Blackinnon - Ich brauche dich in meinem Leben
Sirius starrte entsetzt auf den Artikel im Tagespropheten, den er auf seinem Schoß ausgebreitet hatte. Der Artikel berichtete über die neusten Todesfälle. In den letzten Wochen häuften sich diese Artikel und die Liste der Vermissten und Toten wurde täglich länger. Diese Tatsache war an sich schon schlimm genug, aber heute entdeckte Sirius inmitten der vielen Toten dem Namen einer Person, der ihm die Kehle zuschnürte.
Immer wieder las er die Zeile und versuchte, ihren Inhalt zu verstehen. Sein Kopf war wie leer gefegt und ließ keine vernünftigen Gedanken mehr zu. In Sirius machte sich Panik breit. Seine Atmung beschleunigte sich und seine Hände begannen unkontrolliert zu zittern. Die Zeitung rutschte ihm aus den nun schwitzigen Händen und glitt mit einem lauten Rascheln zu Boden.
"Tatze? Was ist los? Alles in Ordnung?" James musterte seinen Bruder mit gerunzelter Stirn. Der gab keine Antwort und starrte weiterhin auf seine Hände, in denen vor wenigen Sekunden noch die Zeitung gelegen hatte.
"Sirius? Geht es dir gut?", wollte Lily besorgt wissen, die eben ins Zimmer getreten war. Sie beugte sich hinunter, um den Tagespropheten aufzuheben, den Sirius hatte fallen lassen. Er war noch aufgeschlagen und Lilys Augen fuhren rasch über die Seite. "Die Todesanzeigen?", fragte sie skeptisch nach. "Das sollten wir uns lieber gar nicht ansehen. Aber zum Glück ist niemand -". Sie stockte, beugte sich leicht vor und las die verhängnisvolle Zeile erneut. "Oh Merlin!" Lily schlug sich bestürzt die Hand vor den Mund. "Sirius, ich, das tut mir so leid..." Sie verstummte und blickte ihn mitleidig an.
"Was ist denn?", fragte James halb ungeduldig, halb beunruhigt und riss seiner Frau schon beinah die Zeitung aus der Hand. Einige Augenblicke später ließ er sie wieder sinken. "Sirius", redete er beschwörend auf ihn ein, "Mach jetzt nichts Dummes. Tatze, bitte."
Bei der Nennung seines Spitznamens erwachte Sirius aus seiner Starre. Emotionslos sah er seine Freunde an. "Alles gut", versicherte er mit heiserer Stimme, "Ich... Ich muss nur kurz weg." Mit diesen Worten rauschte er aus dem Haus und apparierte, die besorgten Rufe James' und Lilys ignorierend.
~~~
Marlene stolperte schnaufend die Stufen zu Hogwarts' Astronomieturm hinauf. Sie wusste nicht, wann sie das letzte Mal so gerannt war, ohne dass ihr dabei Todesser im Nacken gesessen hatten.
Keuchend kam sie oben an und stützte sich am Geländer ab, während sie hinaus in die Nacht blickte. Der Ausblick von hier war immer wieder aufs Neue beeindruckend. Es hatte sich jetzt schon gelohnt, für diesen Abend nach Hogwarts zurück zu kehren.
"Haben Lily und James dich geschickt?"
Marlene schreckte aus ihren Gedanken auf und wandte sich der Person zu, die rechts von ihr am Geländer lehnte. Sirius Black sah so attraktiv aus wie eh und je. Seines dunkles Haar fiel ihm in die Stirn, was ihm etwas Verwegenes verlieh. Er trug seine heißgeliebte Lederjacke und für jeden, der ihn nicht näher kannte, wirkte er so cool und lässig wie immer.
Aber Marlene kannte ihn besser. Hinter seiner Fassade wirkte er müde und abgekämpft. Auch die getrocknete Tränenspur auf seiner Wange war ihr nicht entgangen.
"Nein", antwortete sie ihm in ruhigem Ton, "Ich habe mir Sorgen gemacht, weil du nicht mehr da warst, als ich bei Lily und James ankam."
"Und ich habe den Tagespropheten gelesen", fügte sie etwas leiser hinzu und trat näher an ihn heran.
Sirius schwieg und starrte geradeaus.
"Sirius?", fragte Marlene leise und legte ihn sacht eine Hand auf den Rücken. Er schüttelte ihre Hand ab und trat einen Schritt von ihr weg.
"Sirius, rede mit mir", forderte Marlene eindringlich und drückte beruhigend seine Hand.
Sirius entzog ihr seine Hand und wich zurück. Finster starrte er sie an, bleib aber weiterhin stumm.
Langsam wurde es Marlene zu bunt. "Warum tust du das? Warum stößt du mich immer von dir? Bin ich so unerträglich?", fragte sie verletzt. Sie wusste, das sie sich unfair verhielt, aber der Frust über das gestörte Verhältnis der beiden besten Freunde und die Verzweiflung durch den Verlust ihrer Eltern hatten sich schon so lange in ihr angestaut, dass Sirius' abwehrendes Verhalten das Fass zum Überlaufen brachte.
Ruckartig fuhr Sirius zu ihr herum. "Ich kann das nicht! Verstehst du? Ich bin ein schlechter Mensch!"
"Das ist nicht wahr, Sirius, und das weißt du!", widersprach Marlene und versuchte, ihre Selbstbeherrschung aufrechtzuerhalten. Sie war nicht hergekommen, um mit ihm zu streiten.
"Ich habe ihn im Stich gelassen! Meinen Bruder! Ich bin ein Feigling! Ich habe ihn ins offene Messer laufen lassen! Es ist allein meine Schuld! Reg hat das nicht verdient! Er war erst 19, verdammt!", schrie Sirius und ignorierte ihren Einwand völlig. "Alles ist verloren! Wir sind so gut wie tot!"
Das machte Marlene erst richtig wütend. "Meine Eltern sind auch gestorben!", brach es aus ihr heraus. "Aber ich weiß, dass sie irgendwo da oben sind und auf mich aufpassen! Dass sie mich nicht im Stich lassen! Weil sie immer da gewesen sind. Die Menschen, die wir lieben, verlassen uns niemals wirklich, Sirius. Sie sind hier drin." Sie deutete auf sein Herz. "Solange wir an sie denken, werden sie nicht gehen. Niemals.
Also schmeiß jetzt nicht alles hin!"
"Was soll ich denn deiner Ansicht nach tun? Es ist zu spät. Wir werden das nicht überleben."
Der resignierte und gleichzeitig verbitterte Tonfall in seiner Stimme traf Marlene wie eine Ohrfeige.
"Manchmal muss man die Dinge einfach auf sich zukommen lassen", erwiderte sie schwach.
"Das glaubst du doch selbst nicht!", gab Sirius wütend zurück.
Marlene atmete tief durch und nahm all ihren Mut zusammen.
"Verdammt, was ist nur los mit dir? Was ist mit dem Jungen passiert, der mutig und stark genug war, seine eigene Familie und seine Vergangenheit hinter sich zu lassen? Der ein wunderbarer Mensch geworden ist? Ein loyaler Freund? Einer, der sich für seine wahre Familie und seine Freunde aufopfert? Der immer motiviert und optimistisch war? Der uns alle zum Lachen bringen konnte, selbst in den dunkelsten Zeiten? Der Mann, in den ich mich verliebt habe?"
Die Verzweiflung in ihrer Stimme war nicht zu überhören, ebenso wenig wie die Hoffnung, endlich zu ihrem ehemals besten Freund durchgedrungen zu sein. Aber weit gefehlt.
"Der ist gestorben", gab Sirius mutlos zurück und rutsche an der steinernen Wand hinab, an die er zurückgewichen war.
"Steh auf!" Marlene konnte es nicht ertragen, ihn so zu sehen. Am Boden zerstört.
Sirius raufte sich die Haare und blickte dann zu ihr auf. "Ich kann keine Beziehung führen! Ich bin dazu nicht in der Lage! Ich bin ein Arschloch! Ich würde dich früher oder später betrügen!"
"Würdest du James betrügen? Remus? Peter?"
"Was soll das jetzt? Ich würde meine Freunde niemals verraten!", knurrte Sirius. Es enttäuschte ihn, dass Marlene ihm so etwas zutraue. Aber vielleicht hatte er ihr mit seinem Verhalten auch allen Grund dazu gegeben, ihm nicht mehr so bedingungslos zu vertrauen wie früher. Warum nur riss der Krieg sie alle auseinander?
"Dann verrate mich nicht."
"Ich bin beziehungsunfähig!" Sirius wurde immer verzweifelter. Warum verstand sie es nicht?
"Rede dir das ruhig weiter ein! Aber damit tust du dir umso mehr weh. Und mir auch. Wenn du mich betrügen würdest, würdest du mich auch als deine beste Freundin verraten." Die ersten Tränen bahnten sich einen Weg über ihre Wangen.
"Eben! Deswegen wird das zwischen uns niemals funktionieren!", versuchte Sirius ihr verständlich zu machen. Aber er wusste, dass sie Recht hatte. Er tat ihnen beiden weh. Doch es war besser so.
"Du hast gesagt, du würdest deine Freunde niemals verraten!", widersprach ihm Marlene resolut.
"Ich weiß, ich... Ach, scheiße, Marls, was erwartest du jetzt von mir? Ich bin ein hoffnungsloser Fall!" Niedergeschlagen ließ Sirius den Kopf sinken und vergrub ihn in seinen Händen.
"Nein, du hast bloß aufgehört, an dich zu glauben." Ein entschlossener Ausdruck trat auf ihr Gesicht und sie wischte sich energisch mit dem Handrücken die Tränen von den Wangen.
"Hör endlich auf, in Selbstmitleid zu baden! Ja, dein Bruder ist gestorben. Ja, du vermisst ihn. Hast du von Anfang an. Ja, irgendwie hast du ihn im Stich gelassen. Ja, du darfst trauern und wütend sein. In Ordnung. Aber vergiss nicht, dass er seinen Tod auch selbst mitverschuldet hat. Und dass er dich trotzdem geliebt hat. Ist das nicht ein Grund, um genau jetzt nicht aufzugeben? Um weiterzumachen? Um zu kämpfen?"
"Es lohnt sich nicht, für mich zu kämpfen. Mir ist mein Leben egal! Ich ertrage einfach den Gedanken nicht, alle zu verlieren, die mir wichtig sind. Ich will nicht allein sein."
Er klang dabei so niedergeschmettert, dass es Marlene das Herz brach. Er hatte es nicht verdient, dass das Leben ihm so übel mitspielte.
"Du bist nicht allein!"
"Doch! Ich bin es schon immer gewesen!" Kraftlos lehnte der Schwarzhaarige seinen Kopf gegen die Steinwand.
"Ich kann einfach nicht mehr, Marls. Ich habe niemanden. Das halte ich allein nicht durch. Jeder hat jemanden an seiner Seite! Peter hat Ellie, Remus flirtet ständig mit Hestia, James und Lily haben ihre eigene kleine Familie, Frank und Alice sowieso und du..." Er stockte und ein entschuldigender Blick trat auf sein Gesicht.
Marlene seufzte schwer und ließ sich neben Sirius zu Boden fallen.
"Ich habe nichts. Zumindest habe ich das gedacht, als meine Eltern gestorben sind. Ich habe gedacht, mein ganzes Leben bricht auseinander. Ich habe in dieser einzigen Nacht alles verloren. Ich habe mich verkrochen und war enttäuscht von mir, habe mich schuldig gefühlt, weil ich sie nicht retten konnte. Ich weiß, wie du dich fühlst, weil ich es auch fühle.
Aber als Dorcas mit mir zum Friedhof gegangen ist, habe ich es kapiert. Wir sind nie allein, solange wir gemeinsam kämpfen. Für dieselbe Sache. Für ein Ziel. Solange wir zusammenhalten. Sirius, der Orden ist deine Familie. Und du bist wichtig!"
"Das ist nicht dasselbe", erwiderte er schwach.
Kaum, dass sich auf Marlenes Gesicht ein mitleidiger Blick ausgebreitet hatte, bereute sie es auch schon wieder. Sie wusste, Sirius wollte kein Mitleid. Innerhalb weniger Sekunden verschwanden seine Verletzlichkeit und sein Gefühlswirwar hinter einer Maske aus Wut.
"Hörst du dir überhaupt selbst beim Reden zu?! Das ist doch alles Bullshit!", blaffte er sie an und verschränkte abwehrend die Arme vor der Brust.
"Ist es nicht!" Marlenes Einwand war viel zu schwach und ihre Stimme viel zu dünn, als dass Sirius sie in seiner Panik, die er durch Wut und Ablehnung zu tarnen versuchte, beachtete.
"Lass mich zufrieden mit deinem seligen Gelaber!", fuhr er sie böse an, stand mit einem Ruck auf und stellte sich wieder ans Geländer.
Doch das konnte und wollte Marlene sich nicht gefallen lassen. Sie war schließlich immer noch eine McKinnon und genau deshalb würde sie nicht unterkriegen lassen.
"Warum bist du so kompliziert?! Warum verstehst du nicht, dass ich dir nur helfen will?!" Sie war aufgesprungen und stieß sich schwungvoll von der Steinwand ab, um sich wieder neben ihm zu stellen.
"Auf deine Hilfe kann ich verzichten", antwortete er kalt und wandte sich von ihr ab.
"Kannst du eben nicht! Du hast doch selbst gesagt, du kommst allein nicht klar! Also lüg mich nicht an! Lass mich dir helfen!" Marlene griff nach seiner Schulter und drehte Sirius zu sich um.
"Ich kann dir helfen. Bleib bei mir." Die letzten Worte flüsterte sie, während sie ihm tief in die Augen blickte.
In Sirius' grauen Augen tobte ein Sturm. Tausend verschiedene Gefühle schienen gleichzeitig in einem mitreißenden Strudel umher zu wirbeln. Marlene wollte zurückweichen, die Heftigkeit seines Blicks überwältigte sie, aber es gelang ihr nicht. Sie konnte ihre Augen nicht von dem faszinierenden Schauspiel abwenden. Sein Blick hielt sie gefangen und drohte, sie mit in die Tiefe zu reißen.
So entging ihr, wie Sirius sich leicht vorbeugte, und sie war überrascht, als er federleicht seine Lippen auf ihre legte.
Der Kuss dauerte nur einen Augenblick, brachte die arme Marlene aber vollständig aus dem Konzept. Sie war gleichzeitig so verwirrt und so glücklich, dass ihr schummrig wurde und ihre Knie zitterten.
Als Sirius sich von ihr löste, krallte sie ihre Finger in seine schwarze Lederjacke, um nicht an Ort und Stelle zu Boden zu gehen.
Marlene setzte an, etwas zu sagen, doch Sirius ließ sie nicht ausreden.
"Hilfst du damit mir oder dir?", fragte er sanft.
Unfähig, auch nur einen geraden Satz herauszubringen, starrte die blonde Hexe ihn an.
Dann ging plötzlich alles ganz schnell. Sirius ging ein paar Schritte zurück, hielt die Luft an und -
Marlenes Augen trafen auf die vertrauten sturmgrauen Augen eines großen Hundes mit schwarzem, zotteligem Fell.
Tatze wandte sich ab und stürzte zur Tür hinaus.
Einige Sekunden noch stand Marlene wie in Trance auf dem Astronomieturm und versuchte zu realisieren, was gerade eben passiert war.
Dann schüttelte sie sich, verzog die Augen wütend zu schmalen Schlitzen und rannte ebenfalls durch die Holztür, die ins Innere des Schlosses führte.
Marlene rannte die Stufen hinunter, die sie vor wenigen Minuten noch hoffnungsvoll hinauf gestolpert war.
Sie verfluchte sich dafür, an diesem Abend hierhergekommen zu sein. Sirius benahm sich wie ein Idiot, sie sich wie ein naives Schulmädchen und jetzt lief sie ihm auch noch in einer Geschwindigkeit hinterher, bei der sie sich wahrscheinlich den Hals brechen würde.
Marlene war einen Moment versucht, einfach zu disapparieren und Sirius sonst wo hin rennen zu lassen. Sollte er doch. Sein Pech, wenn er einfach nicht mit sich reden ließ.
Wütend auf sich selbst sprintete sie weiter zum Schlosstor hinaus, über die Wiesen, geradewegs auf den verbotenen Wald zu. Sie konnte von Glück reden, dass niemand die beiden ehemaligen Schüler erwischt hatte, wie sie sich bei Nacht und Nebel durch halb Hogwarts jagten.
Natürlich würde sie ihn nicht einfach so weglaufen lassen. Dafür machte sie sich viel zu viele Sorgen um ihn. Verdammte Gefühle! Sirius Black verdiente sie nicht. Weder ihre Sorgen, noch ihre Gefühle. Er stieß Marlene schließlich immer von sich mit der dummen Ausrede, er sei ja beziehungsunfähig.
Sie lachte bitter auf. Nein, er war einfach nur feige. Er wollte sich in diesen Zeiten auf niemanden ernsthaft einlassen. Seine Freunde standen an erster Stelle.
Aber Marlene wollte mehr sein als eine Freundin, mehr als seine beste Freundin. Vor ihrem Abschluss hatten Sirius und sie lange Zeit eine recht lockere Beziehung zueinander gehabt. Ihre Freundschaft hatte in dieser Hinsicht meist überwogen.
Doch sie hatten es beide gespürt. Das da eben mehr war. Mehr als die übliche sexuelle Spannung und der freundschaftliche Zusammenhalt. Ein Funke. Rote Wangen. Nervosität.
Lange hatte die Blondine versucht, ihre Gefühle für den gutaussehenden Zauberer zu verbergen, ja sogar zu unterdrücken. Allerdings erfolglos.
Jetzt waren sie beide erwachsen, zumindest mehr oder weniger, und da könnte man doch vernünftig miteinander sprechen. Der festen Überzeugung war auf jeden Fall Marlene. Sirius hingegen schien sich hinsichtlich dessen nicht verändert zu haben.
Entschlossen legte sie noch einen Zahn zu und kam endlich völlig außer Atem am Rande des verbotenen Waldes an. Ohne nachzudenken betrat Marlene den stockdunklen Wald.
"Sirius?", rief sie zögerlich. Reiß dich gefälligst zusammen!, ermahnte sie sich in Gedanken, Es ist nur ein blöder Wald.
"Sirius!", brüllte sie, "Sirius, wo steckst du? Sirius!"
Plötzlich legte sich eine große, warme Hand auf ihren Mund und erstickte Marlenes Schrei.
"Willst du gerne als Mitternachtssnack verspeist werden?!", fauchte ihr Sirius leise ins Ohr. "Ich lasse dich jetzt los und wehe du schreist hier weiter so rum. Da könnten wir auch gleich mit einem Muggelmegafon durch den Wald laufen und 'Riesenspinnen, bitte hier her zum Buffet!' rufen!"
"Riesenspinnen?!", keuchte Marlene panisch, als Sirius die Hand von ihrem Mund nahm.
"Pscht!"
Marlene verstummte und beide lauschten. Äste knackten und das Getrappel von tausenden Beinen war zu hören.
"Lauf", hauchte Sirius fast tonlos und riss Marlene mit sich. Wenn ihr etwas passieren würde, würde er sich das niemals verzeihen.
Während sie um ihr Leben rannten, aus dem verbotenen Wald hinaus und auf die Appariergrenze zu, schwor sich Sirius, die blonde Hexe an seiner Seite nie wieder im Stich zu lassen. Er würde nicht zulassen, dass sie wegen ihm in Gefahr geriet.
Als sie die Appariergrenze schließlich überschritten, hielt Marlene ihn am Arm zurück. "Was? Wir müssen hier weg!" Die Sorge in seiner Stimme brachte sie zum Lächeln. Dann wurde sie wieder ernst.
"Hör mir zu! Ich werde das jetzt ein für alle Mal klarstellen. Vielleicht ist das egoistisch, aber ich brauche dich in meinem Leben! Du bist mehr als Familie für mich! Und ich werde dir helfen, ob es dir gefällt oder nicht!"
"Du solltest mich in Ruhe lassen und dir jemand besseren als mich suchen. Aber -"
Marlene fuhr ihm hysterisch dazwischen: "Halt den Mund! Ich weiß, dass du das eigentlich gar nicht willst!"
Mit einem stürmischen Kuss brachte er sie zum Schweigen.
"Stimmt", gab er zu und umfasste ihr Gesicht sanft mit seinen Händen, "Außerdem bringst du dich immer nur in Schwierigkeiten, wenn ich nicht da bin. Also muss ich gezwungenermaßen auf dich aufpassen." Schief grinste er sie an.
"Vollidiot!" Marlene schlug ihn auf den Hinterkopf und zog ihn dann in eine feste Umarmung. Wortlos tauschten sie beide in diesem Moment ein Versprechen aus.
"Marls?", flüsterte Sirius plötzlich nervös und versteifte sich in der eben noch liebevollen Umarmung. "Wir sollten von hier verschwinden." Er schluckte hart.
"Was ist?", wollte Marlene alarmiert wissen.
"Nichts, hier... Hier ist es bloß kalt."
Mit diesen Worten disapparierte er mit ihr in seinen Armen und knapp entgingen sie damit den geifernden Mäulern der hungrigen Riesenspinnen.
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