116. Kapitel

"Wir sehen uns dann in ein paar Tagen. Stell nichts an und viel Glück."

Depa küsste ihren Zukünftigen sanft. Zuko verreiste für ein paar Tage geschäftlich nach Coruscant mit seinem Chef und zwei Kollegen. Und den Zeitraum nutzte auch Depa um mit ihrem Vater und Bruder wegzufliegen. Ein lang versprochener Ausflug, der endlich in Erfüllung gehen würde...

Aber der Ausflug hatte auch einen anderen Gedanken.

"Das muss ich wohl dir sagen."

Zuko strich über ihre Wange.

"Pass auf dich auf und komm gesund und wohlauf zurück. Und kommt in keine Schwierigkeiten."

"Versprochen. Ich pass auf mich auf. Und ich komme nie in Schwierigkeiten. Ein Unfall, und ich kann das Hochzeitskleid wegwerfen."

Neben Zuko stand ein Koffer, beide in Mantel gepackt.

"Und ich spreche mal das...Thema an."

"Wenn du willst...denke daran es ist deine Entscheidung. Ich zwinge dich zu nichts, dass weißt du ja."

Er lächelte.

"Genieße einfach auch die Zeit mit deiner Familie, okay? Du bist viel glücklicher, seit du wieder normal mit Ezra trainieren kannst. Und ja das ist mir sehr wohl aufgefallen."

Zuko schloss sie für einen Moment in seine Arme.

"Viel Spaß. Ich vermisse dich jetzt schon."

"Ich vermisse dich auch."

Sie schmiegte sich an seine Brust und atmete den vertrauten Geruch ein.

"Ich will das. Ich liebe dich so sehr und ich will es sehr gerne. Ich meine...wenn du mal Lust hast Kinder zu kriegen...wäre es doch nicht schlecht.."

"Ich tue alles für dich und das weißt du. Ich möchte nur nicht, dass du etwas überstürzt. Nach der Hochzeit ist immer noch früh genug."

Er küsste sie sanft auf die Stirn.

"Und wir finden auch etwas in der Nähe. Alles was du willst, mein Schatz."

"Ein großes Schiff wäre doch auch was. Dann sitzt du hier nicht fest und wir können ein bisschen was sehen.."

Sie fuhr unter seinem Auge entlang.

"Hm, weißt du was? Wenn wir verheiratet sind, bin ich sehr froh wenn ich deine Augen ganz für mich allein habe."

"Hast du jetzt schon. Du bist mein Ein und Alles, dass weißt du doch."

Er küsste sie ein letztes Mal zärtlich, dann nahm er seine Sachen.

"Ein Schiff, ja. Das wäre auch eine Möglichkeit. Wenn es dich glücklich macht."

"Zuko. Du weißt doch, was ich am Meisten brauche."

Sie vergrub ihre Hände in der Jacke.

"Pass auf dich auf."

"Werde ich, Süße. Du aber auch auf dich."

Er zwinkerte ihr zu.

"Möge die Macht mit dir sein, mein Schatz."

"Möge die Macht mit dir sein."

Lächelnd drehte sie sich langsam um. Zuko schmunzelte und machte eine Handbewegung. Wie von Zauberhand fand Depa eine grüne Rose in ihrer Hand vor.

"Ich denke an dich, Schönheit."

Damit verschwand er im Schiff.  Depa schnappte sie sich und ihre Finger glitten über die Blüten.

Langsam sah sie zurück.

"Ich an dich."

Dieser Mann...wie hatte sie ihn nur verdient?

Depa hätte niemals gedacht, dass sie sich mal so in einen Jungen verknallen würde. Geschweige denn überhaupt verlieben, aber Zuko...er hatte sich einfach in ihr Herz gekämpft und es von da an behalten. Sie liebte ihn. Sie liebte ihn so sehr. Und erst wenn man die wahre Liebe gefunden hatte....verstand man die wahre Liebe Anderer und das Gefühl nie mehr ohne den Anderen sein zu können. Sie wollte dies sich nicht mal vorstellen.

Depa strich sanft über die Rose und ging langsam in die Richtung, wo das Shuttle des Jedi-Tempels stand, mit den sie abreisen würden. Sie erblickte ihren Vater, der an dem Shuttle stand und mit verschränkten Armen und einem amüsierten Schmunzeln ihren Bruder beobachtete - der von einem Haufen Jünglingen umgeben war, die ihn nicht gehenlassen wollten.

"Aber ihr seid doch erst gerade wieder hier.."

"Ihr dürft noch nicht gehen."

"Wir haben euch vermisst!"

Depa schmunzelte.

"Wollt ihr denn nicht lieber bleiben?"

"Jünglinge! Lasst den Jedi-Meister doch atmen", gab Mara-Jade zurück und kam aus dem Schiff.

Depa gesellte sich zu ihrem Vater.

"Mich vermisst? Wäre glatt mit meinem Mann gegangen.."

"Na das hätten wir sicher bemerkt."

Kanan legte einen Arm um seine Tochter.

"Und er ist noch nicht dein Mann. Bald, ja. Aber noch nicht jetzt. Jetzt bist du noch mein kleines Mädchen, welches mir immer meinen Saft klaut."

Ezra lachte und hob die Hände.

"Ich habe euch ja auch alle ganz doll lieb, aber ich muss leider los."

"Nein" quengelten die Meisten.

"Bitte nicht."

"Meister Jarrus-Syndulla muss seinen Padawan in einen Tempel führen und das braucht Zeit. Los, husch", scheuchte Mara die Kinder.

Depa lächelte.

"Ich werde immer dein kleines Mädchen bleiben. Auch wenn ich das nicht will, ich heirate und dir Enkel schenke...ich bleibe es. Und ich darf ihn so bezeichnen. Dauert ja nicht mehr lang."

"Das will ich wohl hoffen. Du bleibst immer meine kleine Depa."

Kanan küsste sie auf den Kopf und grinste.

"Weißt du...ihr könntet wirklich sehr schöne Kinder haben. Und bald auch, also.."

Er lachte, als sie ihm in die Seite schlug. Ezra konnte die Schmollmünder der Kleinen nicht ertragen und wandte sich zu ihnen.

"Wisst ihr was? Sobald wir wieder da sind, komme ich zu euch und erzähle euch ein paar Geschichten."

"Mit einem Kuss?"

"Mit einem Kuss, versprochen. Aber nur wenn ihr jetzt mitgeht. Deal?"

"DEAL!"

Sie rannten lachend los und Mara seufzte.

"Viel Spaß auf Tython. Mensch beneide ich euch."

Depa tippte ihrem Vater an die Brust.

"Ich entscheide wann. Nicht du."

"Hey bei deinem Bruder hat es auch funktioniert, man kann ja mal sein Glück versuchen."

Ezra schüttelte lächelnd den Kopf und wandte sich an die Jedi.

"Ach komm. Du hast eine sehr süße Maus um die du dich kümmern musst. Falls Luke ihr nicht zu viel Flausen in den Kopf setzt."

"Genau das ist meine Angst."

Sie winkte leicht Ezra, als sie sich zum Gehen wandte.

"Bis bald."

Depa legte ihre Hand an die Hüfte.

"Danke."

"Bis bald, Mara. Und grüße Rey und Luke."

Ezra winkte ihr zu. Kanan gab Depa einen kleinen Stubs.

"Immer wieder gerne, Süße."

Er wandte sich an seinen Sohn.

"Bist du endlich fertig mit Verabschieden?"

Ezra wandte sich um.

"Hey, was kann ich dafür, dass ich so beliebt bin? Solltest du auch mal versuchen, Baum."

"Manchmal bist du mir viel zu sehr beliebt, Blaubeere."

"Und wenn ihr zwei fertig seid, gehen wir."

Depa betrat das Schiff, während sie die Rose festhielt.

"Sag das ihm. Er ist doch nur eifersüchtig."

Ezra folgte ihr, Kanan ebenfalls. Dieser verdrehte die Augen und wuschelte seinem Sohn über den Kopf.

"In deinen Träumen vielleicht, kid. Also haben wir alles?"

"Na ja du warst mit den Vorräten und so beauftragt."

"Es war eigentlich mehr die Frage, ob ihr Zwei nicht wieder etwas an Bord habt, was nicht hingehört."

„Es ist alles da, wohin es gehört. Ich bin froh darüber, das Mara mir Tython vorgeschlagen hat."

"Und ich hoffe auf einen Ausflug ohne Schwierigkeiten und einfach nur auf ein ruhiges Wochenende mit meinen Kids."

"Na ja aus Erfahrung ist zu sagen, dass es bei uns nie ruhig ist, aber wir können ja mal was Neues versuchen", gab Ezra zurück und zuckte grinsend die Schultern.

"Also dann wer fliegt?"

Damit hatte er sich schon auf den Pilotensitz gesetzt.

"Du fliegst?", hakte Depa nach.

"Ich kann auch."

"Eigentlich hatte ich vor zu fliegen, Kleiner."

Kanan und Depa wechselten einen amüsierten Blick, als Ezra schon dabei war zu starten.

"Ich kann ruhig. Nichts für Ungut, Dad. Aber es wäre besser wenn wir ankommen. Und da ja sonst niemand etwas sagt.."

"Du nimmst wirklich jeden Flug, den du kriegen kannst, seitdem du es wieder darfst. Da kommst du ganz nach eurer Mutter."

"Es ist Ezra. Was erwartest du?"

"Auch wieder wahr. Ich meine man musste ihn auch am ersten Tag sofort ermahnen es nicht zu weit zu treiben."

Das Shuttle hob langsam ab und Ezra konzentrierte sich darauf zu starten.

"Ihr wisst schon, dass ich hier sitze und alles höre?"

"Klar, deswegen machen wir es. Dad, Ezra, Kaff? Tee oder Saft?"

"Lass mich erstmal in den Hyperraum springen, dann nehme ich gerne etwas an."

Das Shuttle startete in die Atmosspäre und ließ innerhalb von Sekunden den Tempel und alles hinter sich. Kanan setzte sich und lehnte sich zurück.

"Ich nehme Kaf, Süße."

"Alles klar."

Sie drückte Ezras Schulter und Kanans Arm.

"Bis gleich."

"Mhm."

Ezra steuerte das Shuttle immer weiter und aus der Atmosspäre von Mandalore.

"Sie sollte sich nur nicht um die Getränke kümmern, wenn wir springen. Sonst beklagt sie sich noch über ne neue Jacke."

Er schaltete und kontrollierte die Sensoren.

"Ach, du würdest ihr eh nichts abschlagen, wenn sie eine neue Jacken haben möchte."

"Ich hab das gehört!", rief sie aus dem Gang.

"Aber du ne."

Ezra schmunzelte und nickte langsam.

"Alles klar. Zwerg, halte dich bereit. Ich leite jetzt den Sprung in den Hyperraum ein."

Damit schaltete er erneut und zog an dem Hebel. Die Sterne verzerrten sich und das blaue Licht des Hyperraums erschien vor ihnen. Entspannt tat Ezra das Shuttle auf Autopilot und drehte seinen Sitz um.

"So, ganz einfach."

"Einfach? Ja sicher."

Kanan schmunzelte, als Depa mit zwei Gläsern zurück kam und einer Kanne Kaf. Da sie die Tasse nicht mehr tragen konnte flog die hinter ihr her.

"Nimm deine Tasse, Dad."

Ezra schmunzelte.

"Das ist auch der richtige Umgang mit der Macht, Padawan."

"Von wegen. Eigentlich sollte ich es euch beiden sagen, dass man sie so nicht verwendet, aber..."

Kanan machte eine Handbewegung und nahm seine Tasse.

"...manchmal ist das so ganz nützlich. Aber am Esstisch ist es trotzdem nicht erlaubt."

Sein Sohn nahm von Depa das Glas und drehte sich einmal im Stuhl.

"Ach komm, Dad. Sei mal etwas relaxter."

"Entschuldige. Zwei Mal wollte ich nicht laufen."

Depa setzte sich und nippte an dem Glas, bevor sie eine Karte aufrief, die etwas kleiner gehalten war.

"Also was gibt es so Interessantes auf Typhon?"

Ezra nahm ein Schluck aus seinem Glas, während Kanan eine Geste machte.

"Dann lass mal hören, Kleines. Du hast ihn dir als unser Ausflugsziel ausgesucht. Wieso?"

"Tython ist der Geburtsort der Jedi."

Sie zeigte die Karte.

"Dort sind neun spirituelle Orte der Jedi. Sie sind teilweise zerstört worden, aber...manche auch nicht. Mara hat ihn mir empfohlen. Uralte Tempel, Dad. Sie sind...unsere Herkunft. Der Glaube von uns."

Kanan nickte zufrieden. Da hatte jemand seine Hausaufgaben gemacht.

"Sehr gut. Ezra?"

"Mhm?"

Dieser sah auf und bemerkte den abwartenden Blick seines Vaters.

"Der Planet war anfangs von den Gelehrten besiedelt, die die Macht zum ersten Mal studierten. Aber da sich diese untereinander nicht einig waren und dadurch den Planeten mit all seinen Tempeln fast auslöschten wurde Tython verlassen. Eine Gruppe, die überlebt hatte,  floh in ein anderes System. Ab da begann dann der Ursprung des Jedi - Ordens.."

Kanan blinzelte und nickte langsam.

"Ja, sehr gut. Genau so."

Ezra schmunzelte und nahm einen Schluck aus seinem Glas.

"Ich schmökere ab und zu in den Archiven. Bei meiner Bildungslücke ist das von Nöten. Kein Grund verwundert zu sein."

"Bin eher beeindruckt."

Depa zwinkerte ihm zu.

"Welchen Ort wollt ihr? Tempel des Wissens? Gleichgewichts, Künste, Wissenschaft..."

"Ich schlage vor wir campieren etwas in der Mitte, sodass wir uns jeden der Tempel genauer ansehen können. Aber ich muss zugeben, ich bin wirklich beeindruckt. Ihr habt euch wirklich darauf vorbereitet. Aber etwas anderes hätte ich von meinen Kids auch nicht erwartet."

Ezra schmunzelte.

"Wenn Mum hier wäre, würde sie dich schlagen."

Depa kicherte.

"Ich denke so viel Zeit haben wir gar nicht alle anzusehen."

"Dann sehen wir uns halt nur die an, die euch interessieren. Wir werden schon genug zu sehen haben."

Kanan lehnte sich zurück und trank aus seiner Tasse.

"Das wird ein ganz entspannter Ausflug."

Ezra grinste.

"Tja, Zwerg. Das klingt wie ne Herausforderung, findest du nicht?"

Depa schmunzelte.

"Er löst Tatendrang aus, ja."

Sie grinsten und schlugen ihre Fäuste aneinander. Ihr Vater hob eine Augenbraue.

"Ihr denkt aber nicht daran oder?"

"Nein, wir doch nicht..."

Das ist ne Herausforderung. Bist du dabei?

Definitiv.

"Dad, das wird ein toller Ausflug."

Depa lehnte sich auf ihre Hand und betrachtete den Hyperraum.

"Ach ja?"

"Klar."

Ezra lehnte sich zurück und schloss die Augen.

"Das wird super."

Kanan betrachtete seine Kids und schüttelte langsam den Kopf. Er ahnte, dass er damit etwas losgetreten hatte, denn es roch förmlich nach Unfug. Nicht nur das er kannte einfach seine Kids. Und das waren die Unruhestifter schlechthin.

"Sicher das wird es."

Als ob sie ihm etwas vorspielen konnten. Aber so waren sie nunmal. Kinder eben.

Seine Kinder. Aber anders wollte er sie auch niemals haben.

###

"Wow! Ich muss echt sagen, dass du ne gute Wahl getroffen hast. Hier sieht es jedenfalls mehr gemütlicher aus, als auf vielen anderen Planeten", kommentierte Ezra, als sie auf Tython gelandet waren und aus dem Shuttle stiegen.

"Bäume. Wälder...so mag ich das."

"Du tust so, als ob Mandalore Sand beinhalten würde", erwiderte Kanan und war schon dabei die Taschen rauszutragen.

"Oder wir am Ende der Galaxis leben würden.."

Depa holte etwas Holz aus einer Kiste, was sie raus trug.

"Fühlt ihr es nicht? Die Macht an diesem Ort? Oder die vielen Präsenzen unterschiedlicher Lebensformen? Ich bin gespannt welche Tiere hier wohl leben."

"Kid, zuerst wird das Lager aufgebaut. Also komm und hilfe uns, statt dich an Poesie zu versuchen. Zweitens nein, wir nehmen kein Tier mit. Du hast Zuhause genug."

"Stimmt nicht."

"Oh doch."

Depa nahm ihrem Vater das Zelt ab, was sie zur Seite legte und die Feuerstelle aufbaute.

"Kyber und die Wölfe sind auf Eshan, die zählen nicht", maulte Ezra und half mit den Vorräten.

"Wenigstens eine Katze. Oder etwas ganz Kleines."

"Bei dir ist auch mal eben ein Purgill etwas ganz Kleines. Oh nein, vergiss es. Wir hatten eine Katze und die wurde von heute auf morgen auf Atollon nie wiedergesehen. Also nein."

"Ich bin immer noch der Meinung, dass Bendu etwas damit zu tun hatte."

"Ganz bestimmt", gab Depa zurück und nahm das Zelt, was sie begann aufzustellen.

"Gehen wir dann heute noch wohin, oder eher erst morgen?"

"Kommt drauf an wie schnell wir sind. Aber wenn ich die Zeltaufbauqualitäten deines Bruders bewerte.."

Ezra schnaubte und steckte den Kopf aus dem Shuttle.

"Wohl eher du, Baum. Ich weiß wenigstens, dass es aufgestellt wird. Bei dir klappt es immer ineinander."

"Deshalb baue ich das auf", wandte Depa ein.

"Eine gute Idee, dann können wir vielleicht mal in einem aufgebauten Zelt schlafen."

Ezra lachte, als Kanan ein Kissen nach ihm warf.

"Oh sehr witzig, kid. Warte nur ab."

"Tue ich bis heute."

Ezra holte die letzten Sachen raus und schloss dann das Shuttle.

"Dann mache ich mich am Besten sofort daran das Feuer zu machen. Oder zumindest die Feuerstelle aufzubauen."

"Aber ohne Lichtschwerter."

Der Jedi verdrehte die Augen.

"Dad, du bist manchmal voll der Spielverderber."

"Du ja nicht."

Depa verschwand unter der Decke des Zeltes, wobei dieses mehr Gestalt annahm.

"Ich? Wohl kaum, Zwerg. Ich bin der coole Meister."

Kanan stolperte fast vor Lachen und selbst Depa musste an sich reißen, damit das Zelt nicht schon zusammenfiel.

"Hm."

Sie kicherte und stellte die letzte Stange auf. Ezra sah auf.

"Was?"

"Nichts."

Depa spickte heraus, ihre Lekku wippten amüsiert.

"Nur muss ich etwas schmunzeln bei diesen Worten."

Sie stieg aus dem Zelt und spannte das Seil nach vorn, wobei das Zelt perfekt stand.

"Anfängerglück", murmelte ihr Vater und nahm die Taschen.

"Dann können wir doch auch sofort unsere Matten und Schlafsäcke einräumen. Und nebenbei eurer Mutter Bescheid geben, dass wir heil angekommen sind."

"Hey, wenn ich fliege ist das keine Frage", gab Ezra zurück und erneut war da eine Stille.

"Okay, was ist jetzt?"

"Nichts nur ist es echt amüsant wie du am Stück Vorlagen lieferst."

"Ihr zwei zieht Chaos an. Deswegen bin ich ja dabei."

Kanan erhob eine Braue, warf ein Kissen, was sie kichernd auffing.

"Zu langsam."

Sie warf es in das Zelt.

„Ach wirklich?"

Kanan ging zu seiner Tochter, schnappte sie sich und kitzelte sie.

„Ich sagte dir bereits einmal, Kleines. Lege dich nicht mit deinem alten Vater an."

„Da kannst du nur gewinnen", kommentierte Ezra und kümmerte sich um das Feuerholz.

"Dad!"

Depa lachte und strampelte leicht.

"Hör auf! Bitte!"

„Oh nein. Womit habe ich nur immer die Frechheit meiner Kids verdient? Ihre große Klappe."

Sie lachten und Ezra schüttelte nur schmunzelnd den Kopf.

„Na Ihr seid ja erwachsen. Also ich bereite mal unser Feuer vor. Und wenn ihr dann immer noch im Krieg seid esse ich Mums Essen ganz allein."

Depa kicherte.

"Ezra. Das ist gemein."

„Nein nur meine Strategie. Macht ihr nur weiter."

Er sah das Kanan Depa etwas zuflüsterte und sie langsam los ließ, beide hatten ein geradezu diabolisches Grinsen auf dem Gesicht.

„Oh nein. Nein. Vergisst es."

"Niemals. Ach Ezra.."

Depa kam auf ihn zu.

"Hab dich!"

„Hey!"

Ezra lachte, als Depa ihn kitzelte - nur dass das eine höhere Wirkung hatte, als bei ihr zuvor. Denn der Jedi war furchtbar kitzelig.

„L- lass mich los! D-Dad, Hilfe!"

Kanan grinste nur und setzte sich entspannt auf den Boden.

„Na..ich sehe mir das lieber an."

Depa machte weiter und die Wälder erfüllten sich mit herzhaftem Lachen. Das war etwas, was Kanan gefiel. Das Lachen seiner Kinder war für ihn die schönste Musik - mit Heras Stimme natürlich. Oh er freute sich auf ein paar schöne Tage mit seinen Kids.

Die würden interessant werden.

####

"Es wäre schön, wenn du nach Hause kommst, Schatz."

"Ich weiß, Papa. Mir geht es besser und ich werde mich bald auf den Weg machen."

Brianna versuchte zu lächeln...scheiterte aber daran etwas. Ihr ging es besser. Um einiges, aber nicht gut. Sie konnte wieder laufen und das bedeutete...sie konnte Heim. Nach Eshan. Kidara und Antonis sahen sie sanft an.

"Wir wissen, dass du Mandalore liebst, aber Eshan ist glaube ich eine gute Erholung fürs Erste."

„Wenn es dir besser geht, also wirklich besser geht, dann kannst du natürlich zurück, mein Schatz. Aber Eshan... Liebling, wir verstehen deine Gefühle. Aber uns ist es einfach viel wohler, wenn wir dich bei uns haben, solange du noch nicht vollkommen fit bist. Auch wenn wir wissen, dass du auf Mandalore in den besten Händen bist."

"Ich weiß, Mama."

Brianna lächelte leicht.

"Ich danke für eure Sorge. Das ist lieb und ich bemühe mich mein Schiff bald reisefertig zu machen."

"Wir schicken dir ein Schiff, Liebes mit einer Eskorte."

"Es bricht sofort auf. Dann haben wir dich gegen Abend schon bei uns. Wir sind sehr froh, dass du nach Hause kommst, Schatz. Wir haben dich sehr vermisst."

Kida lächelte ihre Tochter liebevoll an.

"Ich vermisse euch auch."

Sie hob ihre Hand und winkte leicht.

"Bis dann."

"Bis später, Liebes."

"Wir freuen uns auf dich. Wir lieben dich, mein Schatz."

Damit wurde die Übertragung beendet und Brianna ließ ihr Lächeln fallen. Natürlich freute sie sich darauf nach Hause zu kommen, aber...

Dann musste sie das hier verlassen. Mandalore war doch auch ihr Zuhause. Es war unfair, dass sie nicht immer hier sein konnte. Sie warf ein Handschuh frustriert in den Koffer und strich sich ein paar Tränen aus den Augen. Sie würde alle so schrecklich vermissen. Sabine, Ezra, Rex und Ahsoka. Ihre Freundin Katan, selbst Lydia und ihre nervige Art und Tristans großes Herz. Auch Enja...und Caleb.

Ihren festen Freund. Ihre große Liebe...

....der sie nicht einmal wieder nach ihrem Streit gesprochen hatte. Der ihr aus dem Weg ging und sie nicht mal mehr ansah. Alles war so distanziert und anders. Und es tat ihr sehr, sehr weh.

Brianna setzte sich auf den Boden und schloss den Koffer und eine Tasche.

Sie hatte sich schon von allen verabschiedet. Mehr oder weniger. Enja war ganz traurig gewesen und hatte sie nicht mehr loslassen wollen. Hingegen Caleb...der war wieder fort gewesen. Jetzt wo er offenbar dieses idiotisches Verhalten abgelegt hatte und sich wieder mehr um seine Noten bemühte war es ihm offensichtlich wieder erlaubt zur Akademie zu gehen. Damit...hatte die Distanz zwischen ihnen eigentlich angefangen, wenn sie darüber nachdachte.

Nicht, dass sie das interessierte. Sie freute sich, dass er das tun konnte. Das er gehen konnte, wohin er wollte. Langsam berührte sie ihre Stirn und lehnte sich gegen das Bett.

Aber sie vermisste ihn. Mehr als das. Er fehlte ihr so sehr und ihre Beziehung...sie war gar nicht mehr existent. Sie konnte sich ja nicht mehr daran erinnern, wann sie das letzte Mal so wirklich miteinander geredet hatten, geschweige denn Zärtlichkeiten ausgetauscht hatten. Das...das war nie passiert. Nicht in den letzten Monaten...

Brianna strich ihre Haare zurück und legte ihren Kopf auf die Knie.

"Was machen wir da eigentlich..?", murmelte sie leise.

"Das ist keine Beziehung."

Es war es mal, aber...nicht mehr. Nicht so. Und logischerweise gab es dann nur noch eine Möglichkeit. Eine, die Brianna allein schon bei dem Gedankend daran das Herz brach. Sie liebte Caleb. Das tat sie wirklich, aber....aber das reichte nicht mehr. Sie würde sich an nichts festhalten.

Langsam erhob sich die Teenagerin und strich ihre Robe zurecht. Als ihre Tür aufging, fuhr sie herum.

"Brianna, ich muss mit dir...reden."

Brianna sah genau Caleb ins Gesicht. Sie atmete tief durch.

"Was...was brauchst du?"

"Ich...ich wollte reden. Mit..mit dir."

Etwas geschockt sah er auf die gepackte Tasche und den Koffer.

"Wird...wird dein Zimmer verlegt?"

Brianna sah auf ihre Koffer.

"Nein...nein. Ich gehe nach Hause. Nach Eshan."

"W-was?"

Caleb blinzelte und sah sie an. Und das das erste Mal seit Monaten. Briannas Herz schlug sofort schneller, als sie in seine Augen sah. Dieses wunderschöne, tiefe blau was sie so sehr vermisst hatte.

"Aber...aber wieso?"

Sie setzte sich langsam auf einen Stuhl.

"Mir gehts nicht so.... gut und ich soll Zuhause mich ausruhen. Meine Eltern wollen das.."

"Oh..."

Caleb wusste nicht was er sagen sollte. Da hatte er endlich den Mut gefunden endlich mit ihr zu sprechen und sich zu entschuldigen und dann das...

"Das...das ist natürlich verständlich. Meine..meine würden nicht anders reagieren."

"Ja.."

Sie strich über ihre Kleidung. Ihre Hände zitterten schrecklich.

"Bria...ich...ich wollte mit dir reden. Mich entschuldigen für mein Verhalten und das ich nicht den Mumm hatte...mit dir zu reden die ganze Zeit. Ich weiß, dass ich ein Vollidiot war und..."

Brianna schluckte.

"Wieso jetzt?"

Caleb schwieg. Darauf hatte er nicht wirklich eine Antwort.

"Spielt...spielt das eine Rolle? Ich...ich wollte mich entschuldigen. Es...es tut mir Leid, Brianna. Alles."

Sie sah ihn an, strich ihre Haare zurück.

"Ich verstehe es nicht. Bin ich so grauenhaft das du jetzt erst kommst?"

Caleb blinzelte.

"Was?! Nein, nein natürlich nicht. Ich...ich hatte....Ich hatte einfach nicht den Mut mit dir zu sprechen nach allem. Ich war so ein Idiot und...es tut mir einfach nur Leid."

"Mir auch."

Brianna atmete aus und rieb sich die Hände.

"Ich gehe nach Hause, Caleb. Ich bin krank. Ich habe..habe keine Ahnung was das werden soll alles.."

Er sah auf und seine Augen weiteten sich leicht.

"Was...was meinst du?"

"Das passt einfach nicht. Nicht ein krankes Mädchen und...und ein Prinz, der frei sein will."

Sie strich langsam ihre Tränen von der Wange.

"Es tut mir leid."

Brianna sah ihn nicht an. Sie wollte nicht in seine Augen sehen, weil sie wusste das sie nicht mehr atmen könnte, wenn sie das tat.

"Du....du machst...."

Caleb schluckte.

"Deine...deine Krankheit war mir immer egal. Wie...wie kannst du das als Grund nehmen?"

Sein Herz war dabei zerschmettert zu werden. Brianna...Brianna machte Schluss. Mit ihm.

"Caleb, wir sind uns doch komplett fremd geworden", gab sie zurück.

"Was machen wir denn da? Drum rumlaufen und hoffen das es uns nicht auffällt?"

"Deswegen bin ich doch hier. Ich..ich wollte mich bei dir entschuldigen, dich um Verzeihung bitten und dir versprechen, dass alles anders wird. Die letzten Monate...alles war vollkommen chaotisch und ich war ein riesiger Idiot, aber...wir können das immer noch hinbekommen, Bria."

Er nahm ihre Hand.

"Ich liebe dich doch."

"Das tue ich auch.."

Sie schluckte und wich seinem Blick aus.

"Aber das reicht nicht."

"Brianna.."

Sie stand auf und Caleb....Caleb hatte keine Ahnung, was er tun sollte. Was er machen sollte. Er wusste dass es alles seine Schuld war....hatte er es dann nicht verdient? Hatte sie es nicht verdient, dann anders glücklich zu werden? Mit jemanden, der sie so schätzte wie sie es verdient hatte?

"Ich...ich muss noch zu Katan."

Sie ging an ihm vorbei und ließ langsam den Tränen freien lauf.

"Es tut mir so leid."

"Mir....mir auch."

Caleb blieb sitzen und sah zu ihr.

"Dann...dann möge die Macht mit dir sein, Bria. I-immer."

Auch er musste sich zügeln nicht in Tränen auszubrechen. Brianna befürchtete das ihre Stimme versagte.

"Sie sei auch mit dir."

Damit ging sie aus dem Raum und schloss die Tür. Damit war Caleb allein. Und bei der Macht er fühlte sich allein. Kaum war die Tür zugefallen, vergrub er seinen Kopf in seine Hände und konnte die Tränen nicht mehr unterdrücken. Brianna....seine Brianna hatte sich von ihm getrennt! Seine einzige Liebe hatte mit ihm Schluss gemacht. Und er hatte es in jeder Hinsicht voll verdient. Mehr als das. Er hatte komplett versagt bei ihr. Und es schmerzte mehr als alles andere, zu wissen das man die Person, die man über alles liebte verloren hatte.

Und es war allein seine Schuld. Wirklich er hatte es nicht besser verdient. Vor allem...hatte sie Besseres verdient. Besseres als ihn. Er hatte es versaut. Und damit musste er jetzt leben.

Er schluckte fest und schluchzte leicht. Er hatte komplett versagt.

##

Das Zirpen von Insekten, das Plätschern von Wasser und der Wind in den Bäumen. Das waren die Geräusche der Nacht, die mit dem Zusammenspiel von knisterndem Feuer die Umgebung von den drei Machtsensitiven erfüllte.

Viel hatten sie an dem ersten Tag nicht mehr gemacht. Eher weiter rumgealbert, die Gegend etwas erkundet und sich anschließend am prasselnden Lagerfeuer niedergelassen, wo sie gegessen und sich noch lange unterhalten hatten. Und Depa bekam langsam den Eindruck wieso ihr Vater und ihr Bruder ab und an gerne zusammen zelten gingen, um Zeit zusammen zu verbringen. Nicht nur, dass es das Chaos pur war - aber es ist war einfach schön und lustig mit ihnen zu campen und sich gegenseitig zu necken. Es fehlte eigentlich nur noch ihre Mutter, aber die bevorzugte lieber ihr Schiff, als im Freiem zu schlafen. Aber das war Hera. Genau das. Jedenfalls hatten sie zusammen etwas gegessen und ein klein wenig noch gegenseitig etwas erzählt.

Es war herrlich gewesen. Besonders, als ihr Vater eine seiner alten Geschichten bezüglich Ezras Padawantraining erzählt hatte. Depa hatte nur noch am Boden gelegen vor Lachen, während ihr Bruder nur noch im Boden versinken wollte. Aber diese Geschichten würden niemals ihr Ende nehmen. Immerhin gehörten sie dazu. Das war großartig sowas zu hören.

Der Planet war relativ warm, sodass Depa nur eine Decke herausgenommen hatte um sich unter die Sterne zu legen mit Ezra und Kanan.  Also hatten sie kurzerhand das Zelt verlassen und ihre Schlafsäcke nach draußen geholt. Bevor sie eingeschlafen waren hatten sie noch etwas die Sterne zusammen beobachtet. Etwas, was viel mehr Spaß zusammen machte. Schließlich hatte die Müdigkeit die Drei komplett überwältigt und sie waren eingeschlafen. Auf Anraten oder mehr auf den Befehl ihres Vaters, der keine Diskussion zugelassen hätte, schlief Depa links und Ezra rechts von ihm. Kanan war es wohler, wenn seine Kids schön in seiner Nähe blieben.

Nun...blieben.

Komm zu mir.

Ezra schlug seine Augen auf.

Er blinzelte und gähnte etwas und war im ersten Moment verwirrt nicht Sabine neben sich zu fühlen....als ihm bewusst wurde, dass er ja mit seinem Vater und seiner Schwester campen war. Schläfrig rekelte er sich und schloss wieder die Augen, als er die ruhigen Atemzüge der beiden hörte. Sicherlich war das nur eine Einbildung. Doch das war es nicht.

Komm zu mir.

"Depa, lass die Spielchen..."

Ezra gähnte und zog die Decke über seinen Kopf.

Folge mir.

"Folge dir selber. Lasst das."

Doch auf einmal war die Stimme ihm viel bekannter.

Komm her, Ezra.

Ezra schlug erneut die Augen auf und setzte sich gerade auf. Eine Hand lag auf seiner Brust. Das konnte nicht sein. Er hatte all seine Dämonen besiegt. Da waren keine Stimmen in seinem Kopf mehr. Auch nicht ihre.

"Das ist eine Einbildung. Nur eine Einbildung.."

Komm zu mir. Folge mir.

Die Stimme würde Ezra immer erkennen. Immer. Jegliche Müdigkeit war aus seinen Knochen gewichen und sein Verstand war nun hellwach.

"Du bist nicht hier."

Das war nicht möglich. Nicht hier. Nicht so nahe.

Folge mir.

Es war unmöglich. Und irgendwas an seinem Körper ließ ihn zweifeln. Aber dann war da der Drang herauszufinden was das werden sollte.

Mehr als das. Wenn sie wirklich hier war, wenn sie wirklich in ihrer Nähe war...

Ezra blickte zu seinem Vater und seiner Schwester. Beide tief und fest am Schlafen und vollkommen ohne Sorge. Wenn Sinya hier war, dann...

"Ich werde nicht zulassen, dass du ihnen etwas tust."

Damit griff er nach seinen Stiefeln und schlüpfte in diese. Er zog sich seine Jacke über und nahm sein Lichtschwert.

...und lief los.

Komm zu mir.

Kurz blieb er stehen und blickte zu seiner Familie. Wie sehr er sich danach sehnte, diese Stimme zu ignorieren und sich einfach an sie zu kuscheln. Von seinem Vater in den Arm genommen zu werden und versichert zu bekommen, dass sie sicher waren. Das niemand sie bedrohte. Das sie zusammen waren und nichts passieren konnte. Aber...aber das wäre nur eine falsche Illusion. Ezra konnte und wollte sich selbst nichts vormachen, denn er fing an sie zu spüren. Sie war hier. Wieso wusste er nicht, aber sie war da. Und demnach...hatte er nur eine Sache zu tun. Auch wenn sie ihn dafür umbringen würden.

Er musste sie bekämpfen. Und das diesmal endgültig.

Um die zu beschützen, die er liebte. Sinya war seine Sache. Allein seine.

"Es tut mir Leid", flüsterte er leise und ging weiter. Mit hochgefahrenen Schilden und einen festen Entschluss im Herzen. Dieses Mal würde es anders sein. Dieses Mal würde er sie besiegen und seine Familie damit von ihr befreien. Endlich wieder sein friedliches Leben leben und sie vergessen. Denn wenn sie nicht mehr war...dann hatte er keine Probleme mehr. Niemand musste mehr Angst haben.

Es fehlte nur noch sie. Und den Entschluss es zu beenden hatte er bereits vor langer Zeit gefasst. Er hatte sich für seine Familie und gegen sie entschieden. So wie es sein sollte.

###

Depa seufzte leise und drehte sich unter ihrer Decke um, vergrub ihr Gesicht im weichen Kissen. Es war so schön ruhig und warm...so entspannt war es ewig nicht mehr gewesen. Sie hörte die klaren, ruhigen Atemzüge ihres Vaters und ihres Bruders und spürte ihre Nähe...Moment.

Die junge Tw'lek gähnte und versuchte dieses aufkommende Gefühl zu verdrängen. Alles war gut, nichts war passiert und sie waren sicher. Kein Grund zur Beunruhigung. Sie rieb über ihr Auge und stützte sich auf ihre Arme. Sie versuchte ermüdet etwas in der Dunkelheit zu sehen. Das Feuer war kleiner geworden, viel kleiner. Man erkannte weniger in der Umgebung als Stunden zuvor. Schläfrig blinzelte sie und erkannte ihren Vater neben sich. Sie lächelte, als sie ihn so friedlich und so ruhig schlafen sah. Es war schön ihn mal ohne Sorgen zu erleben und einfach mal nur entspannt. Ihr Blick schweifte weiter und sie seufzte beruhigt aus. Sie konnte nicht viel erkennen, aber ihr Bruder lag offenbar auch an seinem Platz und schlief auch tief und fest. Dann war ja alles...

Plötzlich wurde sie gepackt. Sie zuckte stark zusammen und bäumte sich auf.

"Was.."

"Ein Mucks und ich erschieße ihn sofort", zischte eine Stimme und Depa wurde ein Tuch über den Mund gehalten. Sie sah zu ihrem Vater und bewegte sich weniger. Eines war klar; die Gestalt machte keine Spielchen. Sie bewegte ihr Gesicht um das Tuch loszubekommen.

"Eine falsche Bewegung, Depalein und das war es mit deinem Daddy. Hast du mich verstanden?"

Diese Stimme...

Sinya..

Ihr Blick verfinsterte sich und sie würde auf die Beine gezerrt.

"Nun benehmen wir uns schön, ja? Euer kleiner Trip endet hier leider."

Dann fiel Depa etwas auf. Moment...sie bedrohte ihren Vater, aber was war mit..?

Sie blickte neben ihren Vater und zog leicht an ihren Armen.

Ezra, wo bist du? Ezra?!

Sie spürte wie sich Sinyas Griff verstärkte.

"Ich fürchte ihr habt verloren, Süße. Mein Bruder ist gerade anderweitig beschäftigt. Ihr habt ihn mir praktisch auf dem Silbertablett serviert."

Sie machte Anstalten sie wegzuziehen.

Nein, nein, nein, nein!

Depa wollte sich wehren. Wirklich wehren. Aber als sie ihren Vater da sah...

Langsam zwang sie sich zu entspannen und ging mit ihr.

"Gutes Kind. Sehr schön."

Sinya zog sie immer weiter weg, als Depas Gedanken sich praktisch überschlugen. Sie musste ihren Vater wecken. Irgendwie! Und Sinya gleichzeitig ablenken, aber womit..?

Sie musste einen kühlen Kopf bewahren. Womit...

Depa sah zu den Bäumen und dann die Richtung des Lagers. Vielleicht könnte sie die Macht nutzen..

"War schon sehr zuvorkommend von euch hierher zukommen. Ich sollte euch dafür danken."

Eine Idee reifte in Depas Kopf. Sie sah Licht zu Sinya, schloss daraufhin die Augen. Vielleicht hatte sie Glück. Diese schien zu gefangen in ihrem eigenen Triumph zu sein.

"Es war so leicht ihn zu locken. Seine Schwäche ist selbst für Blinde offensichtlich."

Depa atmete tief durch und konzentrierte sich.

Schwäche? Dir zeig ich es..

„Aber ist schon fast süß wie ihr die ganze Zeit vorgibt ihn beschützen zu wollen. Ich meine nur ihn wieder bei der ersten Gelegenheit fallen zu lassen. Er wollte euch verlassen, weißt du das?"

Sinya bemerkte nicht, was Depa vor hatte. Ehe es zu spät war.

„Was tust...?!"

Ein Baum machte Geräusche und die Rinde zersplitterte. Depa wand sich von ihren Armen und riss sich los. Die Rinde landete durch einen Machtschub ins Feuer, welches daraufhin viel mehr Rauch produzierte. Sinya war für einen Moment abgelenkt.

„Du kleines Miststück! Ich werde dich.."

Dann erstrahlte eine blaue Klinge. Depa wich zurück und atmete etwas erleichtert auf.

"Dad."

Kanan stand mit seinem Lichtschwert vor Sinya und machte mit seiner freien Hand eine Geste.

„Depa, komm hinter mich."

Sein Blick verließ Sinyas Gestalt nicht.

„Weg von meiner Tochter, Miststück."

Sinya schnaubte auf.

"Ich? Bitte, Kanan. Etwas zivilisierter."

Depa ging langsam zu ihrem Vater.

"Mein Lichtschwert?"

Kanan machte mit seiner freien Hand eine Bewegung und es landete in Depas Hand. Dann schob er sie hinter sich.

„Bleib da."

Ein leises Knurren entwich ihm.

„Ich spreche mit dir so wie man es mit Abschaum wie dir tut. Ich stelle dir diese Frage jetzt einmal. Wo ist mein Sohn?!"

"Nicht bei mir. Ich habe ihn nicht."

Sie zog ihre Klinge Und die Peitsche erschien in grellen rot.

"Aber ich kann mich mit euch Vergnügen."

„Spare dir deine Lügen. Wieso bist du hier?! Wo ist Ezra?!"

Depa schluckte, als sie die Wut von ihrem Vater fühlte. Sinya schmunzelte.

"Bei meinem Meister. Und diesmal...haben wir viel vor."

"Testen wir das aus."

Sie schwang ihre Peitsche.

„Mit dem größten Vergnügen."

Kanan war bereit, mehr als bereit, als Sinya ihren ersten Angriff setzte. Sie schwang die Peitsche im Kreis, bevor sie sie zu Kanan gleiten lies. Depa rollte sich zur Seite und aktivierte ihre gelbe Klinge.

„Depa, mische dich da nicht ein. Bleibe zurück", befahl ihr Vater und konterte Sinyas erneuten Angriff.

"Aber.."

„Bringe dich in Sicherheit und versuche deinen Bruder zu orten."

Kanan streckte seine Hand aus und ließ Sinya mit einem Machtschub zurückschleudern.

„Los jetzt!"

Sinya fiel zurück, aber rappelte sich auf.

"Wagt es euch zwei nicht mir den Rücken zu kehren."

„Ups, schon passiert!"

Kanan stieß sie erneut zurück und nahm Depa am Handgelenk.

„Komm!"

Er drängte sie zum Shuttle. Er wusste das er gegen Sinya nicht ankam, jedenfalls nicht solange er sich um seine Kinder sorgte. Also gab es nur eine Option. Wegfliegen und Ezra finden! Depa fuhr die Klinge ein und stieg die Rampe hoch.

"Dad, erinnere mich daran nie wieder ein Ziel auszusuchen."

Sie hob ihre Hand und ein Schilf baute sich um das Shuttle auf.

„Tue ich gerne, nachdem ich deinen Bruder umgebracht habe."

Er gab ihr Rückendeckung für den Fall der Fälle. Erst wenn sie sicher im Shuttle war, würde er nachkommen. Doch Depa nahm ihn einfach und zog ihn mit sich.

"Niemand bleibt zurück."

Sie schloss die Rampe und rannte zum Cockpit.

"Seine Schilde sind oben."

„Habe ich auch schon bemerkt."

Er sah zu ihr, während Depa hastig dabei war das Shuttle zu starten.

„Bist du verletzt? Hat sie dir was getan?"

"Nein hat sie nicht. Nur etwas mein Stolz."

Sie sah ihn kurz lächelnd an, bevor sie das Schiff startete und ihre Schilde herunter fuhr.

"Sie wollte dir was tun, ich hätte mir das nicht verziehen, Dad."

„Mache dir keine Gedanken um mich."

Er setzte sich zu ihr und fuhr ihr liebevoll über den Kopf.

„Mir steckt nur der Schock in den Knochen. Und vor allem die Sorge um euch. Das mit der Rinde war clever. Ich war zwar wach, aber konnte nicht eingreifen, sonst hätte sie etwas gemerkt und dich vermutlich verletzt."

"Ach, ein paar Kratzer."

Sie drehte das Schiff leicht.

"Jetzt müssen wir erstmal meinen Bruder finden."

„Ich verschiebe die Frage wieso er überhaupt weg ist erstmal nach Hinten."

Kanan seufzte und legte seine Finger aneinander.

„Sie sagte er ist bei ihrem Meister..."

Depa drückte einen Knopf.

"Ich kann nichts fühlen, außer Sinya. Er scheint begabt zu sein seine Präsenz zu verbergen."

„Oder er ist noch viel gefährlicher als sie."

Er fuhr sich über die Augen.

„Wir müssen ihn finden."

"Keine Sorge. Das kriegen wir hin."

„Hoffentlich. Wer weiß was sie diesmal vor hat.."

Er seufzte.

„Wieso bin ich nicht wachgeworden? Wieso habe ich ihn nicht.."

"Dad, ich habs auch nicht gemerkt. Scheinbar...waren wir einfach zu tief im Schlaf."

„Wenn wir ihn nicht finden. Wenn sie ihn in ihrer Gewalt hat und wir ihn direkt in ihre Arme geschubst haben.."

Kanan fuhr sich über das Gesicht.

„Wie sage ich das deiner Mutter? Wie Sabine, geschweige denn den Kids? Wenn wir ihn nicht.."

"Dad."

Depa berührte seine Hände.

„Hey. Wir finden ihn. Er tut nichts Unüberlegtes. Zumindest in dem Sinne nicht."

Sie berührte kurz seine Wange und sah ihn aufheiternd an.

„Okay?"

Ihr Vater seufzte und legte eine Hand an ihre.

„Okay... wenn er doch nur die Schilde nicht unten hätte, dann könnten wir ihn.."

Seine Augen weiteten sich, als ihm ein Gedanke kam. Einen Moment..

„Was? Was ist?"

„Der Peilsender.."

Kanan sprang förmlich aus dem Sitz.

„Ein Peilsender?", hakte Depa nach.

„Wieso habe ich da nicht sofort dran gedacht?"

Kanan kramte hastig aus seiner Tasche, die er der Macht sei Dank gestern Abend noch ins Shuttle getan hatte, seinen Projektor heraus.

„Damit können wir ihn finden."

„Du hast einen Peilsender an Ezra angebracht?!"

"Nicht nur an ihm."

Der Jedi gab hastig die Nummer ein und achtete kaum auf das Gespräch.

„Ach so?"

Sie erhob eine Braue.

„An mir auch?"

"Ja, an euch allen.."

Er wartete darauf, dass das Signal gefunden wurde und blickte zu Depa.

"Normalerweise sollte niemand von euch das wissen, aber das hier ist ein absoluter Notfall. Jeder von euch hat einen Peilsender an seinem Armband, welches ihr damals alle bekommen habt. Erinnerst du dich?"

Depa betrachtete ihre linke Hand, wo sämtliche Armbänder und reifen hingen. Eines von Zuko, Padmè und Brianna, Ahsoka...auch von ihrer Mutter...und das von damals.

„Wieso?"

"Damit wir euch im Falle eines Falles immer aufspüren können. Sie dienen zu eurer Sicherheit. Ihr habt alle eins. Du, Ezra, Caleb, Enja, Pad, Ani, Katan, Akira, sogar Brianna. Rex hat sie mir damals für euch gegeben, nachdem wir auf dem Familientag der Akademie waren. Eigentlich sollte niemand etwas davon erfahren, aber ich habe wohl keine andere Wahl. Diese Armbänder sind für den absoluten Notfall gedacht und für keine Spionage, falls du das denkst. Ursprünglich waren sie nur für Ezra, Caleb, Enja, die Zwillinge und Akira gedacht. Aus politischen Zwecken, wie du dir denken kannst. Aber das war uns zu wenig. Wir wollten, dass wir euch alle in solch einem Notfall aufspüren können. Vor allem seit der Sache damals mit Kelden. Das hat das eigentlich ausgelöst. Damit.."

Kanan seufzte und verdrängte die dunklen Erinnerungen.

"...nie wieder so etwas geschehen kann. Und das wird es auch nicht."

Depa seufzte auf.

„Ich bin nicht begeistert davon, aber..."

Sie setzte sich.

„Ich bin erleichtert, dass wir damit Ezra schneller finden."

"Versprich mir, dass du niemanden etwas sagen wirst. Die Sache ist zu wichtig, Depa. Vor allem...diese Armbänder bewirken fast am Meisten, dass eure Mutter und ich nachts noch ruhig schlafen können. Wobei sich das jetzt für nächsten Nächte auch wieder sehr gut erledigt haben wird."

Ungeduldig sah er zum Projektor, doch er suchte noch.

„Versprochen. Padmè wird euch umbringen wenn sie das rauskriegt."

"Wird sie nicht. Dafür sorgt ihre Mutter schon."

Kanan fuhr sich über den Nacken und seufzte angespannt.

"Wie hat sie uns gefunden? Woher wusste sie, dass wir hier sein würden? Dieses Miststück soll uns endlich in Ruhe lassen!"

„Dad, bitte. Das bringt uns nicht. Wir müssen einen kühlen Kopf bewahren."

Depa sah auf den Projektor und dann nach draußen.

"Das sagst du so leicht", murmelte er und sah zum Projektor. Endlich war der Vorgang abgeschlossen.

"Depa, er hat ihn!"

„Gib mir die Koordinaten."

Der Jedi gab sie durch und schaltete dann den Projektor ab. Er ließ sich erneut neben Depa fallen und atmete tief durch.

"Sie werden uns beide dort erwarten. Und wir haben keine Ahnung womit wir es genau zu tun haben, geschweige denn was mit Ezra ist."

„Wir schnappen uns Ezra und hauen ab. Wir riskieren keinen Kampf", gab Depa zurück.

„Wir sind zu wenige. Sinya hat das Buch und ihren Meister. Und ich bezweifle das sie uns am Leben lassen, wenn wir gegen sie kämpfen."

"Glaube mir, Süße. Ich habe nicht vor zu kämpfen. Ich weiß, dass wir nicht nur zahlenmäßig unterlegen sind, solange sie das Buch hat. Aber ich mache mir Sorgen um deinen Bruder. Sie hat ihn jetzt da, wo sie ihn die ganze Zeit haben wollte. Bei ihrem Meister. Vielleicht müssen wir kämpfen. Aber dann tue ich es und du bleibst in Sicherheit."

„In deinen Träumen. Wenn dann gehen wir zusammen, oder keiner. Du kannst dich nicht zwei Sith stellen", gab sie zurück.

„Du brauchst mich."

"Du bist meine Tochter, ich beschütze dich. Ich lasse dich nicht einfach in den nächsten Kampf rennen."

Er sah sie an.

"Depa, bitte."

„Und du bist mein Vater. Mum würde es uns nicht verzeihen, wenn dir was passiert. Wenn wir zusammen kämpfen, haben wir bessere Chancen wegzukommen."

Depa blickte ihn an.

„Ich komme mit."

Es war, als ob er Hera neben sich sitzen hatte. Mal im Ernst wieso hatten seine Kids ausgerechnet ihre und noch dazu seine Sturheit mitgeerbt? Sie sahen sich einen Moment an, dann seufzte Kanan.

"Kein Alleingang, du bleibst bei mir. Wir holen Ezra und hauen sofort ab. Und streiten könnt ihr euch erst, wenn wir in Sicherheit sind."

„Alles klar."

Sie lächelte.

„Wir schaffen das."

"Ich hoffe es, Kleines."

Kanan seufzte und sah nachdenklich hinaus.

"Ich hoffe es."

####

Komm her.

Ezra folgte. Er folgte dieser Stimme immer weiter durch das Gestrüpp. Immer weiter durch den Wald. Er hörte sie. Er bildete sich die Stimme nicht ein, dass war ihm nach kürzester Zeit bewusst geworden. Und am meisten wurde es ihm bewusst, als er an einem tosenden Fluss ankam, wo eine Gestalt wartete. Sie war in einem dunklen Umhang gehüllt und verbarg ihr Gesicht. Seine Sinne in der Macht schrien ihm alle gleichzeitig "Gefahr!" zu und er brauchte keinen weiteren Grund um sein Lichtschwert zu entzünden.

"Wer seid ihr?"

Von Sinya war weit und breit keine Spur.

„Nicht das, wonach Ihr sucht."

"Wieso habt Ihr mich gerufen? Was wollt ihr von mir?"

Ezra spürte die dunkle Seite der Macht von dem Fremden ausgehen. Seine Neugier war geweckt. Wer konnte das sein? Jemanden, den er kannte? Hatte Sinya erneut jemanden zum Leben erweckt?

„Ich will nichts. Nur deine Sprache, mein Junge. Nur...nur deine Stimme, die die Worte spricht um mir unendliches Wissen zu geben."

Er lachte leicht und zog seinen Samtumhang weiter nach vorne, war verschleiert. Ezra hob eine Braue.

"Sie...sie wollen meine...meine Stimme? Mal ehrlich, dass hat mich noch niemand gefragt. Gewissermaßen eher das Gegenteil."

„Es ist ja nur ein kleiner Gefallen."

Er hob seine Hand unter dem Umhang hervor und hielt einen roten Gegenstand in seinen Händen. Ezras Herz schlug sofort schneller bei dem Anblick. Er kannte es. Oh ja er kannte es viel besser, als er sollte und doch war ihm der Anblick nicht fremd.

"Ein Sith - Holocron.."

„Ich..ich kann es nicht öffnen. Ich..ich kann nicht das sprechen, was es will."

"Tja, dann tut es mir Leid, aber bei mir sind Sie an der falschen Adresse. Ich bin ein Jedi, ich habe mit so etwas nichts am Hut."

Ezra trat langsam zurück, aber hielt nach wie vor seine Waffe auf ihn gerichtet.

"Ich schlage vor Sie verschwinden. Jetzt."

„Nein, nein. Bitte. Ich bin doch nur...ein alter, armer Mann der die Sprache nicht spricht die dieses Holocron besitzt...du kannst es."

"War ihnen das Lichtschwert noch nicht Beweis genug? Ich bin ein Jedi. Ich habe nichts mit den Sith zu tun."

Ezra schnaubte.

"Sie sind bei mir falsch. Und ich hier auch."

Er trat langsam den Rückzug an und hatte nicht mal für eine Sekunde vor ihm den Rücken zu kehren.

„Aber nein. Du suchst deine Schwester."

Die Gestalt richtete sich mehr auf.

„Und  sie ist hier..."

Sinya...

"Ich habe nur eine Schwester und sie ist es bestimmt nicht. Verschwinden Sie so lange Sie noch können."

Ezra bekam immer mehr ein ungutes Gefühl. Wer war diese Person?

„Sinya ist ein großartiges Kind. Gehorsam. Diszipliniert, respektvoll, tödlich... Aber leider kannst nur du mir helfen.."

Er hob das Holocron höher.

„Öffne es."

"Sind Sie taub? Ich kann es nicht. Und selbst wenn, ich würde es nie tun."

„Du wirst. Weil du keine Wahl hast."

Er kam näher.

„In genau diesem Moment, hat meine Schülerin das Twi'lek Mädchen bei sich."

Ezras Augen weiteten sich und sein Herz schien einen Moment zu stocken.

"Depa..."

Er richtete sein Lichtschwert auf ihn.

"Lassen Sie sie gehen!"

Dann wurde ihm der Wortlaut klar. Moment. Meine Schülerin?

„Wenn du es öffnest. Du kannst es", gab er zurück.

„Wenn nicht...sie zögert nie zu töten. Das Mädchen wird sterben."

"Sie...Sie sind Sinyas Meister..."

Es war, als wurde ihm erst in diesem Moment seine Lage klar. Oder vielmehr wie ernst sie war. Sinya... Sie hatte ihn absichtlich weggelockt! Sie hatte es getan und er hatte seine Schwester und seinen Vater einfach im Stich gelassen! Er hatte sie alleine gelassen und nun konnte Sinya...

Halt. Stopp. Sich die Schuld zu geben bringt dich nicht weiter. Vielleicht blufft er auch nur, weil er dein Herz durch sie kennt. Behalte einen kühlen Kopf..

"Sie lügen."

„Tue ich nicht."

Er sah ihn an.

„Sie wird sterben."

„Sie haben sie nicht. Das ist nur ein Bluff. Darauf falle ich nicht rein."

Dad ist bei ihr. Er beschützt sie, sie hätte niemals eine Chance.

„Öffne das Holocron. Sofort."

„Mal ne andere Frage. Wie kommen Sie darauf, dass ich das könnte? Fragen Sie Sinya."

Die Ablenkung war nicht umsonst. Er wollte erst seine Schilde runterfahren um mit ihnen zu kommunizieren...dann wurde ihm klar das er sich dadurch nur noch mehr verwundbarer machen würde. Und ein weiterer dieser Freaks in seinem Kopf? Oh nein, vielen Dank. Nein.

„Du bist von Bogan außerwählt. Du kannst sie mit Sicherheit sprechen."

Der Mann hielt es noch immer.

„Öffne es!"

„Ich bin...Okay, falls es noch irgendwer in dieser verdammten Galaxis nicht mitbekommen hat, aber ich bin ein JEDI! Ich öffne keine Sith - Holocrons, also würden Sie endlich.."

Die Geduld des Machtnutzers war scheinbar am Ende, denn Ezra griff sich an die Kehle, als er einen festen Druck darum spürte.

„Ich bin der Herrscher von allem! Ich entscheide, ich rufe! Ich schreie!"

Er hielt ihn fest im Griff.

„Wenn du es hier nicht tust, dann woanders."

„W-was?", krächzte Ezra und versuchte sich aus dem Griff zu befreien. Doch da steuerte die Gestalt schon über die Brücke und auf einen Tempel zu, der nicht weit von ihnen stand. Ezra versuchte sich zu wehren, aber schwebte hinter dem Sith her. Na großartig. Das war ja mal wieder klar.

„L-lass mich los!"

„Nein, ich möchte nicht unbedingt dich als Gast verlieren."

Er lief langsam. Keinesfalls schnell. Er hinkte mehr, wie laufen.  Wobei das Ezra auch nicht wirklich half. Im Stillen verfluchte er sich und seine große Klappe. Sinyas Meister durfte er auf keinen Fall unterschätzen. Und was hatte er getan? Gott sie würden ihn umbringen.

....falls er aus dieser Nummer herauskam, wonach es im Moment nicht so aussah. Und ein Holocron öffnen? Mit was für einer Sprache?

Dachte der Typ er hätte Zauberkräfte oder was? Und was war mit Depa und seinem Vater? Waren sie sicher? Hatte Sinya sie wirklich in ihrer Gewalt?

Diese Gedanken machten ihn wahnsinnig. Aber...aber er spürte etwas. Genau wie der Meister.

Da kam etwas. Nur ob es gut oder schlecht war, war in seinem Zustand nicht allzu gut festzustellen. Ezra schnappte noch immer nach Luft und sie hatten die Brücke bereits hinter sich gelassen. Seine Gedanken rasten. Wie konnte er den Sith ablenken und entkommen? Oder mehr...wie konnte er seine Lage verbessern?

"I-inwiefern soll d-der Tempel helfen? Es...es ist ein Jedi - Tempel", keuchte er, wobei er das Gefühl hatte das seine Lungen zerquetscht wurden.

„Er ist ein Ort des Wissens. Ein Tempel voller Macht, ich denke er ist auch nicht bewohnt...dort sich zu verstecken wäre nur klug."

"W-wieso ich? Ich b-bin nicht von Bogan auserwählt. Lassen Sie mich g-gehen!"

Dann eben auf diese Weise.

„Oh doch das wurdest du. Denn...denn das wurde von damals bis heute berichtet. Du wurdest seit Langem prophezeit."

Er drehte sich zu ihm.

„Da kommt etwas."

Ezra versuchte sich zu bewegen, aber erneut gelang es ihm nicht.

"Ich w-würde ja gerne a-anfangen zu raten, a-aber mir geht die L-uft aus."

Er hielt sich noch immer den Hals.

"I-ich kann das n-nicht öffnen. Ich b-bin nicht der, d-den Sie suchen.."

„Ich bezweifle es erst, wenn ich es gesehen habe."

Er blickte sich scheinbar um. Ezra versuchte zu treten, als er immer mehr nach Luft schnappte.

"L-lassen S-Sie mich gehen!"

Langsam wurde er es Leid. Konnte der Typ es nicht einfach selbst öffnen?

„Nein."

Er ging einen Schritt.

„Ich brauche dich. Du kannst es öffnen. Sicher."

"W-wieso tun S-Sie es nicht selbst?"

Langsam wurde der Schmerz in seiner Lunge etwas zu viel. Sie erreichten den Eingang des Tempels.

>>Weil ich es nicht kann. Ich kann die Sprache nicht sprechen, die dieses Holocron öffnet.<<

"A-aber ich kenne sie auch nicht. W-woher denn auch? K-können Sie nicht in einem Holo oder so w-was nachschlagen?"

Er spürte sofort wie der Griff sich um seine Kehle stärkte und hustete.

>>Oh diese Sprache ist die der Sith. Sie ist ausgestorben. So selten.<<

Er drehte sich zu Ezra.

>>Also brauch ich dich.<<

>>Meister!<<

"W-was?"

Ezra blinzelte und drehte seinen Kopf, als er Sinya erkannte. Seine Augen verrengten sich und sein Blick war finster.

"D-du! W-was hast du..?!"

>>Sinya.<<

Die Sith beugte das Knie vor ihrem Meister.

>>Meister. Hört mich an. Wir müssen verschwinden.<<

"O-ohne mich!"

Ezra versuchte erneut aus seinem Griff zu entkommen.

"L-lasst mich! S-sofort!"

>>Was hat das zu bedeuten?<<

>>Die Jedi sind hier. Der Jedi von Einst und das Kind, was die Zukunft sehen kann.<< erklärte sie mit gesenktem Kopf. >>Wir müssen gehen. Wenn ihr auffallt, dann..<<

>>Dann sollen sie kommen.<<

Sinya blinzelte.

>>Aber..<<

>>Ich will keine Zeugen. Ich will sie tot sehen. Ihre Köpfe auf meinem Tisch.<<

"N-NEIN!"

Ezras Augen funkelten.

"SIE RÜHREN SIE NICHT AN!"

Niemals würde er zulassen, dass ihnen etwas geschah.

>>Hast du verstanden, Schüler?<<

Der Sith ließ Ezra runter.

>>Fessle ihn, bringe ihn in den Tempel. Sichere ihn und helfe mir dann.<<

>>Meister, ihr seid viel zu..<<

>>Wag es nicht mich schwach zu nennen.<< knurrte er. Sinya atmete aus.

>>Ja, mein Meister.<<

>>Bring ihn fort.<<

Ezra hustet auf, als Sinya ihn am Arm nahm.

"L-lass mich los!"

Er trat nach ihr und funkelte sie an.

"L-legst du auch nur eine Hand an sie, dann werde i-ich dich..."

>>Sei still, Ezra. Wir haben Pläne für dich. Dein dummer "Vater" und Gör machen mir das Leben zu sehr zur Hölle.<<

Sie zog einen Blaster und hielt ihn an den Kopf.

>>Lauf.<<

"Nein."

Er sah ihr stur entgegen.

"Vergiss es. Du hast mir nichts zu sagen, Miststück."

>>Du hast keine Wahl. Mein Meister ist gnädig Mandalore zu verschonen, wenn du gehorchst. Dort lebt deine Mutter, deine Frau und deine Kinder. Sie würden leben. Lauf, sonst ist Mandalore dem Untergang geweiht.<<

"Sie können es jederzeit mit euch aufnehmen. Ich vertraue ihnen. Mache mit mir was du willst, aber ich mache deine dummen Spielchen nicht mehr mit. Du bist doch nur ein Feigling, der sich hinter seinem Meister versteckt."

>>Sicher.<<

Sie schubste ihn nach vorn.

>>Lauf jetzt. Ich hab besseres vor.<<

Der Sith lehnte sich gegen das Tor.

>>Beeile dich, Kind.<<

"Ein Feigling, Sinya. Du traust dich nicht gegen mich anzutreten. Immer bedrohst du meine Familie nur, um mich zu treffen. Aber mich selbst herauszufordern, dass schaffst du nicht. Er hat Recht. Du bist schwach, erbärmlich. Du bist feige!"

>>Du denkst das..<<

Sie stieß ihn in den Tempel und ließ den Mann hinter sich.

>>Du denkst ich trau mich nicht dich zu bekämpfen.<<

Sie schwang ihre Peitsche auf einmal und erwischte das Ezra.

>>Dann pass mal auf!<<

Er rollte sich zur Seite und entwischte ihrer Peitsche gerade so. Doch sie schlug immer zu nach ihm, dass er gar nicht nach seinem Lichtschwert greifen konnte.

"Oh, sind wir jetzt mutig? Willst du deinem tollen Meister was beweisen, du Schwächling?"

Er sprang hinter einen Felsen und griff nach seinem Lichtschwert.

Also sie zu provozieren hat schon mal funktioniert..

Nur musste er jetzt durchhalten bis seine Rettung da war. Und dieser Kampf...

Er sah auf seine Hand, sein Schwert.

Augen zu und durch. Er sprang hervor und entzündete seine Waffe.

"Tja, da haben wir wohl unseren Kampf. Ich werde nicht zulassen, dass du meiner Familie etwas tust!"

Ezra spürte die Schmerzen in seinem Brustkorb, aber das musste warten. Er musste es irgendwie schaffen aus dieser vertrackten Lage zu kommen und seine Familie zu finden.

Sinya grinste.

>>Dann machen wir das interessant!<<

"Mit dem größten Vergnügen!"

Ezra blockte mit seiner Klinge Sinyas Peitsche ab. Doch seine Gedanken waren gar nicht bei dem Kampf, sondern mehr wie er es schaffen sollte zu entkommen. Hoffentlich ging es seinem Vater und seiner Schwester gut. Und wenn sie vernünftig waren, dann hatten sie den Planeten schon längst verlassen.

"Willst du dich hier deinem Meister beweisen oder was wird das? So schaffst du das aber nicht."

>>Ich muss ihm nichts beweisen. Er braucht dich. Aber die anderen nicht. Er wird sie töten. Dir alles nehmen was du hast, aber zuerst werde ich dich zurechtstutzen!<<

"Das will ich sehen. Du hast es ja auch bisher sehr gut geschafft die Pläne deines Meisters auszuführen, nicht wahr? Oh warte, ich vergaß. Wir haben sie dir ja jedes Mal durchkreuzt!"

Er wich aus und rollte sich zur Seite.

"Wieso hast Ephraim dich nicht eigentlich gewählt? Du warst doch bereits wie er es wollte, was wollte er dann noch mit mir? Oder warst du ihm zu schwach?"

Wenn sie wütend ist, macht sie schneller Fehler. Nur so komme ich hier raus.

>>Ich war ihm nicht zu schwach.<<

Sie belächelte ihn.

>>Ich war stärker als er. Das was ich jetzt tue...ist mehr wert, als das von unseren Eltern.<<

Sinya grinste.

>>Und das hier ist erst der Anfang.<<

"Ach du meinst deinen Eltern. Sorry, aber meine haben das Größte in der Galaxis geschafft und einen Krieg beendet."

Er hielt gegen ihre Peitsche und grinste nur spöttisch.

"Das sehe ich. Du hast ja echten Erfolg. Sie wären Stolz auf dich, wirklich."

>>Oh Ezra, du bist so ein naiver Mann geworden. <<

Sie schnaubte.

>>Kämpfe, wenn du kannst.<<

Sie schwang ihre Peitsche.

"Tue ich. Aber du versuchst mich wieder mit den alten Dingen zu treffen, nicht wahr?"

Entschlossen sah er ihr entgegen.

"Tut mir Leid dich enttäuschen zu müssen, aber das zieht nicht mehr. Ich falle nicht mehr auf deine billigen Tricks herein!"

Er hob seine Hand und Sinya schlitterte gegen eine Felswand. Ezra nutzte den Moment und sprintete zum aus dem Raum - oder war mehr dabei. Der Kampf war ihm gleichgültig, er musste nur hier raus.

Doch es packte ihn die Macht.

>>Ah, nein. Wir sind nicht fertig.<<

Sinyas Augen funkelten. Also war dieser Kampf doch mehr.

Na toll. Da ging sein Plan dahin.

Ezra wurde die Luft aus den Lungen gezogen, als er sich mit einem lauten Krachen an der nächsten Felswand wieder fand.

Sinya trat näher.

>>Also. Viel Spaß.<<

"I-ich hasse dich..."

Ezra stöhnte und holte mit der Macht sein Lichtschwert zu sich, womit er im letzten Moment Sinyas Peitsche abblocken konnte.

"D-du wirst nicht gewinnen."

>>Wir werden das sehen.<<

"V-vergiss es."

Er kämpfte sich zurück auf die Beine und sah ihr entschlossen entgegen.

"M-mich besiegt man nicht s-so leicht."

>>Mich auch nicht. Guter Kampf.<<

"D-der noch nicht vorbei ist."

Mit neuer Kraft ging Ezra diesmal zum Angriff über. Irgendwie musste er es schaffen sie abzulenken und rauszukommen. Auch wenn er mit ganzem Herzen hoffte, dass sie schon längst zurück nach Mandalore waren, so wusste er dass das nicht der Fall war. Das würde niemals der Fall sein, auch wenn die andere Option lebensmüde war. Also musste er ausharren und weiterhin hoffen.

Oh ja Schwierigkeiten kamen immer zu ihm. Toll.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top