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L.
➳ Having a place to go is a home. Having someone to love is a family. Having both is a blessing." 3478 words
𝟙𝕤𝕥 𝕁𝕦𝕟𝕖 𝟚𝟘𝟚𝟝
"Grace?"
"Har-"
"Okay, nein, Zoé? Oder Finn.. Finn Tomlinson.. mh vielleicht doch nicht? Emily? Louuuuis wieso gibt es so viele Namen und wieso hilfst du mir nicht?" Ich verdrehte meine Augen bevor ich leise seufzte, den Pinsel ablegte und mich zu ihm umdrehte.
"Ich fände den Namen Larry super."
"Larry?" Mit großen Augen schüttelte Harry seinen Kopf, während ich anfing zu lachen. Ich stellte mich vor ihn, schnappte mir seine Hände und zog ihn auf die Beine, weshalb er mich verwundert ansah.
"Love, wir haben noch Zeit einen Namen zu finden, du musst dich nicht so stressen und das ganze Internet durchsuchen."
"Das Baby kommt in knapp drei Monaten Lou.. und das wir das Geschlecht nicht wissen macht es nicht leichter."
"Möchtest du es doch wissen?"
"Möchtest du?"
"Für mich wäre beides okay Haz."
"Hm.. die Vorfreude das endlich herauszufinden nach der Geburt ist so toll.."
"Möchtest du denn unbedingt vorher einen Namen haben?"
"Es fühlt sich irgendwie nicht richtig an keinen zu haben.."
"Und wie würde es sich anfühlen, wenn wir eine Liste hätten mit einer engeren Auswahl.. für jedes Geschlecht und auch neutral und dann schauen wir was passt, wenn der Stöpsel da ist?"
"Das klingt gut.. dann nur die Namen, die wir beide gut finden.. Danke Lou, das hat geholfen." Seine Arme um mich legend zog er mich in eine enge Umarmung und drückte mir zeitgleich einen Kuss auf den Kopf.
"Immer Love. Jetzt komm die Wolken ausmalen, es soll doch fertig sein bevor Ella wieder da ist, damit wir den Filmabend machen können."
"Ich glaube immer noch nicht, dass du dir das wirklich gut überlegt hast mich an das Wandbild ranzulassen.." Ich tippte ihm grinsend auf die Nase, bevor ich ihm einen Kuss gab und ihm den richtigen Pinsel in die Hand legte.
"Ich möchte, dass es von uns beiden ist und irgendwann darf sich der Stöpsel dann auch an der Wand verewigen." Harry grinste nun ebenfalls von einem Ohr zum anderen, bevor er nickte und sich nach einem Kuss auf meine Wange tatsächlich der ersten Wolke widmete.
Wir lauschten einige Momente lang der leisen Musik im Hintergrund, beide darauf konzentriert die Wand des Kinderzimmers zu verschönern, als ich irgendwann plötzlich Harrys Blick auf mir spürte.
"Denkst du ihr gefällt es dort? Was ist wenn sie sich nicht wohl fühlt.. aber das Gefühl hat sie muss in dieses betreute Wohnen, weil sie keine andere Option hat?"
"Wieso denkst du sie würde sich gezwungen fühlen? Hat sie dir was gesagt Haz?"
"Nein. Aber ich weiß nicht.. ich mach mir einfach so Sorgen, dass das alles zu viel ist.. sie ist selbst noch so jung und hatte es so schwer im Leben.. jetzt hat sie hier ein sicheres zuhause und ich hab irgendwie- ich hab irgendwie Angst das sie sich dann ich weiß nicht.. rausgedrängt fühlt durch unsere Entscheidung ihr Baby zu nehmen.. ich weiß wir haben all das geklärt und gut besprochen, aber trotzdem kommt da zwischendurch diese Sorge durch. Ich möchte einfach nicht, dass sie sich allein gelassen oder in irgendeiner Form doof fühlt, nur weil sie die Entscheidung getroffen hat.. kann sie ja trotzdem jetzt wo all die Veränderungen näher rücken anders darüber denken.. es passiert so viel.. weißt du?" Ich hörte den Kloß in seinem Hals deutlich in seiner Stimme, weshalb mein Blick ein wenig besorgter wurde.
"Ich verstehe was du meinst Haz. Meinst du wir sollten mit ihr darüber reden, wenn sie morgen wieder da ist?" Er nickte zustimmend, seufzte leise und lehnte sich für einen Moment an meine Seite, während ich mich wieder der Wand widmete. Ich hörte ihn tief durchatmen und wenig später leise mit summen, was mich lächeln ließ.
Glücklich und zufrieden begutachteten Harry und ich wenig später das vorerst fertige Ergebnis schließlich. Wir hatten die letzen Monate damit verbracht uns Möbel für das Kinderzimmer auszusuchen, die alle nun nach und nach hier einzogen.
Tatsächlich hatte es uns beiden mehr gefallen, alles irgendwie zusammen zu würfeln und nicht ein einheitliches Set zu kaufen, weswegen wir auch einige Zeit damit verbracht hatten durch die unterschiedlichsten Läden zu bummeln und mitzunehmen, was uns zusagte. Jedes Mal hatten wir darauf ein kleines Date gemacht, was die Zeit noch bedeutsamer machte.
Gerade als wir es uns schon mal auf der Couch gemütlich machen wollten, öffnete sich die Haustür und wir hörten einige hastige Bewegungen im Flur, bevor die Haustür wieder zu fiel und wir Ella nur am Wohnzimmer vorbei huschen sahen. Verwundert wechselten wir einen Blick und auch als die nächste Tür wurden unsere Blicke besorgt. Ohne uns absprechen zu müssen standen wir beide schnell vom Sofa auf, um uns zum Gästezimmer zu begeben und dort anzuklopfen. Mica stand schwanzwedelnd neben uns, bereit das Zimmer zu stürmen, weshalb ich sie ein wenig zurück hielt, falls Ella das gerade zu viel war.
Ein Zaghaftes "Ja" war aus dem Zimmer zuhören, weshalb Harry die Tür vorsichtig öffnete und einen Blick reinwarf. Ohne direkt was sehen zu können, reichte das leise Schluchzen schon aus, um meinen besorgten Blick zu intensivieren. "Dürfen wir reinkommen, Love?", wollte Harry sanft wissen und kurz darauf öffnete Harry die Tür vollständig, weshalb sich nun auch Mica eingeladen fühlte ins Zimmer zu hopsen.
Als die Hündin Ella schniefend auf dem Bett sitzen sah, mit sich stauenden Tränen auf den Wangen, winselte sie leise, bevor sie sich an ihre Beine presste und ihre Schnauze auf ihrem Knie ablegte. Ella vergrub ihre Hand in Minas Fell, vermied dabei unseren Blick, weshalb wir stattdessen erneut einen wechselten und uns dann rechts und links neben das Mädchen setzten.
Automatisch scannte ich sie um irgendwie den Grund für ihre Tränen ausfindig machen zu können, doch da Levi sie mit Sicherheit wieder nach Hause gebracht hat, war ich mir sicher, dass es ihr körperlich gut gehen musste, denn sonst würden wir schon Bescheid wissen.
"Was ist los Love? Ist etwas passiert?", wollte nun ich wissen, während meine Hand auf ihrem Oberarm sanft auf und ab strich. Sie schüttelte den Kopf, versuchte ihre Tränen von den Wangen zu wischen, allerdings liefen ihr sogleich die nächsten aus den Augen. "Hat es dir dort nicht gefallen?"
"D-doch", schniefte sie, erregte damit erneut Michas Aufmerksamkeit auf sich, die den Kopf hochsteckte und sie mit der Schnauze anstupste. "Die waren a-alle sehr lieb und es war sehr gemütlich dort..."
"Okay das ist gut.. was ist denn dann los? Fühlst du dich nicht gut?" Sie schüttelte den Kopf, nickte dann doch, bevor sie mit den Schultern zuckte.
"I-ich weiß nicht, wieso ich-", sie schluchzte und unterbrach sich erneut. Harry strich ihr eine lose Strähne aus dem Gesicht, bevor er den Arm um sie legte. Sie legte ihren Kopf im Gegenzug dazu auf seiner Schulter ab.
"Ist alles ein bisschen viel gerade? Die Hormone?", wollte Harry wissen und sie nickte, bevor sie sich an Mica kuschelte, die sich nun halb auf ihrem Schoß platzierte hatte. "Wollen wir den Filmabend starten? Oder möchtest du was anderes machen? Alleine sein?"
"Film", nuschelte Ella leise und Harry und ich nickten, bevor wir beide aufstanden. Mica stattdessen nutzte die Gelegenheit, um Ella übers Gesicht zu schlecken, was das Mädchen zum Lachen brachte.
Wenig später hatte Ella es sich neben uns eingekuschelt, mit Mica die ihren Kopf so auf ihrem Schoß Platz hatte, dass ihre Schnauze auf Ellas Bauch lag. Müde blinzelnd gähnte sie herzlich, bevor sie ihren Augen schloss und leise seufzte. Ella stupste ihr auf die Nase und lachte kurz, bevor sie sich uns zu wandte.
"Danke", murmelte sie ein wenig verlegen und doch zeigte ihr leichtes Lächeln, dass die Dankbarkeit die unangenehmen Gefühle überwiegt. Harry winkte ab und ich tat es ihm mit einem Lächeln gleich, während ich ihr einmal sanft über die Schulter strich.
In den letzten Wochen hatten Harry und ich sie oft getröstet, wenn sie sich bei einem Film nicht mehr beruhigen konnte, oder einfach so aus heiterem Himmel völlig aufgelöst war. Es machte uns nichts aus, schließlich hatten wir schon genug Erfahrungen gesammelt was das anging und hatten dementsprechend auch schon einige Tricks auf Lager die in solchen Momenten hilfreich waren.
Doch Ella war es anfangs so unangenehm gewesen, da sie im allgemeinen eher still war, dass sie sich immer verkriechen wollte, damit wir nicht mitbekamen wie sie sich fühlte. Aber auch wenn wir beide wussten, dass es auch in Ordnung ist allein sein zu wollen - und wir immer versuchten, dass es nicht zu viel war und sie immer genug Möglichkeiten für Ruhe hatte, ohne diese aktiv einfordern zu müssen - wir wollten das sie sich dafür nicht schämte und ins Zimmer verzog, obwohl ihr nicht danach war alleine zu sein, nur damit wir sie in emotionalen Momenten nicht sahen.
Es war schön, dass sie in dem Punkt immer mehr auftaute und sich nicht mehr schämte ihren Gefühlen vor uns freien lauf zu lassen. Auch in Dory hatte sie eine enge Bezugsperson gefunden, was mich ziemlich erleichterte, weil sie ein so unfassbar liebes Mädchen war und sich ihr lebenslang immer nur einschränken musste.
Das Gespräch zwischen Harry und mir im Hinterkopf machte ich mir nun aber doch auch Sorgen, dass sie trotz der Fortschritte und dem Vertrauen, dass sie immer mehr ins uns hatte, nicht zugeben mochte, dass ihr alles zu viel ist und sie ihre Entscheidungen womöglich bereut. Harry schien es ähnlich zu gehen, denn nachdem er einige Augenblicke lang seinen Tee in der Tasse beobachtet hatte, räusperte er sich leise und zog so Ellas Aufmerksamkeit auf sich.
Er erzählte ihr von unserem Gespräch und unseren Sorgen, machte auch klar, dass sie sich auch jetzt nicht zu einer Antwort gedrängt fühlen soll und wir in jedem Fall nur das beste für sie möchten und für alles eine Option finden würden. Sie hörte aufmerksam zu, bevor sie nickte und einen Moment lang zu überlegen schien.
"Ich bin mir ziemlich ziemlich ziemlich sicher, dass ihr dieses Baby nehmen sollt. Ihr seid in meinem Kopf sowieso schon die Eltern. Ich hab mich glaub ich noch nie so lange so wohl gefühlt wir in der Zeit in der ich hier bin und das auch mit dem Bauch der immer ungemütlicher wird und allem was noch passiert. Aber ich freue mich so sehr meinen Abschluss gut machen zu können, als richtigen Neuanfang, weil ich dank euch auch die Chance habe was daraus zu machen. Es fühlt sich nicht mehr alles so.. so unnötig an und als ob ich niemals aus dem Leben raus komme was meine Eltern mir gegeben haben. Ihr habt mein Leben jetzt schon so viel besser gemacht und ich weiß auch das ich hier von euch nicht rausgeworfen werden und immer kommen kann, dafür bin ich euch sehr dankbar. Ich freu mich auch darauf euch zu besuchen und euch mit dem Baby zu sehen. Ihr habt es geschafft, dass das Baby sich nicht anfühlt wie etwas was mir mein Leben noch mehr verbaut. Außerdem.. wahrscheinlich lasst ihr mich sowieso erst gehen wenn ich ein sicheres anderes zuhause habe in dem ich mich wohlfühle und das ihr genau gecheckt habt zusammen mit Levi, also kann ich mich gar nicht rausgedrängt fühlen." Sie lachte leise und Harry und ich stiegen mit ein, bevor sie uns in eine Umarmung zog, die Mein Herz erwärmte.
Bisher hatten wir nicht über die Zeit gesprochen, wenn das Baby da ist und Ella wieder auszieht. Wir wollten sie nicht unter Druck setzen sich darüber Gedanken zu machen oder uns zu sagen, ob sie uns danach auch noch aktiv in ihrem Leben möchte oder nicht. Denn wir hätten vollstes Verständnis dafür, wenn es nur bei Telefonaten bleiben würde, wenn überhaupt und sie sich nicht wohl dabei fühlen würde das Baby zu sehen oder irgendwie daran erinnert zu werden.
Das sie jetzt also ganz von sich aus die Möglichkeit erwähnte, dass solche Filmabende kein Ablaufdatum in naher Zukunft haben, ließ mich glücklich und zufrieden in die Umarmung hinein lächeln.
𝟙𝟝𝕥𝕙 𝕁𝕦𝕝𝕪 𝟚𝟘𝟚𝟝
"Ist da Onkel Harry drin Mama?" Grinsend beobachtete ich meinen Neffen dabei wie er aufgeregt auf und ab hüpfte, auf eins der riesigen Flugzeuge zeigte und mit seiner Nase immer wieder an der Fensterscheibe klebte.
"Nein er ist bestimmt schon aus dem Flugzeug raus Schatz", erklärte Lottie, bevor sie ihm auf den Kopf klopfte.
"Was macht er denn dann jetzt?", wollte er nun an mich gewandt wissen.
"Das erfährst du morgen alles ganz genau", ich stupste ihm auf die Nase und streckte ihm die Zunge raus, als er kurz schmollte.
"Na komm sollten wir nicht so langsam wieder in die Empfangshalle gehen? Nicht das wir verpassen wie sie ankommen." Lottie blickte ungeduldig auf ihre Uhr und ich lachte kurz, bevor ich den Kopf schüttelte.
"Nicht so ungeduldig Lotts, sie sind erst vor 10 Minuten gelandet, so schnell werden wir sie nicht verpassen." Sie verdrehte ihre Augen, bevor sie leise seufzte. Ich erlöste sie von ihrem Leiden und schickte sie schon zurück zu den anderen Familienmitgliedern die bereits mit einem viel zu großen Schild auf meine Großeltern warteten.
Davis beobachtete ganz gespannt jeden Start und jede Landung, die er von der Besucherterrasse aus sehen konnten, während ich die wenigen Menschen beobachtete, die sich hier am Morgen versammelt hatten. Nach angemessener Zeit machten dann auch Davis und ich uns auf den Weg zu den anderen und gesellten uns dazu. Auch wenn Harry nur drei Tage weg gewesen war, freute ich mich unfassbar ihn gleich wieder in die Arme schließen zu können. Dass er dann auch noch begleitet wird von meinen Großeltern, die ich auch einfach viel zu lange Zeit nicht gesehen hatte, ließ Mein Herz aufgeregt hüpfen.
Es dauerte nicht lange, da konnte ich schon Harry aus der anderen Richtung auf uns zu laufen sehen. Er blieb mit Jaro kurz vor mir stehen und verabschiedete sich von ihm, während ich ihm zur Begrüßung kurz winkte und dann meine Arme öffnete, damit Harry sich eine Sekunde später in diese fallen lassen konnte.
"Hey Love." Ich drückte ihm einen Kuss auf die Schulter und hörte ihn ein "Hi" in meine Halsbeuge nuscheln. Eine leichte Gänsehaut legte sich auf meine Haut und ich atmete seinen vertrauten frisch-von-der-Arbeit-Geruch ein, den mich immer mit seiner Rückkehr verbinde.
Er löste sich ein wenig von mir und gab mir einen kurzen aber liebevollen Kuss, bevor er sich verwirrt umblickte. "Sind sie noch gar nicht da?", wollte er wissen und ich schüttelte den Kopf, nun auch verwundert, da Harry immer noch etwas länger brauchte, auf Grund der Nachbereitung des Flugzeugs und es ungewöhnlich war, dass er vor den Passagieren fertig war.
Noch bevor jemand von uns was hätte sagen können, hörte ich auch schon erfreute ausrufen meiner Schwester, welches mir verdeutlichte, dass sie wohl jemanden aus unserer Familie entdeckt hatte.
Nachdem wir uns alle ausgiebig begrüßt hatten, machten wir uns auf den Weg zu den Autos. Harry und ich nahmen meine Großeltern mit, die wir allerdings bei Lottie wieder absetzen würden, da sie diesen Aufenthalt dort verbringen würden. Tatsächlich würden sie dieses Mal knapp drei Monate hierbleiben, weil sie unbedingt das Baby kennenlernen wollten. Das ermöglichte eine Menge Familienzeit, die für meine Großeltern aber natürlich nicht so stressig sein sollte und da bot sich Lottie Haus am besten an, mit der direkten Angrenzung zu Mark, Daisy und Ernest und dem meisten Platz um den Rest der Familie auch empfangen zu können.
Nachdem wir alles und jeden im Auto verladen hatten, ließ sich Harry mit einem unterdrückten Seufzen auf den Beifahrer sitzt plumpsen. Ich schielte zu ihm rüber und beobachtete ihn dabei wie er leise gähnte, sich dann durch die Augen fuhr und den Kiefer anspannte, bevor er an den Einstellungen der Klimaanlage rumspielte. Meine Großeltern berichteten ein wenig von den zwei Tagen mit HarrBei Lottie angekommen, halfen wir nur noch dabei, alles ins Haus zu bringen und verabschiedeten uns dann zeitnah, damit meine Großeltern sich ausruhen konnten.
Wieder im Auto angekommen lehnte Harry sich gegen die Fensterscheibe an und seufzte leise. "Wie gehts dir? War der Flug anstrengend Love?". Er nickte leicht, bevor er "doofe Wolken" nuschelte und sich dann an mich anlehnte, um erneut zu seufzen, dieses Mal allerdings lauter.
Meine Hand landete an seiner Stirn, als mir die Wärme, die von ihm ausging schon auffällig vor kam und nun war ich es der leise seufzte. "Du glühst Haz, gehts dir nicht gut?" Er zuckte mit den Schultern und gab ein undefinierbares Brummen von sich.
"Na komm du gehörst ins Bett", erklärte ich leise und schob ihn behutsam auf den Sitz zurück bevor ich vom Rücksitz eine Sweatshirtjacke fischte und zwischen ihm und dem Fenster platzierte, damit er sich dort anlehnen konnte. Er bedankte sich leise und schloss die Augen, während ich mich zügig daran machte ihn nachhause zu bringen.
Für gewöhnlich war ich der jenige der krank wurde. Wann Harrys das letzte Mal krank war wusste ich schon gar nicht mehr, weil es so selten vorkam. Doch nun saß er wie ein Häufchen Elend neben mir und ich merkte, wie er von Minute zu Minute mehr in sich zusammen sackte.
Zuhause angekommen brach es mir das Herz ihn aufwecken zu müssen, aber die Position in der er zusammengekauert da lag, sah nicht sonderlich bequem aus, weshalb ich ihn dann nach einigen Minuten, in denen ich ihn beobachtet und ihm über den nassgeschwitzten Rücken gefahren war aus dem Schlaf holte. Er meckerte leise, als ich ihn vom sitz zog und ihn an meine Seite anlehnen ließ, nachdem er zu schwanken anfing.
Ich beschloss die Sachen später zu holen und Harry direkt ins Bett zu bringen, damit er es so bequem wie möglich haben könnte. Die Tür mit der einen Hand öffnend und Mica mit der anderen sanft aber bestimmt aus dem Weg schiebend, rief ich parallel nach Ella, weshalb Harry in meinen Arm leicht zusammenzuckte.
Als Ella in meinem Blickfeld erschien gab ich ihr schnell zu verstehen, dass sie nicht so nah kommen sollte und erwiderte ihren fragenden Blick mit einem besorgten. "Harry geht's nicht gut, ich bringe ihn direkt ins Bett, nur damit du Bescheid weißt." Sie nickte, bevor sie Mica zu sich rief und noch ein bisschen mehr Abstand nahm.
"Oh nein.. ich mache einen Tee fertig?"
"Danke love, das wäre sehr lieb." Sie nickte erneut, bevor sie in der Küche verschwand und Mica dazu brachte ihr zu folgen.
Vorsichtig half ich Harry ins Bett und sorgte dafür, dass er aus der unbequemen Uniform raus kam. Unwillkürlich erinnerte mich diese Situation an Harrys Genesungszeit nach dem Unfall. Damals erschien er mir mit seinen Verletzungen so zerbrechlich, dass ich wochenlang mit jeder Bewegung vorsichtig war, um ihm nicht wehzutun - auch wenn ihn das zeitweise ziemlich gestört hatte so geschwächt und abhängig zu sein.
"Shit Harry du glühst noch mehr, als vor ein paar Minuten noch.. wie lange fühlst du dich schon nicht gut?" Schwerfällig öffnet er seine Augen und sah mich mit glasigem Blick an und schien einen Moment zu überlegen.
Gerade als ich schon Sorge hatte, dass sein Fieber so hoch war, dass er nicht mehr richtig anwesend sein konnte, krächzte er doch ein "kurz nach dem Flug" hervor und verfing sich dann in einem Hustenanfall.
"Oh love.. ich hats echt erwischt..", murmelte ich bedröppelt und hörte wie aufs Stichwort das Klopfen an der Tür, was vermutlich bedeutete, dass Ella den Tee vorbeibrachte.
"Gute Besserung Harry", schalte es durch die Tür und kurz darauf waren Schritte zuhören, gefolgt von dem Rascheln von Micas Halsband.
Den Tee stellte ich auf dem Nachtisch ab, bevor ich mir aus unserem Bad schnell das Fieberthermometer und die fiebersenkenden Medikamente schnappte. Nachdem Harry ebenfalls in der Zeit nach seinem Unfall durch die ganzen Medikamente ein so geschwächtes Immunsystem hatte und ich einmal dabei zusehen musste, wie er sich durch einen Fieberkrampf quälte, hatte ich unsere Haushaltsapotheke vorsichtshalber aufgestockt. Auch wenn es dann eher ich war der die Medikamente benötigte, wollte ich Harry trotzdem nicht nochmal so leiden sehen müssen.
Deswegen machte ich es mir nun auch zur Aufgabe sein Fieber genau im Blick zu behalten und ihn allgemein nicht aus den Augen zu lassen. Ihm schien es auch gelegen zu kommen, denn so konnte er sich an mir ran kuscheln, während ich mit der einen Hand an meinem Handy ein paar Mails beantwortete und ihn mit der anderen kraulte. Zwischendurch erkundigte ich mich immer mal wieder bei Ella, die in den letzten Tagen ebenfalls nicht ganz fit gewesen und von einigen Schwangerschaftsbeschwerden geplagt war.
Mich packte das schlechte Gewissen, sie nun so von uns abzuschotten, aber ich wollte es nicht riskieren, dass sie sich ansteckte und dann mit Fieber flach lag, wenn es nur noch wenige Wochen bis zur Geburt waren. Auch Lottie informierte ich über Harrys Zustand, immerhin war für morgen eigentlich der Flug von Davis mit Harry geplant und das dieser stattfinden könnte. bezweifelte ich stark - auch wenn Harry das nur grummelnd abgewiesen hatte und nicht ganz einsehen wollte.
Während Harry also die nächsten Stunden lang immer wieder in einen Schlaf fiel und wieder heraus schreckte, hörte mein Kopf nicht auf, mich an die Zeit nach Harrys Unfall zu erinnern. Fast intuitiv checkte ich auch nun immer wieder, ob seine Atmung noch gleichmäßig und normal, er noch bei Bewusstsein war und wusste schon, dass die nächsten Nächte schlaflos für mich sein würden.
[...]
Ein frohes neues Jahr und willkommen in 2024 ihr Lieben!
Wir hoffen ihr seid gut ins neue Jahr gekommen und obwohl dieses chapter schon lange hätte kommen sollen war es nun zumindest mein Wunsch es als kleinen (verspäteten) Neujahrsgruss endlich fertig zu stellen ✨
Es gibt wieder Fluff, Liebe, Baby-Vorbereitungen aber auch Sorgen und leider hat's Harry auch körperlich erwischt 🥺 poor Hazza!
Denkt ihr Louis holen die Erinnerungen aus der schwierigen Zeit nach Harrys Unfall nun wieder ein, oder wird er gut damit umgehen können?
Habt noch eine schöne Restwoche ♥️
Lots of Love
Michelle &' Carina xx
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