104. Kapitel

Mit den Tagen ging es Depa immer besser und sie fühlte sich auch gut genug wieder den Tempel zu besuchen. Nur diesmal? Diesmal ohne Ezra. Das...war komisch für sie selbst. Vor allem nach der ganzen Sache die passiert war. Kanan, der neben seiner Tochter herging, fühlte nicht anders. Normalerweise betraten sie den Tempel in ihrer üblichen Gruppe, aber diesmal nicht. Sie waren nicht hier, um den Tag im Tempel zu verbringen. Nein, es stand eine wichtige Ratssitzung an. Ahsoka war schon früher aufgebrochen, weswegen sie nur zu zweit waren. Der Jedi legte eine Hand auf die Schulter seiner Tochter und drückte sie aufmunternd.

"Mache dir keine Gedanken. Du wirst großartig sein, dass weiß ich."

Sie seufzte leise.

„Ja..nein. Also..ich finde das komisch."

"Na ja das kann ich nicht so ganz abstreiten. Normalerweise bekomme ich vor jeden Ratssitzung die Neckereien meiner Kinder zu hören und keine schweigende Stille", scherzte Kanan und bemerkte Depas trübseligen Blick.

"Depa, es wird alles gut. Du wirst sehen. In ein paar Monaten ist alles wieder normal."

„Ja, in ein paar Monaten. Ich.."

Depa rieb sich die Stirn.

„Das ist nicht mein Job, okay? Das ist Ezras. Und ich will ihn nicht ersetzen."

Kanan stoppte und legte seine Hände auf die Schultern seiner Tochter.

"Kleines, das tust du nicht. Und er sieht das auch nicht so. Es war sein Vorschlag. Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben, Depa. Ezra ist im Moment...nicht in der Lage dazu mit uns zu kommen. Deswegen wollte er, dass du seine Vertretung übernimmst. Weil er dir sehr vertraut und weiß, dass du es kannst. Und da stimme ich ihm voll und ganz zu. Abgesehen davon..."

Er lächelte.

"...wirst du eines Tages deinen eigenen Sitz im Rat haben."

„Aber nicht jetzt, Dad", sagte Depa.

„Nicht jetzt."

"Aber irgendwann, Schatz. Dann werden du und dein Bruder gemeinsam im Rat sein. Wenn die Zeit da ist.."

Er strich ihr über die Wange. Depa mochte seine Worte nicht. Denn das hatte er schon mal angedeutet.

„Du bist noch nicht so alt. Wir haben erst Opa verabschiedet, klar? Du kommst nicht dran."

Damit stieg sie die Treppen hoch.

"Depa..."

Kanan seufzte und schüttelte den Kopf. So hatte er sich den Ausgang des Gespräches nicht erhofft. Er tat es ihr nach und holte sie oben ein.

"Liebes, so meine ich das nicht. Nur...ich bin nicht mehr der Jüngste. Eines Tages werde ich meinen Platz abgeben. Und du wirst meinen einnehmen. Das ist das Leben, Süße."

„Das bedeutet nicht das du sterben musst, wenn ich mal dadrin sitze. Du lebst. Und du wirst es noch sehr lange tun."

Sie schüttelte den Kopf und schob die Tür auf. Viel Leben schien ihnen entgegen zukommen. Die jungen Jedi-Jünglinge liefen umher, sowie Meister und Padawane. Kanan schüttelte nur mit einem Lächeln den Kopf. Depa war noch zu jung um das zu verstehen.

"Sprechen wir nicht darüber. Lass uns hochgehen. Wir sind schon etwas knapp dran."

Der Anblick voller Leben im Tempel war jedes Mal etwas, was Kanans Herz berührte. Der alte Orden war der in dem er aufgewachsen war, ja. Aber ihrer....ihrer war in jeder Hinsicht einfach so viel besser. So...lebendiger und freier. Voller Leben und Freude.

„Einverstanden."

Sie berührte ihren Bauch und seufzte auf. Ab und an schmerzte es noch. Die Prellung würde mit der Zeit verheilen. Training war noch nicht wirklich drin aber in langsamen Schritten. Kanan bemerkte ihre Geste und ein Stich durchfuhr sein Herz.

"Depa....ich muss dir sagen, dass ich sehr, sehr erleichtert darüber bin, dass die Sache noch so glimpflich ausgegangen ist. Und du weißt, dass er dich niemals verletzen würde."

„Ich fürchte mich nicht vor meinem Bruder, nur weil ein Unfall geschehen ist. Es war genauso meine Schuld. Ahsoka hat mich gewarnt und ich habe nicht gehört."

Sie lächelte etwas.

„Aber hey. Ich lag mal in der Krankenstation. Zwei Mal im Jahr. Ein neuer Rekord."

"Wenn es nach deiner Mutter und mir ginge, dann würdet ihr beide gar nicht drin sein."

Er fuhr sich über die Augen.

"Ich hoffe, dass es im nächsten Jahr anders sein wird. So ein Jahr...das will ich nie wieder erleben."

„Ja.."

Depa seufzte leise.

„Bald ist es auch soweit..wegen Opa..du weißt schon.."

Kanan strich ihr über dem Rücken.

"Natürlich weiß ich das... Aber auch diesen Tag schaffen wir. Er wäre sehr stolz auf dich, Schatz. Und er würde sich unheimlich für dich freuen."

„Ich weiß. Ich will mir nur gar nicht ausmalen wie das für..für Mum ist. Und für Ezra. Gerade wegen der Sache wird das ihn nochmal schwer treffen.."

"Ich weiß. Aber wir müssen das Beste daraus machen. Ich habe mal nachgeschaut und der Tag fällt genau auf einen Tag von Ezras Terminen. Ich kläre das mit dem Doktor ab, dass wir die Stunde in der Woche an einem anderen Tag machen. Ich denke, dass es das Beste wäre, wenn wir an diesem Tag zusammen sind. Und er nicht zu seiner Stunde muss."

„Ja...ja."

Depa lächelte erleichtert.

„Das wäre schön."

"Mache dir keine Gedanken, ich erledige das schon."

Er zögerte, dann...

"Sag mal....hat er mit dir genauer darüber gesprochen? Also....was das betrifft? Deine Mutter und ich haben etwas mit ihm geredet, aber er...er konnte nicht viel sagen. Das wurde ihm alles zu viel.."

„Nicht wirklich. Er fühlt sich noch unheimlich schrecklich wegen dem Unfall."

Sie schritten langsam voran.

„Dennoch hat er Zweifel. Ich weiß das."

"Ich auch. Die ganze Sache wird zu viel für ihn. Er vergleicht das sogar mit Eshan. Er sagt, dass er uns nur im Weg stehen würde. Das er überhaupt keinen Nutzen mehr hätte. Wenn er von sich redet...muss ich mich zusammenreißen meine Wut nicht an dem nächsten Baum auszulassen. Oder die nächste Attrappe."

„Oder an Jedi-Meistern?"

Sie kicherte.

„Lass uns auf die Ratssitzung konzentrieren, Meister."

„Ihr kommt zu spät."

Beide sahen auf und entdeckten Luke ein Stockwerk höher.

„Beeilung."

"Sagt der, der gelegentlich zu jeder zweiten Sitzung die Zeit verpeilt", kommentierte Kanan und er und Depa stiegen die Treppen hoch.

"Heute mal pünktlich, Luke?"

„Ich hab ein kleines Kind Zuhause. Ich bin Vollzeit Daddy und Jedi. Nicht einfach. Aber ja, heute ist es wichtig."

Er verschränkte die Arme.

„Und wie gehts euch?"

„Gut. Denke ich."

"Soweit in Ordnung. Ach, ehe ich es vergesse. Luke, Hera und ich danken dir sehr, dass du Ezra geholfen hast und dafür gesorgt hast, dass er eine sichere Unterkunft hatte."

Kanan nickte ihm äußerst dankbar zu.

„Hey. Für was hat man Freunde? Mara hat sich gefreut."

„Wie gehts denn Rey?", fragte Depa.

„Oh ziemlich gut. Kleiner Wirbelwind. Und weiß was sie will."

Er fuhr über seinen Bart.

„Na kommt."

"Kinder wissen immer, was sie wollen, Luke. Und ehe du es dich versiehst wachsen sie dir über den Kopf und führen ihr eigenes Leben", schmunzelte Kanan und führte Depa mit einer Hand auf den Rücken weiter.

"Hat Soka dich bereits informiert, was heute ansteht?"

„Jap. Und wir haben heute die jüngste Jedi-Meisterin bei uns sitzen. Eine Ehre", sagte er.

„Ich bin noch immer Padawan", hab Depa zurück.

„Depa wird Ezra sehr gut vertreten. Sie ist zwar noch ein Padawan, aber sehr reif und erwachsen für ihr Alter. Anders als manch andere.."

Er schmunzelte bei den Erinnerungen und schüttelte den Kopf.

"Hoffen wir, dass es gut laufen wird. Die Nachricht wird nicht leicht sein für den Rest."

„Nicht leicht? Oh es wird sehr interessant", gab er zurück.

Depa nickte.

„Lassen wir es auf uns zukommen."

"Das ist das Einzige, was wir machen können."

Sie gingen zur Ratskammer, die bereits geöffnet war und wo sich schon viele Meister zusammengefunden hatten. Ahsoka unterhielt sich gerade mit Max, als die Drei reinkamen.

"Da seid ihr ja endlich. Habt ihr euch verlaufen?"

"Wir haben uns etwas verquatscht, Meisterin", gab Kanan zurück und schmunzelte bei ihrem Augenrollen.

„Verzeiht die Verspätung."

Luke setzte sich in seinen Sitz, während Max aufsah.

„Schön euch zu sehen."

„Eine Freude", stimmte Tionne zu.

„Depa."

„Meine Meister", begrüßte die Twi'lek sie.

"Du wirst also für die nächste Zeit für deinen Meister einspringen?"

"So ist es. Mein Sohn wird die nächste Zeit nicht abkömmlich sein. Deswegen übernimmt Depa für ihn", antwortete Kanan und drückte Depas Schulter. Ahsoka lächelte.

"Und sie wird es wundervoll machen. Da habe ich nicht den geringsten Zweifel. Nur wird es etwas seltsam ohne Ezra in der nächsten Zeit sein."

Sie stupste Max an.

"Kein Blödsinn für euch in den nächsten Wochen."

"Na ja so kann man es auch positiv sehen", grinste Kanan.

„Na ja. Ich kann andere Dinge tun um dich zu ärgern, Meisterin Tano."

„Aha, darauf läuft es hinaus?"

Depa setzte sich zögernd an den Platz ihres Meisters.

"Wir werden sehen, Kleiner. Ich hoffe für dich, dass du da keinen Unsinn mit meinem Sohn im Kopf hast"; gab Ahsoka zurück und die Meister begannen sich alle zu ihren Sitzen zuzuwenden. Kanan lächelte Depa aufmunternd zu, als diese in Ezras Platz nahm.

"Ungewöhnlicher Anblick, aber du wirst dich daran gewöhnen. Sei einfach du selbst, Kleines."

„Wie immer also?"

Sie sah zu Tionne, die behutsam ihre Kristallkugel hielt. Zu Luke, der nickte, dann Max der nur amüsiert schmunzelte. Ahsoka zwinkerte ihr zu. Sie war Stolz auf ihr Patenkind und hatte Ezras Bitte nur zu gerne bewilligt. Kanan lehnte sich zurück. Er war mehr als einverstanden damit gewesen und hatte es für die beste Lösung gefunden. Es war seltsam Ezra nicht neben sich sitzen zu haben und sich nicht wie üblich über ihr Band zu unterhalten, wie sie es immer taten. Er vermisste seinen Sohn ziemlich, weswegen er sehr froh über Depas Anwesenheit war. Ohne seine Kinder war es eben nicht dasselbe.

"Da wir uns nun alle eingefunden haben, würde ich gerne beginnen. Ich freue mich, dass ihr alle kommen konntet und hoffe, dass eure Reise gut verlaufen ist. Die Sitzung war etwas kurzfristig, aber ihr werdet verstehen weshalb", eröffnete Ahsoka die Ratssitzung.

„Eine, die hoffentlich ihren Zweck hat."

„Die Wichtigkeit wird sicherlich gleich bekannt", gab Tionne zurück. Kanan und Depa wechselten einen Blick. Wie würden die Meister nur darauf reagieren, wenn sie die Wahrheit erfahren würden? Auch Max sah etwas nachdenklich aus und Luke ebenfalls. Ahsoka fuhr fort.

"Wie wir bereits in einigen Sitzungen zuvor angesprochen hatten, werden wir uns heute nur mit einem Thema befassen. Ich habe die Sitzung einberufen, weil es heute um sie geht. Sinya. In den vergangenen Monaten hat sie sich mehr denn ja als eine große Gefahr erwiesen, die wir nicht unterschätzen dürfen."

Die Meister blickten einander an. Scheinbar mehr als beunruhigt sahen sie die Meisterin an.

„Und wie sieht dies aus? Diese Sinya ist ja schon lange da. Wieso ist sie nun noch gefährlicher als zuvor? Nicht zu vergessen, dass sie eh schon an unserem Tempel war."

Depa sah die Meister an und spürte die Unruhe nur zu gut.

„Zudem wissen wir alle, dass sie einen unbekannten Meister hat dem sie dient. Das schon länger. Immer sind es zwei, dessen Identität in erster Linie genauso wichtig ist."

„Wir haben alle Fragen. Und wenig Antworten. Eine Inquisitorin aus der Zeit des Imperiums. Seid zwei Jahren als Problem."

Tionne strich über ihre Kugel.

„Also eines können wir sagen: Der Imperator fällt weg. Er ist tot", wandte Luke ein.

„Als potentieller Meister kommt er nicht in Frage."

„Wenn wir mehr über Sinya wüssten, wären wir im Vorteil."

Das war es. Der Moment. Der geeignete Moment. Eine bessere Chance würden sie nicht bekommen.

"Wir wissen gar nichts von ihr. Nicht mal einen Nachnamen, geschweige denn wieso sie aus dem Nichts aufgetaucht ist."

Ahsoka schluckte. Es war an der Zeit und sie hoffte so sehr, dass es nicht das auslösen würde wie befürchtet.

„Sinyas Intention betreffen eine Person. Seitdem sie aufgetaucht ist jagt sie ihn und versucht mit allem Mittel ihm das Leben zur Hölle zu machen. Mit der Absicht, dass er mit ihr kommen wird. Das er allem und jeden den Rücken kehren wird für sie, was niemals eintreten wird."

„Und wer soll diese Person sein?"

„Sind die Informationen bestätigt?"

Kanan konnte nicht anders und schloss bei Ahsokas nächsten Worten die Augen. Es musste sein, ja. Aber es war nicht gesagt was das für Konsequenzen nach sich ziehen könnte. Und er hoffte so sehr, dass es nicht der Fall sein würde.

„Bei dieser Person handelt es sich um ihren Bruder. Jemand, der bis vor wenigen Jahren nichts von ihrer Existenz wusste."

Sie hoffte so sehr, dass es wirklich das Richtige war.

„Ihr richtiger Name ist Sinya Bridger."

„Sinya Bridger?!"

Unglaube zeichnete sich auf ihren Gesichtern ab.

„Seine Schwester?"

„Das bin ich, er gehört zu unserer Familie", erwiderte Depa verärgert.

„Er hatte keine Ahnung. Niemand hatte das."

"Er ist ihr..."

"Das ist doch..."

Kam Solusar schüttelte den Kopf, wobei sein fast weißes, blondes Haar im Sonnenlicht, was durch die Fenster drang, schimmerte.

"Reden wir etwa von Ezra? Ahsoka, das ist nicht Euer..."

"Beruhigt euch bitte und lasst mich erklären", versuchte die Togruta sie zu beschwichtigen. Aber vergebens.

"Beruhigen? Der Grund wieso sie aufgetaucht ist ist er?! Er ist der Bruder einer Sith?!"

"Das ist er nicht. Wie meine Tochter bereits sagte. Mein Sohn gehört zu unserer Familie", wandte Kanan mit ruhiger Stimme, aber einen warnenden Blick ein.

„Das ist nicht richtig, so zu reden. Ezra hat uns oft geholfen", erwiderte Max.

„Sinya.."

„Ihr wusstet davon?", hakte Corral nach.

"Von Sinya haben wir erfahren, als sie aufgetaucht ist. Vorher wussten wir nichts.."

"Aber ihr wusstet es. Wie lange schon?", hakte ein anderer Meister nach.

"Das ist..."

"Meisterin Tano, habt ihr davon gewusst?"

Ahsoka seufzte.

"Lasst uns doch bitte mal zur Ruhe kommen. Das Thema.."

Erneut wurde sie unterbrochen.

"Großmeisterin Tano."

"Die ganze Zeit."

Das Gemurmel wurde lauter.

"Wir hatten unsere Gründe", wandte Kanan ein, aber vergebens.

„Wir haben hier großes Vertrauen in jeden. Seit zwei Jahren haben wir das Problem und erst jetzt sagt ihr uns diese wichtigen Details?"

Sie waren fassungslos über diese Nachricht. Solange wurden sie im Dunkeln gelassen.

„Beruhigen wir uns mal alle wieder", erhob Luke zum ersten Mal die Stimme.

„Man hatte seine Gründe. Jetzt wissen wir es und jetzt können wir handeln. Aber wenn wir streiten, steigt die Gefahr auf einen weiteren Angriff."

„Unser Vertrauen wurde missbraucht, Meister Skywalker. Wir sind Gleichgesinnte und hatten das Recht näheres zu erfahren", fuhr Corral dazwischen.

"Noch dazu, dass wir uns immerzu beraten haben mit ihrem Bruder in der Nähe", schoss jemand zurück. Ahsoka hob die Hände.

"Ezra ist komplett unschuldig an der Sache. Es wurde zu seinem Schutz und seiner Sicherheit geheimgehalten. Er hat damit nichts zu tun."

"Wieso sollten wir Euch das glauben, wo ihr uns die ganze Zeit belogen habt?"

"Das habe ich.."

"Das habt ihr, Ahsoka. Ihr wusstet die ganze Zeit Bescheid. Die Irre hätte uns jederzeit angreifen können und dann? Wir haben ein Recht auf diese Informationen", beharrte Kam.

„Unglücklicherweise haben wir auch einen Ex-Inquisitor sitzen. Habt Ihr auch näheres gewusst?"

Max hob eine Hand.

„Ich habe davon gewusst, ja. Dennoch hatte ich auch zu meinem und Maras Schutz mich zurückhalten müssen."

„Das wird immer besser."

"Was hat es damit überhaupt auf sich? Uns wurde immer erzählt, dass Ezra seine leiblichen Eltern nie kannte."

"Genau. Wie kann sie so also seine Schwester sein?"

"Habt ihr uns da auch Näheres verschwiegen?"

Ahsoka sah hilflos zu Kanan, der nur den Kopf schüttelte.

"Spielt das eine Rolle? Sinya ist der Feind und nicht Ezra. Sie ist besessen von ihm, das reicht als Erklärung."

"Also steckt da doch mehr dahinter!"

Das Getuschel wurde lauter.

„Ruhe jetzt. Es reicht", sagte Luke.

„Wir haben anderes zu tun als uns in Privates einzumischen."

"Das scheint nicht mehr privat zu sein, Meister Skywalker. Wenn es mit Sinya zu tun hat.."

"Hat es nichts mit Ezra zu tun. Dabei bleibt es", gab Ahsoka zurück. Kam schüttelte den Kopf.

"Da er der Grund für ihr Auftauchen ist, scheint es mit ihm in Verbindung zu stehen. Offenbar steckt da viel mehr hinter."

Kanan blieb noch ruhig. Noch.

"Das hat keine Bedeutung. Es geht hier nur um Sinya. Sie ist die Gefahr. Wir halten Ezra da raus."

"Ihr seid alle daran beteiligt. Deshalb sagt ihr das."

"Dabei sieht die Wahrheit offensichtlich ganz anders aus. Wir müssen die Geschichte dahinter kennen. Sonst.."

"Es war notwendig", betonte Ahsoka.

"Und jetzt kein Wort mehr davon."

„Wäre besser."

Max tat eine Hand an sein Kinn.

„Wir müssen uns gegen sie wappnen. Mit ihren Kräften ist nicht zu Spaßen."

"Woher wissen wir, dass ihr die Wahrheit sagt? Das es nicht auch gelogen ist."

Eine ältere Meisterin nickte.

"Das ist wahr. Woher? Großmeisterin Tano, es ist Eure Pflicht als Oberhaupt des Ordens neutral zu bleiben. Der Rat muss alle Details kennen, wenn wir uns dieser Sinya annehmen sollen."

"Sollen?", hakte Kanan entgeistert nach.

"Das ist doch nicht.."

"Unser Vertrauen wurde missbraucht, Meister. Das ist nicht von der Hand zu weisen."

Tionne wollte etwas sagen, aber Depa fuhr dazwischen.

„Genug!"

Die Meister hielten inne und sahen teils überrascht, teils empört zu Depa. Mit der Ausnahme von Kanan, Ahsoka, Max und Luke. Die hatten so etwas ehrlich gesagt schon längst erwartet.

"Padawan Syndulla, wie kannst du es wagen!"

"Das ist doch.."

„Wie ich es wagen kann? Ich? Ihr benehmt euch wie Kinder. So respektlos zu eurer Meisterin zu sein ist die unterste Schublade und zu einem Mitglied des Rates ist noch schlimmer. Wir haben einen gemeinsamen Feind und nicht mehrere. Vielleicht hätten wir etwas sagen sollen- ja. Dennoch ist es Ezras Sache ob er seine Familien und Lebensgeschichte Preis gibt oder nicht. Ihr habt keinerlei Rechte euch so zu benehmen. Diese Frau wird mit jeder Minute in der wir nichts machen stärker. Es wird alles immer schlimmer. Die Macht ist im Wandel und wir werden bald keine Möglichkeit mehr haben wegzulaufen. Sinya würde euch auseinandernehmen wenn sie euch sehen würde. Lachen und die Hand umdrehen und zehn Sekunden später seid ihr tot. Wir tot."

Zu sagen das die Meisten überrascht, geradezu entsetzt über Depas Worte und Ausbruch waren war untertrieben. Kanan unterdrückte nur ein Grinsen. Da kam bei jemanden ohne Zweifel die Mutter durch. Ahsoka lehnte sich nur zurück.

"Wow. Die ersten richtigen vernünftigen Worte, die ich heute höre und sie kommen von einem Padawan", kommentierte sie trocken.

"Meisterin, das..."

"Nein, Depa hat Recht. Ihr setzt euren Fokus völlig auf den falschen Punkt. Es ist allein Ezras Sache und geht niemanden etwas an. Er hat mit Sinyas Machenschaften nichts zu tun. Er wusste nie etwas von ihr. Es ist keine Sache der Perspektive, sondern die Wahrheit. Ihre Stärke reicht an die der schlimmsten Sith heran. Sie wäre in der Lage den halben Orden innerhalb von ein paar Stunden auszulöschen. Das ist die Wahrheit."

„Wir müssen jetzt was tun. Nicht irgendwann. Sinya hat Potentiale erreicht die wir davor nicht wussten."

Depa seufzte.

„Kräfte die ins Unermessliche reichen."

"Die alles zerstören könnten, was wir uns aufgebaut haben. Alles zunichte machen könnten", merkte Ahsoka an.

"Es ist unsere Pflicht und unsere Aufgabe zu handeln. Den Frieden zu schützen. Wenn wir Sinya so gewähren lassen wird es die Gegenwart wie wir sie kennen nicht mehr existieren."

"Ihr sagt das sie das tut, um ihren Bruder zu bekommen. Um Ezra auf ihre Seite zu ziehen. Damit ist der Fall doch klar."

Kanan fiel fast aus seinem Sitz.

"Habt ihr den Verstand verloren?!"

„Das ist nicht ihr Ziel!", fuhr Depa ihn an.

„Nicht ganz, zumindest. Ezra hat nichts damit zu tun."

"Na ja der Gedanke ist eine Überlegung wert. Wenn er..."

"Spricht das aus und ich schwöre euch, dass es euch Leid tun werdet", zischte Kanan.

"Mein Sohn hat nichts mit dieser Sache zu tun! Er ist ein Jedi. Mein Padawan. Er ist ein Meister und Mitglied des hohen Rates wie ihr. Er bekämpft sie! Er ist nicht ihr Freund!"

"Und doch tragen sie offenbar dasselbe Blut. Wie kommt es, dass sie eine Sith ist?"

"Können wir wirklich verantworten, dass so jemand in unserer Mitte ist?"

"Vielleicht sollte man überlegen ob es tatsächlich richtig war so jemanden zu einem Ratsmitglied zu machen. Geschweige denn zu einem von uns.."

Ahsoka legte eine Hand auf Maxs Arm, dessen Wut sie nur zu gut fühlen konnte. Doch bevor sie etwas sagen konnte unterbrach sie erneut jemand.

„Ach so. Macht also Blut inzwischen die Jedi aus? Nicht Fähigkeiten, Moral und Norm?", gab Depa zurück.

„Okay, gehen wir die Fakten durch. Tionne."

Die Chronistin hob den Kopf.

„Ja?"

„Wie oft trainieren wir Jünglinge gegen die dunkle Seite zu widerstehen?"

Überrascht sah sie sie an, überlegte kurz.

„Äh, zehn Stunden. Etwa. In der Woche. Durch Meditation."

„Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit das ein Padawan der dunklen Seite verfällt, wenn er einen guten Jedi-Meister und eine angemessene Ausbildung hat?"

„Nicht hoch", mischte sich Corral ein.

„Worauf wollt Ihr hinaus, Padawan?"

„Das dieser Unsinn den ihr denkt dumm, nicht vertretbar und kindisch ist. Wenn ihr auf näher hinschaut, jedes Kind hat das Potential der dunklen Seite beizutreten. Jegliche Emotionshegung wird das unterstützen und weiterführen. Also sollen wir anfangen einzelne Jünglinge herauszupicken? Oh, bitte. Noch was. Nur weil Zabraks auf Dathomir, einem Planeten der dunklen Seite leben, wird Ihnen eine Ausbildung nicht gestattet. Wir werden nun auch anfangen jeden Jüngling zu untersuchen, den Stammbaum, nur ein Hinweis auf einen Dunkelseiter in der Familie- wir schmeißen sie raus."

„Moment, das haben wir nicht so gemeint."

„Oh doch das tut ihr. Ihr Misstraut einem eurer gleichen und wollt noch sagen ihr seid Jedi-Meister? Einem Kindergarten ähnelt das mehr."

"Auf diejenigen herunterblicken und die verurteilen für Umstände zu denen sie nichts können. Das ist wirklich sehr nobelhaft", stimmte Kanan seiner Tochter zu und das sehr sarkastisch. Einer der Meister wandte sich an Ahsoka.

"Großmeisterin, bei allem Respekt, aber wie können Sie.."

"Meister Jarrus und Padawan Syndulla stimme ich in jedem Punkt zu. Depa hat Recht. Gehen wir doch demnächst so vor. Aber ich fürchte, dass dann die Jedi einen noch miserablen Ruf dann haben werden als wie vor 20 Jahren. Ihr schlagt vor, dass man Ezra aus dem Orden werfen sollte? Okay, dann haben wir gleich so um die acht Jedi weniger. Tut euch keinen Zwang an."

„Oh und was Eltern betrifft werden sie äußerst begeistert sein."

„Nun hört auf", sagte Tionne.

„Meisterin."

"Es ist eine Schande, dass ihr nur an so etwas denkt. Wir haben weitaus Wichtigeres zu bereden und ihr denkt daran!", gab Ahsoka zurück.

"Woher sollen wir nicht wissen, ob er ihr nachgibt? Dann weiß sie alles von uns."

"Wenn wir das vorher gewusst hätten.."

"Dann was?! Hättet ihr Ezra anders behandelt? Ihn ausgeschlossen?", hakte Kanan zornig nach.

"Sinya ist unser Feind! Sie ist die, die alles und jeden gefährdet! Ezra hat damit nichts zu tun! Blut macht nicht Familie! Meine Güte wie könnt ihr es wagen das auch nur in Erwägung zu ziehen!"

"Droht ihr uns etwa?"

Ahsoka schnaubte.

"Okay, es reicht! Wir machen es uns ganz einfach. Meister und Ratsmitglied Ezra Jarrus - Syndulla ist über jegliche Zweifel und Anschuldigungen erhaben und wird nicht des Ordens verwiesen! Wer anderer Meinung ist, der darf gerne seine Sachen packen! Ich werde keinerlei solcher Anschuldigungen und Ansichten hinnehmen. Ihr fokussiert euch auf Dinge, die gar nicht stimmen! Es geht hier um eine Sith, nicht um einen von uns! Noch ein Wort davon und ich fange an den Rat auszusortieren! Habe ich mich klar genug ausgedrückt?!"

Stille.

Depa sah dankbar zu Ahsoka.

„Also...fokussieren wir uns auf Sinya?"

Erneute Stille.

Ahsoka machte eine Handbewegung und ein Hologram erschien, welches das Buch der Schatten zeigte.

"Sie ist im Besitz eines uralten Sith Artefakts. Das Buch der Schatten. Dadurch ist sie in der Lage die dunkle Seite zu beherrschen, wie einst unser gefallener Imperator. Nur hatte er dieses Buch nicht. Sie war bereits vorher eine Gefahr, aber nun ist sie eine sehr ernste Bedrohung für unseren Frieden und die Galaxis selbst."

„Das ist ein Artefakt der Nachtschwestern, einem Zusammenschluss von Hexen, die die dunkle Seite der Macht verwendeten um magische Dinge zu vollbringen", begann Tionne sofort als Ahsoka endete und sie das Bild gesehen hatte. Die Meister sahen sich das Buch an.

„Und wie mächtig ist es?"

„Mächtig genug, meine Meister", sagte die Chronistin.

„Damit kann sie viel anstellen."

„Nun, wir sind mehr als sie selbst, haben viele Jedi mit Ihrer Kampferfahrung", wandte Luke ein.

„Eine Analyse der Person wäre nicht schlecht."

Depa zog ein Pad von ihrem Gürtel und machte es an.

„Ich war so frei, alle Informationen die wir haben, zu bündeln."

Max sah beeindruckt zu Kanan der Stolz schmunzelte. Tionne wollte etwas sagen, doch sie beschloss erstmal eine andere Frage zu stellen.

„Was habt Ihr zusammengetragen?"

Depa hob den Kopf und ließ eine Liste als Hologramm erscheinen.

„Sinya Bridger. Sie ist eine Inquisitorin des alten Imperiums und diente Vader persönlich."

Sie zwinkerte dem mandalorianischen Jedi zu und fuhr fort.

„Sie war bei vielerlei Dingen beteiligt und ist durch einen starken Verlust gefallen. Rache ist ihre größte Stärke. Man spürt es immer, ansatzweise wenn sie nur wenige Meter entfernt ist. Sie ist unheimlich stark. Sie ist in der Lage mit einer Lichtpwitsche umzugehen und hat einen sehr gemischten Kampfstil."

„Das wird immer besser", seufzte Corral.

„Fahre fort."

Depa nickte.

„..gemischter Kampfstil und sie kämpft mit einer Lichtpeitsche."

Sie ließ ein Bild hochfahren.

„Also Fernkampf. Sehr gut analysiert, Padawan", lobte Streen. Oh wenn es nur die Analyse gewesen wäre, was sie getan hatte. Sie hatte gegen sie gekämpft und selbst gemerkt wie stark und windig sie ist. Erfahren und klug, ein Stratege. Da könnte man sagen, niemand hatte eine Chance ohne das er nicht nachdachte.

"Sinya ist eine sehr gefährliche und äußerst intelligente Gegnerin. Bei unseren Zusammentreffen war es deutlich, dass sie nicht nur ihre Gegner studiert, sondern vor allem ihre Emotionen gegen sie einsetzt. Sie ist bis auf das Äußerste sehr gut trainiert und allein gegen sie anzukommen ist nicht einfach", ergänzte Ahsoka Depas Bericht. Kanan nickte.

"Wir selbst haben das mehr als einmal erlebt und haben anfangs den Fehler gemacht sie zu unterschätzen. Ein gefallener Jedi hat ihr einst alles genommen, weshalb sie auch persönlichen Hass auf den Orden legt."

"Ich verstehe. Wie schlagt ihr vor sie zu bekämpfen, wenn sie so mächtig ist?"

Kam nickte.

"Eine berechtigte Frage. Wenn sie das Buch hat, haben wir dann überhaupt noch eine existierende Chance?"

"Die haben wir ganz sicher. Sinya ist zwar sehr stark, aber auch äußerst vorsehbar. Sie handelt aufgrund ihrer Gefühle, ihrer Wut, ihrem Hass, was sie schneller zu Fehler verleitet. Zudem hat sie einen bestimmten Schwachpunkt."

Kanan seufzte.

"Was uns mehr Schwierigkeiten bereitet, als alles andere. Ihre Besessenheit wird mit jedem Tag stärker."

"Könnt ihr uns das erläutern?"

"Wir haben in Erfahrung bringen können, dass sie unsere Familie schon seit einer langen Zeit beobachtet. Sie kennt uns, weiß um unsere Fähigkeiten, Stärken und Schwächen. Sie hat uns genau studiert. Nur hat sie einen Fehler gemacht."

"Welcher wäre das?"

Kanan schmunzelte und sah zu seiner Tochter.

"Sie hat sich mit meiner Tochter angelegt."

„Wow, du stellst mich als äußerst gefährlich hin", kommentierte sie.

„Ein...Padawan? Entschuldigt die Ausdrucksweise, aber ein Padawan hat gegen sie gekämpft?"

"Depa ist kein gewöhnlicher Padawan, was bereits klar sein sollte", wandte Ahsoka ein und sah mit einem warmen Lächeln ihre Nichte an.

"Um ehrlich zu sein kann man sie eigentlich nicht mehr als Padawan bezeichnen. Aber das ist ihre Sache."

Kanan blinzelte und betrachtete seine Tochter, die nervös etwas die Finger knetete.

„Vielleicht."

Sie fing sich langsam und nickte.

„Also. Sinya ist der Magie und Alchemie bemächtigt. Sie hat Zugriff auf vielerlei Dinge. Gefährliche Dinge."

"Was sie damit so gefährlich wie einst Palpatine macht."

Ahsoka nickte langsam.

"Genau. Es ist also unsere oberste Priorität Sinya von ihren gefährlichen Machenschaften abzuhalten."

"Dann werden wir alles daran setzen müssen sie zu finden, bevor sie diese durchführen kann."

Kanan schluckte und wechselte einen Blick mit Depa. Das Finden würde kein Problem sein. Nur...derjenige der es konnte würde nichts preisgeben.

„Mara Jade kann alles und jeden finden", wandte Corral ein, wobei Luke den Kopf hob.

„Sie ist Mutter geworden. Wir werden sie sicherlich nicht jetzt auf eine Mission schicken."

"Dann müssen wir einen anderen Weg finden. Sinya Bridger ist ab sofort die höchste Priorität des Rates. Wenn wir sie nicht aufhalten, wird sie den Frieden den wir kennen zerstören."

Ahsoka erhob sich.

"Noch eine Sache, die selbstverständlich sein sollte. Niemand von uns wird Ezra, sobald er wieder abkömmlich ist, darauf ansprechen. Es ist seine Sache und die wird respektiert. So etwas wie vorhin will ich nie wieder hören."

Die Meister nickten nur. Niemand von ihnen wollte Ahsoka gegen sich haben.

„Ich habe noch eine Frage, Meisterin", sagte Tionne und blickte zu Depa. Ahsoka nickte ihr zu.

"Du hast meine Aufmerksamkeit. Was ist es?"

„Ich will gerne wissen, wieso Sinya dieses Buch besitzt. Wie ist sie daran gelangt?"

Sie sah langsam zu Depa.

„Und ich werde nicht hier herausgehen ohne eine Antwort. Denn ich lasse mich nicht aushorchen, eine Warnung aussprechen und dann noch ignoriert zu werden..nein."

Kanan seufzte.

"Meisterin, muss das wirklich.."

"Tionne hat eine berechtigte Frage gestellt, Meister Jarrus. Nun Großmeisterin?"

Ahsoka seufzte.

"Das ist eine lange Geschichte. Aber Depa hatte eine Vision davon und wusste wo sich das Buch befand. Daraufhin reisten wir dorthin, um Sinya zuvorzukommen. Doch wir scheiterten. Sie hat Darth Maul wieder zum Leben erweckt."

„Alchemie", entfuhr es Max.

„Sie beherrscht sie schon so stark?"

„Äußerst beunruhigend", wandte Luke ein.

Tionne nickte langsam.

„Von der Vision wusste ich. Nächstes Mal wendet ihr euch sofort an den Rat. Denn solch ein Verhalten sehe ich als Chronistin nicht ein zu tolerieren, mich ausfragen zulassen und letzten Endes doch den Verlust eines Artefaktes nachzutrauern."

Depa bisst sich leicht auf die Unterlippe.

„Es tut mir leid, meine Meisterin."

"Wir hatten keine Möglichkeit es zu verhindern, Tionne. Auf Maul waren nicht vorbereitet. Es gelang uns zwar ihn auszuschalten, aber Sinya war stärker. Wäre Padawan Syndulla nicht gewesen, dann hätte sie bereits Ezra in ihrer Gewalt. Sie war es, die sich ihr stellte, während wir uns mit Maul duellieren mussten."

"Schwer zu glauben, dass ihr alle nicht damit fertig geworden seid."

"In der Tat. Ihr allein könntet Maul jederzeit besiegen, Meisterin. Wieso war es Padawan Syndulla allein, die sich Sinya stellte. Wären es mehr gewesen hätte man den Diebstahl des Artefakts verhindern können."

„Hätte man nicht", gab Depa zurück.

"Erlaubt uns das selbst zu beurteilen, denn wir waren wirklich da", erwiderte Kanan. Jemand schnaubte.

"Und was hat der Rest von euch gemacht?"

"Hat Sinya eine Armee gehabt?"

Ahsoka schüttelte den Kopf.

"Natürlich nicht, aber.."

„Ich habe ihr das Buch gegeben."

Kanan blinzelte und sah zu seiner Tochter. Luke tat eine Hand an seine Augen. Ahsoka schloss die Augen. Das hatte Depa jetzt nicht gesagt. Wie aufs Stichwort erfolgten die Reaktionen.

"Bitte was?!"

"Das kann doch nicht.."

"Wie kann man nur so.."

"Die Dummheit eines Padawans.."

"Unmöglich.."

"Wie kann man so etwas.."

Das Gemurmel schwoll zu einem Getöse an und Kanan legte beschützend eine Hand auf Depas Schulter.

"Oh Süße..", murmelte er und wünschte, dass sie das nicht gesagt hätte.

„Es wäre eh egal gewesen. Wenn dann werden sie es verstehen oder nicht. Sinya war davor auch schon stark genug."

Sie legte ihre Hand an seine.

„Keine Sorge."

"Das sagst du so leicht."

Ahsoka massierte sich die Schläfen und hob die Hand, woraufhin das Murmeln verschwand.

"Depa hat es ihr nicht freiwillig gegeben. Sinya hat ihr ein Ultimatum gestellt, welches ihr keine andere Wahl gelassen hat. Und ich will nichts davon hören, dass es anders hätte sein können. Das bringt uns nicht weiter. Sinya hat das Buch und wir können im Moment nichts daran ändern. Also kommen wir jetzt zur Ruhe und beratschlagen uns über die Situation. Das die Sicherheitsstandards auf die höchste Stufe gestellt werden ist kaum zu erwähnen. Zudem wird es bis auf Weiteres keine Ausflüge mit den Jünglingen geben, da das Risiko zu hoch ist. Ich verstehe euch alle, aber was geschehen ist, ist geschehen. Darüber zu reden bringt uns nicht weiter."

„Darüber aufzuregen erleichtert und allgemein."

„Ich hab das getan was ihr mich gelehrt habt. Wenn diese Lehren Humbug nun sind- dann gehe ich", schnaubte Depa.

„Ich hab keine Furcht."

"Depa hat nichts Falsches getan. Sinya hat sie vor eine unmögliche Wahl gestellt", merkte Kanan an. Es ertönte ein Schnauben.

"Ihr habt auch für jedes Verhalten eurer Kinder eine Entschuldigung parat oder Meister Jarrus?"

Ahsoka bemerkte die aufkommende Anspannung im Raum und schüttelte den Kopf.

"Ich denke es wäre gut eine kleine Pause einzulegen, damit alle wieder etwas runterkommen. In 10 Minuten machen wir weiter und dann reden wir über unsere Vorgehensweise und nur darüber."

Sie hatte langsam genug. Sie kämpften gegen Sinya, nicht gegeneinander!

Depa stand auf und verließ damit auch als erste den Raum. Max erhob sich.

„Meine Meister."

Er machte eine Handbewegung und öffnete einige Fenster. Kanan zögerte keine Sekunde und ging Depa umgehend nach. Ahsoka sah zu Max.

"Siehe bitte nach ihr und Kanan. Wenn ich es tue wird es nur noch schlimmer."

„Natürlich."

Er ging langsam dem Jedi nach. Das war mehr als eskaliert. Manchmal ist die Wahrheit nicht so gut. Und manchmal konnten die übrigen Ratsmitglieder nicht mehr sehen, als sie sehen wollten. Kanan verfluchte diese, als er seine Tochter in die Arme schloss.

"Bist du okay?", fragte er sanft und strich Depa über den Kopf.

„Geht schon", murmelte sie.

„Sie haben Recht. Es war dumm. Aber ich..ich konnte ihn nicht sterben lassen."

"Nein, Depa. Du hast richtig gehandelt. Niemand von uns macht dir einen Vorwurf. Sie wissen es nicht, weil sie nicht dabei waren. Höre nicht auf sie. Du hast alles getan, um sie aufzuhalten. Du hast keine Schuld."

„Ich hatte die Vision und..ach.."

Sie ließ ihn los und verschränkte die Arme.

„Ich hasse engstirnige Leute."

Sie lehnte sich langsam an das Geländer und blickte auf die Etage des Einganges hinunter.

Kanan musste etwas schmunzeln.

"Dann fürchte ich, dass du mich ab und an auch gehasst hättest früher. Depa, sie haben Angst. Und Furcht bringt die Leute dazu falsch zu denken oder mehr überhaupt nicht."

Er sah ihren Blick.

"Ich verteidige sie nicht. Aber ich kann sie verstehen. Sinya...ist anders als unsere bisherigen Gegner."

Sie strich langsam über ihren Handrücken.

„Wenn Sinya nochmal kommt...bin ich vorbereitet. Ezra wird es nicht tun, Dad. Ich erledige das."

Max trat hinter Kanan, der genauso erstaunt war.

„Sie hat dem Schaden wollen den ich am meisten Liebe und meine Familie an den Rand der Verzweiflung getrieben. Diesmal kommt sie nicht davon."

Kanan seufzte und schüttelte den Kopf.

"Nein, Depa. Weder du, noch Ezra werdet das alleine tun. Sie wird nochmal kommen, aber wir werden sie zusammen besiegen. Keiner von euch beiden wird diesen Kampf alleine bestreiten. Und nein, das ist nicht zur Diskussion. Wir haben da schon mal drüber geredet."

„Sie wird nicht aufhören bis sie ihre Grenzen weiß. Und bei mir stößt sie mehr als nur daran. Hast du selbst gesagt."

„Geduld, Depa."

Max hob eine Hand.

„Wir kriegen das schon hin."

"Zusammen. Nicht allein. Keine Alleingänge, Depa."

Kanan legte ihr eine Hand auf die Schulter.

"Bitte beruhige dich. Rache ist nicht der Weg der Jedi. Nicht unser Weg, Depa."

„Ich will meine Familie beschützen. Keine Rache nehmen.."

"So sagst du das aber nicht. Bitte, komm zur Ruhe. Du weißt das Ezra das spürt und er sich dann Sorgen um dich macht. Mehr als bereits jetzt schon."

Er seufzte.

"Das drinnen war für uns alle nicht einfach. Aber...es war zu erwarten."

„Was? Das sie Ezra rausschmeißen wollten?"

Max sah zu Kanan.

„Das ist bescheuert. Und Depa? Mach sowas nicht nochmal. Die Wahrheit ist toll, aber nicht bei sowas und nicht bei deiner und Ezras Situation."

"Max hat Recht, Kleines. Die Wahrheit ist nicht immer gut und das gerade...wir können froh sein, dass Ahsoka die Großmeisterin ist. Jemand anderes hätte das nicht so einfach abgehakt. Was das mit Ezra betrifft....wir hatten alle eine Ahnung wie sie darauf reagieren würden. Wenn sie die ganze Wahrheit wüssten...."

„Ich krieg nur einen Anfall durchs hören", schnaubte Depa verärgert und verzog darauf etwas ihr Gesicht. Kanan kannte diesen Blick und seufzte.

"Was habe ich eben gesagt? Er merkt das. Ich hatte meine Schilde während der Diskussion oben."

„Es war nicht nur das Band", sagte sie darauf.

„Tut es noch so weh? Wieso tauchst du dann auf."

„Nur um dir anstatt Ezra auf den Keks zu gehen", erwiderte Depa etwas amüsiert. Kanan seufzte und schüttelte den Kopf.

"Depa, wieso sagst du denn nichts? Wenn ich das gewusst hätte, dann wärst du bestimmt nicht heute schon hier. Wenn du immer noch Schmerzen hast....ich bringe dich nach Hause. Das ist mir zu riskant. Und wenn deine Mutter das herausfindet sind wir beide einen Kopf kürzer."

„Dad, es ist nur ab und an. Entspann dich."

Sie strich langsam über ihren Bauch.

„Sicher das es nicht nur die Schmerzen sind?", halte Max neckend nach.

„Falls du meinst das ich schwanger bin.."

Sie tippte an ihre Stirn. Nun sah Kanan noch besorgter aus.

"Bist du sicher? Deine Schmerzen hätten schon längst weg sein sollen. Ich glaube es ist das Beste, wenn wir dich nochmal durchchecken lassen. Vielleicht hat Lydia etwas übersehen. Jedenfalls gehst du mir mit Schmerzen nicht nochmal da rein."

Sie verdrehte die Augen.

„Dad.."

"Kein Aber. Du wirst dich wieder aufregen und wenn du immer noch Schmerzen hast, dann ist das erst Recht nicht gut. Außerdem wirst du so erneut deinen Bruder alarmieren und ich muss dir ja wohl nicht sagen, was er machen wird, wenn er das dreimal in Folge spürt. Nein, du gehst nach Hause und ruhst dich aus."

Max konnte dem nur amüsiert zusehen.

„Max, hilf mir", sagte Depa.

„Äh ne. Lieber nicht."

"Er weiß, dass er sich da nicht einmischen sollte. Depa, ich bin dein Vater. Wenn es dir nicht gut geht, dann gehst du nach Hause. Und ich komme am Besten mit. Wenn ich ehrlich bin, dann reicht es mir für heute mehr als genug."

"Oh nicht nur dir", ertönte eine vertraute Stimme und Ahsoka gesellte sich zu ihnen.

"Ich habe mich kurz davongestohlen, dass ich Rex etwas fragen muss."

Sie seufzte und rieb über ihre Stirn.

"Es war zu erwarten, aber das war einfach..."

„Idiotisch? Rücksichtslos und verdammt engstirnig? Oh, das sind noch gute Vokabeln zum beschreiben dieser Situation", gab Depa zurück.

„Gehen wir wieder rein."

"Du nicht", wies Kanan sie an. Auf Ahsokas fragenden Blick seufzte er.

"Sie hat wieder Schmerzen, aber es niemanden gesagt."

Die Togruta seufzte und schüttelte den Kopf.

"Depa, wirklich? Ich dachte du wärst da etwas besser als dein Bruder. Er färbt wirklich zu viel auf dich ab."

„Ich bin okay. Es tut nur ab und zu weh. Max, halt die Klappe", warnte sie.

Er grinste nur vor sich hin.

„Also Depa zu ärgern macht recht Spaß."

"Klaue Ezra nicht den Job", scherzte Kanan und Ahsoka schüttelte den Kopf.

"Wie auch immer. Depa, Kanan was da gerade drinvorgefallen und vor allem in Bezug auf Ezra...das war absolut nicht fair und es tut mir wirklich Leid."

"Hey, du hast dafür gesorgt den ganzen Rat verstummen zu lassen. Du hattest keinen Einfluss darauf und wir wussten, dass es in etwa so kommen würde. Du hast keine Schuld daran", erwiderte Kanan und nickte ihr zu.

"Wir müssen dir eher danken. Ohne dich wäre das völlig eskaliert."

"Na ja in gewisser Weise ist es das auch so..."

„Wir haben das beste daraus zu machen."

Die Twi'lek sah aufmunternd Ahsoka an.

"Trotzdem. Wenn Ezra das gehört hätte..."

"Hat er aber nicht und wenn er uns nachher fragt, dann gehen wir nicht ins Detail. Das braucht er nicht zu wissen, er hat es im Moment schon schwer genug", erwiderte Kanan, während Depa sich an ihre Konversation mit ihrem Bruder erinnerte. Hatte er ihr nicht das prophezeit, wie die Meister wirklich reagieren würden? Oder mehr war er davon überzeugt gewesen, wenn sie sich richtig erinnerte...

Max seufzte.

„Aber wisst ihr was?"

Er legte einen Arm um Depa.

„Ich werde euch helfen und das so gut ich kann. Verlasst euch auf mich."

"Danke, Max. Das wissen wir sehr zu schätzen. Und Ezra auch."

Ahsoka lächelte und stupste ihren Padawan an.

"Sage das nicht zu früh, Kanan. Wie ich meinen Padawan kenne wird dieser nur Unsinn mit Ezra anrichten, sobald er ihn besuchen kommt. Und dann steht der ganze Palast Kopf."

„Gott, Arme Sabine..", murmelte Depa.

"Ich betrauere lieber uns. Das letzte Mal, als die beiden alleine waren..."

Ahsoka schmunzelte.

"War das nicht eine Sache mit der Küche, Kuchen und wenn ich mich recht erinnere den Pferden?"

"Sage nichts, Sabine hat fast einen Tobsuchtsanfall bekommen."

„So bekloppt. Wie..?"

„Frag nicht nach Ezras Methoden", sagte Max ihr ratsam.

"Oh du hast aber auch deinen Anteil daran", neckte Ahsoka ihn und stupste ihn an. Kanan seufzte schmunzelnd.

"Obwohl es mich nicht überraschen würde, wenn das von ihm komplett selbst gekommen wäre. Unsinn machen meine Kinder nur allzu gerne. Nun ja mehr Ezra als Depa."

„Ich bin anständiger, als die Meisten im Palast."

„Das steht nur in der Luft, Padawan", erwiderte Max

"Na ja wenn ich daran denke, was die beiden früher alles angestellt haben..:"

Kanan stupste neckend seine Tochter an, während Ahsoka und Max nur schmunzelten.

"Oh das wissen wir alle noch zu gut. Na kommt. Lasst uns wieder rein. Desto schneller sind wir wieder Zuhause und können es für heute hinter uns lassen."

„Umso besser. Luke ist sehr still. Ist alles okay mit ihm?", fragte Max.

"Wie ich meinen Bruder kenne vermisst er seine Kleine. Kein Wunder, wenn sie 24 Stunden am Tag zusammen sind. Aber das ergeht allen Vätern so, wenn die Kids klein sind."

Sie warf einen Blick auf Kanan.

"Oder in deinem Fall eher etwas länger."

„Aww."

Depa lachte leise, während Max schmunzelte.

„Oh ja."

"Wie kommt es, dass jedes Gespräch bei uns damit endet, dass du mich neckst und die Oberhand hast?", erwiderte Kanan und Ahsoka zuckte nur lachend die Schultern.

"Ich denke das fragt sich dein Sohn gelegentlich bei allen. Und ich habe immer die Oberhand, Bruderherz. Frage da meinen Ehemann."

Max wollte etwas darauf kommentieren, aber konnte nur schmunzeln, als seine Meisterin ihm einen warnenden Blick zuwarf.

„Ich bin total dafür. Wie wäre es wenn wir nachher doch noch kurz bei Mara vorbei schauen?", fragte Depa.

„Rey würde sich bestimmt freuen ihre Tante zu sehen."

"Das müsste sich einrichten lassen, eine schöne Idee, Depa", erwiderte ihre Tante, als sie zur Ratskammer zurückgingen. Kanan strich seiner Tochter über den Kopf.

"Wenn etwas ist und es nicht mehr geht, dann sagst du es mir bitte, ja?"

„Dad, entspann dich. Ich bin ganz ruhig und mir gehts gut."

"Ich hoffe es. Wenn etwas ist, dann fahren wir nach Hause."

Er bedachte sie mit einem besorgten Blick.

"Du fängst mir nicht schon wie dein Bruder an."

„Ich doch nicht. Ich denke nach bevor ich irgendwas mache."

"Meistens", gab ihr Vater zurück und schüttelte den Kopf.

"Also gut auf deine Verantwortung."

„Dad."

Sie sah ihn an.

„Ich bin wirklich okay. Mir gehts sehr viel besser und ich danke dir für deine Sorge. Aber ich kann das. Du kennst mich."

"Deswegen ja."

Er sah ihren Blick und strich ihr über den Kopf.

"Liebes, ich bin dein Vater. Ich mache mir immer Sorgen um dich und achte auf dich. Dieser Unfall hat deine Mutter und mich mehr als du dir vorstellen kannst erschreckt."

„Ihr macht euch zu viele Sorgen. Ich bin ein großes Mädchen."

Depa lächelte und umarmte ihn langsam.

„Aber Danke."

"Als Eltern macht man sich immer Sorgen. Das wirst du eines Tages selbst erfahren."

Er lächelte und drückte sie an sich.

"Meine Kleine. Ich weiß, dass du auf dich selbst aufpassen kannst. Aber ich werde mir immer Gedanken um dich und deinen Bruder machen. Obwohl es bei ihm Dauerzustand ist wie du selbst weiß."

Beide lachten leise.

„Ich weiß."

Sie küsste ihn sanft auf die Wange.

„Hab dich lieb."

"Ich dich mehr, kleine Maus."

Er küsste sie auf die Stirn.

"Was hältst du davon, wenn wir morgen früh zusammen trainieren?"

„Ja..ja warum nicht. Ich..ich hab nichts zu tun."

Sie drückte seine Hand und lief langsam zur Tür.

"Süße, du wirst wieder mit deinem Meister trainieren können. Es braucht nur seine Zeit. Im Moment...ist es leider einfach zu riskant. Und glaube mir das zu akzeptieren ist mir genauso schwergefallen wie dir."

„Es ist unfair", wandte sie ein.

„Er..er denkt alles leidet und es ist irgendwie wahr. Mein Training...führ ich selber. Und..es frustriert mich und ihn."

"Ich weiß. Aber es war die einzige und beste Entscheidung, die wir treffen konnten. Wir dürfen nicht riskieren, dass so etwas nochmal passiert oder...er sich selbst verletzt. Deswegen werden Soka und ich mit dir trainieren. Aber glaube mir, Depa. Mir fällt es genauso schwer wie dir. Mir fehlt unser Training auch."

Depa blickte zu ihrem Vater. Es stimmte. Nicht nur ihr Training war wegen der derzeitigen Lage nicht möglich. Auch die regelmäßigen Einheiten von ihrem Vater und ihren Bruder fielen aus. Etwas, was sie all die Jahre beibehalten hatten.

„Tut mir leid. Ich hab gar nicht nachgedacht.."

Kanan winkte ab.

"Schon gut. Dein Training ist um einiges wichtiger. Entschuldige, ich wollte dir damit keinen falschen Eindruck vermitteln. Es ist nur...seit seinem und Sabines Streit hatten wir gerade wieder eine Routine eingefunden. Es wird alles etwas durcheinander zugehen in den nächsten Monaten, aber...das wird es wert sein. Wenn das geschafft ist, dann wird es ihm so gut gehen wie nie zuvor."

„Ich hoffe."

Depa rieb sich den Nacken.

„Lass es uns hinter uns bringen."

"Auf in die Höhle des Löwen."

Kanan führte sie sanft hinein, wobei er ihr sanft die Schulter tätschelte. Natürlich wusste er, dass das Kommende für Depa auch nicht leicht sein würde. Das würde es für sie alle nicht. Aber wenn das nötig war, um Ezra endlich von allem befreien zu können, ihn von seinem Leid erlösen zu können. Dann war es das wert. Egal zu welchem Preis. Also mussten sie durch. Wie auch durch den zweiten Teil der Sitzung.

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„Hey, Liebling."

Depa umarmte ihren zukünftigen Mann liebevoll, der sie in die Arme nahm. Langsam drehte er sich mit ihr und küsste sie sanft. Nach diesem langen Tag hatte Depa diese Umarmung nötig. Die Konferenz war ein stressiger Ablauf und ehrlich gesagt fühlte sie sich wie eine alte Frau. Alles schmerzte vom langen Sitzen und auch ihr Kopf qualmte.

"Da bist du ja endlich. Ich habe dich vermisst."

Zuko lächelte sie an und drückte sie an sich.

"Den ganzen Tag habe ich an dich gedacht. Wie war es, meine künftige Jedi - Meisterin?"

„Quatschkopf."

Sie lehnte sich an seine Brust.

„Ich will ins Bett. Hab keinen Hunger. Das ist so anstrengend.."

"Da zu sitzen und zu reden?", scherzte er und lachte, als sie ihm einen Schlag auf den Hinterkopf gab.

"Okay, du bist total fertig. Aber wovon?"

„Von diesen Laberköpfen. So viel reden..."

Sie seufzte.

„Und anderes. Aber dazu später."

Depa richtete seinen Kragen.

„Und dir? Wie war dein Tag?"

"Nichts Besonderes. Ich habe gearbeitet, meinen Mittag gemacht..."

Er lächelte und strich über ihre Wange.

"Und mir so nebenbei überlegt, wie unsere Hochzeit aussehen soll. Oder eher davon geträumt. Hast du spezielle Wünsche?"

„Ja."

Sie zog ihn in einen sanften Kuss.

„Dich. Einfach nur dich."

Zuko erwiderte den Kuss nur zu gerne und wirbelte sie einmal im Kreis herum, was ihren Kuss keinen Abbruch tat. Kanan hatte den Gleiter geparkt und wie erwartet stand Hera bereits draußen. Was Zuko anging, so waren er und die beiden Jedi etwa gleichzeitig eingetroffen.

"Hey, mein Liebling."

Der Jedi war genauso geschafft wie Depa und schloss seine Frau in die Arme.

„Hey, Süßer."

Sie küsste ihn zärtlich auf die Wange.

„Wie gehts dir?"

"Müde und geschafft von den Diskussionen, aber sehr froh wieder Zuhause zu sein."

Er genoss ihre Geste und lächelte etwas.

"Und? Wie war dein Tag? Hoffentlich besser, als unserer."

„Och. Wesentlich langweiliger als deiner."

Hera strich über seine Wange.

„Will ich es wissen?"

"Ehrliche Antwort? Es ist noch etwas katastrophaler gewesen, als wir es erwartet hatten. Wenn Ahsoka nicht gewesen wäre..."

Er schüttelte den Kopf. Sie seufzte.

„War zu erwarten? Aber jetzt.."

Ihre Hände nahmen seine.

„Entspann dich. Wir essen erstmal und haben einen schönen Abend."

"Was wir jetzt brauchen ist Ablenkung. Ablenkung und kein Wort mehr darüber. Wobei ich denke, dass das Thema noch nicht ganz vom Tisch sein wird. Wo ist er? Dachte er wäre mit der Erste, um zu fragen wie es war?"

„Oh, der ist auch voll beschäftigt. Mit deinen Enkeln."

Sie schmunzelte.

"Was haben sie diesmal angestellt?"

"Opa! Epa!"

Ein lautes Quietschen gefolgt von einem Lachen und kleinen Trippelschritten ertönte und Enja tauchte im Eingang auf. Kanan staunte nicht schlecht, als seine Enkelin auf ihn zurannte und....voller Farbe war.

"Opa! Oma!"

"Hallo, meine Süße."

Kanan nahm sie auf den Arm und küsste sie auf die Wange. Diesmal sah er verwirrt zu Hera.

"Will ich es wissen?"

„Ich glaube schon", lachte sie amüsiert.

Depa kicherte.

„Zuko, du solltest deine Hemden in acht nehmen."

"Ich fürchte auch. Enja, was ist denn mit dir passiert?"

Die kleine Prinzessin lachte und betaschte Kanans Wangen.

"Dada! Mama! Arbe!"

"Ich sage mal so viel. Sie hat Mamas Farbbomben gefunden und ihre Begeisterung dafür entdeckt...", äußerte sich Caleb, der in voller Farbenpracht nach draußen kam.

Depa brach in lautes Gelächter aus, als sie den bunten Farbklecks erkannte, der Enja nachgekommen war.

„Wie toll ist das denn!"

Hera schmunzelte nur. Das war so typisch das Familienchaos was sie nun für einige Zeit abends erwischen würde. Abgeneigt war dennoch keiner. Enja strich begeistert über Kanans Wangen, während Zuko vollkommen amüsiert seine zukünftige Frau im Arm hielt. Nur solche Momente waren meistens unheimlich kostbar in der Familie.

„Hallo."

Brianna trat kichernd die Treppe runter.

„Wie ich sehe hat euch schon Enja gefunden? Ihr solltet Ezra sehen."

Ihre Haare waren zusammengebunden und sie trug einen Nachtmantel, da sie schon eigentlich fertig war für das Abendessen und der anschließenden Nachtruhe.

„Guten Abend. Na, schon am Turteln für die Hochzeit?"

„Äh, ich hör nichts. Von ganz in einer anderen Welt", sagte Depa und lehnte sich an ihren Zukünftigen. Caleb seufzte und wischte sich einen roten Fleck aus dem Gesicht.

"Dad sieht noch sehr viel besser aus. Er ist fast gar nicht mehr zu erkennen. Mum hat einen Lachanfall nach dem Anderen bekommen."

Er sah zu seiner Freundin.

"Meine Freundin im Übrigen auch."

"Hast du viel Unsinn gemacht und deinen Dada geärgert? Sehr schön, mein Schatz."

Kanan gab Enja einen Kuss auf die Wange, die sich klatschend an ihn schmiegte. Zuko schmunzelte und hielt Depa im Arm.

"Das alltägliche Chaos bei euch?"

"Ich würde eigentlich sagen, dass sich gewisse Dinge mit der Zeit geändert hätten. Aber nein, es hat mich natürlich wieder erwischt."

Caleb grinste verstohlen, als sein Vater hinter ihm auftauchte. Ganz in pink. Depa lachte leise und vergrub sich bei Zuko.

„Ich kann nicht hinsehen, sonst entfährt mir noch ein Kommentar."

Hera lachte amüsiert.

„Ach Schatz."

„Ich habe es komischerweise geschafft nicht dreckig zu werden", gab Brianna an ihren Freund zurück.

„Wieso wohl?"

"Ich habe auch alles für dich in Kauf genommen", erwiderte Caleb grinsend und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Anders als Depa konnte Kanan sich nicht zurückhalten. Er brach in lautes Gelächter aus, wobei Enja mitkicherte.

"Was...was ist denn mit dir passiert?"

"Dada, Ink!"

"Enja meinte mich etwas färben zu müssen."

Ezra schmunzelte und kam die Treppen hinunter.

„Hat super funktioniert", meinte Hera.

„Ziehst du dich vor dem Essen noch um?"

„Sollte er!"

Zuko schmunzelte, als Depas Lekku sich anfingen zu bewegten, da sie ihr Lachen kaum noch zurückhalten konnte. Enja strahlte und kicherte begeistert, als sie ihren Vater sah. Dieser lächelte und rollte amüsiert mit den Augen.

"Schon gut, Zwerg. Halte dich nicht zurück. Sabine hat sich bereits sehr darüber amüsiert."

"Wir wüssten gar nicht wieso", lachte Kanan und schüttelte den Kopf.

"Gut siehst du aus. Pink steht dir."

"Eher wie ne pinke Loth - Katze", kicherte Caleb und Enja klatschte begeistert.

"Katzi!"

„Nein, ich..ich muss. Ich sollte nichts provozieren."

Brianna lachte leise und legte ihre Hand an Calebs Schulter.

"Toll siehst du aus. Wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob Sabine da wirklich vollkommen unschuldig ist. Deine Haare sollte sie noch färben."

Enja kicherte, als sie das Funkeln in den Augen ihres Vater sah und kletterte von ihrem Opa zu ihrer Oma.

"Oh oh", kicherte sie, als Ezra mit einem schelmischen Lächeln näherkam.

"Weißt du...wenn ich es mir genau überlege...würde es dir auch nicht schaden.."

Hera nahm ihre Enja hoch.

„Na, da hat Daddy aber sich was ausgedacht."

Enja kicherte, als ihr Opa langsam zurückwich.

"Kid, ich warne dich. Ich war schonmal pink. Außerdem habe ich einen sehr langen.."

Soweit kam er gar nicht, da hatte Ezra sich schon auf Kanan gestürzt, der die volle Farbe abbekam. Ab da war es bei Depa vorbei. Sie lachte auf. Das war zu viel.

„Hey! Übertreibt es nicht!", sagte noch die Halb-Echani. Enja quiekte und amüsierte sich ziemlich.

"Dada, Opa!"

Caleb lachte und gab Brianna einen Kuss auf die Wange.

"Das ist bei den beiden Standard."

Und auch wenn es eigentlich etwas war, was keinen sonderlich überraschte. So war diese Normalität das was sie brauchten und vor allem nach diesem Tag. Ezra grinste breit.

"Mission erfolgreich erfüllt."

Doch da nahm ihn sein Vater in den Schwitzkasten.

"So kommst du mir nicht davon."

"Mum!"

„Na na. Ich hab keine Lust so viel Farbe abzubekommen."

Hera putzte etwas Enjas Farbe aus dem Gesicht.

„Gehen wir essen?"

"Unger!"

Sie kuschelte sich an ihre Oma und strampelte. Ezra sah auf.

"Hey!"

"Ich glaube wir sollten erstmal duschen, bevor Mum uns an den Tisch lässt", kicherte Caleb. Kanan lachte und stupste Ezra sanft gegen den Kopf.

"Wäre ne Idee. Na danke, Kleiner."

Ezra lachte nur. Zuko bemerkte wie seine Verlobte ihren Bruder zufrieden betrachtete.

"Heute ist ein guter Tag. Oder mehr Abend."

„Hm."

Sie lehnte sich an ihn.

„Das stimmt. Ich..ich bin froh das es so ruhig ist."

„Wäre besser. Hopp. Abmarsch."

Enja lachte.

"Oma Boss!"

Sie quiekte, als Hera sie liebkoste. Caleb kicherte.

"Na dann, wir sehen uns gleich."

Er gab Brianna einen sanften Kuss und lief hinein. Zuko lächelte.

"Ich freue mich, wenn du dich freust."

"Na komm, alter Mann. Das schaffen wir noch."

Ezra duckte sich bei Kanans Schlag und grinste nur. Sein Vater verdrehte die Augen.

"Hera, er ist schon wieder frech."

„Nach so vielen Jahren solltest du dich langsam mal durchsetzen."

Sie trat in den Palast ein, während Brianna schmunzelte.

„Na kommt. Gehen wir."

Kanan stöhnte nur, während Ezra lachte.

"Tja Mum ist immer auf meiner Seite, Dad."

Sein Vater schmunzelte nur und legte ihm einen Arm um die Schultern.

"Sicher, kid. Sicher."

Ezra grinste nur, dann sah er zu Depa.

"Na Süße? Wie war es heute?"

„Urgh, anstrengend. Ich hab lauter Dinge im Kopf. Wie hältst du das aus?"

Sie schüttelte den Kopf.

„Ich schicke Zuko in den Rat, ich glaube das ist angenehmer für mich."

Der Gestalter blinzelte.

"Mich? Warte mal.."

Kanan lächelte.

"Sie hat das wunderbar gemacht. Aber der Tag war heute anstrengend und sehr lang. Die Besprechung heute hat sich gezogen."

"Und wie war es? Wie...wie haben sie reagiert?"

"Sagen wir einfach, dass sie überrascht waren und wir alles hinbekommen haben. Dank deiner Schwester und Soka."

„Vor allem Ahsoka und- warte? Ich? Äh, ja. Ein bisschen?"

Sie schmunzelte.

„Zuko, klar. Du kannst das."

"Ich tue ja alles für dich, aber das? Ich wäre hoffnungslos verloren."

Er küsste sie auf die Wange und lächelte.

"Ich bin mir sicher, dass du das sehr gut gemacht hast."

"Hat sie auch."

Ezra lächelte.

"Was anderes hätte ich nicht erwartet. Danke, Zwerg."

Er sah zu seinem Vater.

"Und dir natürlich auch, Dad. Danke."

"Dafür nicht, Ez. Mache dir keine Gedanken, es ist alles gut. Wir haben das hinter uns und das war es."

Ezra blinzelte.

"So einfach war das? Sind sie nicht ausgerastet oder sind ausfallender geworden?"

„Ich weiß, das du alles für mich tust."

Sie küsste Zuko sanft auf die Wange.

„..Liebe dich."

Ezra verdrehte die Augen.

„Wie wäre es wenn wir dan n rein gehen?", fragte Brianna.

"Kriege ich noch ne Antwort auf meine Frage?"

Kanan und Depa wechselten einen Blick.

"Es gab...anfangs ein paar Verständnisprobleme, aber danach lief alles gut."

Nun zumindest ein Teil davon war wahr.

"Aber Brianna hat Recht. Wir gehen uns frisch machen und dann schauen wir mal wie begeistert Sabine wirklich von eurer Farbenaktion war."

Kanan sah hilfesuchend zu Depa.

„Ja. Lasst uns rein. Ich hab Hunger und du solltest duschen", fügte sie hinzu. Ezra runzelte die Stirn, aber stellte keine weiteren Fragen mehr. Es war offensichtlich, dass er keine wirkliche Antwort bekommen würde. Kanan nickte.

"Und das machen wir jetzt auch."

"Okay", meinte Ezra nur.

„Gut."

Depa nahm Zukos Arm.

„Was möchtest du denn heute Abend so machen?"

"Alles, was du machen möchtest", gab er zurück und küsste sie auf die Stirn.

"Ich bin ganz dein."

Sie gingen die Treppen hoch. Damit begann eher der Smaltalk zwischen ihr und dem Gestalter, der sie liebevoll festhielt. Ezra grinste nur etwas vor sich hin und wischte etwas Pink aus seinem Gesicht ehe sie eintraten. Fast eine halbe Stunde später saßen alle an einem vollen Tisch. Padmè und Anakin unterhielten sich leise neben ihren Eltern, die sich selbst über ihren Tag unterhielten. Rex war sehr spät mit Ahsoka nach Hause noch gekommen, beide dementsprechend etwas müde und noch in voller Montur. Hera saß bei Enja, die noch Farbe im Gesicht hatte. Sie wollte erst später baden, im Gegensatz zu Caleb, dessen Haare noch total nass waren und der neben Brianna saß, die leise kicherte. Amüsiert sah Sabine dagegen zu ihrem Mann, der ein bisschen Pech hatte. Das Pink hatte sich noch etwas im Haar festgesetzt, was viel zu lustig aussah.

Hera sah genauso amüsiert aus, wie ihre Schwägerin. Ihr Mann dagegen war fast dabei zu platzen vor Lachen. Depa saß glücklich bei ihrem zukünftigen Mann und betrachtete ziemlich entspannt ihre Familie. Die Anspannung vom Tag und die lange Ratssitzung war fast nur noch eine Erinnerung für sie, Kanan und Ahsoka. Wenn sie mit ihrer Familie am Tisch saßen und dem alltäglichen Chaos zuhörten und erlebten, dann schien es, als ob es nie diese Diskussionen gegeben hätte. Ezra stöhnte, als Enja kicherte und sein Haar betatschte.

"Dada, pink!"

"Ich hoffe, dass das keine permanente Farbe ist."

Anakin kicherte.

"Na ja sie steht dir. Mit deinem etwas bläulichen Haar siehst du etwas aus wie so ein Farbpinsel.."

Caleb biss sich auf die Unterlippe, um nicht loszuprusten. Kanan sah sehr zufrieden aus und stupste seine Frau an.

"Ich finde es wunderbar, dass es noch etwas wie Gerechtigkeit gibt. Ich hatte sie einmal pink, jetzt unser Sohn."

"Bei dir hat das eine ganze Woche angehalten. Ich hoffe nur, dass es morgen wieder draußen ist", stöhnte Ezra und Enja kicherte weiter. Sie fand es einfach zu toll!

„Pink steht dir", stimmte Brianna zu und zeigte mit der Gabel auf ihn.

"Du siehst wie eines von Mums Kunstwerken aus", lachte Caleb. Ezra seufzte.

"Pink. Wieso musste es ausgerechnet pink sein?"

"Na ja deine Tochter scheint es zu lieben", kommentierte sein Vater, als Enja begeistert die pinken Strähnen berührte.

„Die Rüstungsfarbe ist getroffen", lachte Padmè amüsiert.

„Pass auf, deine könnte auch mysteriöserweise einen Anstrich bekommen", neckte Rex sie.

„Wage es dich, und du bist einen Kopf kürzer."

Hera schmunzelte und kaute auf ihrem Brot.

„Tja. Mal sehen."

"Du könntest auch etwas Farbe auf deiner vertragen", schmunzelte Ahsoka und stupste ihren Mann in die Seite. Anakin kicherte.

"Klar. Am Besten schön pink und rot."

"Wieso ist die Farbe nur bei mir hängen geblieben?", murmelte Ezra. Kanan klopfte ihm auf die Schulter.

"Gerechtigkeit, mein Sohn. Aber es steht dir. Blaubeere würde ich jetzt nicht sagen eher...Himbeere."

"Mum, hilf mir."

„Kanan, sei still."

Depa kicherte und verschränkte ihre Hand mit Zukos, der sie liebevoll küsste.

„Armer Dad."

Ezra sah sie finster an.

„Ich habe meine Farbe nie geändert und das werde ich auch nicht. Ohne Grund tun wir das nicht", schmunzelte Rex.

„Wo wir gerade bei dir sind, Dad. Wann kommen Cody, Wolffe und Gregor wieder vorbei?", fragte Padmè.

„Ich würde gerne Ihnen ein paar neue Übungen für die Rekruten zeigen."

„Du willst ihnen doch nur die Möglichkeit geben mich zu ärgern."

"Oh das wollen wir doch alle. Es wird Zeit, dass wir sie mal wieder sehen", erwiderte Ahsoka und drückte seine Hand. Kanan grinste nur.

"Tja, kid. Deine Schwester ist immer auf meiner Seite."

"Was nicht fair ist, weil sie als mein Padawan auf meiner Seite zu sein hat."

Kanan verdrehte schmunzelnd die Augen und wuschelte ihm durch das pinke Haar.

"Das warst du auch immer. Mhm klar."

„Ich kann es eben, Brüderchen."

Depa zwinkerte ihm zu und Enja klatschte.

„EPA!"

Rex schüttelte den Kopf und drückte ihre Hand.

„Stimmt auch wieder."

„Neue Rekruten und alles. Hm, Akira ist im übrigen grade dabei mit Kal Leute wieder auszusuchen. Machen wir das auch wieder?", fragte seine Tochter.

Brianna schüttelte leicht den Kopf.

„Diese Familie."

"Ich dachte du hättest dich dran gewöhnt", gab Caleb amüsiert zurück.

„Hab ich. Aber jeden Tag werde ich aufs Neue überrascht."

Ezra schnaubte.

"Depa, du wechselst die Seiten. Ich dachte wir sind vereint gegen den bösen Baum."

Gelächter ertönte.

"Opa, du hast das Shirt noch kein einziges Mal getragen", kommentierte Caleb. Kanan stöhnte.

"Da wird mich auch keiner zu bekommen."

Rex schmunzelte amüsiert.

„Wetten wir?"

"Ach komm, Dad. Das ist doch so toll", neckte Ezra seinen Vater. Ahsoka kicherte.

"10 Credits das Depa und Ezra das hinbekommen."

"Na ich glaube Oma schafft das schon alleine", gab Caleb zurück und küsste Brianna auf die Wange.

"Das ist meine Familie."

"Hera, hilfe mir doch mal", wandte sich Kanan an seine Frau. Enja patschte ihrem Vater im Gesicht herum.

"Dada. Dada Fee!"

Padmè lachte.

„Oh ja! Eine Fee. Enja du bist fantastisch."

„Schatz. Du bist alt genug", sagte Hera.

"Aber gegen deine Kinder kommt man nicht an", stöhnte der Jedi und Depa musste sich zusammenreißen bei Enjas Kommentar nicht ihren Saft auszuspucken. Caleb lachte laut auf und schüttelte den Kopf.

"Ich liebe dich, kleine Schwester."

Die Zwillinge kicherten und Sabine war sehr beschäftigt ihr Essen anzusehen. Chopper piepte und machte sofort eine Aufnahme.

"Waup - Waup!"

"Nein das verschickst du nicht sofort an Zeb und Max!"

Kanan strich Enja über den Kopf.

"Dada Fee?"

Sie lachte.

„Jap, absolut!"

Brianna kicherte amüsiert und ließ plötzlich ihre Gabel auf den Teller fallen und berührte ihre Brust. Caleb hörte sofort auf, als er ihren Gesichtsausdruck bemerkte. Er nahm ihre Hand.

"Brianna?"

„Es..es tut wieder so weh", sagte sie und verzog leicht ihr Gesicht. Auch die Anderen bemerkten, dass etwas nicht stimmte und die lockere Stimmung löste sich in Luft auf. Caleb strich seiner Freundin über den Rücken.

"Wie schlimm ist es diesmal? Sollen wir Lydia kontaktieren?"

„Nein. Sie..sie wird sofort meinem Vater schreiben, das will ich nicht. Es..es geht schon."

Sie atmete tief durch und rieb sich den Stirn. Zögernd sah Padmè sie an.

„Aber du hast es in letzter Zeit viel öfter."

"Und das ist ungewöhnlich."

Ahsoka erhob sich und ging zu ihr, kniete sich vor sie hin.

"Soll ich dich mal durchchecken? Wir müssen Lydia nicht kontaktieren, wenn du deinen Vater nicht beunruhigen willst, aber es wäre das Beste wenn sich das jemand ansieht."

Ezra sah besorgt zu der Freundin seines Sohnes. Er wünschte er könnte Soka damit helfen, Brianna helfen, aber selbst das war ihm verboten worden. Caleb nickte.

"Bria, es ist das Beste. Pad hat Recht. Das häufigt sich in der letzten Zeit."

„Ihr wisst das es ab und zu dazu kommt. Dennoch geht es ja wieder."

Brianna seufzte.

„Aber ein kurzer Blick schadet nicht."

Hera seufzte leise.

„Gutes Kind. Willst du vielleicht nicht lieber ins Bett danach?"

„Oh nein. Ich genieße das Abendessen nach der Untersuchung in vollen Zügen. Davon hält mich nicht mal mein dummes Herz ab."

"Aber es wäre wirklich besser, wenn wir es jetzt machen würden", entgegnete Caleb und die Sorge spiegelte sich in seinen Augen wieder. Enja sah mit großen Augen zu Brianna und legte den Kopf schief.

"Bia?"

"Es wird nicht lange dauern und wir wären alle sehr viel beruhigter", wandte Ahsoka ein und strich Brianna über den Kopf. Caleb drückte die Hand seiner Freundin.

"Bitte, Schatz."

„Ist okay. Ich..ich mache es."

Langsam stand sie auf.

„Und wehe ihr behandelt mich wie Glas."

"Ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass es unmöglich für sie ist es nicht zu tun", erwiderte Ezra und lächelte sie an.

"Gute Besserung."

Caleb stand mit Brianna auf.

"Ich begleite dich."

Ahsoka nickte.

"Na komm, Bria. Entschuldigt uns."

Die Togruta führte die halb Echani aus dem Raum und stützte sie etwas. Caleb folgte ihr.

"Arme Brianna", seufzte Anakin und sah lustlos seinen Teller an.

„Das ist gemein", stimmte Padmè zu.

„Und unfair."

„So doof es klingt das Leben ist nun mal unfair", seufzte Rex. Danach hüllten sie sich alle mehr oder weniger in ein unruhiges Schweigen. Selbst Enja mampfte still ihren Brei. Die Tatsache, dass es Brianna schlechter ging war etwas, was niemand gerne hören wollte. Brianna gehörte zur Familie und wenn ihre Herzprobleme wieder schlimmer wurden....dann betraf es jeden von ihnen und sie leideten mit. Es war schön mit ihr. Wenn sie nur zehn Sekunden daran dachten eine Galaxis ohne dieses liebe Mädchen zu haben... Nein. Niemals. Das würde nicht eintreten, dass durfte nicht eintreten. Und das würde es auch nicht. Brianna würde gesund werden. Sie würde nicht daran zugrunde gehen. Sie war stark. Und sie würde es schaffen wie zuvor auch.

Hera seufzte leise.

„Okay. Nicht traurig sein. Wir müssen positiv denken."

"Brianna ist ein starkes und kluges Mädchen. Sie wird das überwinden", pflichtete ihr Kanan bei. Der Rest schwieg nur. Anscheinend schien die Stimmung wirklich damit am Ende zu sein. Ezra seufzte leise.

"Caleb macht sich fürchterliche Sorgen."

Er sah zu Sabine.

„Natürlich. Sie ist seine Freundin. Er mag sie."

„Er liebt sie", verbesserte Depa ihre Schwägerin. Ezra nahm Sabines Hand in seine.

"Er liebt sie vom ganzen Herzen. Wenn ihr etwas zustoßen würde..."

"Das wird nicht passieren."

Anakin sah auf.

"Richtig?"

Rex nickte ganz langsam.

„Ja.."

„Dad. Sei still wenn du nicht überzeugt aussiehst."

"Wir...wir werden sehen was die Zeit mit sich bringt", sagte Kanan vorsichtig.

"Aber Brianna ist sehr stark. Es bestehen keinerlei Zweifel, dass sie es schaffen wird."

Ezra strich seiner Tochter über die Wange, aber er sagte nichts darauf. Wenn etwas mit Brianna passieren würde...dann würde es Caleb brechen. Das war ihnen allen klar.

Rex atmete aus.

„Ganz sicher. Sie ist Mandalorianerin. Und auch noch Echani. Sie hat Biss."

"Manchmal reicht das nicht", murmelte Ezra leise. Enja hatte keinen Hunger mehr und schüttelte den Kopf, als Sabine sie weiterfüttern wollte. Zuko drückte Depa einen Kuss auf die Wange. Er wusste wie gut seine Verlobte und Brianna miteinander befreundet waren. Solche Dinge..waren schrecklich. Und sie wussten alle das sowas wie eine richtige Genesung ausstehen kann. In Briannas Fall stand die Frage offen, ob da überhaupt noch eine richtige Genesung möglich sein konnte. Aber das schien nur die Zeit oder mehr die Macht selbst zu wissen.



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