134. Kapitel

Es vergingen Stunden bis nach Mandalore. Tage bis sie sich erholt hatten. Und nichts besserte sich. Der Tisch war still. Niemand wagte es zu reden. Niemand wollte so richtig reden. Selbst Enja wurde still. Aber...alles fallen zu lassen kam für Sabine nicht in Frage. Sie machte weiter. Eine Herzogin zeigte keine Schwäche. Und sie wollte anfangen stark für ihre Kinder zu sein.

Caleb und Enja waren in diesen Tagen ihr absolutes Ein und alles. Sie bekamen nun mehr denn je die Fürsorge, die auch das Baby bekommen hätte. Und hatte. Enja ließ sie diesen Tagen kaum aus ihren Augen und wenn Caleb für ein paar Stunden weg war, so begrüßte sie ihn so, als ob er ein Jahr weg gewesen wäre. Doch auch die Geschwister brauchten ihre Mutter. Immerhin hatten sie beide ein Geschwisterchen verloren.

Was ihren Vater betraf...so hatte Ezra seit Eshan kein Wort mehr gesprochen. Weder über ein Machtband noch so. Er reagierte auf nichts, vergrub sich nur in Arbeit oder Training....aber ließ kaum jemanden an sich heran. Außer Sabine, doch die wollte ihn nicht an sich heran lassen - in mehr als einer Hinsicht. Kein Kuss, keine Berührungen, keine Zärtlichkeit. Kein Wort. Das war es, was kam und was ging. Aber was sollten sie schon sagen? Ihr Kind war fort.

Ein kleines Ereignis hatte sich verschoben. Ein bestimmter Empfang, worum Caleb seinen Vater gebeten hatte einen Platz mehr zu reservieren. Niemand wusste von dem Kind. Kein Vertreter. Kein Volk. Sich einfach krank zuschreiben würde auffallen. Also würde es stattfinden. So wie es geplant war.

...nur was das leichter gesagt, als getan. Vor allem wenn besagter Herzog sich in seinem Arbeitszimmer eingeschlossen hatte und niemanden sehen wollte. Der Empfang glich einer Horrorveranstaltung. Nicht nur dass sie ihr Kind verloren hatten, nein sie durften sich auch nichts anmerken lassen und mussten das glückliche königliche Paar spielen. Und das obwohl sie sich alles andere als nahe gewesen waren seit allem. Nein, ohne Ezra. Das konnte er nicht ertragen.

Dementsprechend war er nicht aus dem Raum zu bekommen, was nicht nur Depa, sondern auch ihre Eltern mehr als verzweifeln ließ. Geschweige denn davon, dass Ezra nicht mehr redete und sie schon alles Erdenkliche versucht hatten dies zu ändern. Denn diese Stille machte sie langsam alle mehr als verrückt.

Aber was sollten sie schon tun? Sie verstanden seine Trauer auch, aber er war nun mal aber auch nicht der Einzige und es brachte nichts sich die ganze Zeit zu verstecken. Er hatte Kinder. Und für die musste er auch Dasein, vor allem an diesem Tag. Denn Caleb wollte ihnen endlich jemanden vorstellen. Nur zweifelte Jessica mehr denn je. Es war der unpassendste Zeitpunkt der Galaxis.

Vor allem wenn Caleb alles, aber nicht bei der Sache war. Seufzend betrat dieser sein Zimmer, wo Jessica sich gerade fertig machte.

„Ich war gerade bei meinem Dad. Na ja oder habe es mehr versucht."

Seit Eshan wirkte er komplett anders. Vielleicht hatte das aber auch nicht nur mit dem Verlust des Babys zu tun. Sie strich sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr und blickte ihn besorgt an. Als sie hörte...dass sein Geschwisterchen verstorben war...wusste sie nicht was sie sagen sollte. Sie hatte drei davon und sie konnte sich gar nicht ausmalen wie die Galaxis ohne die dreien wäre. Umso mehr zweifelte sie auch daran...an diesem Empfang teilzunehmen. Jessica trug ein schwarzes Kleid und dazu hohe Schuhe. Ihr rotes Haar war gelockt und fiel über ihren Rücken. Sie stand langsam auf und knetete leicht ihre Hände.

"Sollte...sollte ich lieber gehen?"

Er blinzelte und nahm vorsichtig ihre Hände. Sein Blick war bittend.

„Nein....nein, es würde mir viel bedeuten, dass du hier bleibst. Ich weiß das es nicht der beste Moment ist...aber wir haben einen Deal und es wird Zeit, dass du meine Familie kennenlernst und ich dich offiziell vorstelle. Auch...wenn nicht alle dabei sind."

Er seufzte und schüttelte den Kopf.

„Meine Tante und mein Großvater versuchen gerade ihr Bestes meinen Vater rauszuholen... aber viel Hoffnung habe ich nicht. Meine Eltern...sind so völlig anders seit es passiert ist. Ich mache mir echt Sorgen."

"Ich weiß. Ich glaube ich würde keinesfalls anders reagieren.."

Sie seufzte erneut.

„Ich will nicht im Weg stehen. Was ist, wenn sie mich nicht mögen? Oder ich was falsch mache?"

„Das wirst du nicht. Das kannst du gar nicht."

Er seufzte und nahm ihre Hände in seine.

„Es wird alles gut, okay? Sie werden dich mögen und wir werden Spaß haben. Nur...erwähne am Besten nichts zum Thema Babys.."

"Das würde ich nicht mal wagen."

Sie seufzte.

"Ich würde lieber dieses Rennen unvorbereitet fliegen.."

Caleb schmunzelte etwas und nahm ihr Kinn.

„Das wirst du schon packen. Meine Familie ist kein Schlachtfeld, Jess. Du brauchst nicht nervös zu sein, sie werden dich schon mögen. Entspanne dich und bleibe cool. Okay?"

"Manchmal frage ich mich, wie du so locker sein kannst."

Jessica seufzte und nickte.

"Aber okay."

„Gut. Dann lass uns langsam runtergehen."

Er küsste sie auf die Wange und checkte kurz im Spiegel sein Gewand, wo alles richtig saß. Dann hakte er sich bei ihr ein.

„Darf ich bitten?"

Sie seufzte und legte ihre Hände an seinen Arm.

"Gerne."

Sie gingen aus dem Zimmer und machten sich Richtung Saal auf. Caleb hatte da etwas gemischte Gefühle bei. Nicht wegen Jessica, sondern einfach wegen seiner Familie. Es war gar kein guter Zeitpunkt das wusste er selbst. Nicht wenn die Situation in der Familie so...katastrophal war.

Er wusste gar nicht wie sie reagieren würden. Und so falsch platziert wie in diesem Moment, fühlte sich auch Jessica. Wenn wenigstens Hera da wäre, hätte sie irgendwie noch eine Unterstützung gehabt, aber...

...die hatte vermutlich was komplett anderes zu tun. Sie war auch etwas nervös wegen Calebs kleiner Schwester. Diese schien sie ja von Anfang an nicht leiden zu können. Sie biss auf ihre Unterlippe und hielt sich noch fester an seinem Arm fest.

Was, wenn auch ihre Eltern sie nicht mochten? Genauso wie es Enja tat? Bei dem Hyperantrieb ihres Schiffes, worauf hatte sie sich eingelassen. Noch dazu da es eine öffentliche Veranstaltung war. Allein schon die Tatsache das Caleb sie offiziell vorstellte war etwas, wobei sie zittrige Knie bekam, aber dann lernte sie auch seine Familie kennen? Und nicht nur irgendeine Familie?

Jessica ließ ihn los. Normalerweise hatte sie keine Angst, sie war nie nervös oder fürchtete sich um etwas. Normalerweise wurde sie auch nicht kleinlaut, aber..

"Caleb..ich habe Angst. Ich bin total verunsichert.."

Der Prinz blieb stehen und sah sie fragend an.

„Wieso? Jess, was ist denn los? Es ist doch nur meine Familie. Kümmere dich nicht um die Anderen, tue ich auch nie."

"Aber...Enja kann mich überhaupt nicht leiden. Was ist, wenn sie es auch nicht tun. Ich habe das noch nie gemacht, ich bin doch gar nicht so besonders wie du oder deine Eltern."

Sie gestikulierte, wobei Caleb beruhigend sie an der Schulter nahm.

"Vielleicht bin ich in ihren Augen nicht gut genug. Ich.."

„Woah einen Moment. Meine Familie und ich sind ganz normale Leute. Wir haben...nur einen besonderen Sinn von Normalität. Besonders sind wir gar nicht. Höchstens besonders chaotisch."

Er lächelte und strich über ihre Wange.

„Bei meiner Familie gibt es kein ist nicht gut genug. Du musst überhaupt keine Bedenken haben. Und Enja... sie muss sich halt an dich gewöhnen und das wird sie auch. Versprochen."

Caleb küsste sie sanft.

„Sie werden von dir begeistert sein. Denn du bist großartig."

"Du sagst das, weil du mich magst- schätze ich. Sie kennen mich doch gar nicht, woher willst du das wissen?"

„Vertraue mir einfach. Glaube mir meine Familie wird dich lieben."

Er drückte ihre Hand.

„Bist du bereit?"

Jessica sah ihn zweifelnd an.

„Ja, okay..ja."

„Gut."

Er küsste sie auf die Wange und nahm ihre Hand. Zusammen setzten sie ihren Weg fort.

Und nach einer kleinen Weile des gehens legte Caleb eine Hand an den Türgriff.

"..Egal was da passiert...du bist nicht sauer, oder?" "Mal ganz abgesehen davon, dass nichts passieren wird..."

Er zwinkerte ihr zu.

"Natürlich nicht. Es wird alles gut gehen, vertraue mir."

Damit öffnete er die Tür. Jessica atmete tief durch und sah vorsichtig in den vollen Raum hinein. Voller Mandalorianer und anderer Leute gefüllt, die sich unterhielten und kaum zu bemerken schienen, dass sie anwesend waren. Ihre Hand fuhr etwas höher an seinem Arm. Caleb schmunzelte und betrat mit ihr den Saal. Bei Empfängen konnte er auf den offiziellen Auftritt verzichten, was ihn ziemlich erleichterte.

"Komm, wir schleichen uns ganz unauffällig zu meiner Familie", raunte er Jessica zu.

Sie lächelte etwas und ließ sich mitziehen.

"Und wo sind sie alle?"

"Das zeige ich dir."

Er zwinkerte ihr zu und nickte hin und wieder einzelnen Leuten zu, die ihn erblickten. Jessicas Augen weiteten sich etwas, als sie in der Richtung eines Podests gingen.

"Caleb.."

Caleb war schon etwas amüsiert, als sie wieder anhielt und ihn etwas panisch ansah. So kannte er sie ja gar nicht.

"Entspanne dich einfach."

Er grinste ihr zu und zog sie weiter.

"Ich entspanne mich gerne, vor allem in deinen Armen und woanders, aber nicht da oben", erwiderte sie leise. Caleb drückte ihre Hand.

„Ich habe es dir doch gesagt. Habe keine Angst, Jess. Vertrau mir."

Sie sah seinen Blick und seufzte.

"Ich hasse mich, dass ich auf diesen Deal eingegangen bin."

Er schmunzelte und beugte sich zu ihrem Ohr.

„Dabei war es ein sehr verlockender Deal. Nicht nur dein Essen war großartig. Wir könnten das ja heute Abend wiederholen.."

Jess blinzelte und tat eine Hand vor die Augen, wobei sie ganz rot wurde.

"Caleb.."

Er lachte leise und küsste sie auf die Wange.

„Komm, Schönheit."

Er ging mit ihr weiter, wobei die Menge dünner wurde und das Podest zu sehen war, wo seine Mutter bereits zu sehen war.

Sie unterhielt sich mit Rex, beide hielten ein Glas in der Hand. Gemeinsam stießen sie an, bevor Sabines Blick zu Caleb ging...und dementsprechend Jessica.

"Hallo, Caleb."

„Hey, Mum. Rex."

Er lächelte und zog Jessica zu sich.

„Darf ich euch Jessica vorstellen?"

Caleb blickte zu seiner Begleitung.

„Jess, das ist meine Mutter Sabine und mein Onkel Rex."

Sabine betrachtete sie.

"Ich erinnere mich. Guten Tag."

"Hallo. Es freut mich."

Rex schmunzelte etwas.

"Die Freude ist ganz auf unserer Seite."

Jessica lächelte etwas. Bis sie das vertraute Lachen von Enja hörte, die zuvor mit Ahsoka getanzt hatte. Kichernd zog die kleine Prinzessin die Togruta hinter sich her, die lächelte.

„Du meine Güte. Sabine, wieso erwähnst du nicht was für eine fantastische Tänzerin die kleine Maus ist?"

"Auch ich darf Geheimnisse bewahren."

Sabine nahm Enjas Hand, die kicherte...bis sie Jessica sah. Die Pilotin seufzte leise und sah zu Ahsoka.

"Hallo. Ich bin Jessica."

„Ah dann bist du wohl heute Calebs Begleitung."

Die Togruta lächelte und gab ihr die Hand.

„Freut mich dich kennenzulernen. Ich bin Ahsoka, Calebs Tante."

Enja sah sie böse an.

"Wieso bist du hier?"

Jessica blinzelte.

"Nun.."

Caleb blinzelte und sah zu seiner kleinen Schwester.

„Enja, sei netter zu ihr."

"Wieso darf ich das denn nicht fragen?"

Jessica nahm langsam Ahsokas Hand.

"Ich freue mich."

Sie sah leicht zu Enja.

"Nun, ich wurde eingeladen?"

Caleb seufzte und kniete sich hin.

„Enja, ich habe Jessica eingeladen. Ich werde sie gleich offiziell als meine neue Freundin vorstellen."

Enja sah ihn an und wich zurück.

"Was?"

Jessica rieb sich den Arm und schien sehr nervös. Caleb erhob sich wieder und legte einen Arm um Jessica.

„Jessica ist meine neue Freundin. Ja."

Enja sah sie böse an, wobei Sabine sie hochnahm. 

"Wirklich?"

Sie lächelte. 

"Das freut mich. Herzlich Willkommen."

Das kleine Mädchen verschränkte die Arme.

"Ich will das aber nicht."

Rex erhob eine Braue.

"Enja.."

Ahsoka lächelte Caleb und Jessica zu.

„Glückwunsch. Das sind wunderbare Nachrichten."

Sie wandte sich zu Enja und strich über ihre Wange.

„Süße, lerne Jessica doch erstmal kennen. Du solltest dich für deinen Bruder freuen."

"Tue ich nicht."

Sabine drehte Enja leicht weg.

"Das...das tut mir leid. Ich weiß nicht...normalerweise.."

Jessica schluckte und winkte ab.

"Ich hole mir kurz was zu trinken."

Calebs Lächeln fiel etwas.

„Jess, Moment.."

Doch war sie schon weg. Der Padawan seufzte und blickte verärgert zu seiner Schwester.

„Enja, was soll das? Sie ist schon nervös genug!"

"Ich mag sie nicht. Ich finde Brianna viel besser."

Sabine strich über ihren Kopf, als sie trotzig die Arme verschränkte.

"Enja, das ist unfair. Jessica ist doch ein tolles Mädchen. Oma erzählt doch viel von ihren Schülern."

"Ich mag sie trotzdem nicht."

Ahsoka strich über ihre Wange.

„Süße, das ist doch unfair. Du gibst Jessica doch gar keine Chance. Brianna wird immer deine Bria bleiben, aber Caleb hat jemand Neues gefunden. Und er ist glücklich mit ihr."

"Das spielt er nur vor. Er macht es falsch."

Enja trotzte förmlich. Sabine sah entschuldigend zu ihrem Sohn.

"Liebling...es tut mir leid."

Der Padawan sah zu seiner Freundin, die an dem Buffett stand und das Glas nahm, ohne den Anstand zu machen zurückzukommen.

„Danke, toll. Macht mir doch gleich die nächste Beziehung kaputt."

Schnaubend ging er zu Jessica. Das war ja wohl die Höhe!

Ahsoka seufzte und sah zu Sabine.

„Nimm es nicht so schwer. Das wird schon."

Sie warf einen Blick auf Enja.

„Liebes, wieso magst du Jessica nicht?"

"Ich mag sie einfach nicht. Sie ist komisch. Und Brianna ist viel besser und hat Caleb viel lieber."

Rex berührte Sabines Schulter, die den Kopf schüttelte.

"Brianna ist doch auf Eshan, sie kommt erstmal doch nicht hier her..." „Und Brianna...sie und Caleb lieben sich nicht mehr, Süße. Manchmal hält so etwas nicht. Natürlich magst du Brianna lieber, aber Caleb muss doch entscheiden wer seine Freundin ist. Er hat sehr gelitten wegen Bria, Kleines. Jetzt ist er endlich wieder glücklich mit Jessica. Möchtest du lieber, dass er wieder unglücklich ist?"

"Nein, aber.."

„Dann gebe Jessica eine Chance. Wenn Caleb sie mag, dann ist das doch die Hauptsache."

Ahsoka strich Enja über den Kopf.

„Ist nicht alles egal solange Caleb glücklich ist?"

"Aber ich mag sie nicht. Und sie ist komisch. Ich will sie nicht mögen."

Enja sah ihre Mutter an.

"Mummy, das ist doch falsch. Das hat Daddy auch gesagt."

Sie sah hilfesuchend zu Rex, der die Hände hob. Ahsoka tätschelte ihren Kopf und sah sich um.

„Wieso läufst du nicht mal zu ihm, Süße? Wo ist er überhaupt..?"

Sabine sah sich um.

"War er nicht hier?"

„Also ich habe ihn bisher nicht gesehen.."

Ahsoka überblickte die Menge und hob langsam eine Augenbraue.

„Gehört eher nicht. Rex, siehst du ihn?

Rex sah sich um.

"Nein. Aber Jessica auch nicht."

Sabine seufzte.

"Mist.."

„Wegen Jessica oder wegen Ezra?"

Die Togruta blinzelte.

„Wenn ich ehrlich bin...ich sehe sonst niemanden von uns. Nicht mal Depa und Zuko. Wo sind die denn?"

"Die sind bei meinem Mann. Der hat keine Lust darauf."

Sie seufzte leise und rieb über ihr Auge.

"Beide. Ich will Caleb ja nicht die Freundin vergraulen."

„Na ja Lust sei dahingestellt."

Ahsoka wechselte mit Rex einen Blick.

„Süße...ist es wieder besser zwischen dir und ihm? Man hat euch kaum zusammen gesehen.."

"Lasst das bitte. Ich will nicht darüber hier reden. Zu viele Ohren, die nur drauf warten das wir was sagen."

Sie küsste Enja auf die Wange.

"Nicht wahr? Zu viele Ohren."

"Die sollen alle davonfliegen", kicherte Enja.

Sabine schmunzelte und drehte sich mit einer kichernden Enja im Kreis. Ahsoka seufzte und blickte zu ihrem Mann.

„Denkst du das was ich denke?", fragte sie leise.

"Ich kann dazu nichts sagen, Schatz. Wir können sie nicht zwingen zu reden."

Er küsste sie auf die Stirn.

"Aber es wird wieder."

"Mhm ich hoffe es."

Sie nahm seine Hand in ihre und besah sich nochmal der Menge. Aber Caleb und Jessica waren nicht mehr zu sehen, geschweige denn Ezra. Schwer zu erraten war es nicht wo Jessica und Caleb abgeblieben waren. Sie waren mehr oder weniger geflüchtet.

Wobei...Jessica war geflüchtet und Caleb war ihr gefolgt.

"Jess, warte! Bleibe doch stehen!"

Oder mehr war noch dabei ihr zu folgen.

"Ich bin so blöd. So unglaublich blöd!"

Sie band ihre Haare zusammen.

"Ich habe dir gesagt, dass sie mich nicht leiden kann. Was denken die jetzt nur von mir."

"Jess, bitte."

Caleb holte sie endlich ein und blieb vor ihr stehen.

"Wieso läuft du denn weg?"

"Weil es mir unangenehm ist. Deine Schwester hasst mich. Was habe ich denn gemacht?"

"Wow, Moment. Enja hasst dich nicht."

Caleb seufzte.

"Sie...sie wird dich noch mögen, sie muss dir nur eine Chance geben und das wird sie tun. Bitte, gehe nicht. Es ist doch gut gelaufen."

"Sie wird mir keine Chance geben. Das kann ich vergessen."

Sie raufte ihr Haar.

"Ich finde es ist grauenhaft gelaufen. Wie die mich angesehen haben nachdem Enja.."

Jessica ließ die Schultern sinken.

"Was habe ich nicht, was Enja so sehr stört?"

Caleb biss sich auf die Unterlippe.

"Es liegt nicht an dir, Jess. Sie...sie ist der Meinung, dass niemand anderes zu mir passt als....Brianna. Sie liebt sie. Sie ist wie eine große Schwester für sie. Deswegen ist es für sie so schwer. Sie will mich mit niemanden anderen sehen, als mit ihr."

"Das bedeutet so viel wie das ich gar keine Chance habe. Denken deine Eltern auch so? Oder deine Tante?"

Verzweifelt sah sie ihn an.

"Was? Nein, natürlich nicht. Brianna gehört zwar irgendwie zur Familie, aber..."

Er blinzelte und nahm ihre Hände.

"Hey, beruhige dich. Enja wird dich mögen, sie ist noch so klein. Für sie ist es halt sehr schwer nicht Brianna an meiner Seite zu sehen. Das ist alles."

"Es ist unfair. Ich habe nichts getan. Ich habe nie was gesagt."

Sie schüttelte den Kopf und seine Arme legten sich vorsichtig um sie.

"Jess, bitte beruhige dich. Es geht nicht darum, ob meine kleine Schwester dich mag. Ich mag dich und das allein zählt. Und nur das zählt für meine Eltern. Ich bin mit dir zusammen und nicht Enja. Sie wird dich näher kennenlernen und dich mögen. Es braucht nur etwas Zeit."

Jessica sah ihn an.

"Aber wie lange wird das dauern? Sie ist so klein.."

"Wieso beschäftigt dich das so sehr? Selbst wenn Enja dich nicht mag, dann ist das eben so. Meine Eltern sind da anders und außerdem geht es darum, dass ich dich mag. Und das tue ich und zwar sehr."

Sie überlegte ein wenig.

"Na ja...ich will einfach nichts falsch machen. Ich will nicht falsch platziert sein. Ich mag es nicht, wenn Leute nicht mal versuchen mich kennenzulernen."

Sie strich eine Strähne zurück und schien sich mehr dafür zu schämen.

"Ich bin nur Pilotin. Was...was ist daran Besonders, Caleb?"

Er blinzelte.

„Wie meinst du das? Für mich bist du besonders. Du weißt doch wie sehr ich dich mag."

Caleb tat eine Hand an ihre Wange.

„Du bist nicht falsch platziert. Meine Schwester wird das noch lernen, aber bis dahin störst du dich einfach nicht dran. Ich ignoriere sie auch, wenn sie nervt. Gib einfach nichts darauf, dass wird sich geben."

Sie sah ihn an und atmete durch.

"Tut mir leid. Ich wollte dich jetzt nicht bloßstellen."

Jess sah zurück und schluckte etwas. Caleb seufzte.

„Das hast du nicht. Jess, bitte. Mache dich nicht so fertig."

"Ich versuche es doch, aber das ist alles so anders. Ich kenn das doch gar nicht. Ich bin das nicht gewohnt. Bitte versteh das ein bisschen.."

Sie betrachtete ihre Finger und rieb sie leicht.

„Ich weiß nicht was ich noch tun soll. Ich verstehe ja, dass es für dich nicht einfach ist. Aber ich tue alles, damit es für dich angenehmer ist."

Er rieb sich den Nacken.

„Mal abgesehen davon...wir waren nicht mal in dem wirklichen Rampenlicht gerade. Ich habe dich nur meiner Familie vorgestellt oder zumindest einen Teil davon.."

"Ja, wo es mir wirklich peinlich war, die Frage gestellt zu kriegen warum ich hier bin."

„Jessica...meine Schwester ist manchmal so. Kleine Kinder...sind einfach auch mal frech. Es hat nichts mit dir zu tun, dass sie dich nicht mag. Sondern einfach...mit meiner Ex - Freundin."

Caleb runzelte die Stirn. Wieso war das mit Brianna einfacher gewesen?

Vielleicht weil sie es gewohnt war? Immerhin war sie eine Prinzessin.

Jessica schämte sich einfach. Sie kannte das nicht und fühlte sich mehr vorgeführt wie was anderes. Natürlich war es nett gemeint und eigentlich ließ sie sowas nicht an sich ran. Vermutlich hatte sie einfach Angst...

"Ich habe etwas Sorge dich zu enttäuschen, gerade weil ich dich ziemlich mag, Caleb. Normalerweise hasse ich es schüchtern zu sein. Bin ich auch nicht, wenn ich Boden unter den Füßen habe der mit vertraut ist, oder...in einem Cockpit sitze. Ich wollte eigentlich sowas nicht mehr mich ärgern lassen. Ich hab eh schon so einen komischen Ruf wegen meiner Art, und..na ja...du bist eben anders. Und..ich hätte nicht gedacht, das mal der süßeste Pilot der Schule mit mir ausgeht, wenn du verstehst was ich meine." Caleb blinzelte etwas.

„Süßeste Pilot der Schule? Ich?"

"Hm. Geschmacksache bei Frauen, aber süß bist du schon."

Sie zuckte die Schultern.

"Ich kenne das halt nicht. Ich habe schon ewig keine Beziehung mehr geführt, wo es mir wirklich wichtig war alles richtig zu machen um nichts zu zerstören."

„Ich weiß was du meinst."

Caleb seufzte und drückte ihre Hand, sah sie an.

„Jessica...mir geht es doch genauso. Du weißt wie meine letzte Beziehung endete. Ich habe solange niemanden an mich rangelassen aus Angst wieder so verletzt zu werden. Ich möchte doch nur auch alles richtig machen, gerade jetzt wo ich wirklich glücklich bin und dich sehr mag."

Er schluckte.

„Ich weiß das es für dich nicht einfach ist. Und davor hatte ich Angst, verstehst du? Ich habe die Befürchtung das Dir das zu viel wird und ich dir dafür nicht reiche. Es...es ist so schwer bei mir zwischen öffentlichem und privatem Leben zu differenzieren, eben weil ich gerade als Kronprinz in der Öffentlichkeit stehe. Ich möchte doch auf keinen Fall das du dadurch vergraut wirst. Und du könntest mich niemals enttäuschen. Ich mag dich und es ist mir egal was die Galaxis von uns denkt. Ich will dich als meine Freundin offiziell vorstellen, damit sie alle sehen können....das ich dich liebe, Jess. Nur dich."

Sie blinzelte und ihr Herz setzte für einen Moment den Takt aus. Jessica sah ihn an und schloss die Augen.

"Ich dich auch."

Sie nahm seine Hände.

"Ich würde dich niemals so verletzen. Niemals. Davor würde ich lieber sterben, anstatt sowas zu tun."

Caleb lächelte und nahm sie am Kinn. Sein Herz klopfte wie wild.

„Danke."

Damit legte er seine Lippen auf ihre und küsste sie zärtlich. Jessica erwiderte diesen und legte ihre Hände an seine Wangen. Es war ein langer, sanfter Kuss den die beiden vollführten, bis sie sich langsam lösten.

Sie sah ihn langsam an und schmunzelte etwas.

"Wenn ich jetzt zurückgehe, schuldest du mir heute was."

Caleb lächelte.

„Alles was du willst. Aber wenn du nicht willst...ist das auch okay."

Er fuhr über ihre Taille.

„Wir können das Kleid auch für anderweitige Zwecke nutzen."

"Oh.."

Sie biss sich auf die Unterlippe.

"Ziemlich verlockend. Aber ich glaube deine Eltern bringen dich um, wenn wir uns die Zeit nehmen."

Caleb schüttelte den Kopf.

„Ich glaube sie sind eher mit anderen Dingen beschäftigt. Aber wenn du lieber auf den öden Empfang willst..?"

Er küsste sie auf den Hals. Jess schloss leicht die Augen.

"Willst du denn..?"

„Du bist viel, viel interessanter als jeder Empfang."

Er machte weiter.

„Und niemand kann Dir das Wasser reichen."

"Du doch auch. Aber breche ich dann nicht den Deal?", fragte sie vorsichtig. „Du hast so gut ein Geschäft mit mir abgeschlossen."

„Ich bin einverstanden, dass das Geschäft hinfällig wird, wenn wir...uns interessanteren Dingen widmen."

Er grinste und strich ihr über die Wange.

„Aber es liegt an dir."

Jessica nahm sanft seinen Kragen.

"Okay, Pilot. Zeig mir wohin. Wir widmen uns.."

Ihr Finger glitt über seine Wange.

"Den interessanten Dingen."

„Dann folge mir, Schönheit."

Caleb nahm sie an der Taille und beide stahlen sich davon. Weg vom Saal und hinauf zu Calebs Zimmer. Das aus einem so ernsthaften, intimen Gespräch doch noch ein ziemlich interessantes...nun, Spiel entstehen würde, hatte Jessica beim besten Willen nicht erwarten. Und Caleb eigentlich schon drei Mal nicht. Aber vermissen würde ihn wahrscheinlich niemand...bis auf seine Mutter. Aber eine, kleine, schöne Stunde kam sie auch ohne ihn zurecht. Vor allem rückte der Gedanke noch mehr nach hinten, als Jess die Tür schloss und ihn verführerisch anlächelte.

"Ich bin gefolgt. Was passiert jetzt?"

Caleb ging zu ihr und zog sie sanft an sich.

„Das."

Er gab ihr einen leidenschaftlichen, wilden Kuss und zog sie Richtung Bett.

„Ich würde sagen wir haben beide gewonnen beim Deal."

"Ach, wechselst du vom Geschäft zur gleichberechtigten Wahl und Wünschen von Zielen?"

Sie stieg vorsichtig aus ihren Schuhen und öffnete sein Overall.

„Ich fand die Alternative sehr ansprechend. Vor allem in diesem umwerfenden Kleid."

Er küsste ihr Schlüsselbein und machte sich langsam am Reißverschluss zu schaffen.

"Es gefällt dir?"

Sie lächelte und genoss die Geste.

„Ich liebe es. Aber noch mehr..."

Er zog es runter.

„....wenn du es aus hast und ich die wahre Schönheit erblicken kann."

Er strich über ihre Arme, ihre Taille und hinterließ ein Kribbeln auf ihrer Haut, das ihre Beine das weich werden ließ.

Mit einem Stoß landete er im Bett und stützte sich auf die Ellenbogen, als Jess sich über ihn beugte.

"Ich werde es mir merken, Caleb. Immerhin..hoffe ich das wir sehr oft zu solchen Deals kommen."

Ihre Berührungen an seinem Oberkörper hinterließ ein deutliches Kribbeln. Er lächelte und tat eine Hand an ihren Nacken, zog sie näher.

„Hoffe ich auch. Ich liebe dich."

Sie lächelte zurück und ihre Finger strichen sanft über seine Brust.

"Ich dich auch. Und ich werde dir jetzt beweisen, sie sehr ich das tue."

„Das werde ich auch."

Er zog sie in einen weiteren, sehr innigen Kuss. Oh ja das war doch viel besser als der Empfang.

Viel, viel besser.

###

Während Caleb im siebten Himmel schwebte und ausnahmsweise mal die katastrophale Situation in der Familie und den Verlust seines Geschwisterchens durch Jessica vergaß, ließen sich die anderen Probleme nicht so einfach aus der Galaxis schaffen. Niemanden war es gelungen Ezra aus seinem Zimmer zu bekommen, geschweige denn eine Antwort von ihm zu hören. Erst als der Empfang vorbei gewesen war, hatte er die Tür aufgeschlossen. Doch auch dann war er einfach in eines der Zimmer gegangen, welches er seit ihrer Rückkehr von Eshan bezogen hatte und hatte nach wie vor kein Wort gesagt. Begleitet war er nur von diesem ständigen, leeren Blick in seinen Augen. Mehr nicht.

Die Situation änderte sich auch nicht Tage danach. Wobei Caleb noch immer ziemlich verärgert über Enja war bezüglich ihrer Worte an Jessica. Was Sabine betraf so hatte sie nur ihre Kinder im Kopf und ihre Arbeit. Es war wie ein Tunnelblick bei ihr, was das anbelangte.

Die Familie war sich mehr als einig, dass es so absolut nicht weitergehen konnte. Nicht mit Ezras leblosen, schweigenden Verhalten, noch mit Sabines Tunnelblick. Und vor allem nicht mit der Tatsache, dass die beiden sich immer mehr voneinander entfernten.

Hera reichte Kanan eine Tasse Kaf, als sie beide in der Ghost saßen - am Morgen war Polierdienst des Schiffs dran gewesen und Hera achtete nach wie vor darauf, dass ihr Schiff im Besten Zustand war und sich sehen lassen konnte, und setzte sich neben ihn im Gemeinschaftsraum der Ghost.

„Danke", erwiderte der Jedi und trank einen Schluck aus seiner Tasse. Gedankenversunken rieb er sich über die Stirn. Die beiden Eltern waren langsam mehr oder weniger am Ende ihrer Weisheit. Sie hatten alles versucht, um ihren Sohn wieder zum Reden zu bringen. Sogar Max war da gewesen, aber hatte ebenso wenig Erfolg gehabt. Hatte Ezra sich noch vorher mit Depa über ihr Band unterhalten, so herrschte absolute Stille. Mental und stimmlich, was langsam eskalierte. Die ersten Tage war es vielleicht noch auszuhalten, aber mittlerweile war es einfach unnormal Ezra nicht reden zu hören. Wenn er wenigstens einen von ihnen mal ansehen würde...aber das schien in diesen Tagen auch eine Sache der Unmöglichkeit zu sein.

Hera setzte sich langsam hin und trank ebenfalls einen Schluck.

"Dir ist bewusst, egal wie sehr du dir den Kopf darüber zerbrichst, was du mit Ezra machst, desto unwahrscheinlicher ist es, dass du eine Lösung findest, geschweige denn das er redet."

Kanan sah sie etwas verbittert an.

"Kanan, ich meine das ja nicht böse. Nur...hat er sein Kind verloren. Und so richtig verabschieden konnten sie sich auch nicht. Sie war in der zwölften Schwangerschaftswoche, was erwartest du? Das sie singen?"

Sie berührte seine Schulter.

"Hör mal. Er wird wieder reden...wenn er bereit ist. Er muss für sich selbst erstmal was finden, woran er sich klammern kann. Auch wenn das im ersten Moment nicht wir sind."

„Aber wir müssen doch irgendetwas tun können! So geht das doch absolut nicht weiter!"

Er schnaubte und lehnte sich mit verschränkten Armen zurück.

„Er hat aber im Moment nichts woran er sich Klammern kann. Wir haben alles versucht, aber es hat nichts genützt. Nicht mal Max hatte Erfolg, geschweige denn die Kids oder die Wölfe. Wir können doch nicht einfach dabei zusehen wie er sich damit selbst kaputt macht und abwarten bis er sich gefangen hat."

"Und willst du ihn jetzt etwa zwingen?"

„Nein, das habe ich nie gesagt."

Er blickte zu seiner Frau.

„Deiner Meinung nach sollen wir einfach nichts tun, ihn so lassen und einfach abwarten bis er uns umkippt? Oder vollkommen depressiv wird? Toller Plan, ehrlich", erwiderte Kanan sarkastisch und nahm mit einem Augenrollen einen Schluck von seinem Kaf.

"Nein, das meinte ich gar nicht. Nur zerbrichst du dir sehr stark den Kopf."

Sie sah ihn bittend an, seufzte auf und rührte im Kaf herum.

"Ihr seht etwas kaputt aus."

Sie hoben den Kopf und erblickten Depa, die eine Papiertüte hob.

"Ich war mit Zuko einkaufen, nur war es zu viel...ich dachte ihr wollt vielleicht mit mir essen?"

Kanan seufzte.

„Das ist sehr lieb von dir, Schatz. Aber ich habe nicht wirklich Hunger."

Er nahm einen weiteren Schluck von seinem Kaf.

"Aber Gesellschaft haben wir gerne. Komm rein."

Depa setzte sich langsam.

"Trotzdem muss das weg."

Sie sah die beiden an.

"Hat es sich gebessert?"

„Was denkst du?"

Kanan machte eine Geste.

„Deine Mutter hat die brillante Idee einfach nichts zu tun. Wir sollen einfach abwarten."

"Das meinte ich doch nicht so."

Depa sah beide müde an und rieb sich die Stirn.

„Dann erkläre mir doch bitte den Wortlaut von den Worten „Er wird wieder reden wenn er bereit ist und muss für sich selbst erstmal was finden woran er sich Klammern kann.""

Er blickte zur Seite.

„Wenn er uns wenigstens ansehen würde...aber auch beim Band macht er komplett dicht."

"Aber.."

"Könntet ihr das bitte lassen so zu diskutieren?"

Depa rieb sich die Stirn.

"Denkst du auch wir sollten Däumchen drehen und abwarten oder was?", hakte ihr Vater nach.

"Nein, aber ich habe Kopfschmerzen."

Hera und Kanan verstummten und berührten vorsichtig ihre Hände, die ihren Kopf hielt.

„Liebling, was ist mit dir? Bist du krank?"

"Ich habe heute morgen mich von Caleb verabschiedet, dann...hat es auf einmal angefangen. Auch gestern schon."

Hera sah zu ihrem Mann.

"Und du hast nie etwas gesagt?"

Kanan strich ihr über die Lekku.

„Sonstige Beschwerden? Oder nur die Kopfschmerzen?"

Dann fiel ihm etwas auf.

„Warte Mal wieso verabschiedet? Ich dachte Sabine möchte die beiden viel lieber hier haben?"

"Er ist mit Jessica heute in der Stadt. Und später.."

Sie seufzte.

"Nein. Vielleicht der Stress."

„Mhm du solltest dich etwas ausruhen. Das tut dir bestimmt gut."

Kanan strich über ihren Arm.

„Vielleicht nimmt dich das wegen Ezra auch so mit. Wäre nur allzu gut nachvollziehbar."

Er stand auf und brachte seine leere Tasse in die Küche. Dabei fasste er einen Entschluss.

„Wisst ihr was...ich versuche es nochmal. Vielleicht gelingt es mir beim fünften Versuch. Falls nicht...vielleicht redet er ja mit Zeb? Was denkt ihr?"

"Aber Zeb ist auf Lasan. Ich glaube es kaum."

Depa spürte irgendwas an ihrem Band.

Caleb..egal was du machst..lass es.

Doch von ihrem Padawan...kam nichts zurück. Nur Furcht, Wut...und Schmerz.

Kanan und Hera sahen auf, als Depa aufkeuchte und sich den Kopf hielt.

Sie verzog das Gesicht.

"Bei der Macht, argh!"

„Depa?!"

Beide Eltern waren sofort an der Seite ihrer Tochter und hielten sie fest.

„Liebling, was ist los? Spürst du etwas?"

"Diese Schmerzen!"

Sie schnaubte und hielt ihren Kopf.

"Verdammt!"

"Depa.."

Hera hielt sie an der Schulter. Kanan schüttelte den Kopf, tat beide Hände an Depas Schultern und legte seine Stirn an ihre.

„Depa, beruhige dich. Du musst ein und ausatmen, hörst du? Tue deine Schilde langsam hoch, finde dein Zentrum."

"Aber er hat so Schmerzen."

Sie holte Luft.

„Genau. Ein und ausatmen, Depa."

Da er selbst nichts fühlte konnte es nur einen geben, der diese Schmerzen bei Depa verursachte.

Caleb.

„Setz dich."

Sie setzte sich zurück und fasste an ihre Nase. Hera holte sofort etwas zu trinken.

"Caleb..er..ich...ich muss zu ihm."

„Beruhige dich."

Kanan sah sie ernst an.

„Hast du was gesehen? Oder nur gespürt? Wo wollte Caleb hin? Hast du ihn über euer Band gehört?"

"Ich habe diese schrecklichen Schmerzen gespürt. Es tut so weh."

Sie fuhr an ihre Stirn.

"Er war in seinem Zimmer. Ich glaube..dort war er auch."

Hera gab ihr Wasser.

"Ich sehe nach."

"Ich will mitkommen."

„Du bleibst hier. Zuko kommt her und hat ein Auge auf dich. Wir sehen nach Caleb."

Es war etwas passiert. Kanan wusste und fühlte es. Und das bereitete ihm einen wahren Kloß im Magen.

"Aber.."

Sie wollte aufstehen und setzte sich gleich wieder.

"Nein, du bleibst hier."

"Es ist mein Padawan. Ich muss zu ihm", beharrte sie.

„Du bleibst hier."

Kanan küsste sie auf den Kopf.

„Wir benachrichtigen dich sofort. Bleib sitzen."

Kanan rannte aus dem Raum, Hera kam bei seinem Tempo kaum mit.

"Kanan, warte!"

Hera folgte ihm so gut sie konnte. Auf dem kurzen Weg zum Anwesen liefen sie an Zuko vorbei, der komplett verwirrt war.

„Was..?"

„Zuko, siehe nach Depa. Sie ist in der Ghost und erklärt dir alles."

Mehr Worte hatte der Jedi nicht übrig für ihn.

„Hera, komm!"

"Ja, warte doch!"

Hera hechtete ihm nach, während Zuko vollkommen verwirrt war.

Aber bei dieser Familie war das irgendwie auch nichts Neues. Er hatte sich daran gewöhnt.

Kanan hechtete mit Hera die Stufen zu Calebs Zimmer hinauf. Die Macht schrie ihm geradezu entgegen, dass etwas absolut nicht stimmte.

„Beeilung!"

"Kanan!"

Sie rannte ihm nach. Kanan verschwand in Calebs Zimmer.

Dieser sah sich um, aber von Caleb keine Spur.

„Caleb?"

Das Zimmer sah aus, als ob eine Bombe eingeschlagen hätte. Kanan warf hektisch den Kopf hin und her.

„Caleb?!"

Hera erstarrte, als sie das ganze Zimmer sah. Papiere lagen am Boden, Kissen hatten Brandzeichen und waren überall am Boden verteilt.

Waffen, ihr vollkommen unbekannt lagen am Boden.

"Cal.."

Sie hörten ein leichtes Stöhnen und Hera trat sofort ein um, hinter das Bett zu sehen.

"Jessica.."

Sie kniete sich zu ihr und betrachtete die tiefe Wunde an ihrer Wade, wo ein großer Splitter herausragte. Sie zitterte leicht.

"Hera, sie waren auf einmal da und haben das Fenster eingeschlagen."

"Bei der Macht. Bewege es nicht."

„Was ist passiert? Warte setze dich erstmal ganz langsam auf. Hera, wir müssen einen Arzt rufen."

Kanan half Jessica und sah sie an.

„Wo ist Caleb?"

"Da waren Leute. Sie..sie haben ihn mitgenommen."

Sie zischte auf.

"Das tut so weh."

„Moment."

Kanan nahm seinen Komlink und funkte Lydia an.

„Lydia, ich bin es. Wir brauchen sofort einen Arzt in Calebs Zimmer."

Einige Sekunden später.

Bin unterwegs.

Hera betrachtete das Bein und ihre blutigen Hände, die den Gürtel an ihrem Oberschenkel abgebunden hatten.

"Schaue nicht die ganze Zeit hin. Sonst kippst du uns um. Was ist vorgefallen? Erzähl in Ruhe und schau mich an."

Jessica sah Hera an.

"Es..Wir haben unsere Jacken genommen, wir wollten gerade gehen, als die Scheibe eingeschlagen wurde. Die Scheiben haben mich erwischt.." Sie schluckte. „Als ich Caleb weggestoßen habe. Sie haben ihn gepackt und mitgenommen. Ich war zu beschäftigt hier nicht zu verbluten, also.."

„Wer hat Caleb mitgenommen? Kanntest du sie? Hast du sie vielleicht schon mal gesehen? Wann war das?"

Caleb war weg. Weg. Das...das durfte nicht sein.

"Ich..nein. Sie...hatten Waffen und...waren ganz in weiß. Genau, so eine."

Sie wies mit ihrem blutigen Finger zum Fenster. Hera erhob sich und nahm vorsichtig ein Schwert aus den Scherben. Sie betrachtete es. Wie leicht es war.

"Das ist nicht gut."

Kanan stand auf und trat hinter Hera. Moment die feine Verarbeitung, die geschliffene Klinge..

„Ach du..."

Sie kannten die Herkunft der Waffe. Und das war alles aber nicht gut.

„Wie kommt so etwas...Sie haben ihn niemals."

"Glaube ich auch nicht."

Jessica tanzten Punkte vor den Augen und sie lehnte sich zurück.

"H-Hera. Mir ist schlecht."

Die beiden Spectres wechselten einen Blick und waren sofort wieder bei Jessica. Kanan hielt sie aufrecht.

„Halte durch. Lydia ist auf dem Weg."

Hera legte die Klinge weg und hielt ihre Hand fest.

"Hey, ich wollte dich noch beglückwünschen. Du wurdest doch bei der Navy angenommen."

"Du bist schlecht im Ablenken", gab sie zurück. „Aber danke."

Lydia trat ein und blinzelte.

"Was zum Teufel ist denn hier passiert?!"

„Kurzfassung: Es sind hier welche eingestiegen, haben Caleb mitgenommen und Jessica wurde schwer verletzt", erwiderte Kanan, als Lydia praktisch zu Ihnen stürzte. Der Jedi blickte zu seiner Frau

„Wir müssen die Wachen informieren. Und Rex und...Sabine. Bei der Macht die Arme.."

"Bei der Macht Ezra."

Hera strich ihr über den Kopf, als sie stöhnte. Lydia nahm Kanans Platz ein und betrachtete das Bein.

"Das sieht übel aus. Ich glaube da bringe ich sie lieber ins Krankenhaus runter."

Sie nahm ihren Koffer.

"Hera, fliegst du mich hin? Und du kümmerst dich darum, dass Caleb gefunden wird", gab sie an Kanan zurück. Dieser nickte.

„Natürlich. Ich gebe Rex sofort Bescheid. Und.."

Er sah zu Hera.

„Ich...ich sage es Ezra. Ahsoka soll es Sabine sagen."

"Wäre vielleicht ganz gut. Wir sollten Depa unbedingt beruhigen sobald wir können."

Er tat ihr eine Hand auf die Schulter.

„Das machen wir. Wir dürfen keine Zeit verlieren."

Kanan schluckte.

„Caleb...wir müssen ihn umgehend finden. Herausfinden...woher diese Waffen kommen.."

"Das werden wir. Und wir finden heraus wohin Caleb ist."

Jessica schluckte und spürte die Nadel an ihrem Arm.

"So. Ich bandagiere einen Moment, dann gehen wir", erwiderte Lydia.

„Ich gebe Rex Bescheid. Wir werden Caleb finden."

Kanan drückte Heras Hand und erhob sich.

„Wir geben euch Bescheid. Jessica, gute Besserung. Bis später."

Damit verließ der Jedi den Raum und zückte erneut seinen Komlink. Sein Herz klopfte vor Aufregung und er zwang sich dazu einen kühlen Kopf zu bewahren.

„Rex? Hier ist Kanan, hörst du mich?"

Ja? Was gibts, Kanan? Ich bin beschäftigt.

„Wo bist du?"

Ich bin bei meinen Unterlagen und warte auf meine Tochter zum Training.

Kanan lehnte sich gegen eine Wand und schluckte.

„Rex...Caleb wurde entführt. Aus seinem Zimmer."

Eine Sekunde, dann zehn...

Was?! Wie konnte das passieren?!

„Jessica, Calebs Freundin hat es uns gerade erzählt. Sie ist schwer verletzt und Lydia bringt sie jetzt ins Krankenhaus. Es muss ein paar Minuten her sein. Wir müssen ihn finden, vielleicht ist er noch in der Nähe."

Ich mache mich auf die Suche. Ich schicke Padmè und Akira noch nach. Bis gleich. Ich sag Ahsoka Bescheid.

„Kriegt sie es hin...es Sabine mitzuteilen?"

Kanan biss sich auf die Unterlippe und sah sich um, aber niemand war in seiner Nähe.

„Rex...wir haben echanische Schwerter in Calebs Zimmer gefunden."

Echanisch? Bist du dir sicher? zischte er.

„Es ist unverkennbar. Siehe es dir selbst an, aber Hera war sich auch sicher", flüsterte er und achtete darauf, dass ihn niemand hörte.

Antonis würde das niemals tun. Zudem ist er noch beschäftigt seine Stadt zurück zu kriegen. Noch Stress mit Sabine anzuzetteln würde er niemals machen.

„Das weiß ich selbst, deswegen ist es ja so komisch."

Kanan seufzte leise.

„Das darf doch alles nicht wahr sein. Sabine wird komplett zusammenbrechen.."

Wenn sie nicht alles zerlegt. Ich beeile mich. Wir sehen uns gleich.

„Wenn Ezra mich nicht zerlegt.."

Na ja, das ist dann dein Problem.

Kanan seufzte und verdrehte die Augen.

„Na Danke. Obwohl ich dankbar wäre, wenn er mich anschreien würde."

Er löste sich von der Wand und ging los.

„Ich gehe jetzt zu ihm. Wünsche mir Glück, werde ich brauchen."

Viel Glück, Kumpel.

„Danke."

Damit legte Kanan auf und machte sich auf dem Weg. Bei der Macht Glück würde er dafür brauchen. Wobei er inständig hoffte, dass damit sein Schweigen gebrochen werden würde.

Und somit machte er sich auf den Weg zum Arbeitszimmer von Ezra. Nach einer Weile des auf und abgehend davor, seufzte er und klopfte.

Wie zu erwarten antwortete ihm niemand. Das war mittlerweile zur Gewohnheit geworden.

"Ezra, wir müssen reden."

Nichts. Na super.

Kanan wollte erneut klopfen, doch entschied sich dann anders und drückte die Türklinke hinunter. Zu seinem Erstaunen war die Tür offen. Er öffnete sie einen Spalt breit und erhaschte einen Blick auf seinen Sohn, der an seinem Schreibtisch saß und etwas zu schreiben schien.

"Ezra?"

Dieser hielt für einen Moment inne in seiner Arbeit, aber schrieb dann weiter und schien sich nichts anmerken zu lassen. Sein Haar verdeckte beim Schreiben etwas sein Gesicht, welches einen ungewöhnlichen bleichen Farbton innehatte, soweit Kanan erkennen konnte.

"Ich..muss dir was sagen."

Er schluckte. Ezra hörte langsam auf. Sein Stift verharrte in seiner Hand, aber aufblicken tat er noch immer nicht. Er schloss langsam die Tür.

"Es ist was passiert."

Ezra machte nach einem Moment die Geste, dass er sich setzen sollte. Aber aufblicken war noch immer nicht sein Fall. Kanan setzte sich.

"Es ist wegen..."

Ezra tat seinen Stift zur Seite und lehnte sich zurück, doch sein Kopf wandte sich nach links und sein Blick war gesenkt. Was seit Eshan der Fall war.

"Caleb...Caleb wurde...entführt?"

Ezras Augen weiteten sich und waren förmlich aufgerissen, als er aus dem Stuhl schnellte und ihn zum ersten Mal seit Wochen anblickte. Und dann...dann passierte endlich das, worauf sie so verzweifelt gehofft hatten. Sie war zwar sehr krätzig und heiser, aber es war unvergleichlich Ezras Stimme.

„WAS?!"

Kanan stand auf.

"Wir wissen nicht was passiert ist, es ist ein paar Minuten her. Depa ist zusammengebrochen und Jessica ist unterwegs ins Krankenhaus." „Wo ist er?! Wie konnte das passieren?!"

"Wir wissen es nicht, sie wurden überfallen. Wir wissen nicht was los war."

„Überfallen?! Wie kann das passieren?! Wozu haben wir diese verdammten Wachen?!"

Ezra schnaubte erbost.

„Wir müssen ihn sofort suchen. Rex soll alle Einheiten informieren!"

"Er ist unterwegs, Ezra. Er tut alles was er kann. Wir alle tun das."

Der Jedi schüttelte den Kopf und fuhr sich durch das Haar.

„Nein, nein das darf nicht wahr sein...."

Zorn ergriff ihn und mit einer Bewegung seiner Hand hatte er alle Sachen von seinem Schreibtisch gewischt. Dann trat er gegen seinen Stuhl, der gegen die Wand prallte

„Nein! Nein, ich werde nicht nochmal mein Kind verlieren! Nicht schon wieder! Ich werde nicht nochmal versagen!"

Kanan verzog das Gesicht, als eine Vase dran glauben musste.

"Ezra...beruhige dich. Hey.."

„Nein, nichts Hey! Ich habe die Schnauze so dermaßen gestrichen voll! Am Liebsten würde ich einfach nur gehen und Sinya mit meinen eigenen Händen erwürgen! Dann würde ich mir eine Kugel in den Kopf jagen, dafür das ich es nicht geschafft habe auf mein Kind aufzupassen! Und nein ich beruhige mich nicht!"

Ezra riss ein Regal um, was krachend zu Boden knallte.

„Ich werde nicht zulassen, dass ich meinen Sohn verliere! Und wenn es sein muss werde ich die ganze Galaxis nach ihm durchkämmen, aber ich werde Caleb nicht verlieren! Ich habe bereits eins meiner Kinder verloren, dass wird nicht nochmal passieren!"

Kanan berührte seine Schulter, wobei Ezra ihn vollkommen wütend...aber zugleich so zerstört und traurig ansah.

"Ich weiß, wie es ist sein Kind zu verlieren. Es ist nicht das gleiche wie bei dir, das würde ich niemals behaupten. Aber ich kenne den Schmerz. Und...ich schwöre dir, wir werden Caleb finden."

„Und was wenn nicht?! Wenn Caleb..."

Ezra wandte den Blick ab.

„Du...du weißt nicht wie das ist. Das...das wisst ihr alle nicht. Das weiß niemand. Wir...wir haben unser ungeborenes Kind verloren. Allein...allein durch Sinya."

"Caleb gibt nicht nach. Du weißt doch wie er ist. Zäh. Wir kriegen ihn wieder."

Sie nahm ihn langsam in den Arm.

"Mein Junge... es tut mir so leid."

„Schreie mich an. Bitte. Bitte alles aber nicht diese Mitleidsnummer. Nicht...nicht dieses ganze Mitgefühl. Ich...ich kann das nicht."

Ezra verschränkte die Arme und glitt aus seinen Armen, schloss die Augen und atmete zittrig durch.

„Ich habe es nicht geschafft es zu beschützen. Ich habe so....kolossal versagt. Ich habe diese Irre zu meiner Frau und meinem Kind geführt, ich habe dafür gesorgt das Sabine dem ausgesetzt war. Ich bin Schuld an dem Tod meines Kindes. Ich habe meinem Kind das Leben genommen, meinen Kindern ihr Geschwisterchen und meiner Frau ihr Kind. Ich habe meine Ehe zerstört, ich habe Sabine zerstört..."

"Sabine braucht dich jetzt. Sinya wird bezahlen, aber sie wird gewinnen, wenn du dich so zerstörst."

Er sah ihn an.

"Das das Kind verstarb ist allein Sinyas Schuld."

„Nein, es ist meine. Ich...ich konnte es nicht beschützen. Ich...ich habe als Vater in allen Punkten versagt. Mein Kind ist tot, nur weil ich es nicht auf die Reihe bekomme Sinya zu besiegen. Ich habe mein Kind auf dem Gewissen. Ich...ich bin ein grauenhafter Vater. Und wenn wir Caleb jetzt auch noch verlieren. Wenn wir ihn nicht finden, dann.."

"Ezra, wir finden ihn. Aber dazu musst du mitkommen und Depa helfen. Und deiner Frau auch. Und...du bist nicht dran schuld. Niemand hat die Schuld."

„So fühlt sich das nicht an."

Ezra schluckte.

„Weißt du...ich...ich habe es nicht mal gespürt. Ich war weg und mein Kind starb und ich habe nichts gefühlt! Gar nichts! Vielleicht hätte ich es retten können, wenn ich bei Sabine geblieben wäre, vielleicht hätte ich es verhindern können...aber das habe ich nicht und jetzt ist mein Baby tot und meine Frau verabscheut mich."

Kanan schluckte und erinnerte sich an Depas Worte.

"Ach Ez.."

„Ich schäme mich so sehr dafür. Ich habe mein Kind im Stich gelassen und deswegen musste es sterben. Wir...wir hatten sogar schon Namen. Wir haben es bereits von ganzem Herzen geliebt. Und nun...nun ist es weg. Tot."

Ezras Hände zitterten und er tat seinen Kopf in diese.

„Mein Kind ist tot."

Der Jedi seufzte und drückte seine Schulter. Sein Sohn. Er tat ihm so schrecklich leid. Es war nicht zu fassen wie schwer es einem fallen konnte. Es konnten noch nicht mal alle damit abschließen.

"Ezra. Es tut mir so leid. Es hilft nicht. Ich weiß. Aber wenn du jetzt zusammenbrichst...was wird dann mit Caleb?"

Caleb. Sein süßer kleiner Sohn, sein kleiner Pilot. Nein, nein er würde ihn nicht verlieren. Nicht ihn. Niemals ihn.

Als er nicht antwortete spürte er wie er langsam in die Umarmung seines Vaters gezogen wurde. Und er ließ es geschehen. Denn...diese Umarmung war genau das, was er jetzt brauchte. Um nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren, um sich nicht...komplett selbst zu verlieren. Nicht so wie es die letzten Wochen der Fall gewesen war.

„Hast....hast du dich auch immer so gefühlt? So absolut....zerstört und mit dem Gefühl nicht atmen zu können? Es...es nicht wahrhaben zu wollen?"

"Immer. Jedes Mal, wenn ich dachte ich habe dich verloren, Ezra."

„Aber du hast es nie. Ich bin noch hier."

"Und doch warst du mal Monate verschwunden und ich glaubte du wärst tot", gab er zurück.

„Und...und was hast du dagegen gemacht? Wie ging der Schmerz weg?"

"Erstmal gar nicht. Erstmal hatte ich so viel in meinem Kopf, so viel Frust und Trauer...und dann...war da meine Familie. Dann war meine Frau hier. Auch wenn sie zerstört war...so war sie auch da. Und wir mussten uns beide zusammentun."

Kanan nahm ihn am Kinn und sah ihm bedeutungsvoll in die Augen. Ezra seufzte.

„Sabine hasst mich. Sie will mich nicht mehr in ihrer Nähe haben."

"Das ist nicht so wie du denkst. Es hat ganz andere Gründe."

Er sah ihn bittend an.

"Gehen wir zu ihr und klären das. Vielleicht hat Rex Caleb schon längst gefunden."

„Ich hoffe es. Caleb...wenn er verletzt ist. Was ist wenn Sinya wieder dahintersteckt? Was ist, wenn er in ihrer Gewalt ist? Wenn..?"

Ezra schluckte und nickte langsam.

„Du hast Recht. Lass uns gehen. Wir müssen ihn finden."

Kanan lächelte und legte einen Arm um ihn.

"Das werden wir."

„Dad..."

Ezra drückte sich kurz an seinen Vater.

„Danke. Wirklich. Danke. Das...das habe ich gebraucht."

Kanan seufzte und war so glücklich seine Stimme zu hören.

"Gern geschehen, mein Sohn."

Damit gingen sie zusammen aus dem halb demolierten Büro. Obwohl das alles andere als der richtige Zeitpunkt war...war er unendlich erleichtert, dass Ezra endlich wieder sprach...und wieder auf ihn reagierte. Sich nicht mehr abschottete. Nun ja vorerst.

###

Mit einem Stöhnen kam Caleb zu sich. Sein Hinterkopf schmerzte fürchterlich und die zugehörigen Kopfschmerzen schienen einer Explosion seines Schädels zu gleichen. Er wollte an seinem Kopf fassen, aber stellte fest...dass sich seine Hände nicht bewegen ließen.

Benommen versuchte er es erneut, doch es ging einfach nicht. Er atmete etwas schneller und zerrte nochmal daran, bis er die kalten Fesseln an seiner Haut fühlte. Keuchend setzte er sich auf und zischte leise auf. Vollkommen verwirrt blickte er sich um, doch alles was er sehen konnte war pechschwarze Dunkelheit. Caleb blinzelte und versuchte sich zu erinnern. Was...was war passiert? Was war..?

Er holte tief Luft und schloss die Augen. Er hatte seine Jacke genommen und wollte gerade Jessica ihre geben.. bis das Fenster zersprang und Jessica ihn wegstieß. Er blinzelte und keuchte. Jessica! Sie war verletzt!

Was war mit ihr? Wie schwer war sie verletzt? Wie ging es ihr?

„....wo bin ich überhaupt?", stöhnte er und sah sich um, doch nicht mal ein Lichtschimmer war zu sehen. Nur absolute, finstere Dunkelheit. Caleb lehnte sich vorsichtig zurück, verzog das Gesicht bei dem Schmerz an seinem Kopf.

Er konnte es nicht fassen. Entführt. Das war das Plausibelste. Der Pilot zerrte an seinen Fesseln.

Letztendlich bemerkte er auch, wie kalt es hier war. Das sein Atem viel wärmer war, als die Umgebung. Er schloss die Augen und versuchte sich zu erinnern. Entführt....wer würde ihn entführen? Etwa diese Irre? Sinya? Nein...oder doch? Aber kalte dunkle Zellen...war das ihr Stil?

Er erschauerte, als ihm die Kälte mehr bewusst wurde. Das Knarzen einer Tür und quietschen ließ ihn aufsehen. Er hielt den Atem an. Wenn das wirklich Sinya war...

„Du kriegst Gesellschaft, Prinzchen."

Reingezerrt wurde eine Gestalt in weißer Kleidung hereingebracht, mit einem Sack über den Kopf und gefesselten Händen.

"Eine nette Gesellschaft, sogar."

„Ganz Eures Standes gemäß, Hoheit."

Caleb verengte die Augen.

„Was wollt ihr von mir?! Lasst mich gehen!"

Er zerrte die Person neben ihn und setzte sie zu Boden. Diese keuchte.

"Moment."

Ihr Gürtel wurde abgenommen, genau wie ihre Armschienen.

Caleb blinzelte. Die Stimme...irgendwie kam sie ihm bekannt vor. Seltsam bekannt.

„Lasst uns hier raus!"

„Geduld, Prinzchen. Geduld."

Sie zogen ihr den Sack ab und keuchend sah sie sich um. Caleb blinzelte, als sie sich in die Augen sahen.

"Caleb?"

Dieser traute seinen Augen nicht. Das war doch nicht...

„Brianna?!"

Beide sahen sich voller Schock an. Die scheinbaren Entführer lachten.

"Stellt nicht zu viel an."

Damit schloss sich langsam die Tür.

"HEY!"

Und es wurde schwarz.

####

Im Palast herrschte Heidenchaos. Wachen patrouillierten überall umher, suchten nach Caleb. Doch nach Angaben von Padmè sah es nicht sehr gut aus.

"Wir haben Informationen erhalten zu einem unbekannten Schiff, das den Sektor verlassen hat. Wir wissen weder den Besitzer, noch die Seriennummer, Modell, irgendwas. Es war so komisch anscheinend, das keiner so wirklich sagen konnte, was es war. Ich habe schon die corellianische Ingenieurgesellschaft gebeten uns eine Liste an Schiffmodellen zu schicken. Vielleicht können wir dann was damit anfangen. Auch wenn es die Nadel im Heuhaufen ist."

Padmè fuhr mit ihrer Hand durch ihren blonden Bob, wobei eine blaue Strähne in ihrem Gesicht hing. An der Seite war ein kurzes Band mit verschiedenen Anhängern in ihrem Haar.

"Wir haben alles abgesucht. Nichts. Weder eine Spur von Entführern..nun, außer die Waffen in Calebs Zimmer und die Beschreibung von Jessica", gab Rex zurück. Sabine starrte auf ihren Tisch und schüttelte verzweifelt den Kopf.

"Wie..wie geht es ihr denn?"

"Wir haben noch keine Meldung von Hera bekommen. Nach Lydia war sie schwer verletzt und hat viel Blut verloren."

"Hoffen wir das Beste."

Sie schluckte fest und atmete durch. Es war, als ob sie in einem ihrer Albträume gefangen wäre. So sehr hatte sich auf ihre Kids geachtet, sich geschworen, dass ihnen nichts zustoßen würde wie dem Baby...doch nun war Caleb weg. Einfach weg und sie hatte wieder nichts tun können. Einfach...einfach nichts.

Ahsoka drückte Sabines Schulter.

„Wir werden ihn finden. Vielleicht weiß Depa schon mehr, Zuko wird sie herbringen. Als Calebs Meister kann sie ihn vielleicht erreichen. Wir dürfen jetzt nicht in Panik verfallen, Sabine."

"Mein Sohn wurde gerade entführt und ich weiß nicht mal von wem", erwiderte sie. „Wieso sollte ich bitte nicht Panik bekommen?"

Padmè biss sich auf die Unterlippen.

"Was die Waffen betrifft..nun.."

„Caleb ist stark und wird sich nicht einfach unterkriegen lassen."

Die Togruta tat eine Hand an ihr Kinn und dachte nach.

„Es ist schon sehr seltsam, dass es so kurz nach dem Überfall auf Eshan passiert. Vor allem wie aus heiterem Himmel.."

Sie blickte zu ihrer Tochter.

„Liebling? Was ist mit den Waffen?"

"Äh, nun ja."

Rex sah seine Tochter an und seufzte.

"Es ist echanisches Eisen."

Sabine blinzelte. Ahsoka tat es ihr nach und ihre Montrale stellten sich auf.

„Wie bitte?! Echanisches....nein, ausgeschlossen. Niemals."

Sie schüttelte drastisch den Kopf.

„Das soll wohl ein schlechter Witz sein?"

"Es waren echanische Schwerter im Zimmer von Caleb und es wurden nach Jessica Frauen und Männer in weißen Kleidern gesehen", sagte Padmè vorsichtig. „Vielleicht Emilian?"

"Nein. Der ist zu sehr mit dem Widerstand gegen Antonis beschäftigt. Und Ant selber will seinen Thron zurück. Neben dem das er unser Freund ist. Er würde Caleb kein Haar krümmen."

„Nicht nur das. Ich finde es auch....äußerst seltsam, dass man die Schwerter einfach so findet. So...als ob sie absichtlich zurückgelassen worden wären, was kein normaler Krieger jemals tun würde. Es sei denn..."

Es klopfte an der Tür. Die Togruta unterbrach sich selbst und hob überrascht eine Augenbraue.

„Wow. Anscheinend hat er es wirklich hingekriegt.."

Sabine vergrub nur ihr Gesicht in den Händen. Eshan. Wieso sollten sie das machen? Was hatte sie schon gemacht, dass ihre Kinder leiden mussten? Wieso ihren Jungen? Ihren Sohn?

"Padmè bring mir die Waffen."

Die Mandalorianerin machte die Tür auf und ging dann selbst hinaus, drängte sich an Kanan und Ezra vorbei. Letzterer war schon dabei wieder halb umzukehren, als Kanan ihm einen kleinen Stups gab. Ahsoka lächelte erleichtert.

„Du hast es tatsächlich geschafft."

„Je daran gezweifelt?", gab Kanan zurück und lächelte etwas. Ezra schluckte und sein Herz klopfte in seiner Brust, als er Sabine sah. Und gleichzeitig splitterte es etwas, als er ihren Kummer, ihre Sorge und ihre Verzweiflung erkannte...und spürte. Daher nahm er allen Mut zusammen, ging leise auf sie zu und legte einfach seine Arme um sie, drückte sie an sich.

"Wieso habe ich die Wachen abgezogen nach der Sache mit diesem Typ..", flüsterte sie.

Rex sah zu Ahsoka und hob leicht die Schultern und versuchte sich zu besinnen, wie das alles abgelaufen sein könnte.

„Habt ihr schon etwas?", fragte Kanan. Ahsoka schüttelte seufzend den Kopf.

„Bisher noch nichts, nein. Wir sind noch dabei. Aber bisher.."

Ezra drückte Sabine nur noch fester an sich.

„Schschsch, es ist nicht deine Schuld. Niemand konnte das wissen. Wir werden ihn finden und er wird sicher nach Hause kommen."

Ahsoka und Rex blinzelten, als sie Ezras leicht krätzige Stimme hörten. Sabine schluckte und drehte sich leicht zu ihm.

"Was, wenn er verletzt ist? Wir können nichts machen."

Padmè hielt das Schwert in ihrer Hand und betrachtete die Truppe. Rex nahm es ihr ab und betrachtete es von neuem. Es war das Symbol von Antonis Klan, aber nur die Familie von ihm, die aus Brianna und Kida bestand, hatte so ein Schwert. Antonis würde sowas niemals tun. Vor allem nicht jetzt, das wäre Wahnsinn. Also...musste das Schwert aus irgendeinem anderen Grund hergelangt sein...aber aus welchem? Ahsoka ging zu ihm und nickte langsam.

„Das ist schon fast zu auffällig. Ich bin überzeugt davon, dass uns da jemand auf eine völlig falsche Fährte führen will. Wer immer auch Caleb entführt hat... will uns glaubhaft machen das es welche unserer engsten Freunde waren.."

Ezra blickte Sabine in die Augen.

„Caleb ist zäh, er würde alles schaffen. Und taktisch wäre es sehr unklug von den Entführern Caleb ernsthaft zu verletzen."

Er drückte ihre Hand.

„Er hat Kelden überstanden. Er schafft das und dann können wir ihn überglücklich in die Arme schließen. Ich...ich verspreche es dir. Wir werden ihn nicht verlieren."

Sabine atmete aus und umarmte ihn langsam.

"Bitte. Ich hoffe es so sehr."

Rex sah Ahsoka an.

"Dir ist bewusst in Sabines Verfassung wird sie alles denken."

„Natürlich. Aber gerade da es so offensichtlich ist...zielt man darauf ab."

Kanan trat zu ihr.

„Denkst du....Sinya?"

„Es ist noch zu früh sich festzulegen, aber ich vermute dieses Mal haben wir es mit anderen Gegenspielern zu tun. Sie agiert niemals so kurz zweimal hintereinander. Hinter Calebs Entführung...steckt vermutlich mehr, als man auf den ersten Blick glaubt."

Ezra schluckte und schloss seine Frau in die Arme.

„Diesmal werde ich nicht versagen. Versprochen", flüsterte er und genoss so sehr ihre Nähe. Er hatte sie furchtbar vermisst und sich so nach ihr gesehnt.

Sabine schluckte.

"Ich habe versagt, Ez..nicht du. Aber das klären wir, wenn wir Caleb zurück haben."

Padmè runzelte die Stirn.

"Aber Sabine hat keine weiteren Feinde, die vorhanden hier sind."

„Man muss auch immer mit neuen Gegenspielern rechnen."

Ahsoka drückte Padmés Schulter.

„Jedenfalls ist es noch zu früh sich festzulegen. Vielleicht kriegen wir noch mehr raus."

Ezra blinzelte, wollte etwas darauf sagen..aber tat es nicht und nahm ihren Kopf in seine Hände.

„Ich habe dich so schrecklich vermisst."

Sabine zitterte etwas.

"Ich dich auch.."

Beide sahen sich sehnsüchtig und entschuldigend an.

Padmè betrachtete die Klinge von neuem und nahm sie ihrem Vater ab.

"Das Witzige ist, sie ist komisch ausbalanciert."

Kanan erhob eine Braue.

"Das war kein Scherz, Onkelchen. Briannas Klingen sehen erstmal komplett anders aus, ich habe ihr geholfen neue zu machen, ihre Klinge ist viel flacher und leichter. Und Ants ist groß, lang und breiter als die. Kida benutzt kein Schwert, sondern Blaster. Ich kenne niemanden, der noch sowas tragen könnte. Antonis Familie ist tot."

„Dann könnte es wirklich nur eine Finte sein, die uns von Calebs wirklichen Entführern ablenken soll", gab Kanan zurück und nickte langsam.

„Davon sollten wir in erster Linie ausgehen. Entweder soll Eshan damit ein zufälliger Sündenbock sein oder...jemand will, dass Mandalore und Eshan nicht mehr so gut zueinanderstehen. Wobei..."

Ahsoka runzelte nachdenklich die Stirn.

„Damit das funktionieren könnte müsste Eshan gegen Mandalore etwas vorweisen.."

Ezra und Sabine fanden sich derweil in einem sehr sehnsüchtigen und längst überfälligen Kuss wieder. Padmè sah beunruhigt ihre Eltern an.

"Was denkt ihr?"

Ahsoka blickte zu Rex.

„Ich denke...wir sollten uns mal bei Ant erkundigen. Wenn es so aussehen soll, dass Eshan Mandalore seinen Kronprinzen geraubt hat, dann sollte Mandalore wohl anscheinend das gleiche Verbrechen verübt haben. Was bedeuten würde..."

Kanan schluckte.

„Brianna."

Padmè schluckte.

"Ich rufe sie an."

Sofort nahm sie ihren Projektor. Rex schnaubte.

"Das ist Wahnsinn zwei Kriegerkulturen aufeinanderzuhetzen."

"Wahnsinn....aber auch verdammt genial. Wenn Mandalore und Eshan aufeinander losgehen...was würde dann passieren oder wer würde davon profitieren?", fragte Kanan. Ahsoka runzelte die Stirn.

"Na ja....die Republik würde das sicherlich nicht gutheißen, wobei manche Vertreter sehr zufrieden wären endlich etwas gegen Mandalore in der Hand zu haben."

Ezra nahm Sabine in den Arm.

"Es tut mir so unendlich leid, Liebling. So, so leid."

Sie sah ihn an und seufzte.

"Liebling..mir auch. Mir mehr, ich...ich hätte anders.."

Rex sah seine Frau an.

"Oder es ist was ganz anderes."

Padmè trat langsam wieder in den Raum.

"Ant ist dran", flüsterte sie. Sie fuhren herum und erblickten in Ants Miene....denselben Gesichtsausdruck wie bei Sabine. Doch um ganz sicher zu gehen...

"Entschuldige, für die Frage. Aber ist Brianna bei euch?", hakte Ahsoka nach. Kanan und Rex wechselten einen Blick. Wenn diese Theorie wirklich stimmte...

Ezra schüttelte den Kopf.

"Nein, nein es gibt nichts zu verzeihen. Es tut mir leid, dass ich mich so abgeschottet habe und...ich dachte du hasst mich."

"Das habe ich nicht. Das könnte ich nicht."

Sie seufzte.

"Nein. Und ich will Sabine sprechen."

Die Drei waren einen Blick auf die Herzogin, die sich in Ezras Armen vergraben hatte.

"....könnte schwierig werden", merkte Kanan an und war erleichtert, dass die Zwei sich offenbar wieder angenähert hatten. Ahsoka seufzte.

"Warte kurz."

Sie ging mit dem Projektor in der Hand zu den beiden Majestäten und tippte Sabine auf die Schulter.

"Tut mir leid euch unterbrechen zu müssen, aber Ant will mit euch reden."

Sabine, als auch Ezra blinzelten überrascht. Wieso rief Ant denn jetzt an?

Sabine schluckte und setzte sich. Sie nahm den Projektor und legte ihn auf den Tisch. Ant sah ziemlich besorgt und irgendwo...sehr wütend aus. Er hatte die Arme verschränkt und sah sie an.

"Guten Tag."

"Hallo, Ant. Wir freuen uns über deinen Anruf...aber das ist gerade nicht wirklich der beste Zeitpunkt."

Ahsoka seufzte.

"Ich schaue mal, wo Depa bleibt."

Sie ging an Kanan und Rex vorbei und verschwand leise aus dem Zimmer. Padmè wies raus.

"Ich suche die Wachen und...mache sie fertig."

"Ich denke schon. Ich würde gerne über das hier. Und das sprechen."

Antonis hob einen mandalorianischen Helm hin und einen Blaster. Die Farben ähnelten der Rüstung von Bo Katan. Sabines Mutter.

"Mandalorianische Rüstung", gab Sabine zurück. Ezra hob eine Braue.

"Wie kommen die denn dahin? Und wieso zeigst du uns das?"

Er bemerkte seinen Blick.

"Ant....ist etwas? Hör zu, wenn es nicht wichtig ist, dann müssen wir dich später zurückrufen. Caleb ist verschwunden und.."

"Meine Tochter ist verschwunden und das hier wurde gefunden, an der Stelle wo sie und ihre Freundinnen überfallen wurden", unterbrach er ihn sofort. „Erklärt mir das mal einer bitte?"

Ezra und Sabine blinzelten und sahen vollkommen fassungslos aus. Moment was...?

"Brianna wurde auch entführt?! Wie Caleb?!"

"Antonis, das tut mir so leid, wie.."

"Mir tut es mehr leid, wenn ich jetzt nicht erfahre, wieso das hier auf meinem Planeten ist. Die Republik hilft mir, nicht Mandalore. Mandalorianer haben zu diesem Zeitpunkt keinen Fuß auf diesen Planeten zu setzen. Wie kommt es dazu?", fragte er erneut und sah beide an. „Ist das ein Scherz unserer Kinder? Von eurem Sohn oder wie sieht es aus."

Sabine blinzelte.

"Moment, was?! Mein Sohn wurde gerade entführt."

"Genau wie meine Tochter scheinbar."

"Woah, Moment. Ant, wir haben nichts mit Briannas Entführung zu tun. Caleb schon gar nicht, er würde sich nie so einen geschmacklosen Scherz erlauben. Die Waffen sind nicht von uns, da will uns jemand was anhängen. Caleb wurde genauso wie Brianna entführt. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass wir so etwas tun würden?", hakte Ezra entgeistert nach. Seine Stimme hatte er sehr schnell wiedergefunden, so viel war klar.

"Ich wäge hier nur ab, was mit meiner Tochter passiert ist."

"Von meinem Sohn die Freundin liegt gerade schwer verletzt im Krankenhaus. Denkst du ernsthaft das mein Sohn seine Freundin verbluten lässt?!"

Antonis sah sie an.

"Ich will antworten. Meine Tochter ist krank, wir wissen nicht wo sie ist und mein Volk will sie wieder haben. Ich will sie wiederhaben."

"Komisch. Dann könnte ich dich ja auch dasselbe Fragen, nicht wahr?"

Er blinzelte.

"Was?"

Ezra blinzelte ebenfalls. Das war ja ganz neu.

"Sabine, was...?"

Da beugte sich sein Vater zu ihm und raunte ihm etwas zu, wobei Ezras Augen sich weiteten.

"Moment was?! Wieso hat man echanische Schwerter in Calebs Zimmer gefunden?!"

Antonis sah die beiden an.

"Wow, das kann auch so gut Emilian gewesen sein. Ich war hier und habe den Angriff auf meine Hauptstadt geplant."

"Komisch. Es ist dein Wappen drauf", knurrte Sabine und sah zu Rex.

"Das Schwert."

"Überstürzt doch nichts, wir.."

"Rex. Ich sage nichts drei Mal. Das Schwert."

Der Klon sah sie an und seufzte auf. Langsam reichte er ihr die Klinge, die sie demonstrativ ihm zeigte.

"Dein Wappen?! In dem Zimmer unseres Sohnes?!"

Ants Augen verengten sich und er wollte etwas entgegnen, als zur gleichen Zeit Ezra und Kida, die ebenfalls in dem Holo an der Seite ihres Ehemanns aufgetaucht war, eingriffen.

"STOPP!"

"Ant, beruhige dich. Ich habe dir gleich gesagt, dass das niemals sein kann! Meine Güte jetzt kommt doch mal runter!"

Ezra drückte Sabines Schulter.

"Niemals haben sie etwas mit Calebs Verschwinden zu tun. Sabine, sie sind unsere Freunde, sie gehören zur Familie. Sie würden Caleb niemals etwas tun."

Er sah zu Ant.

"Genausowenig wie wir Brianna."

"Danke, Ezra."

Kida seufzte und warf ihrem Mann einen warnenden Blick zu.

"Kommst du jetzt zu Vernunft?!"

"Zur Vernunft? Unsere Tochter ist verschwunden und das liegt dabei?!"

"Auf welcher Seite stehst du eigentlich?", hakte Sabine bei ihrem Mann nach.

Dieser hob die Hände.

"Ich sage doch nur die Wahrheit. Ist euch nicht mal aufgefallen..."

Kida versuchte es ebenfalls bei Ant.

"Du kannst doch nicht im Ernst glauben..."

Sie wurden beide unterbrochen.

"Ich glaube an das, was ich sehe und anfassen kann", erwiderte er.

"Unser Sohn ist weg und ich will ihn zurückhaben."

Sie wandte sich an Ant.

"Wenn du mir mein Kind nicht zurückgibst.."

"Du wirst mir meine Tochter zurückgeben, sonst werde ich dir zeigen, wo das Ende ist. Niemand fasst meine Familie an!" „Genauso wie bei mir! Mein Kind ist mein Heiligtum, wenn du ihn mir nicht zurückgibst, werde ich dir definitiv zeigen wie ich dann mit Problemen umgehe!"

"Oh, Hitzköpfe wie eh und je", zischte er.

„Mein Kind. Sofort!"

"Ich habe sie nicht, aber du meinen Sohn."

"Ich glaube dir kein einziges Wort."

"SCHLUSS JETZT!"

Rex hob nur eine Augenbraue, als Ezra es war, der das Gespräch unterbrach. Kanan zuckte nur die Schultern und beugte sich zu ihm.

"Das hat er von Hera. Nur von ihr."

Sowohl Sabine, als auch Ant waren über den Ausbruch des Jedi so überrascht, dass sie wirklich kurz den Mund hielten, was Ezra nutzte.

"Merkt ihr beide eigentlich nicht, dass ihr genau das tut, was die Entführer nur erwarten?! Bei Brianna findet man mandalorianische Waffen, in Calebs Zimmer echanische Waffen. Unsere beiden Kinder sind weg und ihr habt nichts Besseres zu tun, als euch gegenseitig zu beschuldigen? Meine Güte, denkt doch bitte einen Moment nach. Das an den Tatorten jemals die Waffen unserer Kulturen gefunden wurden ist kein Zufall! Jemand will uns gegeneinander ausspielen!"

Kida seufzte und schlug ihren Mann auf den Arm.

"Das ist genau das, was ich auch sagen wollte! Ihr streitet euch, dabei ist das vollkommener Blödsinn! Welchen Grund hätten sie uns Brianna zu rauben? Keinen, Ant! Wir sind Freunde, wir sind Familie, also verhalten wir uns auch wie eine!"

Sie sah Ant warnend an.

"Schäme dich, Antonis."

"Ich? Mich schämen?", hakte er nach.

"Und wer soll das deiner Meinung nach sein?", erwiderte Sabine. „Unser Sohn ist weg."

„Und Brianna auch! Findet ihr es nicht etwas zu verdächtig, dass beide genau zur gleichen Zeit weg sind? Es muss jemand anderes dahinterstecken, der darauf abzielt, dass Eshan und Mandalore jetzt aufeinander losgehen."

Ezra blickte zu Ant.

„Ant, bitte. Glaubst du im Ernst, dass wir Brianna etwas tun würden? Das wir euch so etwas antun würden?"

Kida sah zu Sabine.

„Und wir euch, Sabine? Denkst du wirklich wir würden euch so etwas antun und das nach so einem schrecklichen Verlust?"

"Das frage ich euch. Würdet ihr das uns antun?"

Ant ballte seine Faust.

"Das hat ein Nachspiel, versprochen, Majestät."

"Gut. Wir werden uns dann sehen. Ich hoffe du denkst nach, bevor du nur einen Schritt tust", zischte sie ihn an. Ezra und Kida sahen ihren Ehepartner jeweils schockiert an.

„Sabine, warte..."

„Ant, lass den.."

"Ich bin gespannt wie gut dein Kopf funktioniert."

"Meiner funktioniert perfekt. Wir sehen uns dann", schnaubte sie und drückte einen Knopf.

"Rex, lass Padmè die Staffel fertig machen."

"Sabine, bitte denke doch nach", gab er zurück. „Jetzt was anzuzetteln wäre katastrophal für Mandalore und Eshan!"

"Eshan ist mir gleichgültig. Ich will mein Kind zurück, koste es was es wolle."

„Sabine, Moment."

Ezra stellte sich vor ihr.

„Bitte beruhige dich. Eshan hat niemals etwas damit zu tun. Wir reden hier von Ant und Kida. Du kannst doch nicht ernsthaft glauben, dass sie uns Caleb wegnehmen würden."

"Ich glaube gar nichts mehr. Ich will unseren Sohn zurück, wenn er was damit zu tun hat, werden wir das rauskriegen."

"Du überstürzt das. Wir können doch nicht einfach auf Eshan einfallen."

"Natürlich, kann ich das. Solltest du doch wissen, Rex. Es geht hier um mein Kind, deine Aufgabe ist es ihn zurückzuholen, meine Befehle zu verfolgen. Oder muss ich dir deinen Job erklären?", fragte sie. Rex sah sie an und schnaubte.

"Nein. Musst du nicht."

"Sehr schön. Ich erwarte einen Bericht in einer Stunde. Wenn Ant es will, dann komme ich, um ihn eben abzuholen. Selbst wenn er es nicht war, oder es ein Trick von Emilian ist, Eshan wird mir nicht noch eins kosten. Nicht nochmal."

Damit nahm sie ihr Dunkelschwert und hängte es an den Gürtel.

"Sabine, das ist Wahnsinn. Ihr müsst doch begreifen, dass ihr einander nicht die Kinder geraubt habt. Ant und Kida sind unsere Freunde, sie würden niemals Caleb entführen lassen", versuchte es Kanan.

"Bitte versuche einen kühlen Kopf behalten. Ich weiß, dass es schwer ist, aber..."

"Aber was?"

Sie sah ihn an.

"Wie würdest du reagieren, wenn Depa oder Ezra verschwinden würden? Du hast es erlebt."

Sie sah sie alle einzelne an.

"Eine Stunde und der Bericht steht."

Kanan wollte antworten, doch sein Sohn schüttelte nur den Kopf und nahm Sabine an der Hand.

"Können wir kurz reden? Jetzt?"

Sie sah ihren Mann an und zuckte die Schultern.

"Allein."

"Ja, allein."

Er sah zu seinem Vater und Rex.

"Entschuldigt uns bitte einen Moment."

Damit ging Ezra aus dem Raum und zog Sabine hinter sich her.

"Hey, ziehe nicht so", gab sie zurück. 

"Was soll das? Es ist alles gesagt von meiner Seite aus."

Der Jedi zog sie ins Nebenzimmer und schloss die Tür, dann fuhr er herum.

"Sabine, das kannst du nicht ernst meinen. Ant und Kida würden Caleb niemals etwas tun."

Er legte seine Hände an ihre Arme.

"Bitte beruhige dich. Das bringt uns doch nicht weiter."

"Doch. Ich will mein Kind zurück. Und wenn er auf Eshan ist, finde ich ihn dort. Ich lasse ihn nicht im Stich."

"Caleb wird aber nicht auf Eshan sein. Siehst du es nicht?"

Er machte eine Geste.

"Brianna verschwindet zur selben Zeit wie Caleb, bei Briannas Verschwinden werden mandalorianische Waffen gefunden, bei Calebs welche von Eshan. Sabine, das kann kein Zufall sein. Denke doch mal nach. Da muss mehr hinterstecken."

"Mir ist es egal was dahintersteckt. Auf Eshan werde ich zuerst suchen", gab sie zurück. 

"Willst du mich etwa aufhalten?"

"Du begehst einen fatalen Fehler. Eshan und Mandalore sind Verbündete, dass könnte dadurch alles zerstört werden. Und so werden wir Caleb nicht finden."

Er sah sie an.

"Bitte denke nach. Das machst du doch sonst nicht Hals über Kopf einfach handeln. Sabine, bitte. So kriegen wir Caleb nicht zurück."

"Soll ich etwa deiner Meinung nach Däumchen drehen?"

"Nein. Aber warte ab. Depa wird dir sagen, dass Caleb nicht auf Eshan ist. Sie kann ihn spüren, dass weißt du."

Er tat seine Hände auf ihre Schultern.

"Wir werden ihn finden, versprochen. Aber tue jetzt nicht etwas, was du später sehr bereuen wirst. Vertraue mir bitte. Aber Eshan ist vollkommen die falsche Spur."

"Ich will Gewissheit. Ich will vor meinen Augen sehen, dass er nicht dort ist. Reicht es denn nicht langsam? Ich habe genug. Ich will nicht mehr leiden. Jetzt ist Schluss."

"Du wirst es auch nicht. Sabine..."

Ezra schluckte.

"Wir werden unseren Sohn nicht verlieren. Ich selbst werde ihn finden. Wenn ich schon bei unserem Kleinen versagt habe...bei unserem Sohn werde ich es nicht tun. Ich verspreche es dir."

Sie schluckte fest.

"Ich hätte besser aufpassen müssen. Bei beiden. Bei Caleb und.."

Sie fasste an ihren Bauch.

"Nein, Sabine. Es war allein mein Fehler."

Ezra biss sich auf die Unterlippe und blickte zur Seite.

"Ich habe dich in Gefahr gebracht, Sinya war da wegen mir. Ich habe dich dem ausgesetzt und das Baby auch und..."

Er schluckte.

"Ich war nicht da, als du mich gebraucht hast. Ich hätte es vielleicht retten können, stattdessen....stattdessen bin ich Schuld daran. Ich...ich habe unser Baby getötet, Sabine. Ich habe es ermordet..."

"Nein, hast du nicht."

Sabine holte tief Luft.

"Ich habe nach Gründen gesucht. Warum es passiert ist, was schief gegangen war. Habe ich zu viel Sport gemacht, war es krank, habe ich versehentlich irgendwas zu mir genommen, was das alles unterstützt hat. Aber...da habe ich nichts gefunden. Je mehr ich darüber nachdachte, desto bewusster wurde mir, was ich verloren habe an Sinya. Und was ich beginne zu verlieren, wenn ich so weiter mache."

Sie sah ihn an.

"Du hast dein Bestes gegeben. Niemand hat was bemerkt. Niemand. Nicht mal ich selbst. Und ich als Mutter hätte das tun müssen."

"Ich war....ich war der Vater von dem Kleinen....ich hätte es spüren sollen, ich hätte es verhindern müssen. Sabine, ich habe Heilkräfte. Ich habe diese verdammten Fähigkeiten und sie nützen mir absolut nichts. Ich habe mein Kind im Stich gelassen..."

Ezra sah ihr in die Augen.

"Sabine....wenn ich längst meinen Job erledigt hätte, dann wäre unser Baby noch am Leben. Wenn ich Sinya... Es tut mir so schrecklich leid."

Sie schüttelte den Kopf und umarmte ihn sanft.

"Mir tut es mehr leid. Aber genau deshalb..Liebling..verstehe mich. Verstehe meinen Gedanken. Verstehe mich, warum ich das tun will. Ich will nicht nochmal. Ich kann das nicht."

"Und das wird nicht passieren, hörst du?"

Ezra zog sie dicht an sich.

"Caleb kommt nach Hause zurück. Unser Baby wird wieder bei uns sein, wir werden ihn niemals verlieren. Und wenn ich die ganze Galaxis für unseren Jungen durchkämmen muss....ich werde es tun und ihn dir sicher zurück bringen. Du hast mein Wort."

Er seufzte.

"Liebling....ich liebe dich so unendlich. Ich habe Angst....dass ich dich verliere."

Sabine lehnte sich an seine Brust, während Ezra durch ihr Haar fuhr.

"Ich habe Angst mich selbst zu verlieren."

"Das werde ich nicht zulassen. Ich werde alles tun, um dir zu helfen..."

Ezra vergrub seinen Kopf in Sabines Haar.

"Es tut mir leid, dass ich seit Eshan nicht für dich da war."

"Ich habe dich allein gelassen. Ich bin selbst schuld", erwiderte sie und schloss die Augen.

"Nein. Ich habe dich...Ich habe mich wieder abgeschottet und diesmal alles ausgeblendet. Selbst....sprechen konnte ich nicht mehr."

"Ich habe dich weggestoßen. Ich war nicht besser."

Sabine atmete zitternd aus.

"Aber wenn du willst, bin ich für dich da."

"Und ich für dich. Wenn du das willst..."

Er nahm sie am Kinn.

"Und wenn du mich....vielleicht irgendwann wieder lieben kannst.."

"Erzähl keinen Quatsch, Ezra. Ich habe nicht aufgehört dich zu lieben."

"Wirklich nicht? Ich dachte..."

Ezra schluckte.

"Ich dachte du verabscheust mich. Ich dachte wirklich, dass du mich hasst und nie wieder etwas mit mir zu tun haben willst. Das du nie wieder willst...dass ich dich berühre."

Sabine seufzte leise.

"Ich wollte es nicht, weil es einfach...der Moment war, wo ich irgendwie...dachte dass da was fehlt. Ich habe mich geschämt, das ich nicht mal mitbekommen habe, wie ich es verloren habe. Wie man alles über mich ergehen lassen hat und ich es nicht bemerkte. Ich hatte Angst und ich war so traurig. Ich wollte nichts mehr wissen. Nichts mehr sehen. Ich wollte mich selbst glaube ich...etwas bestrafen für das was passiert ist."

"Du konntest dafür nichts. Sabine, du bist so eine fantastische, wundervolle Mutter. Du hättest nichts tun können, Liebling. Das Baby...Sinya war daran Schuld. Und ich habe sie zu dir geführt, zu unseren Kids und zu unserem Baby. Ich weiß wie schwer es ist und wie sehr du darunter leidest...aber wir schaffen das. Wir schaffen das zusammen. Wenn....wenn du mir jemals verzeihen kannst."

Er schluckte und sah zur Seite.

"Vielleicht...sollte ich Sinya ein für alle Mal selbst konfrontieren, sie besiegen....damit unsere Kids sicher sind. Wenigstens Caleb und Enja. Ich...ich lasse nicht zu, dass sie uns noch mehr schadet. Das sie....das sie uns noch mehr zerstört."

Sie sah ihn an.

"Bevor das geschieht will ich Caleb nach Hause holen.. und.."

Sabine näherte sich langsam seinen Lippen und küsste ihn vorsichtig. Ezra blinzelte und erwiderte den Kuss zärtlich. Sanft zog er Sabine an sich und tat seine Arme um sie.

"Ich liebe dich, Sabine. Ich...ich liebe dich so sehr. Und ich habe dich so schrecklich vermisst."

"Ich dich auch. Sehr. Verzeih mir bitte."

Sie schüttelte den Kopf, doch Ezra fuhr mit seinen Händen sanft über ihre Wangen und küsste sie erneut.

„Nein, nein verzeih mir. Es gibt nichts was ich dir verzeihen könnte. Liebling, es tut mir so Leid."

"Lassen wir das. Das bringt es nicht."

Sie sahen sich an. Auch wenn es bestimmt komplett unpassend war...so schien es, als ob es Ihnen beiden etwas besser ging. Sie...sie hatten wieder zueinander gefunden. Endlich.

„Was gedenkst du jetzt zu tun..?"

Sie sah ihn an und seufzte.

"Ich liebe dich sehr. Aber ich zieh das durch."

„Sabine, bitte überdenke das. Wenn du falsch liegst könnte es das Bündnis zwischen Mandalore und Eshan zerstören."

"Ant meinte er würde warten. Wenn er das will."

Sie ließ ihn los.

"Kümmere dich um Depa."

„Aber Sabine.."

Ezra wollte erneut ansetzen, doch es war mehr offensichtlich, dass das Thema für sie beendet war.

"Wir sehen uns später."

Sie öffnete die Tür und ging hinaus. Er seufzte.

Klasse.

„Das darf doch alles nicht wahr sein", murmelte der Jedi und ging kopfschüttelnd wieder ins andere Zimmer. Kaum war er dort eingetreten wurde er fast zu Boden geworfen, als seine kleine Schwester sich in seine Arme warf.

"Ezra! Bei der Macht!"

Dieser blinzelte sehr verwirrt, dann schloss er Depa in die Arme.

„Depa, hey. Was.."

Diese keuchte bei seiner Stimme auf und drückte ihn nur noch fester. Zuko stand lächelnd bei Kanan und Ahsoka.

„Liebling, drücke ihm nicht die Luft ab."

Ahsoka schmunzelte und tätschelte seine Schulter.

„Ist schon in Ordnung. Ezra zu Tode zu umarmen liegt in der Familie."

Sie sah neckend zu Kanan.

„Nicht wahr?"

Er verdrehte nur die Augen und stupste sie an. „Ab und an.."

"Gehts dir gut? Es tut mir leid. Ich hätte reagieren müssen wegen Caleb und.."

„Depa...Luft."

Sie verzog das Gesicht und ließ ihn los.

"Entschuldige."

Ezra atmete erleichtert ein und lächelte etwas beim Anblick seiner kleinen Schwester.

„Ich bin....okay, wirklich."

Er strich über ihre Wange.

„Dir hat doch nichts leid zu tun. Wir werden Caleb finden. Es war nicht deine Schuld, Depa."

"Ich bin seine Meisterin. Mein Job ist es auf ihn aufzupassen. Bei der Macht und Jess ist im Krankenhaus. Er ist verschwunden und...was machen wir jetzt?"

"Schsch, beruhige dich."

Ezra nahm seine Schwester in den Arm und strich ihr über den Rücken.

"Wir müssen erstmal einen kühlen Kopf behalten, okay? Erzähl mir in aller Ruhe, was du gespürt hast. Vielleicht hast du auch etwas gesehen?"

Er half ihr zum nächsten Stuhl.

"Setz dich erstmal."

Die Twi'lek seufzte und setzte sich langsam auf den Stuhl.

"Ich habe mich verabschiedet von Caleb. Er wollte heute aus, ich hätte ihn heute nicht gesehen. Ich wollte mit Zuko noch weg. Dann haben diese elendigen Kopfschmerzen angefangen."

Sie rieb sich die Stirn.

"Diese Kopfschmerzen, wenn ich Visionen oder Vorahnungen habe."

Ezra nickte verständlich und drückte ihre Hand.

"Erzähl weiter. Hast du etwas gesehen oder nur gespürt?"

"Nur gefühlt. Aber es war präzise und sehr stark. Wie eine Art...Wucht in der Macht. Als würden alle Verknüpfungen auf einmal reißen oder aufwallen. Es war sehr schmerzhaft."

Sie atmete aus.

"Ich wollte mit Dad und Mum frühstücken."

"Depa hat schon während unseres Einkaufs Schmerzen gehabt", erklärte Zuko. Ahsoka schüttelte den Kopf.

"Ich schaue mal, ob ich Hera erreichen kann. Vielleicht gibt es schon was Neues von Calebs Freundin. Eventuell kann sie uns noch mehr sagen."

Ezra sah zu ihr.

"Soka..ich habe alles versucht, aber Sabine ist nicht von ihrem Gedanken was Eshan betrifft abzubringen. Wenn sie das durchzieht..."

"Ich sage es Rex, wobei der es sicherlich schon erwartet hat. Meine Güte was für ein Heidenchaos..."

Damit verließ die Togruta den Raum. Ezra wandte sich wieder an Depa.

"Was war dann?"

"Diese Schmerzen wurden immer schlimmer. Und schließlich nahm ich eine Art...Erschütterung in meinem Band wahr. Ich...konnte gar nicht denken, geschweige denn atmen. Das waren die wohl schlimmsten Schmerzen seit Langem."

Sie fasste an ihre Nase.

"Und dann...war da nichts mehr. Keine Schmerzen. Wie als würde der Kontakt abbrechen."

Ezra strich ihr über den Rücken.

"Ich weiß was das für ein Gefühl ist. Du musst es nicht beschreiben.."

Er und Kanan wechselten einen Blick. Oh ja das Gefühl kannten sie nur allzu gut. Leider zu gut...

"Hast du etwas gesehen? Hat Caleb zu dir gesprochen? Kannst du ihn spüren?"

"Ich weiß nicht. Es ist so...schwer. Aber ist da. Ich bin ganz sicher."

Sie seufzte.

"Keine Vision. Nichts. Ich hab nichts gesehen."

Ezra nickte langsam.

"Kannst du bestimmen wo? Also könntest du anhand einer Karte herausfinden wo er ist? Ist er noch auf Mandalore?"

"Nein. Definitiv nicht."

Sie seufzte.

"Aber ja. Vielleicht."

Depa dachte nach.

"Was ist, wenn es eine Falle von Sinya ist? Wenn sie erreichen will das wir zu ihr kommen, weil sie Caleb hat?"

"Dann kann sie sich darauf gefasst machen, dass ich dieses Mal nicht zimperlich sein werde und ihren Kopf von ihrem Körper abtrennen werde", gab ihr Bruder ungewohnt kalt zurück.

"Aber abgesehen davon...ich glaube nicht, dass sie dahintersteckt. Brianna ist genauso verschwunden wie Caleb. An den Ort wo es passiert ist hat man mandalorianische Waffen gefunden, in Calebs Zimmer welche von Eshan. Das ist im Übrigen jetzt der Grund wieso Sabine und Ant aufeinander losgehen. Wenn wir Caleb nicht vorher finden, dann zerbricht das Bündnis zwischen Eshan und Mandalore - was bedeuten würde, dass wir nicht nur unsere Freunde verlieren, nein unser Frieden könnte gefährdet werden und die Republik wäre alles andere als begeistert davon."

"Du willst auf eigene Faust los und Caleb suchen?", hakte Zuko nach.

"So in etwa, ja."

"Allein?", hakte Kanan nach.

"Ich werde mitgehen", wandte Depa ein. „Ich finde meinen Schüler."

Zuko blinzelte.

"Was? Oh nein, ganz schlechte Idee. Nicht solange du so geschwächt von den Schmerzen bist."

Ezra vergewisserte sich, dass alle Türen zu waren, dann wandte er sich an seinen Vater.

"Sabine wird sich nicht umstimmen lassen, ich habe alles versucht. Wir müssen Caleb finden, bevor sie oder Ant reagieren. Im besten Fall finden wir auch Brianna und können alles aufklären. Nur so können wir einen Krieg verhindern und zu dem kann es kommen. Du und Mum müsst Depa und mich decken bis wir zurück sind. Ahsoka und Rex sind zu involviert, Sabine würde das sowieso nicht gutheißen. Sie ist nicht davon abzubringen, dass Eshan ihr unseren Sohn geraubt hat."

Er sah zu Zuko.

"Zuko, ich gebe dir einen guten Rat. Du kannst Depa nicht davon abhalten nach Caleb zu suchen. Glaube mir sich zwischen einem Meister und seinen Padawan zu stellen ist eine sehr, sehr, sehr schlechte Idee."

Depa sah zu ihrem Meister und ging auf ihren Mann zu.

"Ich passe auf. Versprochen. Aber er ist mein Neffe. Ich muss gehen. Bitte zieh nicht so ein Gesicht."

"Es ist aber gefährlich", gab Kanan zurück. Aber Ezra hatte Recht. Das war die einzige Chance.

"Ich verstehe dich ja, aber ich habe auch Angst um dich."

Zuko nahm sie in den Arm.

"Wenn dir etwas passiert..."

Ezra konnte nur auf die Aussage seines Vaters schmunzelten und legte ihm eine Hand auf die Schulter.

"Wir sind schon groß, Dad. Ich passe auf Depa auf, keine Sorge. Aber ich muss das tun. Ich muss meinen Sohn finden. Verstehst du das nicht?"

"Doch, natürlich. Aber ihr zwei seid meine einzigen Kinder", erwiderte er murrend.

"Mir passiert doch nichts. Zuko, es wird alles gut."

Depa legte ihre Stirn an seine.

"Ich weiß, dass ich dich nicht aufhalten kann. Aber bitte sei vorsichtig."

Zuko blickte seine Frau an.

"Ich mache mir immer Sorgen, wenn du unterwegs bist."

Ezra seufzte.

"Dad, uns wird nichts passieren. Aber wir haben keine andere Wahl. Nur so können wir das Schlimmste verhindern. Ich weiß das es dir nicht gefällt...aber du musst uns vertrauen."

Kanan seufzte.

"Das tue ich..wirklich."

Langsam schloss er die Augen.

"Beeilt euch bitte."

Depa lächelte ihren Mann an und schüttelte leicht den Kopf.

"Überbesorgter Depp."

Sie strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht.

"Ich komme bald zurück. Hilf am besten meinem Vater."

"Ich glaube deine Mutter schafft das allein."

Zuko schluckte und drückte sie sanft.

"Bitte pass auf dich auf. Und gehe kein Risiko ein."

Ezra schüttelte leicht schmunzelnd den Kopf und umarmte seinen Vater.

"Ach Dad...es wird alles gut, versprochen. Nur....könnte es sein, dass Mum uns den Hals umdreht dafür."

"Sie ist beschäftigt mit Jessica. Ihr habt Zeit."

Depa schluckte etwas.

"Versprochen."

Zuko drückte Depa an sich, dann küsste er sie zärtlich. Als sie sich voneinander lösten schluckte er.

"Ihr solltet so schnell wie möglich aufbrechen. Wenn einer Caleb finden kann, dann seid ihr das."

"Wir kommen so schnell es geht zurück und zwar mit Caleb."

Ezra trat zu seiner Schwester.

"Wir packen das Nötigste und treffen uns dann draußen. Ich schaue mal, was für ein Schiff wir nehmen. Sobald wir weg sind versuchen wir Caleb über euer Band aufzuspüren. Das ist unsere beste Chance."

"Natürlich, Meister."

Sie sah ihren Mann an und lächelte schwach.

"Ich beeile mich. Bis bald, Dad."

"Achte auf dich, Depa."

Er strich über ihre Wange.

"Auf euch beide sollt ihr achten."

"Werden wir. Versprochen. Ich halte dich auf dem Laufenden."

Zuko schluckte.

"Wir decken euch. Versprochen. Wir können versuchen Sabines Vorhaben vielleicht etwas aufzuschieben."

Ezra nickte seinem Schwager zu.

"Danke, Zuko. Wir verlassen uns auf euch. Und wie gesagt...das bleibt unter uns. Sicher ist sicher."

Depa seufzte.

"Gehen wir. Bevor wir auffliegen."

Ezra nickte.

"Dann komm, Padawan."

Er und Depa nickten beiden zu und gingen zur Tür. Dort sahen sie ein letztes Mal zurück.

"Möge die Macht mit euch sein."

"Möge die Macht mit euch sein", gab Kanan zurück und atmete durch. Depa lächelte und verschwand mit Ezra aus der Tür. Zuko sah zu seinem Schwiegervater.

"Hera wird das nicht gefallen...?"

"Nein. Aber sie muss es ja nicht erfahren. Bisher."

Der Gestalter schluckte.

"Das ist....mutig."

"Hält nicht lange an. Komm. Wir müssen sie decken."

Der Jedi überlegte sich bereits eine Geschichte, die er seiner Frau auftischen konnte. Oh und die musste gut sein. Sehr, sehr gut...


Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top