seven
Als ich in den eher kleinen Saloon trete, den mein Haus sich für die Zeit am Hof zugeignet hat, um wichtige Dinge zu besprechen, ist Calder der Erste, der mich bemerkt.
Sein immer spöttisches Lächeln fällt in sich zusammen, als er meinen Zustand wahrnimmt.
Er steht so ruckhaft auf, dass der reichlich verziehrte Stuhl quietscht umd droht, umzufallen. ,,Kenna!"
Nun bemerkt mich auch meine restliche Familie. Sofort stürmt meine Mutter auf mich zu.
,,Kendra, was ist passiert?", höre ich die donnernde Stimme unseres Oberhauptes, Wilden Osanos, der einer der wenigen ist, der mich bei meinem richtigen Namen nennt.
,,Lass das Kind erstmal zur Ruhe kommen!", blafft meine Mutter zurück.
,,Cordelia, ich will nur wissen, wer es wagt, Kendra und somit unser Haus anzugreifen", seufzte der blonde Nymph und sieht seine Schwester, meine Mutter, an.
Diese weicht keinen Schritt von mir zurück, nickt aber leicht, um ihm zu zeigen, dass sie ihn nun ausreden lässt. Vorsichtig nimmt sie meine Verletzungen unter die Lupe.
,,Also Kendra, wer war das?"
,,Evangeline Samos", antworte ich Wilden.
,,Nicht sonderlich verwunderbar wenn man bedenkt, dass du sie in der Arena angegriffen hast.", mischt Tante Blanca, Mom's Schwester, sich monoton ein.
,,Sie wollte das Mädchen töten!", rufe ich und werde sofort wieder wütend.
,,Sie ist eine Rote", ist alles, was Blanca sagt.
Ich spanne den Kiefer an und merke erst, dass ich wieder einen Wirbelsturm aus Wasser zusammenbraue, als meine Haare herumwirbeln.
Schnell drehe ich mich um und laufe aus dem Raum, biege nach links und schlage die Tür meines Zimmers hinter mir zu.
Lissa, Maya und Rahel, meine Zofen, sind gerade dabei, meine Abendgarderobe auf dem Bett auszubreiten, als sie inne halten und mich geschockt ansehen.
,,Was ist passiert?", fragt Maya geschockt.
,,Das Samos Biest wollte die Rotblütlerin töten, die in die Arena gefallen ist."
Die drei tauschen einen Blick, bevor Rahel einen Hautheiler holt, und Maya meine Frisur löst.
,,Du hast dich mit Lady Samos angelegt, wegen einer Roten? Wegen einem unbedeutenden Mädchen?", fragt Lissa fast geschockt.
Ich habe meinen Zofen, besser gesagt Freundinen, schon lange das "Sie" und das "Lady Osanos" hinter verschlossenen Räumen verboten. In der Öffentlichkeit würde man sie bestrafen, doch hier, in meinen vier Wänden, dürfen sie mich anreden, wie es sich für Freundinen gehört.
,,Versteh' das nicht falsch. Wir wissen, dass du eine einzigartige Silberne mit einem gütigen Charakter und einem großen Herz bist, und uns Rote gleichberechtigt ansiehst, aber du hast dies in der Öffentlichkeit getan, Kenna. Was wird dein Haus nur dazu sagen?", Maya blickt mich durch den Spiegel fragend an.
,,Mein Haus wird hinter mir stehen, egal, was ich tue. Dafür sind wir bekannt, das Haus Osanos hält zusammen wie kein anderes. Rau wie die See, sanft wie ein Fluss", den letzten Satz, einen unserer Leitsprüche, setze ich murmelnd hinzu.
{465 Wörter}
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