🕷6🕷

,,Amber? Ist alles in Ordnung?", fragte Dad weil ich mit geschlossenen Augen vor meinem vollen Teller saß.
,,Ja...Es ist nichts schlimmes, nur Migräne...", informierte ich ihn und öffnete meine Augen wieder.
,,Willst du dich ausruhen? Ich kann das schnell wegräumen. Geh du mal hoch. Gleich bring ich dir noch eine Tablette.", meinte er lieb und stand auf, um das Geschirr wegzubringen.
Auch ich stand langsam auf und ging vorsichtig hoch in mein Zimmer.
Eigentlich hätte ich meinen Pijama angezogen aber mich zog das Bett förmlich an.
Ich legte mich auf den Bauch und schloss die Augen.
Kurz später kam mein Dad.
Als ich spürte wie er sich neben mich kniete, machte ich die Augen auf und sah ihn direkt vor mir.
,,Deine Augen sehen auch nicht schlecht aus.", lächelte ich und er gleich mit.
,,Setz dich kurz hin, um die Tablette zu nehmen. Danach kannst du dich ausruhen.", wies er an aber ich wollte nicht.
Scheiß Migräne.
Trotzdem setzte ich mich hin.
,,Hier. Trink am besten nicht gleich das ganze Glas aus damit du noch was für später hast.", meinte er und gab es mir in die Hand.
Erstmal nahm ich die Tablette in den Mund und dann trank ich zwei Schlücke Wasser.
,,Danke Dad.", und gab ihm einen Schmatzer auf die Wange.
Dann legte ich mich wieder hin und wurde von ihm zugedeckt.
Als ich hörte wie er meinen Rollstuhl nahm, sich vor mich hinsetzte und sich kurz räusperte, musste ich Lächeln.
Jetzt erzählt er mir eine Geschichte, so wie früher...

,,Vor langer Zeit gab es ein Mädchen, sie hatte schwarze, lange Haare, wunderschöne Augen und das reinste Herz auf der ganzen Welt.
Zwar hat sie nicht viele aber dafür echte Freunde und sie wird von ihnen genauso sehr geliebt wie von ihrem Vater. Er liebt sie so sehr, dass er sein eigenes Leben geben würde, um ihres zu retten. Aber er hat das Gefühl, sie ist unzufrieden und das gibt ihm ganz schlimme Schuldgefühle. Zwar versucht er, ihr so viel Liebe zu geben wie es geht, aber es fühlt sich für ihn immer zu wenig an. Dann hat er sich aber zusammengerissen und entschieden, für sie der beste Papa zu sein, den sie sich wünschen könnte. Seine Hoffnungen dafür sind groß und wenn er Erfolg darin hat, kann er endlich wieder seine Tochter glücklich sehen. Keine Sorgen, keine Angst, keine Schuldgefühle, einfach nur Glücklichkeit....", und beim letzten Satz Strich er mir sanft über die Wange und dann ging er aus dem Zimmer.
"Du warst schon immer der beste Dad, den man sich wünschen kann....", und mit diesem Gedanken schlief ich nach kurzer Zeit ein.

Am nächsten Tag wurde ich von Dad geweckt.
,,Komm Amber. Du musst dich fertig machen, in 2 Stunden fahren wir zum Avengers Tower.", sagte er einfach und verließ den Raum wieder.
Als ich den Stuhl vor meinem Bett sah, musste ich Lächeln.
Er gibt sich wirklich Mühe.
Naja, also ging ich duschen, zog mir frisches Zeug an und dann ging ich runter.
In der Küche roch es gut.
,,Was machst du?"
,,Spiegelei. Wir frühstücken schnell und dann packst du ein paar Sachen.", sagte er nur und nahm einen Teller, um die ersten zwei Eier drauf zu servieren.
Der Tisch war auch schon gedeckt! Hat er das wirklich alles selber gemacht?
,,Willst du noch einen Kaffee trinken oder einfach nur Wasser?", wollte er wissen, während er die Teller auf den Tisch stellte.
,,Wasser reicht mir..."
Auf dem Teller lagen zwei Toasts mit Spiegeleiern.
,,Bitte sehr.", sagte er und stellte mir ein Glas Wasser hin.
,,Danke Dad."
Wenn ich ehrlich bin, ich hätte niemals gedacht, dass es so gut schmecken würde.
,,Warum gehen wir nachher zum Tower?"
Er legte sein Toast hin.
,,Weil ich mich mit jemandem treffe. Keine Sorge, wir bleiben nur drei Tage."
Eigentlich hätte ich jetzt gesagt, dass es mega langweilig dort ist aber hab es dann doch gelassen.
Nach dem Essen räumten wir das Zeug weg und dann ging ich hoch, um zu packen.

Peters Sicht

,,Denkst du, Amber geht mit ihm?", fragte mich Ned leise in der Kantine.
,,Naja, wahrscheinlich. Ich denke nicht, er würde sie nach dem, was passiert ist, alleine lassen."
,,Dann kannst du ja Zeit mit ihr verbringen. Freu dich schonmal!", flüsterte er und gab mir mit seinem Ellenbogen einen leichten Schubs.
Ich lachte nur kurz weil ich genau wusste, dass er die Wahrheit sagt.
Schon seit sie zu uns gekommen ist, hab ich ein Auge auf sie geworfen.
Keine Ahnung warum, vielleicht weil sie so schlau ist oder weil ich sie mal im Musikraum singen gehört habe und meine Ohren gesegnet wurden, oder einfach weil sie so gut damit klar gekommen ist, alleine zu sein und immer zu allen nett ist.
Aber nie im Leben wäre ich auf die Idee gekommen, dass sie die Tochter von DEM Tony Stark ist!
Ich meine, die ganze Welt kennt ihn!
Und ich bin Spiderman, hab ihn schon so oft gesehen aber nie Amber.
War sie vorher überhaupt auf einer Schule?
Wahrscheinlich hat sie Privatunterricht bekommen.
Jedenfalls weiß ich durch unsere Freundschaft jetzt, dass sie das schlauste, coolste, und stärkste Mädchen ist, das ich kenne.
Aber ich kenne ja nicht viele Mädchen, also....

,,Peter!", rief plötzlich Ned und erst dann merkte ich, wie tief ich in Gedanken war.
,,Komm. Nur noch 2 Stunden Sport.", meinte er und das war das einzigste, was mich noch motivierte.
Aber zwei Stunden fühlten sich an wie eine Ewigkeit!
Danach wollte ich schon gehen aber Michelle hielt mich auf.
,,Wenn du was von Amber hörst, sag ihr von mir einen Gruß. Und was immer sie hat, ich hoffe das wird wieder. Bis dann.", und dann ging sie.
Zügig lief ich nach Hause und packte gleich meine Sachen.
,,Peter! Vergiss nicht, noch was zu essen!", rief Tante May mir noch hoch.
,,Ja Tante May! Ich bin gleich fertig!", und packte noch das letzte Hemd ein.
Dann nahm ich die Tasche und ging runter zu ihr.
,,Ich hab dir hier Sandwiches gemacht.", sagte sie, ich nahm sie mir, gab ihr einen Kuss und dann ging ich mit einem 'Bis bald' aus der Tür.
Zwei Minuten später kam Happy und holte mich ab.
,,Kannst du mir einen Gefallen tun?", fragte er während er meine Tasche in den Kofferraum packte.
,,Klar doch."
,,Sei doch bitte so nett und halte das Auto sauber.", meinte er und hielt mir die Tür auf. Ich stieg ein und kurz darauf fuhr er los.
Die Fahrt dauerte ein bisschen, weil gerade Rush Hour war aber als wir ankamen, musste ich automatisch bei dem Gedanken an Amber grinsen.
,,Komm mit, ich zeige dir dein Zimmer.", hörte ich Happy hinter mir sagen und dann ging er vor mir in den Tower.
Zwar war ich schonmal hier aber es fühlt sich einfach toll an.
Happy führte mich zu einem Zimmer in einem kleinen Flur.
Nebendran waren nur zwei Türen.
,,Hier ist dein Zimmer. Wenn du in die anderen beiden Räume willst, musst du deine Nachbarin bitten. Das Badezimmer ist neben deinem Kleiderschrank da hinten.", erklärte er und zeigte mit dem Finger links in mein Zimmer.
,,Danke."
Nachdem er die Tür geschlossen hatte, wollte ich schon meine Sachen auspacken aber dann klopfte es an der Tür.
,,Ja?"
,,Hi Peter. Ich muss nur kurz was holen."
Amber kam rein und ging ins Badezimmer.
Ist sie etwa meine Nachbarin?
,,Bis dann.", lächelte sie und ging wieder.
Oooh Yeah!

Ambers Sicht

Peter ist jetzt also drei Tage lang mein Nachbar. Sein Blick gerade eben!
Er ist echt süß.
,,Wie geht es dir, Amber? Wir haben uns schon lange nicht unterhalten.", hörte ich plötzlich die Stimme von meiner KI.
,,Hi Serena. Mir geht es gut. Danke der Nachfrage."
In meinem Zimmer daheim wollte ich nicht, dass Dad mir Serena gibt.
Naja, sie ist in einer Brille und ehrlich gesagt, fühle ich mich unwohl wenn ich die ganze Zeit ihre Stimme höre.
Aber hier im Tower soll ich sie tragen.
Als ich ein Flugzeug hörte, ging ich raus und traf auf Peter.
,,Hi.", lächelte ich nur und ging dann runter, wo ich gleich meinen Dad neben einem braunhaarigen Mann sah.
Captain America.
Dann kamen noch Black Widow, Wanda, Thor, Vision, Bruce und noch Peter...
,,Ist das etwa deine Tochter?", fragte Thor ihn und kam auf mich zu.
,,Haben wir uns schonmal gesehen? Irgendwoher kenne ich dich. Aber damals hattest du noch einen längeren Bart."
Er sah mich an als wäre ich verrückt.
,,Naja, Hallo Thor, ich bin Amber. Die Tochter von deinem Kumpel, Iron Man.", stellte ich mich vor und gab ihm lächelnd die Hand.
Allen anderen gab ich auch die Hand aber bei Bruce fiel mir etwas auf.
,,Schicke neue Brille. Aber wenn du zu Hulk wirst, solltest du sie abnehmen. Nicht dass sie kaputt geht."
Dann ging ich zu Dad und hörte, wie die anderen über mich redeten. Im guten Sinne, denke ich...
,,Die sind ja komisch drauf heute. Also, ich wollte dich was fragen wegen meinem Geburtstag."
Er sah mich an und gab mir nur ein 'Ok' als Antwort.
Meinen Wunsch flüsterte ich in sein Ohr und dann wendete er sich zu dem Rest der Avengers.
,,Also....Da Amber bald Geburtstag hat, möchte sie darum bitten, dass ihr nachdem die Mission erledigt ist, mit uns zum Stark Tower kommt und wir zusammen eine Party schmeißen......Und sie möchte euch etwas vorspielen.", ich lächelte und ergänzte noch etwas.
,,Mein Dad meinte, dass wir beide euch etwas vorspielen wollen."
Ihrem Blick zu urteilen, waren sie ein bisschen überfordert also erklärte ich es nochmal.
,,Tony und ich möchten, dass ihr zu meiner Geburtstagsparty bleibt und wir euch dann etwas an unserem Flügel verspielen können."
,,Eigentlich wollte ich wieder nach Asgard aber ich will viel lieber hören, wie Iron Man singt!", lachte Thor aber Dad verbesserte ihn.
,,Ich spiele am Flügel, Amber singt. Neben Amber würde sogar Beyonce wirken wie ein kleines Anfängermädchen."
Nach diesem Satz musste ich schmunzeln aber er hat Recht. Dadurch, dass ich die Eigenschaften von Tieren habe, kann ich singen wie ein Vogel.
Natürlich mache ich dann nicht 'Piep piep' sondern einfach meine Stimme ist rein und ich kann bis zu 8 Oktaven singen.
Dad wollte mal, dass ich irgendwo vorsinge aber ich will nicht. In so vielen Dingen bin ich begabt dank dieser Eigenschaften, also will ich noch abwarten...
,,Ich hab sie mal singen gehört. Es war wirklich wunderschön. Auf jeden Fall lohnt es sich, sie zu hören.", gab dann Peter dazu.
,,Gut. Wir gehen hin. Ein bisschen Spaß kann ja nicht schaden.", äußerte sich Steve und sprach anscheinend für alle.
,,Kommt jetzt Leute. Wir müssen die Mission besprechen.", kündigte Dad an und hielt schonmal die Tür zu ihrer "Mensa" auf. So nenne ich diesen Raum immer.
,,Kann ich noch kurz mit Peter reden?"
Er nickte und ging schonmal rein.
,,Morgen ist meine Mum seit 15 Jahren tot. Seid nicht so streng mit ihm wenn er ein bisschen neben der Rolle liegt."
Peter sah mich geschockt an und nickte dann schnell.
,,Klar. Natürlich. Ähm...Bis dann.", meinte er schnell und ging zu den anderen.
Mein Weg führte zu dem Musikraum gegenüber von meinem Zimmer.
Da steht ein Klavier, eine Gitarre und eine Geige.
Hier haben Dad und ich oft Musik gemacht.

Langsam setzte ich mich an das Klavier und ließ meine Finger sanft über die Tasten gleiten.
Dann schloss ich die Augen, fing an zu spielen und zum richtigen Zeitpunkt auch zu singen.

"All along it was a fever
A cold sweat hot -headed believer...
I threw my hands in the air, I said show me something.
He said, if you dare come a little closer....."

Und so sang ich das ganze Lied, ohne auch nur einen Ton zu vertreffen.
Nachdem ich die letzten Töne gespielt habe, spürte ich wie mir eine Träne die Wange runter lief. Dieses Lied haben Dad und ich immer am Todestag meiner Mutter gespielt. Auch wenn ich nicht mal weiß wie sie heißt, bin ich sicher, dass sie mich ganz arg Lieb hatte. Mutterliebe kann nichts zerstören...
Plötzlich hörte ich wie jemand hinter mir klatschte und drehte mich sofort um.
,,Wer bist du?", fragte ich gleich und sprang vom Stuhl auf.
,,Deine Freunde kennen mich als Winter Soldier. Und du bist Amber Stark.", sagte er und machte langsam einen Schritt nach vorne. Er hatte Handschuhe an, eine Art schwarze Maske, die nur seine Augen nicht bedeckte und er hatte einen Metallarm.
Meine Brille zog ich aus aber drückte noch einen roten Knopf, der genau für solche Fälle war.
,,Was willst du?"
Noch einen Schritt kam er näher..
,,Dich tot sehen."

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