118. Kapitel
Es war untertrieben, wenn man sagte, dass diese Sache mit Sinya und ihrem Meister die Familie schockiert hatte. Und auch was für eine Erleichterung sie empfanden, dass die Drei zwar verletzt, aber der Macht sei Dank lebend zurückgekommen waren. Doch das war keine Sache, die man so leicht auf die Schulter nehmen konnte. Schon gar nicht, wenn es diesmal verdammt knapp gewesen war. Es saß mehrere Tage tief in den Knochen. Doch es wurde besser. Viel besser. Sie erholten sich langsam, versuchten es etwas zu verdrängen und in den Alltag sich einzufinden...auch ohne Brianna.
Enja fiel es besonders schwer. Sie vermisste ihre Bia sehr und vergaß in den ersten Tag oft, dass sie nicht mehr da war. Und das sie auch erstmal nicht wiederkommen würde. Sie spielte oft mit Briannas Kette und immer wenn die Trauer zu viel wurde, flüchtete sie sich in die Arme ihrer Mutter. Doch für Caleb....für ihn schien eine Welt zusammengebrochen zu sein. Es war so, als ob alles verschwunden wäre. Sein Herz. Sein Leben, alles. So allein hatte er sich ewig nicht mehr gefühlt..
In diesen Tagen war sein Zimmer seine Zufluchtsstätte. Glücklicherweise war Wochenende gewesen, sodass er nicht zu seinem Unterricht gemusst hätte. Aber er war auch nicht zu den Mahlzeiten aufgetaucht, hatte immer etwas von keinem Hunger gemurmelt und gesagt, dass er nur allein sein sollte. Er wollte niemanden sehen, sich einfach nur verkriechen und nie wieder rauskommen. Nicht bevor dieser Albtraum endete. Aber dieser Traum endete scheinbar nicht. Caleb seufzte auf und berührte ein Bild, wo er und Brianna zu sehen waren. Es zeigte sie auf Eshan unter einem Baum bei einem Picknick. Brianna lag mit dem Kopf in seinem Schoß und beide alberten miteinander herum. Die verliebten Blicke waren kaum zu übersehen und vor allem das Glück auf ihren Gesichtern...
"Wie konnte ich nur so ein Idiot sein?", seufzte Caleb leise und schloss schmerzerfüllt die Augen. Er wusste das es seine Schuld war. Seine Schuld, dass sie nun getrennte Wege gingen..
Und es tat mehr weh als alles andere, dass er genau die Person..wo er dachte sein Leben mit zu verbringen, praktisch vertrieben hatte. Seine Bria, seine über alles geliebte Brianna....Er hatte das tollste Mädchen der Galaxis zur Freundin gehabt, seinen Schwarm seit seiner Kindheit und....und nun hatte eben diese ihre Beziehung beendet. Wegen ihm. Wegen seinem idiotischen Verhalten. Caleb hasste sich einfach selbst dafür. Nicht nur, dass es dazu geführt hatte, dass sie nun getrennt waren....er hatte sie auch noch verletzt und das hatte er niemals gewollt. Er seufzte leise und rieb sich eine Träne weg. Er musste es akzeptieren. Endlich akzeptieren, dass sie nicht mehr wieder kam...aber das war so schwer. Brianna war wie ein zweiter Teil von ihm gewesen. Nein, war es. Er....er fühlte sich einfach nicht komplett ohne sie. Gar nicht wirklich wie er selbst. Er sah nicht mal auf, als es an der Tür klopfte.
"Caleb? Ich bin es, darf ich reinkommen?"
"Nicht jetzt", gab er zurück.
„Ich habe dein Lieblingsessen für dich. Bitte, du musst etwas essen. Ich habe auch als Nachttisch Waffeln von deiner Oma und frischen Saft."
"Dad...nicht jetzt."
Er schaltete das Bild ab und legte sich hin.
"Cal, bitte. Wir machen uns alle Sorgen um dich. Bitte, versuche es wenigstens. Lass mich rein."
Nichts.
"Enja fragt die ganze Zeit nach dir."
"Ich will nichts essen. Ich will einfach meine Ruhe, versteht das doch."
"Wir verstehen dich, Kleiner. Aber wir machen uns auch Sorgen um dich. Bitte. Ich möchte nur kurz mit dir reden und dir wenigstens das Essen hinstellen. Mehr möchte ich nicht."
"Ich will aber auch nicht reden. Reden macht es nicht besser."
Er drückte sein Kissen fest an sich.
"Dann bringe ich dir nur das Essen. Okay? Bitte, kid."
Caleb schluckte und seufzte auf, bevor er seine Hand hob. Das Schloss drehte sich und die Tür sprang einen Spalt auf. Ezra kam herein und hatte ein Tablett in den Händen, welches geradezu vollgestellt war. Auf Calebs Blick lächelte er verlegen.
"Wir wollten sichergehen, dass du nicht verhungerst?"
Er stellte das Tablett auf Calebs Nachtisch ab und betrachtete seinen Sohn einen Moment. Dann seufzte er und setzte sich auf die Bettkante.
"Kleiner...das mit Brianna tut mir sehr Leid."
"Was solls", murmelte er nur und sah ihn nicht an.
"Ich habe es verbockt."
"Hast du nicht. Weißt du....da gehören immer zwei zu."
Ezra fuhr ihm über das Haar.
"Vielleicht habt ihr euch einfach auseinandergelebt und es nicht wirklich bemerkt."
"Sie hat sich so viel Mühe gegeben. Sie war da, ich habe es nicht gesehen und...kam zu spät."
Er schnaubte.
"Ich bin so ein arroganter Osik!"
"Ach kid..."
Ezra seufzte.
"Brianna hat momentan eine sehr schwere Zeit. Das musst du auch berücksichtigen. Und es gibt Dinge, die sie mit sich allein ausmachen muss. Da kann ihr niemand von uns helfen außer sie selbst. Du hattest deine pubertäre, okay sehr extreme pubertäre Phase, ja. Aber das ist nicht der Grund. Ich war in deinem Alter doch genau so."
"Das hilft nicht."
Er schluckte und rieb sich die Träne aus dem Auge.
"Sie ist weg. Ich muss das akzeptieren.."
"Und jetzt fühlt sich das wie der Weltuntergang an, ich weiß. Ich weiß auch, dass Worte nicht viel helfen, denn das tut nur die Zeit."
Ezra strich ihm über den Rücken.
"Auch wenn du es nicht glaubst, aber das geht vorbei. Ich war auch mal so alt wie du. Liebeskummer ist schlimm, ich weiß."
"Es ist grauenhaft."
Caleb drückte seinen Kopf ins Kissen.
"Lässt du mich bitte allein?"
"Caleb, ich weiß, dass man da nicht alleine durch sollte. Auch wenn man denkt, dass man nur allein sein will. Ich weiß, als Teenager hat man es nicht leicht. Und Mädchen sind das größte Rätsel pur."
"Das ist sie nicht. Sie ist stark und schlau, ehrlich und weise. Sie...sie ist das Einzige was mich..."
"Hält? Was dir das Gefühl gibt, dass die Galaxis wenigstens etwas in Ordnung ist? Ich weiß, was du meinst. Und auch wenn es jetzt nicht den Anschein hat....das Leben geht weiter, Kleiner. Der erste Liebeskummer ist immer besonders schlimm."
"Liebeskummer? Dad, es ist aus zwischen ihr und mir. Es ist vorbei, es ist meine Schuld. Ich hätte früher mit ihr reden müssen, nur war ich zu feige."
"Du warst nicht zu feige. Du wusstest nur nicht wie du die ganze Sache angehen solltest. Caleb, für dich ist es auch nicht einfach, dass es Brianna jetzt so viel schlechter geht. Ihr seid doch noch jung, so etwas braucht seine Zeit um damit klarzukommen."
Ezra sah wie sein Sohn seinen Kopf in das Kissen vergrub und streichelte ihm sanft über das Haar.
"Für Brianna ist die Situation im Moment alles andere als leicht. Das sich ihr Zustand so verschlechtert hat konnte niemand ahnen und es hat sich eben auch auf eure Beziehung ausgewirkt. Vielleicht renkt sich wieder alles ein, sobald es ihr besser geht und sie uns besuchen kommt."
"Es ist aus, was verstehst du unter den Worten nicht? Sie hat Schluss gemacht."
"Caleb, das muss nicht gleich das Ende vom Allem bedeuten. Vor allem nicht, wenn man ein paar Jahre zusammen wart wie ihr und so viel zusammen durchgestanden hat. Manchmal...manchmal ist eine Pause auch ganz gut, obwohl man das erst nicht weiß."
"Das bezieht sich bei dir und Mum vielleicht.."
"Ach Kleiner...weißt du deine Mum und ich hatten auch Schwierigkeiten in deinem Alter. Da war auch nicht immer alles gut."
Caleb sagte nichts. Er würde es doch eh nicht verstehen und er wollte endlich seine Ruhe.
"Danke für das Essen."
"Weißt du das deine Mutter fast Schluss mit mir gemacht hätte nach fast einem Jahr Beziehung? Wir haben uns auch nur gestritten und ich habe mich nicht gerade ritterlich ihr gegenüber verhalten. Das war der...erste richtige Streit in unserer Beziehung. Ich war auch damals am Boden zerstört wie du. Vor allem als sie mir ins Gesicht warf, dass sie mich nicht mehr sehen will. Da wollte ich auch nur allein sein."
"Aber ihr seid zusammen. Ihr seid es Jahre schon. Ich dachte..es würde bei mir genauso sein."
"Vielleicht ist es das auch. Wenn Brianna die Richtige für dich ist... Du kannst es jetzt noch nicht wissen, Caleb. Ihr seid noch zu jung dazu. Aber....wenn sie wirklich die Eine ist, dann werdet ihr wieder zusammen sein eines Tages. Wahre Liebe findet immer ihren Weg. Ich hätte in deinem Alter auch niemals gedacht, dass ich ewig mit deiner Mutter zusammen bleiben würde. Schon gar nicht nach jedem Streit, den wir hatten und oh glaube mir das war nicht selten. Aber wir haben es dennoch geschafft."
"Da muss ne Menge passieren", schnaubte Caleb.
„Krieg ich jetzt meine Ruhe? Bitte?"
"Ach Kleiner..."
Ezra küsste seinen Jungen auf den Kopf.
"Was ich damit sagen will ist....wenn du jemanden wirklich liebst, dann lässt du die Person gehen. Und wenn sie dich liebt...dann wird sie eines Tages zu dir zurückkommen. Wenn ihr zwei wirklich zusammengehört....dann wird das von alleine passieren. Das verspreche ich dir."
Caleb schluckte und vergrub sich im Kissen.
"Danke."
"Bitte iss etwas. Und wenn du bereit bist und dich besser fühlst...wir sind alle für dich da und hören dir immer zu. Selbst wenn du dich nur ablenken willst...du bist nicht allein, mein Sohn. Bitte vergiss das nicht."
Ezra legte ihm eine Wolldecke über und strich ihm über das Haar.
"Ich liebe dich sehr, Cal. Wir alle tun das."
Der Teenager sah nur ihn an, nickte langsam und schloss seine Augen. Er wusste das. Nur...nur brauchte er Zeit. Ezra betrachtete ihn lächelnd und ging leise aus dem Zimmer. Dann schloss er die Tür.
"Teenager. Kaum zu glauben, dass wir auch mal so jung waren..."
"Ist ja ne halbe Ewigkeit her."
Ezra blinzelte und schmunzelte, als er entdeckte, dass er nicht allein war.
"So lange auch nicht. Denke ich zumindest."
„Och, wir werden alt", wandte Sabine ein.
„Wie gehts ihm?"
"Ich denke er braucht nur etwas Zeit. Der erste Liebeskummer ist nicht so einfach, aber geht vorbei."
Ezra lächelte und legte seine Arme um seine Frau.
"War bei uns doch genauso. Als Teenager kann man schon mal denken, dass da die Welt untergeht."
"Ich denke für ihn tut es das. Es ist nicht schön, wie sie auseinander gegangen sind", wandte sie ein und legte ihren Kopf an seine Schulter.
"Enja vermisst sie so sehr. Es tut mir weh die Zwei so leiden zu sehen."
Ezra seufzte und legte seinen Kopf auf ihren.
"Mich doch auch. Brianna ist für Enja wie eine Schwester und Caleb... seine erste Liebe. Da ist es immer besonders schlimm. Aber ich glaube fest, dass sie wieder zusammenfinden. Im Moment...war das alles nicht einfach besonders für Brianna. Mit der Zeit wird es besser."
Sie lächelte schwach.
"Ich hoffe."
Sabine schüttelte den Kopf.
"Etwas anderes. Ich wollte dich fragen ob du heute Abend Lust auf Zweisamkeit hast, und ob du deine Schwester aufsuchst."
Ezra blinzelte und sah sie etwas verwirrt an.
"Ersteres musst du gar nicht fragen, denn ich würde meinen Abend mit niemanden lieber verbringen. Aber das mit meiner Schwester verwirrt mich gerade. Was ist mit Depa?"
"Sie hat mich gefragt, ob du Zeit hast. Kurzes Gespräch", wandte sie ein.
„Sie bat mich dich zu ihr zu schicken, wenn ich dich sehe."
"Weißt du wieso? Klingt, als ob sie etwas vorhat...", entgegnete er misstrauisch. Sabine küsste ihn sanft auf die Wange.
"Es ist deine Schwester. Ich freu mich auf heute Abend."
"Also...einen Filmeabend ohne Film?", fragte er schmunzelnd und küsste sie sanft. Dann fiel ihm etwas ein.
"Warte...und was ist mit Enja?"
"Schon geklärt. Meine Eltern gehen mit ihr zu Alan, Fionas und Alex's Sohn", wandte sie ein. „Vielleicht lenkt sie das ab, meine Eltern würden sich freuen."
"Oh...na dann steht ja nichts gegen einen sehr langen Abend. Und...mit ein paar Überraschungen?"
Er beugte sich zu ihrem Ohr und knabberte etwas daran.
"Essen wir dann heute Abend allein in unseren Zimmern?"
Sie berührte ihr Ohr und trat etwas zur Seite.
"Kann ich arrangieren."
"Mit meinem Lieblingsdessert."
Er warf ihr einen charmanten Blick zu und zwinkerte ihr zu. Sie schmunzelte.
"Darüber denk ich noch nach."
"Sabby.."
Er nahm ihre Hand und gab dieser einen Kuss.
"Ich freue mich. Und hoffe, dass du dich richtig entscheidest."
"Mal sehen."
Sie küsste ihn ein letztes Mal sanft, bevor sie ihn losließ.
"Deine Küsse machen mich immer willenlos, Wren."
"Heute Abend. Jetzt verschwindest du zu Depa."
Er salutierte, zwinkerte ihr zu und ging den Gang runter. Dann drehte er sich nochmals um.
"Ach Wren..."
Ezra grinste.
"Das Schwarze bitte, ja?"
"Ezra, verschwinde", sagte sie schmunzelnd. Er hob die Hände.
"Ich sage es ja nur.."
Damit tat er seine Hände in seine Hosentaschen und schlenderte mit einem Grinsen davon. Ein Abend mit seiner Frau...klang sehr vielversprechend. Mehr als das. Vor allem wenn er an das dachte, was nach dem Essen kam... Oh diese Frau wusste wie man einen Jedi zähmte.
Aber bis dahin war es noch ein wenig. Also...
....was zum Teufel hatte Depa vor? Sie bat Sabine darum ihn zu ihr zu schicken? Da konnte nur etwas faul sein. Ein Trick? Scherz? Um der Macht. Vielleicht war es auch einfach etwas wegen der Hochzeit. Oder...
Ezra blieb stehen. Nein. Nein daran dachte er nicht. Daran wollte er noch nicht denken. Seine Kleine war noch klein und würde kein Kleines erwarten. Nein.
Ausgeschlossen. Oder doch....?
Er schluckte.
Wehe. Wehe.
Der Jedi ging zügiger um sich zu versichern, dass es so ist. Das sie nicht schwanger war. Alles, nur nicht schwanger. Er eilte förmlich in den Wohnraum, wo er unbeholfen hinein stolperte. Depa sah von ihrer Arbeit auf und erhob eine Braue.
"Alles klar?"
„Sag mir das es nicht so ist, wie ich denke."
Er sah sie ernst an und fing sich rechtzeitig wieder, als er fast in das Sofa geflogen wäre.
"Was soll sein?"
„Jetzt komm mir nicht so. Sabine sagte du wolltest mit mir reden. Und das kann nur eine Sache bedeuten."
"Und was?"
Sie legte ihr Buch fort und stand auf, dabei hielt sie ihre Schulter.
"Das weißt du ganz genau. Ist es wahr?"
Er stellte sich vor ihr und nahm sie an der Schulter.
"Ist es wahr, Depa?"
"Was denn?", fragte sie weiter und war mehr als verwirrt.
"Tue nicht so. Sage es mir. Habe ich Recht?"
"Mit was denn?!"
"Du bist schwanger?!"
Depa sah ihn blinzelnd an.
"Was?"
"Schwanger! Und das noch vor deiner Hochzeit! Depa, ich dachte du...Du bist noch so..."
Ezra schnaubte und machte eine Geste.
"Jung? Ja. Aber ich bin nicht schwanger", gab sie zurück und legte ihre Hand an die Hüfte.
"Das will ich gar nicht hören! Du bist noch viel zu jung, um.."
Ezra registrierte ihre Worte nur langsam und blinzelte.
"Du...du bist nicht...?"
"Nein. Wie kommst du drauf?"
"Sabine sagte, dass du mich sprechen willst und hat mich zu dir geschickt. Also muss es etwas Wichtiges sein und da dachte ich.."
Er sah ihre Miene.
"...vergiss es einfach."
Sie schmunzelte.
"Okay."
„Okay wenn du es nicht bist...was ist dann so wichtig?"
"Nun..ein anderes Thema. Setz dich."
Sie ließ sich wieder fallen. Ezra nickte langsam und setzte sich neben sie.
„Alles okay? Du klingst so...ernst?"
"Quatsch.."
„Du hast mich noch nie so herbestellt."
Er betrachtete sie nachdenklich.
„Was ist los?"
"Es..es ist nicht schlimmes, ich wollte nur...na ja...mit dir reden."
Sein Blick sagte schon fast alles. Depa rieb sich ihre Schulter, die noch fest in ihrer Schiene saß.
"Also...nun...ich habe mit Zuko über etwas bestimmtes nachgedacht. Und zwar.."
Sie rieb sich etwas stärker die Verletzung.
"Ja?"
Er nahm ihre Hand in seine und drückte sie sanft.
"Depa, du kannst mit mir über alles reden. Das weißt du doch. Auch...auch wenn du doch schwanger sein solltest...ich bin immer für dich da."
"Ezra, ich bin nicht schwanger."
Sie drückte beruhigend seine Hand.
"Nur...ich dachte...das ich mit Zuko.."
"Das du mit Zuko was?"
Er hob eine Braue.
"Wollt ihr ein paar Tage weg? Das ist schön. Etwas Abstand und Ablenkung würde dir nach den jüngsten Ereignissen glaube ich gut tun."
"Nein, wir wollen nicht weg. Wir.."
Sie machte eine Geste und seufzte.
"Ich wollte dich fragen, was du davon hältst, wenn wir umziehen..?"
Ezra blinzelte.
"Umziehen?"
Er lenkte den Kopf schief.
"Wie umziehen? Wieso? Im Sommer wollen wir doch sowieso in die Residenz ans Meer. Wieso sollten wir umziehen?"
Sie presste ihre Lippen aufeinander.
"Nicht unsere Familie. Sondern ich und er."
"Du und wer?"
"Ich und mein Verlobter!"
Ezra verstand immer weniger.
"Und wieso wollt ihr umziehen? Ich dachte du magst euer Zimmer?"
"Das tue ich. Wirklich."
Depa seufzte.
"Ich...ich dachte nur, vielleicht ist das ganz gut. In der Stadt, in der Nähe von Zukos Stelle. Er muss dadurch weniger fahren und wir sind ja eh den ganzen Tag im Tempel zusammen."
"Das wäre aber kein Umziehen....Depa, du verwirrst mich. Was genau ist los?"
"Es ist nichts los. Dann definiere es als...eher ausziehen?"
"Du willst...du willst ausziehen?!"
Sie kniff ihre Augen zusammen.
"Eventuell?"
"Eventuell?!"
"Bitte beruhige dich."
"Du...du willst.."
Ezra stand auf.
"Wieso? Wissen Mum und Dad davon?"
"Nein, noch nicht. Ich wollte erst mit dir reden", wandte sie ein.
"Oh wie nett. Ich erfahre also als Erstes, dass du weg gehst?!"
"Nicht weggehen. Ich ziehe doch nicht nach Ryloth."
"Du gehst aber! Wo ist da der Unterschied?!"
"Da ist ein riesiger Unterschied."
Sie hatte Ezra kaum so aufgebracht erlebt.
"Beruhige dich bitte."
"Du gehst, wie soll ich mich da beruhigen! Du...du gehst einfach! Ich fasse es nicht!"
Er sah sie an.
"Wieso? Gefällt es dir hier nicht mehr? Habe ich irgendetwas falsch gemacht?"
"Nein! Es ist nicht wegen dir, oder weil es mir nicht gefällt. Das stimmt nicht."
Sie seufzte.
"Wir wollten einfach mal das ausprobieren. Ist das schlimm?"
"Du gehst, Depa! Natürlich ist das schlimm! Das...nein!"
Ezra machte eine Geste.
"Wieso hast du denn was dagegen?", fragte Depa etwas verzweifelt, verschränkte die Arme und rieb sie leicht.
"Das fragst du jetzt nicht wirklich."
Ezra sah sie an.
"Du verlässt uns. Du gehst. Du verlässt unsere Familie und du fragst, was ich dagegen habe?!"
"Ich verlasse euch doch nicht!", widersprach sie, doch Ezra schüttelte den Kopf.
"Du gehst mit Zuko weg, du ziehst in die Stadt oder irgendwo weiter weg?! Wir sehen uns den ganzen Tag im Tempel?! Wie nennst du das?! Seit dem Ende des Krieges ist das hier unser Zuhause von unserer Familie und wir waren immer zusammen! Und du gehst einfach!"
"Aber.."
"Regel Nummer eins, Depa! Familie steht über allem! Das ist....wir haben so sehr dafür gekämpft, dass wir zusammen bleiben können. Das unsere Familie zusammenbleiben kann nach dem Krieg. Und du....du willst einfach weg!"
Ezra schnaubte laut.
"Ich fasse es nicht!"
"Ich verlasse euch doch nicht, dass ist Unsinn. Ich kenne die Regeln, aber..."
"Aber was? Du gehst und lebst dein eigenes Leben? Das war es dann, wir sehen uns zwischendurch?!"
Er sah sie an, dann wandte er sich zur Tür.
"Das muss ich mir nicht anhören."
"Ezra.."
Sie war verzweifelt. War es falsch...ein wenig Verantwortung zu übernehmen?
"Mache was du willst. Ich will nichts davon wissen."
Damit knallte die Tür hinter ihrem Bruder ins Schloss und Depa war allein. Sie zuckte zusammen und seufzte, bevor sie ihr Knie anzog und ihren Kopf darauf legte. Mist.
Das war ja mal überhaupt nicht gut gelaufen. Nein gar nicht. Wieso ging alles schief, was sie plante? Hatte Ezra ihr gerade indirekt gesagt, sie würde ihre Familie im Stich lassen?
Das...das sie ihn im Stich lassen würde? Depa schluckte und schüttelte den Kopf.
"Das ist nicht fair."
Das war es nicht. Das war es absolut nicht. Wieso nahm er das an? Wieso dachte er so?
War es so falsch mit der Person, die sie über alles liebte...ein Leben aufzubauen und Verantwortung zu übernehmen? Zu heiraten und...sie fasste an ihren Nacken...vielleicht Kinder zu bekommen? Die Vorstellung von einem Kind war zwar noch etwas weit, aber...nicht so fern. Wieso machte er da so ein Theater raus? Sie hatte es doch damals auch nicht getan, als er fortging für Sabine. Es war doch normal das sie sich was Eigenes aufbauen wollte...oder?
Depa rieb sich eine Träne weg und stand auf. Der Tag war gelaufen. Dabei war es ihr so wichtig, dass er sie unterstützte. Das er sich für sie freute und ihr dann auch versicherte, dass er dann auch immer für sie da war. Ezra war einer der wichtigsten Personen in ihrem Leben. Ihr Meister, ihr Bruder, ihr bester Freund. Und das er das so sah...verletzte sie. Es enttäuschte sie. Sehr sogar. Und wenn er so reagierte...standen ihre Eltern niemals hinter ihr. Würden sie auch reagieren? So...so absolut unfair?
Das...das war wahrscheinlich. Völlig niedergeschlagen lief sie ein paar Schritte im Kreis. Was machte sie jetzt? Was war wenn ihre Eltern auch so reagieren würden? Und was war wenn Ezra gar nicht mehr darüber mit ihr reden wollte? Konnte sie das machen ohne zu wissen, dass ihr Bruder ihr vergab?
Sie war 18. Sie war alt genug, sie musste das nicht machen. Aber...aber auszuziehen ohne den „Segen" ihres Bruders...das wollte sie nicht. Es..es fühlte sich falsch an. Scheinbar würde sie den aber nicht kriegen...und das tat weh.
Depa setzte sich wieder und zog ihre Beine an. Was machte sie denn jetzt? Sollte sie nochmal versuchen mit Ezra zu reden? Vielleicht wenn er sich wieder eingekriegt hatte?
"Depa?"
Es klopfte an der Tür und die Twi'lek erkannte die Stimme ihres...Vaters. Sie blinzelte und schüttelte den Kopf.
"Nicht jetzt, Dad."
"Süße, ist alles okay? Wolltest du nicht etwas mit uns besprechen?"
"Es hat sich erledigt."
Und doch öffnete Hera die Tür. Depa wandte den Blick an und rieb sich nochmals einige Tränen weg.
"Lasst mich bitte allein."
„Es sieht nicht so aus.."
"Nein, absolut nicht."
Kanan und Hera wechselten einen Blick, als sie ihre Tochter vollkommen aufgelöst vorfanden. Der Jedi schloss die Tür.
"Süße, was ist los? Wieso weinst du?"
"Ist schon okay. Es ist nichts."
Hera setzte sich zu ihr.
"Hast du Schmerzen?"
Depa schüttelte den Kopf und wandte ihr Gesicht ab. Kanan nahm auf ihrer anderen Seite Platz und strich ihr über den Kopf.
"Schatz, was ist los? Was bedrückt dich?"
"Es ist alles okay."
"Das glaub ich dir nicht."
"Ich auch nicht."
Kanan strich ihr über die Wange und wischte ihr ein paar Tränen aus dem Gesicht.
"Wieso weinst du?"
"Ist nicht so schlimm", murmelte sie.
"Depa..."
Hera drückte ihre Schulter.
"Erzähl es uns."
Depa schluckte nur und rieb sich über ihr Auge. Nun...fragen...
"Wenn...wenn jemand aus unserer Familie...gehen würde...was...was würdet ihr denken?"
„Nun...kommt darauf an, was du unter gehen verstehst...?"
Kanan legte eine Hand auf ihren Arm.
„Was ist los, Schatz?"
"Es...ich hab Ezra.."
Sie schüttelte den Kopf.
„Du hast Ezra was? Habt ihr euch gestritten?", hakte Kanan nach und drückte ihren Arm.
„Depa, was ist passiert?"
"Ich...ich wollte euch mehr oder weniger um euren...Segen bitten...weil ich mit Zuko ausziehen würde.."
Hera und Kanan wechselten einen Blick.
"Aber..aber Ezra meint ich würde euch praktisch im Stich lassen. Alle.."
Sie sahen wie ihre Eltern einen Blick miteinander wechselten und...alles aber nicht überrascht aussahen.
„Ach Kleines. Wir wussten das der Tag bald kommen würde. Ich meine das du hier raus und dein eigenes Leben mit Zuko leben willst...das ist doch verständlich."
Sie blinzelte.
"Was?"
"Nun...wir lieben es hier. Bei Ezra, Sabine und den Kids. Wir lieben es bei ihnen. Du tust das auch...aber alleine geht sowas besser, wie...eine Welt für sich aufzubauen."
„Du bist jung, Depa. Du hast dein ganzes Leben noch vor dir mit Zuko. Wir haben uns damals entschlossen hier zu bleiben. Wir sind glücklich hier, hier ist unsere Familie. Aber du...es ist doch nur natürlich, dass du jetzt aus dem Nest willst und Dir dein eigenes Leben mit deinem Zukünftigen aufbauen möchtest. Wir wussten das es nur eine Frage der Zeit war, Süße."
"Er sagte ich würde gehen. Er meinte, ich würde euch um Stich lassen.."
Kanan blinzelte und schüttelte dann seufzend den Kopf.
„Ihr Zwei...jetzt tut er das, was? Es ist ja schon fast gruselig wie ihr gleich tickt."
Hera schüttelte den Kopf.
"Liebling.."
"Es ist gemein, versteht ihr? Ich...ich dachte er würde mich verstehen. Ich hab ihn doch auch mit Sabine gehen lassen..."
Hera und Kanan wechselten einen erneuten Blick, den Depa sehr wohl bemerkte.
„Süße...woran erinnerst du dich, wenn du daran denkst?"
"Trauer. Ich war traurig."
Kanan verzog etwas Gesicht.
"Na....nicht nur. Du hattest oft....Anfälle. Und du wolltest dich nach einem besonders Schweren in den nächsten Jäger schmuggeln. Du warst sehr....anstrengend in der Zeit?"
"Dad, ich hab keine Lust dazu. Komm zum Punkt."
Hera schmunzelte.
"Du warst ziemlich fertig und geradezu außer dich, als Ezra damals weg war, um bei Sabine zu bleiben. Du hast oft gesagt, dass er uns im Stich lässt, dass er sich nicht um seine Familie kümmert und das er dich mal könnte. Oft wolltest du dich gar nicht mehr beruhigen."
Kanan lächelte bei den Erinnerungen daran und strich seiner Tochter über den Kopf.
"Du hast ihn so sehr vermisst. Und du warst so sauer auf ihn. Hera, weißt du noch?"
"Was dein Vater meint...du warst genauso."
„Ich war jünger. Er ist fast 40. was soll das?", gab sie zurück.
"Macht das Alter wirklich einen Unterschied? Depa, ihr wart dein ganzes Leben zusammen. Ihr wart nie länger als ein paar Monate voneinander räumlich getrennt. Was Ezra jetzt macht ist das Gleiche, was du damals gemacht hast. Und ich wette, dass du das Gleiche machen würdest, wenn er an deiner Stelle wäre. Ach Kleines...ihr seid euch so ähnlich und ihr könnt nicht ohneeinander. Ezra weiß das und du weißt es auch. Du hast es jedenfalls mit drei schon gewusst."
"Also ist es falsch?"
Sie stand auf und sah ihre Eltern an.
"Ist es falsch, Verantwortung zu übernehmen?"
"Nein, Schatz. Das ist es nicht. Das wollen wir damit auch gar nicht sagen. Wir versuchen dir nur Ezras Reaktion zu erklären. Er wird es verstehen und dich ziehen lassen, genauso wie wir es tun. Wir wünschen uns nur das du glücklich bist, Depa. Und das will dein Bruder auch."
"Das hat sich nicht so angehört."
Depa schüttelte den Kopf.
"Ich esse woanders und nicht am Tisch."
Hera sah zu Kanan und erhob sich.
"Liebes, tue das nicht."
"Gehe ihm jetzt nicht extra aus dem Weg. Depa, gehe zu ihm und suche das Gespräch. Er bereut es vermutlich schon. Es ist nicht so einfach für ihn seinen kleinen Zwerg ziehen zu lassen. Vergiss nicht er ist nicht nur dein Bruder, Kleines. Und nicht nur dein Meister."
Kanan drückte ihre Hand.
"Er ist dein Beschützer. Das hat er dir damals versprochen, als er dich das erste Mal auf dem Arm hatte. Diese Aufgabe hat er immer sehr ernst genommen. Manchmal auch zu ernst."
"Ich will es aber nicht. Ich will nicht Zuko in eine unangenehme Situation bringen", gab sie zurück.
"Das wirst du auch nicht. Du musst nur mit ihm reden. Vertraue uns, Süße. Rede mit deinem Bruder, dann wird alles gut."
Hera berührte ihre Schulter.
"Ganz sicher...und zudem...wird es ihn freuen."
„Er wird niemals davon begeistert sein."
"Ziehe keine voreiligen Schlüsse. Na komm schon, Süße."
Kanan küsste seine Tochter auf die Stirn und stand auf.
"Er ist draußen in seiner Hängematte. Tue uns einen Gefallen und erschrecke ihn nicht so, dass er rausfliegt. Wir wollen die Station so oft es geht meiden."
"Werden wir nicht schaffen, aber..."
"Na los, Kleines. Wir sehen euch nachher beim Essen. Ab mit dir."
Kanan zwinkerte ihr zu und tat Hera einen Arm um die Taille. Depa seufzte leise und drehte sich widerwillig um, damit sie Ezra suchen konnte.
Hera seufzte leise, als die Tür zu fiel.
"Ich glaube wir werden nochmal Großeltern."
"Oh allzu bald, wenn ich unsere Tochter richtig einschätze."
Er küsste sie auf die Wange und lächelte.
"Ist es nicht unglaublich wie ähnlich sich die beiden sind?"
"Es ist interessant..."
"Weißt du so verrückt oder anstrengend sie auch manchmal sein können...sie sind das Beste, was uns je passieren konnte."
"Ja.."
Sie seufzte und legte ihren Kopf an seine Schulter.
"Aber die Sturheit haben sie allein von dir."
Sie boxte in seine Seite.
"Vollidiot."
"Dein Idiot."
Er küsste sie sanft, denn darauf konnte sie nichts entgegnen. Außer ihre Arme um seinen Hals zu legen und den Kuss zu erwidern.
"Ich hasse dich dafür", murmelte sie.
"Du liebst mich dafür."
Er grinste.
"Soll ich jetzt auch noch von deiner Dominanz anfangen oder..?"
Sie sah ihn an und nahm ihn sanft am Kragen.
"Wenn ich es nicht wäre, wären wir nicht hier. Beschwer dich nicht."
Oh diese Richtung gefiel ihm.
"Beschweren, ich? Eher das absolute Gegenteil.."
Er sah in ihre Augen.
"Ich liebe es, wenn du es wirst."
Sie schmunzelte leicht.
"Hoffe ich.."
Langsam küsste sie ihm erneut und vertiefte ihn langsam. Oh wenn Gespräche diese Richtung annahmen, dann konnte es gar nicht besser laufen. Zumindest nicht für ihn.
####
Depa sah von der Gartentür zu Ezra. Ihre Gefühle waren komplett gemischt und durcheinander...und sie hatte Angst, das es genauso endete. Dieser schien sie gar nicht zu bemerken. Wie ihr Vater gesagt hatte lag er in seiner Hängematte rum und schien den Himmel zu beobachten. Die Wolken anzusehen. Sie hatte eigentlich damit gerechnet ihn irgendwo trainierend vorzufinden, um sich abzureagieren und nicht....so.
Es war komisch..aber.
Sie trat in den Garten und fuhr langsam ihre Schilde herunter.
"E-Ezra?"
Sie sah wie sein Kopf sich etwas bewegte, doch er hob ihn nicht. Er sah einfach weiter in den Himmel.
"Depa."
Nun wenigstens war er nicht rausgefallen, also schon mal etwas. Langsam setzte sie sich ins Gras und berührte ihre Knie.
"Ich...ich will nicht streiten."
Ezra seufzte.
"Ich doch auch nicht. Schon gar nicht nach den letzten Tagen. Da kommt jeder Streit einem einfach total sinnlos vor."
Sie blickte auf das Gras.
"Bist du...bist du sauer?"
"Weiß nicht. Natürlich verstehe ich dich und ich weiß auch, dass du jetzt dein eigenes Leben aufbauen willst. Aber...aber der Gedanke dich nicht mehr jeden Tag zu sehen, dich nicht mehr als ständigen Teil meines Lebens zu haben...er ist einfach schrecklich. Seitdem du geboren bist passe ich auf dich auf und kümmere mich um dich, habe dich ständig in meiner Nähe....und jetzt willst du einfach weg. Weg von mir."
Depa seufzte.
"Aber ich gehe doch nicht weg. Nicht in diesem Sinne. Ich werde euch besuchen kommen und...und alles. Ich würde dich doch nicht...im Stich lassen."
Ezra lächelte, aber es war etwas traurig.
"Weißt du...ich muss mich daran gewöhnen, dass ich in deinem Leben keine Hauptrolle mehr spiele. Du bist nicht mehr das kleine Mädchen von damals, was sich immer an mich geklammert hat und immer kuscheln wollte. Es ist schwer, aber ich muss mich damit abfinden und es akzeptieren, dass ich dir nicht mehr so wichtig bin wie damals. Du hast jetzt dein eigenes Leben und wirst bald auch eine eigene Familie haben, was ich mir sehr für dich wünsche. Das habe ich immer getan. Mir einfach nur gewünscht, dass du glücklich bist. Mehr wollte ich nie."
Depa rieb sich eine Träne aus dem Auge.
"Es gibt in meinem Leben keine Haupt und Nebenrollen. Ihr seid alle mir viel zu wichtig, als euch zu Kategorieren. Ich bin erwachsen und heirate, aber das heißt nicht das du mir weniger wichtig bist."
Ezra drehte sich zu ihr und betrachtete sie sanft.
"Weißt du...ich sehe oft diese kleine, süße Twi'lek von damals vor mir. Die mich mit ihren Blick und ihrem Lächeln sofort um den Finger gewickelt hat. Die mit mir Streiche gespielt hat und wir zusammen Übernachtungsparty gefeiert haben, indem wir uns Süßigkeiten geklaut haben und Mum am nächsten Tag immer rasend war deswegen. Ich vermisse das kleine Mädchen was mich mit diesem Blick angesehen hat, als ob ich für sie das Wichtigste in der Galaxis wäre, welches sich Abends zu mir ins Bett gelegt hat, wenn sie Albträume hatte. Der kleine Padawan, den ich mit jeder Sache beeindrucken konnte und der mir oft nie von der Seite wich. Welcher auch gerne mal eifersüchtig war wenn ich mich mit anderen Kindern beschäftigt habe. Welcher mir Kuchenteig ins Gesicht geschmiert hat. Ich vermisse das kleine Mädchen, was mich immer gebraucht hat. Was mich oft in den Wahnsinn getrieben hat. Und welches ich beschützen konnte und musste. Das vermisse ich. Die alte Zeit..."
"Aber...ich brauche dich doch."
"Nicht mehr wie früher. Ich weiß, dass Zuko dich nun beschützen wird und dir jeden Wunsch von den Augen abliest. Er wird ein guter Ehemann sein. Auch wenn ich ihn anfangs nicht so leiden konnte, was nichts mit ihm zu tun hatte, aber ich weiß, dass er der Richtige für dich ist. Und das freut mich mehr, als du dir vorstellen kannst. Auch...wenn ich dadurch meinen Zwerg verliere. Meinen süßen kleinen Schatz."
Ezra lächelte und rieb sich eine Träne aus dem Auge.
"Ich wünsche mir nur das du glücklich wirst. Mehr nicht. Dann bin ich auch glücklich."
Depa stand langsam auf, um ihn zu umarmen.
"Ich werde für immer dein Zwerg bleiben", flüsterte sie.
„Ganz egal was passiert, du wirst immer mich auf deine Art und Weise beschützen."
Ezra blinzelte und drückte sie sanft an sich.
"Ich habe es dir damals versprochen und ich verspreche es dir heute. Ich werde dich immer beschützen, kleine Schwester. Ganz egal wie die Umstände sind. Mich wirst du nie los."
"Das will ich auch nicht."
Sie küsste ihn sanft auf die Wange.
"Danke. Ich verspreche dir, so oft ich kann euch zu besuchen."
"Das hoffe ich. Es ist furchtbar schwer dich gehenzulassen, Kleines. Ich bin froh, dass du das damals bei mir nicht so gefühlt hast."
"Nach Dad schon. Ich bin nur zu inkompetent mich daran zu erinnern."
Sie lächelte und zog ihn auf die Beine.
"Ich Danke dir."
"Nein."
Er legte seine Arme um sie und drückte sie fest.
"Ich danke dir, Kleines. Auch wenn ich dich schrecklich vermissen werde.. Ich hatte dich mein ganzes Leben um mich herum und nun...wirst du dein eigenes Leben leben ohne mich. Du wirst bald eine Familie gründen...ich bin so furchtbar stolz auf dich, Zwerg."
"Ich hoffe du willst einen Neffen oder eine Nichte."
"Wehe ich werde kein Patenonkel. Ich muss doch deinen kleinen Spross verwöhnen."
Sie schmunzelte.
"Wir werden sehen."
"Oh so kommst du mir nicht davon, ich warne dich."
Er knuddelte sie, dann fing er an sie zu kitzeln.
"Man stellt sich nicht gegen seinen Meister, Zwerg."
Sie lachte auf.
"Nein! Ezra!"
"Du gewinnst nicht gegen mich. Hast du früher nicht und wirst du heute auch nicht."
Die beiden lachten und fielen ins Gras.
"Du wirst mich niemals los."
"Ich will das doch gar nicht. Dich loswerden."
"Hoffe ich. Denn ich werde noch sehr lange da sein, um dir auf die Nerven zu gehen. Und dich beim Training zu schlagen."
"Oh nein. Sobald die Schulter ganz ist, werde ich dich schlagen."
"Von wegen. Du bist mein kleiner Zwerg und Zwerge schlagen ihre Meister nicht."
Sie lachten und neckten sich gegenseitig, als sie im Gras lagen. Ezra wurde ganz wehmütig zumute. Das würde er vermissen. Er würde...seinen kleinen Zwerg vermissen. Depa legte sich auf seine Brust.
"Ich habe dich so lieb."
Ezra blinzelte, dann lächelte er und strich über ihren Kopf.
"Ich dich viel mehr, Depa. Ich werde dich sehr vermissen, mein kleiner Zwerg."
"Ich dich auch.."
"Was? Du wirst mich vermissen? Das höre ich zum ersten Mal."
"Idiot."
"Nervensäge."
"Blaubeere."
"Oh das wagst du nicht."
"Dooch."
"Oh wenn du es so willst. Du hast mich herausgefordert, Süße."
"Ich zu das gerne."
"Das weiß ich selbst. Du hast mich immer herausgefordert. Und sei es nur wenn es darum ging, wer als Erstes die Süßigkeiten aus der Küche klauen konnte ohne das Mum es merkt. Und anschließend war uns beiden unheimlich schlecht."
"Gehört sich."
Sie küsste ihn sanft auf die Wange.
"Ich hab dich lieb."
"Ich dich mehr."
Er küsste sie auf die Stirn.
"Wann hast du vor deine Prüfungen anzutreten, kleiner Padawan?"
"Wenn ich bereit dazu bin."
Sie sah ihn an und lächelte.
"Ja, wenn ich bereit bin."
„Denkst du nicht, dass du es bereits bist?"
"Ich weiß nicht. Vielleicht. Vielleicht auch nicht."
Ezra lächelte und drückte ihre Schulter.
„Du bist es, Depa. Mehr als das. Es ist an der Zeit, dass du sie absolvierst. Ich habe nichts mehr was ich dich lehren kann."
"Ich werde es tun, wenn ich es selbst weiß. Jetzt noch nicht."
Ihr Bruder ließ sich zurück ins Gras fallen und schüttelte den Kopf.
"Du bist viel zu weise für dein Alter, Zwerg. Ich glaube gegen dich habe ich nie eine Chance."
"Irgendwer muss es doch machen."
Sie schmunzelte und hielt sich kurz ihre Schulter.
"Was wäre, wenn ich schwanger gewesen wäre?"
"Dann hätte ich Zuko einen Kopf kürzer gemacht, dich anschließend umhergewirbelt und dir das Versprechen zu geben, dass ich alles für dein Kind tun würde. Und es genauso beschützen würde wie du. Immer."
"Du bist so süß, wenn du wütend bist."
Ezra verdrehte die Augen.
"Ich meine das ernst. Und sollte er dich einmal verletzen, dann breche ich ihn. Niemand verletzt meinen Zwerg."
"Ei, ich beschütze ihn, wenn es sein muss."
"Oh ich habe da so meine Methoden. Dieser eine Junge hat es ja auch gelernt..."
"Das war..nett. Danke, dafür.."
"Immer, Kleines. Wer dir blöd kommt, der kriegt es mit mir zu tun. War immer so, wird immer so sein."
Er küsste sie auf die Stirn und erhob sich.
"Und deswegen habe ich auch noch ne Rechnung mit Sinya offen. Und ihrem Meister."
"Ich habe nicht aufgepasst. Das war meine Schuld."
"War es nicht. Es war ihre."
Ezra seufzte.
"Du hast keine Ahnung was in mir vorgegangen ist, als du da am Boden lagst.."
"Es tut mir leid."
Sie drückte seine Hände.
"Wir hätten alle woanders sein sollen. Nicht dort."
"Der Ort war nicht von Belang. Es ging um mich, deswegen waren sie da."
Ezra drückte zurück.
"Tut mir Leid, dass ich unseren Trip ruiniert habe."
"Sie haben es ruiniert. Nicht du. Ich bin nur so froh das wir rausgekommen sind."
"Ja. Ich wünschte nur, dass ihr nicht verletzt worden wärt..."
Ezra seufzte, als Depa sich an ihn drückte.
"Es ist das Risiko. Es sind nur Narben."
"Ihr hättet sterben können, Depa. Sie wollten euch töten."
Ezra drückte sie sanft und legte seinen Kopf auf ihren.
"Ach...die sind nicht die ersten...und nicht die letzten."
"Mag sein, aber ich werde verhindern das sie Erfolg haben werden. Ich hatte so eine Angst um euch."
"Wir um dich."
Sie seufzte.
"Vor allem Dad hatte sich solche Sorgen gemacht."
"Lass mich raten. Das ich die ganzen Tempel in die Luft sprenge?"
Er lachte, als Depa ihm einen Schlag in die Seite verpasste.
"Du provozierst Ärger."
"Nein. Ich ziehe ihn nicht an. Eher kommt er zu mir und ich frage nicht danach."
"Beruhigt mich ungemein."
"Also manchmal bin ich echt beleidigt, wenn ich immer von allen geärgert werde."
Sie drückte ihn kichernd.
"Oh komm schon. Gehen wir zu Enja? Oh, sie wird Ablenkung lieben, vor allem wenn. Ich dich Ärger."
"Das dürfte nicht schwer sein. Du ärgerst mich ja jede Sekunde", gab er zurück und küsste sie auf den Kopf.
"Wenn sie noch da ist. Sabine erwähnte etwas, dass sie mit ihren Eltern etwas unternehmen wird. Weißt du etwas Ablenkung für sie."
"Wie süß. Und was macht ihr?"
"Dinge, die dich sicherlich nichts angehen, Padawan."
Sie schmunzelte.
"Sicher."
"Grinse nicht so. Du kannst uns nicht mehr wie früher stören oder mir eins auswischen."
Er stieß sie leicht an. Sie kicherte.
"Hör auf. Ich mach das gern."
"Oh nein nicht mehr. Wenn ich daran denke wie du mir oft meine Sabby klauen wolltest."
Ezra schüttelte den Kopf.
"Oh du hast früher viele Dinge abgezogen, Zwerg."
"Gern geschehen."
Er grinste.
"Theoretisch habe ich da bei dir noch einiges gut, also..."
Depa blinzelte.
"Niemals! Ezra!"
Dieser tat eine Hand an sein Kinn.
"Mhm ich glaube da fällt mir schon was ein. Wenn ich es mir genau überlege, dann..."
Depa stieß ihn an.
"Bitte. Zuko hat eh noch so...etwas Furcht, das er was falsch macht."
"Sollte er auch. Ich mag ihn echt, aber kann nicht schaden, wenn er noch etwas auf der Hut ist."
Sie sah ihn bittend an und nahm ihn am Arm.
"Aber Ezzy. Er ist der Vater deiner zukünftigen Neffen oder Nichten...?"
Ezra hob bei dem Namen eine Augenbraue.
"Okay, was willst du? Das hier ist doch nicht nur darauf ausgelegt, dass ich ihn in Frieden lasse."
"Doch..eigentlich...auch ne Art Segen, das du ihn in Frieden lässt, wenn es mal passiert...?
"Liebes, du kannst so viel Ezzy wie du willst sagen. Baut er Mist ist er dran. Sonst ist er in Sicherheit, keine Sorge. Ihr habt meinen Segen auch so. Außerdem weiß er, was ihm blüht, sollte er dich verletzen."
"Das würde er nicht wagen."
Sie lehnte sich an seinen Arm.
"Es ist nur...er hat das erste Mal hier Familie. Sein Vater starb so früh, seine Mutter war grausam und hier...ist er so anders. Sicher und erfreut."
"Ich weiß. Und er gehört auch zur Familie. Unsere Familie ist seine Familie. Du weißt ja wie es bei uns heißt. Gehörst du einmal dazu, gehörst du immer dazu."
Er lächelte.
"Aber mal etwas anderes. Wohin wollt ihr ziehen? Habt ihr schon Pläne?"
"Wenn dann in die Stadt...oder ein Schiff? Das wäre für Zuko ungemein toll. Er liebt reisen, muss oft für die Arbeit weg."
Ezra blinzelte.
"Warte Mal...aber wenn ihr ein Schiff wollt....dann könntet ihr doch auch einfach auf dem Flugplatz bleiben, wenn ihr hier seid. Ihr hättet trotzdem eure vier Wände und du wärst nicht ganz...ausgezogen. Dann würde sich gar nicht viel ändern, wenn ihr nicht unterwegs seid."
Sie lächelte und drückte sich an ihn,
"Das wäre schön. Ja."
Ezra lächelte und legte einen Arm um sie.
"Damit könnte ich mich mehr als zufrieden geben. Dann könntest du trotzdem noch mit uns normal zu Abend essen und es würde sich nichts verändern. Das wäre einfach...wie eine Verlegung eurer Räumlichkeiten nur das es dann in einem Schiff wäre. So würdest du nur umziehen und nicht ausziehen. Wir würden also nach wie vor zusammenbleiben."
"Wir geben uns Mühe nicht zu wählerisch zu sein."
Sie lächelte und atmete tief durch.
"Lust auf Tee?"
"Eher Saft. Aber wie wäre es mit ein paar Keksen dazu und...ne Runde Sabacc? Obwohl ich schlage dich sowieso."
"Die Wette gilt."
"Dein Einsatz, Zwerg?"
"Hm, schlag was vor."
"Hm...wenn ich gewinne übernimmst du morgen meinen Jünglingsunterricht."
Sie schmunzelte.
"Okay, dann wirst du die meinen nächste Woche übernehmen."
"Alles klar. Gebongt."
Sie gaben sich die Hand. Dann fiel Ezra etwas ein.
"Wobei die nächsten Wochen sowieso nicht so super werden. Wir haben fünf Sitzungen und vor allem eine spezielle Krisensitzung, die einen ganzen Tag dauern kann. Und das Rex bald weg ist wird Soka nicht so helfen.."
Sie blinzelte.
"Wohin?"
"Keine Ahnung. Irgendeine wichtige Mission, habe nicht viel davon mitbekommen. Aber Soka ist nie begeistert, wenn Rex länger weg ist. Sie neigt dann immer dazu sich zu verausgaben."
"Es ist Ahsoka. Sie kommt ohne ihn nicht klar."
"Ich hoffe nur er bleibt nicht lange weg. Aber das ist ja bei Mum und Dad auch so. Sie können auch nicht lange voneinander getrennt sein."
"Ja, aber das sind Mum und Dad. Die sind ja irgendwie noch so in der Mittellinie, Rex und Soka eher darüber hinaus."
Ezra warf ihr einen amüsierten Blick zu.
„Mittellinie? Die? Das glaubst du doch wohl selbst nicht. Wenn die sich nicht jeden Tag sehen würden..."
"Sie tun es. Was anderes will ich nicht denken."
"Oh ich auch nicht. Etwas anderes kenne ich auch nicht."
Ezra sah sie fragend an.
"Und was sind dann Sabine und ich deiner Meinung nach? Auch Mittellinie?"
"Oh nein die gehören zur schlimmsten Sorte."
"Ach und du und Zuko nicht? Ihr seid noch viel schlimmer, als wir."
"Das ist eine Lüge."
"Von wegen."
Sie gingen durch den Eingang und neckten sich noch eine ganze Weile weiter. So wusste Depa, dass alles mehr als in Ordnung war und ihr Bruder wirklich nicht mehr wütend auf sie war. Das erfreute sie mehr als alles andere. Nur mit seinen Segen und den ihrer Eltern konnte sie beruhigt eine Zukunft mit Zuko beginnen.
Eine richtige Zukunft.
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Man könnte meinen, dass diese Familie schon mehr Verrücktes getan hatte. Den Todesstern, Jakku...der Todesstern zwei, aber das würde höchstwahrscheinlich alles topen. Denn Depa und Zuko sprengten irgendwie alle Traditionen einer wundervollen, schönen Hochzeit...
Oh wie froh sie waren, dass sie von Anfang an nur eine Kleine im Familienkreis gewollt hatten. Denn der Termin, den sie angestrebt hatten....war aufgrund von Organisationsschwierigkeiten desjenigen, der sie trauen sollte vorgezogen worden. Und so...blieb ihnen nichts anderes übrig als zu improvisieren und überwiegend ihre eigenen Traditionen zu begründen.
Somit war alles schmerzlos vorgezogen worden. Familie, Freunde von Zuko. Fertig. Nichts weiter. Klein aber fein und noch gut vorgezogen. Und es war das beste was ihnen passieren konnte. Depa und Zuko küssten sich zärtlich, als Chopper vor die beiden gerollt war um ein Foto zu schießen. In dem umgeräumten Thronsaal fanden sich sämtliche Tische für das Essen, die Getränke.
Es war wirklich nur eine Feier im kleinsten Kreis. Und selbst der war schon für die Familie groß. Zukos Familie beschränkte sich mehr auf Depas. Denn diese war nun auch seine geworden und richtig zur dieser Familie dazuzugehören erfreute ihn sehr. Aber nicht mal annäherend so viel wie darüber, dass Depa nun seine Frau war. Das sie nun auf ewig aneinandergebunden waren.
Endlich. Sie waren zusammen. Für ein Leben lang. Und es gab nichts schöneres als das zu wissen. Auch für Depa. Ein Leben zusammen zu verbringen, war der mit Abstand größte Beweis. Für beide.
Chopper piepte auf, als beide sich nur lächelnd ansah. Sie konnten doch nicht den ganzen Tag dastehen!
"Ist doch gut, ist doch gut", beruhigte Depa ihn.
„Ich löse mich ja schon."
Zuko schmunzelte.
"Aber heute Abend gehörst du ganz mir", raunte er ihr leise zu und lächelte. Wenn es nach ihm gegangen wäre, dann hätte er sich sie geschnappt und jeden Winkel ihres atemberaubenden Anblicks für sich erkundigt. Es kam sehr selten vor, dass sie ein Kleid trug, aber das? Sie war schon immer eine absolute Schönheit gewesen, aber heute hatte sie ihn mehr als nur umgehauen.
Sie schmunzelte.
"Ach..tue ich das?"
Das weiße Kleid schmiegte sich an ihren schmalen Körper, blaue Farbe bedeckte ihre Schultern, ihr Dekolleté und Hals wurde von weißer Spitze bedeckte.
"Mal sehen."
Zuko zwinkerte ihr zu.
"Dürfen wir unseren neuen Schwiegersohn begrüßen?"
Depa wurde sanft von ihren Eltern gedrückt, die beide kaum ihre Tränen zurückhalten konnten während der Zeremonie.
"Wir wünschen dir nur das Allerbeste, Süße. Wir sind so stolz auf dich, mein Schatz."
Kanan küsste seine Tochter auf die Stirn.
"Ich danke dir, Dad.."
"Mein hübsches Mädchen."
Hera drückte ihre Schulter und küsste sie auf die Wange.
"Und Zuko? Ich vertraue dir eins meiner Babys an."
"Und das ist für mich eine große Ehre. Ich werde sie auf Händen tragen und ihr jeden Wunsch von den Augen ablesen, ich schwöre es. Ich will sie einfach nur glücklich machen."
Kanan klopfte ihm auf die Schulter.
"Und mehr wünschen wir uns nicht."
Er nahm seinen neuen Schwiegersohn in die Arme.
"Meinen Glückwunsch, Zuko. Und willkommen in der Familie."
"Willkommen."
Hera drückte ihre Tochter und lächelte Zuko an.
"Uns wirst du nicht los."
"Dem ist er sich schon lange bewusst". lachte Depa. Zuko lächelte verlegen seine neuen Schwiegereltern an.
„Danke. Das bedeutet mir viel. Es ist mir eine Ehre."
„Wir freuen uns sehr für euch", erwiderte Kanan und strich Depa über die Wange.
„Du siehst wunderschön aus, Süße."
"Danke, Dad."
Sie lächelte und drückte sich sanft in die Geste.
Hera umarmte sanft.
"Ich freue mich sehr."
„Und wir uns erst. Danke."
Kanan lächelte, als er Ezra hinter Depa sah.
„Und da kann es jemand nicht abwarten dich zu beglückwünschen. Oh und er sieht ziemlich berührt aus."
„Als ob du nicht selbst ein paar Tränen vergossen hast, Baum", gab Ezra zurück und nahm vorsichtig seine kleine Schwester in den Arm.
„Ich wünsche dir alles Glück der Galaxis, Kleines. Du siehst atemberaubend schön aus."
"Oh, Ezra. Danke schön."
Enja klammerte sich an Zukos Bein.
"Onkel Zuko."
Dieser blinzelte, dann nahm er lächelnd seine offizielle Nichte auf den Arm.
„Du hast das wunderschön mit den Ringen gemacht, Süße. Dankeschön."
Er küsste Enja auf die Wange. Ezra sah liebevoll seine kleine Schwester an. Mein kleiner Zwerg ist nicht mehr so klein. Aber du wirst immer mein Zwerg bleiben. Meine kleine, süße Schwester. Meine beste Freundin. Depa lächelte und rieb sich eine Träne weg.
Ich hab dich sehr lieb, Ezra. So, so sehr. Und ich danke dir.
„Ich liebe dich viel mehr, Kleines."
Ezra musste auch mit den Tränen kämpfen.
Ich habe dir viel mehr zu danken. Ich freue mich schrecklich für dich.
"Danke.."
Sie küsste ihn sanft auf die Wange.
"Vielen Dank."
„Meine Kleine."
Ezra küsste sie auf die Stirn und ließ sie langsam los, dann sah er zu Zuko, der Enja auf den Arm hatte.
„Meinen Glückwunsch auch an dich, Zuko. Ich weiß, dass meine kleine Schwester bei dir in den besten Händen ist. Ich freue mich sehr für euch."
„Danke..Ezra", entgegnete der frischgebackene Ehemann erleichtert. Depa nahm Zukos Hand und hielt sie sanft fest.
"Wir danken euch sehr."
Enja strahlte Depa an und küsste sie auf die Wange. Ezra schmunzelte und klopfte Zuko auf die Schulter.
„Wie meine Tochter es schon ausgedrückt hat. Du bist jetzt einer von uns."
"Onkel Zuko, Onkel Zuko!"
Sie klatschte.
"Depa lieb."
Depa schloss sie fest in den Arm.
"Sie ist viel zu süß für diesen Planeten."
"Ist ja auch meine Tochter", wandte Sabine ein.
"Und meine, so nebenbei erwähnt."
"Ja, aber die Süßheit hat sie nur von Mum, Dad."
Caleb lächelte und küsste Depa auf die Wange.
"Herzlichen Glückwunsch, Tante. Du siehst wirklich toll aus."
"Wieso schmeicheln so viele mir heute. Ach Cal."
Sie küsste Caleb auf die Stirn.
"Danke."
"Hey!"
Padmè winkte.
"Redet nicht zu viel und kommt mal her!"
Zuko lächelte und küsste Depas Hand.
"Ich fürchte wir müssen uns dem fügen. Du bist die Braut, mein Schatz."
Depa gab Enja Sabine. Um diese legte Ezra einen Arm und küsste sie auf die Wange.
"Meine kleine Schwester ist verheiratet. Das ist....sehr schön, als auch...irgendwie seltsam."
"Es ist anders."
Sie legte ihren Kopf an seine Brust.
"Unheimlich schön, aber anders."
"Ich bin deine Braut", gab sie zurück und küsste Zuko zärtlich.
"Ja, meine."
Zuko erwiderte den Kuss und drückte seine Braut sanft an sich. Ezra lächelte und küsste seine Frau aufs Haar.
"Sie erinnern mich an uns. Wir waren auch mal so jung und frisch verheiratet."
"Sie sind so süß."
Sabine küsste ihn sanft auf die Wange. Depa strich über seinen Smoking und richtete seine Krawatte.
"Und du mein Bräutigam. Ein gut-aussehender Bräutigam."
"Das sagt die wunderschönste Braut, die ich je erblicken durfte. Und je erblicken werde."
Er küsste sie sanft auf die Stirn.
"Meine Braut."
Er nahm ihre Hand und sie wandten sich zu dem Rest ihrer Gäste um. Alle waren hier. Zwei Arbeitskollegen von Zuko, Katan und ihre Eltern, Ahsoka und Rex mit den Zwillingen. Kal, Akira, Illipi, selbst Ketsu und Acessa. Sie waren alle hier.
Wobei...es waren fast alle da. Depa war etwas traurig, dass Brianna nicht da sein konnte. Sie hatte sie die ganze Zeit fest miteingeplant, aber nun...
Das Brautpaar nahm noch mehr Glückwunsche entgegen und hätte nicht glücklicher sein können. Es schien alles perfekt zu sein, genauso wie sie es sich gewünscht hatten. Trotz dem vorgezogenen Termin. Doch ein sanftes tippen an Depas Schulter, ließ das Glück nur viel schöner wirken. Depa fuhr herum und blinzelte als sie Brianna entdeckte.
"Hallo, Schätzchen."
"Brianna!"
Die Freundinnen umarmten sich fest, Depas Arme fest um sie geschlungen, vergrub sie sich in ihrer Schulter. Caleb wurde augenblicklich ganz weiß und versteckte sich halb hinter seinen Großeltern. Enja fing an zu quieken und strampelte auf Sabines Arm herum. Zuko lächelte.
"Na das ist ja eine Überraschung. Brianna, es ist schön dich zu sehen."
Ezra und Sabine wechselten einen Blick. Natürlich freuten sie sich sehr Brianna zu sehen, aber wenn sie an Caleb dachten..
War es nicht so schön.
Depa betrachtete sie.
"Ich dachte du würdest nicht mehr kommen."
"Ich hab auch eigentlich gedacht ich wäre hier etwas fehl am Platz", gab sie zurück und lächelte schwach. Depa schüttelte den Kopf.
"Du gehörst auch hierher. Danke. Wie gehts es dir? Oh Gott, bist du etwa alleine gereist."
"Depa", lachte sie und umarmte sie erneut, schloss dabei die Augen.
"Denk doch mal zehn Sekunden nicht an Andere, sondern mal an dich."
"Liegt im Bereich des Unmöglichen", wandte Hera ein.
"Allerdings", stimmte Kanan ihr zu und warf einen Blick auf seinen Enkelsohn.
"Cal? Alles okay?"
Caleb nickte nur und hielt sich weiterhin verdeckt. Ezra seufzte leise und sah zu seiner Frau.
"Ich glaube es ist einfach zu früh", flüsterte er leise. Sabine nickte nur langsam. Rex sah zu Ahsoka und dann zu dem Brautpaar.
"Ich will diesen wundervollen Moment nur ungern stören, aber ich denke ein Tanz wäre nicht schlecht. Vom stehen werden wir noch einschlafen."
Depa sah zu ihm und hob warnend den Finger.
"Wage es dich nicht."
"Ach, ich hatte schon gefährlichere Situationen, Mrs. Jarrus-Syndulla."
Depa strahlte augenblicklich bei dieser Bezeichnung. Zuko schmunzelte und nahm ihre Hand.
"Darf ich dich zum Tanz auffordern, Mrs. Jarrus - Syndulla?"
Ahsoka seufzte leise und küsste ihren Mann auf die Wange.
"Gute Ablenkung, Schatz."
Brianna wurde von Ezra und Sabine begrüßt, die sich wirklich über ihr Erscheinen freuten. Allerdings mussten sie auch die ganze Zeit an ihren Sohn denken.
"Bria, es ist wundervoll dich zu sehen. Wie geht es dir?", fragte Ezra, nachdem er Brianna sanft gedrückt hatte.
"Äh..besser, denke ich. Raya foltert mich sehr. Ich soll dich Grüßen."
Sabine drückte ihre Schulter, wobei Enja zu Brianna kletterte.
"Bia."
Sie kuschelte sich an sie, wobei die Halbechani leicht lachte.
"Ach, Süßes."
Depa nahm Zukos Hand und lächelte.
"Bitte, Mr. Jarrus-Syndulla."
"Dicke Luft lösen gehört zu meinen Aufgaben."
Er küsste sie sanft auf die Wange, nahm den letzten Schluck des Weins und stellte das Glas fort.
"Mrs. Tano? Ein Tanz?"
Zeitgleich verdrehten die Zwillinge die Augen. Ihre Eltern flirteten wie üblich wieder.
"Es wäre mir eine Ehre, Sir."
Ahsoka legte ihre Hand in Rexs und ließ sich von ihm auf die Tanzfläche führen. Ezra lachte etwas.
"Ach ja Raya...grüße sie zurück. Ich hoffe deine Eltern sind auch wohlauf. Aber es freut mich, dass es dir besser geht."
"Uns alle", wandte Sabine ein.
"Danke.."
Brianna knuddelte Enja sanft.
"Meine Süße."
Depa wurde von Zuko sanft zur Musik geführt. Beide sahen sich lächelnd an und bewegten sich leicht. Depa legte sich an seine Brust. Akira schmunzelte und zog Padmè mit sich, genau wie Acessa Anakin.
"Komm schon."
Hera berührte sanft Calebs Schulter.
"Willst du mit mir tanzen? Dein Vater muss gleich seine Tochter kurz ablösen."
"Oma.."
Kanan schmunzelte und drückte Calebs Schulter.
"Wenn eine Dame dich zum Tanz auffordert, dann nimmt man immer an. Auch wenn es die eigene Großmutter ist. Dann tut man das sofort."
Caleb lächelte und hielt in höflicher Manier Hera seine Hand entgegen.
"Darf ich dich zum Tanz auffordern, Oma?"
Da Brianna Enja erstmal für sich einnehmen würde, wandte Ezra sich an seine Frau.
"Würdet ihr mit die unbeschreibliche Ehre erweisen und mit mir tanzen, Prinzessin?"
"Ich bin deine Herzogin. Wenn schon richtig", gab sie zurück.
„Aber gern."
Sabine ergriff seine Hand und ließ sich zur Tanzfläche führen.
"Eine Ehre. Ich kann nicht immer mit einem charmanten Jedi-Meister tanzen."
"Wenn du erlaubst würde ich dich nachher ablösen", wandte Kanan sich schmunzelnd an Caleb, der Hera lächelnd zur Tanzfläche führte. Wenigstens würde das seinen Enkelsohn etwas ablenken. Für Caleb war Briannas Auftauchen alles andere als einfach. Hera zwinkerte Kanan zu und einige Paare tanzten im Kreis umher, während Brianna sich langsam setzte und mit Enja zusah. Ihr Blick glitt zu Caleb, ihr Kopf legte sich auf Enjas und ihr Herz sank für einen Moment schrecklich tief. Doch sie wollte nicht die Stimmung zerstören, also...
Depa atmete tief durch und sah zu Zuko auf.
"Ich liebe dich."
"Wirklich? Das trifft sich gut. Ich dich nämlich noch sehr viel mehr."
Zuko lächelte und legte seine Stirn an ihre.
"Ich kann es nicht glauben. Wir sind endlich verheiratet. Und ich lebe noch."
Sie kicherte.
"Ich würde dich lieber beschützen, als das dich jemand umbringt wegen sowas."
Sie berührte seine Wange und blickte ihn an.
"Jetzt steht uns gar nichts mehr im Weg."
"Nein. Jetzt gibt es nur noch uns. Dich, mich und..."
Er lächelte und legte eine Hand auf ihre.
"Und unser neues Schiff. Unser eigenes Heim."
"Und vielleicht irgendwann.."
Beide lächelten sich nur an.
"Ein Schatz, der unser Schiff etwas unruhig macht."
"Na ich hoffe doch. Ich möchte eine ganze Rasselbande voller Schätze mit dir haben. Ich glaube Enja wäre der perfekte Babysitter."
Sie verzog ihr Gesicht.
"Enja? Liebling, unser armes Schiff.."
"Hey, ich bin jetzt ihr Onkel. Ich muss sie schon verwöhnen."
Zuko lachte leise.
"Ich war noch nie so glücklich in meinem Leben."
Depa schmunzelte und zog ihn langsam runter.
"Ich auch nicht. Gemeinsamkeit", hauchte sie an seine Lippen.
"Ich liebe dich."
Sanft küsste er seine Frau. Depa erwiderte seufzend den Kuss, lehnte sich in diesen hinein.
Sie hatten die Hochzeit in allerletzter Sekunde fast organisieren müssen und trotzdem war es perfekt geworden. Für sie war es das. Nicht gerade für Caleb und Brianna, die immer den Anderen beobachteten, wenn der Andere gerade wegsah. Es war...wie verhext. Beide wussten nicht, was sie denken, geschweige denn sagen sollten. Und es ging den ganzen Tag so, bis spät in die Nacht.
Das sie sich gegenseitig beobachteten bemerkten sie selbst nicht, dafür aber alle Anderen. Besonders Ezra und Sabine entging dieses gegenseitige Ansehen nicht. Wie könnte das auch passieren, wenn sie sich Gedanken über ihren Sohn machten. Es war..kaum zu übersehen. Nichts war zu übersehen. Sie liebten sich! Sie liebten sich so sehr, wollten es aber selbst...durch ihre Trauer, Angst...und Zweifeln es nicht sehen. Brianna atmete die Abendluft ein, als sie am Balkon stand und an das Geländer lehnte. Ihr zusammengebundenes Haar wehte leicht im Wind. Sie seufzte und rieb ihren Arm. Sie trug ein weiß-violettes Kleid, mit einem tiefen Rückenausschnitt und Schulterträgern. Sie war wunderschön, wie immer, aber...so fühlte sie sich gar nciht. Wichtig oder besonders in diesem Sinne...nur Fehl am Platz. Überall.
Wieso war sie nur hergekommen? Natürlich war Depa einer ihre besten Freundinnen und sie freute sich so sehr sie alle wiederzusehen... aber sie hatte auch Calebs Gesicht gesehen und sie fühlte sich schlecht. Caleb war Depas Neffe und es war an erster Stelle seine Familie. Sie hatte nicht gewollt, dass er sich auf einem Fest seiner Familie unwohl fühlen würde. Generell...war es nicht so gewesen wie sie es in Erinnerung hatte mit den Anderen. Mit Enja war alles normal, sie war ja noch so klein, aber die Anderen...es fühlte sich einfach seltsam an.
Egal was Sabine gesagt hatte...sie gehörte nicht mehr zu dieser Familie. Sie schnaubte.
"Was tue ich da?"
Sie berührte ihre Stirn. Sie hätte nicht herkommen sollen. Sie war völlig fehl am Platz. Das war Calebs Familie und...nicht mehr ihre. Natürlich waren sie alle zwiegespalten, was sie und Caleb betraf. Es war doch nur normal, dass gerade Ezra und Sabine nicht wussten wie sie damit umgehen sollten. Immerhin waren sie sehr gut mit ihr befreundet, aber Caleb war ihr Sohn.
Das war nur richtig. Vielleicht...sollte sie Mandalore hinter sich lassen. Das war nicht fair. Sie tat ihnen doch nur damit weh.
Brianna neigte ihren Kopf und ihr wurde immer kälter bei dem Gedanken.
"Du...du solltest nicht hier draußen sein.."
Sie hob ihn langsam an.
"Ist besser so.."
"Du bist krank. Auch wenn es dir besser geht...was mich übrigens sehr freut."
Caleb kam etwas schüchtern zu ihr.
"Danke..", murmelte Brianna.
„Draußen ist es besser. Drinnen...eher weniger."
"Es ist etwas...voll, ich weiß. Obwohl Depa und Zuko wirklich nur den kleinsten Familienkreis wollten. Aber...du kennst ja meine Familie.."
Er trat zu ihr, wobei er einen gewissen Abstand beibehielt.
"Es...es ist schön dich zu sehen..."
Sie sah langsam zu ihm.
"Ja, ich...ich freue mich auch."
Sie sahen sich einen Moment an, dann sahen sie wieder weg. Caleb schluckte.
"Du....du siehst sehr schön aus. Wirklich. Wunderschön."
"Sag das nicht."
Sie strich über ihren Nacken.
"Entschuldige.."
Caleb sah betreten auf seine Hände. Vielleicht war es doch keine gute Idee gewesen rauszukommen..
Brianna traute sich gar nicht mehr die Augen aufzumachen. Beide standen nebeneinander, ihre Hände an dem Geländer.
"Es tut mir leid, dass ich gekommen bin...es war falsch. Ich hab dich vollkommen bloß gestellt."
"Nein. Nein, hast du nicht. Depa und Zuko sind deine Freunde, du stehst meiner Familie sehr nahe. Du gehörst ja auch dazu. Ich...ich war nur nicht darauf vorbereitet dich zu sehen. Das...das ist alles."
"Ich wollte erst gar nicht kommen. Ich dachte...es wäre falsch. Und dumm, und..."
"Du hast jedes Recht hier zu sein. Es ist Depas Hochzeit und sie hat dich eingeladen. Es geht heute allein um sie und Zuko, was mit uns ist oder eher war...spielt heute keine Rolle. Wir sind...alt genug, um uns erwachsen zu verhalten. Es...es hat zwischen uns nicht funktioniert. Das...das müssen wir wohl beide akzeptieren.."
Stille.
"Tut mir leid.."
"Es war meine Schuld. Nicht deine. Mir tut es Leid. Alles."
Caleb tat seine Hände vom Geländer.
"Ich...ich sollte wieder rein. Enja ins Bett bringen, ich habe es ihr versprochen."
"Warte."
Sie sah ihn zum ersten Mal an.
"Bitte. Ich genieße deine Gesellschaft sehr."
Caleb blinzelte. Damit hatte er sicherlich nicht gerechnet.
"Was? Aber...aber ich dachte es ist dir unangenehm."
"Mir ist es unangenehm vor deiner Familie. Es ist...schlimm dieses durcheinander zu fühlen...und zu wissen, dass ich mehr als nur meinen Freund verloren habe. Sondern meinen besten Freund."
Sie fasste an ihre Stirn.
"Es ist grauenhaft.."
"Ich...ich weiß was du meinst. Aber..."
Caleb atmete tief durch und sah in ihre Augen.
"Du hast mich nicht verloren, Brianna. Das...das wirst du nie. Wenn du mich brauchst, wenn du meine Hilfe brauchst oder ich etwas für dich tun kann... dann bin ich für dich da. Selbst...selbst wenn wir kein Paar mehr sind...ich bin immer für dich da."
Er nahm langsam ihre Hand.
"Bist du dir da ganz sicher?"
"Bria, wir kennen uns seit wir klein waren. Das mit uns....war etwas ganz Besonderes, aber...aber es hat nicht geklappt. Du bist mir nach wie vor sehr wichtig und wenn du mich brauchst, dann bin ich für dich da. Immer. Das wird sich niemals ändern. Versprochen."
Brianna zitterte und umarmte ihn einfach.
"Es tut mir so leid."
Calebs Herz schlug sofort dreifach so schnell, als Brianna ihn ohne Vorwarnung plötzlich umarmte. Es war mehr einem Reflex geschuldet, dass er die Umarmung erwiderte, anstatt sie zu bitten ihn loszulassen. Es tat so gut, aber auch gleichzeitig schmerzte es ihn so unheimlich. Er wollte nichts lieber tun, als sie an der Wange zu nehmen und....sie zu küssen.. Doch es war falsch. Es war vorbei...Freundschaft war das Einzige was sie noch haben konnten.
Also...
Schweren Herzens löste sich Caleb aus Enjas Armen und schüttelte den Kopf.
"Ich...tut mir Leid. Ich...ich kann das nicht..."
Es hatte sich so richtig angefühlt, aber...aber Brianna hatte Schluss gemacht. Und damit musste er sich abfinden. Brianna wich langsam zurück.
"Ich...entschuldige."
Sie fasste an ihr Haar.
"Entschuldige."
"Nein, mir tut es Leid. Ich..ich hätte das nicht...zulassen sollen. Ich..."
Caleb wich zurück.
"Es tut mir Leid, Brianna. Ich...ich kann das nicht. E-entschuldige mich.."
Er stolperte zurück und nahm praktisch Reißaus.
"Warte-.."
Doch da war er schon weg. Brianna wandte sich ab und ließ sich langsam an dem Geländer zu Boden.
"Wie dumm bin ich eigentlich.."
Was nahm sie sich heraus? Erst war er so unglaublich lieb und aufmerksam zu ihr, obwohl sie ihm das Herz gebrochen hatte....und dann umarmte sie ihn einfach, als ob nichts gewesen wäre. Verwirrte ihn vermutlich auch noch mehr als genug. Er machte ihr Komplimente und sie wies ihn ab. Was gab sie denn für Signale? Vollkommene Gegensätze. Das...das hatte Caleb nicht verdient, nein.
Sie...sie sollte ihn in Frieden lassen. Einfach in Ruhe.
Vollkommen unglücklich zog sie eines ihrer Beine an und schluchzte leise. War es wirklich die richtige Idee mit ihm Schluss zu machen? Vor allem wenn sie ihn immer noch so sehr liebte? Wenn sie nichts anderes wollte, als ihn an sich zu ziehen und ihn zu küssen?
Es war so ein vernichtendes Gefühl, so vernichtend. Es drückte ihr Herz so fest, das es schmerzte...und es verging nicht. Überhaupt nicht.
"Caleb.."
"Ich...ich bin müde. Ich..ich ziehe mich zurück. Entschuldigt mich."
Seine Eltern konnten gar nicht so schnell schauen, da war ihr Sohn schon aus dem Saal verschwunden. Tristan und Lydia standen mit Ezra und Sabine zusammen und bekamen ebenfalls Calebs schnelles Verschwinden mit.
"Der Arme...", seufzte Tristan leise und nahm einen Schluck aus seinem Glas. Lydia berührte ihre Nase.
"Nicht gut.."
"Gar nicht gut", wandte Sabine ein.
„Die Zwei tun sich selbst weh."
"Allerdings..."
Ezra seufzte.
"Das war einfach viel zu früh. Caleb ist nicht mal ansatzweise über sie hinweg."
"Und Brianna auch nicht über ihn. Liebeskummer ist schrecklich", meinte sein Schwager und schüttelte den Kopf. Lydia seufzte.
"Das werden sehr lange Zeiten, Leute."
Sie wechselten einen Blick untereinander.
"Wir werden abwarten müssen, was die Zeit bringt..", kommentierte Ezra und sein Blick schweifte zu seiner Schwester und ihrem Mann, die überglücklich zusammen am Tanzen waren und in ihrer ganz eigenen Welt schwebten.
"Vielleicht finden sie wieder zueinander. An Gefühlen scheitert es nicht.."
"Vielleicht eher an Zeit", wandte die Ärztin ein. Tristan und Sabine sahen sich an und seufzten.
"Ich wünsche den beiden nur das Beste. In jeder Beziehung gibt es mal Probleme", meinte Tristan und legte einen Arm um Lydia. Ezra seufzte.
"Allerdings. Wir werden sehen wie das wird. Bis dahin können wir nur für sie da sein."
Er küsste Sabine auf die Wange.
"Jeder hat mal Schwierigkeiten."
"Weißt du, es ist ein Unterschied ob man mit Schwester oder Freund telefoniert."
Mit einem zärtlichen Kuss ließ sie ihn stehen.
Sabine drückte Ezras Hand.
"Morgen sieht die Welt ganz anders aus. Versprochen."
„Ich hoffe es. An Calebs Stelle.."
Ezra schüttelte den Kopf und stellte sein Glas ab.
„Geben wir ihm die Zeit, die er braucht."
Er reichte Sabine seine Hand.
„Lust auf einen weiteren Tanz?"
Sie kicherte.
"Mit dem größten Vergnügen."
„Na dann.. Tristan, entschuldige uns."
Dieser hob die Hände.
„Entführe nur meine Schwester. Das braucht sie."
Sabine sah Tristan schmunzelnd an.
"Du kriegst auch noch einen. Versprochen."
„Habe Spaß mit deinem Ehemann, Sabby. Aber nicht zu viel."
Ezra grinste und küsste Sabines Hand.
„Dann komm, Majestät."
Sabine ließ sich mitziehen und sie tanzten mit zu Musik. Nun ja....musste schließlich auch mal sein. Vor allem musste sie sichergehen, dass ihr Mann noch tanzen konnte. War schließlich einer der Grundvoraussetzungen wenn man Herzog war.
####
Padmè und Ahsoka saßen zusammen auf der Couch in einem der Wohnräume im Palast. Still und etwas auf heißen Kohlen. Sie hatten keine Ahnung wieso, aber es trieb sie in den Wahnsinn, zu wissen, dass irgendwas ganz schön faul war. Anakin war mit Acessa unterwegs. Es war schön die beiden so zusammen reisen zu lassen. Vor allem für Ani. Doch das Gefühl war nicht wegen Anakin. Sondern wegen Rex. Ahsoka schloss kurz die Augen und unterdrückte einen Aufschrei vor Verzweiflung. Die Macht ließ sie förmlich Angst spüren. Verzweiflung und Furcht, nur...nur wusste sie nicht recht wieso, obwohl irgendwie die Sorge bei ihrem Mann lag. Es war ein Monat vergangen, seitdem er zu dieser Mission für die Republik mit einigen Mandalorianern aufgebrochen war, um einen Transport zu begleiten, der mehrere Planeten einen Besuch abstatten würde. Die Mission war für zwei Monate geplant, das war ja nicht das worum sie sich sorgte....sondern das Gefühl.
Und die Tatsache, dass er sich seit Tagen nicht gemeldet hatte. Seit Tagen kein Lebenszeichen. Und es brachte die Togruta am Rande des Wahnsinns. Seit dem letzten Kontakt mit ihrem Mann war sie nur noch aufgewühlter geworden. Und ihre Geduld war mehr als an der Grenze. Vor zwei Tagen hatte sie die Geduld im Tempel verloren und es hatte Max und Luke gebraucht, damit sie wieder runtergekommen war. Tiefe Augenringe befanden sich in ihrem Gesicht, denn seit Tagen hatte sie nicht geschlafen. Padmè versuchte die Ruhe selbst zu sein. Irgendwie eine Erklärung zu suchen für das Verschwinden der Verbindung.
"Vielleicht ist der Transmitter kaputt..", murmelte sie.
„Die Verbindung zu schlecht."
Aber sie kannte ihren Vater. Er war ja nicht doof, sein Know-how in der Technik und im Kampf nicht zu unterschätzen...aber es war das plausibelste.
Ihr letzter Standpunkt war der Orbit von Corellia. Und dann war er verschwunden.
„Dein Vater war schon in ganz anderen Situationen mit noch weniger Equipment. Und trotzdem hat er immer dafür gesorgt, dass man nicht den Kontakt verliert."
Ahsoka stand auf und ging ein paar Schritte.
„Da stimmt etwas nicht. Ich weiß genau, dass da etwas ist. Ich...ich weiß nicht was ich machen soll, Schatz."
"Ich weiß es auch nicht."
Sie strich ihr blondes Haar zurück, was schon einen schwarzen Ansatz hatte. Lange hatte sie es schon nicht mehr richtig nachgefärbt.
"Denkst du Ondina von CD weiß mehr?", fragte sie.
„Wir können doch nicht nur auf Sabine warten."
„Ich habe schon alle angefunkt, die in Frage kommen könnten. Niemand weiß mehr. Ich habe es deinem Bruder noch nicht gesagt. Er ist so glücklich mit Acessa und ich möchte nicht, dass er zurückkommt, wenn es nichts ist."
Ahsoka seufzte und fuhr sich über die Stirn.
„Ich werde noch verrückt."
Padmè berührte ihre Schulter.
"Du hast gerade gesagt, er hat schon schlimmere Situationen hinter sich. Dann...muss das jetzt auch so sein."
„Dein Vater war schon in viel schlimmeren Situationen. Wenn einer weiß wie man sich durchschlägt, dann ist er das. Das beruhigt mich etwas, aber.."
Sie seufzte.
„Ich wünschte ich hätte ihn begleitet."
"Damit ich hier alleine bin? Niemals. Das hat drauf bestanden. Die Mission war für die Republik, nicht für uns. Wenn er nach Hause gekommen ist werde ich ihm das auch sagen."
„Ich weiß, Liebling."
Ahsoka strich ihr über den Kopf.
„Nur waren Dein Vater und ich meistens immer zusammen in solchen Situationen und konnten uns gegenseitig den Rücken stärken. Ich habe mich...immer besser gefühlt, wenn ich bei ihm war."
"Und wer hält mir dann den Rücken frei?", fragte sie.
„Dein Freund?"
"Mum, du weißt was ich meine."
Beide sahen sich an, seufzten nur auf. Das war zum verrückt werden.
Die Tür öffnete sich langsam und Sabine sah hinein.
"Störe ich?"
Padmè sah zu ihr.
"Hast du was? Bitte sag, dass du Neuigkeiten hast."
Ahsoka setzte sich erneut und tat den Kopf in ihre Hände.
„Bitte sag, dass du etwas hast. Das er sich gemeldet hat."
"Nicht...nicht wirklich."
Sie öffnete die Tür etwas weiter, wo einige Männer an ihrer Seite standen.
"Ich schicke jetzt, Leute..die ihn suchen."
Ahsoka sah auf.
"Lass mich das übernehmen. Bitte. Wenn ich noch länger hier bleibe und nichts tue, dann drehe ich noch durch."
"Ich würde gerne dass du hier bleibst", wandte sie ein.
"Nein, lass uns mitkommen. Bitte", gab Padmè zurück.
"Wenn, dann bleibst du hier. Du kommst unter keinen Umständen mit", wandte sich Ahsoka an ihre Tochter und blinzelte auf Sabines Worte.
"Wieso soll ich hier bleiben? Sabine, ich werde mich nicht davon abhalten lassen. Wenn Rex in Schwierigkeiten steckt, dann..."
"Werden meine Leute ihn finden. Aber ich brauche dich und Padmè hier."
Sabine machte eine Geste.
"Brechen Sie auf."
"Majestät."
"Sabine.."
Ahsoka erhob sich.
"Ich werde ihn nicht im Stich lassen. Wenn er mich braucht, dann werde ich nicht hier rumsitzen. Es ist meine Aufgabe ihn zu finden. Er würde dasselbe tun, wenn es mich betreffen würde. Du kannst mich nicht dazu zwingen hier zu bleiben."
Die Mandalorianer wechselten einen Blick untereinander.
"Euer-.."
"Ahsoka."
Sabine sah ihn an.
"Ich weiß um deine Sorge. Aber ich brauche dich hier. Du kennst Rex am besten und kannst mit auch am besten helfen mit irgendwelchen Hinweisen die wir vielleicht brauchen okay?"
"Wir brauchen keine Hinweise, wenn ich ihn direkt finden werde. Du kannst doch nicht wirklich denken, dass ich hier bleibe und nichts tue? Wenn mein Mann in Schwierigkeiten ist, dann muss ich zu ihm. Du würdest dasselbe bei Ezra tun."
Ahsoka dachte nicht daran nachzugeben. Es ging um Rex und da würde sie es auf keinen Fall tun. Sabine seufzte entnervt.
"Majestät?"
Sie überlegte nur.
"Also schön. Geh mit ihnen. Aber mein Commander hat das Sagen."
"Darauf muss ich mich wohl einlassen, Majestät", gab die Togruta verstimmt zurück, küsste ihre Tochter auf den Kopf und ging an den Mandalorianern vorbei, die Ahsoka leicht pikiert nachsahen.
"Aber Sabine.."
"Sie ist eure Anführerin", wandte sie ein. Padmè seufzte.
"Ach Mensch."
"Was ist denn hier schon wieder los?"
Die Mandalorianer verneigten sich, als Ezra mit Enja auf den Arm hereinkam.
"Ahsoka ist mir gerade entgegengekommen, aber..?"
Er blinzelte, als er Padmés Gesicht sah.
"Pad?"
"Sie geht Dad suchen."
Sabine berührte die Schulter ihres Mannes.
"Wir haben doch den Kontakt zu Rex verloren."
"Ja, ich weiß. Deswegen ist sie seit Tagen...alles andere als gut drauf."
Er strich Enja über den Kopf.
"Aber...sollte sie nicht eigentlich hier bleiben? Ich meine..."
"Halte du mal diese Togruta auf. Viel Spaß. Ich brauche meinen Kopf noch, um zu regieren."
Sabine sah zu dem Commander.
"Ich gebe Ihnen das Leben dieser Frau in die Hand."
"Natürlich.."
"Wohl eher anders herum", murmelte Ezra leise zu Enja, die kicherte.
"Ich würde nie versuchen sie aufzuhalten, da kann man nur verlieren. Nur...ich mache mir Sorgen um sie. Die letzten Tage war sie schon nicht...wirklich bei der Sache."
"Das ist mir bewusst. Aber was soll ich machen?"
"Sie hier lassen?", hakte Padmè nach, seufzte auf und nahm ihr Pad.
"Ich muss was erledigen. Wir hören uns."
"Sicher."
"Vielleicht sollten wir Anakin informieren. Das scheint keine einfache Sache zu sein..", kommentierte Ezra und setzte seine Tochter ab.
"Ich weiß nicht wieso, aber ich habe ein ganz schlechtes Gefühl bei der Sache. Rex weiß sich immer zu helfen und er ist mehr als nur in der Lage auf sich und seine Einheit aufzupassen, aber irgendwie... Ich kann Soka verstehen. Anders würde ich auch nicht handeln."
"Natürlich nicht."
"Rex kann kämpfen."
Enja hob ihre Fäuste.
"Er ist so stark wie die zwei Drachen in den Geschichten von Bia!"
Leicht kichernd sahen ihre Eltern sie an.
"Ja. Das ist er."
Ezra lächelte und kniete sich hin.
"Und wie stark sind Mummy und Daddy? Was haben wir gelernt?"
"Mummy und Daddy sind so stark wie Phönixe. Aber so kuschelig wie Wölfe."
Sie knuddelte mit ihrem Vater. Ezra schmunzelte und küsste seine Tochter auf die Wange.
"Und wer ist stärker? Mummy oder Daddy?"
"Mummy."
Sabine lachte.
"Und was ist mit Daddy?"
Enja kicherte, als ihr Vater sie liebkoste.
"Daddy schon stark.."
"...aber nicht wie Mummy. Ich weiß. Und wie sehr liebt Daddy Mummy? Was hat Daddy dir gesagt?"
"Mehr als die Galaxis."
Ezra lächelte und küsste Enja auf die Wange.
"Das ist mein Mädchen. Und sie sagt so viele wahre Dinge. Ich weiß nicht wie sie das erraten konnten."
"Wenn der Vater das vorsagt."
"Nein, ich doch nicht. Das war alles Enja allein. Sie ist so schlau unser süßes Mädchen."
Sabine schlug ihn auf den Hinterkopf.
"Danke."
"Hey, wofür war das..."
Im nächsten Moment nahm sie ihn am Kragen und küsste ihn zärtlich.
"...denn?"
Enja kicherte.
"Mummy.."
"Einfach so."
"...können wir das öfter machen? Einfach...so?"
Sabine schmunzelte und küsste ihn liebevoll. Enja sah ihren Eltern dabei zu und kicherte. Das mochte sie am Liebsten. Dann sahen ihre Eltern immer so glücklich aus. Das war wirklich schön.
###
Als sie endlich eine Spur von dem Schiff hatten und dem letzten Signal folgten hätte Ahsoka nicht aufgeregter sein können. Sie hatte ihre Worte wahrgemacht und war mit einer Einheit von Mandalorianern auf Sabines Anweisung aufgebrochen. Als sie nach Tagen der Suche endlich etwas hatten, hatte sie endlich wieder mehr Hoffnung. Vielleicht war es nur ein technischer Defekt und das Schiff konnte nicht weiter? Das würde alles erklären und Rex wäre nichts zugestoßen. Das wäre die beste Lösung.
"Hier ist die Nexu", gab Commander Tyllon durch.
„Captain Rex, bitte melden."
Ahsoka stand neben ihn und erbat die Macht, dass ihr Mann antworten würde. Er musste es einfach. Ihm würde nichts zugestoßen sein. Er würde wohlauf sein.
"Komm schon, Rexter", murmelte sie leise. Nur Rauschen. Der Mandalorianer mit dem roten Haar seufzte.
"Nichts. Okay. Case, Ice macht euch fertig. Wir gehen rein. Der Scan läuft."
"Alles klar, Sir."
"Ich komme mit."
Ahsoka ging zur Tür und ihre Lekku bewegten sich vor Aufregung.
"Lady Tano, vielleicht solltet Ihr hier bleiben", wandte der Commander ein.
"Das glauben Sie doch selbst nicht."
"...Doch?"
Aber Ahsoka hatte schon einen Mantel übergezogen und war fertig.
"Dann kennen Sie mich überhaupt nicht. Ich komme mit und Sabines Befehl ist mir egal. Es geht um meinen Ehemann und nichts in der Galaxis würde mich dazu bringen hier zu bleiben, verstanden?"
Die Mandalorianer sahen sich an.
"Wenn Ihr meint..."
"Danke. Mehr wollte ich nicht."
Die Männer wechselten einen Blick untereinander. Wollte jetzt jemand ihr wirklich widersprechen?
Der Commander schnaubte und dockte an, kontrollierte den Sauerstoffgehalt und die Temperaturen.
"Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Sauerstoffgehalt normal. Wir können rein." "Na dann. Worauf warten wir noch? Auf geht's, Männer."
Ahsoka öffnete die Schleuse und betrat als Erstes das Schiff. Die Mandalorianer folgten ihr etwas...skeptisch. Niemand wollte die Togruta gegen sich haben und den Anschein nach konnte man sie in diesen Tagen sehr schnell gegen sich bringen. Doch der Commander folgte und zog seinen Helm auf. Es war alles mit roten Lichtern durchflutet, doch man könnte genug sehen. Brandspuren an den Wänden, Kratzer und Risse in dem kalten Metall.
"Was ist denn hier...?"
Ahsokas Herz sank immer mehr, aber sie versuchte einen kühlen Kopf zu behalten. Rex war in Ordnung, er war in Ordnung...
"Rex?"
NIchts. Sie ging weiter und entdeckten das Ausmaß an Chaos. Es sah aus, als ob eine Bombe hochgegangen war.
"Was ist hier passiert?"
"Die Frage stellt sich uns allen." Er gab ein Zeichen.
"Durchsucht das Schiff. Findet die Crew und die Ware."
Ahsoka nickte nur abwesend und ging weiter. Sie schloss die Augen und blieb stehen.
"Jede...jede Suche ist zwecklos. Außer...außer uns kann ich niemanden fühlen. Sie...sie sind nicht hier."
Rex war nicht hier. Was bedeutete...
"Sir, die Ware ist nicht hier! Sie ist fort!"
Der Commander drückte Ahsokas Schulter.
"Ice, komm hoch."
"Sir?"
"Sir, ich habe etwas gefunden. Das lag Vorne im Cockpit."
Ahsoka spürte wie ihr Herz einen Moment aussetzte. Er...er hatte Rexs Helm in den Händen.
"Rex..."
Er war schrecklich demoliert, aber...man konnte noch einiges erkennen.
"Es sieht überall so aus. Es ist niemand hier."
Case gab ihr den Helm.
"Vielleicht Piraten.."
Ice trat aus dem Cockpit und hielt einen Schreiber.
"Wahrscheinlich."
Ahsoka umklammerte den Helm wie einen Schatz und war sehr darum bemüht ihre Fassung zu bewahren.
"Es muss doch einen Hinweis darauf geben, wer das getan hat! Und wo sie jetzt sind..?"
"Es könnte jeder gewesen sein. Wenn es Piraten waren.."
"Die Wahrscheinlichkeit ist hoch. Ich glaube eine weitere Suche..." Sie sahen sich an.
"Es tut uns leid."
Ahsoka schüttelte nur den Kopf.
"Wir können nicht aufgeben. Sie müssen irgendwo sein. Wir müssen weitersuchen."
"Mylady.."
"Nennen Sie mich nicht so!", zischte Ahsoka und drückte den Helm an sich.
"Ich weiß, dass wir sie finden können. Und das werden wir."
"Wenn es nichts zu finden gibt?"
"Es gibt aber etwas zu finden! Wir werden nicht aufgeben!"
"Doch, wir werden aufgeben, weil es nichts gibt."
Der Commander berührte ihre Schultern.
"Piraten machen keine Geiseln. Und das Schiff ist schon seit Tagen verlassen. Es kann auch sein das sie rausgezogen wurden, vom Sog, als das Schiff abdockte...wir werden niemanden finden."
"Aber..."
"Meisterin Tano, es tut uns Leid, aber..."
Ahsoka schüttelte den Kopf.
"Nein, nein das kann es nicht gewesen sein. Rex war schon in schlimmeren Situationen und er konnte immer entkommen... Wir müssen etwas tun!"
"Gibt es nicht."
Er nahm den Helm ab.
"Es tut uns leid, aber...wir bringen das Schiff nach Mandalore und überlassen das den Leuten, die darauf spezialisiert sind. Captain Rex..."
"Unser Beileid, Meisterin. Wir wissen alle wie sehr.."
Die Mandalorianer schwiegen, als Ahsoka zurück in das Schiff ging. Ihre Miene verriet absolut nichts und sie sagte keinen Ton mehr. Den Helm hielt sie umklammert, als ob es Rex selbst wäre. Sie setzte sich einfach nur hin und starrte mit leerem Blick auf den Boden. Der Commander machte ein Handzeichen...und sie kehrten um.
"Ab nach Hause."
Niemand wagte es Ahsoka anzusehen oder ein Wort an sie zu richten. Sie wussten nicht wie sie reagieren würde. Sie konnten nur ihren Schmerz erahnen, den sie in diesem Moment empfand. Doch die Togruta selbst...fühlte sich wie in einer Starre. Rex konnte nicht weg sein. Er konnte nicht fort sein. Er war nicht...Nein. Nein, niemals. Nie in diesem Leben. Rex war hier. Ganz bestimmt. Das war ein Irrtum! Doch...doch je näher sie Mandalore wiederkamen, desto bewusster wurde ihr der Fakt, dass er nicht mehr hier war. Rex war nicht mehr da. Er war nicht mehr bei ihr. Rex war....Rex war...
"Rex..."
Nein. Nein, er konnte nicht...
Rex war nicht mehr da. Er war nicht mehr bei ihr. Rex war....Rex war...
"Rex..."
Nein. Nein, er konnte nicht...
Oder..oder doch?
Und damit wünschen wir euch frohe Ostern und schöne Feiertage :D
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