Kapitel 16

Schlaftabletten...

Dieses Wort rasste wie eine Horde aufgebrachter Wildpferde immer wieder durch meinen Kopf.

Schlaftabletten...

Wieso...
Was...
Was ist passiert damit mir das passieren konnte...?

Ich hatte keinerlei Erinnerungen mehr an diesen Abend.

Oder Nacht.

Oder Tag.

Oder was auch immer.

Ich wusste es einfach nicht mehr.
Und egal wie sehr ich meinen Kopf anstrengte ich konnte mich auch nicht mehr erinnern.
Es war alles so Dunkel.
Meine ganzen Gedanken.
Alles.

Als ich mich von dem ersten Schock wieder erholt hatte sah ich in die Augen meiner völlig aufgelösten Frau. Sie hielt ihre Tränen krampfhaft zurück.

"Talinda... Ich... Ich kann mir das selber nicht erklären... Es tut mir so leid!"
Schrie ich ihr fast schon entgegen.

Ihre Reaktion war nur ihr kalter und zugleich trauriger Blick.
Ich konnte verstehen warum sie so handelte. Ich hatte sie enttäuscht.
Ich hatte mich die ganze Zeit in mein Zimmer eingesperrt und nun sogar versucht mich umzubringen...

Wieso....

Wegen...

Wegen Mike...

Mike...

Nein! Nein dieser Name! Ich kann nicht daran denken! Während in mir ein komplettes Gefühlschaos losging floßen unzählige Tränen über mein Gesicht.
Meine Frau musste dies bemerkt haben, da sich plötzlich ihre Arme um meinen Körper legten und sie mich beruhigend anfing zu streicheln.

"Es ist alles gut Chester... Es ist nicht deine Schuld... Wir hätten uns nicht wegen soetwas Dummen Streiten sollen..."
Sagte sie sanft zu mir.

Ich schluckte kräftig.
Sie hatte Recht.
Wenn dieser Streit nicht gewesen wäre, dann wäre das alles garnicht passiert.

"Du hast Recht Talinda... Wenn ich erwachen genug gewesen wäre, wäre ich wahrscheinlich nicht wie ein kleines Kind weggerannt und hätte euch somit auch nicht alle im Stich gelassen! Und Mike wäre noch am Leben!"
Sagte ich unter Tränen und vergrub mein Gesicht in der Armbeuge meiner Frau.
Ich weinte und weinte immer weiter. Plötzlich hörte ich dann wieder ihre Stimme.

"Chaz... Chazzy... Ich weiß auch wie schwer es ist einen geliebten Menschen zu verlieren. Und ich Weiß auch wie schwer es ist sich nicht die Schuld dafür zu geben.. Aber Mike hätte nicht gewollt, dass du dir die Schuld daran gibst... Und er hätte auch nicht gewollt dass du dich seinetwegen komplett von allem zurückziehst und sogar versuchst dich umzubringen..."

Während sie dies sagte streichelte sie beruhigend über meinen Kopf.
Diesen Liebevollen Berührungen gab ich mich sehr gerne hin.
Es tat gut.

Ich beruhigte mich ein wenig und sah sie mit meinem großen braunen und nun auch noch verweinten Augen an.
Dann sprach sie wieder weiter.

"Chester. Es gibt noch eine Möglichkeit dich von Mike zu verabschieden.. Auch wenn du seine Beerdigung verpasst hast..."

Seine Beerdigung...

Ich wollte Extra nicht dort hin gehen, da ich einfach nicht konnte.
Mike würde das nicht wollen...

Oder?

Aufjedenfall habe ich nicht an der Beerdigung teilgenommen und habe mich dementsprechend auch nicht mehr von meinem Besten Freund verabschieden können.

"Du kannst wenn du entlassen wirst zum Friedhof gehen... Nimm ein paar Blumen mit und sprich dich mit Mike aus... Ich bin mir sicher er wird dir zu hören... Ihr seit doch beste Freunde..."

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