》𝟜𝟟《
L.
➳ All these complications
Lonely isolations
I can see them fade away
3162 words
𝟚𝟘𝕥𝕙 𝔻𝕖𝕔𝕖𝕞𝕓𝕖𝕣 𝟚𝟘𝟚𝟜
Wieso war ich nur mitgekommen?
Ich hörte Silas schnauben, bevor er sich mit verschränkten Armen zurücklehnte. Ich stand noch immer unschlüssig was ich tun oder sagen sollte, mitten im Raum. Gerade als ich mich nach ein paar Augenblicken aus dem Staub machen und den anderen sagen wollte, dass ich irgendwo ganz dringend hin musste, räusperte Silas sich und ließ meinen Atem mit seinen nächsten Worten stocken.
"Wie oft?" Seine Stimme war kalt und distanziert, er klang fast schon angewidert, während er mir diese Frage entgegen schmiss.
Eine Seite von ihm die ich noch nie selber mitbekommen hatte, von der ich aber von Harry wusste. Silas war für gewöhnlich eher der Späße machende und lockere Typ, außer etwas ging ihm gewaltig gegen den Strich, dann strahlte er das aus - mit jeder Pore seines Körpers.
Und dieses Etwas, was ihm gegen den Strich ging, war nun ich.
Auch wenn ich es gewusst hatte, war die Konfrontation damit, wie sehr er mich nun zu verachten schien dennoch wie ein Schlag in die Magengrube. Egal von wem und wie oft gesagt wird, dass es nur Harry und mich etwas anging und das Silas keine Erklärung "zusteht" - er war einer der Menschen, die Harry unfassbar wichtig waren und denen Harry ebenfalls unfassbar wichtig war. Ihm war Harrys Wohl wichtig und ich wusste wie sehr vor allem Silas dafür stand die Menschen, die ihm wichtig sind, zu schützen.
"Wie oft hast du ihn betrogen Louis? Und wie viel weiß er davon wirklich?" Ich hätte nicht gedacht, dass es noch möglich war, aber seine Stimme war nochmal um einiges kälter, als er mir die Fragen beinahe hinspuckte.
"E-einmal", murmelte ich beschämt, als ich merkte, dass keine Antwort ihn nur wütender machte. Allerdings schien meine Antwort auch genau das bewirkt zu haben.
"Einmal?" er lachte sarkastisch auf, bevor er den Kopf schüttelte. "Oder war es nur ein Typ?"
"B-beides", meine Antwort klang eher wie eine Frage, als eine Antwort.
"Das glaube ich dir nicht. Einmal ein Betrüger immer ein Betrüger. Wie oft hast du in den Jahren danach nochmal einen Fehler gemacht? Wie oft hast du Harry eingeredet, es war ein Ausrutscher und würde nie wieder passieren, mit dem Wissen er würde dich sowieso niemals deswegen verlassen? Sag nicht es ist nie wieder passiert, Leute wie du finden immer Gründe zu betrügen, während sie ihren Partner immer abhängiger von sich machen und behandeln wie der letzte Dreck! War Harry dir nicht gut genug? Doch zu oft weg, aber du konntest deinem Ego nicht eingestehen, dass es für dich nicht funktioniert? Ich werde nicht hier sitzen und Harry dabei zusehen wie er in so einer scheiß Situation bleibt, nur weil er sich nicht von dir lösen kann. Es ist mir verdammt noch mal egal, wie wenig es mich angeblich betrifft! Harry ist meine Familie und ich werde es nicht einfach hinnehmen, dass du meinst dich woanders zu vergnügen und Harry sagt es spielt keine Rolle, nur weil du ihm das all die Jahre eingetrichtert hast. Es widert mich an, wie man das einem anderen Menschen, vor allem einem Menschen wie Harry antun kann. Du widerst mich an Louis!"
Selten hatte ich mich in meinem Leben so klein gefühlt. Dies war nicht nur dem geschuldet was Silas ausstrahlte und sagte, denn wenn ich wollte könnte auch ich eine andere Seite an den Tag legen, welche mit seiner locker mithalten könnte. Viel mehr hing es damit zusammen, dass ich mich in keiner Position sah ihn irgendwie zurechtzuweisen, egal wie unverschämt er vielleicht war und egal wie wenig es ihn eigentlich anging.
Ich verabscheute mich selber so sehr für das was ich getan hatte, besonders jetzt, wo ich den Gedanken daran nicht mehr in eine Schublade gesteckt und verschlossen hatte, so dass er nur ab und zu hervor kam und schnell wieder verschwand. Jetzt dachte ich täglich daran was ich getan hatte und versuchte zu verstehen, warum ich es hatte dazu kommen lassen.
Vielleicht war ich wirklich einfach ein schlechter Mensch, der den Menschen, den er liebte, betrog. Auch wenn es einmalig war - ich hätte nicht gedacht es überhaupt jemals zu tun - wer garantiert mir also, dass ich nicht erneut die Kontrolle über mich verliere? Und Harry war eine treue Seele, wir hatten nie darüber geredet, was ich getan hatte. Was wenn er es einfach angenommen und alle Gefühle diesbezüglich runtergeschluckt hatte, weil er mich nicht verlieren wollte?
Meine Augen fingen an zu brennen und bevor ich überhaupt hätte antworten können, waren die anderen im Wohnzimmer aufgetaucht. Amalia hockte sich vor Silas, während ich Harrys Hand spürte, die sich auf meinem Arm legte.
Die Stimmung im Raum war seltsam und passte perfekt zu der völligen Überforderung, die ich spürte und nach einem kurzen, scheuen Blick auch in Harrys und Zayns Gesicht erkennen konnte.
"Du-"
"Silas. Stopp." Amalias Stimme unterbrach Silas in einem bestimmten, aber doch besorgten Ton. "Louis ist nicht deine Mutter Silas." Erst als sie eine Träne von seiner Wange wischte, bemerkte ich das er angefangen hatte zu weinen. Als ihre Arme sich um seinen Körper legten, schien seine Wut abzuebben, seine Hände lösten sich aus der verkrampften, zusammengeballten Position und er schluchzte leise, als sie ihm beruhigend über den Rücken strich.
Einen Moment lang schien die Zeit stehen geblieben zu sein, bis plötzlich ein Handy laut klingelte. Amalia löste sich von Silas, um einen Blick auf ihr Handy zu werfen und dann leise zu seufzen.
"Amy hat sich das Knie aufgeschürft und hört nicht auf zu weinen, weil sie zu Papa möchte..", erklärte sie an die Runde gerichtet. Schneller als ich es hatte realisieren können, wischte Silas sich die Tränen aus den Augen, murmelte ein leises "sorry" und fuhr dann an uns vorbei zur Haustür, die keine drei Sekunden später wieder ins Schloss fiel.
Amalia stand wieder auf und schnappte sich ihre Tasche, bevor sie auf mich zukam und ihre Arme um meinen Hals legte.
"Wir kriegen das immer noch hin. Tut mir leid, ich hätte nicht gedacht, dass es so schlimm ist", flüsterte sie mir leise ins Ohr, bevor sie mir einen Kuss auf die Wange gab und sich auch von den anderen beiden verabschiedete.
Zum zweiten Mal fiel die Haustür ins Schloss und hinterließ eine Stille. Diese hielt allerdings nicht lange an, denn fast zeitgleich hörte ich sowohl Zayn als auch Dianna tief durchatmen, bevor letztere plötzlich neben mir stand und mir ebenfalls einen Kuss auf die Wange drückte. Harrys Hand lag noch immer auf meinem Arm, fuhr dort beruhigend auf und ab und auch auf meinem Rücken konnte ich ein sanftes streicheln wahrnehmen, was ich anhand der Position Zayn zu ordnete. Gerade als ich ansetzen wollte, um zu sagen, dass ich lieber gehen wollte, schüttelte Dianna ihren Kopf und gab ein verneinendes Brummen von sich.
"Nein Louis, du ziehst dich jetzt nicht zurück. Das erlaube ich dir nicht mehr, das hast du die letzten Monate genug getan. Wir sind hier mit dir Lou, du brauchst es nicht in dich hineinfressen, okay? Möchtest du dich aufregen? Weinen?" Ich schüttelte überfordert meinen Kopf und schluckte laut.
"W-woher?"
"Weil ich dich kenne. Okay, dann los, das Frühstück ist trotzdem bereit und wartet darauf gegessen zu werden. Ich hab Zayn deine Lieblingsmarmelade besorgen lassen, die wird mindestens gegessen Lou." Mit diesen Worten schnappte sie sich meine Hand und zog mich hinter sich her zum Esstisch, wo sie auf einen Platz deutete. Da jeglicher Widerstand sowieso zwecklos war, setzte ich mich brav hin und spürte wenig später Harrys Hand die meine leicht drückte. Auch wenn er nichts sagte, spürte ich seinen besorgten Blick auf mir und nickte, um ihm zumindest ein wenig das Gefühl zu geben, dass es okay war - dass ich okay war.
Tatsächlich akzeptierten die anderen, dass ich nicht darüber sprechen wollte und obwohl die Stimmung zunächst noch ein wenig bedrückt war, schaffte Dianna es schnell diese wieder zu heben. Eine ihrer vielen Stärken, die schon häufig dafür gesorgt hatte, dass Momente weniger schlimm und unangenehm waren.
Während Harry und Zayn sich nach dem Frühstück daran machten, die letzten Teile zusammenzubauen, erfüllte ich Diannas Wunsch ihren Babybauch zu bemalen. Tatsächlich war das so ziemlich das erste was sie mich gefragt hatte, gleich nachdem die beiden es uns verkündet hatten.
"Tut mir leid, dass wir das erst jetzt machen..", murmelte ich nach einer kurzen Toiletten Pause für Dianna, während diese sich etwas umständlich wieder auf den Sessel setzte.
"Ach Quatsch Lou, es ist perfekt jetzt. Zayn ist da und kann mit auf die Fotos und ich hab gestern ein perfektes Bild beim Frauenarzt bekommen, auf dem das Baby auch wirklich aussieht wie ein Baby und nicht wie ein Wurm." Sie lachte und schüttelte den Kopf, bevor sie ihren Finger in den Farbtopf steckte und dann auf meine Nase tippte. "Hör auf zu schmollen Lou."
"Di! Nimm deine Finger aus meiner Farbe", mahnte ich sie und brachte sie damit nur noch mehr zum Lachen.
"Sonst was?"
"Sonst.. gebe ich mir keine Mühe mehr."
"Selbst wenn du wolltest könntest du das nicht steuern, es würde trotzdem gut aussehen. Du kannst kein Bild extra zerstören." Sie streckte mir Zunge raus und zuckte dann, noch immer lachend, mit den Schultern während ich kurz schmollte und leiste grummelte.
Ziemlich konzentriert fokussierte ich mich die nächste Zeit darauf das Ultraschallbild so genau wie möglich auf den Bauch zu malen, als mir plötzlich ein kleiner Fuß entgegen drückte.
"Oh hi du, wolltest du mir etwa zeigen wie dein Fuß aussieht, während ich ihn versuche zu malen?"
Vorsichtig drückte ich ebenfalls gegen den Fuß und grinste, als der nächste Tritt ein wenig doller wurde.
"Autsch", murmelte Dianna, bevor sie nach Zayn rief, der ein wenig panisch ins Schlafzimmer gestürmt kam und dann irritiert auf meinen Finger blickte, der in Diannas Bauch pikste.
"Schau, es tritt wieder so doll gegen Louis Finger!", erklärte sie aufgeregt und keine Sekunde später klebte Zayns Gesicht plötzlich an meinem Finger. Auch Harry hatte sich an meine andere Seite gepresst, um das Spektakel zu sehen.
Grinsend stupste ich erneut gegen den Bauch und bekam direkt eine Reaktion. Ich hörte links und rechts von mir ein entzücktes Geräusch, bevor Zayn seinen Finger ebenfalls auf den Bauch legte.
"Wehe du zerstörst das Bild", warnte ich ihn und bekam dafür einen bösen Blick zugeworfen. Der böse Blick wurde auch nicht weniger, als er kein Stupsen zurück bekam.
"Irgendwie will es immer nur Louis Hallo sagen", erklärte Dianna belustigt, woraufhin auch sie einen bösen Blick zugeworfen bekam.
"Ich will auch mal ausprobieren. Darf ich?", wollte Harry wissen, bevor er mit strahlenden Augen zu Dianna aufblickte.
"Klar, versuch dein Glück."
Als auch Harry keine Reaktion bekam hörte ich ihn leise seufzen, während Dianna anfing zu lachen.
"Moment mal, was heißt hier immer nur Louis?", wollte Zayn dann plötzlich wissen.
"Er hat auch den ersten Tritt den man spüren konnte abbekommen."
"Warte was? Ich hab mich ja schon damit abgefunden, dass Harry der Erste war, wie bei allem, aber Louis? Louis auch?"
"Hey! Ich hab das gar nicht- ich hab das nicht als Erster gefühlt..", schmollte Harry beleidigt und brachte damit nun auch mich zum lachen. Er versuchte sein Glück erneut, bekam aber auch dieses mal keine Reaktion, während ich nach einigen Sekunden wieder einen leichten Tritt gegen meinen Finger bekam.
"Tja es sieht so aus als hätte das Baby schon einen Lieblingspatenonkel." Sowohl Harrys als auch mein Kopf schossen zeitgleich hoch, während wir erst einen gegenseitigen, verwirrten Blick austauschten, bevor wir ungläubig abwechselnd Zayn und dann Dianna ansahen.
"W-was? Patenonkel?"
Dianna schien erst jetzt zu merken, was sie da eigentlich gesagt hatte und Zayn neben uns fing laut an zu lachen, als bei uns Dreien der Groschen fiel.
"Ja, eigentlich wollten wir euch beide noch fragen.. ich glaube das habe ich jetzt schon vorweg genommen..", murmelte Dianna ein wenig bedröppelt.
"Ach was Schatz, findest du?", lachte Zayn und bekam daraufhin einen schmollenden Blick zugeworfen. Zayn steckte als Antwort darauf nur seinen Finger in den Pott mit schwarzer Farbe und stupste Dianna auf die Nasenspitze, die ihm daraufhin die Zunge rausstreckte.
"Hey! Könnt ihr bitte alle aus meiner Farbe raus bleiben?" Die beiden verdrehten ihre Augen nur, bevor sie einen Blick zwischen mir und Harry wechselten. Dieser schniefte plötzlich leise neben mir, was auch meinen Blick zu ihm lenkte.
"Haz? Ist das ein ja?" Völlig gerührt und gegen die Tränen ankämpfend nickte Harry, bevor er leise und zittrig lachte. Ich legte meine Arme um ihn und drückte ihm einen Kuss auf die Schläfe, als sein Blick wieder schmollend wurde und die Tränen immer mehr in seinen Augen glitzerten.
In aller letzter Sekunde konnte ich ihn noch davon abhalten Dianna stürmisch zu umarmen und damit das Bild zu zerstören. Auch Zayn konnte ich im Augenwinkel dabei beobachten, wie er fast seine komplette Hand auf dem Bauch ablegen wollte und seufzte, als Dianna wieder anfing zu lachen.
"Lou kriegt gleich einen Herzinfarkt, wenn ihr das Bild zerstört Jungs."
"Aber-"
"Nichts aber, ihr könnt es später noch versuchen ich helfe dir - euch auch dabei, anscheinend mag es ja nur mir Hallo sagen, vielleicht kann ich es herauskitzeln. Und dann könnt ihr euch auch umarmen so oft wie ihr wollt." Ich grinste Zayn und Harry nochmal an, bevor ich beide davon scheuchte, um mich wieder dem Bild widmen zu können. Doch bevor ich hätte weiter machen können stoppte Dianna mich, indem sie ihre Hand um meine schloss.
"War das von dir auch ein ja, Lou?", wollte sie wissen, plötzlich doch ziemlich emotional.
"Natürlich, es ist mir eine Ehre. Auch wenn ich mir ziemlich sicher bin, dass Harry der Lieblingspatenonkel sein wird." Ich grinste und auch sie musste mit verdächtig glitzernden Augen lachen, bevor sie den Kopf schüttelte und sich ein wenig nach vorne lehnte um mir gegen die Schulter zu schlagen.
"Du bist doof."
Während das Bild dann nach einigen weiteren Toilettenpausen fertig war und nur noch ein wenig trocknete, half ich den beiden noch dabei das Kinderzimmer aufzubauen. Zayn hatte zwischenzeitlich ungefähr fünf Zusammenbrüche gehabt, da die Kommode eine einzige Katastrophe war und ihm für sowas jegliche Geduld fehlte.
Also schickten Harry und ich die beiden weg, um sich schon ein paar Orte auszusuchen, wo ich die beiden fotografieren sollte, während wir die Kommode mit ziemlich viel Feingefühl und einer Menge neuer Konstruktionen doch noch dazu brachten, gerade an Ort und Stelle zu stehen ohne halb auseinander zu fallen.
"Meine Güte, das nächste Mal sollten die beiden sich gleich Maßanfertigungen von uns beiden machen lassen oder alternativ den Aufbauservice des Shops mit buchen, damit diese vielleicht merken was für einen Schrott sie verkaufen."
Harry lachte laut, bevor er Kopfschüttelnd die letzten Müllreste in eine Tüte stopfte.
"Ich finde wir waren ein gutes Team, Zayn hätte das Ding fast aus dem Fenster geschmissen. Er war also kaum eine Hilfe."
"Wären wir wie Zayn hätten wir uns bei unserem Hausbau umgebracht." Lachend nickte Harry, bevor er ein paar Schritte auf mich zu kam und vorsichtig meine Hand in seine nahm. Anders als erwartet, fragte er mich allerdings nicht ob alles in Ordnung war, sondern lächelte nur sanft, bevor er mich in eine innige Umarmung zog.
"Ich freue mich darauf meine Sachen nachher wieder nachhause zu bringen..", murmelte er leise, bevor er mir einen Kuss auf den Kopf gab.
"Ich auch", erwiderte ich ebenso leise und ein wenig überwältigt von meinen Gefühlen.
Harry schnappte sich den Müllbeutel und meine Hand, bevor er voranging, um die beiden zu suchen. Mit einem Kribbeln im Bauch, konnte ich das Lächeln auf meinen Lippen nicht verbergen, als mir die Leichtigkeit auffiel, die so lange weggewesen war und nun Schritt für Schritt zurückkam.
Tatsächlich klappte es während des kleinen Fotoshootings auch, dass Zayn ein paar Tritte abbekam, die ihn auf den Bildern mehr strahlen ließen als die Sonne, die ihren Weg heute durch die Wolken gekämpft hatte. Auch Harry kam endlich in den Genuss und nachdem die beiden unbedingt darauf bestanden hatten, dass wir auf einigen Bildern auch mit drauf sein sollen, saßen Harry und ich wenig später in seinem, mit Taschen bepacktem, Auto auf dem Weg nachhause.
Zunächst war es still und wir lauschten beide der Musik, bis Harrys Hand irgendwann auf meiner landete, um diese kurz zu drücken.
"Darf ich dir erzählen, was Amalia mir und Zayn in der Küche wegen Silas erzählt hat oder möchtest du nicht darüber reden?"
"I-ich weiß nicht, ob ichs wissen darf.."
"Amalia hat gesagt sie erzählt es dir auch, je nachdem wir euer Gespräch verläuft.. aber wenn du nicht warten möchtest bis sie es machen kann.."
"O-okay?"
"Sie hat vermutet, dass Silas so extrem darauf reagiert wegen seiner Mutter.. Zayn und ich wussten auch nicht die ganze Geschichte, weil Silas nicht darüber spricht.. Amalia hat es vor ein paar Jahren erfahren und weil sie befürchtet, dass er es selber nicht erzählen wird, es aber sein komplettes Verhalten beeinflusst, hat sie es nun gemacht. Seine Mutter hat seinen Vater wohl jahrelang betrogen und ziemlich mies behandelt. Nachdem er schon komplett zerbrochen war und sich zurückgezogen hat, auch nicht mehr mit Silas gesprochen hat, hat sie die beiden dann von heute auf Morgen ohne Ankündigung verlassen und ist nie wieder aufgetaucht. Im Endeffekt war es das Beste was hätte geschehen können, aber Silas' Vater hat sich auch Jahre später nicht vollständig erholen können und vertraut seitdem niemanden mehr, lebt alleine und zurückgezogen."
"Ach verdammt.. und für ihn gibt es nur diesen Ausgang.."
"Das ist die Befürchtung die Amalia hat, ja.. er hat immer beteuert, dass er das verarbeitet hat und deshalb einfach nicht darüber spricht, aber anscheinend.. anscheinend hat das Wissen mit dir.. alles aufgewühlt, was nicht verarbeitet war?"
"Ich verstehe.."
"Das rechtfertigt trotzdem nicht wie er sich dir gegenüber verhalten hat und was er dir an den Kopf geworfen hat. Wenn er nicht mein bester Freund wäre, würde ich ihm am liebsten den Kopf dafür umdrehen. Ich- ich weiß nicht, ob ich das jetzt so sagen kann.. aber ich möchte das du weißt, dass du nichts davon bist, oder jemals getan hast, was er dir vorgeworfen hat Lou. Du hast mich nie wie Dreck behandelt, oder manipuliert, damit ich bei dir bleibe. Ich weiß, dass ich dir niemals nicht genug war.. a-aber ich hab deine Reaktion gesehen, als er all das gesagt und ich- ich mach mir Sorgen Lou. Du musst dich nicht vor mir rechtfertigen, oder mir sagen, was in deinem Kopf vor sich geht... i-ich möchte dich nur nicht so an dir selbst zweifeln sehen, dass du kein bisschen für dich einstehst, wenn dir Unrecht getan wird. Kannst du- kannst du mir versprechen, dass du mit Dr. Garnett darüber sprichst? Irgendwann natürlich! Also wenn du soweit bist.. mein ich.."
Ein wenig überfordert damit, was ich darauf antworten sollte, nickte ich nur und versuchte den Kloß in meinem Hals runterschlucken, während Harry sein Auto in die Garage fuhr und dann den Motor abstellte. Er atmete tief durch, bevor er sich zu mir drehte und mich sanft anlächelte.
"Na komm, Mica wartet bestimmt schon und dreht gleich durch, wenn sie die Taschen sieht."
[...]
Hallöchen 👀 Es gab ein... zieeeeemlich unangenehmes Gespräch.. wie ist eure Meinung da? 🥺 Silas scheint ja ein tiefergehendes Problem in Bezug auf das Thema Fremdgehen zu haben..
Lots of love
Michelle &' Carina xx
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