13. Kapitel
Was Akira betraf...so hatte er sich noch nie so derbe in der Patsche vorgefunden wie in diesem Moment. Er befand sich noch nicht mal in einer Zelle, sondern war gefesselt in irgendeinem Raum und wartete auf seine Hinrichtung. Er konnte nicht fassen, was gerade geschah und vor allem wer dahintersteckte.
Kelden Wren. Er dachte er wäre eigentlich tot. Verrottet in den Bergen vor mehr als Zehn Jahren. Das war wohl eine dumme Irreführung gewesen. Und trotzdem half es ihm nicht weiter, drüber nachzudenken, wie er eine Lawine überlebt hatte.
Der Junge versuchte erneut nochmal die Fesseln zu lösen, aber die saßen zu fest. Er stöhnte entnervt und versuchte das Klebeband von seinem Mund wenigstens runter zu kriegen.
Er dachte an seinen Onkel und an seine Tante. Sie hatten ihn gerade nach drei Jahren wieder und schon waren sie wieder getrennt und das ab morgen früh für immer. Er wusste noch nichtmal wer die Rüstung seines Vater gestohlen hatte, aber mittlerweile war er auf den Gedanken gekommen, dass es ebenfalls Keldens Werk gewesen war. Er seufzte und sah sich im Raum an. Niemand da. Anscheinend war er noch nicht mal eine wirkliche Gefahr und brauchte keine Wachen. Das beruhigte ihn ungemein. Er verdrehte die Augen.
Drei Jahre für nichts oder was? Die wievielte Entführung in den letzten zehn Jahren war das? Die vierte? Oder vielleicht sechste? Oh ja, als Anführer hatte man es nicht leicht, nein.
Er vernahm leise Schritte, aber hob nicht den Kopf. Wenn einer dieser Weicheier dumm genug wäre ihm zu nahe zu kommen, ha er würde ihn nicht aufhalten.
Ganz im Gegenteil.
Man trat zu ihm in den Hohlraum, und er erkannte den Mandalorianer, der ihn umbringen sollte.
Super lustig.
Mal im Ernst hatte der Typ sich mal selbst im Spiegel angesehen? Er sah lächerlich aus. Seine Frisur sah wie selbst geschnitten aus. Akira schnaubte und hörte wie er näher kam. Oh das würde der Kerl bereuen. Als man ihn an der Schulter berührte, trat er aus und stand auf den Beinen. Liam fuhr zurück und Akira holte nochmal mit seinem Bein aus, doch er nahm ihn und drückte ihn auf den Boden.
"Beruhige dich! Ich kann dir nicht helfen, wenn du mich hier zusammentrittst", gab der Mandalorianer zischend zurück und sah ihm in die Augen.
"Komm runter, Aki."
Er fuhr zurück, als das Klebeband entfernte.
"Helfen? Umbringen trifft's eher", keuchte er.
"Aki, ich bins! Ezra", zischte er ihm leise zu und bekam prompt einen Tritt.
"Lügner."
Akira zog an seinen Händen. Ezra befreite ihn von seinen Fesseln und wurde sofort zu Boden geschlagen. Ezra stöhnte auf und hielt sich das Kinn.
"Aki, höre mir zu. Ich bin es!"
Er bekam einen erneuten Tritt in die Magengrube.
"Gleichgesinnte.."
Akira hielt Inne.
"Was?"
"Gleich- gleichgesinnte", keuchte "Liam" und stöhnte leise.
"Ich wollte eigentlich unverletzt nach Hause kommen. Danke. Die Aktion vom Dach hat mir fürs Erste gereicht."
Der Mandalorianer sah ihn musternd an.
"Ezra?! Was tust du hier!? Und was hast du verdammt nochmal mit deinen Haaren gemacht!", zischte er.
"Danke, dass war die Reaktion auf die ich gehofft hatte."
Ezra hielt sich das Kinn und rappelte sich langsam auf.
"Was ich hier tue? Ich rette dir den Hintern und hole dich hier raus. Bin ja schon mal hier, also kann ich dich auch schön wieder mitnehmen."
"Was?"
Vollkommen verwirrt sah er ihn an.
"Wie?"
"Ich erkläre dir alles später, aber zuerst hauen wir hier ab."
Er gab ihm seinen Helm.
"Ziehe den auf und folge mir unauffällig. Kannst du gehen?"
"Ich hab dich gerade fast verprügelt, ich denke es geht."
Er zog ihn auf.
"Nur ein paar Kratzer."
"Du Glücklicher. Dafür darf ich mir gleich den Kiefer wieder selbst einrenken", gab er zurück und deutete ihm an ihm zu folgen.
"Komm. Mein Speeder steht in der Nähe."
Akira nickte und folgte ihm unauffällig.
"Ich beschwere mich ja selten, aber ich denke es fällt auf wenn du ein Kind raus bringst, wenn sie nur eins da haben."
"Überlasse das mir. Du bist einfach ein zu klein geratener Kadett. Habe ich schon hinter mir." Ezra nahm ihn und zog ihn mit sich. Sie schafften es bis in die Eingangshalle, wo Akira zuvor gewesen waren. Um diese Zeit begegneten sie niemanden, aber die Wachen standen nach wie vor da.
"Gut durchgeplant, Mandalorianer", murmelte Akira.
"Überlasse das mir."
Ezra ging hinaus, Akira folgte ihm. Sofort wurden die Wachen auf sie aufmerksam.
"Moment! Was macht ihr hier?"
"Uns die Beine vertreten. Ehrlich mal wollt ihr den ganzen Tag hier stehen in diesen staubigen Höhlen? Frische Luft tut gut."
"Alle bleiben hier, bis zum Morgenrot. Ein Befehl", erwiderte der Andere.
"Das ist schön. Aber ein Abendspaziergang sollte nicht schaden."
Ezra sah beide durch die Helme an.
"Wir sind nie hier gewesen."
Er fühlte wie Akira sich verspannte. Wenn das jetzt schief ging, dann war alles aus.
"Ihr seid nie hier gewesen", gaben sie zurück. Ezra lächelte.
"Sehr schön. Komm schon, Kadett. Wir sollten uns den Abend nicht entgehen lassen."
Sie beschleunigten ihre Schritte und rannten aus der Höhle. Draußen angekommen atmeten sie nicht auf. Ezra nahm Akira am Handgelenk und zog ihn hinter sich her, wo sein Speeder noch stand.
"Steig auf."
Das tat er, doch irgendwas an Ezras Blick gefiel ihm nicht.
"Was ist los?"
Er schüttelte den Kopf, stieg selbst auf und schaltete ihn an.
"Ich bringe dich zu meinem Schiff. Ist nicht sonderlich weit."
Auf dem Weg dorthin erklärte Ezra in der Kurzfassung weshalb er dort dagewesen war und was es mit seiner Maskerade auf sich hatte. Als sie beim Schiff ankamen, stoppte er den Speeder und sah zu Akira.
"Fliege zum Palast dort bist du am Sichersten. Richte ihnen bitte aus, dass ich okay bin und Zugang zu seinen Leuten gefunden habe."
Akira verstand und unnötig zu sagen, dass es ihm alles andere als gefiel.
"Das ist Schwachsinn. Wenn sie peilen, das du mir rausgeholfen hast, bist du tot", erwiderte der Mandalorianer.
"Aki, ich kann nicht weg. Ich bin gerade drin und muss herausfinden, was Kelden vor hat. Erst dann kann ich wieder nach Hause. Meine Tarnung ist ganz sicher nicht aufgeflogen", erwiderte Ezra und fuhr sich über sein kurz geschnittenes Haar.
"Das wir wissen was er vor hat ist wichtiger."
"Und dein Leben? Mal im Ernst, wenn ich Heim gehe,werden die mich ausquetschen und dann ist der Plan, so oder so zu Nichte!"
Er seufzte.
"Du kommst mit. Sonst gehe ich wieder zurück. Zu verlieren hab ich auch nur mein Leben, also."
"Nein, du bleibst hier. Akira, ich diskutiere das jetzt nicht mit dir aus. Ich bin zwar sehr erleichtert, dass ich dich retten konnte, aber meine Mission war es eigentlich Keldens Bande zu infiltrieren und ich bin jetzt drin. Mir wird schon nichts passieren. Sage ihnen halt, dass ich bald zurückkomme."
Ezra öffnete die Rampe.
"Nein. Ich werde nicht ohne dich gehen. Das.."
Er runzelte die Stirn und zog Ezra ins Schiff, ehe an der Stelle wo der Jedi stand, ein Schuss vorbei flog. Ezra stöhnte.
"Das war es dann."
Er rannte ins kleine Cockpit und machte sich daran sofort zu starten. Akira schloss die Rampe.
"So viel zum Thema Undercover."
"So viel zum Thema du bleibst da", gab dieser zurück und folgte ihm.
"Woher hätte ich das wissen sollen?"
Ezra drehte eine Schraube und flog in den Himmel.
"Ich mache nie wieder etwas Undercover."
"Und trotzdem hast du es."
Er setzte sich und fasste an seinen Arm, bevor er sich die Monde betrachtete. Ezra warf einen Blick auf das Radar und stellte zufrieden fest, dass sie in Sicherheit waren. Seufzend gab er die Koordinaten für die Hauptstadt ein und schaltete auf Autopilot.
"So...das war es dann. Erwischt."
"Danke, fürs rausholen. Das..das war zwar ungeplant, aber..na ja."
Akira seufzte.
"Kal tötet mich."
"Dafür musst du dich nicht bedanken, bin nur froh, dass du heil da rausgekommen bist."
Ezra lehnte sich zurück.
"Bist du verletzt? Haben sie dir sonst was getan?"
"Außer das sie mich aus meinem Zimmer rausgefischt haben? Mein Stolz ist definitiv verletzt", scherzte er.
"Nein, ich bin okay. Nur ein paar Flecken und Kratzer. Du solltest dir einen der Typen ansehen."
"Da bin ich von überzeugt."
Ezra seufzte.
"Ich fasse es nicht, dass meine Tarnung so schnell aufgeflogen ist. Ich habe mir fast umsonst diesen Haarschnitt verpasst."
"Warst du blind oder so? Es sieht schrecklich aus", gab er zurück. Ezra hob eine Braue.
"Danke, freut mich auch. Komm so schlecht sieht es jetzt nicht aus."
Er sah seinen Blick.
"Man erkennt mich null damit oder?"
"Was denkst du, warum ich dich geschlagen hab. Sind das Kontaktlinsen?", fragte er und zog die Braue zusammen.
"...ja? Ich habe darauf abgestellt, dass Kelden und seine Anhänger mich nicht erkennen können. Das sollte nicht für dich oder die Anderen gelten.."
Ezra fuhr sich übers Haar.
"Na toll. Wenn du mich nicht erkannt hast werden sie das auch nicht. Wobei.."
Er verzog leicht das Gesicht.
"Das wird ohnehin lustig..."
"Mache mal die Kontaktlinsen raus, wenn jemand dich schlägt, hast du ein Problem."
"Da könntest du Recht haben."
Der Jedi erhob sich und streckte sich.
"Aber zuerst gehe ich etwas meditieren. Es dauert ohnehin ein, zwei Stunden bis wir ankommen. Wenn etwas ist, dann sage mir einfach Bescheid. An meiner Maskerade kann ich jetzt eh nichts ändern."
"Außer die Kontaktlinsen."
Akira lächelte.
"Danke. Ich hätte nicht gedacht das mich jemand rettet."
Ezra verharrte und lächelte ihm zu.
"Auch wenn es auswegslos sein mag gib niemals die Hoffnung auf Rettung auf, Aki. Das habe ich in deinem Alter gelernt."
Damit zog sich der Jedi zurück. Er sah ihm nach und dann hinaus.
"Du scheinst viel gelernt zu haben."
Nur nicht wie man sich ordentliche die Haare abschnitt. Aber das würde er vermutlich bald selbst zu hören bekommen, wenn Sabine ihn so sah.
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Ezra zog sich im hinteren Teil des Schiffs in einem kleinen Raum zurück, der ihn ein paar Tage lang als Schlafplatz gedient hatte. Seufzend fuhr er sich übers Haar und begann dann sich auf den Boden zu knien und die Augen zu schließen. Abgesehen von Akira war sein selbstauferlegter Auftrag eine totale Verschwendung gewesen. Er war drin gewesen und hätte alles herausfinden könnte, tja das hatte sich nun erledigt. Er versuchte sich zu beruhigen, seinen inneren Fokus wiederzufinden. Ezra hatte bei Akiras Befreiung den Wolf an einer der Felsen gesehen und wusste, dass Depa etwas damit zu tun haben musste. Doch er tat seine Schilde nicht hinunter, sondern konzentrierte sich allein auf die Macht um ihn herum. Doch er blieb nicht lange allein, als er die Augen öffnete und...sich in einer Art Vision von Lothal befand. Ezra blinzelte und sah in gelbe Augen, vertraute gelben Augen, die zu einem bekannten Tier gehörten.
Der Wolf stupste ihn an und schmiegte sich an seine Brust. Daraufhin schleckte er ihn einige Male ab. Ezra konnte nicht anders und lachte laut auf.
"Kyber! Hey, nicht so wild."
Er strich dem Wolf sanft über die Schnauze.
"Ich habe dich auch vermisst, mein Großer. Wie komme ich zu der Ehre?"
Er sah sich leicht um.
Du bist weggegangen. Ich spürte deine Unruhe, die deiner Familie.
Ezra blinzelte.
"Das...das ist eine lange Geschichte. Ich musste von zu Hause abhauen, um sie zu schützen. Aber das weißt du bestimmt wie ich dich kenne."
Er rieb sich den Nacken.
"Sind sie sehr sauer?"
Eher besorgt.
Er kehrte sich zur Steppe und platzierte sich ins Gras. Ezra folgte ihm und setzte sich neben ihn. Er streichelte den Wolf und sah zu ihm auf.
"Du wirst so nachdenklich, mein Freund."
Bin ich das?
Er murrte leise.
Ich hatte einem Jungen eine Botschaft mitgegeben.
"Einem Jungen?"
Ezra hob eine Braue.
"Wem? Und wieso murrst du?"
Nun, ich denke du weißt, das ich weiß, das ich alles mitbekomme. Ezra, du hast zum Anfang doch auch an Rache gedacht.
Seine Augen weiteten sich einen Moment, dann wich der Jedi seinem Blick aus.
"Ich habe mich im Griff."
Und doch dachtest du daran. Deine Wut habe ich zu gut gespürt. Du weißt, das er dir und deiner Gefährtin, genau wie Dume nichts anhaben kann.
"Kelden ist gefährlich, Kyber. Mehr als das. Ich will es beenden, bevor es beginnt. Er hätte Sabine fast getötet, genau wie meine Eltern und Depa. Ich will sie doch einfach nur schützen und selbst wenn ich dafür nicht wie ein Jedi handeln muss. Er wäre längst tot, wenn ich damals nicht so schwach gewesen wäre."
Also liegt inzwischen Stärke beim Töten?
"Nein, nein natürlich nicht. Ich will nicht töten, Kyber. Aber bei Kelden.."
Ezra ballte seine Hände zu Fäuste.
"Er hat es verdient. Ich will doch nur meine Familie beschützen und das um jeden Preis."
Ich weiß, aber der Preis, ist manchmal zu hoch.
Er stupste ihn an.
"Ich passe auf mich auf. Ich habe meine Wut unter Kontrolle."
Ezra erinnerte sich an seinen und Sabines Streit.
"...meistens jedenfalls."
Genau das. Weißt du, es ist wichtig wie wir kämpfen, genau wie für was. Hass bringt uns nicht weiter, für das haben wir nicht gekämpft.
Ezra schluckte und errötete etwas.
"Ich weiß...Aber Kelden..."
Er seufzte und zog seine Knie an sich.
"Kelden wird mich nicht zum Fallen bringen. Das wird..."
Er atmete zittrig aus.
"Das wird nicht passieren."
Und doch sind deine Gefühle durcheinander. Du solltest deine Familie einbeziehen.
"Was? Auf keinen Fall. Wenn sie wissen, dass Kelden wieder da ist werden sie schon genug Sorgen haben. Ich kriege das hin, ich habe mich im Griff."
Plötzlich fand sich der Jedi rücklings auf der Erde wieder und der Wolf hatte eine Pfote auf seinen Brustkorb gelegt. Kybers mächtiger Kopf verharrte über Ezras.
Du wirst zurück gehen. Sie brauchen dich und du brauchst Hilfe. Wenn schon dieser Kelden auf den Jungen los geht, was passiert, wenn du mal nicht da bist und er auf dein Kind losgeht?
Bei dem Gedanken an Caleb und an seine ungeborene Tochter wurde es Ezra schwer im Magen. Er drehte den Kopf zu Seite, um seinen Freund nicht ansehen zu müssen.
"Du verstehst nicht. Ich kann niemanden damit konfrontieren. Sie würden mich...Das Thema hat sich mit ihnen ein für alle mal beendet, Kyber. Das weißt du. Ich bin nicht gefährdet."
Er schnaubte ihn an.
Du weißt, das das nicht stimmt. Vielleicht hast du es besiegt, aber Hass führt zu Leid.
"Und wie soll ich deiner Meinung nach es ansprechen? Das ich aufeinmal gefährdet bin, weil Kelden wieder aufgetaucht ist? Was werden sie von mir denken? Ich bin ein Jedi - Meister, Kyber. Ich lasse mich davon nicht beeinflussen. Und jetzt gehe von mir runter."
Er fuhr warnend seine Krallen aus.
LIegen bleiben. Natürlich nicht. Aber ein Anfang wäre es, die Sache aufzuklären.
"Wie aufklären?"
Beide sahen sich einen Moment an.
"Nein. Ich werde ihnen nicht absichtlich Sorgen bereiten. Schon gar nicht nach der ganzen Sache."
Dein Padawan und dein Meister machen sich schon Sorgen. Sehr große.
Ezra seufzte.
"Natürlich machen sie sich das."
Er sah zu dem Tier.
"....du glaubst wirklich das ich gefährdet bin, wenn ich meinen Hass nicht im Griff habe?"
Kyber nickte leicht.
Das hab ich dem Jungen gesagt. Ein machtsensitiver Teenager.
"Ein..."
Ezra blinzelte.
"Du hast einem Fremden eine Nachricht für mich mitgegeben?"
Er hatte anscheinend Zuneigung zu deinem Padawan.
Ezras Miene wandelte sich von verwirrt zu vorahnend.
"Zuko", knurrte er leise und bemerkte Kybers Blick.
"Er ist....sehr begeistert von Depa."
Begeistert scheint ein gut umschreibendes Wort dafür zu sein.
Er setzte sich hin und ließ Ezra los.
Kein Wunder das du es nicht bekommen hast, du warst nicht da.
"Nein, ich war...Undercover unterwegs."
Ezra setzte sich auf.
"Du weißt nicht, was er tun wird oder?"
Nein, ich nicht. Aber dein Padawan könnte es herausfinden.
Er ging um ihn herum.
"Mein Padawan? Ich will nicht, dass Depa da in etwas reingerät."
Er seufzte.
"Es ist alles meine Schuld, Kyber. Wir haben damals bei den Lawinen gekämpft und...ich habe ihn für tot erklärt. Ich hätte es besser wissen sollen, ich hätte es prüfen sollen und..."
Du kannst nichts dafür. Sei nicht zu streng. Niemand hätte das erwartet.
"Aber ich hätte damit rechnen müssen, Kyber!"
Ezra schluckte.
"Es ist meine Schuld, dass meine Familie nun gefährdet ist, dass Mandalore in Gefahr ist...hätte ich ihn doch nur...dieser Mistkerl wird für alles bezahlen!"
Doch was zahlst du, wenn er gezahlt hat? Würde? Familie?
"Nein!"
Ezra stand auf und seine Fäuste zitterten.
"Ich werde nichts verlieren, aber er."
Du hast dich super im Griff.
Ezra schnaubte und blinzelte. Ganz so, als würde er wieder zu sich kommen.
"Ich..."
Er sah auf seine Hände und entspannte sofort seine Fäuste.
"Nein...nein... das bin ich nicht."
Sei doch ehrlich zu dir, du bist überfordert.
"Ja!"
Ezra drehte sich zu ihm.
"Ja! Das bin ich! Kelden ist wieder da, meine Familie ist in der größten Gefahr seit dem Imperium und Mandalore könnte vor seinem Untergang stehen! Und ich bin an allem Schuld!"
Du bist nicht schuld. Du hast doch Familie, die dir helfen kann damit.
"Sie werden denken, dass ich wieder zurückfalle, dass ich mich nicht im Griff habe. Ich will ihnen nicht wieder Sorgen und Ängste bereiten! Das habe ich mein Leben lang schon genug und mit Sinya.."
Er schnaubte bei dem Namen.
"...du weißt es doch selbst. Ich kann es ihnen nicht sagen. Du weißt was vor ein paar Wochen war."
Und doch hast du es überwunden.
Er sah ihn an.
Du musst verstehen, das Alleingänge noch immer nicht funktionieren.
"Aber ich habe keine andere Wahl! Ich kann sie nicht damit belasten! Du..."
Er sah zur Seite.
"Du weißt nicht wie schlimm das für alle war. Wie schlimm es für meine Eltern war.. Ich kann sie nicht nocheinmal damit konfrontieren."
Aber du musst. Sie werden weder böse, noch etwas anderes sein. Sie wollen helfen.
Ezra seufzte.
"Ich weiß. Aber ich wünschte sie würden es nicht müssen. Ich habe einfach versagt."
Er merkte wie sich etwas sehr flauschiges um ihn legte.
Du hast das nicht. Du hast dein Bestes gegeben. Und das ist es wert. Alles ist es wert, man muss nur manchmal ein bisschen versuchen.
Ezra schnaubte leise.
"Tue es oder tue es nicht, es gibt kein Versuchen."
Er hob eine Augenbraue.
"Kyber, was machst du da?"
Wonach siehts denn aus?
"Ich glaube du versuchst mich gerade aufzumuntern, indem wir kuscheln?"
Ezra seufzte.
"Was soll ich nur tun?"
Geh zu ihnen und kläre das.
Er kuschelte sich an den Jedi und schleckte ihn ab. Ezra musste kichern.
"Hör auf, das kitzelt. Kyber!"
Der Wolf platzierte seinen Kopf auf seiner Brust.
Verstanden?
Ezra seufzte und vergrub seinen Kopf an seinem.
"Was ist wenn sie es nicht verstehen?", flüsterte er leise.
Ezra, du redest Stuss. Es ist deine Familie, die Personen die dich am besten verstehen können. Und du hast Heimweh. Komm.
Er stupste ihn an und blickte abwartend in seine Augen. Ezra vergrub sich in seinem Fell und umarmte seinen Freund.
"Ich wünschte wir würden uns öfter sehen.."
Ich bin ja immer bei dir. Du kannst uns ja mal besuchen kommen, wenn alles geklärt ist. Die Kleinen würden sich freuen.
Er schmiegte sich an ihn.
"Ich verspreche dir, dass wir euch bald besuchen kommen werden."
Sie verharrten einen Moment so, dann lösten sie sich wieder voneinander.
"Danke."
Gerngeschehen. Wenn deine Gefährtin dir nicht den Kopf wäscht muss ich es wohl.
Er kehrte sich leicht.
Also geh nach Hause.
"Das werde ich. Bis bald, mein flauschiger Freund."
Ezra strich ihm nocheinmal über die Schnauze und schloss dann die Augen. Langsam verblasste Lothal um ihn herum, aber er fühlte nach wie vor Kybers Präsenz in der Macht. Als er wieder dabei war zu sich zu kommen, hörte er Akira.
"Ezra! Wir sind da!"
Der Jedi fasste an seinen Kopf und erhob sich.
"Du bist echt dickköpfig", murmelte er leise und ging langsam wieder ins kleine Cockpit. Er nahm den Helm und zog sich den über.
"Lass mich raten. Verstärkte Sicherheitsmaßnahmen überall?"
"Aber sowas von."
Er gab die Sicherheitscodes ein.
"Hier ist Akira Skirata. Bitte um Landeerlaubnis."
"Jetzt muss ich schon sehen, dass ich in mein eigenes Zuhause komme", murmelte Ezra und lehnte sich gegen den Türrahmen. Während Akira die Erlaubnis erhielt und sich kurz mit einem der Wachen unterhielt drifteten die Gedanken des Jedi nachdenklich ab, als er einen Blick auf den Palast warf. Was würde ihn dort erwarten? Er sehnte sich danach seine Familie zu sehen, er tat es so sehr. Aber da war auch die Zurückhaltung in ihm und Kybers Worte. Gott, was war er wieder in ein Schlamassel geraten. Und das hatte er auch mal wieder verzapft. Aber er musste es tun. Sie alle brauchten ihn, er brauchte sie. Ohne einander ging es nicht mehr. Das Schiff landete und Akira streckte sich.
"Komm, ich denke sie freuen sich."
Ohne einander war es nie gegangen. Das wusste er selbst.
"Du wirst vermutlich die Vorhut übernehmen müssen. Ich glaube kaum, dass man mich so erkennen und so reinlassen wird, es sei denn du "bürgst" für mich."
Sie verließen beide das Schiff und wie erwartet wurde Akira sofort durchgelassen, nur Ezra wurde mit wachsamen Blick betrachtet.
Das nächste Mal nehme ich einfach ne Perücke.
Akira ging mit Ezra die Treppe hoch und machte die Tür auf.
"Majestät."
Er zwinkerte ihm zu. Ezra verdrehte die Augen.
"Du findet das amüsant, nicht wahr?"
Er folgte ihm und spürte die wachsamen Blicke im Nacken.
"Ich sage dir in meinem eigenen Haus.."
"Natürlich finde ich das amüsant."
Er öffnete die Tür zum Thronsaal, wo Sabine sich auf einem der Sitze nieder gelassen hatte um zu arbeiten.
Sie blickte auf und lächelte.
"Akira, du bist es wirklich."
Ezras Herz klopfte sofort schneller, als er seine Frau sah. Er bemerkte sofort die dunklen Schatten unter ihren Augen und ihr Blick, der von Unruhe und Traurigkeit gezeichnet war. Er wollte etwas sagen, aber konnte es nicht. Das Letzte Mal hatten sie gestritten...war sie noch immer so wütend auf ihn? Er stellte sich ein Stück hinter Akira, aber entgegnete kein Wort.
Sie legte eine Hand an Akiras Schulter.
"Dein Onkel macht sich schreckliche Sorgen. Wie gehts dir?"
Sie musterte ihn.
"Bist du verletzt?"
"Nein, nein. Ich bin gesund."
Er lächelte.
"Ich freue mich Kal und Illipi zu sehen."
"Sie werden bald ankommen. Anakin und Padme sind ebenfalls sehr besorgt. Hat dir Kelden etwas getan?"
Er schüttelte den Kopf.
"Er war nicht mal da."
Sabine seufzte und strich über seinen Kopf.
"Wenigstens geht es dir gut. Das ist genauso wichtig."
Und hier bin ich. Der unwichtige, maskierte Ehemann, den sie vor ein paar Tagen noch zusammen gestaucht hat und vom Gehen abhalten wollte. Wow, wie schnell man zur Seite geschafft wird, dachte Ezra sarkastisch und bemerkte wie amüsiert Akira von diesem Umstand war. Ezra seufzte. Es hatte ja doch keinen Sinn, also musste er durch. Er nahm seinen Helm ab und sah zu Sabine.
"Können wir reden?"
Womit er allerdings nicht rechnete war, dass selbst seine Frau ihn so nicht mehr erkannte.
Sie erhob eine Braue.
"Akira..?"
Er schmunzelte.
"Der hier, hat mich rausgeholt. Du kennst ihn. Ich darf behaupten sehr gut."
Die Mandalorianerin sah ihn bittend an.
"Ich bin weder in der Stimmung für Späßchen, oder sonst etwas."
Sie verschränkte die Arme vor der Brust. Ezra schnaubte.
"Wow danke. Fast 15 Jahre Ehe und ich werde als Späßchen degradiert. Freut mich auch dich zu sehen, Sabine."
Sie blinzelte und taumelte verwirrt und geschockt zurück. Das war doch ein schlechter Witz. Sabine musterte ihn.
"Ezra?"
"Ich gehe dann mal."
Akira kicherte und wurde festgehalten.
"Nein, du stehst unter Schutz, Akira."
Zwei Wachen kamen herein.
"Bitte bringt ihn hoch in die Zimmer, damit er sich umziehen kann."
"Euer Hoheit."
"Bis später, Aki."
Ezra lächelte ihm halbherzig zu, dann sank sein Herz, als Sabine die übrigen Wachen abtreten ließ. Oh das bedeutete entweder etwas sehr Gutes oder etwas sehr Schlechtes.
"Lass es mich erklären.."
Sie schlug ihm in den Arm.
"Eine Nachricht wäre ja so schwer zu verschicken gewesen, oder?! Fünf Tage! Kein Lebenszeichen und dann holst du Akira aus Keldens Bande raus?! Sag mal bist du eigentlich komplett bescheuert!"
Ihr Herz klopfte. Vor Wut? Vor Angst? Freude? Irgendwas, aber die Hormone haben definitiv mit zu tun.
"Ich freue mich auf deine Erklärung. Was hast du denn auch gemacht?"
Sabine strich über seine Wange und entfernte somit das Make-Up.
"...mir die Haare abgeschnitten und mir Kontaktlinsen zugelegt?", kam es zögerlich zurück.
"Die kriege ich im Übrigen nicht mehr so einfach raus."
Ezra seufzte.
"Ich war Undercover, Sabine. Jegliche Nachricht hätte mich auffliegen lassen können. Ich habe einen Informanten getroffen, aber der ließ ein paar Tage auf sich warten. Das mit Akira...das war eher Zufall. Ich habe davor sein Versteck gefunden, aber das war es vermutlich mal. Sie ziehen immer weiter und bleiben nie lange an einem Ort. Ich habe einiges in Erfahrung bringen können, aber Akiras Rettung hat das Ganze irgendwie....beendet?"
"Zum Glück", erwiderte sie und musterte seine Augen.
"Komm."
Sie zog ihm zu dem Thron und stieß ihn hinein.
"Ich kriege mit dir noch echt einen Infarkt. Und nein, es zieht keine Ausrede. Ich hab mir sorgen gemacht. Halte still", warnte sie.
"Ich weiß. Und es tut mir auch Leid, aber ich habe dir meine Gründe gesagt und..." Ezra seufzte. "Ich war drin, Sabine. Ich war in seiner Bande drin. Wenn Akira nicht gewesen wäre, dann hätte ich es herausfinden können. Und meine Tarnung wäre nicht aufgeflogen", murmelte er leise in der Hoffnung, dass sie das nicht hörte. Aber sie hatte das gehört.
"Du wärst nicht heim gekommen. Danke, das beruhigt mich ungemein."
Dabei verkrampfte sich ihr Bauch und sie entfernte eine Linse.
"Vollidiot."
"Meine Tarnung ist nur aufgeflogen, als ich Akira da rausgeholt habe. Sonst war alles perfekt." Er sah ihren Gesichtsausdruck. "Du bist sehr sauer", stellte er nüchtern fest.
"Nein, wie kommst du darauf?!"
Sie entfernte die andere Linse und packte sie in eine Schachtel.
"Haust einfach ab. Meldest dich nicht. Alles geht drunter und drüber."
"Ich habe dir vorher gesagt, dass ich für ne Zeit verschwinde", wandte er ein und zuckte bei ihrem Blick zusammen.
"Ich musste es tun, Liebling. Es ging um eure Sicherheit, um die unserer Familie. Dieser Albtraum durfte sich..."
Er atmete tief aus.
"..nicht nochmal wiederholen. Er ist mehr denn je auf Rache aus und wird sich einen nach dem Anderen vornehmen. Ich..ich wäre der gewesen, der Akira töten sollte."
"Und doch hast du ihn dann rausgeholt. Ezra, peilst du nicht, dass Alleingänge hier nicht laufen? Ich renne doch auch nicht blindlings los um ihn umzubringen, immerhin war es ja auch ursprünglich mein Problem."
Sie verdrehte die Augen und fasste an ihre Stirn.
"Ich sollte dich schlagen. Nochmal. Allein nur wegen deinen blödsinnigen Aktionen."
"Es hätte alles funktioniert. Sie hätten nie etwas gemerkt. Ich hätte rausfinden können, was er plant, ich hätte alles wieder gutmachen können, ich hätte das..."
Er schloss die Augen und legte seine Hände an seine Schläfen, um sich zu besinnen. Der Schock und die gleichzeitige Erkenntnis versetzte ihn fast in einen Zustand der Panik.
Kyber hat Recht. Ich habe mich nicht im Griff. Nicht bei ihm.
"Ezra, Kelden kennt uns. Du kannst nicht deine Aktionen mit solchen Erläuterungen decken."
Sabine betrachtete ihn.
"Depa hat versucht dich zu erreichen. Mehrmals."
"Ich weiß. Aber ich habe sie und Dad immer ausgeblendet. Ich musste es tun, sonst wäre ich noch verrückt geworden."
Er atmete etwas zittrig ein.
"Unser Streit tut mir Leid. Ich hätte niemals so mit dir reden dürfen."
"Ich weiß, das dir der Gedanke nicht gefällt, das er lebt. Aber du kannst dich doch nicht einfach mit Gefühlen vollpumpen und das zulassen."
Sie sah aus dem Fenster.
"Verrückt. Wir hatten so lange Ruhe. Scheint wie, als würde man uns mal wieder schaden wollen."
"Sein Endziel sind wir beide. Das konnte ich in Erfahrung bringen."
Er seufzte.
"Sabine, es tut mir Leid. Das ist alles meine Schuld. Du weißt das."
"Warum? Ezra, eine Lawine überlebt man grundsätzlich ohne Hilfe nicht. Das ist doch klar! Es ist nicht deine Schuld. Ich hätte genauso oft Kelden schon töten können."
Sie seufzte und legte eine Hand an seine Schulter.
"Ich hatte das auch nicht erwartet."
"Ich hätte spüren müssen, dass er nicht tot ist. Ich hätte fühlen müssen, dass da etwas nicht stimmt. Ich habe ihn für tot erklärt ohne auch nur einen Leichnam zu finden und wohin hat uns das gebracht? Ich hätte ihn damals töten sollen. Dann wäre das alles nicht passiert und wir hätten unseren Frieden! Nun sind wir in Gefahr, vor unsere Kinder und nebenbei ganz Mandalore!"
Er ballte erneut die Fäuste und fühlte die Wut in sich.
"Ezra, beruhige dich. Wir alle haben die Lawine gesehen. Sie war schrecklich groß."
Sie seufzte und umarmte ihn.
"Bitte beruhige dich. Für uns."
Ein kleines Flackern in der Macht ließ Ezras Augen kurz groß werden. Seine Hände entspannten sich wieder und seine Signatur wurde von einer Kleineren berührt. Er schnappte nach Luft und schluckte.
"Love...ich spüre sie. Sie...beruhigt mich gerade. Unser Baby verbindet gerade ihre Signatur mit meiner."
Sabine fasste an ihren Bauch.
"Ich..ich war noch nicht beim Arzt."
Sie sah seinen Blick.
"Ich wollte sie nicht ohne dich ansehen. Das ist unser Moment, nicht nur meiner, Ezra."
Er schluckte und ein warmes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.
"Mein Liebling.."
Ezra legte eine Hand an ihre Wange.
"Ich habe dich, ich habe euch so sehr vermisst. Ich bin wieder zurück und habe sogar deine Kette dabei."
Die Wut verschwand nun komplett aus seinen Augen, die wieder diese Wärme und diese Liebe in sich hatten, die Sabine so sehr liebte.
"Ich hätte es dir auch sehr übel genommen, wenn ich sie und meinen Ring nicht zurückbekommen hätte."
Sie lächelte.
"Ich hab dich vermisst."
"Ich dich mehr."
Er zog sie auf seinen Schoß und legte sanft seine Lippen auf ihre. Wie gut das tat seine Frau wieder im Arm zu halten und sie bei sich zu spüren war unbeschreiblich. Sabine vertiefte etwas den Kuss und lehnte sich glücklich hinein. Für einen Moment war sie einfach so froh ihn wieder zu haben. Das er gesund war, das er an ihrer Seite war. Plötzlich ging die Tür auf und Caleb kam herein, der auf ein Datapad blickte.
"Mum, ich denke , dass wir das Konzept noch etwas verbessern können. Außerdem habe ich mir mal die Pläne angesehen und ich denke.."
Er verstummte, als er aufblickte und sah wie seine Mutter mit einem wildfremdem Mann rumknutschte.
"MUM!"
Sie sah auf und sah zu Caleb.
"Hey, Süßer."
Sabine sah seinen Blick.
"Was?"
"Das...DAS GLAUBE ICH NICHT!"
Caleb ließ das Datapad fallen.
"Du..du küsst einfach und Dad ist..."
"..direkt hier?"
Ezra blickte zu seinem Sohn.
"Hey, Großer. Ähm....Überraschung?"
Die Mandalorianerin musterte ihn und ihre Augen weiteten sich.
"Moment, das verstehst du komplett falsch. Denkst du ich betrüge deinen Vater? Das ist Ezra."
Sie fasste an ihren Kopf und ging zu ihm.
"Ich hab ihn auch nicht erkannt. Ich schwöre dir, ich würde niemals deinen Vater betrügen."
Caleb blinzelte und sah mit offenem Mund auf den fremden Mann, der sein Vater sein sollte.
"Aber er hat nicht die geringste Ähnlichkeit mit Dad! Er würde sich niemals die Haare so schneiden."
Ezra stöhnte.
"Ehrlich hätte ich das gewusst, dann hätte ich das deiner Mutter überlassen. Sieht es so schrecklich aus?"
Sabine schmunzelte und führte ihren Sohn zu Ezra.
"Schau in seine Augen", raunte sie ihm zu. Caleb sah erst verwirrt zu ihr, dann zu dem "Fremden". Er ging einen Schritt vor und betrachtete sein Gesicht. Er sah die Narben, die Gesichtsform...und dann die strahlend blauen Augen, die ebenfalls die seine waren. Caleb schluckte und fiel seinem Vater um den Hals.
"DAD!"
Ezra lächelte und drückte seinen Sohn an sich.
"Hey, Cal. Oh ich habe dich so vermisst."
"Du bist wieder da! Du bist unverletzt!"
"Es ist alles gut."
Sabine betrachtete beide lächelnd und strich über ihren Bauch.
"So, dann sind wir wieder zusammen, was Süße?"
Ezra und Caleb spürten wieder dieses Flackern. Ezra grinste breit, während Caleb ungläubig auf den Bauch seiner Mutter sah.
"Ich spüre sie..Ich spüre sie!"
Sein Vater gab ihm einen Kuss aufs Haar und drückte ihn.
"Ich auch. Wir sind alle wieder zusammen."
Sein Sohn sah auf.
"Hat Mum keinen Herzinfarkt bei deinen Haaren bekommen?"
Sie kicherte.
"Na ja."
Sie fuhr über Ezras Haar.
"Ich hasse deine Haare."
Caleb prustete los, während Ezra die Augen verdrehte und seine Frau am Kinn nahm.
"Irgendwie hatte ich mir so etwas gedacht, als ich deinen Blick gesehen habe. Nimmst du mich trotzdem noch?"
Sie schmunzelte.
"Ich überlege mal.."
Sabine tat ihre Hand an seine Wange.
"Vielleicht."
"Oh, verstehe. Da kommt man nach Hause und hat einen zukünftigen Klanführer gerettet und alles was man bekommt ist ein "vielleicht"."
Caleb schmiegte sich an ihn.
"Wir haben uns solche Sorgen gemacht, Dad. Wir dachten schon du hättest uns und vor allem Mum im Stich gelassen."
Sabine strich über Calebs Kopf.
"Ich hab gelernt, das dein Vater mich niemals im Stich lassen würde."
Sie kicherte.
"Okay, eventuell will ich dich doch noch. Nicht das du auf dumme Gedanken kommst."
Ezra blinzelte und verdrehte die Augen.
"Ich liebe dich auch, mein Schatz."
Sie küssten sich erneut, wobei Caleb die Augen verdrehte und erneut ein Flackern spürte. Er blinzelte und legte eine Hand auf den Bauch seiner Mutter.
"Sie wird bestimmt sehr stark", flüsterte er und strahlte sie an. Sabine lächelte und legte ihre Hand an Calebs.
"Das ist schön. Ich freue mich, wenn sie so stark ist, wie ihr zwei."
"Das wird sie! Vielleicht werde ich ja mal ihr Meister!"
Ezra lächelte und strich seinem Sohn über den Kopf.
"Wir werden sehen. Erstmal freue ich mich sehr wieder bei euch zu sein."
"Und wir uns erst! Wir haben uns solche Sorgen gemacht. Und als dann Mum endlich den Grund deines Verschwindens verriet.."
Die Mandalorianerin fasste sich sofort an die Stirn.
"Danke, Cal."
Ezra seufzte und schüttelte den Kopf.
"Es ist sowieso jetzt egal. Ich dachte mir bereits, dass es raus ist, als ich Depas Wolf gesehen habe. Wie haben sie es aufgenommen?"
"Na ja..sie habe sich sehr große Sorgen gemacht, das tun sie immer noch."
Sabine ließ erstmal die Vorwürfe von Kanan und Hera außen vor und auch Briannas kleiner Ausraster.
"Das habe ich befürchtet oder mehr gespürt."
Oder mehr gesagt bekommen...
Caleb hob eine Augenbraue.
"Oma und Opa waren ziemlich sauer auf Mum, Dad."
"Caleb", warnte Sabine und seufzte.
"Das hättest du echt nicht sagen müssen."
"Und wieso?", hakte Ezra nach. Caleb zuckte die Schulter.
"Weil Mum dich gehen gelassen hat. Ich habe sie noch nie so wütend erlebt und..so besorgt."
Sein Vater seufzte.
"Das ist nicht sonderlich verwunderlich, Kleiner. Aber deine Mutter hatte nichts damit zu tun, sondern allein ich. Weißt du...ich habe im Moment einfach ein kleines Problem und deswegen habe ich mich auch mit deiner Mutter zuvor gestritten."
"Aber das ist ja jetzt erstmal geklärt."
Sie atmete aus.
"Die Kleinen werden wohl gleich oben sein."
Sie hob das Pad von Caleb auf.
"Mutest du mir wirklich zu, das ich deinen Vater betrüge?", fragte Sabine amüsiert ihren Sohn.
Caleb wurde ganz rot.
"Was? N-nein..natürlich nicht! Aber ich dachte gerade..."
Ezra lächelte amüsiert und drückte seinen Sohn an sich.
"Glaube mir, Kleiner, deine Mutter würde mich niemals betrügen. Genauso wenig wie ich sie. Denn wir lieben uns viel zu sehr dafür und sind nur dem Anderen verfallen."
"Ich würde da auch nie auf die Idee kommen."
Sabine lehnte sich an ihren Mann und die Tür ging auf.
"Euer Hoheit. Die Skirata sind angekommen."
"Dann ist es wohl am Besten, wenn wir daraus ein doppeltes Wiedersehen machen", kommentierte Ezra und strich seinem Sohn über den Kopf. "Akira ist wieder da, ist ne lange Geschichte, Kleiner."
"Was?"
"Ich habe ihn rausgeholt bei meiner Mission."
"Das wäre gut. Geht doch schonmal hoch. Ich werde Kal eben empfangen."
Sie küsste ihre Jungs auf den Kopf und folgte einem Diener.
Caleb nahm Ezras Hand. Dieser ließ sich von seinem aufgeregten Sohn mitziehen.
"Ich hoffe ich habe nicht zu viel angerichtet", murmelte sein Vater.
"Das wirst du gleich sehen, Dad."
Er kicherte und zog ihn um die Ecke und stürmte die Treppe hoch. Ezra folgte und schüttelte den Kopf. Weder Sabine, noch sein eigener Sohn hatten ihn erkannt. Na das würde lustig werden. Er seufzte und fuhr sich übers Haar. Es würde dauern bis es nachgewachsen war. Toll.
Caleb hielt vor der Tür inne und öffnete sie einen Spalt. Wenn er sich recht erinnerte wollte seine Freundin mit Depa meditieren, was die beiden auch taten. Beide saßen am Boden und hatten die Augen geschlossen.
Er tat seinen Finger an den Mund.
Hera und Kanan saßen auf der Couch und besahen sich einem Daten-Pad. Ezra atmete tief durch. Er ahnte, dass sie weitmehr außer sich sein würden, als Sabine. Denn ihr hatte er es ja gesagt und sie wussten von Keldens Machenschaften. Ganz im Gegensatz zu Caleb, der damals noch nicht mal geboren war. Er hob eine Braue, als er seinen Sohn schelmisch grinsen sah.
"Was hast du vor?", raunte er ihm leise zu.
"Nichts. Moment."
Er trat leise ein und tippte seine Tante an, sowie er seine Freundin auf die Wange küsste.
Beide blinzelten und sahen auf.
"Caleb, was soll das?", fragte die Twi'lek etwas verärgert.
"Ich hab Besuch", gab er grinsend zurück und half Brianna auf.
"Und?" fragte sie.
"Wir waren am Meditieren."
Ehe Ezra es sich versah, nahm Caleb ihn an der Hand und zog ihn hinein. Dieser schluckte und unterdrückte ein Seufzen, als Depa und Brianna ihn mit einer erhobenen Augenbraue ansahen. Nun sahen auch seine Eltern auf, deren Blicke nur auf Caleb gerichtet waren.
"Wolltest du nicht zu deiner Mutter?", fragte sein Vater, während Ezra einfach da stand und kaum fassen konnte, dass niemand ihn so erkannte.
Anscheinend macht die Frisur doch mehr aus, als ich dachte...
"War ich doch", gab er zurück.
"Schatz, ich bezweifle stark, das ich diesen...Gast kenne."
Depa musterte ihn.
"Und ich hab deshalb die Meditation unterbrochen..."
Caleb lachte leise, Ezra musste sich zwingen nicht die Augen zu verdrehen. Er glaubte es nicht. Seine eigenen Eltern sahen ihn noch nicht mal an!
"Ähm ich...wollte ihn euch vorstellen? Er hat Akira zurückgeholt. Er ist hier und laut Mum unverletzt."
Sie wechselten einen Blick und Hera stand auf. Sie ging auf den Fremden zu. Sie musterte ihn einmal, genau wie seine Augen. Sie sahen sich beide an, wobei die Twi'lek begann zu strahlen.
"Achso.."
Kanan tat es seiner Frau nach. Irgendetwas über den jungen Mann...irgendetwas war mit ihm.
"Du hast also Akira befreit?"
Ezra nickte, aber sagte kein Wort. Caleb prustete los.
"Bria, ich kann nicht mehr. Das ist toll."
Sie schüttelte den Kopf.
"Cal?"
Hera lächelte.
"Ezra.."
Dieser lächelte zurück.
"Hey.."
Kanan blinzelte und betrachtete nur seine Augen.
"Du..du bist es wirklich.."
"Schön, dass mich mal jemand erkennt. Sabine wollte mich erst.."
Er kam gar nicht zur Sprache, als er von seinen Eltern in eine enge Umarmung gezogen wurde. Beide hatten Tränen in den Augen vor Erleichterung.
"Du bist zurück. Du bist unversehrt."
"Bis auf seinen Haarschnitt", kommentierte Caleb und musste noch mehr lachen. Depa sah ihren Bruder ungläubig an.
"Das ist ein Scherz."
Brianna blinzelte.
"Caleb, mein Herz. Erschreck mich doch nicht so. Ich dachte du kommst mit Hiobsbotschaften", erwiderte sie und er drückte sie nur an sich.
"Sorry, aber ich konnte nicht anders."
Er küsste sie auf den Kopf und lächelte Depa zu.
"Ich habe es auch erst nicht glauben können. Aber er ist es. Überzeuge dich selbst, Tante."
Diese musterte ihn und biss auf ihre Unterlippe.
"Ezra.."
Hera küsste ihren Jungen auf den Kopf.
"Was machst du nur für Sachen? Wir haben uns schrecklich gesorgt."
"Na ja ich habe..."
"Du hast mal wieder nicht nachgedacht, deinen Dickkopf durchgesetzt und wolltest wieder alles alleine machen. Ach Ezzy.."
Kanan seufzte.
"Werden wir dir das jemals austreiben können?"
"Es tut mir Leid, dass ich nichts gesagt habe, aber...ich sah es als meine Pflicht, meine Verantwortung.. für all das was er.."
Ezra verstummte und wich ihren Blicken aus.
"Ich wollte euch nur schützen."
Sie wechselten einen Blick.
"Oh Liebling. Das wissen wir."
Beide nahmen ihn in den Arm.
"Schön das du daheim bist."
"Wir hatten solch eine Angst um dich, als Sabine es endlich gesagt hat. Allein schon die Erinnerungen, was Kelden mit dir in der Vergangenheit.."
"Ich habe ihn nicht gesehen, aber weiß das es seine Anhänger sind. Ich..."
Ezra seufzte.
"Ich war drin. Ich war in der Gruppe. Dann kam Akira und...na ja ich musste ihn da rausholen und bei unserer Flucht ist meine Tarnung aufgeflogen. Es war also alles umsonst."
"Nichts war umsonst. Du bist daheim", erwiderte Depa und lächelte.
"Und das ist viel wichtiger als Kelden."
"Wir hatten schon die schlimmsten Befürchtungen. Gerade weil wir wissen, dass du kein Profi in Sachen Undercover bist", gab sein Vater zurück und strich ihm über den Kopf.
"Hauptsache du bist daheim und unverletzt. Mit Kelden regeln wir das alle zusammen. Das musst du nicht alleine tun, Ezra."
Caleb nickte.
"Opa hat Recht, Dad. Er hat keine Chance gegen alle von uns und sei er noch so stark. Du und Mum seid schon mehr als einmal mit ihm fertig geworden."
"Das waren andere Umstände, Kleiner. Er ist vor Rache und Hass geradezu zerfressen und....hat vor sich jeden vorzunehmen von damals. Das konnte ich noch herausfinden. Es wird schwieriger.."
Vor allem wenn ich keine Hilfe sein werde, wenn ich mich nicht im Griff habe..
"Wir haben keine Angst", erwiderte Brianna.
"Selbst wenn ich ihn nicht kenne, Mandalore ist ebenso auch mein Volk. Er hat Lydia verletzt. Er hat Familie angegriffen. Das wird er bereuen."
"Zusammen schaffen wir alles", stimmte Depa zu.
"Als Crew, als Team, als Familie", stimmte Kanan zu und küsste Ezra auf die Stirn.
"Wir haben alles zusammen geschafft. Es wird niemals so sein wie damals, Ezra. Diesmal nicht. Niemand von uns wird mehr von ihm verletzt werden, da hat er keine Chance."
Der Jedi seufzte.
"Es ist meine Schuld, dass wir in diesem Schlamassel stecken. Ich hätte es besser wissen sollen. Ich hätte einfach.."
Er schüttelte nur den Kopf.
"Ich..vergisst es."
Depa und Kanan wechselten einen Blick. Beide hatten kurz das Aufflammen von Ezras Zorn verspürt. Hera drückte ihren Sohn.
"Schatz. Niemand hatte erahnt das Kelden überlebt."
"Ich vermute jemand hat nachgeholfen", murmelte Akira und stand im Türrahmen.
"Sonst hätte er es nicht überlebt. Abgesehen davon..wäre er sonst nie auf die Idee gekommen, mich aus meinem Zimmer rauszuholen. Ezra, du hast mich gerettet. Die Zukunft, meines Klans. Und ich bin dir sehr dankbar dafür."
"Dafür musst du mir nicht danken. Das habe ich gerne gemacht. Es war selbstverständlich, dass ich dir da rausgeholfen habe. Auch wenn es besser gewesen wäre, wenn meine Tarnung nicht aufgeflogen wäre.."
"Moment..du wolltest gar nicht zurück, sondern musstest es, weil deine Tarnung...Ezra", stöhnte Kanan und hörte sich nicht gerade begeistert an. Caleb seufzte.
"Dad, das ist nicht dein Ernst."
"Moment, ihr wart gerade so glücklich und erleichtert, können wir die Standpauke nicht überspringen?", erwähnte der Jedi vorsichtig.
"Nein", erwiderten Hera und Depa. Letztere schlug ihn.
"Ich hab versucht mich zu melden und du hast es ignoriert!"
Brianna kicherte und küsste ihren Freund auf die Wange.
"Bist du wieder glücklich?"
"Wenn ich das normale Chaos meiner Familie sehe? Oh ja", gab Caleb zurück und nahm sie in den Arm. Dann sah er zu Akira.
"Wir sind sehr froh, dass du okay bist, Aki."
"Du hast uns beide ignoriert! Ist dir eigentlich klar, was wir uns für Sorgen gemacht haben? Wir sind mit dir aus einem bestimmten Grund verbunden, mein Sohn und du ignorierst uns nicht nochmal! Was hast du dir dabei gedacht?!"
"Ähm...na ja... Ich war doch schon einmal Undercover.."
"Ja, als Kadett! Nicht als Kopfgeldjäger", gab Kanan entnervt zurück.
"Irgendwann bringst du uns noch ins Grab!"
Ezra seufzte.
War klar, dass das kommt. Juchu..
"Schau doch, Kanan. Er sieht genauso aus wie du, als deine Haare runter kamen", gab Hera zurück und zwinkerte Ezra zu.
Akira kratzte sich am Nacken.
"Danke, Caleb. Ich denke ich werde nie.."
Plötzlich stürmten Anakin und Padmé den Raum, die sofort Akira ansahen.
"AKI!"
Sie fielen ihm um den Hals und lachten. Kanan sah zu Hera.
"So? Oh nein, garantiert nicht. Ich habe das definitiv besser hingekriegt und nicht in so ner Katastrophe."
"Was?"
Ezra fasste sich ans Haar.
"Deine Haare waren ein einziges Desaster, als du diese zwei Minuten den Einfall hattest. Ich habe es wenigstens gerade gemacht!"
"Von wegen. Du siehst aus wie ein...Hast du dir die Haare gefärbt?"
"...Überraschung?"
Hera kicherte nur.
"Ich enthalte mich."
Depa lachte.
"Ezra, du siehst echt aus wie Dad. Und ich hab ihn auch nicht erkannt."
Akira schnappte nach Luft.
"Padme, Anakin.."
"Gott, was machst du für Sachen!"
Padme schlug ihm in die Schulter.
"Wir waren krank vor Sorge um dich! Wir dachten schon sie würden dir sonst was antun!"
Anakin drückte seinen Freund fest.
"Mache das nicht nochmal."
Kanan seufzte und sah zu seinem Sohn, der nur verhalten grinste.
"Du machst mir auch alles nach oder kid?"
"Na ja nachmachen eher nicht. Ich perfektioniere es eher."
"Dein Ego hast du nicht abgeschnitten."
"Mum!"
"Kanan, lass meinen Sohn in Ruhe."
Depa lachte nur.
"Ich kann nicht mehr."
Akira lächelte etwas.
"Danke. Ich..ich bin ja jetzt wieder hier?"
Padme schüttelte den Kopf.
"Trotzdem. Bist du verletzt?"
"Wie bist du überhaupt da raus gekommen?", hakte Anakin nach. Kanan schüttelte nur den Kopf und sah zu Hera.
"Jetzt überzeugt, dass er mich klont?"
"Du bist so dramatisch, Baum."
Ezra lächelte und das Lächeln erreichte seine Augen. Er war wieder zurück, er war wieder bei seiner Familie.
"Stauchst du mich auch erst zusammen oder kriege ich noch ne Umarmung?", wandte er sich an Depa. Sie strich sich eine Träne aus einem Auge.
"Ich kann nur lachen, deine Haare."
"Ezra hat mich rausgeholt", erwiderte der Mandalorianer.
"Meine..."
Ezra fasste sich an den Kopf.
"So lustig ist das jetzt auch nicht.."
"Nein...es ist zum Schießen. Es tut mir Leid, Ez, aber du siehst absolut lächerlich aus", gab sein Vater lachend zurück. Caleb kicherte.
"Wie so ein Tooka, der einen Elektroschock erlitten hat."
Anakin und Padmé blinzelten. Moment...
"Das ist echt Ezra?!"
"Sabine sollte zukünftig die Haare machen. Was hast du gemacht?"
Depa lachte und umarmte Ezra fest.
"Egal wie bescheuert du aussiehst, ich bin froh das du wieder da bist."
"Das ist das Erste, was man heute Nettes zu mir sagt", gab Ezra zurück und zog seine kleine Schwester an sich.
"Ich habe dich vermisst, meine Kleine. Es tut mir Leid."
Kanan nahm Hera in seine Arme und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Beiden war die unendliche Erleichterung förmlich anzusehen.
"Er ist wieder hier und sicher. Und bei der Macht wir lassen ihn ab sofort nie wieder aus unseren Augen."
Caleb kicherte.
"Das wird ne Weile dauern bis es nachgewachsen ist, Dad."
"Ich weiß..."
"Ich weiß das es dir leid tut. Kannst du mit Meditation wieder gut machen."
Depa kuschelte sich an ihn.
"Liebling, ich glaube das kriegen wir nicht ganz hin", scherzte Hera.
Brianna schmunzelte.
"Lässt du sie auch etwas schneiden, Schatz?"
Sie spielte mit einer seiner Strähnen. Caleb lachte und küsste sie auf die Wange.
"Keine Sorge ich lass meine dran."
Ezra seufzte lächelnd und küsste Depa auf die Stirn.
"Na gut. Übrigens hübscher Wolf. Du kannst mittlerweile echt gut zeichnen."
Die Tür ging auf und Ahsoka und Rex betraten den Raum. Beide waren für einen Moment von dem Anblick, der sich ihnen bot geplättet.
"Haben wir was...?"
"Mum, Dad, Akira ist wieder da!"
Anakin strahlte sie an. Kanan sah zu ihnen.
"Ach und der seltsam aussehende Kerl mit dem komischen Haaren, der gerade von Depa umarmt wird, ist übrigens unser Sohn."
Rex erhob eine Braue.
"Hah, Okay, lustig Kanan."
Depa kicherte.
"Das ist kein Witz."
Akira schmunzelte und flüsterte Padmè und Anakin etwas zu.
"Nein."
"Doch!"
Ezra hob den Kopf und lächelte seiner Tante und seinem Onkel zu.
"Hey..."
Ahsoka blinzelte.
"Ezra? Aber was...wie...Was ist denn mit dir passiert?"
Der Jedi stöhnte und vergrub sich nur noch bei Depa. Caleb lachte.
"Kein Wunder das Mum es hasst."
Hera prustete los.
"Oh Gott, ich kann nicht mehr. Das ist so super."
Brianna kicherte nur und vergrub sich bei Caleb, der sich in ihrem Haar vergrub.
"Da bin ich sehr erleichtert."
Padme lachte.
"Ich glaube es nicht. Du hast den Herzog geschlagen."
"Beweist doch alles", scherzte er. Caleb sah auf.
"Du hast meinen Vater geschlagen? Nicht dein Ernst?"
"Er hat mich nicht erkannt", verteidigte sich Ezra.
"Ich war nicht darauf vorbereitet."
Kanan lachte.
"Kid, dass war deine letzte Undercovermission. Was hast du dir dabei gedacht?"
"Ich dachte es wäre einfacher, als Max es meinte.."
Der Jedi rieb sich verlegen den Nacken.
"Ähm...es hat doch ganz gut funktioniert?"
"Du bist einfach abgehauen.."
"....hast deine Haare zu einem totalen Desaster werden lassen.."
"....wurdest von Akira verprügelt..."
Ahsoka schüttelte schmunzelnd den Kopf.
"Ich glaube du solltest das demnächst unterlassen, Ez. Du siehst...interessant aus."
"Eher wie ein aufgescheuchtes Huhn."
"Dad!"
"Wer hat sich denn damals über meine lustig gemacht?"
Ezra stöhnte nur noch, was den Rest zum Lachen brachte.
"Das ist so toll!"
Depa lachte und drückte ihren Bruder. An der Tür klopfte es und Sabine sah rein. Kal und Illipi standen bei ihr, beide mit einem sehr besorgten Blick.
"Akira ist hier oder?"
"Anwesend."
Er hob die Hand in der Familienmenge. Er seufzte und verschränkte die Arme.
"Liebling!"
Ilippi hatte ihren Neffen sofort in den Arm genommen und drückte ihn an sich.
"Dir geht es gut! Du bist wieder da! Oh Aki, wir haben uns solche Sorgen um dich gemacht."
"Gleiches gilt für dich. Wie kommst du auf die hirnverbrannte Idee einfach Kelden nachzujagen?", wandte Ahsoka sich an Ezra. Dieser hatte noch immer Depa im Arm.
"Der Plan war gut.."
"War er nicht", kam es mehrstimmig zurück. Kanan sah zu der Togruta.
"Mache dir keine Gedanken, Soka. Ezra wird lernen, dass das nicht richtig war."
"Ich kriege auch noch ne Strafe?", kam es stöhnend zurück.
"Ich dachte das hätten wir hinter uns."
"Wovon träumst du nachts, Kid?"
Caleb kicherte.
"Dad, jedes Handeln hat Konsequenzen. Siehst du ja an deinem Haar."
"Sabine, hilf mir!"
"Wieso? Deine Eltern lieben es dich zu bestrafen, dann muss ich das schon nicht tun."
"Das ist ein Wort."
Rex schmunzelte.
"Ach Kleiner.."
Kal atmete erleichtert aus und trat zu seinem Neffen, sowie seiner Frau um beide fest in den Arm zu nehmen.
"Junge, was machst du für Sachen."
"Ich war in meinem Zimmer, ich weiß nicht wie es passiert ist. Es tut mir schrecklich leid."
Akira sah sie entschuldigend an.
"Wirklich."
Kal fuhr über sein Haar.
"Wir dachten wir hätten dich verloren. Bei den Monden Mandalores, wir haben uns so erschreckt. Bist du in Ordnung?"
"Du könntest deinem Mann mit der Farbe helfen", schlug Brianna vor.
"Sorry, aber meine Haarfarben halten sehr lange. Da muss er durch", gab Sabine zurück.
"Armer Ezzy", gaben Padmè und Depa mitleidig zurück. Hera kicherte.
"Lasst ihn doch erstmal Heim kommen. Dann können wir drüber nachdenken, was uns für ihn einfällt."
Sie legte ihren Arm um Ezra, der sie grinsend an sich drückte. Seine Mum stand immer an seiner Seite.
"Danke, dass du mir wenigstens eine Verschnaufspause gibst", erwiderte er und legte seinen Kopf an ihren. Kanan und Depa warfen sich einen amüsierten Blick zu. Ihnen fiel schon etwas für Ezra ein, da waren sie ein eingespieltes Team. Doch nun waren sie erstmal unheimlich froh und glücklich, dass Ezra wieder heil und gesund bei ihnen war. Beide umarmten ebenfalls Mutter und Sohn und die Vier genossen es wieder zusammen zu sein. Caleb lächelte und gab seiner Freundin einen Kuss auf die Wange.
"Jetzt ist wieder alles gut. Endlich."
Ilippi strich Akira eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
"Ach Liebling. Wir sind so erleichtert. Wir dachten schon das Schlimmste."
Sie strich ihm zärtlich über die Wange.
"Wie konntest du nur fliehen?"
"Mum, Onkel Ezra hat Akira befreit!", erzählte Anakin seiner Mutter. Diese wechselte mit ihrem Mann einen Blick.
"Wieso nur überrascht mich das nicht? Aber die Hauptsache ist, dass beide wieder sicher und wohlauf hier sind."
"Typisch Ezzy."
Rex schmunzelte.
"Ezra. Er hat mich da raus geholt."
Er schmiegte sich in die Geste.
"Danke, das ihr da seid."
"Immer, Kleiner."
Kal drückte ihn nochmal sanft, was Padmé betrachtete. Und für einen Augenblick, sahen sich beide mandalorinaischen Teenager an. Fest in dem Blick des anderen versunken.
Doch das änderte sich, als Padme den Blick zu Ezra wandte. Anakin hatte den Blick seiner Zwillingsschwester gesehen und grinste nur begeistert. Er folgte ihrem Blick.
"Mum, Onkel Ezras Haare sind echt komisch."
Ahsoka kicherte.
"Ich fürchte daran werden wir uns für ne Weile gewöhnen müssen. Aber so sah sein Vater auch ne Zeit lang aus und das war zum Schreien."
Caleb kicherte.
"Ist das wahr, Mum?"
"Ja", gaben Sabine und Hera zurück.
"Und es gefiel mir nicht", meinte Letztere.
"Armer Onkel Ezra", gab Padmè zurück.
"Dad sieht Gott sei Dank mit seinen Haaren ziemlich gut so aus und er wird sie niemals schneiden."
"Das ist ein Wort, Kleines", erwiderte dieser. Ahsoka lächelte und gab Rex einen Kuss auf die Wange.
"Allerdings."
Kanan verdrehte die Augen.
"Ich sage doch, kid. Eins zu eins Nachmache."
"Verbesserung", antwortete Ezra.
"Mhm. Das hast du geschafft. Du siehst noch katastrophaler aus, als ich damals."
"Das ist nicht wahr! Nicht wahr, Mum? Sabine?"
"Sagen wir mal so, das du das Haare schneiden am Besten deiner Frau überlässt."
Hera küsste ihn auf die Wange.
"Es ist früh am Morgen. Lasst uns was essen. Du brauchst etwas."
"Das ist ein guter Vorschlag."
Kal drückte Akira an sich.
"Ich hab dir deine Waffen mitgebracht. Bitte behalte sie okay?"
Er nickte. Ezra tat sich eine Hand an die Stirn.
"Morgen? Urgh, ich bin komplett mit meinem Tagesrhythmus durcheinander."
"Dann gehen wir jetzt frühstücken und du kannst uns alles erzählen, Ez."
"Wir sind gespannt, was du so erlebt hast", meinte Ahsoka. Ezra nickte langsam.
"Ja.."
Den Teil mit der Bar lasse ich am Besten aus..
Sabine schmunzelte.
"Gut, dann ist das geklärt. Hier lang."
Sie winkte die Truppe hinter sich her, doch Brianna hielt kurz Caleb zurück.
"Mir geht es nicht sehr gut. Ist es okay, wenn ich mich später dazu geselle?"
Er nahm ihre Hände.
"Ich kann auch bei dir bleiben. Ich habe es nicht gerne, wenn es dir schlecht geht und ich nicht da bin, Bria."
"Dein Vater ist gerade Heim gekommen. Ich will dich nicht von dem Essen abhalten."
Sie küsste seine Hände.
"Gehe schon."
Er sah sie einen Moment an.
"Gut, aber ich komme nach dem Essen sofort zu dir."
Er gab ihr einen Kuss auf die Wange.
"Liebe dich, mein Herz."
"Ich dich auch. Wir sehen uns später."
Sie lächelte müde und wies zur Tür. Caleb nickte und folgte dem Rest seiner Familie. Er warf noch einen kurzen Bick auf Brianna, dann verschwand auch er. Als er ins Esszimmer kam konnte er es kaum glauben. Die ganzen letzten Tage war eine einzige Stille dagewesen, höchstens mal eine oder zwei Unterhaltungen. Es war still gewesen, angespannt und gleichzeitig so...so seltsam. Doch jetzt...schien alles sofort wieder beim Alten zu sein. Alle lachten, alle lächelten, machten Witze, unterhielten sich, zogen sich auf. Sie lebten einfach wieder. Und..und das war wohl der Rückkehr seines Vaters zu verdanken, der gerade von Zeb zu Tode umarmt wurde. Caleb stand nachdenklich in der Tür. Seine Mutter hatte Recht gehabt. Sein Vater war das Herz ihrer Familie und wenn er nicht da war, dann schien kein Leben mehr in dieser zu existieren. Nicht nur bei seiner Mutter oder seinen Großeltern, nein einfach bei allen. Und das war etwas, was er, nein sie alle niemals ändern wollten. Den ohne Ezra ging es nicht. Das hat es nie. Und er sah es nun selbst. Als kleiner Junge hatte er es nie verstanden, aber jetzt tat er es. Und nun verstand er auch, weshalb sein Vater der Funke gewesen war, der zu ihrer Rebellion geführt hatte. Es war immer er gewesen. Vielleicht gab es dafür nicht wirklich einen fassbaren Grund, aber er musste es gewesen sein. Er lächelte und nahm neben seiner Mutter Platz, der er einen Kuss auf die Wange gab.
"Du lächelst wieder."
Er liebte das, wenn sie das tat. Denn das Lächeln seiner Mutter war immer ehrlich. Sabine sah ihn an und legte einen Arm um ihn.
"Habe doch allen Grund dazu."
Sie küsste ihn auf den Kopf.
"Nicht nur du."
Er blickte sich um und sah alle am Tisch lächeln, grinsen oder sich einfach freuen. Und vor allem waren sie eines, was er genau fühlen konnte. Erleichtert.
"Ich bin sehr froh, dass Dad wieder hier ist."
"Ich auch. Das sind wir alle."
Sie drückte seine Hand.
"Komm, Iss."
"Du aber auch. Nicht das meine kleine Schwester noch verhungert."
Er lächelte und tat sich etwas auf. Akira fing an zu erzählen, was es mit seiner Entführung auf sich hatte. Alle außer Ezra hörten aufmerksam zu. Dieser nahm schwerfällig einen Bissen und dachte an das Kommende. Was hatte Kelden wirklich vor? Und vor allem wann würde das eintreten? Hatte er seinen Plan mit seiner Entlarvung verzögert oder beschleunigt? Hatte er vielleicht noch alles schlimmer gemacht? Das wusste er nicht. Und doch lag es schwer in seinem Magen. Er hatte sich nicht bei Kelden im Griff. Also war er eine Gefahr, vielleicht sogar für andere, wenn er sich nicht beruhigte. So viele Gedanken und doch nur eine Kenntnis. Sie mussten Kelden stoppen. Um jeden Preis.
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