das Problem mit Duschen und Geschwistern

Versetzt euch mal in folgende Situation. Ihr kommt nach Hause und stellst fest, dass der süße Typ, auf den ihr vielleicht oder vielleicht auch nicht ein bisschen steht, in ein paar Stunden bei dir übernachten wird. Ihr müsst nur noch Mittagessen und dann mit ihm sein Zimmer streichen. Und dann öffnet ihr eure Haustür und erinnert euch daran, das euer kleiner Bruder vor euch Schluss hatte. Warum ihr euch daran erinnert? Weil euer Haus aussieht als hätte man versucht euch auszurauben. Überall liegen Zettel, Dreck und Scherben herum. Okay es ist noch nicht so schlimm denkt ihr und schaut in die Küche. Überall kleben Tomatensauce und Spagetti. Wenigstens brennt es nirgends versucht ihr euch selbst zu besänftigen. Ihr geht, mehr als verärgert, hoch um euren Bruder zu holen. In seinem Zimmer ist er aber nicht. Verwirrt seht ihr euch um und stellt fest, das eure Zimmer Tür offen steht. Wehe ihm! Denkt ihr euch und öffnet die Tür ganz, nur um fest zu stellen, dass euer mühsam aufgeräumtes Zimmer komplett verwüstet ist. Um dem ganzen die Krone auf zu setzen hat euer Bruder eure gesamte Schokolade verputzt.

Klingt ärgerlich nicht wahr? Ja genau das fand ich auch. Nach dem ich Ruffy eine ganze Weile angebrüllt hatte und Sabo versucht hatte mich zu beruhigen räumten wir zu dritt auf. Statt Mittagessen. Ich brachte mein Zimmer in Ordnung, Ruffy die Küche und Sabo den Flur. Als ich dann das nächste mal auf die Uhr sah, stellte ich fest, dass ich vor 10 Minuten los gemusst hätte. "Das kann doch alles nicht wahr sein" jammerte ich, während ich mich auf mein Bett fallen ließ. "Na los zieh schon deine Schuhe an. Wir erledigen den Rest" seufzte Sabo während er mir meine Schuhe entgegen warf. "Wirklich?" "Mein großer Bruder hat das erste mal verliebt. Dafür bin ich bereit Opfer zu bringen" grinste mein Blonder Bruder mir entgegen. "Du bist der beste!" strahlte ich, fiel ihm um den Hals und zog dann schnell meine Schuhe an. Schnell stolperte ich die Treppe runter, schnappte mir meine Jacke und sprang aus der Tür. "Bis später!"

Also rannte ich jetzt quer durch die Stadt. Eine Kleinigkeit hatte ich allerdings vergessen. Ich bin das unsportlichste Lebewesen auf diesem Planeten. Also stand ich jetzt schwer schnaufend vor Marco's Haustür und klingelte. Schneller als erwartet wurde die Tür geöffnet und Marco lächelte mir erleichtert entgegen. "Ich dachte schon du hast mich vergessen" lachte er nervös. "Nein...ich habe...den ganzen Tag...an dich...gedacht...aber...ich habe...leider einen...chaotischen...kleinen Bruder...also..." hechelte ich und sah ihn entschuldigend an. "Ist alles in Ordnung?" fragte Marco besorgt und legte mir eine Hand auf die Schulter. "Ja...ja...alles...bestens...oh man! Ich sollte...mehr... Sport machen" schnaufte ich. "Du bist wirklich süß" kiechert Marco leise. Natürlich wurde mein Gesicht in diesem Moment nicht warm und mein Herz begann nicht viel schneller zu schlagen als vorher. "Komm rein" lächelt der Blonde und trat zur seite. Schnell huschte ich ins Haus und trat mir die Schuhe von den Füßen. "Bereit?" "Klar" grinste ich.

Jeder von euch der schon einmal gestrichen hat, weiß wie es endet. Total müde und mit Muskelkater. Wir hatten beschlossen bei mir zu duschen, da bei Marco gerade gefühlt die ganze Familie duschen wollte. Also waren wir auf dem Weg zu mir und ich konnte nicht anders als Marco immer wieder an zu sehen. Er hatte getrocknete Farbe auf der Wange und es sah wirklich süß aus. Ich schloss schnell die Haustür auf und und ließ ihn rein. Gott sei dank sah das Haus wieder so aus wie immer nur....ordentlicher. Sabo schaute aus der Küche. "Das seid ihr ja. Ich mache bald essen...aber ihr solltet wohl erstmal duschen" kiecherte er. "Huh?" verwirrt sah ich Marco an. Dieser kiecherte nur, bevor er seine Hand an meine Wange legte und mir mit dem Daumen über den Wangenknochen strich. "Du...hast ein bisschen Farbe im Gesicht." lächelte er. "Du auch" murmelte ich während ich ihm in die Augen sah. "Dann lass uns schnell duschen"

Gesagt getan. Nachdem Marco geduscht hatte, huschte ich schnell ins  Bad. Und ich sage euch, ich lieeeeeeeebe es, lange unter einer warmen Dusche zu stehen. Als ich es endlich geschafft hatte auch die letzten Farbreste aus meinen Haaren zu waschen und das Wasser abstellte, hörte ich wie die Badezimmertür geöffnet wurde. Das kiechern meines kleinen Bruders war zu hören und dann das rascheln von Stoff. "Ruffy?" Verwirrt schnappte ich mir mein Handtuch, band es mir um die Hüfte und stieg aus der Dusche. Ruffy sah mich ertappt an, bevor er sich grinsend, mit samt meiner Klamotten, aus dem Staub machte. "Ruffy!" brüllte ich, während ich das Handtuch packte und hinter ihm her rannte. So begann eine Hetzjagd durch das ganze Haus. Die Treppe runter, durch den Flur, durch Wohnzimmer, Küche und Durchgangszimmer, die Kellertreppe runter, durch alle Kellerräume, die Kellertreppe wieder rauf und die andere Treppe gleich mit. "Ruffy bleib endlich stehen!" rief ich, hastete ihm um die Ecke nach und...prallte gegen etwas. Verwirrt blieb ich stehen und sah auf. Dort stand Marco und starrte mich an. Er schien nach Worten zu suchen und langsam dämmerte mir warum das so war. Ich stand nur mit einem Handtuch bekleidet vor ihm. Die Seite des Handtuchs, die ich nicht festgehalten hatte, saß inzwischen unter meinem Hüftknochen und das Handtuch ging mir auch nur bis zu den knien. Mit einem Schlag verließen mich das bisschen Selbstbewusstsein das ich besaß. Mein Gesicht brannte förmlich und ich konnte das Blut in meinen Ohren rauschen hören. "Ich...ähm..." druckste ich herum. "Ich hab ihn eingefangen" meldete sich Sabo zu wort. "Ich werde das waschen gehen" grinste Sabo, hielt meine mit Farbe beckleckerten Klamotten hoch und schleifte Ruffy die Treppe mit sich runter.

Nun standen wir hier und während Marco mich anstarrte, starb ich fast vor scharm. Ich bin keiner dieser super muskulösen Typen mit Sixpack und schon gar nicht eines dieser zarten Models mit blasser Haut und schmalen Schultern. Ich bin nicht mal ein Mittelding. Ich bin ein Kerl mit Verhältnis mäßig breiten Schultern, der wirklich überall Sommersprossen hat und sich selbst wenigstens nicht als Dick bezeichnen würde. Mein Selbstwertgefühl war gerade von 5% auf -20% gesunken und es war mir verdammt peinlich hier so vor ihm zu stehen und von ihm angestarrt zu werden. "Ich...Ich...äh ja..." stotterte ich vor mich hin, bevor ich leise "ich werde mir was anziehen" murmelnd an ihm vorbei in mein Zimmer flüchtete. Als würde das noch nicht reichen, hatte Sabo meinen Lieblingspulli, direkt neben meiner letzten Jogginghose, ganz oben im Schrank verstaut. Ich kam nicht ran. So hüpfte ich hier in meinen engen Boxern vor dem Kleiderschrank umher und versuchte den Stoff zu erreichen, bevor mich die Schwerkraft erbarmungslos wieder zu Boden zog. Also stand ich inzwischen frustriert und schmollend vor meinem Schrank und starrte die Klamotten böse an. Aber ich könnte wohl lange darauf warten, das sie Mitleid mit mir haben und runter kommen. "Ace?" Ich schaute zur Tür und sah Marco den Kopf in mein Zimmer strecken. "Ist alles in Ordnung?" fragte er als er mich schmollen sah. Ich schob leicht die Unterlippe vor und zeigte auf das oberste Fach in meinem Schrank. Er sah mich einen Augenblick an, kam dann zu mir, holte beides aus dem Schrank und gab mir meine Klamotten. Und obwohl mir alles immer noch peinlich war, und die Tatsache das ich nur Unterwäsche trug machte es nicht besser, strahlte ich ihn glücklich an und nahm ihm die Sachen ab. "Danke" lächelte ich breit. Seine Wangen nahmen einen zarten rotton an und er murmelte nur kurz ein "kein Problem". Schnell wollte ich in die Jogginghose schlüpfen, verlor aber beim zweiten Bein das Gleichgewicht und hüpfte auf meinem Standbein herum, bis ich mein Gleichgewicht wieder hatte. Inzwischen stand ich mit dem Rücken zu Marco. Ich beugte mich nach unten um meinem Fuß durch die schmale Öffnung des Hosenbeins zu helfen und zog die Hose dann ohne weiter Probleme hoch. Als ich mich jedoch umdrehte, hatte Marco's Gesicht die Farbe einer sehr reifen Kirsche angenommen. "Alles okay?" fragte ich und war mir der Tatsache, dass der Hintern ,den ich ihm gerade entgegen gestreckt hatte, in meiner Unterwäsche wirkliche heiß aussah, absolut nicht bewusst. "J-ja..." Er räusperte sich einmal bevor er ein "Ja alles bestens" von sich gab. Ich lächelte ihn an und schlüpfte schnell in den Pulli, den Marry mir letztes Jahr geschenkt hatte. Er war warm und weich und orange. Ich sah Marco an und der räusperte sich schon wieder.

Inzwischen hatten wir es uns in meinem Bett bequem gemacht. Ich hatte fest gestellt, dass Sabo meinen knabberkram Vorrat aufgefüllt hatte und war mehr als glücklich darüber. Also saßen wir in meinem Bett, schauten einen Actionfilm, unterhielten uns und genossen Chips und Schokolade. Nach einer Weile ließ Marco sich nach hinten fallen und machte es sich ein wenig bequem. Ich blieb noch eine Weile sitzen, bevor ich mich auch einfach hin legte. Dabei landete mein Kopf allerdings auf seiner Schulter. "Entschuldige" murmelte ich und wollte mich schon aufstützen, als er den Kopf schüttelte. "Bleib ruhig so" murmelte er und was soll ich sagen? Das ließ ich mir nicht zwei mal anbieten. Glücklich machte ich es mir gemütlich. Langsam wurde es spät und ich wirklich müde. Das endete damit, das ich mit meinem Kopf auf Marco's Schulter, halb auf ihm liegend, mit einem Bein auf seinen und mit einer Hand auf seiner Brust einschlief und von den schönsten Dingen überhaupt träumte.

Wenn ich nicht geschlafen hätte, hätte ich mitbekommen, dass Marco sowohl das Licht, als auch den Fernseher ausschaltete, uns zu deckte, den zur Schulter gehörigen Arm um mich legte und noch eine Weile mit meinen weichen, schwarzen Locken spielte, bevor er auch endlich einschlief.

~

Ich habe es auch endlich mal wieder geschafft weiter zu schreiben und bin endlich zufrieden mit dem Kapitel. Ich hoffe euch gefällt es auch. Lasst mir gerne ein Kommentar da.
Liebe Grüße Black

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