Komisch
Dienstag, 4. Juni
I don't care (Acoustic) - Ed Sheeran
Unsere Beziehung ist komisch. Okay, eigentlich jede Beziehung komisch. Es gibt unterschiedliche Bedeutungen für komisch. Entweder ist etwas komisch oder komisch komisch, verstehst du?
Und ich habe keine Ahnung, welches komisch das bei uns Beiden ist. Das Leben ist ein auf und ab. Ohne Regen gibt es keinen Regenbogen. Ohne Schatten lernen wir nicht, die Sonne wert zuschätzen. Bla bla bla. Dinge, die Optimisten wie ich sagen, um Geschehnisse zu rechtfertigen. Um den Gegenüber aufzuheitern oder zu beruhigen. Eigentlich nur, um der Person zu helfen. Naja, unsere ritterlichen Absichten spielen (erstmal) keine Rolle, denn ich wollte mich noch mal auf uns fokussieren. Also sie und mich. Nicht ihr und ich.
Die Sonne wert zuschätzen. Ich schätze sie wert. Wirklich. Aber manchmal bin ich so böse auf sie, weil sie zulässt, dass die Wolken sie verdecken. Weil ich ihre Wärme nicht mehr spüren kann. Weil sie sich mir nicht zeigen möchte. Ich frag mich jedes Mal, ob es meine Wolken sind, die sie verdecken. Aber dann fällt mir manchmal ein, dass nur die Kraft der Sonne dafür sorgen kann, dass Wasser verdampft und sich oben im Himmel zu einer Wolke formt. Bei ihr ist momentan zu viel Wasser. Viel zu viel Wasser. Die Wolken sind prall und schwarz. Ihre Worte erfüllen meine Ohren wie Donnergrollen, treffen mein Herz wie Blitze. Aber ich will mir nicht die Ohren zu halten. Will mich nicht vor den Blitzen verstecken. Denn manchmal wärmt mich der leichte Wind, der mit dem Gewitter aufkommt und die kleinen Sonnenstrahlen, welche es durch die endlose Wolkenschicht schaffen, erleuchten mich. Doch dann kommt der Regen. Tropft, prasselt auf mich nieder. Durchnässt mich bis auf die Knochen. Nimmt mir die Wärme. Aber ich kann mich nicht vor ihr verstecken. Ich habe zu viel Angst, einen Sonnenstrahl zu verpassen. Zu viel Angst, sie zu verpassen. Und so stehe ich da. Mit ausgebreiteten Armen und warte, dass sie zu mir kommt. Mich wärmt. Und diese verdammte Kälte aus mir weichen lässt. Ich hoffe, dass sie mich nicht im Regen stehen lässt.
Die Wände, welche mich vor mir selber schützen, sind aus Eis. Purem Eis. Wenn sie sie schmelzen lässt, dann kommt alles hervor. Meine guten und meine schlechten Seiten. Meine positiven und meine negativen Eigenschaften. Alles von mir. Ob sie deshalb vor mir flüchtet? Ich weiß es nicht. Es ist komisch. Und komisch komisch. Ich hab keine Ahnung, was ich tun soll. Ich brauche sie, aber brauche ich mich nicht auch mindestens genauso sehr ? Ich brauche das Licht, um zu wachsen. Um aufzublühen. Um meine Blätter zu entfalten. Zwar brauche ich Wasser, aber ich brauche ihren Regen nicht. Er löst den Boden auf. Nimmt meinen Wurzeln den Halt. Schwemmt mich davon.
Es heißt doch immer ganz oder gar nicht, oder etwa nicht? Entweder akzeptiere ich sie mit ihrem Licht und ihren Unwettern oder ich verkümmere jämmerlich. Ich verkümmere jämmerlich, weil ich genau weiß, dass ich ohne sie nicht wachsen will. Nicht wachsen kann. Ich brauche sie. Ich brauche sie wirklich. Aber für die Sonne ist eine einzelne Eisblume unwichtig. Quasi Zeitvertreib. Ob die Sonne es genießt, dass wir alle von ihr abhängig sind? Ich schätze, sie weiß genau, dass wir ohne sie nicht leben können und dieses Wissen stachelt sie an. Während sie damit in uns eine brennende Furcht entfacht, weil wir nicht ohne sie leben können.
Ob ich trotzdem genug Kraft habe, um ohne sie leben zu können? Ich weiß es nicht und glaub mir, ich will's auch nicht darauf ankommen lassen. Und deshalb werde ich wohl nie aus eigener Kraft aufblühen können und das lässt mich immer weiter schrumpfen.
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Einen wunderschönen guten Tag, meine Damen und Herren.
Durch das Wetter habe ich verdammte Kopfschmerzen und friere zusätzlich auch noch. Was das wohl über meinen Gesundheitszustand aussagt?
Naja, genug egozentrisches Gelaber niedergeschrieben, du bist dran. Was fällt dir zu dem Niedergeschriebenen ein?
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