Das Feuerzeug
Natürlich drehte sich alles in der Pause um unseren Neuen Mitschüler. Ich saß, so wie eigentlich immer, mit meinen Brüdern unter der großen Eiche auf dem Schulhof. "Ne ne Ace!" Ich sah auf und rüber zu meinem kleinen Bruder. Ruffy saß da und sah mich mit großen Augen an. "Isst du das noch?" fragte Ruffy und begann beinahe zu Sabbern. Ich lachte leise und gab Ruffy mein Essen. "Hau rein Ruffy" Der kleine strahlte und begann begeistert das Schinkenbrot zu futtern. "Und was wirst du jetzt essen?" Fragte Sabo und sah mich abwartend an. "Ich werde zu Mittag essen. Ich habe eh jetzt kein Hunger." murmelte ich und hatte mich schon wieder meinem Buch zu gewandt. Mein blonder Bruder seufzte nur. "Sabo" Ich musste nicht mal aufsehen, um zu wissen das es Koala war. "Hey" strahlte Sabo. Damit war jede Unterhaltung für mich zuende. Ruffy war am mampfen und Sabo flirtete. Zum Glück hatte ich ja mein Buch bei mir. Kurz bevor es wieder zur Stunde klingelte stand ich auf und verabschiedete mich.
Der Rest meines Tages ging zum Glück schnell vorbei. Ich hatte heute nur 7 Stunden. Das bedeutete das ich alleine nach Hause gehen würde. Sabo hatte heute 9 Stunden und Ruffy hatte nur 6 gehabt. So wie eigentlich immer verließ ich als letzter den Klassenraum und machte mich langsam auf den Weg nach Hause. "Ach verdammt wo sind sie denn?" murmelte ich und wühlte in meiner Jackentasche. Wie schaffte ich es nur jedes verdammte mal meine Kopfhörer zu verlegen. Nachdem ich sie, nach einer gefühlten Ewigkeit, endlich gefunden hatte, stellte ich meine Playlist auf zufällig und machte mich auf den Weg nach Hause. Ich hatte es nicht eilig, also ließ ich mir Zeit. So schlenderte ich langsam einen kleinen Feldweg entlang und summte zu der Piano Version von 'This is Gospel' von Panic at the Disco. Ich liebte das Lied. Ich war, wie so oft, viel zu schnell zu Hause angekommen. Gähnend Schloss ich die Tür auf, trat mir die Schuhe von den Füßen und schlenderte, immernoch summend, in die Küche. Dort saß Ruffy und hatte schon wieder was zu essen in der Hand. "Was denn Ruffy? Hast du immernoch Hunger?" fragte ich kopfschüttelnd. "Ich hab immer Hunger." strahlte Ruffy. Er liebte es einfach zu essen. Ich lachte leise und zerzauste ihm kurz die Haare. "Machst du jetzt Mittagessen?" fragte mein kleiner Bruder mit großen Augen. "Ja ja du kleiner Nimmersatt." seufzte ich und begann zu kochen. Je nach dem wer zu erst Zuhause war, machten Sabo und ich abwechselnd Mittagessen. Wenn wir Ruffy kochen lassen würden, wären wir bald obdachlos, weil er die Wohnung in Brand setzen würde. Während ich Nudeln mit Sauce machte hatte ich meine Musik wieder an gemacht. Nach einer Weile wurde die Haustür auf geschlossen. "Ich bin wieder da!" Kurz darauf kam mein Blonder Bruder in die Küche. "Gut du machst Essen. Ich verhungere." grinste er und ich schüttelte lachend den Kopf. "Da bist du nicht der Einzige." Sabo sah Ruffy mit gerunzelter Stirn an. Der bemerkte das, in seinem Eifer sich über seinen Hunger zu beklagen, gar nicht. "Hör endlich auf zu jammern Ruffy! Deck lieber den Tisch!" meckerte ich. Irgendwann würde er mich wahnsinnig machen. Schnell war der Tisch gedeckt. Doch als wir alle saßen machte Ruffy keine Anstalten zu essen. "jetzt sag mir nicht das du keinen Hunger mehr hast Ruffy." Er schüttelte den Kopf. "Die Kerzen sind nicht an." Ich seufzte. Im Winter hatte Sabo angefangen Kerzen zu jeder Mahlzeit anzuzünden. Ruffy schien das zu gefallen und jetzt forderte er vor jeder Mahlzeit, das die Kerzen angezündet werden sollten. "Muss das wirklich...?" "Ja!" Ich verdrehte die Augen und stand auf. "Wo gehst du hin?" "Ich habe mein Feuerzeug in der Jackentasche." murmelte ich. Verwirrt grub ich in meiner Tasche. Es war nicht da. Vielleicht in der anderen...nein. Auch in der anderen Jackentasche war es nicht. Das konnte doch nicht sein! Ich musste es verloren haben. Es war ein Geschenk meines Vaters gewesen. Wegen seiner Arbeit sah ich ihn so gut wie nie und nun hatte ich das einzige Geschenk, das ich bei meinem Umzug mitgenommen hatte, verloren. "Das darf doch nicht wahr sein!" fluchte ich als ich die Küche wieder betrat. "Was ist los?" fragte Sabo verwirrt. "Ich habe das Feuerzeug verloren." jammerte ich. Sabo runzelte die Stirn. "Das von deinem Vater?" Ich nickte. "Vielleicht findest du es ja noch wieder." Seufzend nickte ich. "Ja vielleicht..."
Gähnend hatte ich mich auf den Weg zur Schule gemacht. Ich war ein wenig früher gegangen um Ausschau nach meinem Feuerzeug zu halten. Ich hatte es auch auf dem Schulweg nicht gefunden. Genervt trottete ich den Bürgersteig entlang und lauschte 'Infinity' von Jaymes Young, als mir jemand eine Hand auf die Schulter legte. Als ich mich umdrehte sah ich Marco hinter mir stehen. Ich nahm meine Kopfhörer raus und sah ihn an. "Hey ich glaube ich habe hier was das dir gehört" lächelte er. Verwirrt runzelte ich die Stirn bis ich sah was Marco mir entgegen hielt. Es war ein Feuerzeug. Mein Feuerzeug. "Ich- Ja aber woher..." fragte ich während ich es Vorsicht nahm und betrachtete. Es sah heil aus. Der schwarze Lack glänzte und in gold waren die geschwungenen Buchstaben A.G. eingraviert. "Wo hast du es gefunden?" fragte ich und sah zu Marco auf. "Ich hatte gestern nach dem Unterricht noch ein Gespräch mit dem Schulleiter. Als ich das Gebäude verließ wäre ich fast drauf getreten. Ich hab es aufgehoben und dich am Ende der Straße gesehen. Weil ich es nicht geschafft habe dich ein zu holen und keine Ahnung habe wo du wohnst dachte ich es wäre einfacher es dir heute zurück zu geben." erklärte der Blonde. Ich nickte und lächelte ihn an. "Vielen Dank. Ich hatte schon Angst ich würde es nicht wieder finden. Eigentlich benutze ich es nie aber es war ein Geschenk meine Vaters also...Danke das du es mir wiedergegeben hast." sagte ich während ich mit dem Daumen über die Gravur fuhr. Er sah mich kurz an bevor er mit einem kleinen lächeln auf den Lippen "gern geschehen" erwiderte. Wir unterhielten uns bis wir vor der Klasse ankamen und meine Klassenkameraden Marco lautstark begrüßten. Mich beachteten sie gar nicht. Marco schien verwirrt das sie nur ihn begrüßten doch da..."Na du kleiner Streber? Aus dem Bett gefallen?" Eustass Kid stand mitten in der Tür zur Klasse und hatte scheinbar nichts besseres zu tun als mich zu nerven. "Ich wünsche dir auch einen Guten morgen Eustass." seufzte ich. "Was willst du hier?" fragte der Rothaarige. "Ich weiß das du davon nicht viel hältst Eustass, aber ich persönlich bin hier um zu lernen. Lernen tut man um sich fort zu bilden und sich Wissen an zu eignen. Vielleicht solltest du das Mal versuchen ob wohl ich fürchte, dass du ein klassischer hoffnungsloser Fall bist" erwiderte ich und sah ihn mit verschränkten Armen an. "Ach ja? Und warum bin ich hier wenn ich ein hoffnungsloser Fall bin?" fragte Kid . Ich sah, dass es ihm nicht gefiel das ich mich nicht ärgern ließ. Ich hob eine Augenbraue bevor ich antwortete "Du bist ein abschreckendes Beispiel." lächelte ich. "Das war aber nicht nett..." begann der Rothaarige wieder zu sprechen, doch ich unterbrach ihn. "Wirklich? Eigentlich bin ich ein netter Mensch. Wenn ich nicht nett zu dir bin, fragt dich Mal was mit dir nicht srimmt Eustass. Und wenn du mich jetzt entschuldigen würdest, ich werde in die Klasse gehen und hoffen, dass du dich irgendwann an dem Müll verschluckst den du von dir gibst." Damit schob ich ihn zur Seite, betrat den Klassenraum und setzte mich auf meinen Platz. Menschen waren ja sowas von anstrengend.
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