129. Kapitel

Anakin, Padmè und Rex standen genau vor ihr. Ihre Waffen zeigten auf sie, wobei Anakins Lichtschwert gefährlich nahe war.

Ahsoka verdrehte die Augen.

„Ich fasse es nicht.."

"Ich denke wir auch nicht. Wo ist meine Frau?!", knurrte Rex. Ahsoka breitete ihre Arme aus.

"Hier."

"Unsere Mutter. Was hast du ihr angetan?"

Sie sah amüsiert den Dreien zu.

"Ich? Ihr. Oder eher Rex."

Der Klon schnaubte.

"Du hast sie im Stich gelassen. Du hast sie alleine gelassen. Ich habe ihr nur das gegeben, wonach sie sich so sehr gesehnt hat."

„Hör auf mit dem Schwachsinn! Mum hätte sich niemals auf deine Spielchen eingelassen. Das hätte sie nie getan."

Anakin verengte die Augen.

„Geh sofort raus aus ihrem Körper!"

"Das tue ich nicht."

Sie belächelte die Klinge.

"Süß. Maximilian ist ein guter Lehrer. Ich wusste gar nicht von dem Band, das er mit Ahsoka teilt. Es ist...ausgesprochen interessant."

"Lass sie in Ruhe. Verschwinde", knurrte Padmè.

"Oh das werde ich. Mit Ezra."

Anakins Lekku liefen dunkel an.

„Du wirst weder unsere Mum noch unseren Onkel mitnehmen! Sie ist da drin! Sie ist viel stärker als du! Du bist ein Nichts!"

Seine Augen funkelten.

„Mum ist die allergrößte Jedi, die es je gegeben hat!"

"Nein."

Padmè zielte auf sie.

"Lass sie gehen."

"Schieße. Es ist nicht mein Körper."

Rex schnaubte.

"Ahsoka. Wach auf. Bitte."

„Mum...Mummy wach auf. Du bist stärker als sie. Du kannst das. Wir sind da, wir sind alle bei dir."

Anakin sah sie flehend an.

„Bitte, Mummy. Bitte."

"Du kannst das. Bitte."

Ahsoka lachte.

"Wie niedlich."

„Mummy! Mummy, bitte komm zurück! Wir brauchen dich!"

Anakin hatte Tränen in den Augen.

„Als Dad weg war hast du uns was versprochen, weißt du noch? Du hast uns versprochen immer für uns da sein. Das du nie weg sein wirst."

Verzweifelt sahen die drei Ahsoka an. Padmè wollte Sinya irgendwas antun. Ihre Wut auslassen. Sie zerstören, bekämpfen, töten, aber...es war ihre Mutter. Ahsoka war das. Und sie konnte und wollte sie nicht verletzen.

Ahsoka schmunzelte.

"Ihr habt verloren."

Sie hob ihre Hände und entwaffnete Rex und Padmè auf der Stelle. Die Mandalorianerin wurde zur Seite gestoßen, wobei sie fiel. Anakin konnte gar nicht schauen, als sie ihn packte und gegen seine Schwester warf. Rex hob die Fäuste.

"Ahsoka, komm zu dir! Das bist nicht du! Bitte."

Er sah sie an, dann seine Kinder, die langsam sich aufhalfen.

"Snips, bitte.."

Ahsoka hielt inne. Sie blinzelte und fasste an ihre Stirn. Für einen Moment war der Wahnsinn in ihren Augen fort. Sie sahen es ganz deutlich. Ihre Augen weiteten sich und es schien, als ob sie sie jetzt erst erkannte.

"Rex...Ani, Pad.."

Sie wollte zu ihnen, aber schrie auf und griff sich an den Kopf.

"Ihr...ihr müsst hier weg! Sie...sie ist zu stark."

"Mum!"

Anakin und Padmé wollten zu ihrer Mutter, doch gleichzeitig waren sie wie festgewachsen vor Angst um sie. Der Togruta schluckte und sah sie flehend an.

"Bitte, Mum. Du kannst das. Komm zu uns zurück..."

"Ahsoka. Du musst kämpfen. Es ist okay.."

Rex fasste ihre Arme.

"Schau mich an. Komm schon! Schau mich an."

Padmè hielt ihre Schulter.

"Oh ich bete nicht gern, aber.."

Ahsoka hob mit schmerzverzerrtem Gesicht den Kopf.

"Rex, bringe..bringe die Kinder hier weg. R-rufe...rufe die A-anderen und k-kümmere dich um E-ezra. Ich...ich kann sie n-nicht mehr lange zurückhalten..."

Sie schluckte.

"Es....es tut m-mir Leid.."

"Nein. Hör mir zu. Schau mich an."

Ahsoka zitterte und sah in seine Augen. Rex hielt sie fest im Griff.

"Kämpfe. So wie du es immer tust. Für uns. Sinya wird verlieren. Ich verliere nämlich dich nicht, also wird sie es. Kämpfe. Denke an die Kinder. An alles schöne."

"E-es....es... funktioniert nicht. I-ich..."

Sie keuchte.

"Ihr m-müsst hier w-weg. Sofort. Sie...sie wird..."

Doch Rex dachte nicht daran wegzugehen und sie allein zu lassen.

"Ich lasse dich niemals allein."

Er strich über ihre Wange.

"Ich bin hier. Und ich werde dieses Schiff nur mit dir verlassen. Du musst kämpfen, Soka."

Sie sah in seine Augen.

"Ich...ich habe d-dich gebraucht..."

Anakin drückte sich an seine ältere Schwester. Beide hatten eine verdammte Angst um ihre Mutter.

"Ich weiß."

Er schluckte.

"Ich war ein so verdammter Narr. Ich wollte es besser machen, mir selbst beweisen, dass alles in Ordnung ist. Meine Arbeit tun, mir vormachen, dass alles so ist, wie vorher. Aber ich habe es übertrieben. Ich bin noch nicht bereit und hätte meine Schätze verloren. Und meine Galaxis. Ahsoka. Es tut mir so leid. Ich weiß, ich bin ein so dummer Idiot, aber die größte Strafe, die du mir verpassen könntest, wäre jetzt aufzugeben. Aber das will ich nicht, bitte. Bitte. Gib nicht nach."

Tränen waren in seinen Augen.

"Kämpfe bitte."

"Deine Arbeit...s-sie war d-dir wichtiger... Ich...i-ich habe nur im W-weg gestanden.."

Sie schrie auf und ihre Lekku wurden immer heller. Sie konnte sie nicht länger zurückhalten.

"I-ihr müsst v-verschwinden! J-jetzt!"

"Mum.."

"Ich werde dich niemals alleine lassen. Davor muss mich jemand umbringen", gab er ernst zurück. 

"Du bist meine Galaxis. Nichts ist mir wichtiger, als du, Ahsoka. Ich liebe dich."

Damit nahm er ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie. Es war ein Kuss, wo er all seine Gefühle für sie reinlegte. Einer, der dem ähnelte, nachdem sie nach so langer Zeit endlich wiedergesehen hatten. Auch ähnelte er ihrem ersten Kuss. Damals vor Malachor, wo sie zum ersten Mal dem Anderen wirklich gezeigt hatten, was der Andere ihnen bedeutete. Wo sie zum ersten Mal ihre Gefühle füreinander preisgegeben hatten...

Mit einem Mal war der ganze Schmerz in Ahsokas Kopf weg. Sie blendete ihn vollkommen aus und nahm nur Rex wahr. Erinnerungen durchzogen ihren Kopf. Wunderschöne, sehr glückliche Erinnerungen aus ihrem Leben. Sie schienen sie zu stärken und aufeinmal war diese Leere in ihr weg. Diese Furcht und diese Schwere in ihrem Herzen. Sie hörte Sinya in ihrem Kopf schreien, doch ihr Licht wurde innerlich immer stärker. Die Sith spürte diese Kraft. Den Schmerz den Ahsoka empfunden hatte verschwand.

"Nein!"

Ahsoka unterbrach langsam den Kuss und verzog das Gesicht.

"Verdränge sie. Du kannst das", flüsterte er.

„Lass los."

"Du kannst das, Mummy. Du kannst alles", gab Anakin zurück und ihre Kinder sahen sie hoffnungsvoll an.

"Du hast alles geschafft, das hier auch."

Padmè drückte Anakins Hand. Rex strich über ihre Wange.

"Komm schon."

Ahsoka konzentrierte sich und konnte förmlich spüren wie Sinya aus ihrem Kopf und Geist langsam verschwand. Sie schnaubte angestrengt und strengte sich an.

"Wenn du noch einmal meiner Familie zu nahe kommst....dann kümmere ich mich um dich persönlich. Ich sage es dir jetzt zum letzten Mal. Verschwinde aus unserem Leben und lass Ezra in Ruhe!"

Sie schrie ein letztes Mal auf, dann kippte sie in Rexs Arme. Der Klon fing sie auf.

"Ahsoka? Ahsoka?!"

Sie hörten sie keuchend atmen, dann hob sie langsam den Kopf und blickte in Rexs Augen.

"Hey, Liebling..."

Geschwächt, aber mit einem warmen Blick in den Augen, der ohne Zweifel Ahsokas war, saß sie ihn an. Rex atmete erleichtert auf.

"Ahsoka.."

Er drückte sie fest an sich und hielt sie an seiner Schulter, sodass sie fast keine Luft mehr bekam.

Padmè und Anakin standen langsam auf.

"Dad, du erdrückst sie.."

Ahsoka lächelte, als Rex seinen Griff etwas lockerte. Sie strich über seine Wange.

"D-danke....Danke, dass du mich zurückgeholt hast."

Anakin drückte Padmés Hand.

"Ist...Ist Mum wieder..?"

"Also für mich hört es sich zumindest so an", flüsterte Padmè. Rex schnaubte leicht.

"Ich war so ein Idiot. Du solltest mich schlagen. Erwürgen, irgendwas, aber..."

Ahsoka strich sanft eine Träne aus seinem Gesicht.

"Ich wollte dich nicht verletzen.."

"Du hast mich gerettet. Du hast mich zurückgeholt."

Sie lächelte.

"Ich liebe dich auch. Mein Rex."

Sie sahen einander in die Augen und ihre Herzen schienen im Einklang zu schlagen. Rex küsste sie sanft auf die Stirn, wobei die Zwillinge sich zu ihnen setzte.

"Mum. Ist alles okay?"

Ahsoka lächelte und drückte ihre Kinder fest an sich.

"Meine Babys. Seid ihr okay? Gott es tut mir so Leid. Hat sie euch etwas getan? Hat sie..."

Anakin schluchzte und klammerte sich buchstäblich an sie.

"Mummy. Wir dachten wir hätten dich verloren."

Padmè hielt sie einfach nur fest.

"Jage uns nicht mehr so einen Schrecken ein."

Sie wollte etwas erwidern, aber nieste. Anakin sah sie an.

"Pad, hast du dich..?"

Er nieste ebenfalls. Ahsoka blinzelte und küsste ihre Kids auf die Stirn.

"Meine Kleinen. Ihr habt euch angesteckt. Meine Süßen.."

Sie drückte sie sanft an sich.

"Ich verlasse euch nie. Das würde sie niemals schaffen. Nichts kriegt mich von euch weg. Es tut mir so Leid."

Rex musste etwas lachen.

"Ihr zwei Chaoten. Meine drei Schätze."

Er drückte sie sanft.

"...Och nö. Ich wollte noch nach Dawn", beschwerte sich Padmè.

"Daraus wird wohl nichts. Ihr gehört ins Bett und ruht euch aus."

Ahsoka strich ihren Kids über die Wange. Dann sah sie zu ihrem Mann.

"Wie geht es dir? Hast du dich auch angesteckt?"

"Nein. Ich denke nicht. Und du?"

Er betrachtete sie besorgt.

"Alles gut. Nur hoffe ich, dass das Miststück nichts in meinem Kopf angerichtet hat."

Anakin und Padmé lachten und drückten sich an ihre Mutter.

"Mum ist wieder die Alte!"

Darauf niesten die Zwillinge. Sie sahen sich an und kicherten.

"Och Mensch.."

Rex schmunzelte.

"Erinnerst du dich an alles?"

Ahsoka tat eine Hand an ihre Stirn.

"Nicht an alles...aber an vieles. Bei der Macht war das..."

Sie blinzelte.

"Ach du...."

"Was ist los, Mum?"

"Caleb ist bewusstlos in einer Besenkammer, Depa ist in ihrem Schiff eingesperrt und schläft etwas lange....und Ezra liegt noch immer dahinten und ist nicht bei Bewusstsein."

Padmè blinzelte.

"Ich..ich schaue nach Caleb."

Anakin stand ebenfalls auf.

"Und ich...ich nach Depa", stammelte Anakin.

Ahsoka tat eine Hand vor ihre Augen.

"Was habe ich nur getan? Ich...ich wollte Ezra.."

"Hey, das warst nicht du. Erinnerst du dich?"

Rex half ihr auf.

"Wir sind sofort wieder da!"

Die Zwillinge huschten davon. Ahsoka schüttelte den Kopf.

"Das ist egal. Ich habe sie in meinem Kopf gehalten. Es ist meine Schuld. Ich...ich habe mein Patenkind fast vergiftet, ich habe Caleb eingesperrt und betäubt. Und...ich habe Ezra betäubt und wollte ihn entführen. Ich habe es getan. Nur damit er zu ihr kommt und..."

"Es war nicht dein Fehler."

Er hielt sie fest.

"Wirklich nicht. Wenn dann schon meiner."

"Nein, meiner. Sie..."

Ahsoka senkte den Blick.

"Nach...nach unserem Gespräch bin ich in unser Schlafzimmer. Dort...dort habe ich..."

Sie schluckte.

"Ich habe Anakins Stimme gehört. Sie...sie hat mich damit gelockt. Ich habe mich so furchtbar gefühlt, so allein, so ängstlich und erniedrigt. Da war seine Stimme, meine Erinnerungen an damals, die Erinnerungen an meine Gefangenschaft..."

"Du wolltest dich festhalten. Das ist völlig normal. Ich würde es auch."

Er schnaubte.

"Sinya...die lässt auch nichts aus."

Ahsokas Augen weiteten sich.

"Sie....sie hat...sie war in der Ratsversammlung. Sie hat mit jedem gesprochen. Mit Ezra. Sie...sie weiß viel mehr über uns. Und ich habe ihr direkt den Weg zu ihm geleitet. Fast hätte sie gewonnen. Sie hat mich benutzt, um an ihn ranzukommen. Fast wäre er..."

"Aber ist er nicht."

Er hielt ihre Hände.

"Wir kriegen sie. Wir kriegen sie bald. Dann ist das vorbei. Wir sollten vielleicht dennoch nach Ezra sehen."

"Kanan und Hera werden mich nie wieder in seine Nähe lassen. Sabine wird mich exekutieren lassen. Ich habe Enja Angst gemacht!"

"Wow, dich wird niemand exekutieren. Nicht du hast ihr Angst gemacht. Sinyas Präsenz."

"Aber ich habe es trotzdem. Diese verdammte Schlange!"

Sie stöhnte auf.

"Ich habe unsere Familie gefährdet. Ich hätte beinahe Ezra entführt... Argh, wenn ich dieses Miststück das nächste Mal sehe, dann mache ich sie kalt!"

Er schmunzelte.

"Das wollte ich hören. Aber...mich lässt du am Leben, oder?"

Sie blinzelte und bemerkte wie seine Hand über ihren Arm strich.

"Du hast mich gerettet. Ohne dich wäre sie vermutlich mit allem durchgekommen..."

Ahsoka schluckte und legte eine Hand an seine Wange.

"Es tut mir Leid. Ich hätte stärker sein sollen. Ich hätte mich niemals von ihr beeinflussen lassen sollen."

"Und ich hätte dich nicht im Stich lassen sollen."

"Rex..."

Doch er tat einen Finger auf ihren Mund.

"Nop. Es war mein Fehler. Ich war überfordert, wollte es nicht zugeben und habe es an dir ausgelassen. Das ist unverzeihlich. Es tut mir sehr leid. Ich werde nie wieder so mit dir umgehen. Wie gesagt."

Er küsste sanft ihre Wange.

"Du bist meine Galaxis."

Sie blinzelte, ihre Lekku wurden etwas dunkler und bewegten sich. Dann schlang sie ihre Arme um seinen Hals.

"Und du meine. Du warst da, als ich dich am Dringendsten gebraucht habe. Du hast mich gerettet. Du hast mich wie immer gerettet."

Ahsoka lächelte.

"Das zählt für mich. Und ich liebe dich. Ich kann gar nicht sauer auf dich sein, nicht für lange. Und ich verzeihe dir natürlich."

"Wird etwas dauern bis ich es an mir selbst tue."

Er küsste sie sanft. Sie erwiderte den Kuss und zog ihn an sich.

"Denke nicht daran. Ich bin hier und ich bin es wirklich. Keine Sinya ist in meinem Kopf."

Sie schmunzelte und streichelte über ihre Wange.

"Dein Glück, dass ich mich erinnern kann und weiß, dass nichts außer einem Kuss gelaufen ist."

Er seufzte.

"Ich bin froh. Der Gedanke mit ihr...nein. Das denke ich nicht zu Ende. Mit dir macht es nur wirklich Spaß."

Ahsoka wurde ziemlich rot, wobei Rex kichernd sie auf die Wange küsste. Sie schlug ihm auf den Arm.

"Rex!"

Spielerisch funkelte sie ihn an.

"Liebling, ich hoffe es macht dir mehr als nur Spaß."

"Das sowieso. Und bevor ich dich komplett verlegen mache...sollten wir nach Ezra sehen."

Sie blinzelte und nickte langsam.

"A-allerdings...das...oh."

Ihr Kopf fiel an seine Schulter.

"Ich fürchte um die Station kommt er nicht herum. Und ich auch nicht, wenn die Anderen alles erfahren.."

"Oh ich beschütze dich. Keine Bange."

Er legte einen Arm um sie. Er war so glücklich, dass sie in Ordnung war. Der Rest...würde sich schon klären. Na ja...irgendwie. Wenn sie sie erklären ließen...

####

"Drei Leute auf einen Streich. Ich glaube es nicht", murmelte Lydia und betrachtete Caleb, Depa und Ezra, die in der Krankenstation lagen.

"Die Gute Nachricht: Sie schlafen. Ein Schlafmittel, was demnächst nachlassen sollte. Die Schlechte? Depa hat die schönste Erkältung der Galaxis erwischt. Aber sonst.."

Hera betrachtete ihre Kinder, genau wie Sabine die unruhig neben Caleb saß und ab und an zu Ezra sah. Rex hatte einen Arm um Ahsoka gelegt, die leicht zitterte. Kanan saß bei Ezra und die Zwillinge neben Depa.

"Ach und die Zwillinge den Schnupfen. Kann schlimmer werden."

Wie aufs Stichwort nieste Anakin.

"T'schuldigung."

Er lehnte sich an seine Schwester und seufzte leise. Ahsoka tat ihren Kopf in ihre Hände und atmete tief durch.

"Es tut mir so Leid. Es...es tut mir so schrecklich Leid."

Enja war bei Tristan. Sie sollte das nicht mitbekommen. Sie war schon so verängstigt gewesen den gestrigen Tag. In der Krankenstation war es still. Die Ereignisse hatten die Anderen geradezu erschlagen.

"Hör auf das zu sagen, es war nicht dein Fehler."

"Depa war schon krank, dafür kannst du nichts."

Hera drückte Depas Hand.

"Wann wachen sie auf?"

"Früh genug. Keine Bange. Sie zerlegen bald den Palast wieder.."

Kanan sagte gar nichts, sondern hielt nur Ezras Hand. Allein der Gedanke, dass Sinya fast Erfolg gehabt hätte gab ihm das Gefühl einen zweiten Herzinfarkt erlitten zu haben. Natürlich hatte er gefühlt, dass etwas mit Ezra nicht stimmte, als er was über ihr Band gefühlt hatte. Da hatte er Hera informiert und beide waren so schnell es ging zurückgekommen. Seit dem gestrigen Abend hatte der Jedi kein gutes Gefühl gehabt und er hatte Recht behalten. Und er wünschte es sich so sehr, dass er es nicht hätte.

"Ich habe sie in meinen Kopf gelassen. Sie hat alles gehört, sie hat alles wahrgenommen. Ihr...ihr könnt mir das niemals vergeben. Es ist alles meine Schuld."

Nachdem sie selbst gesehen hatte was Sinya in ihrem Körper angerichtet hatte war die Togruta mehr einem Nervenzusammenbruch nahe. Rex hielt sie sanft fest.

"Sinya hat es ausgenutzt. Sie ist einfach...argh. Ich würde sie am liebsten umbringen."

"Glaub mir, nicht nur du", murmelte Sabine.

"Sie schreckt wirklich vor gar nichts zurück. Wir..wir sind nie wirklich sicher vor ihr", flüsterte Anakin. Ahsoka seufzte.

"Sie war so direkt in unserer Nähe und hat alles gehört. Sie hat eine Ratssitzung mitbekommen, sie hat mit Ezra gesprochen und das vollkommen allein. Ich erinnere mich nicht an alles, aber...jedes einzelne Wort kann ihr neue Stärke und Macht geben..."

Sie hörten ein leichtes Murmeln, welches von Caleb kam. Sabine hörte auf.

"Caleb? Hörst du mich?"

Rex drückte die sanft.

"Sie ist zu gefährlich geworden."

"Sie ist unberechenbar. Und sie wird alles tun, um ihr Ziel zu erreichen.."

Sie atmete zittrig durch und sah dankbar zu Rex. Er war der Einzige, der sie in diesem Moment halten konnte.

"M-mum...?"

Die Anderen sahen auf, als Calebs Kopf sich bewegte und seine Augenlider flatterten. Er stöhnte und schien langsam zu sich zu kommen. Erleichtert beugte sich Sabine rüber.

"Cal.."

"Wir sollten vorsichtshalber die Wachen wieder erhöhen und vielleicht Ketsu informieren. Sie sollte sich mal umhören wo sie nun wirklich ist", wandte Padmè ein und nieste.

"Wir können wohl ganz von Vorne anfangen. Max wird sich freuen, wenn er hört das eure Mission vom Tisch ist", murmelte ihr Zwilling und rieb sich über die Lekku. Caleb blinzelte und erkannte seine Mutter, die besorgt über ihn gebeugt war.

"M-mum...M-mum, wir...wir müssen.."

Er gähnte und rieb sich über die Augen.

"Sch, es ist alles okay.."

Sie küsste ihn auf den Kopf.

"Wird lustig überhaupt irgendwas zu ihr zu finden", wandte Padmè ein.

„Die kommt nicht nochmal in unsere Nähe. Davor drehe ich ihr den Hals um."

"Mit dem abköpft durch die Wand gehts nicht", warf Hera ein. Sie sah zu Ahsoka.

"Hast du irgendwas gesehen? Gehört? Erinnerst du dich?", wandte sie sanft ein und ließ für einen Moment Depa los, um zu ihrer Freundin zu gehen. Ahsoka seufzte und schüttelte den Kopf.

"Nein, nein das ist ja das Schlimme. Sie war die ganze Zeit in meinem Kopf, aber ich nicht in ihrem. Ich weiß gar nichts, nur woran ich mich erinnern kann."

Sie sah zu Hera auf.

"Hera...es tut mir so schrecklich Leid. Ich habe Depa betäubt und Ezra habe ich fast..."

Anakin kam auf einen anderen Gedanken. Einen, der ihn furchtbar ängstigte.

"Aber...aber wenn sie in Mums Kopf reinkonnte....kann sie das nicht dann in jedem? Kann sie nicht jetzt jederzeit in einem von uns sein?"

Stille. Niemand wagte es auszusprechen. Hera schluckte und wandte sich erstmal an Ahsoka.

"Du kannst nichts dafür. Fang nicht wie Ezra an, sonst werde ich dich zu Shun schicken."

Sie umarmte Ahsoka sanft.

"Ich hatte so eine Angst um dich."

"Nicht...nicht wenn wir uns wehren."

Sabine blinzelte auf, als Depa die Worte krächzte. Anakin drehte sich zu seiner Cousine, die sich langsam aufrichtete.

"Depa!"

Er war sofort an ihrem Bett und nahm ihre Hand.

"Bist du okay? Geht es dir gut? Was.."

Er nieste laut.

Ahsoka, die Hera umarmte und einfach nur erleichtert war, dass sie ihr wohl verzieh, sah auf. Mit gemischten Gefühlen blickte sie zu ihrem Patenkind. Das, was sie versucht hatte zu vergiften. Kanan seufzte erleichtert auf bei der Stimme seiner Tochter und drehte sich zu ihr um.

"Depa.."

Er nahm sie vorsichtig in den Arm. Sie schniefte leicht von dem Schnupfen.

"Geht schon."

Depa lächelte.

"Angesteckt.."

Padmè nieste.

"Ich werde dich verklagen dafür.."

Hera drückte Ahsoka liebevoll.

"Sinya war Schuld. Nicht du."

Sie wies zu ihrer Tochter.

"Aber...?"

Hera legte ihr einen Arm um und ging gemeinsam mit ihr zu Depa. Ahsoka schluckte und hob die Hände, als Caleb sie finster betrachtete.

"Ich...ich bin es. Sinya...Sinya ist nicht mehr in meinem Kopf. Sie...sie hatte die Kontrolle über mich und hat euch das angetan. Ich...es tut mir so unbeschreiblich Leid. Ich habe unsere Familie gefährdet, euch in Gefahr gebracht und alles nur weil sie durch mich handeln konnte. Ich.."

Caleb blinzelte und lächelte, als er Ahsokas normale, strahlende Aura erblickte. Ja, so war es richtig.

"Tante Soka.."

Auch Depa lächelte.

"Du hörst dich als Sinya schrecklich an, wenn ich das sagen darf."

Sie nieste, als sie ihren Vater losließ.

"Umso...umso schöner ist es dich zu hören. Ist alles okay? Hat sie dir weh getan?"

Ahsoka blinzelte vollkommen verwirrt.

"Mir? Nein, nein sie hat... ich habe euch wehgetan und..."

Caleb schüttelte den Kopf.

"Sie war das. Ihre Aura war ganz finster und böse. Du warst es nicht, du könntest so etwas niemals tun."

"Aber.."

"Nein. Du hast keine Schuld."

Caleb hustete und sah zu Depa.

"Was denkst du?"

Anakin hob eine Braue.

"Hast du dich jetzt bei uns angesteckt?"

Depa schmunzelte etwas.

"Oh je, das tut mir leid..."

"Ich darf wegen dir nicht zu Akira, ich werde dich so verhauen, wenn wir gesund sind", murrte Padmè.

Entschuldigend sah Depa sie an, ehe sie zu Ahsoka blickte.

"Du hast sie nicht. Sinya ist ein Vollidiot, wir hätten alle aufpassen müssen. Auch auf dich. Es tut uns leid."

Die Togruta seufzte.

"Ihr müsst euch doch nie bei mir entschuldigen. Ich habe euch betäubt. Ich habe dich fast vergiftet, Depa. Ich habe Ezra betäubt und fast entführt. Oder mehr habe ich das irgendwie.."

Anakin nieste.

"Du beschwerst dich? Ich kann nicht mit Max am Wochenende weg. Das ist blöd."

"Von wegen. Poe und ich hatten da was vor", beklagte sich Caleb und blinzelte, als er das von seinem Vater hörte.

"Was?! Wo..wo ist..?!"

Sabine legte ihm beruhigend eine Hand auf den Arm und deutete zu seinem Vater, der noch nicht erwacht war.

"Er ist okay. Schläft nur mal wieder."

Sie kicherte.

Depa hustete und fasste an ihre Brust.

"Das warst du doch nicht. Sinya hasst mich eh. Mich umzubringen, wäre für sie ein Festakt."

Sie nahm Ahsokas Hände.

"Ich habe dich sehr lieb. Und ich weiß, dass du mir niemals weh tun würdest."

In Ahsokas Augen bildeten sich Tränen und sie umarmte ihre Nichte sanft.

"Natürlich nicht, Süße. Niemals. Ich liebe dich doch genauso sehr. Ich würde euch niemals verletzen wollen."

Sie schluckte.

"Ich bin so erleichtert, dass ihr okay seid."

Caleb setzte sich etwas auf und nahm von seiner Mutter ein Glas Wasser entgegen.

"Wenn ich mir vorstelle, dass diese Person meine Tante...Urgh nein! Bloß weg mit der. Und wenn sie nocheinmal uns zu nahekommt, dann mache ich sie fertig."

"Da sind wir schon zu dritt", gab Padmè zurück.

Depa drückte sanft Ahsoka.

"Ich habe dich auch so lieb, Soka."

Sie hustete in ihre Hand.

"Du solltest vielleicht weg, ich habe die Drei schon angesteckt. Ich will nicht das du dich Ich erkältest."

"Erkältung?"

Lydia erhob eine Braue.

"Du bist krank, Depa. Nicht nur einfach erkältet."

Bestürzt sah Ahsoka zu ihr.

"Habe ich ihr etwa noch etwas verabreicht?! Irgendein anderes Serum? Oder Viren? Oder einen Trank, der sie schlimm krankmachen kann? Etwas was ihr wehtut oder..?"

Sie war dabei zu hyperventilieren.

„Um der Macht Willen beruhige dich", wandte Depa ein. Hera hielt ihre Schulter.

"Ahsoka, dein Kopf fantasiert. Bitte, Depa ist nur krank, sie hat sich was eingefangen."

"Lydia, ich danke dir vielmals."

"Wenn sie so empfindlich ist, Verzeihung."

Hera setzte Ahsoka wieder zu Rex, der seine Frau in seine Arme schloss, die sich langsam wieder beruhigte.

"...es ist alles meine Schuld."

Oder mehr es versuchte. Caleb sah zu seiner Meisterin.

"Depa? Bist...bist du okay?"

Sorge war in seinem Blick, als er in seinem Kopf vorsichtig ihr Band anstupste. Depa lächelte und legte sich langsam zurück.

"Geht schon. Keine Sorge."

Sie stupste ihn sanft zurück, wobei er sich gleich besser fühlte.

Padmè streckte sich und sah zu ihrer Mutter.

"Mum, hör doch auf. Es ist alles okay."

"Nichts ist okay. Wenn die das im Rat erfahren, dann bin ich geliefert. Ich habe alles nur noch schlimmer gemacht und.."

Sie machte eine Geste.

"Durch mich hat sie fast ihr Ziel erreicht bekommen! Wie könnt ihr das alle so ignorieren?!"

"Es war nicht deine Schuld. Das hätte jedem von uns passieren können. Du solltest akzeptieren, dass du wirklich keine Schuld hast."

Padmè seufzte.

"Mum siehe es doch ein. Depa hat Recht."

"Aber...aber ich hätte fast..."

"Du warst es nicht. Sie war es. Durch einen ihrer kranken Pläne hätte sie es fast geschafft. Niemand konnte damit rechnen, dass sie dich benutzen und deinen Geist kontrollieren würde. Nicht einmal du. Du hast sie nicht freiwillig in deinen Kopf gelassen, dass würdest du niemals tun."

Alle sahen erstaunt zu Kanan, der sich das erste Mal wirklich äußerte.

"Du hättest niemals einen von uns verletzt, geschweige denn betäubt oder entführt. Das war alles nur sie und niemand anderes. Sie allein trägt die Schuld an dem, was passiert ist. Wir wussten, dass etwas mit dir nicht stimmte, wir hätten aufmerksamer sein sollen. Wir hatten im Rat besprochen, dass wir dich im Auge behalten würden. Dein Verhalten war so anders, du warst überhaupt nicht du und jeder hat es gesehen. Du trägst keinerlei Schuld für das, was passiert ist oder was hätte passieren können."

Ahsoka blinzelte. Von Kanan hatte sie eigentlich etwas vollkommen anderes erwartet.

"Kanan..."

Der Jedi schüttelte den Kopf.

"Nein. Diese Sache ändert nichts an unserem Vertrauen in dich und zu dir. Nichts an unserer Freundschaft und an unserer Familie. Du bist du. Das allein zählt. Sie hatte keinen Erfolg und hat ihn nicht bekommen, sie hat niemanden von uns schlimm geschädigt. Und all das ist die Hauptsache. Vor allem bei dem Gedanken was fast passiert wäre.."

"Siehst du. Alles ist okay."

Hera legte einen Arm um sie.

„Mache dir keine Gedanken."

Sie hörte ein Räuspern.

"Ich..ich muss wirklich vollkommen daneben sein. H-habe mir gerade eingebildet den Baum mit V-Vernunft reden zu hören..", meldete sich eine Stimme und ein Husten ertönte. Depa sah auf und blickte zu ihrem Bruder.

"Wehe du auch noch.."

Ezra wollte etwas sagen, aber konnte es nicht, da er von seinen Eltern fast erdrückt wurde.

"M-mum...D-dad...Luft..?"

Er hustete und blinzelte ziemlich verschlafen.

"W-wasn los?"

Caleb kicherte und umarmte seine Mutter.

"Dad ist wach! Und er ist genauso verpeilt wie immer!"

"Wie immer.."

"Erleichtert pur", seufzte Hera.

"Bist du auch krank, oder darf ich beruhigt sein?"

"K-krank?"

Ezra hustete erneut.

"Oh...M-mist."

"Lieber liegst du uns mit einer dicken Grippe im Bett, als dass du aufeinmal verschwindest und wir dich vielleicht nie wiedersehen", erwiderte Kanan halb lachend vor Erleichterung und drückte seinen Jungen fest an sich.

"Um ein Haar hätte wir dich an sie verloren.."

"I-ich wäre immer zurückgekommen", erwiderte Ezra und hustete.

"Mum, Dad, bitte sanfter. L-luft."

Ahsoka sah voller Angst zu Ezra. Depa und Caleb war eine Sache, aber Ezra.... Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er ihr verzieh. Nicht nach allem was passiert war. Padmè stand auf.

"Ich, für meinen Teil, werde vor den ganz schlimmen Bazillen fliehen, solange ich es noch kann. Zitrone und Wasser und schon bin ich wieder gesund."

Lydia erhob eine Braue.

"Padmè Satine.."

"Lydia Wren. Es war mir eine Ehre."

Damit verschwand der Zwilling elegant aus der Tür. Depa seufzte auf und legte sich hin.

"Du solltest auch vielleicht gehen, bevor es schlimmer wird", wandte sie sich an Anakin. Ahsoka wollte derweil gehen, doch Rex hielt sie fest.

"Ezra."

Anakin hustete und nickte.

"Ja...ja vielleicht. Okay, ich lege mich besser hin. Bis später."

Damit folgte er seiner Schwester. Ahsoka schüttelte drastisch den Kopf. Sie wollte auf keinen Fall mit ihrem Neffen reden. Nein, niemals. Nicht nachdem was sie ihm beinahe angetan hatte. Was sie..

"S-soka.."

Die Togruta wollte lieber reißausnehmen. Das konnte sie nicht.

Ezra setzte sich etwas auf und räusperte sich.

"Tante Soka?"

Rex hielt sie fest und wies zu Ezra. Sie sah ihn zweifelnd an.

"Ahsoka denkt, es wäre ihre Schuld. Ich wäre dir verbunden, wenn du ihr das Gegenteil sagst."

Ezra hustete.

"H-hat Dad ihr nicht g-gerade das gesagt?"

Er sah ihren Blick und seufzte, dann streckte er seine Hand nach ihr aus.

"Komm mal her. Bitte."

Als die Togruta sich nicht von der Stelle berührte, gab Hera ihrem Sohn einen Kuss auf die Stirn, erhob sich, ging zu Ahsoka und zog sie zu Ezra.

"Hera, ich weiß wirklich nicht.."

"Ahsoka Tano. Setz dich."

Die Togruta nahm langsam Platz. Sie sah fürchterlich nervös aus und begann sofort zu reden.

"Ezra, es tut mir so, so unheimlich Leid. Ich weiß, dass du mir das niemals verzeihen kannst, aber ich bitte dich mich alles erklären zu lassen. Es war meine Schuld, alles und.."

Ihr Neffe überraschte sie, indem er sich vorbeugte und sie einfach in eine feste Umarmung zog.

"Ich bin so froh, dass wir dich wiederhaben. Du hast uns echt gefehlt."

Depa lächelte und hustete auf.

"Ist viel besser mit dir, Ahsoka.."

Diese blinzelte und konnte Ezras Reaktion nicht wirklich fassen.

"Ezra, ich..."

Doch er schüttelte nur den Kopf.

"Ich will nichts hören. Du hast an nichts Schuld und das war es. Sie war das. Mehr gibt es nicht zu sagen."

Er lächelte sie an.

"Ich vertraue dir sehr und das ändert sich dadurch nicht. Sinya war es und nicht du. Abgesehen davon...ich wäre nicht mehr hier, wenn du nicht gekämpft hättest. Dann wäre ich wirklich weg gewesen und bei ihren Spielchen...vielleicht für immer."

"Siehst du, Liebling. Alles ist gut", wandte Rex ein. Kanan legte eine Hand auf Ahsokas Schulter und lächelte sie an.

"Wir sind dir wirklich sehr dankbar. Du hast unseren Jungen gerettet."

Sie seufzte.

"Ja, nachdem ich ihn ihr praktisch ausgeliefert hatte.."

Ezra schüttelte den Kopf.

"Nein. Sie hätte mich niemals bekommen, weil du da warst. Und sie wird niemals ihr Ziel erreichen, weil ich von der allerbesten Familie beschützt werde, die es gibt. Und da gehörst du immer zu."

Ahsoka blinzelte und Tränen bildeten sich in ihren Augen. Aber nicht vor Scham oder vor Furcht, nein aus Freude. Lächelnd nahm sie Ezra in den Arm und drückte ihn sanft an sich.

"Ich...ich danke dir, Ezra. Wirklich ich danke dir so sehr.."

Er lächelte.

"Dafür nicht. Du kannst dir nicht für etwas die Schuld geben wofür du nichts konntest. Es hat lange gedauert, aber das habe ich auch lernen müssen."

Kanan griff nach Heras Hand und drückte sie. Sie lächelte ihren Mann zufrieden an. Das...das war gut. Es war wundervoll sogar. Es beruhigte die beiden ungemein, auch wenn Sinya scheinbar mehr als nur nahe an ihre Familie nun gekommen ist. Und Depa? Sie wurde das Gefühl nicht los, das es nicht vorbei war. Das es...grade erst anfing. Dennoch konnte sie die Freude, dass es Ahsoka gut ging, nicht unterdrücken und verdrängte lieber den Gedanken.

Sie wollte sich lieber an der harmonischen Ruhe und dem Beisammen ihrer Familie erfreuen. Nur...Ruhe in dieser war so eine Sache..

"Enja!"

Sabine verzog das Gesicht, als Enja lachend in die Station hüpfte und hinter Lydia versteckte.

"Versteck mich."

Tristan kam hinterher und sah ziemlich fertig aus.

"Das ist kein Kleinkind. Das ist eine Katze!"

Caleb kicherte.

"Jap das ist Enja."

Ezra und Ahsoka lösten sich lächelnd voneinander und nachdem die Togruta ihm einmal über den Kopf gestrichen hatte, stand sie auf. Allerdings etwas langsamer, da sie die Kleine nicht ängstigen wollte. Ersterer sah lächelnd zu Sabine.

"Muss ich erst verschwinden, damit ich von dir umarmt werde?"

"Das sowieso. Du wirst ja nie umarmt, ich bin die schlechteste Ehefrau der Galaxis."

Caleb schmunzelte und küsste seine Mutter sanft auf die Wange.

Enja kicherte.

"Lyd! Lyd. Ich war schneller als Onkel!"

"Oh ja, das warst du."

Sie schmunzelte. Enja blinzelte, als sie das strahlende Licht fühlte und sah langsam zu Ahsoka.

Diese schluckte und rieb sich den Nacken.

„Hey, Süße."

Sie kniete sich vorsichtig und langsam hin.

„Du..du brauchst keine Angst haben. Wirklich."

Zaghaft streckte sie eine Hand aus.

„Ich tue dir nichts.."

Caleb gab seiner Mutter einen leichten Schubs.

„Gehe schon zu ihm. Der Schreck sitzt dir doch auch in den Knochen."

Enja sah die Jedi an.

"Wo ist der Schatten hin?", fragte sie.

„Ist er weg?"

Sabine ging leise zu ihrem Mann und setzte sich.

"Dein Sohn ist dein Ebenbild. Äußerlich wie charakteristisch."

„Mhm ich weiß. Aber er kommt auch sehr nach dir. Die gleiche Entschlossenheit und den kühlen Kopf. Das Letztere ist ab und an bei mir nicht vorhanden."

Er legte einen Arm um sie.

Ahsoka schluckte, als Enja sie mit einer Spur von Neugier, aber auch Furcht betrachtete.

„Ja, er ist weg. Und er kommt nie wieder."

Enja sah sie mit großen Augen an und lief auf sie zu.

"Soka!"

Sie warf sich in ihre Arme und vergrub sich überglücklich bei ihr. Ahsoka schluckte und drückte ihre Nichte an sich.

„Du brauchst keine Angst mehr haben. Der böse Schatten ist für immer weg. Ich bin da."

Sie strich über ihren Rücken und ein Stein fiel ihr vom Herzen. Niemand beschuldigte sie, niemand war wütend und wollte sie nie wiedersehen. Sie war nach wie vor ein Teil dieser Familie.

Ezra und Sabine sahen dem lächelnd zu, ehe Ersterer dreimal hintereinander nieste. Tristan blickte zu seiner Frau.

„Ich glaube du hast ein paar Patienten mehr...?"

Sie seufzte entnervt.

"Es wäre lieb, wenn ihr Enja hier raus schafft. Ein krankes Kleinkind, ist schlimmer als die."

Enja vergrub sich bei Ahsoka. Rex lächelte.

"Wir gehen mit ihr raus."

Die Togruta lächelte und nahm das kleine Mädchen auf den Arm.

„Na komm, Süße. Onkel Rex und ich spielen jetzt mit dir. Dein Daddy, Cal und Depa müssen noch etwas da bleiben, deswegen gehen wir jetzt."

Sie küsste sie auf die Stirn.

„Winke Ihnen doch mal zu."

Caleb stöhnte.

„Moment...müssen wir echt hierbleiben? Lydia?"

Ezra schnaubte.

„Oh ich bringe diese Giftschlange eigenhändig um.."

"Ich möchte gerne Bluttests machen. Aber ja. Denn wenn Sabine sich ansteckt, habe ich ein großes Problem."

Damit nahm sie die Mandalorianerin an der Hand.

"Sabine."

Ezra schmollte.

„Aber Lydia.."

Er hörte Depa kichern und Caleb ebenfalls.

„Sabine.."

Sie sah entschuldigend ihren Mann an.

"Siehe es so. Wenn du gesund bist, darfst du sie wieder haben."

"Lydia."

Ezra verschränkte die Arme und seufzte.

„Darf ich aufstehen und die werte Sith abknallen?"

„Nein und das weißt du auch. Ihr bleibt alle drei schön hier und hört auf Lydia", gab Kanan zurück und deckte Ezra zu. Das Gleiche tat er bei Depa.

Caleb stöhnte.

„Ich will aber nicht hier bleiben."

„Ich auch nicht", quengelte Ezra.

"Ihr werdet", warnte Hera. Depa hustete auf und legte sich zur Seite. Mit Abstand am Schlechtesten ging es wohl ihr.

"Ruh dich gut aus", murmelte ihre Mutter. Sie winkte leicht ab. Sabine seufzte.

"Ich lasse euch nachher was bringen."

Ezra und Caleb schmollten. So war das sicherlich nicht geplant gewesen.

„Damit ist mein ganzes Wochenende hin", murrte der Jüngere und rollte sich zur Seite.

Ezra schnaubte.

„Aber ich bin nicht krank. Ich habe nur...Husten."

Kanan verdrehte die Augen und ließ es sich nicht nehmen seinen Kindern einen Kuss auf die Stirn zu geben, ebenso wie seinem Enkelsohn.

„Ruht euch aus. Lydia hat euch im Auge. Wir sehen nochmal nach euch. Und wir stellen Wachen vor der Tür ab. Sicher ist sicher.."

"Kannst du bitte.."

Depa schluckte.

"Zuko sagen, dass er bitte mir nachher mein Buch vorbei bringt?"

"Machen wir". wandte Hera ein.

„Ruht euch aus."

Tristan seufzte.

„Eigentlich sollten wir die Station umbauen. Lohnen würde es sich bei dem Betrieb."

Ezra warf ihm einen empörten Blick zu. Sein Schwager hob die Hände.

„Ich sage es ja nur.."

Seufzend legte er sich zur Seite und streckte seine Hand aus, sodass er etwas über Depas Lekku strich.

„Tut mir Leid mit dem Eis.."

"K-keine Sorge. Ich denke das mit dem Schlucken hat sich erledigt."

Lydia seufzte.

"Ich bringe doch lieber gleich was. Und jetzt raus hier."

Sabine winkte leicht ihnen zu, ehe sie rausgedrängt wurde. Ezra seufzte. Er und Depa winkten noch halbfertige ihren Eltern zu, während Caleb sich schon zur Wand gedreht hatte. Tristan gab seiner Frau einen Kuss auf die Wange und ging anschließend seiner Schwester nach.

„Da richte ich schon nichts an und lande trotzdem wieder hier", murrte der Älteste der Drei.

"Sorry..", murmelte Depa und schloss nur die Augen. Ezra seufzte, drückte kurz ihre Hand und rollte sich dann zusammen.

„Ich bin so unendlich froh, dass ihr okay seid", flüsterte er. Caleb, der bereits fest in seiner Decke eingekuschelt war, gähnte.

„Die hat keine Chance gegen uns. Und...und niemand nimmt dich uns w-weg."

Versprochen.

Depa schloss erschöpft die Augen und vergrub sich. Ezra lächelte und schloss die Augen. Sie hatten einen erneuten Sieg gegen Sinya eingefahren. Eine von sehr vielen Schlachten für sich entschieden. Doch obwohl er sehr glücklich war, dass alles wieder in Ordnung zu sein schien und nichts Schlimmeres passiert war...so hatte er ebenso wie Depa das Gefühl, dass dieser Sieg nicht ohne Verluste gekommen war. Sinya wusste nun vieles Persönliches über sie. Vor allem über ihn.

Und das schien wohl bald ein großes Problem zu sein...denn ein Sturm zog auf. Doch wie groß der war...konnten sie nicht sehen.

Geschweige denn erahnen das Sinya nicht nur eine Niederlage davon getragen hatte. Sondern auch in gewisser Weise einem Sieg nun deutlich nähergekommen war.

###

Derweil hörte man in einer verlassenen Höhle, die sich in der tiefsten Wildnis von Mandalore befand, laute, summende Geräusche und daraufhin ein konstantes Knallen. Eine Peitsche aus Licht wurde gegen Felsen geschwungen, nein geradezu geknallt. Begleitet wurde dieses Summen und dieses Peitschen von Schreien, die aus tiefster Wut und Hass entstanden waren. Von Verzweiflung und Furcht. Von tiefster, tiefster, unerschütterlicher Dunkelheit.

Die Macht schien für einen Moment sich fast zu teilen, als die Peitsche auf den Stein traf. Die Wut umschlang den Körper, ihren Geist durchdrang sie und der Zorn schwamm in ihrem Blut.

Versagt. Unerbittlich versagt. Und das nur wegen ein paar dummen Gören und einem elendigen Klon!

Sie hatte es geschafft! Sie hatte bereits gesiegt und dann mussten diese Bälger und diese verdammte Fehlkonstruktion alles kaputt machen! Sie hatte ihn, sie hatte ihn endlich gehabt und hätte nur noch wegmusst! Und dann stand ihr abermals diese verfluchte Bande im Weg, die sich Familie nannte! Schon am Abend zuvor hätte sie gewinnen können, aber nein dieser elendige Jedi hatte nie genug!

Frustriert ließ sie die Klinge verschwinden und nahm ihren Projektor. Sie musste ihrem Meister berichten. Von ihrem Versagen...und ihrer Errungenschaft.

Aber in erster Linie von ihrem Versagen. Dass sie es erneut nicht geschafft hatte ihn zu ihm zu bringen. Es wäre ein Kinderspiel gewesen, er hatte ja sogar Informationen über ihn und sie ausgespuckt!

Verärgert legte sie den Projektor ab und aktivierte ihn. Sie ging auf ein Knie nieder und senkte den Kopf, als ein großes Hologramm erschien.

"Meister."

Eine Gestalt, die in einem schwarzen Umhang gehüllt war erschien vor ihr. Mehr sah man nicht, aber man hörte die tiefe, geradezu schauderhafte Stimme , die Sinya jedes Mal durch Mark und Bein ging.

„Ich habe die Hoffnung, dass du Neuigkeiten für mich hast."

"Keine Guten, Meister."

„Wie überaus bedauerlich. Ich hatte gehofft du würdest dich eventuell doch als nützlich erweisen. Doch dein immerwährendes Versagen belehrt mich eines Besseren."

Er wollte sich abwenden.

"Und doch habe ich Informationen erhalten, die uns nützlich sein werden, genau wie unserer Armee."

„Das ist deine ständige Ausrede. Du versuchst immerzu mir weißmachen zu wollen, dass du noch einen Nutzen für mich hast. Ich habe es gewusst. Ich hätte mich der Sache selbst annehmen sollen. Du bist zu sehr involviert was ihn betrifft."

"Bin ich nicht. Nur...gibt es Personen, die sich nicht aus dem Weg schaffen lassen. Das Mädchen was die Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit sieht. Der Jedi aus dem alten Orden...und deren Verwandtschaft die ebenfalls Machtsensitiv ist. Und doch...doch habe ich etwas herausgefunden, was uns von großem Nutzen sein kann. Neue Mitstreiter...und Mächte, die ich glaubte, dass sie nicht mehr zu erreichen wären."

Ein höhnisches, spöttisches Schnauben ertönte.

„Das sind Geschichten, die deiner Fantasie entspringen. Ich will keine Geschichten, Schülerin. Ich will den Auserwählten Bogans. Daher werde ich mich nun selbst der Sache annehmen. Da wo du versagt hast."

"Ist es ein Zeichen des Versagens, wenn ich es selbst hörte, dass die Untersuchungen Sidious auf Lothal keine Zeitverschwendung war?"

Eine Stille breitete sich aus. Dann..

„Was hast du in Erfahrung gebracht?"

"Es existiert. Die Welt zwischen den Welten ist keine Legende."

Sie nahm es sich aufzusehen.

"Und das Mädchen, Depa Soka Jarrus-Sybfulla kann sie hören und betreten."

Sie spürte eine Art Zufriedenheit.

"Die Macht die Vergangenheit und Gegenwart zu kontrollieren. Die Zukunft zu sehen. Meister...wir werden siegen. Ihr werdet siegen mit Eurem Aufstieg. Mit dem Aufstieg Eurer Armee."

„Solltest du gerade mir etwas vormachen, um dein Versagen zu rehabilitieren, dann weißt du was dich erwartet."

Er schnaubte.

„Andernfalls...erzähl mir mehr."

Sie lächelte.

"Sie benutzt Portale. Und diese Portale sind angeblich auch in Tempeln. Ich werde mich darum kümmern. Und wenn ihr wollt, werde ich auch das Mädchen bringen."

„Du hast es schon nicht geschafft ihn zu mir zu bringen. Wenn das Mädchen so eine Kraft besitzt, dann wird dir auch das nicht gelingen. Ich will sie beide."

"Und doch konnte die Großmeisterin meiner Kraft nicht widerstehen. Es ist möglich. Denn.."

Sie lächelte.

"Sie sind Schüler und Meister. Sie hängen aneinander."

„Du hast doch einen Plan, meine Schülerin."

"Wie gesagt."

Sie sah auf.

"Ich habe neue Mitstreiter. Sie werden Mandalore niederstrecken, den Jedi alles nehmen und sie zerstören. Aber ja."

Sinya Augen funkelten.

"Ich habe einen."

„Erzähl mir davon. Welchen Sieg werde ich daraus ziehen? Was nützt er mir?"

"Vieles. Euer Aufstieg wird mehr und mehr unterstützt. Seht es als Chance. Mandalore...durch verschiedene Möglichkeiten an eurer Seite. Millionen von Mandalorianer unter Eurer Herrschaft gegen die Republik. Eshan in Euren Händen, ein Volk voller Kampfgeist. Und ein Mädchen, was die Zukunft sehen kann und sie beeinflusst. Meine Mitstreiter sind von Hass zerfressen. Und die Magie, die wir nun besitzen...wird uns eine Hilfe sein."

„Und der Auserwählte Bogans als mein Diener? Als mein Untergebener? Werden sich seine Fähigkeiten mir offenbaren?"

"Wenn ihr sie habt...dann ja."

Er lachte auf.

„Solltest du wirklich Erfolg haben werden alle deine Misserfolge vergessen sein. Dann werde ich dich sehr reich belohnen."

"Ich will keine Belohnung. Allein Euch zu dienen ist eine. Nur wünsche ich meinen Bruder zur Vernunft bringen zu dürfen und...wenn wir herausgefunden haben wir die Portale funktionieren...das Mädchen töten zu dürfen, genau wie seine sogenannte Familie."

„Daran werde ich dich nicht hindern, Schülerin. Nur wirst du sie vor den Augen von Bogans Auserwählten hinrichten. Erst das Mädchen, dann der Jedi und dann der Rest."

Sie sah ihn an.

"Eine Ehre. Meister. Wir werden siegen. Die Republik fallen und ihr werdet Euer Ziel erreichen die Galaxis zu beherrschen."

„Die Jedi werden fallen und die Galaxis wird sein, was sie sein sollte. Bogan wird triumphieren und alle werden mir dienen und untertänig sein. Der Letzte von Ashlas Kriegern wird ausgelöscht sein."

Ein finsteres, schauderhaftes Lachen ertönte.

„Weihe mich in deinen Plan ein, Schülerin. Es zeugt nicht von Wichtigkeit wie lange er dauern wird. Der Ausgang zählt und das wird unser Sieg sein."

Sinya lächelte.

"Natürlich..Meister."

Es schien, als ob ein dunkler Schatten über Mandalore fiel, genau wie über die Galaxis. Der Sturm brach langsam los. Unaufhaltsam und ohne Gnade. Nur konnte und wollte es noch keiner erahnen. Die Zeichen standen auf Frieden. Noch. Doch das würde in absehbarer Zeit nicht mehr der Fall sein..

####

Acht Monate waren vergangen seit dem Vorfall mit Ahsoka. Und keiner von den Spectres vermisste das Chaos, was Sinya angerichtet hatte- vor allem nicht in dieser Zeit. Die Suche ging weiter, aber so richtig gefunden hatte man seither nichts mehr. Gerüchte waren nun mal eben nicht die zuverlässigste Quelle der Information in dieser Galaxis. Vielleicht war sie das mal, und doch brachte es keinen von ihnen auf die Spur der Sith. Mit den Tagen, Wochen und schließlich Monaten genossen sie einfach die Ruhe und den Frieden und widmeten sich ihrem Leben, so wie sie es bevor das ganze Chaos losging, gelebt hatten.

Darunter gehörte auch das Erwachsen werden und das Leben zu leben. Enja wurde immer größer und war inzwischen sechs Jahre alt. Der kleine Wirbelwind machte den Palast zum unruhigsten Ort von Mandalore. Ob das so gut war, wusste keiner. Ob es Sabine gefiel...nun ja. Aber Ezra mochte das sehr. Er liebte seine kleine Tochter, vor allem wenn sie so wild und ungezähmt war, das erinnerte ihn sehr an seine Frau. Die Lehrer auch. Vor allem gerade das Alter war angeblich bei Sabine am Schlimmsten gewesen. Das Trotzen fiel Enja in dem Sinne auch nicht wirklich schwer, vor allem wenn sie keine Lust mehr auf Mandoà, Basic und Aurebesh. Obwohl sie gerade in diesen Fächern ein wahres Naturtalent war. Dadurch das sie viel Zeit auch mit Brianna verbracht hatte, konnte sie viele Wörter, Satzbauten und Rechtschreibungen gut anwenden. Auch auf Echanisch konnte sie einige Wörter sprechen. Und alle im Palast wussten, dass Sabine wohl mit Abstand die meisten Sprachen sprach und auch verstand. Tja. Enja war durch und durch gestrickt wie ihre Mutter....zumindest, wenn es um den Unterricht ging und er Spaß machte. Das andere...eher der Vater.

Sie liebte es Unsinn zu machen und stellte eine Sache nach der Anderen an. Niemand war im Palast vor ihr sicher. Vor allem als sie ihr Talent für Streiche entdeckt hatte, die sie meistens zusammen mit Caleb tat. Oder auch mit ihrem Vater, doch der bekam dann stets „Ärger" von seiner Frau. Für Kanan und Hera war Enja Tag für Tag eine Art Deja Vu. Sie ähnelte so sehr ihrem Vater in manchen Dingen und von Depa hatte sie auch schon das ein oder andere aufgeschnappt. Besonders als Kanan eines Morgens aufgewacht war und sein Haar in Regenbogenfarben vorgefunden hatte...war mehr als klar gewesen wer das veranstaltet hatte.

Trotzdem konnte niemand ihr so wirklich böse sein. Nicht mal Depa. Und diese war ab und an deshalb auch streng mit ihrem Schüler. Caleb war ein toller Padawan....aber auch ein sehr herausfordernder, auch für seine fast zwanzig Jahre. Die Twi'lek hatte ein Ziel geschafft in ihrem Leben: Sie wurde zum Ritter geschlagen. Eine Ehre. Erst dachte sie, sie wäre nicht bereit gewesen....doch eine bestimmte Situation, eine gewisse Prüfung die sie vor sich hatte...war die Prüfung gewesen. Und das hatte sie zum Jedi-Ritter gemacht. Und sie war eine mächtige Jedi für ihr Alter. Klug und weise. Das machte Caleb jeden Tag sehr stolz ihr Schüler zu sein.

Und Ezra platzte immerzu vor Stolz, da er ihr Meister war. Am Tag ihrer Einführung als Ritter hatte er ihr Padawanband traditionsgemäß abgeschnitten. Und als der offizielle Teil vorbei gewesen war...hatte er vor Freude, Stolz und Glück seine Schwester nicht mehr losgelassen. Sein kleiner Zwerg war nun ein Ritter. Aber sie würde sein kleiner Padawan bleiben. Immer.

Kanan hätte nicht stolzer sein können. Depa hatte nun ihre Ausbildung abgeschlossen und unterwies nun als frischer Ritter ihren eigenen Padawan. Die Linie setzte sich fort mit Nachkommen, die Mace Windu und besonders seine Mutter sehr stolz gemacht hätten. Und ihn sowieso. Nun war Caleb der „kleine" Padawan in der Familie. Aber auch für Caleb begann ein großer Schritt in die richtige Richtung. Dadurch, dass er nun so erwachsen war, hatte er gelernt mit seinen Gefühlen gut umzugehen. Mit seinem Leben und Brianna irgendwie...abgehakt. Er konnte nicht mal wirklich sagen, ob er noch etwas für sie empfand. Vielleicht Freundschaft. Natürlich vermisste er sie, sie war seine beste Freundin gewesen, aber...es gab andere Dinge im Leben. Zum Beispiel seine Akademie, wo er seinen Abschluss machte mit Poe. Ally hatte ihren ja schon, nur...war sie immer da gewesen und hatte irgendwie Hera als Assistentin gedient. Und das hatte ihm die letzten Monate umso leichter gemacht. Der Pilot hatte seinen Spaß. Er liebte sein Leben, so wie es jetzt war.

Auch hatte er begonnen sich mit seiner Herkunft und besonders mit seinem Titel auseinanderzusetzen. Es war nicht mehr so schrecklich für ihn. Mögen tat er es immer noch nicht, aber...er tolerierte es und akzeptierte es langsam. Und was seine Familie betraf so war es nie einfach gewesen mit solchen Kriegshelden und generellen Berühmtheiten verwandt zu sein. Aber...er hatte erkannt, dass er es nicht mehr als Fluch oder als Belastung sah, was ihn betraf. Nein, er war einfach nur Stolz und sehr glücklich, dass er so eine Familie hatte. So eine unbezwingbare und starke Familie, die nichts und niemand trennen konnte...

....und die einen auf besonderen Anlässen wie die Abschlussfeier gerne mal blamieren wollte.

„Muuum..."

Caleb verdrehte die Augen als Sabine erneut seine Uniform zurechtrückte. Sie waren in einem der Räume in der Akademie, wo die Absolventen sich mit ihren Familien kurz zurückziehen konnten. Nur war sein Vater nicht zu sehen, aber das...hatte andere Gründe.

„Ich kann nicht glauben, dass Dad echt die Wette mit Wedge und Hobbie verloren hat", murmelte er.

"Dein Vater ist ein Idiot, durch und durch."

Sie schmunzelte und setzte den Kragen.

"Du bist viel zu groß, Liebling."

„Hey, ich konnte nicht ewig der Kleine bleiben."

Caleb war in den letzten Monaten ziemlich gewachsen und hatte nun komplett alles kindliche verloren. Ihr kleines Baby...war nun wirklich erwachsen geworden.

„Wie sehe ich aus?"

Sabine schüttelte den Kopf.

"Erwachsen. Sehr erwachsen. Die Uniform steht dir. Ist interessant an dir zu sehen, anstatt diese Hemden, Jeans und Sportkleidung."

„Mum.."

Caleb schmunzelte.

„Ich bin eher der lockere Typ. Wie du auch. Oder wie soll ich dich sonst nennen Herzogin ich hasse es die Krone zu tragen?"

Sabine verdrehte die Augen und ließ ihn sanft los.

"Gewonnen. Ist in Ordnung."

Sie strich ihr violettes Haar zurück, während sie Calebs betrachtete.

"Du siehst gut aus. Mehr kann ich nicht sagen."

Calebs Haar hatte sich ebenfalls verändert. Er trug einen Pferdeschwanz, der mit seiner Naturhaarfarbe und zwei weiteren gefärbt war. Die Seiten waren geschnitten worden.

"Aber das ist ja nichts Neues. Du siehst deinem Vater so ähnlich."

"Das ist ja wirklich nichts Neues", schmunzelte Depa, die sich zu ihnen gesellte.

"Dein Dad braucht noch etwas."

Caleb verdrehte die Augen, aber grinste dabei.

„Ist er noch nicht fertig oder weigert er sich rauszukommen? Das wäre nämlich typisch für ihn."

Wenn man alte Bilder von seinem Vater, als dieser in seinem Alter gewesen war, besah, dann hätte man glatt glauben können, dass sie Zwillinge waren. Bis auf die Narben und die gefärbten Haare glichen sie sich mehr als unheimlich. Auch von der Statur her, wobei es Depa mehr als nervte, dass Caleb nun einen Kopf größer als sie war.

"Eher das rauskommen."

Auch Depa war viel erwachsener geworden. Sie trug einen roten Mantel und hohe, schwarze Stiefel mit einer Leggins und ein schwarzen Kragenpullover.

"Und du schrumpfst bitte."

Caleb grinste und tat seinen Ellenbogen auf Depas Kopf.

„Wie? Ich verstehe dich hier oben nicht, Meister."

Sie stieß ihn in die Seite.

"Caleb. Ich warne dich. Jagen kann ich dich definitiv nach der Feier."

„Wenn du mich kriegst, dann sicher."

Caleb lachte und duckte sich vor ihrem Schlag. Sabine schmunzelte und klopfte derweil ans Nebenzimmer, wo ihr Mann drin war.

„Ich komme nicht raus!"

"Ezra, bewege dich."

Depa sah ihn warnend an.

"Caleb."

Dieser grinste und lachte wegen der Sturheit seines Vaters.

„Komm schon, Dad."

„Ich werde mich niemals so zeigen!"

"Dann wette nicht."

"Wie sollte ich denn wissen, dass ich verliere? Ich komme nicht raus und ich trete nicht als Ehrengast auf!"

"Deshalb wettet man nicht. Bewege dich, Ezra. Es geht um deinen Sohn nicht um dich."

Caleb kicherte.

„Dad, mache nicht so ein Drama. Ist ja nicht so als ob du eine berühmte Persönlichkeit wärst und sie dich alle anhimmeln."

Er beugte sich zu Depa.

„Der hat nur wieder Lampenfieber."

"Ach und du nicht?", hakte seine Meisterin nach.

„Das tut hier nichts zur Sache", gab er zurück und Depa grinste nur. Sabine verdrehte genervt die Augen und klopfte erneut an die Tür.

„Ich verkleide mich jetzt und dann hat sich die Sache!"

"Ezra? Wenn du nicht rauskommst, schläfst du auf der Couch, weil ich dich einsperren werde, du nicht dabei bist und ich deshalb sauer werde."

"Bestimmt, Padawan."

„Wende dich an Wedge und Hobbie! Ich kann in dem Aufzug nicht mal meinem Sohn unterstützen, weil seine Tarnung sonst auffliegen würde."

"Idiot. Ezra, komm raus."

„Nein!"

Es klopfte an der Tür und Kanan und Enja steckten die Köpfe ins Zimmer.

„Wo bleibt ihr denn?"

Caleb verdrehte grinsend die Augen.

„Na Rate mal. Dad will nicht rauskommen."

„Ich verkleide mich und dann komm ich raus!"

"Dann ohne ihn. Mum kann nicht ewig warten". wandte Depa ein und kehrte um.

"Wiedersehen, Ezzy."

Kanan verdrehte die Augen.

„Oh das. Na dann.."

Er beugte sich zu seiner Enkelin hinunter.

„Willst du Daddy holen, Süße?"

Caleb schmunzelte und öffnete mit einer Handbewegung die Tür.

„Ups.."

Sabine fing an zu schmunzeln.

"Oh? Interessant. Danke, mein Sohn."

Depa kicherte.

"Süß.."

Enja klatschte.

"Oh Dad, du bist ja hübsch!"

"Enja!"

Die Prinzessin zog ihren verdatterten Vater aus dem Zimmer. Wie es das Protokoll vorsah ( und vor allem wie es Hobbie und Wedge gewünscht hatten) trug oder mehr durfte Ezra weder seine Jedi - Robe, noch seine Art Kombination tragen, die aus einer Robe und mandalorianischen Rüstungsteilen bestand. Nein. Er durfte an dem Tag der Abschlussfeier seines Sohnes als Ehrengast in höchst mandalorianischer Kleidung auftreten, die von allen Seiten seinen Stand als Herzog präsentierte. Zusammen mit seinem Orden, der ihn als Captain des Phoenix - Squadron ausgezeichnet hatte. Und das alles nur wegen einer dummen Wette, die er verloren hatte. Caleb biss sich auf die Unterlippe um nicht loszuprusten. Enja strahlte ihren Vater an, denn sie fand das natürlich ganz toll und Kanan musste sich am Türrahmen festhalten und sich buchstäblich zusammenreißen nichts zu kommentieren. Ezra schnaubte.

"Ein einziges Wort.."

Sabine schmunzelte und küsste ihn auf die Wange.

"Du siehst gut aus. Und jetzt ziehe nicht so ein Gesicht, wir müssen los."

"Aber sowas von", murmelte Depa und unterdrückte ein Lachen. Ezra warf ihr einen finsteren Blick zu.

"Ein Wort, Zwerg.."

Caleb grinste nur und klopfte seinem Vater auf den Rücken.

"Bleibe locker, Dad. Sie werden dich nicht anstarren. Ich sehe eh besser aus, als du."

Depa konnte nicht anders und prustete los. Enja kicherte. Kanan schmunzelte nur. Oh irgendwoher kam ihm das doch bekannt vor..

Ezra seufzte und rollte mit den Augen.

"Woher hast du nur dieses freche Verhalten?"

"Wir überlegen jetzt ganz scharf", kommentierte sein Vater grinsend und sah zu Depa.

"Schatz, lache nicht. Sonst ist er wieder beleidigt."

"Wenn er Vorlagen liefert? Aber Meister Jarrus-Syndulla hat das Wort, was mir verweigert wird."

Sie kehrte auf ihrem Absatz und ging voraus.

Enja lachte.

"Kommt, kommt!"

"Und diesmal möchte ich keine peinlichen Jubelrufe hören", gab Caleb an seinen Vater und Großvater zurück. Diese wechselten einen Blick und schmunzelten.

"Sicher? Wir haben es schon geübt."

"Wir werden am Lautesten klatschen, Cal. Oh und wir haben uns auch Pompons besorgt", neckte Ezra seinen Sohn, der nur aufstöhnte.

"Bitte nicht..."

"Erspart meinem Sohn die Peinlichkeit."

Sabine legte einen Arm um ihn, und nahm Enja an der Hand.

"Können wir?"

"Ich hoffe doch, sonst verpasse ich noch meine eigene Abschlussfeier."

Ezra lächelte und drückte Calebs Schulter.

"Wir sind sehr stolz auf dich, Cal. Das du und Poe gleichzeitig die besten Absolventen eurer Klasse seid ist kaum verwunderlich."

"Tja, durch und durch geniale Kinder eben."

Sabine lehnte sich kurz an Caleb, ehe sie seufzte.

"Aber jetzt los."

Sie setzten ihren Weg fort und machten, dass sie aus dem Gebäude und zum großen Flugplatz kamen, wo die Feier stattfinden sollte. Die Tribünen waren bereits fast randvoll, doch zum Glück hatte der Rest ihnen Plätze freigehalten. Dieser bestand aus Ahsoka und Rex, den Zwillingen mit Akira, Zuko, Max und Zeb mit Lily und den Kids. Calebs Patenonkel durften keinesfalls an diesem Tag fehlen. Auch seine Großeltern mütterlicherseits und Tristan und Lydia mit Katan wären sehr gerne gekommen, aber die waren leider wegen anderer Verpflichtungen verhindert.

Dennoch würden sie die ganze Zeit an sie denken. An den vorderen Bänken, war extra Platz für die Absolventen und Absolventinnen. Die waren ähnlich gekleidet wie Caleb und die Jedi in der Veranstaltung konnten nur zu gut die Nervosität spüren.

Depa setzte sich zu ihrem Mann und legte ihre Arme um seinen.

"Sorry. Ezra meinte einen auf Drama zu machen."

Zuko schmunzelte nur und küsste sie auf die Wange.

"Kann ich mir denken. Hat er sich geweigert so rauszukommen?"

Hinter ihnen ertönte das Gelächter von Max und Zeb. Als "Ehrengast" hatte Ezra sich leider nicht ins Publikum zu setzen, nein. Er durfte direkt auf die Bühne und neben der Schulleiterin, die nebenbei seine Mutter war, und links von Wedge und Hobbie sitzen, die nur grinsten. Depa lächelte bei der Geste.

"Sowas von."

"Erinnert mich daran denen zu danken. Oh das wird er nie wieder los", lachte Zeb. Ahsoka rollte mit den Augen.

"Immer diese Wetten. Jetzt hat Ezra den Salat."

"Mum, du wettest auch."

"Ja, aber ich gewinne immer."

Caleb ließ sich auf die vordere Bank neben Poe fallen.

"Ich hoffe der Jubel meiner Familie hält sich in Grenzen."

"Sie werden die Lautesten sein", schmunzelte Poe amüsiert. „Aber der Jubel ist groß, du hast grandios abgeschnitten."

Hera schmunzelte und schien sich ebenfalls das Lachen zu verkneifen.

"Wundervoll, Ezra. Gut das du gekommen bist, ich hätte nicht vorher anfangen dürfen."

Ezra warf seiner Mutter einen warnenden Blick zu.

"Treibe es nicht zu weit, General."

"Na ja Aufsehen erregst du damit bereits schon um Längen", kommentierte Wedge und er und Hobbie stießen ihre Fäuste aneinander. Caleb ließ kurz seinen Blick über seine Klassenkameraden schweifen, die aufgeregt begannen zu tuscheln und auf seinen Vater blickten.

"Weißt du...ich glaube ich will mich nicht mehr verstecken. Ich meine man müsste blind sein, um die Ähnlichkeit nicht zu erkennen."

"Das hast du aber früh gemerkt. Wie lange hat das gedauert?...vier Jahre?"

Caleb rollte mit den Augen und stupste ihn in die Seite.

"Sehr witzig. Aber ich glaube die Zeit des Versteckens ist vorbei. Vor allem wenn ich mit meinem richtigen Namen aufgerufen werde. Du weißt, sonst ist es nicht gültig."

"Nimm es mit Humor."

"Oh ja, wenn alle mich anstarren, dass wird toll."

Caleb schüttelte den Kopf.

"Anderes Thema. Bei uns ist nachher eine Feier. Du und dein Dad sind herzlich eingeladen. Ist auch ganz ungezwungen, ich schwöre es. Ally und ihre Freundin kommen auch."

Poe lächelte.

"Ja, wir würden gerne kommen. Wir müssen nur heute Abend bald los. Mein Vater will einen alten Freund auf Castilon besuchen. Fragwürdig, ob ich wirklich geistig anwesend sein werde, aber mitkommen muss ich."

"Verstehe, aber Hauptsache du kommst überhaupt."

Caleb grinste.

"Ich hoffe für dich, dass wir auch nach unserem Abschluss die besten Freunde bleiben werden."

"Hey. Pilotenfreunde fürs Leben. Die kriegt man nicht auseinander."

Sie schlugen ihre Fäuste aneinander.

"Du solltest auch für die Republik fliegen. Die könnten Leute wie dich gut gebrauchen."

"Würde ich gerne machen. Wirklich. Aber..."

Caleb seufzte.

"Ich fürchte daraus wird erstmal nichts. Mein Jedi - Training und dann noch meine anderen Aufgaben...du verstehst?"

"Hm, ja ich verstehe. Aber ich erwarte dich zu Besuch auf Coruscant."

"Darauf kannst du wetten. Keine Sorge, du wirst mich nicht los."

Die beiden Absolventen grinsten. Ihrer Freundschaft konnte nun wirklich nichts im Wege stehen.

Und beide hatten nicht mal bemerkt, dass Hera die Tribüne betreten hatte. Selbstverständlich trug die inzwischen fünfzigjährige Pilotin ihre Uniform. Sie betrachtete die langsam leise werdende Menge.

"Sehr geehrte Absolventen und Absolventinnen, verehrte Eltern und Angehörige, sehr geehrte Kollegen und Kolleginnen, liebe Mitschüler und Mitschülerinnen, heute feiern wir einen ganz besonderen Tag und ich bin Ihnen allen sehr verbunden, dass sie heute zu diesem besonderen Ereignis erschienen sind."

Sie hatte ein strahlendes Lächeln aufgesetzt. Hera machte es nicht nur große Freude immer wieder Absolventen zu verabschieden. Obwohl sie dabei auch immer glücklich war. Aber das war eine ganz besondere Feier. Ihr Enkel, ihr kleiner Caleb, würde diesmal darunter sein und dazu noch mit als bester Absolvent der ganzen Klasse. Sie war schrecklich stolz auf ihn.

Ihr Blick blieb kurz an der Stelle der Tribüne haften, wo der Rest der Familie saß. Enja saß zwischen ihrer Mutter und ihrem Großvater und winkte ihr lächelnd zu. Die amüsierten Gesichter und das krampfhaft unterdrückte Gelächter von Wedge und Hobbie war kaum zu überhören, als sie Ezra vorstellte und als Ehrengast begrüßte. Dieser wollte nur noch im Erdboden versinken. Nie wieder würde er wetten. Nie wieder.

Hera fuhr mit ihrer Rede fort.

„Auf diesen Tag haben wir sehr lange hingearbeitet. Nun habt ihr euren Abschluss, junge Piloten und Pilotinnen. Jetzt beginnt ein neuer Lebensabschnitt in dem größten Himmel, den ihr erforschen, entdecken und verteidigen könnt. Ich kann nicht wirklich in Worte fassen, genau wie jedes Jahr, wie stolz ich bin so viele unterschiedliche Piloten und Pilotinnen gelehrt zu haben. Wir alle nicht in unserem Lehrerkollegium. Ihr habt euch euren Abschluss mehr als verdient und euch selbst alle Ehre gemacht. Ich begehe diesen Tag gewissermaßen mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Das Lachen, weil ich mich freue, da ihr nun euer eigenes Leben da draußen aufbaut. Und das Weinende, weil ich euch schon gehen lassen muss. Nun, ich habe scheinbar Spaß daran gefunden euch durch die Simulationen zu quetschen und die Hausaufgaben bis zum Lüftungsschacht des anderen Gebäudes zu schlagen."

Ihre Schüler lachten dabei, grinsten und lächelten ihr zu. Caleb schmunzelte nur und betrachtete einfach nur seine Oma. Die Anderen würde sie nun gehen lassen, ja. Aber ihn...ihn bestimmt nicht. Sie würde ihn immer begleiten, dass wusste er.

Kanan hatte alle Mühe sich nicht nur auf Heras Uniform zu konzentrieren. Aber trotz dieser Schwierigkeit vernahm er ihre Worte und vor allem ihre Gefühle dahinter. Doch vor allem spürte er, dass sie dieses Mal eine ganze besondere Freude empfand. Schließlich überreichte man seinem Enkelkind nicht jeden Tag das Abschlusszeugnis mit Bestnoten.

"In der Oberstufe ging es um mehr, als nur Lehrpläne. Mit Eurem Engagement in vielen anderen Bereichen habt Ihr bewiesen, dass Ihr euch zu Persönlichkeiten entwickelt habt, an denen niemand vorbeikommt. Ich bin sicher, die Fähigkeiten, die Ihr mit Eurem schwunghaften Handel von Büchern, Simulationen und Techniken geschult habt, werden Euch in vielen anderen, sogar hohen Bereichen dienlich sein. Der eine wird in die Republik folgen. Der andere nur ein kleines Shuttle fliegen. Doch das ist nicht so wichtig. Nur der Spaß und die Treue zu euch selbst, ist das wichtigste. Solange ihr die habt...wird nichts schief gehen."

Wie gebannt saßen die Absolventen da und hingen an ihren Lippen. Ezra musste lächeln. Diese Schüler hatten die beste Lehrerin fürs Fliegen gehabt, die es gab. Überhaupt die beste Pilotin der Galaxis.

Und dass sie die beste Lehrerin war, was das Fliegen betraf so wusste das niemand besser als Ezra. Schließlich war er ihr erster Schüler gewesen. Und bis zum heutigen Tag war er sehr stolz darauf. Genauso wie auf seine Mutter.

„Für Euch beginnt nun der Ernst des Lebens, bald werdet Ihr Verantwortung in der Gesellschaft übernehmen. Doch keine Bange: Ich sehe Euch dafür Bestens gerüstet und freue mich darauf, Euch an einem anderen Ort wieder über den Weg zu laufen. Ich wünsche Euch auf dem weiteren Lebensweg alles Gute. Es erfüllt mich mit Stolz, dass wir Euch beim Start vielleicht ein wenig behilflich sein konnten. Bleibt neugierig, lasst Euch begeistern, nehmt eure Steuerung in die Hand und packt es an. Fliegt zu den Sternen."

Sie lächelte.

"Denn dort sind wir Zuhause. Vielen Dank."

Die Musik begann zu spielen und die Lehrer, samt Absolventen erhoben sich, begleitet von dem Applaus des Publikums auf Heras Rede. Diese würde jedem sein Zeugnis überreichen und den Namen aufrufen.

Ezra stand neben ihr und würde jedem der Schüler die Hand geben, nachdem sie ihr Zeugnis empfangen hatten.

Hera sah auf ihre Liste.

"Ich bitte nun die Absolventen hinauf um ihr Zeugnis abzuholen."

Sie begann nach und nach die Schülerinnen und Schüler aufzurufen. Diese waren fürchterlich nervös, aber glücklich als sie ihr Zeugnis bekamen und die Glückwünsche von Hera entgegennahmen. Sie war wirklich glücklich so viele Absolventen zu haben und sie zu verabschieden. Jedem einen ganz besonderen Wunsch mitzugeben.

"Lyra Zanai."

Und bei jedem wurde kräftig applaudiert.

"Lyra."

Hera schüttelte ihre Hand.

"Dein Wissen im Strategiewesen wird eine große Hilfe für deine Zukunft sein. Viel Erfolg."

"Danke."

Sie nahm ihr Zeugnis entgegen und schüttelte Ezras Hand.

"Vielen Dank."

Ezra lächelte und beglückwünschte sie ebenso herzlich, während Hera fortfuhr.

"Nun kommen die Besten des Jahrgangs."

Ezra lächelte, als er Caleb beobachtete, der sich die Uniform zurechtrückte. Er konnte seinen Sohn leider nicht persönlich in der Öffentlichkeit so beglückwünschen wie er es gerne gehabt hätte, aber um Calebs Wunsch nach Geheimhaltung zu erfüllen würde er das tun. Das war der Hauptgrund gewesen, wieso er so gegen den Wetteinsatz gewesen war.

Er beugte sich zu seiner Mutter.

„Sage doch noch am Besten wie gut sie abgeschnitten haben. Das macht sie verlegen."

Hera beugte sich leicht zurück.

"Ich bin nicht doof, Schatz. Danke."

Sie beugte sich wieder vor.

"Ich darf die beiden Schüler beglückwünschen für die großartige Arbeit die sie im letzten Jahr gegeben haben. Der Schnitt in den Prüfungsfächern, sind mit der Bestnote gegeben worden. In der Flugabschlussprüfung haben die beiden große Leistung in Strategie und Taktik gegeben. Herzlichen Glückwunsch, Poe Dameron und Caleb Jarrus-Syndulla."

Applaus ertönte, wobei die übrigen Absolventen Caleb mit offenen Mund ansahen, der nur stolz grinste. Seine Familie war bei seinen wahren Namen mehr oder weniger etwas verdattert. Kanan beugte sich zu Sabine.

„Hat er gerade..?"

Ezra hingegen blinzelte verwirrt, dann strahlte er stolz. Poe lächelte und erhob sich, nahm dabei Calebs Hand und half ihm auf.

"Geschafft, Bruder."

„Aber so was von", gab Caleb zurück und klopfte ihm lachend auf den Rücken. Beide bewegten sich Richtung Bühne.

Ezra sah zu seiner Mutter.

„Wusstest du das?"

"Wundere dich nicht so sehr", gab sie lächelnd zurück.

„Calebs Wunsch."

Ezra wurde ganz warm ums Herz. Was das bedeutete war mehr als offensichtlich. Caleb schämte sich nicht mehr für seine Herkunft. Er wollte sie nicht mehr verheimlichen. Und das...das erfreute ihn schrecklich. Poe ging zuerst, hinter ihm folgte Caleb. Beide strahlten über das ganze Gesicht, während das Getuschel bei den Absolventen immer lauter wurde.

"Poe.."

Hera nahm das Zeugnis von dem jungen Mann.

"Du hast dich gut geschlagen. Versuch bitte einfach noch mehr dich an Befehle zu halten, okay?"

Er lächelte verlegen.

"Ja, General."

Er bekam sein Zeugnis und nahm Heras Hand.

"Danke."

"Deine Mutter wäre so stolz auf dich. Du wirst der Republik gut dienen, so wie sie es getan hat."

Poe nickte langsam.

"Ja...ja ich werde es. So wie sie."

"Aber auf deine Weise."

Hera lächelte und applaudierte kurz mit, während sich der junge Mann an Ezra wandte.

Dieser lächelte und drückte seine Schulter.

„Meine allerbesten Glückwünsche, Poe. Ich freue mich sehr für dich."

Ezra nickte ihm zu.

„Wir würden uns sehr freuen, wenn du und dein Vater zu uns kommen würdet nachher. Ihr seid herzlich eingeladen."

Caleb lächelte sehr stolz und stand vor seiner Oma.

„Direktorin.."

Sie verdrehte die Augen und schmunzelte etwas.

"Caleb. Ich bin sehr stolz auf dich. Du wirst ein guter Pilot für Mandalore sein und deine Eltern können sich niemand Besseren da oben wünschen, als dich. Du hast das sehr gut gemacht- auch wenn die Zeiten zwischen drinnen schrecklich waren. Aber du hast es geschafft."

Sie reichte ihm sein Zeugnis.

"Herzlichen Glückwunsch. Ich bin sehr glücklich, dir beim Starten geholfen zu haben."

Poe sah lächelnd zu Caleb und nickte.

"Ja, danke."

"Ich muss dir danken."

Ezra zwinkerte Poe zu.

Caleb errötete etwas und lächelte.

„Danke, Oma. Du bist die beste Lehrerin im Fliegen, die man sich vorstellen kann. Ich habe es nur geschafft dank deiner Hilfe. Ohne dich hätte ich das nicht geschafft."

"Doch, das hättest du. Ganz bestimmt. Aber darüber diskutieren wir nicht hier."

Sie klatschte.

Er grinste nur und zwinkerte ihr zu.

„Ich hoffe wir bleiben in Kontakt, Frau Direktorin."

"Verschwinde, Frechdachs", lachte sie leise und winkte sie herunter. Ezra lachte leise. Dann stand Caleb vor ihm und er gab ihm die Hand.

„Herzlichen Glückwunsch...mein Sohn."

Ezra lächelte seinem Jungen zu, der dieses erwiderte.

„Danke...Dad."

Sie strahlten sich an, dann drückte Ezra Calebs Schulter.

„Ich bin sehr stolz auf dich."

„Danke."

Caleb konnte es sich nicht verkneifen.

„Euer Majestät.."

Hera verdrehte die Augen.

"Bist du fertig ihn zu ärgern?"

„Ne noch nicht. Später noch."

Caleb grinste und schloss sich Poe an. Beide lachten und gingen gemeinsam hinunter. Ezra seufzte amüsiert.

„Dein Enkel.."

"Dein Sohn."

Damit wandte sie sich an die Menge.

"Genug geredet. Genug gehört. Ich würde sagen..lasst uns feiern."

Sofort erhoben sich die Absolventen und jubeln auf, wobei Hera leicht ihr Gesicht verzog. Das wurde jedes Jahr immer lauter. Ezra grinste nur und stupste sie leicht an.

„Wirst du alt, General?"

"Wage es dich nicht."

Sie ging an ihm vorbei und die Stufen hinunter.

"Nun, General. Feiern?", fragte Nera.

„Unsere Babys werden erwachsen."

„Allerdings. Vor allem mein Baby", seufzte Ezra und sah zu den Absolventen, die laut jubelten und feierten. Die ersten Familien lösten sich bereits von den Bänken und gingen zu ihrem Absolventen.

"Es ist schon erwachsen", wandte Wedge ein. Hera schüttelte den Kopf und richtete ihren Kragen.

"Lasst uns doch was trinken. Nach den Jahren mit diesen Kids...."

Ezra lächelte.

„Verstehe schon. Würdet ihr denn uns alle die Ehre erweisen und zu unserer Feier nach Mandalore kommen? Ihr seid alle herzlich eingeladen."

Wedge schmunzelte.

„Oh eine Einladung von dem Herzog?"

Er lachte bei Ezras Blick. Nera stieß ihn an.

"Reiß dich zusammen. Wir haben noch anderes zu tun."

"Wir müssen noch etwas da bleiben. Wir müssen immerhin die Schule präsentieren", wandte Hera ein.

„Und abschließen muss ich auch noch."

Ezra warf seiner Mutter einen Blick zu.

„Du musst abschließen? Ehrlich?"

Wedge und Hobbie klopften Hera auf die Schulter.

„Das können wir auch. Du feierst deinen Enkel."

"Das letzte Mal habt ihr das auch gesagt und meine Schule war verwüstet von der letzten Klasse als Abschlussstreich. Nicht zu vergessen, dass mein Jäger anstatt rot, auf einmal violett war."

„Diesmal haben wir die Bande im Griff. Und es ist auch nicht jeden Tag, dass du den Abschluss deines eigenen Enkels feiern kannst. Du wirst schön mitgehen."

Ezra grinste.

„Genau, General. Sonst befehle ich es dir noch."

Hera schlug ihm auf den Hinterkopf.

"Ezra!"

„Falsch. Heute bin ich seine königliche Hoheit."

Er lachte bei ihrem Gesichtsausdruck.

"Gnade dir die Macht, mein Sohn. Gnade sie dir."

Hera sah zu einer Person, die ihr viel zu bekannt vorkam.

"Entschuldigt mich."

Ezra blinzelte und folgte ihrem Blick.

„Das.. Was macht er denn hier?!"

Er zögerte nicht, sondern ging ihr sofort nach. Nera sah den beiden nach.

"Oh je."

Hera sah nicht sehr begeistert aus und stellte sich vor Richard, der sich genüsslich am Sekt bediente.

"Was tust du hier? Verschwinde."

„Und die feine Feier verpassen? Hach, ich glaube es kaum. Allerdings muss ich gestehen, dass ihr ein ausgezeichnetes Buffet habt. Natürlich eures Standards mäßig."

Er betrachtete sie abschätzig und schmunzelte amüsiert, als er Ezra hinter Hera erblickte.

„Ach eurer Hoheit gibt sich auch die Ehre."

Ezra knurrte.

„Verschwindet, sonst sorge ich dafür."

"Du hast hier nichts verloren. Verschwinde und bewege deinen Hintern nie mehr nach Concordia."

Hera sah ihn vernichtend an.

"Worauf wartest du?"

„Aber, aber wir wollen doch die Feierlichkeiten nicht stören. Und ich bin mir sicher, dass Ihre Hoheit keinen Skandal seinerseits wegen einem Angriff von Gewalt möchte."

Ezra legte eine Hand auf die Schulter seiner Mutter.

„Sie scheinen vergessen zu haben, dass ich Sie mit einem sofortigen Wink verhaften könnte. Das Sie sich das noch trauen.."

"Mein Sohn hat nichts damit zu tun. Verschwinde Callerhan. Geh in deinen Sitz in den inneren Rand und schau das du dich nie wieder blicken lässt."

„Lass mich überlegen...nein."

Callerhan grinste amüsiert und nahm einen Schluck von seinem Sekt.

„Ich denke...ich werde sehr gerne bleiben."

Ezras Blick verhärtete sich.

„Wirst du nicht. Du gehst sofort oder ich bringe dich dazu."

„Oh eine Drohung? Das ist unter Eurer Würde, Majestät."

Der Spott in Callerhans Stimme war nur zu deutlich.

"Du hast versucht mir die Todesstrafe aufzuzwingen, was geht mit dir falsch?!", zischte Hera.

„Ich? An Ihrer Stelle würde ich damit vorsichtig sein. Das könnte man als falsche Anschuldigungen interpretieren, General."

„Okay, genug des faulen Spiels. Was wollen Sie?", hakte Ezra nach.

„Ich bin nur hier mich an den Festlichkeiten zu erfreuen, Majestät."

Hera nahm ihm das Glas aus der Hand.

"Ich schätze Sie haben zu viel getrunken. Nicht das sie noch umkippen."

Der Blick hätte töten können.

„Ihr spitzes Mundwerk wird noch eines Tages Ihr Untergang sein. Ich würde vorsichtig sein an Ihrer Stelle, General. Damit kann man sich Feinde machen.."

Ezras Augen funkelten.

„Wagen Sie sich..."

„Und Euer Temperament, Majestät. Ich will ja nichts sagen, aber dass kann einem schon zum Verhängnis werden."

"Und ich denke Sie reden zu viel."

Kes Dameron, Poe's Vater stellte sich zu den Beiden.

"Sie sind hoffentlich nicht gewillt hier zu bleiben, sonst werde ich ungemütlich. Der General hat gesagt sie sollen verschwinden. Ich kann Ihnen es auch gerne ungemütlich zeigen."

Hera sah ihn leicht an.

"Keine Prügelei auf meinem Schulgelände."

"Keine Sorge. Das würde dann ganz woanders passieren. Also?"

Callerhans Blick streifte erst Poes Vater, dann Ezra und schließlich Hera. Es schien als würde er etwas sagen wollen, protestieren wollen, aber er tat es nicht.

„Ich habe sowieso etwas Besseres zu tun. Diese Feier ist genauso mickrig und lausig wie die Akademie."

Er schnaubte und wandte sich ab.

„Sie hören von mir, Syndulla."

Hera verschränkte die Arme.

"Ich hoffe nicht."

Kes sah ihm grimmig nach.

"Du solltest dich von so einem unfähigem Bantha nicht provozieren lassen, Hera."

Er stellte sich langsam vor die Beiden.

"Er ist ein hochnäsiger Wichtigtuer, der versucht noch alte Dinge durchzukriegen. Wenn der wüsste. Aber nun ja. Als Ex-Imp würde ich fast nichts anderes erwarten."

"Callerhan ist ein Idiot, ja. Ich frage mich echt, wieso er nie angeklagt wurde."

"Tja, Geld macht die Galaxis. Und als er seinen Hintern damit gerettet hat Waffen für die Rebellion zu bekommen..."

Kes zuckte die Schultern.

"Lasse es einfach nicht zu, Hera. Du bist viel besser als er. Ihr beide seid das."

Hera seufzte auf. Sie wusste das auch. Nur...diese provokante Art und die Dinge die er fast seinem Kind, ihrer Familie und Ezra angetan hatte...war schrecklich. Sie betrachtete einen Moment Kes. Er hatte sich wirklich verändert. Der junge Mann von damals, der sich als Sergeant in die Pilotin Shara verliebt hatte, hatte noch immer sein Kinnbart, die kurzgeschorenen Haare und die braunen Augen. Poe sah ihm schrecklich ähnlich, aber... von Shara hatte er den Geist das Fliegens...und die lockigen Haare.

"Es freut mich das du hier bist. Danke."

„Der Macht sei Dank ist der Kerl endlich abgehauen", murmelte Ezra und nickte Kes zu.

„Danke. Er hat meiner Mutter schon mehr als einmal große Schwierigkeiten gebracht."

Beschützend drückte er dessen Schulter.

"Das weiß ich. Er hätte in seinem Loch bleiben sollen."

Kes verschränkte die Arme.

"Nun, ich hoffe das er euch zwei nicht den Tag versaut."

"Vielleicht. Aber darüber rege ich mich morgen auf", seufzte Hera.

„Schön dich zu sehen. Selten treffe ich noch andere Mitglieder der Rebellion."

"Ach...Yavin ist großartig. Ich bin gerne dort und passe auf einen Baum auf. Und meinen Sohn."

„Poe ist ein großartiger Junge. Wir haben ihm sehr viel zu verdanken, was Caleb betrifft. Er hatte es nicht einfach in den letzten Monaten und Poe hat ihm sehr geholfen. Die beiden sind wirklich sehr gute Freunde geworden", erwiderte Ezra und lächelte.

"Ich weiß. Caleb ist ein sehr guter Freund. Ich freue mich immer, wenn er nach Yavin kommt. In der Republik ist immer Platz, Vielleicht entscheidet sich er auch nochmal um."

"Vielleicht. Beide sind unheimlich geniale Piloten und werden irgendwann auch mal etwas Großes bringen."

"Das bezweifle ich nicht."

Kes lächelte.

"Tja. Ich hatte haushoch verloren, als meine Frau ihn in den A-Wing gesetzt hat."

Ezra bemerkte den amüsierten Blick seiner Mutter, der auf ihn ruhte.

„Das Fliegen hat Caleb wohl von mir übernommen. Und ich von meiner Mutter, die mich auch einfach so in die Phantom gesetzt hat. Na ja mehr oder weniger. Vielleicht war ich es auch freiwillig und sie wusste nichts davon..?"

Er rieb sich grinsend den Nacken, als Hera ihn anstieß.

"Ja sicher, Frechdachs."

Kes schmunzelte auf die Worte.

"Frauen. Aber hey, so kennen und mögen wir sie."

"Ja. Das hoffe ich für euch."

Er lachte leicht.

"Von Poe hörte ich ihr feiert?"

„Allerdings. Es ist eine private Feier bei uns für Calebs Abschluss. Ich hatte schon Poe gesagt, dass er und du herzlich eingeladen seid. Wir würden uns sehr freuen, wenn ihr kommt. Leia und Luke mit ihren Familien kommen auch."

Er warf einen Blick auf seine Mutter.

„Und meine Mutter kommt auch mit und bleibt nicht hier, um abzuschließen."

"Wegen der Sache vor zwei Jahren?"

"Wegen der Sache vor zwei Jahren", bestätigte sie genervt.

„Ich vertraue Wedge und Hobbie nicht meine Schule an."

"Wenn du willst, können Poe und ich später nachsehen. Wir fliegen heute Abend nach Castilon."

Hera hob den Kopf.

"Ihr besucht ihn?"

"Er hat ja gesagt und ich dachte mir ein wenig Reden würde ganz gut tun. Zudem war Poe sehr klein, als er ihn das letzte Mal gesehen hat."

Sie schluckte.

"Wir waren alle sehr jung noch, wo wir ihn zum letzten Mal gesehen haben...sag ihm Grüße. Und das er hier herzlich willkommen ist, wenn er was braucht."

Kes lächelte.

"Ich denke es wird ihn erfreuen, was von dir zu hören. Ich werde es ausrichten."

Ezra sah etwas verwirrt hin und her. Wen meinten die beiden?

Er sah sich nach Caleb um und erblickte ihn bei seiner Klasse. Und seine Mitschüler schienen sich angeregt über etwas zu unterhalten und Ezra ahnte nur zu gut worüber.

„Kommst du kurz ohne mich aus?", fragte er seine Mutter und deutete mit dem Kopf in die Richtung seines Sohnes.

"Selbstverständlich."

Hera tätschelte seine Hand und wandte sich wieder an Kes. Ezra nickte und wandte sich ab, um zu seinem Sohn zu gehen. Dieser musste sich wohl oder übel mit dem auseinandersetzen, was er erwartet hatte. Nämlich das Ende von seiner Verheimlichung, was seine Herkunft betraf.

"Du bist ein Spitzkopf. Wieso hast du uns nie was davon erzählt?", fragte Lyra.

Caleb hob die Hände.

„Es kam...nie zur Sprache?"

„Caleb, dein Vater ist er! Wieso hast du nie erzählt, dass du so eine berühmte Familie hast?"

Hailey nickte.

„Echt mal, dass ist doch der Knaller!"

„Bist du dann auch mit unserer Direktorin..?"

„Sie ist meine Oma."

"Wird immer besser. Und sie hat dich knallhart rangenommen", kicherte Samra. „Aber wir sind deine Klasse. Wir sind ein Team, du hättest ruhig was sagen können."

„Weiß ich doch. Aber...ich wollte normal behandelt werden."

Caleb lächelte verlegen.

„Ich wollte einmal kein Kronprinz sein und vor allem nicht mit meiner berühmten Familie in Verbindung gebracht werden. Es war...nicht immer einfach damit in Verbindung gebracht zu werden."

„Deswegen hast du nie etwas zu deiner Familie gesagt. Und daher auch der Deckname."

„Genau."

"Nochmal verschweigst du es uns nicht, klar? Sonst werden wir böse."

„Versprochen. Und wirklich verheimlichen kann ich eh nichts mehr", erwiderte Caleb und lächelte.

„Und ich weiß das ihr Fragen habt. Also wenn ihr wollt..?"

Kaum hatte er das ausgesprochen fing es bereits an.

„Du bist wirklich sein Sohn?"

„Kennst du alle Berühmtheiten von der Rebellion?"

„Kennst du die gesamte Ghost - Crew?"

"Bitte. Lasst ihn atmen."

Jessica, eine Pilotin und legte eine Hand an Calebs Schulter.

"Er ist sein Sohn, kommt runter. Davon werdet ihr nicht sterben."

"Aber Jess, er ist sein Sohn!"

Eine sehr vertraute Stimme lachte und Caleb fühlte zwei Hände auf seinen Schultern.

"Es freut mich euch alle kennenzulernen. Caleb hat mir sehr viel von euch allen erzählt."

Jessica kicherte amüsiert. Sie war eine Zeltronerin. Sie waren bekannt für ihre rosa Haut und ihre dunkelroten Haaren. Sie war eine Schönheit und bemüht nicht jeden zu umgrämen. Das machte sie nicht absichtlich, es war ihre Natur. Sie kann Pheromone erzeugen, die die Gefühle eines fremden Wesens beeinflussen und somit auch sein Handeln maßgeblich verändern könnte. Und präzise könnte sie einen anderen dazu bringen, sie zu beneiden oder gar zu lieben.

"Wenn ihr etwas ein fotografisches Gedächtnis haben würdet, wüsstet ihr das schon länger."

Calebs Klassenkameraden sahen mehr oder weniger mit offenen Mündern Ezra an, der nur freundlich lächelte. Caleb lachte.

"Dad, das ist meine Klasse. Leute, das ist mein Vater. Der nebenbei bemerkt nicht so legendär ist wie ihr alle immer sagt."

Ezra schmunzelte nur.

"Mein Sohn hat Recht. Ich bin wirklich ein ganz normaler Jedi. Nur das ich mich rein zufällig in die mandalorianische Thronfolgerin verliebt habe, selbst Captain war und der Ghost - Crew angehöre ist vielleicht etwas außergewöhnlich. Aber sonst..:"

"Wir haben tausend Fragen!"

Hailey kicherte.

"Wow, die Ähnlichkeit. Das ist ja kaum zu fassen!"

Owen und Sven, zwei Rodianer Zwillinge, sahen Ezra voller Ehrfurcht an.

"Wir haben alles über Euch gelesen! Ihr seid so ein großer Held und..."

Ezra hob die Hand.

"Wow. Ihr könnt mich gerne alle Ezra nennen. Ich stehe nicht so auf die formellen Dinge. Und ich bin wirklich ganz normal, echt."

Caleb schnaubte amüsiert.

"Oh ja, aber in seiner Weise normal."

Jessica schmunzelte.

"Na. Du bist ja auch so normal."

Samra kicherte.

"Das ist so cool, Cal. Wieso hast du genau das verschwiegen? Ich kann es fast nicht fassen."

"Nun, normal Hausaufgaben hätte keiner mehr von uns mit ihm gemacht, wenn wir das gewusst hätten."

"Eben. Ich..ich hatte die Befürchtung, dass ihr mich anders behandelt. Ich wollte das ihr mich mögt und nicht.... alles andere."

Caleb errötete etwas und Ezra lächelte.

"Aber nun wisst ihr ja alle Bescheid. Und ich habe gehört, dass ihr wohl alle unsere Taten toll findet. Wieso kommt ihr nicht mal alle zu uns nach Mandalore? Dann könnt ihr uns alle kennenlernen, Fragen stellen und wir erzählen euch gerne von der einen oder anderen Schlacht."

Jessica hielt ihre Ohren leicht zu, als sie lautstark zustimmten.

"Um ehrlich zu sein...bevorzuge ich es einfach dann mit Caleb zu lernen. Obwohl...das müssen wir ja nicht mehr."

Caleb blinzelte und blickte Jessica verwirrt an. Sie war schon eine außergewöhnliche Schönheit und er mochte sie wirklich als Freundin. Sollte das etwa..?

"Du kannst natürlich auch so mal gerne zu uns kommen", schlug er unsicher vor. Ezra bemerkte dies und schmunzelte nur. Da hatte jemand wohl ein Auge auf seinen Sohn geworfen und wenn er Calebs Klassenkameradinnen so betrachtete, dann war es offenbar nicht nur eine.

Hailey kicherte.

"Cal, du wolltest mir doch mal deinen neuen Jäger zeigen. Können wir das auch bald machen?"

"Klar..?"

Jessica hob den Kopf, als sie ihre Familie sah.

"Oh sorry. Meine Leute warten. Wir sehen uns irgendwann."

"Bis später. Und übertreib es nicht!", rief Samra nach.

„Ich sollte auch los. Tut mir echt mega leid. Wir hören voneinander." 

"Wir bleiben auf jeden Fall in Kontakt", versprach Caleb und winkte seinen Freunden zu. Ezra tat ihm einen Arm um die Schultern.

"Du bist jetzt sehr erleichtert, dass es endlich raus ist, was?"

"Auf jeden Fall. Es ist leichter."

Er lächelte.

"Ich habe es geschafft."

"Geschafft? Gemeistert hast du das, du hast es allen gezeigt und es ganz alleine mit Bravour gemacht."

Ezra lächelte und drückte seinen Sohn.

"Ich bin so wahnsinnig stolz auf dich. Mein kleiner Pilot. Ich wusste immer, dass du es kannst."

"Danke.."

Caleb lächelte.

"Und...und jetzt? Feiern?"

"Da kannst du aber darauf wetten. Wir feiern richtig, dass weißt du doch."

Ezra betrachtete stolz seinen Jungen.

"Jetzt hast du deinen Abschluss. Gestern warst du noch mein kleiner, süßer Junge mit den blauen Kulleraugen und jetzt bist du erwachsen und ein richtiger Mann geworden. Ach Caleb...ich bin so unglaublich stolz auf dich. Du hast so viel gemeistert in den letzten Wochen und hast dich so fantastisch entwickelt. Du bist der beste Sohn, den sich ein Vater nur wünschen kann. Mein kleiner Caleb."

Caleb lächelte und umarmte ihn.

"Danke...ich weiß nicht, wie ich euch allen danken sollen. Aber weißt du? Einen besseren Vater wie dich, gibts nicht und würde ich mir niemals wünschen."

Ezra blinzelte und drückte seinen Sohn fester an sich.

"Danke, Cal. Ich gebe mein Bestes... Ich liebe dich so sehr, mein Sohn."

"Ich dich auch, Dad...so sehr."

Er sah ihn lächelnd an.

"Und jetzt können wir feiern gehen? Ich habe Hunger. Vor Nervosität hab ich nichts gegessen."

"Verstehe ich zu gut, geht mir nicht anders. Ich gebe dir einen Rat, kid. Wette niemals mit Wedge und Hobbie. Glaube mir, dass willst du dir ersparen."

Er klopfte ihm auf die Schulter.

"Das habe ich schon von Oma gelernt, keine Sorge."

"Tja, da hat sie es leider unterlassen es mir zu sagen."

Ezra seufzte.

"Glaube mir, Zeb und Max werden dafür sorgen, dass ich es niemals vergessen werde. Und dein Großvater bestimmt nicht."

Er schmunzelte.

"Sag das mal meiner Meisterin."

"Oh die natürlich auch. Wieso nochmal werde ich immer geärgert?"

Caleb kicherte.

"Sorry, du gibst die besten Vorlagen, Dad."

"Ich hoffe für dich, dass du das nicht von mir mitbekommen hast."

Ezra stupste ihn an.

"Aber lache du nur über deinen alten Vater."

"So alt bist du nicht."

Er grinste.

"Also? Zur Ghost?"

Ezra drückte ihn sanft.

„Zur Ghost. Und dann gehts zur großen Feier."

Ezra schmunzelte.

„Deine Schwester wird schon Stimmung bringen."

Caleb lächelte. Oh, da freute er sich so sehr drauf und er hoffte auf den schönsten Abend seines Lebens. Immerhin war es...sein Abschluss. Und den wollte er ordentlich feiern.

"Das wird sie."

„Oh ja."

Ezra drückte seinen Sohn.

„Aber stelle nichts mit deinen Onkeln an."

"Mache ich nicht. Versprochen."

Er lächelte.

„Mhm klar."

Ezra schmunzelte.

„Lass dich nicht von deiner Mutter erwischen."

"Dad.."

„Ich verrate nichts."

Er zwinkerte ihm zu.

Caleb seufzte auf.

"Hoffe ich für dich."

„Hey, mein Vater hat mich stets verpfiffen."

Er sah Calebs Blick.

„Na gut vielleicht habe ich mich auch nicht besonders clever angestellt..."

"Ja, das würde ich sagen."

Er lächelte, als er Depa spürte. Und das Stupsen über ihr Band. Seine Meisterin. Manchmal konnte er es immer noch nicht fassen, dass er Depas Padawan war.

Und es war schön. Er war Padawan..Pilot...Erwachsen..

Caleb schmunzelte.

Ja, sein Leben war gut.

Und in diesem Moment...war es geradezu perfekt.


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