Kapitel 2

Impressive, dass bereits nach nur einem Kapitel bereits 1/3 der Leser den Text geskippt hat, über dem mit roten Ausrufezeichen "❗Bitte lesen❗" drüber steht.

Ich weiß aus meinen anderen Geschichten, wie das läuft.
Deshalb jetzt ganz deutlich (mir egal, wer es überliest):
Ich werde jeden, der mich in dieser Geschichte nach neuen Kapiteln fragt, instantly blockieren.

Das mache ich sonst nicht so einfach.
Aber hier...
Nope.
Werd ich mir nicht geben.
Wenn ihr keine Rücksicht auf mich und meine Gefühle nehmt, mache ich es bei euch auch nicht.

Ich hab damit jetzt 3x auf dieses Thema hingewiesen.
Wer es sich dann immer noch nicht merken kann, dem kann ich nicht helfen.

Tut mir echt leid, ich hatte eigentlich nicht vor, direkt über dem 2. Kapitel so einen Text zu schreiben...
Aber jeder, der den Text mit den roten Ausrufezeichen gelesen hat, versteht hoffentlich, wieso ich das mache.

Diesen Leuten wünsche ich ganz viel Spaß bei diesem Kapitel <3

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"When your sad I'm sad" - Charlie Puth

https://youtu.be/pcqUZMgMnVM

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Verwirrt, wer um diese Uhrzeit noch etwas von mir wollen würde, lief ich zu meiner Haustür.

Kaum öffnete ich diese entglitten mir sämtliche Gesichtszüge.

"Was zum-", entwich es mir völlig überrumpelt, als mein bester Freund plötzlich vor mir stand.


Breit grinste dieser mich an.

"Hey TaeTae.", säuselte er.

"Hast du mich vermisst?", seine Miene triefte vor belustigter Unschuld.


Ich brauchte ein paar Sekunden, um zu realisieren, dass er wirklich vor mir stand.

Kaum war diese Information in mein Gehirn gesackt, aktivierte der Rest sich wie ein ganz natürlicher Reflex.

Unwichtige Nebendetails wie zum Beispiel die Frage, wie er es überhaupt in das Gebäude geschafft hatte, ohne vorher bei mir zu klingeln, verschwanden aus meinem Kopf.

"Kookiee!", verließ es in unverfälschter Freude meine Lippen, bevor ich dem Dunkelhaarigen um den Hals fiel.

"Du bist hier...", murmelte ich nahe seinem Ohr.


Kaum spürte er meine Nähe, entspannte Kookies Haltung sich deutlich.

"Ja...", in sanfter Stärke schlangen seine Arme mich sich um meinen Körper, während er mich an sich drückte.

"Endlich...", fügte er hinzu, bevor er sein Gesicht ein Moment lang in meiner Halsbeuge vergrub.

Anschließend entfuhr ihm ein kleines Seufzen.

Wohlige Erleichterung drang aus seinen Lungen.


Ich spürte, wie das selbe Gefühl sich in mir breit machte.

Meinen besten Freund bei mir zu wissen, schickte Wellen der Ruhe durch meinen Körper.

Trotz der drei Jahre Abstand kam seine Nähe mir so selbstverständlich vor, wie mein Bedürfnis nach Sauerstoff.



Kleine Ewigkeiten verstrichen, während wir in meinem Türrahmen standen und uns einfach umarmten.


Mir dieser Situation bewusst werdend, löste ich mich von meinem Gegenüber.

"Wieso hast du nicht gesagt, dass du kommst?", fragte ich.

"Und...", erst jetzt bemerkte ich die Masse Gepäck, das Kookie dabei hatte.

"...was ist das alles?", fragte ich.


Mein bester Freund lächelte ein bisschen über meine Verwirrtheit.

"Fürs erste...", er lehnte sich gegen den Türrahmen.

"...könnte ich einen Ort zum Schlafen gebrauchen...", beendete er seinen Satz etwas leiser.

Tief schauten seine dunklen Kulleraugen dabei in meine.

Ich erschrak, als ich bemerkte, wie erschöpft diese waren...

Kookies Seelenspiegel verrieten mir, dass es einiges zu erzählen gab.

Sie bestätigten es mir...

Dass ich mir nicht umsonst Sorgen gemacht hatte.


"O-oh...", unwillkürlich wurde ich rot, als mir klar wurde, dass ich ihn überhaupt nicht hereingebeten hatte.

"Natürlich.", hastig trat ich einen Schritt zur Seite, um Kookie Platz zu machen.

"Du kannst so lange bleiben, wie du willst.", lächelte ich.


"Danke, TaeTae...", mein bester Freund hauchte einen Kuss auf meine Stirn, bevor er hereinkam.

Ich half ihm, seine Koffer in mein Gästezimmer zu bringen.



"Die Wohnung ist in echt noch viel schöner...", merkte Kookie vom Sofa aus an, während ich in der Küche war, um uns etwas zu trinken zu machen.

Ganz von selbst zuckten meine Mundwinkel durch dieses Kompliment nach oben.

Ich wohnte noch nicht so lange hier.

Entsprechend kannte Kookie die Wohnung nur aus den Videos, die ich ihm geschickt hatte.

Dabei hatte ich ihm natürlich auch direkt die Adresse gegeben.


"Dankschön...", mit zwei Gläsern in der Hand gesellte ich mich zu Kookie.

"Ich bin auch ziemlich zufrieden...", merkte ich an, während ich seinem Blick folgte, der bewundernd in alle Richtungen wanderte.


Gerade wollte mein bester Freund mir ein Grinsen schenken, als er bemerkte, dass ich ihm einen grünen Saft hingestellt hatte.

"Was denn?", wollte er etwas amüsiert wissen, während er es mit meinem Glas verglich.

"Ich bekomme keinen Wein?", fragte er.


Ich kicherte ein wenig.

"Du hast doch sicher voll den Jetlag...", merkte ich an.

"Da ist Ingwer drin.", meinte ich, während ich auf Kookies Getränk zeigte.

"Damit deine Energie sich schnell erholt.", fügte ich noch hinzu.


Kookie hob eine Augenbraue, bevor ihm ein kleines Lachen entwich.

"Super stilvoll.~", merkte er sarkastisch an, während er nach dem Glas griff und sich anschließend gegen die Sofalehne sinken ließ.

"Aber wenn du das sagst...", süß lächelte er mich an, bevor er einen Schluck nahm.


Ich schmunzelte über seinen nicht vorhandenen Widerstandswillen, bevor ich es mir auch ein wenig bequemer machte.

"Also...", ich stützte meinen Ellenbogen auf die Sofalehne, um Kookie besser ansehen zu können.

"Möchtest du mir erzählen...", setzte ich vorsichtig an.

"...was passiert ist?", fragte ich.

Um meine eigene Nervosität zu verstecken, nippte ich anschließend an meinem Weinglas.

Nicht, dass irgendwas an dieser Situation mir Warnsignale gab...

Kookie und ich saßen bei gedämmtem Licht in meinem Wohnzimmer.

Durch die Fenster konnte man über die Pariser Dächer schauen.

Um uns herum entspannte Ruhe.

Niemand außer uns war hier.

Entsprechend konnte ich mich nur wohl fühlen...

Allerdings kannte ich meinen besten Freund etwas zu gut, um nicht zu wissen, dass sein lockeres Benehmen nur die halbe Wahrheit war.

Ich sah die Schatten unter seinen Augen...

Seine blasse Haut...

Kookie hatte eine unruhige Zeit hinter sich.

Viel mehr, als nur einen Jetlag.


Ich war froh, dass seine Komplikationen ihn zu mir geführt hatten.

Dass er wusste, dass er, wo auch immer ich gerade war, hier ein zweites zu Hause hatte.

Trotzdem tat es mir weh, ihn so zu sehen.

Ich wollte wissen, was passiert war...



Lächelnd fing mein bester Freund meinen besorgten Blick auf.

Danach öffnete sein Mund sich ganz von selbst.

"Weißt du noch, als ich meinte, dass es mit der Agentur nicht so läuft?", fragte er.


Als ich daraufhin hastig nickte, nahm Kookie noch einen Schluck von seinem Saft.

"Naja, es ähm...", direkt noch ein Schluck.

"...ist schlimmer geworden."


Mit riesengroßen Augen hörte ich Kookie dabei zu, wie er mir von seinen letzten Wochen erzählte.

Die Komplikationen waren zustande gekommen, weil seine Agentur eine Kooperation mit einem sehr populären Fotografen gemacht hatte.

Dieser war in ganz New York für seine großartigen Werke bekannt gewesen.

Allerdings auch für seine hohe Durchsetzungsfähigkeit....


Mir klappte die Kinnlade nach unten, als Kookie mir erzählte, was der Fotograf alles von den Models verlangt hatte.

Was für enormen körperlichen Anstrengungen er sie ausgesetzt hatte, um die Bilder und Posen bis zum äußersten zu treiben.

Einer von Kookies Kollegen war nach einem der Shootings sogar zusammengebrochen.

Trotzdem hatte niemand eingegriffen...


"Jeder weiß, dass es eine harte Branche ist...", murmelte Kookie.

"Aber es gibt Grenzen...", seine Zähne spielten mit seinem Lippenpiercing, bevor er weitersprach.


Mein bester Freund erzählte mir, dass er ein paar Mal mit dem Fotografen in Konflikte geraten war, weil dieser Dinge von ihm verlangt hatte, die Kookie nicht hatte tun wollen und vor denen er vertraglich hätte geschützt sein müssen.

Das Ganze war mehrfach so stark eskaliert, dass der Fotograf die Shootings verlassen hatte.


So wie Kookie mir die Geschichte erzählte, war es offensichtlich, dass er der Meinung war, das richtige getan zu haben.

Nur leider hatte seine Agentur das anders gesehen...

Der Fotograf war so einflussreich, dass es der Reputation der Firma hätte schaden können, wenn sie ihn zur Rechenschaft gezogen hätten.


"Sie meinten, dass sie mich rauswerfen müssen, wenn ich mich nicht bei ihm entschuldige...", erklärte Kookie.

Ich hörte die Bitterkeit in seiner Stimme.

"Und naja..."

Trotzdem grinste er mich im nächsten Moment an, als hätte er mir keine halbe Horrorgeschichte erzählt.

"...da bin ich eben gegangen.", beendete er seine Geschichte schließlich.


Von der Selbstverständlichkeit in seinem Ton ein wenig schockiert, fiel mir fast mein Weinglas aus der Hand.

Ich musste verarbeiten, was für schreckliche Dinge meinem besten Freund passiert waren.

Dass er nichts davon erzählt hatte.

Und am aller wichtigsten...


"Ich...", ohne darüber nachzudenken, griff ich nach Kookies Hand.

"Ich bin so stolz auf dich...", flüsterte ich.

...dass er auf sich aufgepasst hatte.


Ich wusste, dass Kookie eine gesunde Menge Selbstwertgefühl besaß.

Dass er für gewöhnlich nichts tat, was ihm von Grund auf widerstrebte.

Trotzdem musste er extremem Druck ausgesetzt gewesen sein...

Die richtige Entscheidung zu treffen war sicher nicht einfach gewesen.


Offensichtlich nicht in der Lage, die positiven Emotionen anzunehmen, die ihm aus meinen Augen entgegen strahlten, hob Kookie eine Augenbraue.

"Weil ich meinen Traumjob aufgegeben und spontan direkt auch noch das Land verlassen hab?", wollte er etwas sarkastisch wissen.

Dabei sah ich sie bröckeln...

Seine immer-optimistische Fassade.

Kookie war noch nie besonders gut darin gewesen, negative Gefühle zuzulassen.

Wahrscheinlich konnte ich mir nicht mal vorstellen, wie schlimm seine letzten Tage gewesen waren...


"Weil du auf dich aufpasst.", korrigierte ich ihn.

"Das schafft nicht jeder...", fügte ich hinzu.

Alles hinzuschmeißen konnte viel schwerer sein, als es weiter zu versuchen.

Vor allem, wenn man sich etwas wichtiges aufgebaut hatte.

Wenn man etwas zu verlieren hatte.


Kookie antwortete nicht.

Er schaute mich einen Moment lang einfach nur an.

Anschließend sah ich wirklich etwas kaputt gehen.

"Scheiße...", murmelte er, als ihm schließlich doch die Tränen in die Augen stiegen.

Als würde die Realität ihn ganz plötzlich einholen..


Der bloße Anblick ließ mein Herz einmal in der Mitte durchbrechen.

Ich dachte nicht mal eine Sekunde darüber nach, bevor ich an Kookie heranrückte.

"Kookie...", wisperte ich mitfühlend.


Kaum spürte er, wie seine Arme sich um ihn schlangen, erstarrte mein bester Freund einen Moment lang.

Anschließend sackte er in sich zusammen.

"Ich...", leise schniefte er.

Ich spürte seine Hände an meinem Rücken, als er mich fester an sich drückte.

Zitternd vergriffen sie sich im Stoff meines Oberteils.

"Ich bin echt fertig...", murmelte er.


Weich lächelte ich, als ich Kookies Gesicht an meinem Hals spürte.

"Das ist mehr als verständlich...", flüsterte ich.

Beruhigend streichelte ich über seinen Rücken.

"Aber du bist jetzt hier...", fügte ich leise hinzu.

"Bei mir...", sanft legte ich mein Kinn auf Kookies Schulter ab.

"Wir finden sicher irgendeine Lösung...", redete ich weiter.

"Alles wird gut...", versuchte ich Worte zu finden, die diese schreckliche Situation etwas weniger schrecklich machen würden.


Kookie sagte nicht viel dazu.

Ihm entwich noch ein Schniefen.

Fast stumm durchnässten ein paar Tränen mein Oberteil.



Erneut schien die Zeit einen Moment lang stehen zu bleiben.

Still blieben wir in den Armen des anderen.

Gleichmäßig fuhr meine Handfläche Kookies Rücken auf und ab.

Ab und zu verirrte sie sich bis nach oben zu seinem Hinterkopf.

Hoffend, dass es ihm irgendeine Form von Trost bescheren würde, streichelte ich durch seine Haare.

Ununterbrochen spürte ich dabei dieses unfassbar warme Gefühl in meinem Inneren.

Dieses ganz spezielle Gefühl, das nur Kookie in mit auslösen konnte...


Als könnte er meine Gedanken lesen, gab Kookie ein kleines Seufzen von sich.

Zunehmend entspannte seine Haltung sich.

Er wurde ruhiger.


Das einzige, das nicht schwächer wurde, war sein Griff.

Ganz im Gegenteil...



Fest behielt Kookie mich bei sich, als er schließlich seine Fähigkeit zu sprechen wiederfand.

"Ich..."

Als würde er nie wieder loslassen wollen.

"Ich hab dich vermisst, TaeTae..."


Jetzt haben wir einen Vote-Banner x3
Diesmal sogar mit einer anderen Schriftart, als sonst.
Das triggert auch gar nichts in mir, wenn alle anderen Geschichten die selbe Schriftart haben und es nur hier anders ist.
Nope xD

Lasst mich gerne wissen, wie euch das Kapitel gefallen hat <3
Ich hoffe actually, die Ereignisse bei Kookie waren nicht irgendwie triggernd.
Ich hab überlegt, ob ich eine Warnung machen sollte...
Aber die Misshandlung am Arbeitsplatz wird ja nicht wirklich explizit dargestellt und auch eher nur kurz erklärt...
Deshalb war ich mir nicht sicher.
Man soll ja auch nicht mit TWs um sich werfen.
Falls ihr eine Meinung dazu habt, könnt ihr mir die wie immer gern mitteilen <3

Und I know die Story startet recht heftig.
Aber believe me, wir starten eigentlich direkt in fluffy goodness x3
Also das hier ist die letzte Geschichte bei der man Angst vor viel Drama haben muss ^^

That said...
Möchtet ihr einen Grundriss von Taes Wohnung?
Ich hab die wieder sehr bildhaft im Kopf und hab auch nach 4 Jahren schreiben immer noch das Gefühl, dass ich denkbar unbegabt darin bin, Räume zu beschreiben. ^^"

Ich hoffe ihr hattet einen schönen Tag <3

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