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Ross' Sicht

Am nächsten Tag habe ich zunächst nichts Bestimmtes vor. Keine Meetings mit dem Management, keine Shows oder sonstige Termine, nichts. Heute wäre eigentlich ein guter Tag, um mit Lauren den geplanten Ausflug zu machen. Mir fällt ein, dass ich ihr eigentlich auch ein Konzert versprochen habe - dann bekommt sie eben ein privates! Dazu müsste ich zwar meine Geschwister überzeugen, aber ich habe wirklich Lust.

Deswegen suche ich sie auf und bringe sie zusammen, damit ich es ihnen allen gleichzeitig mitteilen kann: „Habt ihr heute Abend etwas vor? Wir geben Lauren nämlich ein Privatkonzert." „Aber Vanni und ich haben ein Date und...", fängt Riker an, doch ich unterbreche ihn, auch wenn das extrem unhöflich ist: „Das könnt ihr verschieben. Immerhin wohnt ihr im selben Ort und könnt euch an jedem anderen Tag verabreden. Hat sonst noch jemand was einzuwenden?" Alle schütteln den Kopf. So verhalte ich mich normal nicht, aber ich bin halt verliebt...

„Okay, dann ist ja alles klar. Seid alle um punkt 19 Uhr in der Garage und baut vorher die Bühne mit Mikros auf", sage ich ihnen an. Noch während dem Satz ziehe ich meine Schuhe und Jacke an und verschwinde danach.

Ich freue mich schon auf ihre Reaktion. Immerhin hat sie keine Ahnung, dass heute vielleicht der beste Tag ihres ganzen Lebens sein wird. Selbst wenn sie irgendetwas anderes vorhat, denke ich, dass sich Lauren kaum diesen Tag mit mir und R5 entgehen lassen würde.

Nach wenigen Minuten ist es nun soweit und ich betätige ihre Hausklingel. Zum Glück macht auch sie gleich auf. Mit ihrer Mom hätte ich wahrscheinlich erst diskutieren müssen.

„Hey! Was machst du denn hier?", fragt sie. Als Antwort setze ich ihr einen Haarreif mit Mausohren auf und frage sie nebenher: „Bock auf Disneyland?" „Oh mein Gott, ja!" Lauren sagt kurz noch ihrer Mutter Bescheid und geht sofort mit mir aus dem Haus, bevor diese etwas einwenden kann. Also geht's jetzt los! Ich bin nur noch etwas beunruhigt wegen meinen Geschwistern und Ellington, weil sie nicht immer alles auf die Reihe kriegen. Es muss alles perfekt sein. Für sie.

Shawn's Sicht

Heute werden wir die letzten Aufnahmen für meine neue Single „There's Nothing Holdin' Me Back" machen. Sie ist anders als meine bisherigen Songs, aber ich glaube, meine Fans werden sie mögen. Hoffentlich auch Lauren, denn wenn ich absolut ehrlich bin, habe ich ihn für sie geschrieben. Unglaublich, wie schnell sie mich in ihren Bann gezogen hat. Sie ist einfach bemerkenswert.

Als wir am Mittag eine Pause machen, hole ich mein Handy heraus und schalte mein Internet an. Sofort bekomme ich Benachrichtigungen von irgendwelchen Posts oder Uploads. Die meisten schiebe ich zunächst weg, bis ich auf ein Bild von Ross Lynch stoße. Wir sehen uns so gut wie nie, doch er ist cool. Besonders begeistert hat mich seine Leistung in My Friend Dahmer.

Jedenfalls erkenne ich auf den ersten Blick, dass sich auf diesem Foto Lauren befindet. Was machen die bloß zusammen? Okay, ich gebe es zu; ich bin ein kleines bisschen eifersüchtig. Vor allem weiß ich, dass sie seit Jahren auf Ross steht. Aber das kann ich vielleicht noch ändern. Solange die beiden sich nicht küssen...

„Hey, Shawn, die Pause ist vorbei!" Na gut, dann stecke ich mein Handy wieder weg und mache mit der Arbeit weiter.

Lauren's Sicht

Scheint so, als ob dies der beste Tag meines ganzen Lebens sein wird! Ross ist genau so wie ich ihn mir vorgestellt habe: supernett und romantisch. Ich frage mich ernsthaft, warum er noch nie eine feste Freundin hatte. Aber das ist natürlich gut für mich.

„Wie gefällt's dir bisher?", fragt Ross. Meine Antwort lautet: „Es könnte nicht besser sein. Aber ganz ehrlich; ich hatte nur eine Wunde am Kopf, die genäht werden musste, und dann schenkst du mir das hier?" „Ein besonderes Mädchen verdient eben etwas Besonderes", antwortet er und sofort spüre ich, wie die Röte in mein Gesicht schießt. Ich hoffe, es fällt nicht zu sehr auf.

Aber am meisten freue ich mich darüber, dass er das gesagt hat. Denn immerhin beweist das, dass ich nicht nur ein Fan für ihn bin. Ununterbrochen lächle ich.

Nach einigen Augenblicken der Ruhe wedelt Ross mit der Hand vor meinem Gesicht: „Hallo? Ist was?" „Ähm, klar. Ich mein, es ist alles gut!", fange ich an. „Es ist nur... Du findest mich besonders?" „Um ehrlich zu sein, ja. Du bedeutest mir offensichtlich mehr als die anderen Fangirls", gesteht er. Das ist zu viel für mein Herz! Aber im positiven Sinne. Oh Mann, ich werde noch verrückt! Wie wahrscheinlich ist es schon, dass ich mit meinem Lieblingsstar zusammenkomme? Für gewöhnlich nicht allzu sehr, doch anscheinend ist das Glück auf meiner Seite.

„Könntest du dir vorstellen, eine Beziehung mit einem Fan, der dir viel bedeutet, zu führen?", rutscht es mir heraus. Eigentlich wollte ich mir diese Frage sparen, aber letztendlich konnte ich nicht anders. Er gibt mir auch eine Antwort, also passt das. „Wenn dieses Mädchen mich wirklich liebt - also wie ich bin und alles - und nicht nur meinen Fame ausnutzen will, dann kann ich mir das sogar sehr gut vorstellen." Wie er mich die ganze Zeit dabei ansieht... Einfach unglaublich!

Moment mal, will er damit andeuten, dass genau ich dieses Mädchen bin? Ich traue mich nicht, das zu fragen. Würde auch irgendwie komisch wirken.

Soll ich es wagen, seine Hände in meine zu nehmen? Ja, das mache ich. Ich bin kein Angsthase. Außerdem findet Ross es super, wenn das Mädchen den ersten Schritt macht, da er selbst etwas schüchtern ist. Dann muss er allerdings entscheiden, ob er mehr möchte...

„Nun, ich würde dich jetzt ja gerne küssen, aber die Paparazzi", meint er. Ich bleibe, wenn auch mit großer Mühe, cool und mache ihm vor, dass die mir egal sind. Ich bin eh schon in den Medien bekannt.

„Wenn das so ist", lacht er darauf. Danach kommt er meinen Lippen mit seinen endlich näher. Kurz bevor sie sich treffen, schließe ich meine Augen. Und dann Boom! Eine Explosion der Gefühle. Ich hätte nie gedacht, dass Ross Lynch mein allererster fester Freund sein würde.

Als der Kuss beendet ist, möchte ich meine Augen nicht mehr öffnen, weil ich fürchte, dass ich aufwache und feststelle, dass alles nur ein Traum war.

Schließlich tue ich es doch. Und glücklicherweise steht Ross immer noch vor mir und hält mich in seinen Armen.

Ross' Sicht

Yes, es hat endlich geklappt! Ständig habe ich es mit Schauspielerinnen versucht. Das ging immer so richtig schief. Und jetzt habe ich eine ganz normale Person zur Freundin. Na ja, das stimmt nicht, sie ist alles andere als normal. Sie ist total hübsch, manchmal verrückt und... Mir fällt auf, dass ich noch gar nicht so viel über sie weiß, doch das muss ich auch nicht, denn ich weiß, dass Lauren perfekt ist.

„Und jetzt?", frage ich, als ich mich von meinen Gedanken befreit habe. „Lass uns die Achterbahn dort drüben fahren! Das sieht lustig aus", schlägt mein Mädchen vor und zieht mich ohne Erfolg weg. „Ja, das können wir gleich machen. Aber eigentlich meinte ich, was wir nun mit uns machen. Wann werden wir es den anderen erzählen? Und was ist mit deiner Mom?", erkläre ich ihr.

Darauf sagt Lauren: „Hab ich dir das noch nicht erzählt? Sie wünscht sich zwar, dass wir kein Paar werden, was jetzt ja schon zu spät ist, aber sie wird unsere Beziehung akzeptieren. Deswegen denke ich, wird es kein Problem sein, es den anderen zu sagen." „Okay, doch zuerst haben wir eine Menge Spaß!" Nach diesem Gespräch stellen wir uns zusammen, Hand in Hand, an die Schlange.

Disneyland bereitet uns so viel Freude, dass wir beinahe die Zeit aus den Augen verlieren. Eben nur fast, und wir kommen noch rechtzeitig für das Privatkonzert zu ihr nach Hause. Ich glaube, sie hat es noch gar nicht gecheckt, dass der beste Tag ihres Lebens nicht vorbei ist und ich noch einen daraufsetze - Entschuldigung, ich meine natürlich wir. Meine Geschwister und Ellington sind ja auch dabei. Um ehrlich zu sein, dachte ich, dass sie sich verspäten würden, was sogar passiert wäre, wenn sie auch nur eine Minute später gekommen wären, aber nun stehen sie allesamt hinter mir.

„Was machen die denn hier?", möchte Lauren von mir wissen. „Ich würde mal sagen", antworte ich leicht verspielt, „R5 hat heute Abend hier einen Auftritt!" „Wie meinst du das, hier?", fragt sie. „Auf eurer Homepage steht nichts von einem Konzert." „Ist doch auch besser so, oder? Das Konzert findet schließlich nicht in aller Öffentlichkeit und nur für dich und vielleicht deine Familie statt", erkläre ich. „Verstehe", nickt Lauren.

„Hast du das eigentlich ernst gemeint? Ihr spielt in meinem Haus?" „Es tut mir leid, nein, das war vorhin nur ein kleiner, möglicherweise auch gemeiner Scherz", gestehe ich. „Wenn alles so gelaufen ist wie ich es geplant hatte, dann steht die Bühne bei uns daheim bereit." Darauf hebt Riker den Daumen hoch.

So manch einer würde sich nun fragen, warum meine „Kollegen" eigentlich hier hergekommen sind. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung. Möglicherweise sollte die Überraschung so größer wirken.

Nachdem Lauren ihre Eltern also gefragt hat, ob sie mitwollen - ihre Mom zögerte erst, entschied sich aber dann doch mitzukommen, und ihr Dad war sofort überzeugt - machen wir uns auf den Weg zu unserem Haus. Tatsächlich können wir schon loslegen.

„Lauren", beginne ich, „das hier ist nur für dich. Und denk dran, das wird dir wahrscheinlich nicht mehr so schnell passieren im Leben. Daher solltest du dich amüsieren!"

Wir alle können sehen, dass sie das tut. Das war eine meiner besten Ideen! Ursprünglich hatte ich das geplant, um sie zu erobern, aber das habe ich bereits früher. Wäre ich ein Macho, würde ich sagen: „Klar, mit meinem Charme!" Doch ich bin keiner und ich glaube, Lauren steht auch nicht auf solche... Was für Probleme ich hab!

Als das Konzert zu Ende ist, kommt Lauren zu mir und zieht mich in eine ruhige Ecke, wo wir ganz für uns sein können. „Ross", sagt sie zu mir, „das war mit Abstand der allerbeste Tag meines Lebens." „Genau das hatte ich auch geplant", bemerke ich darauf. „Aber das wäre gar nicht nötig gewesen. Du hast diesen Tag schon perfekt gemacht, indem... na ja, indem du mich geküsst hast. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Einfach danke!", erzählt sie. Dann meine ich: „Nicht der Rede wert. Klar, das war eigentlich echt verrückt, das alles an einem Tag zu machen. Aber ich wusste einfach nicht, wie ich das sonst anstellen sollte. Ich hab noch keine wirklichen Erfahrungen mit Mädchen gemacht."

Während sich Rydel in die Nähe von uns stellt und Ellington versucht ihr zu sagen, wie das Bild, das sie machen wollen, am besten aussieht, reden Lauren und ich nichts ahnend weiter.

„Ich bin verrückt", fange ich an, „nach dir!" „Awww, Ross, du bist süß", schwärmt sie. Um ehrlich zu sein, frage ich mich, warum Mädchen immer so schnell schwach werden, aber egal, mir soll's recht sein. Plötzlich habe ich richtig Lust, sie zu küssen, und das tue ich nun auch. Oh Mann, ich bin so glücklich, endlich ein Mädchen an meiner Seite zu haben. Sie lasse ich nicht mehr so schnell los.

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Okay, Shawn ist doch nicht so besonders viel in diesem Kapitel vorgekommen. Aber das wird sich noch ändern, versprochen ;)

Wenn ihr die Geschichte mögt, dann würde ich mich sehr über Votes freuen (ich bin ja eigentlich gar nicht so auf die aus, aber so kann ich vielleicht besser einschätzen, wie die Geschichte ankommt). Kommentare sind natürlich auch immer willkommen :)

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