four
Das - merkwürdigerweise lebendige - Mädchen landet vor der verwirrten Evangelina, welche sie einfach nur erschrocken anstarrt.
Die rote Livree, die alle Diener tragen, ist mitlerweile von ihrem Körper abgeblättert, welcher eigentlich, nun, schwarz wie Kohle sein müsste.
Leicht bewegen sich die Lippen der Überlebenden, aber ich kann nicht erkennen, was sie sagt, geschweige denn, es durch die Lautsprecher hören.
Eve fasst das Gesagte nicht so gut auf, denn alles, was sie tut, ist, mit Metallsplittern nach dem Mädchen zu schießen.
Samos hat genau auf das Herz dieses menschlichen Wunders geziehlt. Sie wird sterben, wenn nicht durch die Elektrizität des Schutzschildes, dann durch die Hand von Evangelina. Denn Evagelina trifft immer.
Schnell reißt die Dienerin die Hände hoch, und bringt mich dazu, noch ungläubiger als vorhin auf den Bildschirm zu starren.
Ein bei allen Göttern verdammter Blitz schießt aus ihren Händen - pardon, für meine Ausdrucksweise - und kämpft sich durch die Metallsplitter hindurch.
Qualmend bersten Eve's besten Waffen, dann schlägt der violette Blitz in die Wand der Arena ein. Es hat nicht viel gefehlt, dann hätte er Evangelina getroffen.
Ich habe Evie noch nie so erlebt; sie hat Angst. Im Augenwinkel bemerke ich, wie Elane sich die Hand vor den Mund hält, um nicht aufzuschreien.
Die dunklen Augen des Samos' Mädchen sind weit aufgerissen, ihr Mund steht sperangelweit offen. Dann verzieht sie ihr Gesicht und wird wütend.
,,Wächter!", brüllt der König und lässt mich zusammenfahren.
Das Mädchen nimmt sofort die Beine in die Hand, als sie die Männer in der typischen, rot-orangen Uniform sieht, und rutscht den Schacht hinunter, der uns alle transportiert hat.
Evangelina startet einen zweiten Versuch und ballt ihre Hände zu Fäusten, wodurch weiteres Metall aus dem Boden schießt und sich um sie herum verteilt.
Sofort schieße ich hoch, reisse die Hände gen Himmel und sorge dafür, dass Evangelina klitschnass wird, was sie ihr Metall fallen lässt.
Die Mädchen um mich herum starren mich stumm an, wissen nicht, was sie darauf sagen sollen.
Ich ignoriere die anderen und stürme aus dem prunkvollen Raum. Draußen am Gang versuche ich so gut wie möglich, mir einen Überblick zwischen all den Königswächtern zu schaffen.
Dann sehe ich sie, ein zierlicher Schatten der um die Ecke biegt.
Sofort laufe ich ihr nach und sorge nach der dritten Ecke dafür, dass sie stehen bleibt, indem ich einen Wassertunnel um sie errichte.
,,Lass mich gehen! Sie werden mich töten! Tu das nicht!", fleht sie, starrt mir aber wütend in die Augen. Ich habe selten erlebt, dass eine Dienerin, eine Rote, einer Silbernen in die Augen sieht.
,,Du läufst im Kreis. Nimm den nächsten Gang und biege nach links, dort kommst du zu einer schwarzen, kleinen Tür. Sie führt in den Speisesaal, durch den läufst du hindurch, dann nimmst du die Tür bei der Wandtäfelung. Eine riesige Sonne markiert sie. Das ist ein Dienstbotengang, er führt dich geradewegs nach draußen. Lauf und dreh dich nicht um, nicht, bevor du weit genug weg bist", befehle ich schnell und lasse das Wasser um sie herum fallen.
Sie starrt mich an, völlig verwirrt, warum ich, eine Silberne, ihr helfe, nickt mir als Dank zu und huscht um die Ecke.
Ich weiß nicht genau, warum ich dieses Risiko eingehe, aber ich weiß ganz genau, dass dieses Wundermädchen gerettet werden muss.
[540 Wörter]
{23. Nov}
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