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L.
➳ Maybe you've met the right person, but you just haven't been ready to fall in love with that person yet.
3443 words
𝟚𝟞𝕥𝕙 𝕆𝕔𝕥𝕠𝕓𝕖𝕣 𝟚𝟘𝟚𝟜
"Alles in Ordnung?", wollte ich an Levi gewandt wissen, während dieser gerade an einer roten Ampel stoppte, mir einen kurzes Lächeln schenkte und dabei nickte. "Bist du sicher? Du hast schon eine Weile nichts gesagt.. hat Mark wieder die Geschichten von früher erzählt, die dir unangenehm sind?" Levi lachte einmal laut, bevor er den Kopf schüttelte.
"Nein tatsächlich nicht, aber möchtest du das vielleicht erledigen?"
"Oh nein. Das macht gar kein Spaß, wenn sie sonst niemand hört."
"Ich bin auch noch da", ließ Fizzy uns wissen, die mit einem schlafenden Milan auf der Rückbank saß. "Und Milan könnte theoretisch auch zu hören."
"Naja, das ist aber langweilig. Du hast die Geschichte entweder sowieso mitbekommen oder schon gehört. Das wäre ihm dann ja nicht mehr so unangenehm, dass er nicht mehr mit uns reden möchte und vor sich her schmollt."
"Den Stinktiervorfall hätte ich zu gerne mitbekommen, muss ich zugeben."
"Hast du doch, Mum hat dich direkt neben das Planschbecken gesetzt, in das sie so viel Tomatensaft geschüttet hat wie nur irgendwie möglich, nur um schließlich zu merken, dass es gar nichts bringt und Levi immer noch stinkt. Aber dir hat der Tomatensaft geschmeckt."
"Ew, danke, jetzt ist die Geschichte mir auch unangenehm", gab Fizzy angewidert von sich und ich lachte leise, bei der Erinnerung daran, wie Levi in diesem Planschbecken saß und wie lange er anschließend noch geschmollt hatte.
"Mhm, also ich liebe diese Geschichte. Noch eine Lou? Wo du schon dabei bist?"
"Na komm, das war auch ganz schön doof von dir. Wir haben dir alle gesagt du sollst dich fern halten, aber du wusstest es ja besser."
"Das.. es sah so freundlich aus..", murmelte er leise und ich lachte erneut, bevor ich den Kopf schüttelte und mich im Sitz zurück lehnte.
Nachdem wir Fizzy und Milan abgesetzt hatten, brauchten wir nicht mehr lange, bis Levi das Auto durchs Tor fuhr und vor der Tür parkte. Er stellte den Motor ab und drehte sich ein wenig zu mir, was ich ihm gleichtat.
"Hör auf zu schmollen Lee."
"Ich- du bist doof."
"Ja und dafür liebst du mich." Ich streckte ihm die Zunge raus, weswegen er die Augen verdrehte und dann nickte.
"Stimmt", er streckte mir ebenfalls die Zunge raus, bevor er sanft lächelte.
"Aber beim nächsten Mal erzähl ich die Geschichte nochmal, wenn andere dabei sind." Ich konnte schon sehen, wie er den Arm nach mir ausstrecken wollte, weshalb ich so schnell wie möglich die Tür aufmachte und aus dem Auto hüpfte.
"Louuu-" hörte ich ihn noch rufen, bevor ich die Tür wieder schloss, ihm noch einmal die Zunge rausstreckte und dann lachend mit schnellen Schritten zur Haustür lief.
Kurz bevor ich bei dieser ankam, wurde ich allerdings am Arm zurückgehalten. Levi drehte mich sanft zu sich und blickte zu mir herunter, bevor er grinsend den Kopf schüttelte.
"Ich bin schneller als du. Immer", flüsterte er und tippte mir auf die Nase. Ich schnaufte leise und dieses Mal war es mein Mund der sich zu einem Schmollen verzog, bevor ich einfach meinem Instinkt folgte und meine Arme um seinen Oberkörper schlang.
Mein Kopf fand Platz auf seiner Brust, wodurch ich ihn tief durchatmen spüren und hören konnte. Seine Hand fuhr meinen Rücken entlang, bis wir plötzlich von einem Bellen unterbrochen wurden.
"Da wird wohl jemand ungeduldig hinter der Tür", murmelte ich und schüttelte lächelnd meinen Kopf, bevor ich mich wieder zu Haustür drehte und diese öffnete.
Sogleich wurde ich freudig von Mica begrüßt, die mich ansprang und dabei glücklich vor sich her fiepte. Ich begrüßte sie ebenfalls liebevoll, bevor ich Levis und meine Jacke zur Garderobe brachte, während er von Mica in Beschlag genommen wurde.
Da es noch nicht so spät war, zog ich mich noch in mein Atelier zurück und widmete mich dem Bild, an welche mich nun schon einige Wochen arbeitete. Irgendwas sagte mir dabei immer nicht zu Hundert Prozent zu, weswegen ich es doch wieder änderte.
Heute waren es dann meine Gedanken, die immer wieder zu den Ereignissen am vergangenen Tag schweiften, die mich nicht wirklich malen ließen. In meinem Kopf tauchte Harry auf, dessen Körpersprache so unlesbar für mich gewesen war. Vielleicht war das aber der Beweis dafür, wie viel Distanz sich zwischen Harry und mir gebildet hatte - ich konnte ihn nicht mehr lesen, wusste nicht was er dachte oder fühlte.
Ich wusste mittlerweile, dass er sogar derjenige gewesen war, der Levi gesagt hatte, er soll mir von seinen Gefühlen erzählen. Doch irgendwie hatte er nicht so gewirkt, als wäre das in Ordnung für ihn. Andererseits hatte auch ich ein gewisses Unbehagen gespürt, als ich von Davis erfuhr, dass Harry scheinbar von Jaro abgeholt worden war, auch wenn es mich nichts anging, was Harry mit wem tat.
Ich beschloss es für heute sein zu lassen, weil sowieso nichts brauchbares auf der Leinwand landete. Da ich nicht wirklich alleine sein wollte, entschied ich mich dazu mich in das Gästezimmer zu schleichen, in dem Levi sich schon schlafen gelegt hatte, weil er morgen früh arbeiten musste.
In den letzten drei Wochen hatte ich oft in dem Gästebett bei Levi geschlafen, oder ihn gebeten bei mir zu schlafen.
Tatsächlich hatten wir das auch zuvor schon unzählige Male gemacht, immer wenn Harry im Einsatz gewesen war, weil gerade die Nächte alleine hart waren. Ich schlief nicht besonders gut, wenn ich alleine und meinen Gedanken völlig ausgesetzt war.
Aber nach Levis Geständnis merkte ich, dass er nicht mehr von sich aus anbot in einem Bett zu schlafen, wahrscheinlich, um mir nicht das Gefühl zu geben, mich zu irgendwas drängen zu wollen. Auch ich hab ein paar Tage lang überlegt, ob es unangebracht wäre ihn zu fragen, oder zu ihm zu gehen, allerdings hatte sich das schnell geändert, nachdem ich das Thema einfach angesprochen hatte und es für Levi nicht unangenehm war. Da ich neben ihm einfach besser schlief, ließ auch ich mich also wieder darauf ein.
So leise wie möglich schloß ich die Zimmertür hinter mir und wartete einen Moment ab, während Mica sich auf den Boden gelegt hatte, bis ich mich vorsichtig aufs Bett setzte. Gerade als ich mein Handy sperrte, mit dem ich den Weg ein wenig beleuchtet hatte, ging plötzlich aber ein viel helleres Licht im Zimmer an.
"Lou?" Ich zuckte zusammen und drehte mich erschrocken zu Levi um, der mich irritiert musterte.
"Gott Levi du hast mich erschreckt."
"Tut mir leid, du bist früh im Bett?"
"Ja.. ich dachte ich geh auch mal ein wenig eher schlafen", erklärte ich ihm und schlüpfte unter die Decke, bevor ich mich ins Kissen fallen ließ und den Kopf zu ihm drehte. "Wieso bist du wach? Hab ich dich geweckt?"
"Nein hast du nicht, ich hab noch nicht geschlafen."
"Oh.. aber ich dachte du warst müde?"
"Mhm.. schlafen hat aber irgendwie nicht geklappt.."
"Hmm.. okay dann quatsch ich dich jetzt so lange voll, bis du einschläfst?"
"Ist das nicht sonst mein Job?"
"Ja, aber ich muss morgen im Gegensatz zu dir nicht früh raus, also tauschen wir und ich mach das heute. Los Licht aus und machs dir bequem", forderte ich ihn auf und tippte ihm dabei auf die Schulter.
"Okay, okay." Er lachte leise, bevor er sich kopfschüttelnd zur Lampe neigte.
Nachdem das Licht wieder aus war, drehte Levi sich von mir weg und ich fing an ihm so ziemlich die langweiligsten Geschichten aus meinem Arbeitsalltag zu erzählen, die mir irgendwie einfielen, bis ich ihn schließlich gleichmäßig atmen hörte.
"Levi?", flüsterte ich leise, um sicher zu gehen, dass er schlief.
Als er darauf nichts erwiderte drehte ich mich ebenfalls auf die Seite und betrachtete einen Augenblick seinen Rücken. Durch den Mondschein, der leicht durchs Fenster hineinfiel, konnte ich die Umrisse seines Körpers sehen und wie dieser sich kaum merklich mit jedem Atemzug auf und ab bewegte.
Zum ersten Mal seitdem wir uns in irgendeiner Form das Bett teilten rutschte ich bewusst so nah an ihn heran wie nur irgendwie möglich und kuschelte mich mit meinem Kopf vorsichtig an seinen Rücken, darauf bedacht ihn nicht zu wecken. Tief durchatmend schloß ich meine Augen und hoffte nun, meinen vor Gedanken rasenden Kopf so weit verstummen zu lassen, um einschlafen zu können.
Zu meiner Verwunderung reichten wenige Atemzüge, umhüllt von Levis Duft, welcher eine Mischung aus After-Shave, Shampoo und seiner eigenen ganz persönlichen Note darstellte und ich fühlte mich geborgen genug um fast sofort in einen ruhigen Schlaf zu driften.
𝟚𝟟𝕥𝕙 𝕆𝕔𝕥𝕠𝕓𝕖𝕣 𝟚𝟘𝟚𝟜
Am nächsten Morgen wurde ich alleine wach und wunderte mich, wieso ich nicht wachgeworden war, als Levi aufgestanden war. Ein Blick auf den Boden zeigte mir, dass auch Mica nicht mehr im Zimmer war, weswegen ich einmal laut nach ihr rief und kurz darauf das Tapsen ihrer Pfoten hörte. Ich ließ sie aufs Bett hüpfen und vergrub mein Gesicht in ihrem Fell, als mich ein Klingeln zusammen zucken ließ. Auch Mica schreckte hoch und war sofort in Alarmbereitschaft, während ich mir mein Handy schnappte und die Kamera öffnete. Verwundert darüber, warum ich das Auto meiner Schwester sah, öffnete ich das Tor und schälte mich aus der Bettdecke, um mir schnell einen Bademantel überzuziehen und mich zur Haustür zu begeben.
Lottie und Fizzy standen schon vor der Tür und ich hob fragend meine Augenbrauen, noch immer nicht verstehend, warum die beiden eigentlich vor mir standen.
"Was- äh waren wir verabredet?"
"Nein Bruderherz, aber es wäre trotzdem super, wenn du uns reinlassen würdest, es wird ein wenig ungemütlich hier."
Tatsächlich hatte ich den Sturm draußen noch gar nicht registriert, aber der starke Wind sorgte dafür, dass der Regen bis zur Haustür spritzte. Ich nickte hastig, bevor ich die Tür noch mehr öffnete und die beiden herein ließ.
"Hast du zufällig Kaffee da? Ich konnte es nicht lassen und musste natürlich direkt nach der Party die halbe Nacht aufräumen und mein Kaffee war heute morgen leer." Bevor ich antworten konnte verschwand Lottie schon in der Küche und ließ mich und Fizzy im Flur zurück, die mich entschuldigend ansah.
"Wir wollten mal mit dir sprechen Lou", erklärte sie mir und schenkte mir ein Lächeln, als ich sie daraufhin verwirrt ansah.
Wir folgten Lottie in die Küche, wo diese gerade erfreut in ihre Hände klatschte und zur Kaffeemaschine deutete.
"Ohh du hast ja schon sogar welchen gekocht. Du auch einen?" Ich nickte zustimmend und nahm die Tasse, die sie mir hinhielt, dankend an, bevor ich mich schließlich mit dem Kaffee in der Hand an die Theke setzte.
"Okaaaay also. Ich hab euch ja wirklich gerne hier aber.. das fühlt sich hier gerade ein wenig zu ernst an", durchbrach ich die Stille, die sich kurz ausgebreitet hatte.
Lottie und Fizzy ließen sich also ebenfalls auf einem Barhocker nieder und Lottie seufzte einmal, bevor sie sich durch die Haare fuhr und dann meinen Blick suchte.
"Ich wollte mich entschuldigen-"
"Jetzt schon? Ich dachte du müsstest erst noch ein paar Tage an deiner Rede arbeiten, die du mir dann hältst."
"Louuu lass mich ausreden", nörgelte sie und schlug mir leicht gegen den Arm, was mich leise zum lachen brachte. "Also wegen gestern.. ich.. muss ganz ehrlich sagen, dass ich ein bisschen überfordert bin mit dir und Levi. Auch wenn wir irgendwie manchmal schon.. eine seltsame Ahnung hatten, war ich nicht darauf vorbereitet, wie es sich dann anfühlen würde, wenn ihr beide.. zusammen seid? Ich schätze das hat mir ziemlich Angst gemacht.. Natürlich hätte ich mir denken können, dass du nicht.. ewig single bleibst.. aber ich weiß nicht. Es tut mir leid, es ist nicht wirklich eine Entschuldigung und ich hätte nicht so fies sein dürfen. Du bist mein Bruder und ich möchte für dich da sein und dich glücklich sehen.. stattdessen hab ich dir das Gefühl gegeben du seist für alles alleine verantwortlich. Ich habe Mum versprochen dir immer den Anstoß zu geben über deine Taten nachzudenken, so wie sie es immer getan hat.. aber das ist mir nicht so gelungen, wie ich es gerne gehabt hätte." Ein wenig gerührt von ihren Worten schluckte ich schwer und konnte sie einen Augenblick lang nur anstarren. Auch sie schluckte merklich, ehe sie tief Luft nahm und mich dann vorsichtig anlächelte. In ihren Augen schimmerten die Tränen und sie legte ihre Hand auf meine bevor sie weiter sprach. "Levi ist auch wie ein Bruder für mich und.. das jetzt so zu sagen fühlt sich ziemlich seltsam an", sie fing an zu lachen und verzog ihr Gesicht ein wenig, bevor sie den Kopf schüttelte. Fizzy gab ein zustimmendes Geräusch von sich und ich nickte, da auch ich nicht leugnen konnte das es eine äußerst.. interessante Situation war.
"Lottie", hauchte ich, noch immer ein wenig sprachlos, doch sie schüttelte nur wieder den Kopf und deutete mir an leise zu sein.
"Nein warte bitte Lou, ich bin noch nicht fertig. Ich hab wirklich niemals gedacht dich mit jemand anderem sehen zu müssen. Ich weiß du willst das wahrscheinlich nicht hören und es tut auch weh das zu sagen, aber es war wirklich nichts woran ich auch nur ein mal in meinem Leben gedacht habe. Harry an deiner Seite war für mich so ein klarer Fakt, wie das du mein Bruder und Fizzy meine Schwester ist. Aber das Leben schreibt nunmal seine eigene Geschichte und auch wenn ich nicht dachte das ich das jemals sagen werde möchte ich wie gerade schon erwähnt, dass du glücklich bist. Wenn dein Glück nicht Harry ist, möchte ich nicht hier stehen und euch beiden sagen, dass die Trennung falsch ist. Ich weiß ich mische mich immer gerne ein, aber-" Sie wurde von einem Klingeln unterbrochen und wir drei wechselten einen irritierten Blick, bevor ich aufstand und zur Haustür lief, um mir anzusehen, wer vor dem Tor stand.
Dieses mal stand allerdings niemand vor dem Tor sondern schon direkt vor der Haustür, weswegen ich die Tür öffnete und in Levis vom Regen durchnässtes Gesicht blickte. Nelly auf seinem Arm nörgelte laut und streckte ihre Arme nach mir aus, während Levi seufzte, ehe er mich entschuldigend ansah.
"Levi? Alles in Ordnung?"
"Nellys Tagesmutter musste konnte sie nicht mehr betreuen, weil ein ziemlich großer Ast ein Fenster zerstört hat und sie auch kein Strom mehr hat.. ich hab versucht dich zu erreichen, tut mir leid ich wusste nicht wohin und-"
"Hey alles gut Levi. Ich nehme sie gerne." Ich nahm ihm Nelly ab und auch die Tasche, die er in der anderen Hand hielt und stellte sie neben der Haustür ab, bevor ich ihm durch die nassen Haare wuschelte und dann zu seinem Auto deutete. "Los fahr schon du musst arbeiten."
"Sicher?"
"Ja warum fragst du denn so blöd, hau ab jetzt. Dir werden keine extra Pausen bezahlt." Er lachte kurz, bevor er sich bedankte und mir einen Kuss auf die Wange drückte, ehe er zu seinem Auto rannte und ich zeitgleich die Haustür hinter mir zu zog. Nelly fröstelte auf meinem Arm und kuschelte sich an meine Brust, bevor sie leicht zusammen zuckte, als plötzlich eine Stimme hinter uns auftauchte.
"Lollie", rief Nelly erfreut aus und zeigte auf Lottie, die ein paar Schritte näher kam und Nelly in die Wange knuffte.
"Hallo Kleines. Na bist du ein wenig nass geworden?"
"Ja die Hose sollten wir wirklich los werden Nelly."
Nachdem ich Nelly also von ihren klammen Klamotten befreit, sie gewickelt und in was warmes und kuscheliges eingepackt hatte, setzte ich sie in der Nähe des Kamins ab, den Fizzy und Lottie angezündet hatten. Nelly widmete sie sich sofort ihren Spielsachen, die sie in der Tasche finden konnte. Mica legte sich zu Nelly und stupste mit ihrer Nase immer wieder gegen ihren Fuß, was das kleine Mädchen zum kichern brachte.
Ich ließ mich neben meine Schwestern auf die Couch fallen und bekam gleich den Kaffee in die Hand gedrückt, den ich noch nicht ausgetrunken hatte. Während ich also einen Schluck trank, drehte Lottie sich wieder zu mir.
"Okay wo war ich stehen geblieben?"
"Dabei, dass du weißt, dass du dich gerne einmischst", erklärte ich ihr und beobachtete ihre Augen dabei, wie sie sich kurz zu Schlitzen formten.
"Ah ja. Auch wenn ich das tue, weiß ich, dass ihr beide am besten wisst was das Beste für euch sein wird. Ich verspreche, dass ich euch beide unterstützen werde, solange ihr nicht etwas tut, was andere verletzt. Wenn du das mit Levi wirklich ernst meinst, werde ich mich daran gewöhnen. Aber Louis, wenn du das nur tust, weil du ihn nicht verlieren oder enttäuschen möchtest oder weil du das Gefühl hast du bist es ihm schuldig.. dann muss ich dir leider sagen, dass ich dich umbringe, wenn du ihn verletzt."
"Ich.. natürlich möchte ich ihn nicht verlieren. Und das war mein erster Gedanke nachdem er mir das gebeichtet hat. Aber ich habe mir in den letzten Tagen und Wochen oft auch die Frage gestellt, ob es vielleicht so sein sollte.. die ganze Zeit schon? Vielleicht habe ich einfach nur nicht gesehen, was die ganze Zeit direkt vor mir lag, weil ich Harry hatte und nun hat das Schicksal dafür gesorgt, dass ich es sehe. Ich bin noch nicht über Harry hinweg, das weiß ich und das weiß auch Levi. Er hat mich zu nichts gedrängt oder auch nur irgendeinen Schritt von sich aus gemacht, außer mir zu sagen, was er für mich fühlt. Und ich fühle mich auch nicht so als ob ich es tun müsste, wenn das Sinn ergibt? Es ist eher das Gefühl, dass ich nicht etwas ablehnen kann, ohne mich damit zu befassen und ich kann mir nicht vorstellen etwas neues mit jemand fremdes anzufangen.. aber Levi ist.. anders. Mit ihm ist es einfach.. wir verhalten uns nicht großartig anders, wir waren vorher schon vertraut und das hat sich nicht geändert. Ich muss mich nicht verstellen, ihm nicht erst zeigen wer ich bin. Ich kann einfach.. ich sein und ich will ihn vor allem nicht verletzen.. niemals." Tief atmete ich nach meinem Monolog durch und wurde von Nelly abgelenkt, die sich plötzlich an meinen Beinen festklammerte und laut kicherte. Mica ließ von ihr ab, um stattdessen ihren Ball durchs Wohnzimmer rollen zu lassen, woraufhin Nelly mit ihr zusammen auf diesen zustürmte.
Ich beobachtete die beiden noch einen Moment, als mir wieder auffiel, dass ich nicht alleine hier war, weil Lottie sich plötzlich räusperte und mich amüsiert musterte.
"Bist du ein bisschen weggetreten?", wollte sie leise lachend wissen und ich merkte wie meine Wangen ein wenig rot wurden.
"Eine Frage hab ich noch Lottie", unterbrach ich ihr Lachen und bekam sogleich einen fragenden Blick. "Was meintest du mit 'seltsame Ahnung'?"
"Ich- du hast wirklich nie irgendwas gedacht? Nicht mal kurz? Ein komisches Gefühl gehabt?"
"Nein? Hätte ich- war es so offensichtlich?" Ich merkte wie meine Augen ein wenig größer und meine Hände schwitzig wurden. War ich wirklich einfach blind gewesen?
"Nein nicht direkt offensichtlich.. es gab ja keinen Vergleich wo man hätte sagen können, dass er sich plötzlich anders verhält dir gegenüber als zuvor.. aber ich weiß nicht manchmal.. die Blicke? Es war nicht oft, aber ich weiß das ich mich manchmal gefragt habe, ob er jemals jemand anderen so nah stehen wird wie dir... es gab auch irgendwie nie eine Person in seinem Leben mit der er auch nur ansatzweise so war wie mit dir. Aber dann hab ich mir halt gedacht, das er einfach noch nicht die richtige Person gefunden hat und vielleicht einfach vorsichtig ist, nachdem er so oft mit unehrlichen Menschen zu tun hatte."
"Ich hab einfach immer gedacht er hat sich nie die richtigen Personen gesucht und das es immer schon zum Scheitern verurteilt war, weil es nicht richtig ernst genommen wurde von seinen Freundinnen.. dabei war einfach nur niemand.. ich."
"Ich hoffe du kannst ihn glücklich machen Lou, sonst muss ich mich leider Lottie anschließen und ein wenig parteiisch werden. Levi verdient es nicht nur der Trostpreis zu sein.."
"Ich weiß Fizzy, aber danke für die doppelte Warnung, die Message ist angekommen. Versprochen." Die beiden nickten zustimmend, ehe Fizzy ihren Kopf an meiner Schulter anlehnte und Lottie sich stattdessen mit dem Kopf auf Fizzys Schoß legte.
In diesem Moment realisierte ich erst die Tragweite meines Handelns und meiner Entscheidungen. Obwohl ich Levi nicht direkt gesagt habe, dass ich es mit ihm versuche und das wir nun eine Beziehung führen, sind alle Annäherungsversuche von mir ausgegangen.
Ich habe ihm damit Hoffnungen gemacht und tue es noch immer. Ich konnte nur hoffen, dass ich den richtigen Weg gewählt hatte und ich ihn niemals verletzen würde.
[...]
Mit ein wenig Verspätung, gibt es nun einen Einblick in Louis' Gedanken.
Ein ernstes Gespräch wurde geführt und Louis wird sich bewusst, was er gerade eigentlich tut.. und wie viele Menschen eigentlich auch von seinen Taten "betroffen" sind..
Vielleicht werden Lotties Sorgen jetzt noch ein wenig deutlicher? Ich stelle mir die Situation auf jeden Fall sehr schwierig vor.. 🥺
Lots of love
Michelle &' Carina xx
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