12. Kapitel
Am späten Abend waren alle Dorfbewohner evakuiert worden und im Palast untergekommen. Die Krankenstation, der ganze Flügel war überfüllt, genau wie der Thronsaal. Ezra und Hera waren mit Han und den Helfern auch schnell zurückgekehrt, aber die Lage hatte sich noch nicht wirklich beruhigt. Die Ärzte waren um jede Hilfe dankbar gewesen. Es war inzwischen schon dunkel, als die Ärzte langsam an ihre Grenzen gerieten. Und nicht nur sie. Ahsoka tat mit Ezra alles was sie konnten, doch jede Heilerei, jeder Aufwand ihrer Energie ließ auch sie schwächer werden. Sie alle halfen wo sie konnten, doch es schien nie genug zu sein. 15 Opfer hatte es bereits gegeben und die Schwerverletzten kämpften um ihr Leben. Es war eine Katastrophe. Eine einziges Desaster. Abgesehen von den Kindern waren sie die halbe Nacht lang auf und versorgten die Verletzten, halfen Kindern oder heilten sie, wenn Soka und Ezra gerade wieder ihre Kraft hatten. Und am nächsten Tag schien es einmal eine Ruhe zu geben. Die Erwachsenen waren mit Brianna am Tisch und tranken in Ruhe Tee, den sie selbst gemacht hatte. Irgendwie musste sie dann doch ihren Freunden helfen. Es war nur Stille am Tisch. Die Uhrzeiger gingen rund herum, tick, tack, tick, tack. Und sie schien nicht aufzuhören.
"Ihr habt die ganze Nacht gearbeitet. Lasst mich den Rest der Patienten übernehmen", gab die Halb-Echani zurück.
"Ihr seid vollkommen erschöpft, ich bin sehr ausgeruht. Und das tut vor allem dir nicht gut, Sabine."
"Brianna, du bist nicht verantwortlich für irgendwas hier. Du musst das nicht.."
"Doch, weil es auch mein Volk ist, okay? Geht ins Bett. Oder wollt ihr eure Kindern Sorgen bereiten?", fragte sie. Ahsoka lag vollkommen erledigt an Rexs Schulter, Lydia ebenso an Tristan. Nur bei ihr war es schlimmer, als alles andere. Unter den Toten, waren nicht nur Freunde und Kameraden gewesen, sondern..ihre Mutter. Sie hatte es erst am Morgen wirklich erfahren, sie dachte sie wäre vielleicht schon im Falken, oder vielleicht gar nicht im Dorf. Aber da wo die Bombe gezündet wurde, war eine ganz alte Funkstation und Werkstatt, weshalb das Feuer zu gut überspringen konnte. Hera lag an Kanans Schulter und hielt Lydias Hand.
"Und du solltest mit Katan und Tristan wohin, wo du dich gut erholen kannst, Tante", sagte Brianna leise.
"Wir müssen weitermachen. Wir können uns ausruhen, wenn sie alle versorgt sind", flüsterte Ahsoka und hatte kaum noch Kraft den Kopf zu heben. Sie und Ezra hatten fast ihre ganze Energie verbraucht. Machtheilung verlangte Jedi alles ab. Tristan strich seiner Frau über den Kopf und hielt sich fest an sich gedrückt.
"Es tut mir so Leid."
Leia schüttelte den Kopf.
"Wie konnte das passieren?! Wie?!"
Kanan strich Hera über die Lekku und sah zu Sabine, dann auf den leeren Platz neben sie. Seit Han, Hera und Ezra gestern zurückgekommen waren hatte sein Sohn nicht ein Wort gesprochen. Und auch jetzt wusste er nicht wo er war. Nur das seine Schwiegertochter aufhören musste.
"Sabine, du musst dich ausruhen. Denke an das Kind."
"Ich werde mich nicht ausruhen, bevor ich mir um die Sicherheit unseres Volkes sicher bin."
"Und das ehrt dich mehr, als alles andere. Euch alle. Aber die Macht hat auch nicht an einem Tag die Galaxis geschaffen. Da werden wir auch an einem Tag nicht alle heilen können. Das kann nur Zeit", erwiderte Brianna.
"Ihr braucht alle ruhe. Und ich verspreche euch, euch auf dem neuesten Stand zu behalten. Ich will nur nicht zusehen müssen, wie eure Kinder total am Ende sind, wenn ihr zusammenklappt."
Rex seufzte.
"Sie hat Recht. Wir brauchen eine Pause. Und Kal ist bei ihr. Sie kann das."
"Ich stimme Rex zu. Ihr braucht eine Pause. Wir alle", meinte Han und strich seiner Frau über den Rücken. Hera sah zu Brianna.
"Meint ihr sie schafft das alleine?"
"Vertraut mir. Ich hab euch echt oft schon geholfen."
"Lasst sie es tun", meinte Lydia leise.
"Sie kann das. Ihr...ihr müsst sie nur lassen."
Sie schloss die Augen und drückte sich an Tristan. Kanan seufzte und legte seinen Kopf an Heras.
"Wir sollten mal nach den Kleinen sehen. Wenigstens konnten wir ihnen den Anblick möglichst ersparen."
Tristan drückte seine Frau an sich und raunte ihr tröstende Worte zu und hielt sie einfach fest. Ahsoka vergrub ihren Kopf an Rexs Schulter.
"Aber wir können noch helfen. Wir.."
"Soka, nicht. Du bist bereits völlig am Ende. Du hast deine ganzen Kräfte aufgebraucht", gab Leia besorgt zurück und drückte die Hand ihrer Schwester.
"Es wird besser, aber ihr müsst euch ausruhen und wieder zu Kräften kommen."
Ilippi war mit Kal angereist und stellte Gebäck auf den Tisch.
"Ihr müsst etwas essen. Sabine, du besonders. Denke an das Kind."
Luke kam in den Raum und schloss die Tür.
"Die Kleinen schlafen noch. Ben ist bei Depa. Alle sind bei ihr, sie wollten auf keinen Fall alleine schlafen."
Sabine schüttelte den Kopf.
"Ich kriege jetzt auf keinen Fall was runter."
Sie nippte an ihrem Tee.
"Ich verstehe es nicht. Ezra ist so komisch zu mir. Zu uns allen."
"Er war sehr geschockt. An einer Hauswand stand Es ist noch nicht vorbei", erwiderte Hera.
Lydia sah auf und schüttelte den Kopf.
"Ich brauche frische Luft."
Kal seufzte und setzte sich, als die Ärztin aufstand.
"Lydia...ich..ich kann es nicht in Worte fassen. Es tut mir einfach so schrecklich leid."
Sie nickte und hob die Hand.
"Es ist..gut. Danke."
Tristan sah sie besorgt an, genau wie Brianna, die sie an der Hand nahm.
"Mum ist online, falls du was brauchst okay?"
Sie nickte.
"Ich brauche einfach nur Luft zum Atmen."
"Liebling..."
Tristan nahm ihre Hand und drückte sie.
"Ich begleite dich. Bitte."
Ilippi seufzte.
"Das ist eine einzige Katastrophe. Wie konnte so etwas geschehen? Wie konnte das..."
Leia blinzelte und sah zu Hera.
"Es ist noch nicht vorbei? Hat jemand eine Nachricht hinterlassen oder was?"
Ahsoka hielt sich den Kopf, dann stand sie etwas schwankend auf.
"Ich bereite noch ein paar Mixturen zu. Ich kann nicht hier rumsitzen und nichts tun."
Kanan sah sehr nachdenklich aus.
"Er hat seit gestern kein Wort mehr gesprochen und niemanden wirklich angesehen. Bist du sicher, dass es nur die Worte waren, die ihn so schockiert haben?", fragte er seine Frau.
Lydia nickte nur leicht.
"Bis später, Süße."
"Tschüss.."
Sie sah den beiden nach.
"Mela war so nett..", murmelte sie und Kal drückte ihre Schulter.
Rex nahm sofort Ahsokas Schultern.
"Nein. Du bleibst hier. Luke, bring sie bitte in ein Zimmer. Du hast genug getan für heute. Und ich dulde echt keinen Widerspruch."
Luke nickte leicht und nahm seine Schwester an sich.
"Komm, Soka."
"Ich glaube eher eine Erkenntnis Kanan."
Kal schluckte leicht und fuhr über sein Gesicht.
"Was für eine Erkenntnis?"
Die Anwesenden sahen sich fragend an. Doch bevor Kal antworten konnte piepte sein Komlink und er wurde zurückgerufen.
"Aber..."
Doch die Togruta konnte sich kaum auf den Bein halten und sank an ihren Bruder, der sie festhielt. Leia sah ihnen besorgt nach.
"Wie anstrengend ist Machtheilung?"
"Für Ungeübte mehr, als für Meister. Aber Soka und Ezra haben fast komplett ihre ganze Energie verbraucht. Bis sich die wieder auflädt kann es lange dauern", antwortete Kanan und hielt Hera an sich gedrückt.
"Wir sollten mal nach unserem kleinen Mädchen sehen."
Sabine starrte in die Tasse, dann erhob sie sich langsam. Sie hatte kein gutes Gefühl, was Ezras Abwesenheit betraf. Das tat er nie.
"Ich sehe nach Ezra."
Sie stellte die Tasse weg und Brianna seufzte.
"Nimm wenigstens eins mit."
Die Mandalorianerin sah sie kurz an und nahm ihr Gebäck.
"Da."
"Gut."
Damit verschwand sie und Brianna erhob sich.
"Ich werde mich um die Patienten kümmern. Entschuldigung."
Kal seufzte.
"Ich muss los. Die Ergebnisse sind da."
Luke nahm Ahsoka hoch.
"Ich bin gleich wieder da, Rex."
Er nickte und setzte sich wieder hin. Kanan seufzte und stand mit Hera vorsichtig auf.
"Wir sehen mal nach den Kleinen."
"Tut das. Wir kümmern uns hier um alles", gab Leia zurück und nahm einen Schluck von ihrem Tee. Sie würden die nächste Welle übernehmen, damit sich die Anderen mal ausruhen konnten. Vor allem Sabine, die das Wort "ausruhen" nicht zu kennen schien, aber nun mal schwanger war. Aber die wollte nach Ezra sehen. Nicht ausruhen, dazu hatte sie keinen Kopf.
Nur...sie hatte keine Ahnung, wo sich dieser befand. Bei den Verletzten war er nicht mehr, sonst hätten Kal oder die Anderen ihn schon längst rausgezerrt. In ihrem Schlafzimmer? Nein, dort würde er auch nicht sein. Die Kleinen waren alle im Wohnraum. Sein Arbeitszimmer? Vielleicht..
Oder er wollte alleine sein. Also auf dem Dach.
Sie ging zügig durch die Hallen und ging die Treppen hinauf.
Oben angelangt öffnete sie die Tür.
"Ezra?"
Und tatsächlich. Ihr Mann saß mit dem Rücken zu ihr auf den Boden und schien bisher meditiert zu haben. Doch etwas irritierte sie. Eine Tasche lag neben ihm und sie konnte die Anspannung in seiner Haltung sehen. Sie schloss die Tür und setzte sich zu ihm.
"Love?"
Ezra bewegte den Kopf, aber sprach wie am Tag zuvor kein Wort. Er sah sie nicht an, sondern hatte nur den Kopf gesenkt und seine Hände zitterten etwas. Wie Ahsoka musste er völlig erschöpft sein.
"Love, bitte rede mit mir."
Sie nahm seine Hand.
"Bitte.."
Ezra schien einen Moment mit sich zu ringen. Er machte den Mund auf und versuchte zu sprechen, aber dann schloss er ihn wieder und schüttelte den Kopf. Er konnte es nicht. Nicht zu Sabine. Nicht zu irgendeinem.
"Ezra, bitte. Das tut mir extrem weh, wenn du mit mir nicht sprichst."
Sie fasste mit seiner Hand an ihren Bauch.
"Bitte."
Langsam sah Ezra auf und Sabine stockte der Atem, als sie in seine Augen sah. Sie sah Wut, unendliche Wut, dazu Furcht...und Entschlossenheit. Er sagte noch immer nichts, was sie fast verrückt machte.
"Ezra, was ist los? Ich merke doch das was nicht stimmt", gab sie zurück.
"Du musst mit mir reden. Bitte. Ich mache mir Sorgen und das nimmt mir die Luft zum Atmen."
Sabine atmete aus.
"Bitte. Ignorierst du mich? Hab ich was falsch gemacht? Hab ich dich verletzt?"
Ezra seufzte und schüttelte den Kopf. Sabine erschreckte sich fast, als sie seine Stimme hörte. Doch sie enthielt keine Wärme mehr, sondern war wie seine Augen.
"Nein, es hat nichts mit dir oder mit den anderen zu tun. Aber ich kann es nicht sagen."
"Und warum nicht? Was war in dem Dorf los?", fragte sie und drückte seine Hand.
"Keine Geheimnisse. Unser Versprechen, erinnerst du dich?"
"Dieses Mal nicht. Dieses Mal kann ich es nicht halten."
Er ließ sie los und erhob sich.
"Sabine, ich werde für eine Weile weg sein. Und nein unterbreche mich nicht. Es ist zu deinem Schutz, zum Schutz unserer Kinder, unserer ganzen Familie und...womöglich auch ganz Mandalore."
"Warte, was? Oh nein Freundchen. Dann hast du die falsche Frau geheiratet."
Sie stellte sich ihm wütend in den Weg.
"Du bleibst hier."
Er sah sie noch immer nicht an.
"Ich habe keine andere Wahl. Sabine, das gestern war nur der Anfang. Verstehst du nicht?"
Er seufzte.
"Es wird noch schlimmer werden. Viel schlimmer. Und das kann und werde ich nicht zulassen."
"Dann lass mich Teil haben. Jetzt mal ohne Scheiß, wenn du was weißt, dann spucks aus! Lydias Mum ist unter den Toten okay? Ich will ihr wenigstens sagen Können, wer es war und wenn du es weißt, musst du es mir sagen."
Sie nahm ihn an den Armen.
"Sag, es mir."
"Lässt du mich dann gehen?", fragte er direkt und legte eine Hand auf ihren Bauch.
"Ich überlege es mir", gab sie zurück. Er seufzte.
"Ich...ich kann es dir nicht sagen, wegen unserem Kind. Du bist schwanger und...Sabine, ich will nicht, dass dir etwas passiert. Das könnte ich mir nie verzeihen."
Sie erhob eine Braue.
"Ezra, ich lass dich nirgendwo hin, wenn du nicht mir sofort erzählst, was los ist. Du weißt wer es war oder?"
Seine Hände ballten ich zu Fäusten und er nahm seine Tasche auf den Rücken. Er starrte zu Boden und sagte einen Moment nichts, dann...
"Ja."
"Gut, dann wer?!", verlangte sie.
"Das ist auch mein Volk, Ezra. Auch meine Familie und Lydia ist einer meiner besten Freunde. Ich will ihr wenigstens Erkenntnis geben."
Ezra stieß einen fast schon zittrigen Keucher aus und sah auf.
"Sabine...es ist Kelden."
Für einen Moment sah sie ihn nur erstarrt an. Sie glaubte kaum die Worte. Doch sein Ernst, seine Wut...
"Du..das..nein. Er ist tot. Das ist unmöglich", sagte sie und fasste an ihren Bauch. Sie erinnerte sich zu sehr an ihre erste Schwangerschaft, wie schief das hätte gehen können.
"Unmöglich. Er...er hat..nein."
Ezra blickte zur Seite.
"Ich wollte es genauso wenig glauben wie du, ich konnte es nicht. Aber es passt alles zusammen. Es macht alles Sinn und...
Er schluckte.
"Seit wir bei Kal waren versucht die Macht mich zu warnen. Doch sie zeigte mir nie wovor oder vor wem. Alles was ich wusste war, dass etwas passieren würde. Er hat gestern eine Nachricht hinterlassen, die an uns gerichtet war. Sabine, er hat nichts mehr zu verlieren und er ist einem absoluten Wahnsinn verfallen. Ich muss es stoppen, ehe er handeln kann. Das ist unsere einzige Chance."
"Aber doch nicht allein. Er..wenn er lebt, dann..dann ist sehr gefährlich."
Sie biss sich auf die Unterlippe.
"Ich will nicht das er dir was tut."
"Das wird er nicht."
Ezra seufzte. Er wusste, dass es niemand verstehen würde.
"Ich habe vor mich inkognito unter die Leute zu mischen im Untergrund. Ich will sehen, ob ich nicht irgendwie etwas rauskriege. Wenn er etwas plant, dann hinterlässt das Spuren und ich will herausfinden was. Sabine, ich komme zurück, aber versuche mich zu verstehen. Ich tue das für dich, für unsere Kinder, für unsere Familie."
"Und dich nebenbei in größte Gefahr begeben!"
Sie fasste es kaum.
"In ein paar Tagen wollten wir uns das Kind ansehen und du willst weg?"
Er nahm ihre Hände in seine.
"Ich tue es für unser Kind! Für sie und Caleb! Sabine, erinnerst du dich an das letzte Mal? Ich kann das nicht nochmal. Nie wieder. Du und Caleb wurdet fast getötet, mein Vater, meine Mutter und meine Schwester ebenfalls. Er hat uns nur bedroht und uns das Leben zur Hölle gemacht! Ich werde das nicht nochmal zulassen, vor allem nicht wo wir so viele Kinder hier haben."
Sie sah in seinen Augen unglaublichen Hass.
"Du..du willst jemanden jagen, den ich in unser Leben gestoßen hab. Und..und du willst sie dir nicht ansehen?"
Sie ließ seine Hände los.
"Würdest du das gleiche auch machen, wenn es jemand anderes wäre? Ezra, sie ist unser Kind und du willst dir das erste Bild nicht mal ansehen, nur weil du jemandem nachjagst, den du vielleicht nicht mal findest!"
Er sah sie ungläubig an.
"Ich will...Sabine, natürlich will ich mir unser Mädchen ansehen, es ist unser Mädchen, unser Kind! Aber eure Sicherheit, euer Schutz ist mir heilig und ich kann nicht hier sitzen und warten bis etwas passiert. Ich muss hier raus und handeln, ehe es zu spät sein kann. Das ist nicht nur mein Job als Herzog, sondern auch als Jedi - Meister und vor allem und an erster Stelle die Verantwortung für meine Familie. Ich habe geschworen, dass euch niemals mehr etwas passiert und das wird es nicht. Dafür sorge ich."
"Aber das kann auch warten!", protestierte sie. Natürlich verstand sie den Sinn, sie würde es nicht anders machen. Aber er hatte Kinder, beziehungsweise eines war unterwegs.
"Und wie?"
Ezra lachte auf und es hörte sich nicht erfreut an.
"Sabine, hast du nicht gesehen, was gestern passiert ist?! Das war erst der Anfang! Er wird so weitermachen und alles niederbrennen, alles zerstören, was wir uns aufgebaut haben und es wird nur eine Frage der Zeit sein bis er bei uns persönlich zum Gegenschlag ausholen wird. Das Beste ist vor allem, dass ich ihn damals hätte aufhalten können! Ihn hätte aufhalten müssen! Ich hätte mich nicht in falsche Sicherheit wiegen dürfen, sondern hätte ihn sofort zur Strecke bringen sollen!"
"Aber das ist nicht dein Weg! Du hättest niemanden umgebracht, das tust du nicht! Nur jemanden zu bezwingen, ist dein Weg."
Sie schnaubte.
"Ob du es glaubst oder nicht, aber ich hätte es auch oft tuen können, Kelden zu töten ist einer meiner größten Wünsche gewesen und hatte des öfteren sehr gute Chancen! Aber trotzdem hab ich es nicht gemacht!"
Sabine fuhr durch ihr Haar.
"Es war schon persönlich, Ezra. Es ist ein Angriff auf uns beide, nicht nur auf dich."
"Aber es ist meine Verantwortung dich zu beschützen, unsere Kinder zu beschützen. Deshalb nehme ich seine Kampfsansage an. Sabine, egal was du auch sagen wirst nichts und niemand wird mich aufhalten."
Sie sah ihn lange an. Es gefiel ihr nicht wie er sprach, wie er diesen Hass und diese Wut in sich trug. Es...es machte ihr etwas Angst. Denn das war nicht ihr Ezra.
"Ich hasse es wenn du sowas sagst und mich dann so ansiehst."
Korrektur, es machte ihr sehr große Angst. Vor allem weil es bei ihm unkontrollierbar war.
"Du wirst damit leben müssen. Also...hilfst du mir oder nicht?"
Sie dachte daran was die Anderen dazu sagen würden. Und irgendwie..irgendwie hatte sie das dumpfe Gefühl, dass Ezra in Bezug auf Kelden aufpassen musste. Nicht nur was sich selbst betraf, sondern...auch auf sein Licht.
"Nein", gab sie zurück.
"Ich unterstütze dich immer. Aber nicht bei so einer Kamikazemission."
Sie machte die Tür auf.
"Ich weiß nicht, ich denke, du bist gerade nicht wirklich du."
"Was soll das heißen? Wie ich bin nicht ich? Ich denke zumindest klar und weiß, was ich zu tun habe, um diesen Wahnsinn zu beenden! Ich habe alles im Griff, Sabine!"
Er schnaubte.
"Ich gehe mich umziehen. Wenn dir etwas daran liegt, dann sage nichts bis ich verschwunden bin. Niemand wird mich aufhalten."
"Du hast nichts im Griff! Du bist so geblendet von dem was passiert ist, das du nicht mal dein Geschwafel vor Augen hast!"
Sie funkelte ihn an.
"Und du siehst nicht mal mir an, wie es mich verletzt, das du ohne mit der Wimper zu zucken, gehen kannst, mich alleine lässt, während einer Untersuchung, die für uns eine Prägung fürs Leben bedeutet!"
Damit kehrte Sabine sauer, enttäuscht und zu. Teil wirklich traurig die Treppen runter.
Ezra biss sich auf die Unterlippe, dann rannte er aus dem Raum und ihr nach.
"Sabine, warte! Bitte!"
Er wollte nicht mit ihr streiten. Das war das Letzte, was er wollte bevor er aufbrach.
"Was?! Noch mehr Botschaften?!", fragte sie aufgebracht.
"Nein! Nein..."
Er blieb stehen und rieb sich über die Augen.
"Es..es tut mir Leid, ich wollte nicht...Mein Hass auf ihn..."
Ezra seufzte.
"Es tut mir Leid."
"Tut es dir nicht, sonst hättest du niemals sowas gesagt!", erwiderte sie grimmig.
"Nein..."
Ezra schüttelte den Kopf.
"Ich hätte nicht so mit dir sprechen müssen. Du hast Recht, dass war ich nicht. Das war..."
Er schloss die Augen und seufzte.
"Das spielt jetzt keine Rolle. Sabine, ich liebe dich und ich tue das für uns, für unsere Kinder, für unsere Familie. Verdammt..ich habe Angst. Gestern war ich einfach wie erstarrt und die ganzen Verletzten und...ich kann nicht zulassen, dass er weitermacht."
"Trotzdem akzeptiere ich keine Kamikazemissionen, nicht allein. Das ist unheimlicher Mist den du dir da ausdenkst, Jarrus."
Sabine war ziemlich sauer. Selbst wenn er sich entschuldigte, änderte es doch nichts an seinen Plänen. Er würde gehen, sie kannte ihn da zu gut.
Ezra seufzte. Es machte keinen Sinn. Sie war zu wütend und er hätte ohnehin nicht erwartet, dass es irgendjemand verstand.
"Verstehe. Gut, dann gehe ich dann mal. Wir sehen uns bald. Ich verspreche es."
Er ging an ihr vorbei und nahm seine Tasche.
"Ja, hau doch ab. Lass uns allein!"
Sie schnaubte und riss die Tür zu einem Flur auf.
"Verspreche keine Sachen. Im Ernst tu es einfach nicht!"
Damit knallte sie die Tür zu. Ezra seufzte und schüttelte den Kopf. Sie würde es verstehen, wenn er wiederkam. Sie alle würden das. Aber nun...war es Zeit.
Er schluckte und hastete die Treppen hinunter. Ohne jemanden zu begegnen fand er sich in einem der Gästezimmer wieder, wo er sich ans Werk machte. Er schnappte sich ein Messer und nahm seinen Zopf in die Hand. Mit einem Zug waren seine Haare ab. Es folgte auch wenige Minuten später Farbe, in Braun, die sich über seine Haare her machte. Puder für seine Narben und grüne Kontaktlinsen für seine Augen. Schweren Herzens legte er sein Medaillon und seinen Ehering ab. Er entledigte sich seiner normalen Klamotten und zog sich eine mandalorianische Rüstung über. Sein Lichtschwert legte er ebenfalls neben seine zwei Habseligkeiten von denen er sich nicht trennen wollte. Stattdessen tat er sich zwei Blaster um die Hüften. Ezra schluckte und sah in den Spiegel. Er war nicht mehr wiederzuerkennen. Er war ein völlig Fremder. Nicht mehr Ezra. Er besah sich nochmal und trat aus dem Badezimmer.
Es war nicht wirklich gut was er tat, aber er musste, für seine Familie. Seine Zukunft, für die seiner Kinder. Er hatte etwa eine Stunde im Bad gestanden, doch vorher lag kein Umschlag auf dem Tisch.
Ezra war aufgeschrieben.
Der Jedi runzelte die Stirn und öffnete sie. Heraus fiel die bunte Kette, die er sofort erkannte. Daran hingen ein paar hinzugefügte Anhänger, genau wie der Ehering von Sabine.
Auf einem kleinen Zettel stand:
Damit du peilst wohin du gehörst. Und du kommst zurück, weil ich sonst sehr sauer werde, wenn ich meinen Ring, genau wie meine Kette nicht zurückbekomme.
Sabine.
Er schluckte und drückte die Sachen an sich. Er legte sich die Kette um und verbarg sie unter seiner Rüstung. Sofort fühlte er sich dadurch viel besser.
"Ich komme bald zurück. Ich verspreche es dir."
Ezra schluckte und aktivierte für einen Moment sein Medaillon. Ein neues Bild, was sie bei den Skiratas gemacht hatten flammte auf und er besah es ich einen Augenblick. Wie lange er sie alle nicht sehen würde, wusste er nicht.
"Ich tue das für euch und ihr werdet es nicht sofort, aber bald verstehen. Es tut mir Leid, aber ich kann nicht anders", flüsterte er. Mit einem letzten Blick auf sie schaltete er es erneut aus und ließ es liegen. Er nahm den Helm und sah in den Spiegel. Nichts mehr an ihm erinnerte noch an ihn selbst. Er betrachtete sich und musste einen Augenblick lächeln. Er sah aus wie sein Vater, als er sich die Haare abgeschnitten hatte. Wenigstens ein kleiner Trost.
Damit ging er. Still und leise, wie der Wind.
Er musste. Kelden musste dringend gestoppt werden, und es ging nicht anders.
Auch wenn er dafür ohne ein Wort gehen musste. Ohne das eine Wache ihn ansprach oder ihn nur eines Blickes würdigte ging er aus dem Palast. Es funktionierte. Er war nicht mehr zu erkennen. Ezra seufzte und setzte seinen Helm auf. Er warf einen letzten Blick auf den Palast und schloss die Augen. Es gab welche die ihn für diese Entscheidung womöglich hassen würden, aber er konnte nicht anders.
"Bald bin ich zurück. Ich verspreche es euch."
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Ezras Verschwinden war nicht sofort bemerkt worden. Was hauptsächlich daran lag, dass beide Machtsensitiven mit denen er tief verbunden war entweder zu erschöpft waren oder einfach schliefen. Doch nach ein paar Stunden fragte man sich schon wo der Jedi abgeblieben war. Dazu kam, dass Ezra seine Schilde hochgefahren hatte, was er nur tat, wenn er etwas vor hatte oder wenn er alleine sein wollte. Sabine hatte wohl oder übel die von Ezra zurückgelassene Aufgabe den Rest über den Verbleib ihres Mannes aufzuklären.
Und das wurde nicht einfach. Es war so gewesen, das sie relativ bis zum Abend gewartet hatte, um es Ihnen und vor allem ihrem Sohn zu erklären- zudem fand sie das beste, den Namen außen vor zu lassen, wen er suchte. Zur Sicherheit. Aber sie wussten es nun und waren unheimlich frustriert teils wütend und später sehr besorgt.
Nicht nur um Ezras Sicherheit wegen, sondern auch...wegen etwas Anderem. Er hatte sich wieder im Griff gehabt, aber was würde das nächste Mal sein? Was wäre wenn...wenn sein Hass auf Kelden ihn überwältigen würde? Wie er geredet hatte, wie hasserfüllt er gesprochen hatte...Sabine gab es nur mit sehr schwerem Herzen zu, aber sie hatte Angst. Und sobald die Anderen davon erfahren würden würde sie nicht die Einzige sein. Sie wusste, was ihr bevorstand und wie die Einzelnen reagieren würden. Und das war alles andere als ein Vergnügen.
Jeder von ihnen war unfassbar geschockt. Kanan und Hera sehr wütend, genau wie Depa. Die Zwillinge nur entsetzt, Rex und Ahsoka waren ziemlich getroffen, genau wie Zeb und Lilly. Das genau das bei ihrem Besuch passieren musste war unheimlich...es war schrecklich! Und Caleb wusste nicht sonderlich was er von seinem Vater halten sollte. Er hatte sie tatsächlich für so eine dumme Mission alleine gelassen? Hatte dieses dumme Rennen nicht gereicht und die vielen Verletzte? Tote? Brianna Und seine Mum waren der einzige gute Halt. Katan enthielt sich komplett. Sie hatte keinen Bedarf sich darüber aufzuregen, sondern musste für Ihre Mum da sein und selbst trauern.
Damit war der Abend auch schon gelaufen. Genauer gesagt sah es so aus, als ob es die ganze Woche wäre. Hera und Kanan konnten es einfach nicht fassen, dass Ezra einfach abgehauen war nur um irgendeiner Sache auf den Grund zu gehen! Hatte es nicht gereicht, dass sie damals einen Monat geglaubt hatten ihn verloren zu haben? Das sie ihn nie wiedersehen würden? Und nun ging er wieder sang und klanglos einfach so und ließ sie zurück! Auf irgendeinen Alleingang wie immer! Depa war nur noch fassungslos und konnte nicht fassen, was ihr Bruder getan hatte. Wieso? Wieso jetzt? Caleb war nur noch enttäuscht und wütend und...Für ihn ließ sein Vater ohne irgendwelche Gründe seine Mutter im Stich, seine schwangere Mutter. Ihre ganze Familie ließ er einfach sitzen ohne auch nur einen bestimmten Grund! Oh er musste sich bei allen Anwesenden garantiert nicht einbilden, dass sie ihn wie damals mit offenen Armen begrüßen würden! Garantiert nicht!
Aber mit der Wut...mit der Verletzung kam auch zugleich die Sorge. Was war wenn ihm etwas zustieß? Er hatte seinen Kommunikator nicht dabei, hatte nichts hinterlassen, nichts. Kein Wort, keine Nachricht, er hatte nicht mal ein registriertes Schiff genommen. Was wenn er sich verletzte? Niemand konnte ihm dann helfen. Sabine hatte es befürchtet. Sie hatte es mehr als alles andere befürchtet, aber die ganze Familie war nun einziges Gemisch aus Wut, Enttäuschung, Verletzung, Furcht und Sorge. Sie fühlte sich schlecht, so unglaublich schlecht, dass sie ihnen nicht den Grund gesagt hatte. Doch wenn sie hörte wie enttäuscht sie waren, wie unbegreiflich..sie wusste einfach kaum noch was sie tun solle und ihre Hormone halfen nicht dabei! Es war eine Riesen Qual und Last auf Ihren Schulter die sie zu erdrücken drohte- und dann noch den Termin? Den...den nahm sie nicht wahr. Sie wollte nicht ohne ihren Mann ihr kleines Mädchen ansehen, also tat die etwas entgegen der Empfehlung des Arztes:
Nicht nach dem Kind sehen.
Sie konnte es nicht ohne Ezra und sie wollte es auch nicht. Und sie bemerkte etwas, was sie eigentlich hätte wissen müssen. Die Stimmung in der Familie begann sich zu verändern. Depa zog nur noch zurück, Caleb wurde ernster und verbrachte seine Zeit ausschließlich mit Brianna und vor allem seinen Pflichten, die er noch nie so ernst genommen hatte wie jetzt. Hera ging nur an ihre Arbeit und Kanan stürzte sich gerade in den Unterricht der Jünglinge, doch sprach kaum ein Wort. Es erinnerte sie an die Male, wo Ezra auch nicht da gewesen war. Sei es damals wegen ihnen gewesen, wegen Maul, wegen Ezras Verschleppung auf Tatooine oder sonst was. Es war immer diese Kälte gewesen. Immer und immer wieder dieses Gefühl alleine zu sein.
Es war wieder anders. Und doch musste sie durchhalten. Sie alle mussten durchhalten.
Auch wenn sie die Einzige war, die den wahren Grund kannte. Doch wenn sie brechen würde, dann würde sie nichts mehr halten können. Sie wussten wie gefährlich Kelden war und vor allem seinen Hass auf Ezra. Würde sie die Anderen einweihen...nein, nein das konnte und durfte sie nicht. Wenn die kleinen davon wussten, waren sie in potentieller Gefahr. Und das durfte sie nicht zulassen. Sie musste sie beschützen. Ihre Kinder, ihre Familie, ihr Volk. Die oberste Priorität.
Während sie sich so sehr nach ihrem Mann verzehrte. Sie wusste nichts. Weder wo er war, noch unter welchem Namen er bekannt war. Und vor allem und das war das Wichtigste. Ob es ihm gut ging. Sie konnte nur jeden Tag aufwachen und hoffen, dass er nach Hause kommen würde. Bald.
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"Hier der Drink."
Ezra schob dem Barkeeper die Credits zu und sah sich weiterhin im Lokal um. Er war bereits den dritten Abend hier und noch immer keine Spur von seinem sogenannten "Informanten". Er seufzte und blickte zu seinem Drink. Jogansaft wäre ihm lieber gewesen.
Aber das hier, war das übliche Getränk. Er wusste das Mandalore, selbst im friedlichen Zustand von vielen Kopfgeldjägern belagert wurde. Und daher war Jogan Saft nicht inne.
Genauso wenig wie heiße Schokolade und am Besten wie sein Vater sie machte. Und am Besten die Kekse von seiner Mutter und...Wem machte er sich etwas vor? Es waren gerade mal paar Tage her und er hatte schon schreckliches Heimweh. Na super, dass fing ja an großartig zu laufen. Kein Informant und dafür Heimweh, was war er eigentlich für ein Undercover Jedi?
Er seufzte leise und nahm einen Schluck. Er spürte die Kette seiner Frau an seiner Brust, die ihm etwas halt gab. Er dachte nur daran wie sie sich alle grade fühlten. Wie wohl der Termin beim Arzt war? Sicherlich wunderschön. Er seufzte und tat seine Schilde höher. Er hatte es gewusst, es war so klar gewesen. Hin und wieder spürte er wie sein Vater versuchte ihn zu erreichen oder Depa und mit jedem Tag wurde es stärker. Ezra vermied es das Gesicht zu verziehen. Er wollte nach seinem "Ausfall" nie wieder Alkohol trinken und er saß in einem Lokal unter falschen Namen, falschem Aussehen, hatte seine Familie verlassen - wenn auch nur temporär und trank dieses Zeug - er würde Kelden so derbe in den Hintern treten dafür.
Aber richtig in den Hintern treten. Einige Mandalorianer taten sich inzwischen zu einem Spiel zusammen. Ein Spiel, was gerne Sabine spielte und er immer wieder verlor. Es war ein Würfel, mit Schwertern aufgestellt. Das Ziel strategisch den Feind zu besiegen. Natürlich ging es aber nicht ohne Geldeinsatz.
Er nippte erneut an seinem Drink und fuhr sich über sein Haar. Es war seltsam es wieder so kurz zu tragen und ungewohnt noch dazu. Am ersten Morgen hatte er sich fast zu Tode erschreckt, als er aufgestanden war und sein Spiegelbild erblickt hatte. Dabei hatte er sich selbst nicht erkannt. Ezra schmunzelte und dachte an Sabine. Würde sie ihn so erkennen? Würden das seine Eltern? Überhaupt jemand von ihnen?
Niemals. Das würde ein extremer Spaß werden. Letzten Endes nach einer Stunde des Trinkens trat ein Mann im schwarzen Umhang ein.
"Ein Shot", bestellte er und legte die Kredits hin. Ezra ließ sich nichts anmerken.
"Mandalore ist friedlich geworden."
Wie oft er diese Parole schon in den letzten Tagen gemurmelt hatte wusste er nicht.
"Genau wie der heiligen Monden Lichtstrahl", gab er zurück und bekam seinen Drink.
Ezra blinzelte und sah zu dem Mann, dann tat er so, als ob er sich für einen Drink interessierte.
"Du hast lange gebraucht."
"Ist auch schwierig hier herzukommen", erwiderte er.
"Das ist wahr." Ezra nippte an seinem Glas. "Du hast etwas für mich?"
"Vielleicht. Kommt drauf an was du willst."
Er schwenkte das Glas.
"Informationen. Man sagte mir, du könntest mir helfen."
Er nahm einen Schluck.
"Es gehen Gerüchte herum."
"Was für welche?" Ezra sah seinen Blick.
"Die Menge an Credits spielt keine Rolle. Sag mir, was ich wissen will."
"Man sagt das sich Mandalorianer zusammen tun. Es sind nicht viele, aber erfahrene Krieger."
"Was noch? Wo?"
Es kam nichts. Ezra schob ihm einen Stapel Credits rüber.
"Ich höre."
"Sie wandern. Sind nie lange an einem Ort."
Er steckte die Credits ein.
"Aber sie sind schnell im durchführen ihrer Aufgaben."
"Wie komme ich rein? Wie werden sie rekrutiert?"
"Loyalität, du zahlst mit einer Brandmarke."
Er schob ein Bild hin.
"Leichtsinnige Kinder, alte Leute die mehr als das hier wollen."
Ezra betrachtete es und nickte.
"Sie sind gerade hier in der Gegend?"
Eine Brandmarke...Sabine bringt mich um.
Der Mann sah sich um und beugte sich zu ihm.
"Man sagt das sie grade hier einen Auftrag haben und dann eine Zeit lang untertauchen. Es würde anscheinend um einen Anführer gehen."
"Einen Anführer?"
Ezra hob eine Braue.
"Weißt du mehr?", raunte er zurück. Er schüttelte den Kopf.
"Aber sie sind in der Nähe, einiger alter Höhlen."
Damit nahm er den letzten Schluck. Ezra legte erneut Credits auf den Tisch und wandte sich ab.
"Danke."
Er nahm seinen Helm und stülpte sich ihn über.
"Pass auf dich auf", murmelte er.
Ezra verschwand ohne eine weitere Geste hinaus. Er hatte nun sein Ziel, seinen Hinweis. Draußen stieg er auf einen Speeder und schloss die Augen. Nun begann seine eigentliche Arbeit.
"Auf zur Jagd", murmelte er leise, schaltete den Motor an und düste davon.
Die Höhlen also. Ein ziemlich abgelegener aber perfekter Ort. Reinzukommen würde wohl nicht schwer werden. Rauszukommen war ja was anderes. Aber vielleicht war Kelden wirklich dort anwesend. Er stellte ihn nicht weit vor den Eingang ab und stieg ab. Ezra atmete tief durch und drückte die Kette seiner Frau.
"Ich mache das für euch", sagte er leise und ging schließlich Richtung Eingang.
Dort waren erstmal keine Wachen, wäre auch zu auffällig, also sah er sich genau um.
Keine Strahlenschilde, Fallen. Perfekt. Nicht verdächtig wirkten. Einfach ein Mandalorianer, der einen neuen Sinn suchte und die Monarchie hasste. Besonders ihren Herzog. Ezra nahm eine gerade, selbstsichere Haltung an und spazierte hinein. Mandalorianer hatten keine Angst und griffen immer aus der Offensive an.
"Dachte hier wäre ein Treffen für einen geheimen Job?"
Keine Antwort, also schritt er weiter. Es war ziemlich dunkel, die Wände kalt und rötlich. Passend zu dem Gestein.
"Wer bist du?"
Er hörte das entsichern von Blastern.
"Ein Freund, der euch helfen will. Habe von einem gut bezahlten Job gehört."
Ezra lachte.
"Muss ich hier erst noch meinen Pass vorzeigen? Durch Mund Propaganda hört man einiges."
"Propaganda? Tz, du bist ja sehr begeistert. Sorry, der Job ist schon weg", erwiderte man sofort.
"Ich bin ein guter Schütze, war der beste in meiner Einheit. Und hege keine Sympathie für diese sogenannte Monarchie."
Er schnaubte.
"Hörte du hast da deine Erfahrungen mit."
Zeige dich endlich du Feigling.
"Ich? Nein."
Man schnaubte.
"Der Job ist erledigt. Und du gehörst sicherlich nicht dazu."
"Fordert man mich gerade heraus? Der Letzte hat es nicht überlebt. Du machst einen Fehler."
"Das ich nicht lache. Verschwinde sonst lasse ich dich verschwinden. Der Job ist erledigt also verzieh dich."
Ezra schmunzelte unter seinem Helm. Mit einer Bewegung drehte er sich um, nahm dem Hintermann seinen Blaster ab, der im nächsten Moment in seiner Gewalt war und seine zwei Blaster unter dem Kinn hatte.
"Was sagtest du?"
Die Stimme kam nicht von Hinten. Sondern mehr von Vorne.
"Du bist gut. Schnell und hast gute Reflexe. Der Job ist beendet. Wir haben das was wir wollten."
"Ich hörte von einem Weiteren. Deine Amateure sind nichts gegen mich. Ich verzichte sogar auf die Bezahlung, wenn ich dafür jemanden erledigen darf."
Er lachte.
"Jemanden erledigen? Das darfst du gerne."
Ezra dachte nach. Die richtige Antwort war entscheidend.
"Wenn ich richtig gehört habe..dann plant ihr gegen die selbsternannte Monarchie vorzugehen. Und vor allem gegen diesen Abschaum. Gegen die Jedi."
"Nicht ich, aber unser Anführer tut das. Wir erledigen nur die Kleinigkeiten."
"Damit gebe ich mich fürs Erste zufrieden. Mir ist der Herzog oder wie ich ihn auch gern nenne " der größte Abschaum auf Mandalore" schon sehr lange ein Dorn im Auge. Sagen wir ich habe meine Gründe."
"Nett. Aber..wir kümmern uns nicht um die beiden. Noch nicht. Eher erst um die Neulinge."
Man hörte sehr viele Schritte.
"Welche Neulinge?"
Ezra blieb wachsam und ließ den Mandalorianer los.
"Versucht keine Tricks, dass würdet ihr nur bereuen."
"Keine Tricks, nur unsere heimkehrende Truppe."
Ezra sah genauer hin und Mandalorianer...nein Verräter liefen auf ihn zu, ignorierten ihn aber vollkommen. Aber er erkannte die Rüstungen. Klan Wren. Er hatte sie schon einmal gesehen. Vor einer langen Zeit.
"Ich biete euch meine Dienste ohne Bezahlung an. Also haben wir einen Deal?"
Seine Stimme klang fest und selbstsicher. Wieder ein Lachen.
"Einverstanden. Willkommen bei unserer Bewegung, Mandalorianer."
Ein anderer kam aus dem Schatten hervor. Ezra atmete innerlich erleichtert auf. Er war drin. Er hatte Kelden gefunden. Er war in seiner Bande drin...
....doch das Rauskommen würde eine andere Sache sein.
Man führte ihn tiefer hinein.
"Gute Entscheidung. Sabine wird sterben, genau wie ihr Jedi. Zur gegebener Zeit, versteht sich."
"Natürlich. Dieser Abschaum soll Brennen." Ezra lachte. "Wie wollt ihr es machen? Den Palast in Flammen aufgehen lassen? Sie in eine Falle locken? Man sollte beide nicht überschätzen, habe ich gehört."
"Was ganz anderes. Wir fangen ganz unten an."
Er winkte zum Eingang.
"Ihr könnt unseren Gast reinbringen."
"Natürlich, Sir."
Ein Mandalorianer, der Wache hielt, hielt Ezra zurück.
"Helm ab. Befehl vom Boss."
Ezra grinste unter dem Helm und tat ihn ab.
"Zufrieden? Sehe ich so scheußlich aus?"
"Ganz und gar nicht."
Er wies hinein.
"Dann folgt uns."
Ezra ging hinein und kam in eine Art Lager an, wo er sogleich in die Zentrale geführt wurde. Sein Herz klopfte etwas, aber er ließ sich nichts anmerken. Ein falsches Wort und sofort würden zich Blaster auf ihn gerichtet sein.
Bleib cool. Tue es für sie. Je schneller das erledigt ist, desto schneller bist du daheim.
Er schluckte leicht. Und die Anzahl wenig, kannte diese Gruppe nicht. Es waren viele Mitglieder, und das anscheinend gute Krieger. Sabine würde ihn töten, wenn er nicht heraus kam.
"Sir, wir haben was tolles für sie erledigt."
Die Mandalorianer am Eingang lachten. Ezra wusste nicht wieso, aber ihm drehte sich bei den Worten der Magen um. Sie sahen so ausgelassen und erfreut aus, dass er es mit der Angst zu tun bekam. Waren so viele Mandalorianer unglücklich? Das sie sich so leichtsinnig Kelden anschlossen? Waren es überhaupt Mandalorianer? Wieso hatte er es nicht vorher gesehen? Wieso? Wieso mussten erst so viele verletzt werden ehe er mal geschaltet hatte? Es war als ob ein Stein in seinem Magen liegen würde. Sie wären nicht in dieser Situation wenn er Kelden damals einfach getötet hätte. Wenn er nicht so schwach gewesen wäre...
"Bringt unser Geschenk für unseren Anführer rein."
Moment. Geschenk? War er aufgeflogen? Keine Panik, alles war gut.
Aber sein Gefühl verstärkte sich. Irgendetwas war hier falsch. Hatten sie jemanden in ihrer Gewalt? War er bereits zu spät und sie hatten bereits jemanden aus seiner Familie entführt? Hass und Sorge stieg zu gleichen Zeit in ihm herauf und der Gedanke Kelden zu vernichten, alles zu beenden war sehnsuchtsvoller, verlockender als zuvor. Aber..war das richtig?
Um Ezra wurde ein Arm gelegt, und man nahm ihn zurück.
"Unser Auftrag ist wie schon angekündigt erledigt."
Mandalorianer zerrten einen Gefangenen in die Höhle hinein. Er hatte einen Sack auf dem Kopf und war gefesselt. Ezra starrte auf diese Person und bemerkte mit Erleichterung, dass es niemand aus seiner Familie war. Aber den Teil der Rüstung..den kannte er irgendwoher. Lautes Gejohle ertönte.
"Das wird ihnen eine Lehre sein!"
"Der große Klan wird damit zur Fall gebracht werden!"
"Ein bisschen Spaß muss ja sein, meine Freunde."
Lachen ging hindurch und der „Gast" wurde zu Boden geworfen.
"Damit sollte er sehr zufrieden sein. Unsere erste Phase ist damit offiziell abgeschlossen!"
Erneuter Jubel und Ezra zog sich der Magen zusammen. Wieso hatten sich alle diese Leute Kelden angeschlossen? Wieso nur? Und wieso hatte dieser sich noch nicht gezeigt?
Und warum gingen sie nicht in die Offensive?
Der Mandalorianer neben Ezra fasste an den Sack, der über den Kopf gestülpt war und zog ihn ab.
"Der Arme! Schon wieder! Auf Shogun bist du schon entkommen, aber diesmal nicht, Akira !"
In Ezra setzte alles aus und er war froh, dass er sich wieder den Helm aufgetan hatte, sonst hätte man sein erbleichtes Gesicht sehen können. Fassungslos und entsetzt starrte er auf seinen Freund, der sich murrend und finster dreinblickend versuchte zu wehren und die Mandalorianer abwertend ansah.
Und damit nimmt meine Undercovermission wohl ihr Ende...
"Ihr seid einfache Verräter!", zischte er.
"Ihr alle beschmutzt Mandalores Ehre!"
Er zerrte an den Fesseln.
"Na na."
Er wurde an seinem Haar gepackt und wurde gezwungen sie anzusehen.
"Kal muss lernen, das er eben sich nicht in unsere Angelegenheiten einmischen darf."
Akira grinste.
"Ich kann mich auch noch einmischen."
Erneutes Gelächter.
"Wohl kaum."
Der Mandalorianer von vorhin trat in den Kreis, der sich um Akira gebildet hatte.
"Der Boss meint wir sollten unseren Gast noch etwas zappeln lassen. Bei Sonnenaufgang wird er dann erledigt werden, sodass wir unserem Freund Kal den Kopf seines geliebten Neffen schicken können. Und ich weiß auch schon genau den Richtigen für den Job."
"Tut euch keinen Zwang an", schnaubte der junge Mandalorianer.
"Hey, unser Neuer kann das ja übernehmen! Sonnenaufgang ist in ein paar Stunden!"
Zustimmendes Gejohle kam hervor. Ezra erbleichte nur noch mehr, als er gepackt und vor Akira gestellt wurde.
"Du hast es drauf, also wirst du es auch übernehmen. Wie lautet überhaupt dein Name, mein Freund?"
Akira wurde auf die Knie gezogen und festgehalten.
"Der Arme. Gleich reingekommen und muss schon von nem Kind verprügelt werden", murmelte er. Ezra schluckte und betete, dass sein Freund ihn nicht erkennen würde. Er tat seinen Helm ab und sah auf Akira.
"Dume. Liam Dume."
Den ersten Namen hatte er von einem Kopfgeldjäger, den zweiten hatte er bei sich damit er sich nicht ganz so alleine fühlte. Lautes Gejohle brach aus.
"Dann ist das beschlossen! Morgen wird er diesen Abschaum aus dem Weg räumen!"
Akira funkelte „Liam" an und wurde hochgezogen.
"Dann ist es vorbei mit Akira Skirata!"
Nicht wenn ich das verhindern kann.
Ezra sah seinem Freund nach, der abgeführt wurde.
Sieht so aus als ob ich schneller zu Hause sein werde, als geplant. Karabast..
Das hatte seinen ganzen Plan umgeworfen. Ziemlich umgeworfen. Gott, so hatte er das nicht durchdacht. Also musste Kelden warten. Und Akira gerettet werden. Er seufzte und mischte sich unter die anderen Mandalorianer.
Ich mache nie wieder eine Undercover Mission. Nie wieder.
###
Depa lag frustriert in ihrem Bett. Erneut hatte sie versucht ihren Bruder zu erreichen, doch seine Schilde waren zu stark. Was auch immer er für eine dumme Kamikazeaktion machte und was auch immer für ein Grund dahintersteckte er machte damit alles kaputt. Doch vermutlich war ihm das noch nicht mal bewusst oder es war ihm bewusst und er hatte trotzdem nur seinen verdammten Alleingang im Kopf. So oft hatte sie oder ihr Vater versucht Ezra zu erreichen in den letzten Tagen, aber jedes Mal nichts. Es schien, als wollte er nichts mit ihnen zu tun haben und jeden Tag wurde sie nur mehr frustrierter davon.
Es war wie ein schlechter Witz, eine Lüge, die sich jetzt ein paar Tage zog.
Er hatte sich einfach ohne was zu sagen davon gemacht!
Und nein, Sabine zählte nicht!
Sie seufzte und starrte an die Decke. Aber war es das erste Mal? Nein, dass war es nicht! Ihr Bruder musste ja immer auf solche dämlichen Gedanken kommen! Ihre Eltern sollten sich mal mit ihm hinsetzen und ihm eine Gehirnwäsche verpassen, was so etwas anging! Dieser dumme selbstlose Beschützerinstinkt...er brauchte sie ja, aber wenn er es noch immer nicht in seinen dummen Schädel bekommen hatte, dass sie ihn auch brauchten, dann...
"Dann sag es ihm gar nicht."
Sie schnaubte und verkrampfte ihre Hand in der Decke. Sie hasste ihn für das, was er wiedermal getan hatte und gleichzeitig sehnte sie sich so nach ihm und hatte einfach Angst. Zudem stand immer noch die Frage im Raum, was ihn so dermaßen schockiert hatte wie ihre Mutter erwähnt hatte.
"Wieso sagst du mir nichts?", murmelte sie. Das Fenster ging auf und sie saß kerzengerade.
Sie spürte etwas...jemand war hier. Jemand, der seine Signatur nicht preisgeben wollte. Sie erhob sich vom Bett und ging Richtung Fenster.
"Wie kommt es, dass du immer schöner wirst? Ich dachte das wäre nicht möglich."
Sie blinzelte und fasste an ihre Brust.
"Zuko?"
Sie sah sich um.
"Komm raus, ich bin echt nicht auf solche Spiele aus", meinte sie amüsiert.
Ein Windstoß kaum auf und wie von Geisterhand glitt der Machtnutzer in das Zimmer. Er lächelte und gab ihr eine Rose.
"Für dich, meine Schöne."
Depa betrachtete die Rose und nahm sie vorsichtig.
"Schmeichler."
"Ich habe dich vermisst und mich sehr über deine Briefe gefreut."
"Das sie dich erreicht haben, wundert mich. Wie war deine Reise?"
Sie legte die Rose in die Vase.
"Ja, es war langweilig. Etwas."
"Ich war mal hier, mal da. Es...es ist so anders. Vorher war ich nur eingesperrt und unter dem Auge meiner Mutter und jetzt kann ich tun, was ich will. Ich habe mir so viel angesehen und erlebt. Ich habe dir auch etwas mitgebracht."
Er kramte in seiner Tasche und holte eine Kette heraus, die einen Loth - Wolf als Talisman hatte.
"Ich war auch auf Lothal und dachte mir, dass du dich darüber freuen könntest. Die Einheimischen sagten da, dass man sehr viel Glück haben muss auf Loth - Wölfe zu treffen. Du wirst es nicht glauben. Kaum war ich einmal in den Dünen, da stand einer auch schon vor mir. Mit gelben Augen und weißen Fell."
Sie lächelte und berührte seinen Talisman.
"Kyber. Ein Freund. Ein Anführer. Er ist mit meinem Bruder verbunden.."
"Oh..."
Zuko nickte lächelnd.
"Das erklärt einiges. Er hat von ihm gesprochen und gesagt, dass er fühlt, dass ich seinem Schützling bereits begegnet bin. Ein prächtiges Tier und vollkommen mit der Macht verbunden. Auf seinem Raten bin ich übrigens auch schon wieder hier und mache diesen kleinen Zwischenstopp. Es gibt eine Botschaft, die ich Ezra übermitteln soll. Aber zuerst."
Er legte ihr die Kette um.
"Die Bewohner sagten mir, dass sie einen beschützt."
Sie lächelte und fasste an den Anhänger.
"Danke. Er ist wunderschön. Du hättest das nicht müssen."
Dann drehte sich Depa um.
"Was sagte Kyber?"
Er schüttelte den Kopf.
"Tut mir Leid, aber ich soll es ausschließlich Ezra überbringen. Aber zuerst wollte ich dich sehen."
Er strich über ihre Lekku.
"Deine Briefe waren so unglaublich schön. Ich habe dich sehr vermisst, Schönheit."
Sie verschränkte verlegen ihre Hände hinter dem Arm.
"Ich hab dich auch vermisst."
Zuko lächelte und beide sahen sich in die Augen. Ihr Blick wie aneinander geheftet.
"Wie wäre es wenn ich eben deinem Bruder die Nachricht überbringe und dann meinen restlichen Aufenthalt nur mit deiner perfekten Gesellschaft verbringe? Ich würde ja das Zweitere bevorzugen, aber Kyber, also der Wolf. meinte es wäre unheimlich wichtig."
"Tja, du wirst warten müssen, bis mein Bruder von seiner Nacht in Nebel Aktion wieder zurück ist."
Sie schnaubte.
"Er ist nicht da."
Zuko hob eine Braue.
"Wie nicht da? Und wann kommt er zurück?"
Er betrachtete sie einen Moment und fühlte den Tumult ihrer Gefühle in ihr.
"Depa?"
"Ich weiß es nicht."
Sie ging an ihm vorbei.
"Er ist schon vier Tagen weg. Wir wissen nicht wohin, nur auf so eine dumme Aktion. Er hat uns sitzen lassen. Einfach ohne Grund. Sabine ist schwanger, Caleb total beschäftigt und wütend. Es ist alles so mechanisch! Er...er ist so ein Idiot!"
Sie warf wütend den Stuhl um.
"Aber wieso sollte er das tun? Ich habe ihn etwas anders eingeschätzt", gab der junge Mann überrascht zurück und sah zu wie Depa ihren Gefühlen freien Lauf ließ.
"In dir ist sehr viel Wut und...Angst"
"Natürlich bin ich wütend. Natürlich hab ich Angst. Der Idiot fährt seine Schilde nicht einmal runter! Ich schlafe nicht gut, weil ich es nachts versuche, weil da die Schilde am schwächsten sind, aber selbst das funktioniert nicht. Er hat mir versprochen so einen Scheiß nicht mehr durchzuziehen. Und jetzt? Er ist abgehauen!"
Inzwischen lief sie aufgebracht hin und her.
"Weißt du wieso? Ich kann mir nicht vorstellen, dass dein Bruder es ohne einen triftigen Grund machen würde. Hat er euch denn kein Wort gesagt? Nicht mal euren Eltern?", hakte er nach und lehnte sich ans Bett.
"Nein, nur Sabine. Er müsste was erledigen."
Sie verschränkte die Arme.
"Ich kann einfach nicht mehr. Ständig ziehe ich ihn aus irgendeiner Patsche und jetzt?"
"Hey..."
Er ging zu ihr und legte seine Hände auf ihre Schultern.
"Ich bin mir ganz sicher, dass er eine gute Erklärung dafür hat und bald zurück sein wird. Depa, ihm wird schon nichts passieren. Das würde er gar nicht zulassen, so viel wie ihr ihm bedeutet."
"Warum macht er so einen Mist?"
Depa fuhr über ihre Lekku.
"Das kann ich dir leider nicht beantworten, aber er wird seine Gründe haben. Depa, er liebt dich so sehr und ich bin mir ganz sicher, dass er dich nicht damit verletzen wollte. Er wird irgendetwas tun, was mit eurem Schutz zu tun hat, so wie ich ihn einschätze."
"Ja, Kamikazeaktionen."
Sie seufzte.
"Okay, es wird noch dauern, also musst du warten."
Er seufzte.
"Kann ich leider nicht, da ich nur kurz vorbeischauen wollte. Ich habe einen Job angenommen bei einem Transportunternehmen, muss ja irgendwoher meine Credits verdienen, und wir verlassen Mandalore schon morgen früh. Ich fürchte, du musst ihm die Nachricht überbringen."
Depa betrachteten ihn kurz.
"Verstehe. Was ist es?"
"Gefahr droht im Verborgenen. Höre auf die Warnung der Macht. Der einst Verschollene wird wiederkehren und Vergeltung üben. Sei gewarnt. Hass kann dich überwältigen und das verursachen, was einst hätte sein sollen."
Er zuckte die Schultern.
"Keine Ahnung, die Wölfe sind echt ein Rätsel."
Depa tat eine Hand an ihr Kinn.
"Er war sehr still...ich glaube.."
Sie schüttelte den Kopf.
"Vielen Dank."
"Bitte. Kannst du das behalten? Er musste es mir um die fünfmal sagen und ich habe es mir zur Not aufgeschrieben. Allerdings verstehe ich gar nichts davon."
"Schon gut. Du hast uns sehr geholfen. Ich hab ein gutes Gedächtnis. Visionsbedingt."
Sie zwinkerte ihm zu. Er lächelte.
"Verstehe, ich habe nichts gesagt. Also...worauf hättest du Lust? Du hast mir bestimmt genauso viel zu erzählen wie ich dir."
"Ich dir? Pff, ich erlebe hier gar nichts. Erzähle du, du hast mehr zu erzählen. Da bin ich mir sicher."
"Du hast in deinen Briefen so viel geschrieben, dass du mir jetzt nichts mehr zu erzählen hast? Ach komm, Depa. Ich höre dir gerne zu."
Sie setzten sich aufs Bett und er nahm ihre Hand in seine. Depa verschränkte sie mit seiner.
"Ich werde nochmal Tante..?"
"Das ist schön. Meinen Glückwunsch."
Sie sahen einander an und ihre Augen schienen sich erneut ineinander zu verhaken. Ganz unbewusst neigten sie ihre Köpfe zueinander hin...
Beide wussten nicht recht, was mit ihnen los war, wenn sie einander nahe waren. Es war anders, besonders. Ein Gefühl was unbeschreiblich war. Letzten Endes berührten sich ihre Lippen und die Augen waren geschlossen, um den Kuss vollkommen zu genießen.
Für beide war es das erste Mal. So...so vollkommen neu und unerwartet, aber doch...schön. Nein, nicht nur schön...es war ein Gefühl, was nicht in Worte zu beschreiben war. Es war...wie ein Feuerwerk in ihrem Innere, wie eine unglaubliche Wärme, die durch den ganzen Körper ging und noch so viel mehr. Viel zu schnell lösten sie sich wieder voneinander und beide sahen sich erneut in die Augen.
"Das...das war..."
"Ziemlich toll. Und selbst das beschreibt es das nicht..."
Sie fasste an seine Wange. Er nickte und es war, als ob ihre Berührung sämtliche Stromschläge in ihm auslösen würden.
"Ja..:"
Damit nahm er ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie erneut. Depa ließ sich einfach fallen und all ihre Gedanken und Sorgen in diesem Moment verschwanden. Selbst Ezra, verschwand kurz daraus. Nur dieser Junge war in ihrem Kopf.
Und sie erwiderte den Kuss zu gerne. Für einen Moment war es nur noch er und sie. Mehr nicht. Und mehr brauchte es in diesem Augenblick auch nicht.
###
Doch mit dem Morgen kam auch eine ziemlich erschütternde Nachricht. Als Sabine sie erhielt wusste sie, was das zu bedeuten hatte. Und vor allem was sie nun tun musste.
Sie musste dringend mit den anderen sprechen. Das ging eindeutig zu weit. Und sie mussten Ezra zurück holen. So schnell umgezogen war wohl Sabine noch nie nach ihrem Schlaf gewesen und auch noch nie so hastig in einen Esssaal geplatzt.
Die Stimmung war...wie in den letzten Tagen auch. Überaus schweigsam und..gedämpft. Aber das würde nicht lange anhalten. Alle sahen auf, als Sabine wortwörtlich in den Raum gehechtet kam.
"Sabine?"
Ahsoka hob eine Braue.
"Liebes, alles okay?"
Caleb runzelte die Stirn.
"Du bist ja ganz bleich."
Hera erhob sich und ging zu ihr.
"Sabine? Bist du okay?"
"Ich.."
Sie holte Luft und Brianna klappte ihr Buch zu.
"Ganz ruhig, das Baby."
Sabine atmete fest durch und sah sie an.
"Akira.. er...weg", keuchte sie.
Eine Stille entstand, dann..
"Weg?!"
Sie sahen sich ungläubig und zutiefst entsetzt an. Anakin sprang auf.
"Wie weg?! Was ist mit Aki?!"
Padmé tat es ihm nach. Ahsoka schüttelte den Kopf und legte eine Hand an ihre Stirn.
"Wie konnte das passieren?"
Caleb stand auf und war an der Seite seiner Mutter.
"Mum. Atmen, Mum. Denke an das Baby. Beruhige dich."
Die Mandalorianerin fasste an ihren Bauch.
"Mir.."
Sie holte Luft.
"Er wurde anscheinend entführt", beendete sie ihren Gedanken.
"Entführt?", fragte Padmè.
Rex sah sie an.
"Woher..?"
"Kal, er sucht schon seit heute Nacht nach ihm. Er ist nicht zum Abendessen gekommen."
"Aber wer würde Akira entführen? Das ergibt keinen Sinn", äußerte sich Kanan. Ahsoka schüttelte den Kopf.
"Nein...nein das tut es nicht. Akira hat keine Feinde."
"Was ist wenn ihm etwas passiert?", fragte Anakin leise und schluckte. Zeb schüttelte den Kopf.
"Das ist schlimm. Aber wer tut so etwas?"
"Und ausgerechnet jetzt ist Dad nicht da", murrte Caleb.
"Ihr.."
Sabine fasste an ihre Stirn. Hera drückte ihre Schulter.
"Was?"
"Akira hat Feinde, ob ihr es glaubt oder nicht."
Sie setzte sich.
"Eigentlich will ich das vor den Kindern gar nicht aussprechen."
Die restlichen Spectres wechselten einen Blick.
"Sabine...was sagst du uns nicht?", hakte Kanan nach. Ahsoka sah sie sehr nachdenklich an. Die Kids sahen ihre Eltern verwirrt an. Was bedeutete das?
"Mum...du verheimlichst doch etwas", flüsterte Caleb. Die Mandalorianerin fasste an ihren Kopf.
"Wenn ich es euch..sage bringe ich euch in Gefahr."
Rex sah sie an. Er musste gar nicht lange drüber nachdenken. Ezras Verhalten, Sabine. Das er weg war, das verschwunden von Akira.
"Du weißt es", murmelte er langsam.
"Was weißt du?" Ahsoka blinzelte, dann ging ihr ein Licht auf. Sie schlug eine Hand vor den Mund und schüttelte den Kopf.
"Nein...."
Ihre Lekku wurden auf einen Schlag weiß. Hera nahm Sabine an der Schulter.
"Was?"
Die Herzogin schüttelte verzweifelt den Kopf.
"..Kelden hat Akira entführt. Er lebt."
Es wurde ganz still im Raum. Depa und die Erwachsenen waren wie erstarrt. Die Teenager und die Kinder hingegen wussten nicht, was dieser Name bedeutete. Ahsoka fiel halb in Rexs Arme, Kanan wich jegliches Blut aus dem Gesicht und Zeb hatte Probleme nicht seine Fäuste in etwas zu schlagen. Caleb war der Erste, der sprach.
"Mum...was bedeutet das?"
Die Mandalorianerin seufzte, konnte es aber nicht ansprechen. Das..das war zu viel.
Hera schluckte, bevor Brianna das Wort ergriff.
"Katan hat mal erzählt, das es eine Terroristengruppe gab, die Mandalore den Anfang sehr schwer gemacht hat."
"Nicht nur Mandalore."
Sabine seufzte.
"Kelden Wren. Mein Cousin. Du hast Recht Brianna. Er war der Anführer dieser Bewegung. Er..er war mein ehemaliger Verlobter, oder eher war er mit mir versprochen."
Depa war es, als ob sie sich nicht mehr bewegen, nicht mehr atmen konnte. Kybers Worte kamen ihr in den Sinn. Er hatte sie versucht zu warnen. Natürlich!
"Er ist tot! Das....das ist unmöglich", flüsterte Kanan und seine Hände ballte sich zu Fäusten. Ahsoka schlug sich eine Hand vor den Mund.
"Jetzt...jetzt ergibt alles Sinn. Sabine..."
Caleb blinzelte.
"Moment...ist das dieser Kerl von dem Dad uns neulich erzählt hat?"
Anakin nickte leicht.
"Kann sein er hat ja so etwas erwähnt..."
"Kelden hat viel Blut an seinen Händen. Darunter das von Akiras Eltern", erklärte Rex und erhob sich.
"Ich werde sofort Kal verständigen und ihm helfen. Wenn sie Akira haben, dann haben wir nicht sehr viel Zeit."
"Dad, wir müssen sofort Ezra finden!"
Depa sah zu Ahsoka.
"Kyber hat eine Nachricht mit Zuko hier her geschickt. Kyber weiß von dem Wandel. Irgendwas wird ganz schrecklich schief gehen, wenn wir ihm nicht helfen!"
Kanan wurde kreidebleich und sah zu Sabine. Hera war es, als ob sie nicht mehr atmen könnte.
"Sabine...was hat es wirklich mit Ezras Verschwinden auf sich?", flüsterte der Jedi leise und ließ sie nicht aus den Augen. Die Herzogin vergrub ihr Gesicht in den Händen.
"Ezra sucht ihn. Er versucht Kelden zu finden."
Stille.
"Der Junge bringt sich noch selbst um!"
Rex seufzte und wandte sich an seine Tochter.
"Komm Pad. Wir versuchen Kal zu helfen."
Sie nickte und drückte kurz Anakin, dann ihre Mutter um ihrem Vater nachzueilen.
Die Tür schloss sich.
"Warum hast du nichts gesagt?", fragte Hera.
"Weil..wir haben gestritten bevor er gegangen ist. Ich war extrem sauer, er auch und...er ist gegangen und ich denke er hat meine Kette mitgenommen", erklärte sie leise.
Nun machte alles Sinn. Sämtliche Wut, sämtliche Enttäuschung über Ezras Verschwinden löste sich in Luft auf. Ahsoka nahm ihren Sohn in die Arme.
"Mum?"
Sie schüttelte den Kopf. Das Kelden am Leben war und wieder da, dass Ezra sich auf seiner Fährte befand und das ganz allein...das war kaum zu verkraften. Kanan ballte seine Fäuste so fest, dass seine Fingerknöchel weiß wurden.
"Du hast es gewusst und ihn gehen lassen..."
Zeb schnaubte leise.
"Jetzt wird alles klar. Er muss es gewusst haben, als er diese Nachricht gesehen hat."
Caleb sah zwischen seiner Mutter und seinen Großeltern hin und her, dann stand er auf.
"Wenn Dad wirklich hinter einem Irren her ist...wieso? Was denkt er sich dabei?! Wie können wir ihn erreichen?!"
"Gar nicht. Sabine, was denkst du dir bei sowas? Ezra ist ein Jedi, Herzog, Vater, kein...Spion!", gab Hera aufgebracht zurück.
Sabine stand auf.
"Ihr wisst wie er zu sowas steht. Er hat sich nicht aufhalten lassen."
Brianna sah zwischen den Parteien her.
"Dann hättest du uns rufen sollen und wir hätten ihn zur Not festgehalten!", donnerte Kanan los. Er konnte es nicht fassen.
"Ist dir eigentlich klar in was für einer Gefahr er sich befindet?! Ist dir entgangen, was Kelden ihm angetan hat?"
Caleb schluckte. Er hatte seine Großeltern noch nie so wütend gesehen. So wütend und...verzweifelt.
"Sabine, was hast du dir dabei gedacht?", fragte Zeb und schüttelte den Kopf. Ahsoka schluckte.
"Er muss doch irgendetwas bei sich haben, womit wir ihn aufspüren können? Er kann doch nicht einfach..."
Depa schnaubte und setzte sich.
"Ich versuche es nochmal."
Sabine schüttelte den Kopf.
"Damit er dann trotzdem es durchgezogen hätte?"
"Nein, dann hätten wir es gewusst, meine Liebe und ihn aufspüren können!", gab Hera zurück.
Brianna stellte sich zwischen die Beiden.
"Seit ihr eigentlich komplett bescheuert? Ihr alle! Ihr diskutiert hier an ihr rum, dabei könnten wir schon längst Ezra suchen können! Wie dumm seid ihr eigentlich?!"
Sie war wirklich sauer. Sie war immer zurückhaltend und nett, aber das ging zu weit. Das war jetzt ihr mandalorianisches Temparament.
"Ihr sucht die Schuld bei ihr? Sucht sie doch an Kelden, er hat immerhin meiner Tante ihre Mutter, und vielen Menschen das leben genommen, und euch das Leben Jahre lang zur Hölle! Meine Güte, wie...rücksichtslos seid ihr, und nein ich höre nicht auf, es ist wahr! Sabine geht es doch offensichtlich scheußlich mit dem Gedanken und ihr habt nichts besseres zu tun als sie fertig zu machen! Applaus, schmeißen wir doch Kelden gleich Mandalore in die Hände!"
Schnaubend nahm sie ihr Schwert.
"Ich werde jetzt Padme und Rex bei der Suche helfen, wenn ihr euch dazu durchdringt mal fünf Minuten eine Verbindung zwischen hier und hier hergestellt zu haben, könnt ihr gerne helfen zu verhindern das Ezra und Akira, wie ich bemerken darf, der Neffe von Kal, und einem eurer Freunde etwas zustößt!"
Sie wies auf ihren Kopf und den Mund und ging sauer zur Tür.
Diese fiel mit einem extrem lauten Knall zu. Sie zuckten zusammen. Caleb schloss die Augen und schüttelte den Kopf, dann ging er zu seiner Mutter und nahm sie in die Arme.
"Mum..."
Sabine konnte nicht mehr und war völlig am Ende. Sie machte sich so unendliche Sorgen um Ezra und es gab keine Möglichkeit ihn zu finden. Es..es gab sie einfach nicht. Kanan und Hera blickten von Sabine zueinander, dann fielen sie einander in die Arme und klammerten sich an den Anderen. Das war nicht wahr, dass durfte nicht wahr sein! Das konnte...es war wie ein schrecklicher Albtraum, der zurückgekehrt war. Zeb legte Depa eine Hand auf die Schulter.
"Und, Süße?"
Ahsoka hielt sich die Schläfen und sah in die Runde.
"Kelden hat keinen Grund Akira am Leben zu lassen. Kal ist der Erste auf seiner Liste. Wenn er Akira tötet, dann hat er seine Rache an ihm bekommen. Sollte Ezra auffliegen..."
Sie verstummte und Anakin drückte sich an sie. Der Gedanke..allein der Gedanke war nicht vorstellbar. Sabine umarmte Caleb.
"Verzeih mir, es ist meine Schuld."
Hera schluckte.
"Unser Baby.."
Depa ballte ihre Fäuste.
"Immer noch nichts.."
Sie schnaubte.
"Ich hab genug. Ezra hat es zwar verboten, aber das ist mir jetzt so egal."
Sie sah zu Zeb.
"Hältst du mich fest?"
Der Lasat hob eine Augenbraue und legte seine Arme um sie.
"Depa, was hast du vor?"
Kanan vergrub seinen Kopf an Heras. Erinnerungen durchfluteten sein Gehirn. Er sah wie Ezra von Kelden mit Elektroschocks gefoltert wurde, wie er und sein Sohn aneinander gegenüber standen, wie sie Ezra entführt hatten, wie Kelden ihn fast hinterrücks erstochen hätte...er erinnerte sich an den Hass, an den unendlichen Hass in den Augen des Mandalorianers und er drückte Hera fester an sich.
"Es darf nichts schiefgehen...es darf...wieso hat er uns nichts gesagt? Wieso?"
Caleb strich seiner Mutter eine Träne von der Wange.
"Du hast keine Schuld. Du hast versucht ihn aufzuhalten.."
Er schluckte.
"Deswegen ist er also fort. Um..um uns zu schützen? Er hat dich nicht im Stich gelassen?"
"Nein, er..er wollte nur auf uns aufpassen."
Sie schluckte.
"Es..es war mein Fehler. Caleb, du ahnst gar nicht wie leid es mir tut."
Hera schüttelte den Kopf.
"...weil es Ezra ist."
Depa sah auf.
"Ich werde meinen Geist versuchen zu ihm rüber zu bekommen. Wie eine Illusion werde ich bei ihm sein. Halt mich einfach nur fest, falls es Probleme gibt."
Sie zwinkerte ihm zu und schloss die Augen. Kanan drehte sich abrupt um, als er die Worte seiner Tochter vernahm.
"Depa, Moment!"
Doch diese hatte schon die Augen geschlossen und konzentrierte sich. Alle sahen sich an und Zeb hielt Depa weiterhin fest. Caleb schmiegte sich an seine Mutter und tröstete sie. Kanan seufzte und Hera nahm ihn in den Arm.
"Vielleicht schafft sie es und findet ihn.."
"Wenn sie es nicht schafft wer dann?"
Depa spürte wie sich eine Illusion bildete und sie ihr Band verfolgte. Auch wenn sie es nicht orten konnte, nicht ihn erreichen konnte, so konnte sie die Macht benutzen um zu sehen, wann am niedrigsten seine Schilde waren und vor allem wo.
Sie sah letzten Endes Felsen. Rote Felsen und viele Stimmen umhüllten sie.
Sie spürte viele fremde Signaturen und dann...dann fühlte sie Ezras. Und dem Anschein nach schien er nicht verletzt zu sein, was sie sehr erleichterte. Doch sie fühlte die Gefahr um ihn herum und Kybers Worte waren erneut in ihren Gedanken. Schließlich fiel ihr der letzte Vers ein.
Hass kann dich überwältigen und das verursachen, was einst hätte sein sollen...
Die Illusion von Depa fasste an ihren kopf.
"Nein, das ist nicht wahr!"
Sie sah sich in diesem Versteck um und suchte nach Ezra, fand ihn aber nicht.
Sie sah nur Mandalorianer. Keinen Jedi. Ezra war da, aber sie sah ihn nicht. Sie fühlte ihn nichtmal wirklich. Nur das er da war. Mehr nicht. Sie hätte vor Verzweiflung schreien können, denn dieser Ort konnte überall sein. Sie sah sich nun nicht nach ihrem Bruder um, sondern nach Hinweisen. Diesen Idioten würde sie finden.
Sie sah sich nach Hinweisen , Zeichen oder Karten um. Doch da war nichts. Es war eine ganz normale Höhle. Eine Höhle ,die nicht mal auf Mandalore sein musste. Sie spürte das sie die Verbindung nicht länger halten konnte. Dann halt anders. Sie nahm den Stein vom Boden und kratzte das Zeichen der Wölfe in einen Felsen. Wenn Ezra es sehen würde, musste er dringend seine Schilde runter fahren. Das hoffte sie zumindest.
Wenn er es nicht täte....er musste es tun. Sonst würden sie noch vor Sorge wahnsinnig werden. Mit einem Seufzen fand Depa den Weg zurück in ihrem Körper. Als sie die Augen aufschlug wurde sie von ihren Eltern im Arm gehalten.
"Kleines, bist du okay?"
Sie fasste an ihren Kopf und seufzte nochmal auf.
"Nein, weil ich meinen bekloppten Bruder gefunden hab und doch nicht."
Sie setzte sich auf und Hera strich über ihre Lekku.
"Was hast du gesehen?"
"Höhlen, viele Mandalorianer..aber nicht Akira oder Ezra. Ich hab ihn nur gespürt."
"Ist er verletzt? Konntest du etwas Genaueres finden?", hakte ihr Vater nach und strich ihr über den Arm.
"Nein, ich..er ist nicht verletzt. Ich..ich hab nur Kybers Worte gehört. Dad, ich hab die Sorge, das Ezra was zustoßen könnte. Und zwar wegen Bogan."
"Bogan? Ich dachte die Sache wäre vom Tisch", erwiderte Hera.
Kanans Augen weiteten sich.
"Das..das ist sie auch. Aber es besteht bei jedem Jedi immer die Möglichkeit, dass er auf die dunkle Seite fällt und Kelden..."
"Hat damals schon sehr viel Hass und Wut bei Ezra verursacht", gab Ahsoka zurück und legte eine Hand an ihre Stirn.
"Oh nein.."
"Depa...was genau hat Kyber gesagt?", hakte ihr Vater leise nach. Sabine sah auf und ihre Augen waren vor Schock geweitet. Ihr Streit...
"Gefahr droht im Verborgenen. Höre auf die Warnung der Macht. Der einst Verschollene wird wiederkehren und Vergeltung üben. Sei gewarnt. Hass kann dich überwältigen und das verursachen, was einst hätte sein sollen."
Depa sah ihn verzweifelt an.
"Ich hatte Visionen, von der Explosion. Ich hatte Visionen von Gestalten. Ich hab Angst, das es Ezra trifft."
Sabine wurde immer bleicher und sie vergrub ihr Gesicht.
Ahsoka sah zu Kanan.
"Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid", sagte sie leise und erinnerte sich an Meister Yodas Worte. Der Jedi schluckte.
"Das..das ist nicht.."
"Ich dachte das Thema hätten wir abgehakt?", hakte Zeb nach. Ahsoka schüttelte den Kopf.
"Zeb...kein Jedi ist immun gegen die dunkle Seite der Macht. Selbst der reinste Jedi kann ihr erliegen, wenn es die richtigen Umstände sind."
Kanan haute seine Fäuste auf den Tisch, sodass die Gläser klirrten.
"Nein! Nein, nicht Ezra! Das wird Kelden nicht verursachen! Ezra kann...er kann nicht..."
Caleb schluckte und sah zu seiner Mutter, legte ihr eine Hand auf die Schulter.
"M-Mum. Das passiert nicht mit Daddy oder?"
Die Worte machten ihm Angst. Sabine sah auf.
"Ich..nein. Ich...ich glaube daran nicht. Ich glaube das er das schafft, aber die Bedingungen.."
"Ich hab Ezra eine Botschaft hinterlassen. Ich hoffe er findet sie."
Ahsoka schluckte.
"Kanan..."
"Er war damals schon so drauf aus ihn zu töten, um uns zu schützen. Wollte sich dafür von den Jedi abwenden, um ihn ein für alle mal zu besiegen."
Der Jedi atmete zittrig durch.
"Damit fing unser Streit damals an, bevor ich ins Koma gefallen bin."
Zeb schnaubte.
"Und dieser Streit wird sich ganz bestimmt nicht wiederholen. Ezra ist Ezra, er wird sich nicht von so etwas beeinflussen lassen."
Caleb nickte und sah seiner Mutter in die Augen.
"Mum, sie haben Recht. Dad ist Dad und nachdem er Ani, Pad und Bria uns alles erzählt hat...ich glaube es gibt keine Sache, die Dad nicht schaffen kann. Und wenn er damit Schwierigkeiten hat seinen Hass zu kontrollieren, dann helfen wir ihm!"
"Genau wie bei Moreena. Ich weiß nicht, ob dein Vater dir je das erzählt hat, aber unter Kontrolle hat sie ihn befreit."
Hera stand auf.
"Wir kriegen ihn zurück. Wir müssen ihm vertrauen, das er stark genug ist."
Caleb blinzelte.
"Moreena? Wer ist das?"
"Und was machen wir, wenn es eskaliert? Wenn Ezra seinen Hass auf Kelden kaum mehr kontrollieren kann?", gab Kanan an der Grenze zur Verzweiflung zurück. Depa umarmte ihn wie auch Hera. Ahsoka schüttelte den Kopf.
"Das wird nicht passieren, Kanan. Ezra ist stark und er weiß sich zu kontrollieren. Und wenn er zurück ist...dann helfen wir ihm damit umzugehen. Wir werden nicht zulassen, dass sich Kybers Warnung erfüllen könnte."
"Er kann das", flüsterte Depa.
Sabine musste etwas lächeln und strich über den Kopf ihres Jungen.
"Eine Frau die unsere erste Hochzeit zerdeppern wollte. Sie hat deinen Vater mit Rauschmittel im Griff gehabt."
"Was? Aber wieso? War sie in Dad verliebt?"
"Sie war von deinem Vater besessen", gab sein Großvater zurück.
"Sie hat alles versucht ihn deiner Mutter streitig zu machen und ihn von uns zu trennen. Zusätzlich ist sie ihm aufgelauert und hat mit Kelden zusammengearbeitet."
Caleb blinzelte.
"Was? Und was ist aus ihr geworden?"
"Sie ist tot. Wie er es auch sein sollte", murmelte Ahsoka und nahm Sabine in den Arm. Zeb schnaubte.
"Ich sage euch wenn diese durchgeknallte Irre jetzt auch wieder auf der Bildfläche erscheint.."
"Dann ist sie tot. Und das ist Kelden, wenn ich ihn sehe. Diesmal kümmert sich nicht Ezra um mein Problem, sondern ich mich selbst", murmelte Sabine und ließ Ahsoka los.
"Ich werde versuchen irgendwie Rex zu helfen. Und ich denke es wäre nicht falsch Brianna kurz aufzusuchen."
Doch Ahsoka und Hera hielten sie zurück.
"Süße, nein. Du musst dich ausruhen. Sabine, du bist schwanger. Du darfst dich nicht zu viel Stress aussetzen. Wir..
Die Togruta seufzte.
"...wir haben keine andere Wahl und müssen wohl abwarten bis Ezra sich selbst meldet."
"Das kann Wochen dauern", murmelte Kanan und legte eine Hand vor seine Augen. Depa umarmte ihren Vater und drückte sich an ihn.
"Nicht wenn er den Wolf sieht. Ich hab einen Wolf aufgemalt. Er wird verstehen."
"Aber ich fühle mich sehr gut. Ich kann mich nicht ausruhen", erwiderte Sabine.
"Du wirst", gaben beide Mütter zurück und drückten Sabine. Kanan strich seiner Tochter über den Kopf und drückte sie an sich. Zeb seufzte.
"Hoffentlich kommt er bald und unversehrt nach Hause.."
"...und dann kann er das Donnerwetter seines Lebens erwarten."
Hera küsste Sabine auf den Kopf.
"Ich denke erstmal, bevor wir jemanden zusammenschreien dürfen, sollte man eine Halb-Mandoechani beruhigen."
Sie zwinkerte Caleb zu. Dieser wurde etwas rot im Gesicht und gab seiner Mutter und seiner Oma einen Kuss auf die Wange.
"Ich gehe mal zu Bria..."
Schon war er verschwunden. Die Spectres sahen sich an und seufzten. Jetzt hieß es warten. Mehr warten. Bis Ezra sich melden würde. Und das war eine Höllenqual.
Genau wie für die Skiratas, die unter Zeitdruck den Jüngsten suchten. Hoffentlich, würde ihnen nichts geschehen.
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