Dad...sein Vater war wirklich da und bei ihm. Endlich.

Depa legte eine Hand an Calebs Schulter, während Brianna vorsichtig trank. Sie schluckte schwer und hustete.

"Bah. S-selbst wenn man halb stirbt, schmecken sie grauenhaft."

Ezra nahm sie vorsichtig hoch.

"Wir müssen Gas geben", erwiderte Depa.

„Na dann mal los. Depa, bringe unsere Gäste mal unter. Wir brauchen sie als Beweis. Na ja was von denen noch übrig ist."

Ezra hielt Brianna aufrecht.

„Caleb, du kommst mit mir. Bria, ich trage dich. Die Ghost steht vor der Tür."

Sein Sohn sah ihn entgeistert an.

"Ihr dürft die Ghost fliegen?"

"Dürfen ist so ein starkes Wort, Padawan."

Brianna zuckte zusammen, als Ezra sie anders hielt.

"Nicht zu stark, bitte."

Depa betrachtete die Männer, nahm ihnen die Handschellen ab und legte die ihnen an. Sie half ihnen auf und holte ihr Lichtschwert mit der Macht zu sich.

„Depa, kriegt das schon allein hin. Macht euch da keine Gedanken."

Ezra hielt Brianna sanfter.

„Na kommt. Und ja...dürfen ist etwas...formell ausgedrückt. Aber kommt."

Caleb schüttelte den Kopf.

"Habt ihr mein Lichtschwert gefunden? Die haben's mir abgenommen."

"Beim ersten Fluchtversuch", murmelte Brianna.

"Ich habe es bei mir. Fluchtversuch? Irgendwie überrascht mich das nicht."

Sie gingen durch die Einrichtung und Ezra steuerte eine Tür an.

„Es wird kurz sehr kalt, Bria. Moment. Caleb, hilf mir kurz."

Er gab Brianna an seinen Sohn und zog seinen Parker aus, den er um Brianna legte und sie dann wieder auf die Arme nahm.

„So. Dann los."

"Und was ist mit dir? Nachher wirst du krank."

"Lieber ist er krank, anstatt das ein Krieg ausbricht", erwiderte Depa. „Nichts für ungut."

Sie stieß die Männer voran, als die Tür sich öffnete. Brianna erschauerte und vergrub sich in der viel zu großen Jacke. Sie sahen die Ghost schon in der Nähe, wobei Ezra mit einer Bewegung die Rampe öffnete.

„Ab ins Warme."

Es war nur ein kurzer Fußmarsch, aber die Kälte auf Galidraan war nicht zu unterschätzen. Sie atmeten erleichtert auf, als sie im Frachtraum ankamen.

„Da wären wir. Bria, gehts? Caleb, musst du in die Station?"

Er sah seinen Vater an und fasste an seinen Hinterkopf.

"Vielleicht kurz."

Er fühlte die Kruste an der Wunde, die bei der Berührung schmerzte.

"Ich will Mum nicht in Besorgnis stürzen."

Brianna seufzte leise.

"Es geht."

„Okay, dann beide in die Station. Caleb, gehts? Sonst bringe ich erst Brianna rein und dann dich."

Ezra betrachtete seinen Sohn. Ihm fiel so ein unglaublich großer Stein vom Herzen, dass er wohlauf und gesund zu sein schien. Das es ihm gut ging.

"Ich kann noch laufen. Klappt schon."

Caleb lächelte ihn an.

"Danke. Ich wusste das ihr zwei kommt."

"Ich würde immer für dich kommen, Kleiner."

Ihre überfällige Umarmung musste warten. Erst musste Brianna versorgt werden.

„Na kommt."

Ezra ging zur Station, Caleb hinter ihm.

„Bria, geht es dir besser?"

"Etwas. Ja."

Sie seufzte leise.

"Aber ein Bett würde kein bisschen schaden."

„Sofort."

Sie betraten die Station und Brianna wurde in eines der Betten gelegt. Ezra deckte sie zu und legte ihre Medikamente neben auf einen Tisch.

„Ich bin kein Arzt, aber kann ich noch etwas für dich tun? Brauchst du etwas? Ich will nichts falsch machen."

"Ist schon gut. Ich weiß, was ich zu tun habe."

Sie lächelte müde.

"Kümmere dich um deinen Sohn."

Ezra betrachtete sie, dann lächelte er und nickte. Schließlich wandte er sich Caleb zu, den er endlich in eine enge Umarmung schloss.

„Mein Junge."

Caleb schloss die Augen und klammerte sich an seinen Vater.

"Dad.."

"Mein kleiner Jedi. Bei der Macht ich hatte so eine schreckliche Angst um dich."

Ezra schluckte und strich Caleb über die Wange.

„Geht es dir gut? Haben Sie Dir etwas getan? Brauchst du etwas?"

"Geht schon. Es ist nichts was nicht verheilt, Dad."

Ezra strich über seinen blauen Mundwinkel, dann sah er ihn von oben bis unten an.

"Dad, du wirst nichts Großartiges finden."

Er sah an seinen Kopf.

"Das war im Zimmer. Ist glaube ich schon zu."

Ezra sah sich die Wunde genauer an und seufzte.

„Ich gehe lieber auf Nummer sicher. Halt still."

Er tat eine Hand auf die Wunde und schloss die Augen. Ein warmes, leuchtendes Glühen ging von seiner Hand aus. Es dauerte ein paar Sekunden, dann nahm er seine Hand runter und die Wunde...war nicht mehr zu erkennen.

„Das hätten wir."

Er betrachtete ihn mit gerunzelter Stirn.

„Sicher dass du dir nicht doch irgendwo etwas getan hast?"

"Nein. Und wenn doch ich melde mich."

Er sah ihn an.

"Ich danke dir."

„Nein, Kleiner."

Ezra umarmte ihn und seufzte erleichtert.

„Ich danke dir. Ich habe dich wieder. Und meine Abwesenheit in der letzten Zeit...es tut mir Leid."

Caleb schluckte.

"Ich hab dich vermisst.."

„Ich dich auch. Caleb, ich bin so glücklich, dass ich dich habe. Dich und deine Schwester...ihr seid doch das Wichtigste für uns."

Ezra schluckte und legte seinen Kopf auf Calebs.

„Ich bin so glücklich, dass ich dich gefunden habe. Das ich dich wieder habe."

"Ich bin auch froh..."

Caleb seufzte leise.

"Ich hab dich sehr lieb.."

"Ich dich viel mehr, mein Kleiner. Mein kleiner Junge."

Er küsste ihn auf den Kopf.

„Caleb...mir tut alles so schrecklich Leid, was seit Eshan war."

Er schluckte.

"Das ist nicht leicht was ihr durchmacht. Ist es nicht. Ich...hoffe es wird euch bald besser gehen. Aber...ihr müsst das nicht ohne uns machen."

"Ich weiß. Mir hätte aber auch klar sein sollen, dass es für dich und Enja ebenfalls sehr schwer ist. Ich hätte für euch da sein sollen. Und das werde ich jetzt. Versprochen."

Er schluckte.

„Es wird seine Zeit dauern bis es...bis es besser geht, aber ich werde mich nicht mehr abschotten und schweigen."

"Danke."

Er lächelte und sah ihn an.

"Wirklich. Ich hoffe ich kann dir helfen." „Das tust du schon, indem du einfach nur da bist. Mein Sohn."

Ezra küsste ihn auf die Stirn und lächelte.

„Willst du vielleicht mein Co - Pilot sein? Oder..."

Er sah zu Brianna.

„...möchtest du ihr eher Gesellschaft leisten?"

Caleb sah zu Brianna, die eingeschlafen war. Eigentlich wollte er. Vor allem nach diesem Gespräch, schienen mehr und mehr Fragen sich geöffnet zu haben. Nur..war da Jessica. Und dann auch noch einfach dieser bittere Schmerz in ihm.

"Ich werde mit dir gehen. Ich muss irgendwie Jess erreichen."

Er ging damit an ihm vorbei. Ezra schmunzelte und wuschelte über sein Haar.

„Habt ihr euch gut unterhalten zwischendurch?"

"Dad!"

Er schnaubte.

"Wenn du streiten unterhalten nennst, dann ja."

„Mhm.."

Ezra schmunzelte nur und ging an ihm vorbei.

„Verstehe.."

Caleb richtete sein Haar und folgte ihm.

"Wie gehts Mum? Stimmt es wirklich, das Ant und sie sich bekriegen wollen?"

"Jap und deswegen müssen wir jetzt sehr schnell nach Hause. Um eine Katastrophe zu verhindern..."

Sie betraten das Cockpit und Ezra setzte sich.

"Und nebenbei deiner Oma ihr Schiff wiedergeben, sonst hattest du einen Vater."

"Oma droht euch doch nur. Sie kann euch gar nichts antun."

Caleb setzte sich.

"Beeilen wir uns?"

"Warte.."

Ezra nahm seinen Komlink.

"Zwerg? Bist du drin?"

Bin drin. Unsere Gäste sind versorgt. Ich pass auf sie auf.

Caleb lächelte.

"Schön dich zu hören, Meisterin."

Oh, du solltest. Ich werde dir noch eine Lektion in Richtung Lichtschwert benutzen geben. Mach dir da keine Sorgen.

Der Zwanzigjährige verzog leicht das Gesicht.

"Ja.."

Ezra schüttelte nur schmunzelnd den Kopf und machte sich daran das Schiff zu starten.

"Ach ja einmal noch ein Padawan sein..."

"Nicht lustig, Dad", murrte er.

"Ist es. Du hättest mal deinen Opa hören sollen."

Er hörte Gekicher aus dem Kom und verdrehte die Augen.

"Zwerg.."

Du warst nicht sehr viel anders, Meister. Konzentriere dich aufs Fliegen.

"Oh ja als ob du das so genau wüsstest."

Ezra betätigte die Schalter und die Ghost löste sich vom Erdboden.

"Mein Meister ist strenger mit mir umgegangen, als ich mit dir oder du mit Caleb."

"Das sei dahin gestellt", murmelte Caleb.

Das habe ich gehört.

"Oh ich erzähle dir gleich mal ein paar Dinge, dann wirst du denken, dass Depa noch sehr gnädig mit dir ist."

Er verdrehte die Augen bei dessen Gekicher.

"Okay, Zwerg. Du hast mich. Was ist so lustig?"

So wie du das erzählst...ach ja, das weckt Erinnerungen. Ich sollte Dad das erzählen, er wird sich freuen wie du das vermisst.

"Wage es dich nicht, Zwerg."

Die Ghost verließ den Planeten und Ezra setzte den Kurs auf Mandalore.

"Haltet euch fest, wird kurz holprig."

Er sah lächelnd zu Caleb.

"Oder...willst du?"

Er blinzelte.

"Darf ich?"

"Natürlich. Nur zu."

Ezra lehnte sich zurück und nahm seinen Komlink.

"Du erzählst Dad nur eine Sache und es wird dir sehr leid tun. Denn dann bin ich geliefert."

Du kannst mir doch eh nichts, Ezzy.

Caleb betätigte lächelnd die Schalter und nahm den Griff, den er vorsichtig nach vorne schob.

Die Sterne fingen sich an zu verzerren und die Ghost sprang in den Hyperraum. Ezra seufzte und rollte mit den Augen.

"Genau das hasse ich ja..."

Caleb lächelte.

"Meister, sei doch nicht so gemein zu meinem Vater."

Ach wo. Er weiß, dass ich das doch nicht ernst meine.

"Ach wirklich? Wie oft hast du mich schon bei Dad drangekriegt?"

Ja, okay. Aber hey. Du magst es doch.

Caleb lächelte und sah zu seinem Vater.

"Darf ich deinen Komlink haben? Bitte?"

Ezra hob eine Augenbraue, aber ging der Bitte seines Sohnes nach.

"Hier, kid. Und wehe ihr zwei heckt was aus. Ich bin schon tot genug, wenn deine Oma mich in die Hände kriegt."

"Keine Sorge."

Caleb drückte seinen Arm und stand auf.

"Bis gleich."

Depa seufzte.

Ich hoffe wir kommen rechtzeitig. So ein Krieg..da will ich ehrlich gesagt nicht dabei sein.

"Wir werden rechtzeitig da sein. Ich werde Dad über unser Band informieren. Er soll Sabine so lange hinhalten."

Ezra schloss die Augen und griff erst auf das Band zwischen ihm und Depa zurück.

Geht es dir und dem Baby gut?

Sie lächelte.

Ja, es ist alles okay. Ganz anständig das Kleine. Ist meine Präsenz zu auffällig?

Noch nicht, aber sie wird es bald sein. Ich meine ich muss mich etwas konzentrieren, um es zu fühlen. Aber es ist da.

Ezra lächelte.

Mein kleiner Zwerg bekommt einen kleinen Zwerg.

Da darf ich mir ja was anhören die nächsten Monate. Aber hey. Vielleicht kriegt es ja auch einen ganz besonderen Spitznamen.

.......das wagst du nicht.

Bin schon still. Nun melde dich bei Dad, das wir die Zwei haben, okay?

Er sendet mir eh die ganze Zeit seine Ungeduld. Aber ja, ich sollte mal antworten.

Ezra seufzte.

Ich fürchte wir beide sind so was von geliefert.

Vielleicht überwiegt die Erleichterung mehr?

Wir haben die Ghost ohne Erlaubnis genommen.

Wir verhindern einen Krieg.

Was glaubst du was Mum interessieren wird?

Es muss nur solange reichen, bis wir weg sind.

Du glaubst auch noch daran, dass Dad gegen sie gewinnt oder?

Nein. Ich wäge meine Überlebenschancen ab.

Wenn du es ihr sagen würdest, dann würdest du ohne einen Kratzer rauskommen....und ich wäre zweimal tot.

Weil du der Ältere bist. Das kriegen wir hin.

Vielleicht, aber... Au, ja ist ja schon gut. Dad wird sehr ungeduldig.

Dann melde dich bei ihm. Ich werde auf die zwei hier unten achten.

Alles klar. Bis später, Zwerg. Und....Zwerg Nummer 2.

Depa kicherte.

Okay, du Quatschkopf.

Ezra seufzte und lehnte sich zurück, betrachtete den Hyperraum.

Ein kleines Baby. Seine Schwester würde ein Kind bekommen. Einen kleinen Zwerg.

Er lächelte und seufzte. Oh jetzt würde er sich etwas anhören müssen. Ezra schloss die Augen und griff auf das Band zwischen ihm und seinen Vater zurück.

Hey, Meister...?

Wieso antwortest du denn nicht? Ist alles okay? Habt ihr Caleb gefunden?

Ja haben wir und Brianna dazu. Beiden geht es soweit gut.

Er kratzte sich am Kopf.

Sorry, aber ich war beschäftigt und zwischendurch nicht wirklich gesprächig.

Argh, dir werde ich nochmal den Kopf waschen..

Stille.

Und wer hat sie entführt? Habt ihr was rausgekriegt? Deine Frau stellt schon die Flotte bereit, die sind zum Aufbruch fertig.

Wir haben die Herrschaften im Gepäck, sie werden uns schon das sagen, was wir hören wollen. Du musst Sabine um jeden Preis hinhalten, wir sind bereits im Hyperraum und auf dem Rückweg. Wir sind in ein paar Stunden da.

Kanan schien zu überlegen.

Wie soll ich das deiner Meinung nach anstellen? Sabine ist die mit Abstand sturste Frau in diesem Palast. Na abgesehen von deiner Mutter, aber das bleibt unter uns.

Ezra konnte nicht anders und musste schmunzeln.

Ach dir fällt schon was ein. Du bist immerhin die Sturheit in Person.

Haha. Sehr lustig. Argh. Wieso muss sie auch mit dem Kopf durch die Wand, sonst denkt sie doch auch immer nach.

Ezra konnte es sich praktisch vorstellen, was sein Vater nebenbei dachte. Oh ja sehr witzig.

Sie ist im Moment....einfach nicht wirklich sie selbst. Sie braucht Zeit und macht sich wahnsinnige Sorgen um die Kids. Sie denkt nur an Caleb und hat nichts anderes im Sinn. Sie..sie will nicht noch ein Kind verlieren.

Er schluckte und sah in den Hyperraum.

Ein Seufzen.

Ezra?

Dieser schluckte und rieb sich über die Augen.

Ich muss los. Du weißt was du wissen musst und...

Er hasste und er liebte es, als eine warme Welle ihn erfasste und ihn wie eine Decke umhüllte.

Ich würde dir gerne sagen, dass es nicht deine, oder Sabines Schuld war. Es ist nicht eure Schuld. Es ist wichtig, dass ihr das wisst. Denn...denn wenn ihr euch die Schuld gebt, euch immer und immer wieder selbst damit konfrontiert, dann zerstört ihr euch selber. Und ich habe gut reden....

Na ja das stimmte. Sein Vater hatte wirklich gut reden. Da sagte es wirklich de Richtige.

Ezra seufzte.

Es hat bereits angefangen mich zu zerstören. Und ich will...ich will Sinya bluten sehen. Ich weiß, dass ist gegen alles was du mir beigebracht hast und was die Jedi sagen...aber ich...ich will Rache für mein Kind, Dad. Für...für Cham. Für meinen Sohn.

Was du tust und was du denkst, ist die eine Sache. Nur muss dir immer bewusst sein...dass es deinen Jungen nicht zurück bringt, wenn du aus Rache handelst. Handle lieber danach, deine Kinder zu schützen. Handle danach und nicht auf Rache, mein Sohn. Das würde dich vernichten.

Ein warmer Strom kam.

Er wird immer bei uns sein, Ezra. Nichts ist für immer fort. Er ist da, selbst wenn du gerade ihn nicht sehen kannst. Verlorene Dinge...sind nie wirklich weg. Nie. Nimm deinen Schmerz, lass ihn los. Aber staue ihn nicht an. Das würde dein Sohn nicht wollen. Kein Kind würde das von seinem Vater wollen.

Ezra schloss die Augen und unterdrückte ein Schluchzen.

Ich weiß. Ich weiß das. Ich würde das niemals wollen, wenn du an meiner Stelle wärst. Ich würde niemals wollen, dass du dich zerstörst. Ich will es nicht fühlen, Dad. Ich will nicht dieses Verlangen nach Rache haben, ich weiß dass es vollkommen falsch ist. Aber....aber es ist so unheimlich schwer. Sinya hat uns so viel angetan, sie hätte unsere Familie fast schon so oft zerstören können....und jetzt hat sie mein Kind auf dem Gewissen. Sie und ich. Ich habe ihn doch bereits gefühlt, ich habe doch schon bereits so eine Bindung zu ihm aufgebaut. Ich habe ihn schon so sehr geliebt, Dad. Und dann....dann musste er sterben.

Du kannst nichts dafür, dass er starb, Ezra. Niemand kann das. Auch nicht Sabine. Ihr müsst beide verstehen, dass das Leben zwei Seiten hat. Eine gute, wie auch eine schlechte. Und es fühlt sich meistens so an, als würde letzteres alles regieren. Aber das stimmt nicht. Ezra, mein Sohn..du wirst immer an ihn denken. Nur weil er fort ist, wird er nicht auf ewig weg sein. Nur weil er fort ist, wirst du ihn nicht weniger lieben. Du wirst ihn noch mehr lieben, Ezra. Es ist schwer. Und es ist nicht leicht. Und es wird auch nicht leichter. Es wird sehr lange dauern, bis du akzeptieren kannst, dass es geschehen ist. Aber bis dahin, hast du deine Familie, die auf dich achten wird. Auf dich und Sabine. Auf Enja und Caleb. Nichts in der Galaxis...wird uns daran hindern für euch da zu sein. Wir trauern mit euch. Und wir werden Sinya stoppen. Sie wird ihren Rest bekommen. Sie wird ihre Strafe erhalten. Das ist ein Versprechen, kid.

Er spürte diesen warmen Schauer in seinem Körper, der über ihr Band lief. Der aus reiner Liebe bestand und sich so anfühlte, als ob sein Vater neben ihm stehen und ihn umarmen würde. Das er einfach mit ganzem Herzen bei ihm war und einfach immer für ihn da war. Das er selbst seine Rachegedanken nicht verstecken musste, sondern darüber reden konnte. Das er mit ihm einfach über alles reden konnte, egal was es war. Ezra tat eine Hand an sein Herz und atmete tief durch.

Ich weiß, dass ihr da seid. Ich weiß, dass weder Sabine noch ich, noch die Kids alleine dadurch müssen. Und dafür bin ich auch unendlich dankbar. Aber...aber es ist verdammt schwer. Den Schmerz loszulassen und es zu akzeptieren. Ich weiß, dass niemand ganz weg ist....aber es ist...es ist einfach so furchtbar. Ich will einfach, dass Sinya aus unserem Leben verschwindet. Das sie einfach....weg ist und nie wieder uns etwas tun wird. Ich habe so eine Angst....und so einen Hass auf sie. Ich habe mal gesagt, dass ich nicht in der Lage bin sie zu töten...aber ich glaube das hat sich geändert. Und das macht mir Angst. Dad. Was diese Verzweiflung und dieser Schmerz mit mir macht. Ich will einfach nur auf sie losgehen...und es beenden. Für immer.

Es wird enden. Versprochen. Vielleicht nicht heute, aber bald. Vielleicht auch nicht durch deine Hand, aber sie wird den ihre Strafe bekommen. Und dann hast du deinen Frieden. Dann hat Sabine ihren Frieden. Und auch Cham.

Wenn...wenn ich in der Vergangenheit was sie betrifft anders entschieden hätte....wäre Cham dann noch am Leben? Wäre mein Baby..noch da?

Wenn ich eins gelernt habe, dann das du die Macht nie beeinflussen kannst. Ich habe es selbst lernen müssen. Die Macht ist unergründlich und das Schicksal gibt uns keine großartigen Möglichkeiten es anders zu machen. Wir müssen nur versuchen damit zu leben.

Du kannst dich auch nie ganz entscheiden, ob du jetzt als Meister oder Vater zu mir sprichst oder?

Ich tue es gerade als dein Vater, Ezra. Nicht als dein Meister. Vielleicht...nimmst du dir es auch als Rat eines Freundes zu Herzen.

Ezra musste schmunzeln.

Weißt du es ist manchmal echt anstrengend herausfinden in welcher Position du mit mir redest. Vater, Meister, bester Freund, Seelenverwandter über die Macht....ach ja und Baum.

Ja, mach dich nur lustig, Kleiner.

Tue ich nicht, sondern spreche nur das Offensichtliche aus. Es ist anstrengend...

Er rieb sich den Nacken.

Aber...vielleicht würden alle fünf nachher, wenn alles geklärt ist , mit mir etwas trainieren? Einfach...Frust abbauen, reden, auf andere Gedanken kommen..

Ich würde sehr gerne mit dir trainieren. Sehr, sehr gerne.

Ezra lächelte bei dem Stups über ihr Band.

Ich fände es gut. Na ja wenn ich davor nicht von einer gewissen Twi'lek umgebracht werde...

Um deine Mutter kümmere ich mich schon. Mache dir da keine Gedanken. Sie ist zwar sauer, aber nicht mehr so sehr, wie vorher.

Lass mich raten....du hast da deine Methoden?
Die habe ich in der Tat, aber die gehen dich nichts an, mein Sohn.

Mhm verstehe. Alles klar, Meister.

Ezra musste grinsen, als er sich das Gesicht seines Vaters vorstellte.

Denk dir nur deinen Teil, kid. Ich werde mich um Hera kümmern. Ihr beeilt euch.

Sind dabei, ich zähle auf dich.

Ezra konzentrierte sich und gab einen warmen Stups zurück.

Und Dad? Danke.

Kein Problem, Kid. Bis später.

Ezra öffnete die Augen und atmete tief aus. Er hätte es nicht gedacht, aber das Gespräch mit seinem Vater hatte ihm etwas geholfen. Nicht viel, aber schon etwas. Da waren zwar noch immer seine Rachegefühle in ihm...aber die würde er in den Griff bekommen und nicht ihnen verfallen. Sein Vater hatte Recht. So würde er sich nur selbst zerstören und sein Kind...hätte das nicht für seinen Vater gewollt. Er seufzte und tat bei dem Gedanken an Cham eine Hand an sein Herz.

"Du bist jetzt eins mit der Macht...Und auch, wenn dir dein Leben geraubt wurde...so werden deine Mutter und ich dich auf ewig lieben, mein Sohn. Für uns bist du unser drittes Kind, unserer kleiner Schatz. Du...du hättest die beste Familie bekommen, Cham. Die besten Geschwister, die besten Großeltern und Tanten und Onkel.... Ich...ich liebe dich, mein Sohn."

Er sah in den Lichtertunnel, staunte als er das Kinderlachen hörte, stand dabei auf. Ezra traten Tränen in die Augen, als er es hörte. Er schluckte und schloss die Augen.

"Cham? Cham, bist du..?"

Das Lachen wurde lauter. Es war so schön. Der Jedi genoss es es zu hören. Dieses lachen. Und es war so warm und glücklich. Keine Spur von Trauer oder Frust. Nur dieses glücklich sein. Er war eins mit der Macht. Tränen liefen über seine Wangen und für einen Moment....für einen Moment schien es, als ob jemand seine Hand umfasste. Ezra schluckte.

"Möge....möge die Macht mit dir sein, mein Sohn."

Das Lachen wurde lauter, gar ein Quietschen hörte er.

Ich habe dich lieb, Daddy!

Ezras Lippe bebte und mehr Tränen folgten.

"Ich...ich dich mehr, mein kleiner Schatz. Mein Sohn. Mein...mein kleines Baby."

Schluchzend brach er auf dem Boden zusammen, wobei das Lachen noch anhielt. Vielleicht bildete er es sich auch ein, vielleicht waren das Wahnvorstellungen....aber vielleicht war es auch wirklich...wirklich sein Kind.

Sein kleiner Sohn. Sein Cham. Er schluchzte leise und legte eine Hand an sein Gesicht.

Dieser Schmerz. Dieser fürchterliche, drückende Schmerz.

"M-mein Kind..."

Es tat so weh. Aber...dieser Gedanke, dass er nicht alleine war. Das Cham sicher war, nicht irgendwo umher irrte...

Das er ein Teil der Macht war. Das er doch irgendwie bei ihm war. Dieser Gedanke...hielt ihn ab nicht wieder in seiner Trauer zu versinken. Cham schien glücklich zu sein, er hörte noch immer sein Lachen. Seine Stimme war so unheimlich schön...nur wünschte er sich so sehr, dass er ihn einmal halten konnte. Ihn sehen konnte. Aber das...das würde nie geschehen.

"Wie...wie konntest du mir das antun, Ashla? Ich...ich habe alles für dich getan und du....du hast mir mein Kind genommen."

Aber die Macht antwortete nicht. Kein einziges Mal, als er fragte. Der Lichtertunnel zog sich immer länger. Und die ganze Zeit hörte er das aufmunternde Lachen von Cham.

"Ashla, antworte mir verdammt! Wieso hast du mir mein Kind weggenommen?!"

Sie antwortete nicht. Nur..

"Ezra?"

Der Jedi war schluchzend auf seinen Knien zusammengesunken und konnte sich kaum beruhigen.

"Cham...Cham, ich liebe dich auch. Daddy....Daddy und Mummy lieben dich so sehr."

Depa stieg die Leiter hoch und setzte sich langsam zu ihm.

"Ez.."

Vorsichtig nahm sie ihn in den Arm und tat ihren Kopf an seinen. Ihr Herz tat so furchtbar weh, wenn sie ihren Bruder so sah. Ezra schluchzte.

"Wir werden immer an dich denken, Kleiner. Deine Mummy und ich werden dich nie vergessen."

"Sch. Sch..", beruhigte ihn Depa.

"Beruhige dich, Ez.."

"Er...er war hier, Depa. Ich....ich habe ihn gehört. Er...er hat gesagt....gesagt..."

Ezra schluchzte auf.

"Das er mich lieb hat. Er hat so schön gelacht und....seine Stimme.."

Depa sah ihn traurig an.

"Oh, Ez..."

"Er war bei mir, Depa. Er...er war da und..."

Ezra schluckte.

"Sein Lachen...es war so unendlich schön und rein. Er...er wirkte so glücklich und so zufrieden. Ich...ich habe ihn gespürt. Er..er ist eins mit der Macht."

Depa schluckte.

"Dann...dann passt er ja auch auf uns auf, Ez. Dann ist er niemals weg und verirrt sich nicht."

"Aber ich will ihn hier haben, richtig hier haben. Ich will ihn halten, ihn aufwachsen sehen. Ich...ich will mein Kind zurück."

Sie schluckte.

"Ich weiß, dass es der dümmste Zeitpunkt für eine Lektion..aber es sind die Worte, die du mich gelehrt hast."

Sie schluckte.

"Nichts kann ohne das andere existieren. Licht, nicht ohne Dunkelheit. Leben...nicht ohne Tod. Es gehört zusammen, es ist ein Teil von uns. Mal kommt es früher, mal später, mal gar nicht."

Sie fuhr über sein Haar.

"Ich will ihn auch wieder haben. Ich würde alles tun, um es zu tun. Aber...was zahlen wir als Gegenleistung? Was ist das Gegenstück?"

"Ich würde mein Leben sofort für seines geben. Wenn es eine Möglichkeit gäbe, dann würde ich es sofort tun. Er ist mein Sohn, ich tue alles für ihn."

"Natürlich. Aber was ist, wenn es nicht du bist? Wenn es jemand anderes ist, der sein Leben geben muss. Das das Opfer ist, um etwas zurückzukriegen. Was ist, wenn du etwas Anderes hergeben musst das du liebst?"

Ezra wollte sofort antworten, aber dann....dann wurde ihm die Schwere und die Bedeutung von Depas Worten bewusst. Wenn jemand anderes sein Leben geben müsste, den er liebte... würde er einfach jemanden gegen seinen Sohn eintauschen? Nur um ihn zurückzubekommen und damit ins Schicksal einzugreifen?

"N-nein....nein, ich würde niemals über das Leben eines Anderen einfach so entscheiden. Auch wenn ich dafür mein Kind zurückbekommen würde...das wäre alles, aber nicht richtig. Ich würde jemanden das Leben nehmen und das....das wäre einfach grauenhaft. Wenn Ashla ein Opfer für das Leben meines Sohnes will, dann soll ich es sein. Sonst niemand."

"Und ich will nicht das du gehst", gab sie leise zurück.

"Werde ich ja wohl nicht, denn die feine Dame gibt mir ja sowieso keine Antwort", knurrte er.

Sie sah ihn an und seufzte. Depa wagte es nicht mal an ihren Bauch zu fassen.

"Tut mir leid."

"Kannst du sie nicht herrufen? Wie früher?"

Sie sah seinen flehenden Blick.

"Ich kann es versuchen. Aber erst später. Ich bin etwas müde. Ist das okay?"

"Später werde ich nicht mehr alleine sein. Aber es ist das Beste, wenn du dich ausruhst. Du...und das Baby."

Er schluckte und setzte sich in seine Meditationsstellung.

"Ich versuche es selbst. Es muss klappen. Sie muss mir antworten."

Depa sah ihn an.

"Sie wird nicht antworten, Ezra. Ashla macht keine Deals über Leben und Tod, das solltest du doch wissen."

"Wir werden ja sehen. Ich habe bei ihr noch was gut, weißt du noch? Dann kann sie wenigstens mal auftauchen."

Er schluckte.

"Ich muss alles tun, um mein Kind zu retten, Depa. Bitte...bitte verstehe das doch."

"Ich würde nichts anderes machen. Aber du kannst doch nicht uns allein lassen. Nicht du wirst leiden, sondern wir", erwiderte sie.

"Aber Cham wäre am Leben. Sabine würde ihr Baby wiederhaben. Wir würden unser Kind zurück haben."

Er drückte ihre Hand.

"Depa, wenn ich eine Sache von Dad gelernt habe, dann ist es, dass du alles für deine Kinder tust. Absolut alles und das dein eigenes Leben nichts dagegen ist. Ich muss es wenigstens versuchen, mit ihr reden."

"Ich habe aber Angst dich zu verlieren", flüsterte sie.

"Depa, bitte. Ich...ich muss es wenigstens versuchen. Für mein Kind."

Depa schluckte und schloss die Augen.

"Okay. Versuchen wir es zusammen."

Ezra hob eine Braue.

"Aber du warst doch müde? Was ist mit dem Baby?"

"Das wird in der nächsten Zeit nicht besser werden. Jetzt kann ich noch was. Und ich kann auf dich aufpassen."

Er seufzte und drückte ihre Hand.

"Also schön. Zusammen. Wenn es nicht geht, sage es."

Depa hielt die Augen geschlossen und konzentrierte sich.

Ashla?

Die Beiden hörten einen schrillen Ton und runzelten die Stirn.

Antworte uns.

Ich bitte dich, Ashla. Bitte komm her und rede mit uns, rede mit mir. Ich...ich muss es wissen. Ich will einen Weg finden meinen Sohn zu retten.

Depa fuhr die andere Schiene. Sie konnte mit ihr reden. Und sie würde Ashla dazu zwingen zu kommen.

Du bist verpflichtet mit mir zu reden.

Es wurde weiß um sie herum und beide schlugen die Augen auf. Depa sah sich um. Der weiße Raum, den beide schon ziemlich gut kannten.

"Ich hasse es, wenn man mich zwingt zu kommen."

Sie standen beide auf und erblickten die vertraute und mächtige Gestalt einer wunderschönen, jungen Frau, die hell leuchtete. Ezra schluckte.

"Ich habe dich gebeten. Wieso hast du mir nicht geantwortet? Ich muss mit dir reden."

"Ich habe auch andere Dinge zu unternehmen, Ezra. Ich bin nicht...wie ist eure Zeitrechnung? Oh..den ganzen Standardtag nur für euch da. Und ich kenne deine Bitte, falls du gleich sauer sein solltest."

Sie tat eine Hand an ihr Kinn.

"Es muss doch was geben", erwiderte Depa.

"Ich bin das Leben. Nicht der Tod."

"Kannst du meinen Sohn retten? Kannst du ihm das Leben zurückgeben, was ihm genommen wurde?"

"Ezra, du solltest langsam wissen, dass nicht alles mit einem Finger schnippen geht."

Ashla schüttelte den Kopf.

"Ich kann deinem Sohn nicht das Leben schenken. Ich kann und darf es nicht."

"Aber...du hast es schon mal.."

"Das war meine Entscheidung, ich hatte keine Wahl, sonst wäre ich selbst gestorben", gab sie an Depa zurück.
„Ich bin mir über meine Fähigkeiten im Klaren. Das solltet ihr zwei euch auch sein. Und vor allem eure Bedeutung."

Ezra sah sie an.

"Nimm mein Leben und gebe es meinem Sohn. Meins für seines. Das solltest du tun können oder? Du müsstest kein Neues erschaffen, sondern....einfach auf einen Deal eingehen. Mein Leben für seins."

Depas Gesichtszüge entgleisten.

"Was? Ezra..."

Ashla sah ihn genau an.

"Mutig und sehr gewagt. Ich habe schon immer sehr deine Bereitschaft bewundert dein Leben für Andere herzugeben. Deine Loyalität und deine Selbstlosigkeit sind wirklich unermesslich. Aber meine Antwort ist nein."

"Wieso? Wieso stimmst du nicht zu?"

Ezra schluckte.

"Du musst es. Ich flehe dich an. Was muss ich tun, um mein Kind zu retten? Ich würde alles tun, Ashla. Alles."

"Ich kann nicht dein Leben geben. Ich kann es nicht. Es wäre unfair."

"Aber es ist meins . Ich bestimme darüber und was ich damit anfangen will. Ich will es für meinen Sohn geben. Für mein Kind."

"Ezra, ich sagte es geht nicht", beharrte sie.

„Es ist unfair, weil ich alle Wesen der Galaxis sonst ungleich behandeln müsste. Sowas tue ich aber nicht. Bogan tut sowas. Und wie endet es? Deine Seele wird verdammt, dein Körper verbannt und dein Kind von ihm kontrolliert. Ich handle nicht mit solchen schmutzigen Tricks, deshalb beruhe ich auf den Kreislauf des Lebens."

Als Ashla dies sagte, ging sie um beide herum.

"Zudem braucht Depa deine Hilfe. Nicht die Hilfe deines verstorbenen Kindes. Es tut mir leid, wie das geschehen ist. Hätte ich geahnt, dass mein Bruder das Band von ihm so früh zerschneiden wurde, hätte ich es verhindert. Ich hätte es. Von ganzem Herzen."

Ezra schloss die Augen und tat den Kopf zur Seite.

"Es muss einen Weg geben. Ich muss ihn retten können. Ich..."

Er sah sie an.

"Du hast mir eins gesagt ich hätte etwas gut bei dir. Das fordere ich jetzt ein. Mein Leben für das meines Kindes. Ich habe mehr als genug getan für dich und das weißt du. Und komme mir nicht mit alle Wesen der Galaxis gleich behandeln. Nicht alle Wesen der Galaxis mussten das tun, was du mir auferlegt hast. Rette mein Kind und lass mich sterben. Das ist der Deal."

Ashla sah ihn an und ein Sitz erschien, wobei sie sich niederließ.

"In der Tat ich schulde dir etwas."

Sie schluckte.

"Ich kann dein Leben nicht in das von Cham tauchen, weil du zu alt bist. Du hast einen ausgeprägten Lebenssinn mit den Jahren entwickelt, der sich sehr stark in ihm widerspiegeln wird. Du wirst in ihm sein, wie eine Art...Geist in falscher Position. Ich kann es nicht, weil du zu alt bist. Frisches Leben ist was ganz anderes. Da geht das. Ich würde dir gerne helfen. Aber so geht es nicht."

"Aber ich muss doch etwas tun können! Es ist mein Sohn, ich muss ihn retten! Er hätte niemals sterben dürfen, er hätte leben sollen! Es muss einen Weg geben ihn zu retten! Ich würde alles tun, sage mir nur was!"

Ashla schüttelte den Kopf.

"Ich entscheide nicht über anderes Leben."

Depa schluckte und sah Ezras verzweifeltes Gesicht.

So....hatte sie noch nie erlebt, wirklich noch nie. Er war so....gebrochen und so voller Trauer und Verzweiflung für sein Kind. Für sein Baby. Er war so sehr verletzt....und wollte alles aufgeben nur damit sein Kind leben konnte. Er würde sie alle verlassen, um sein Kind zu retten, zu schützen. Er liebte Cham so unglaublich sehr und wünschte sich nichts Sehnlicheres, als dass er lebte....

Sie tat eine Hand auf ihren Bauch. Ashla hatte gesagt, dass nur frisches Leben...

Sie schluckte fest und schloss die Augen. Vielleicht...

"Was..was wäre mit mir?"

Ezra blinzelte und blickte seine Schwester entgeistert an.

"Was?! Nein, nein Depa. Halte dich da raus. Du hast nichts damit zu tun!"

Ashla sah zu ihr.

"Mit dir?"

Sie blinzelte und stand auf. Das hatte sie nicht bemerkt. Nicht sofort. Auf keinem Auge.

"Du trägst ein Kind?"

"Ja, und...würde das Cham die Möglichkeit geben zu leben?"

Panisch nahm er sie an den Armen.

"Nein! Nein, Depa!"

Er sah sie an.

"Niemals, hörst du?! Vergiss es. Schlage dir das aus deinem Kopf!"

"Aber du willst ihn so sehr zurück. Du willst es unbedingt und wenn es nicht anders geht, ist..ist das okay."

Sie wandte den Blick ab, zu Ashla die beide ansah.

"Ihr solltet beide euch das zwei Mal überlegen. Einmal entschieden, kann ich das nie wieder rückgängig machen."

Ezra stellte sich vor Depa.

"Nein. Nein, das wirst du nicht tun. Du wirst ihr nicht das Kind rauben. Nicht....nicht für meins. Ich lasse das niemals zu. Lieber..."

Er schloss die Augen.

"Lieber gebe ich auf und lasse das Schicksal in Ruhe, als das meine Schwester ihr Kind aufgibt. Niemals."

"Aber du willst ihn doch zurück, oder nicht?", gab Depa zurück.
„Du hast die Chance. Zuko weiß nichts davon, wir...ich habe ewig Zeit."

Ezra fuhr herum und nahm sie an den Schulter.

"Depa, ich habe es dir vorhin schon gesagt....niemand gibt sein Leben für das meines Kindes außer mir. Ich werde kein anderes Leben zerstören und nehmen. Und schon gar nicht würde ich zulassen, dass du dein Kind für meines opferst. Niemals würde ich zulassen, dass du diesen Schmerz empfindest, dass du dein Kind aufgibst. Das würde und könnte ich mir nie verzeihen. Ich...ich freue mich so sehr für dich und möchte....dass du so glücklich bist wie ich mit deinem Kind. Das du das erlebst, dieses unglaubliche Gefühl spürst, dass du es erfährst wie es ist ein Elternteil zu sein."

Er schluckte.

"Süße....ich würde das niemals wollen. Du bist mir so unheimlich wichtig und es ist mein Job dich zu beschützen und...für dich da zu sein. Nicht du für mich. Und das gilt auch für dein Kind. Ich werde es auf ewig beschützen und immer für es da sein. Genauso wie ich es für dich bin. Depa....das ist ein kleiner Mini Zwerg, der bereits mein Herz in seiner Hand hat. Weil seine Mummy meine kleine Schwester ist, die ich seit ihrer Geburt praktisch vergöttere und so sehr liebe wie meine eigenen Kinder. Du bist mein Padawan, Depa. Niemals würde ich das zulassen. Dafür bist du mir viel zu wichtig."

Depa atmete aus, während Ezra über ihre Wange strich.

"Aber du leidest so sehr."

"Ich weiß. Und ich lüge nicht und gebe zu, dass mich Chams Verlust....es zerschmettert mich. Aber...vielleicht wird es wirklich mit der Zeit. Und...ich bin nicht alleine. Ich habe die beste Familie der Galaxis an meiner Seite. Depa, ich würde alles tun, was in meiner Macht steht um ihn zu retten, aber dass du ein Opfer dafür bringst..."

Er schüttelte den Kopf und nahm sie in den Arm.

"Niemals. Dein Kind bleibt schön bei seiner Mummy."

Sie schluckte und Tränen liefen über ihre Wangen. Ashla seufzte leise und zerfiel in silbernen Staub. Der weiße Raum verschwand und Depa öffnete ihre mit Tränen gefüllten Augen. Sofort wischte sie die trocken, wobei sie Finger an ihrer Wange fühlte.

"Es tut mir so leid.."

"Dir hat nichts Leid zu tun. Gar nichts."

Ezra drückte sie sanft und tat seinen Kopf auf ihren.

"Ich liebe dich so sehr, Zwerg. Niemals würde ich etwas tun, was dich verletzen könnte. Und niemals würde ich zulassen, dass du so etwas für mich tust."

Schniefend erwiderte Depa die Umarmung.

"Ich habe dich so lieb. Ich würde alles tun, damit du nicht leidest."

"Ich weiß, kleiner Schatz. Ich weiß. Und glaube mir, dass du das für mich tun wolltest....macht mir zugleich eine verdammte Angst und berührt mich so sehr wie kaum etwas anderes zuvor."

Ezra schluckte.

"Irgendwann....wird der Schmerz vielleicht nicht mehr ganz so schlimm sein. Ich...ich wünschte nur...dass ich ihm wenigstens hätte Lebewohl sagen können und ihn einmal halten dürfen."

Depa drückte ihn fest.

"Er ist hier. In deinem Herzen. Und da kannst du ihn festhalten. So wie du mich immer festgehalten hast, obwohl ich nicht mal hier war.."

Ezra lächelte etwas und schloss die Augen.

"Ich werde dich immer festhalten. Das habe ich dir geschworen, als ich dich das allererste Mal auf dem Arm hatte. Ein Moment, den ich niemals vergessen werde."

Er drückte sie sanft.

"Depa....du warst und bist einer der wichtigsten Personen in meinem Leben. Vergiss das nie. Ohne dich...wäre ich nichts."

Depa schloss die Augen wieder.

"Du bist mir auch sehr wichtig. Ohne dich, wäre ich nicht das, was ich heute bin, also.."

Er lächelte etwas.

"Du meinst ein kleiner, grüner Zwerg, der seinen Meister zu Tode nervt und nur zu gerne an die Eltern verpetzt?"

"Ach hör schon auf."

Sie schlug leicht an seine Brust und kuschelte sich an ihn, ihre Hand am Bauch.

"Du bist gemein."

"Nein, ich bin dein Bruder. Den du früher nicht loslassen wolltest und immer einen Heidenaufstand gemacht hast, wenn ich nur eine Stunde weg war."

Sie schmunzelte etwas.

"Weißt du..du bist ganz bequem gerade. Macht es dir was aus, wenn ich..na ja liegen bleibe?"

"Du hast es früher auch gemacht, also bediene dich. Nur bist du nicht mehr so klein und deutlich schwerer. Kein Wunder, immerhin hast du noch einen Zwerg in dir."

"Du bist gemein, es wiegt doch noch nicht mal so viel wie eine Feder", gab sie fast beleidigt zurück, während sie sich an ihn lehnte. Ezra lächelte und hielt sie sanft fest.

"Aber bald nicht. Es wird wachsen und sich entwickeln...und ein wunderschönes Baby werden. Wie es seine Mutter einmal war."

Er seufzte und strich ihr über die Wange.

"Ich erinnere mich, als du dich angekündigt hast. Als wir zum ersten Mal miteinander gesprochen haben und du mich gerettet hast vor mir selbst. Danach wolltest du mich immer in der Nähe haben, als du noch in Mum warst. Und dann....dann wurdest du geboren und ich habe die süßeste, kleinste Twi'lek gesehen, die ich je erblicken durfte. Dann hatte ich dich auf dem Arm und dann....dann hattest du mein Herz schon ewig in deiner Hand. Deine grünen Augen haben mich so strahlend und einfach....voller Vertrauen angesehen. So als ob du wüsstest, dass ich dich niemals im Stich lassen würde, dass ich dich immer beschützen und immer für dich da wäre."

Er lächelte.

"Ich habe mir damals im Stillen geschworen...dass ich diesem Vertrauen wert bin. Dass ich mich dem als würdig erweise."

Depa lächelte zurück.

"Du wirst ein fantastischer Patenonkel sein. Du bist doch schon so ein toller Vater und Bruder. Ein so toller Freund. Ich habe dich sehr lieb und ich vertraue dir mein Leben an. Und wenn ich das tue, weiß ich, dass ich sicher bin."

Ezra blinzelte und legte seine Stirn an Depas.

"Ich liebe dich viel mehr, Kleines. Das habe ich und werde ich immer. Egal wie erwachsen du bist, wie nervig du sein kannst oder falls du mich wieder ärgerst, mich an Mum und Dad auslieferst oder mich einfach in den Hintern trittst....du wirst immer meine kleine, süße Depa sein. Meine kleine, fantastische Schwester, die immer einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen haben wird. Mein kleiner, nerviger Zwerg."

Lächelnd blickte sie ihn an und wischte die letzten Tränen weg.

"Du mir auch."

Sie vergrub sich bei ihrem Bruder, der sie einfach nur festhielt und an sich zog. Ezra merkte es nicht sofort, aber auch das half ihm etwas. Tief in seinem Herzen war er so unglaublich berührt davon was Depa für ihn tun wollte....doch er war auch sehr schockiert und wusste das er das niemals zugelassen hätte. Das wäre weder richtig gewesen, noch das, was er Depa am Tag ihrer Geburt versprochen hatte. Das er sie immer beschützen würde. Egal was passierte.

Und das galt auch für ihr Kind. Für Zwerg Nummer 2.

Ashla hatte es nicht zugegeben, aber sie hasste es, dass sie Ezra nicht hatte helfen können. Nicht wirklich jedenfalls. Er hatte wirklich so viel für sie getan...das er sein Kind verloren hatte tat ihr schrecklich Leid. Aber sie wusste auch, dass er und Sabine heilen würden. Denn alles was sie dazu brauchten hatten sie bereits. Sie hatten ihre Familie. Ihre Freunde. Es war das Beste, was helfen konnte. Und was helfen würde. Es würde nicht leicht sein, dass war es niemals, aber sie würden es schaffen. Und ihr kleiner Sohn Cham würde mit Ihnen in der Macht sein. Auf den würde sie ganz besonders aufpassen. Dafür sorgte die Macht immer.

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