Lügen

Am nächsten Tag in der Schule ist die Stimmung noch angespannter als zuvor. Schüler beginnen hinter dem Rücken der beiden Kapitäne zu tuscheln, während sie auf ihrem Weg zum Klassenraum sind und Händchen-haltend über den Schulflur spazieren. „Weißt du, was los ist?", hakt Daichi nach, während er sich etwas zu Sugawara rüber lehnt. Der Angesprochene schüttelt den Kopf, obwohl tief in ihm eine Ahnung wächst, die sich hoffentlich nicht bewahrheitet. Letztendlich hat er es nicht mehr geschafft, Daichi von dem Vorfall mit dem Mädchen zu erzählen. Er hat es definitiv noch vor, vielleicht bei einer nächsten Übernachtung, aber wenn sich das bewahrheitet, was er befürchtet, dann kann er sich das auch sparen. Dann wird er sich viel mehr vor Daichi rechtfertigen müssen.

„Hey Sugawara! Stimmt es, dass du hinter Daichis Rücken noch mit Mimiko was am Laufen hast?", hakt nun eine Mitschülerin nach, die geradewegs auf sie zugerannt kam. „Nein?", antwortet der Grauhaarige, wobei seine Erwiderung viel mehr nach einer Frage klingt. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass der Vizekapitän vollkommen verwirrt ist. „Aber wie kommt dann dieses Foto zustande?", entgegnet das Mädchen nun ebenfalls verwirrt und hält Sugawara das Foto vor die Nase. Dieser nimmt dieses entgegen, wodurch sich zumindest eine von vielen Fragen beantwortet: der Zweck des Fotos. „Suga? Gibt es da etwas, was ich wissen sollte?", kommt es nun von Daichi, der die ganze Szenerie mehr als merkwürdig findet. „Ich erkläre es dir noch, aber zuerst müssen wir diese Mimiko finden", seufzt Sugawara und steckt sich das Foto ein. „Oh, sie ist in Klasse 2-B", informiert das Mädchen, woraufhin sich Sugawara bedankt und sogleich auf dem Weg zu der besagten Klasse macht. Daichi eilt ihm hinterher, immer noch hochgradig verwirrt. 

Am Klassenraum angekommen, lässt sich erkennen, wie Mimiko auf einem der Tische setzt, die Beine übereinander geschlagen und von einigen anderen Mitschülern und Mitschülerinnen umzingelt. „Ach, da ist er ja, mein Freund~", säuselt das Mädchen als sie Sugawara und Daichi den Raum betreten sieht. „Was wird hier für ein Spiel gespielt?", möchte der Erwähnte wissen, die Miene zu einem sehr unzufriedenen Ausdruck verzogen. „Wonach sieht es denn aus, Honey?", kommt es grinsend von ihr, während sie sich die andere Hand von Sugawara nimmt, der diese allerdings sogleich wegzieht. „Also was auch immer du vorhast, lass uns aus dem Spiel", weist er das Mädchen zurecht, die den beiden nur belustigt hinterher schaut. Die Arme hat sie miteinander verschränkt, wobei sie das Foto mit der einen Hand vor ihren Lippen hält. „Er wird noch mir gehören, es ist nur eine Frage der Zeit~", kichert sie, ehe sie die Traube von Menschen um sich herum auslöst.

„Suga, was ist hier los? Warum behauptet das Mädchen sowas und wieso hat sie so ein Bild?", möchte Daichi nun endlich Klarheit. Im Grunde ist ihm bewusst, dass das Mädchen sich etwas zusammen lügt, aber wieso das Bild existiert, kann er sich trotzdem nicht erklären. Er vertraut Sugawara zwar, aber er möchte auch gerne wissen, was hier los ist. „Können wir das besprechen, wenn wir alleine sind?", bittet der Grauhaarige, schaut seinen Freund fast schon flehend an, welcher versucht standhaft zu bleiben, aber schließlich ergeben seufzt. „Na gut, aber dann will ich alles wissen, von Anfang an", verlangt der Kapitän, woraufhin sein Vize einverstanden nickt.

Somit bringen sie die Unterrichtsstunden und Pausen hinter sich, wobei sie nicht wirklich von den Fragen verschont bleiben. Immer wieder kommen Mitschüler zu ihnen, um sie über die Geschehnisse auszufragen und auch Mimiko ist immer mal wieder auf der Suche nach Sugawara. Erst, als sie in der Turnhalle angekommen sind, haben die beiden Jungs ihre Ruhe, in welche sie nach dem Umziehen schon fast gesprintet kommen. „Seit wann rennt ihr denn in Richtung Turnhalle?", kommt es fragend von Ukai, der die beiden argwöhnisch mustert. „Ach, wir dachten, wir versuchen mal das Spezialtraining von den beiden Chaoten und sind zu dem Schluss gekommen, dass das wirklich nur etwas für jemand von deren Schlag ist", antwortet der Kapitän, um die ganze Sache abzuwinken. Der Trainer mustert seine neuesten Sorgenkinder nur nochmal kurz, ehe er mit den Schultern zuckt und das Team ihr trainieren lässt. 

„Asahi! Glaubst du, bei Daichi und Suga ist wirklich alles gut?", hakt Nishinoya bei dem Größeren nach, als sie eine kurze Pause einlegen. „Ach, ich bin mir sicher, dass bei denen alles in Ordnung ist!", wirft nun Tanaka ein, was allerdings beide nicht wirklich überzeugt. „Ich weiß es nicht, ich habe da so ein paar Gerüchte mitbekommen", murmelt nun Asahi, woraufhin seine beiden Gesprächspartner natürlich sofort auflauschen, doch bevor diese noch nachfragen können, geht das Training bereits weiter. 

„Gut, machen wir Schluss für heute. Ruht euch zu Hause gut aus und esst was Vernünftiges. Bald fangen die ersten Spiele an, da möchte ich euch in eurer besten Form sehen!", kommandiert Ukai seine Spieler, die mit einem synchronisiertem 'Jawohl' ihre Zustimmung geben, ehe sie mit den Aufräumarbeiten beginnen und danach auch schon nach Hause können. Überraschenderweise halten sich dieses Mal sogar Hinata und Kageyama zurück. 

„Also gut, sollen wir dann?", wendet sich Daichi an Sugawara, da Asahi dieses Mal wieder Nishinoya zu begleiten schien, vielleicht auch, um den beiden Jungs die Möglichkeit zu geben, miteinander zu sprechen. Der Grauhaarige nickt auf die Frage, ehe sie auch schon losgehen. „Soll ich dann noch bei dir bleiben? Oder sollen wir uns am Wochenende treffen, um in Ruhe über alles zu sprechen?", fragt der Braunhaarige besorgt nach, woraufhin der Grauhaarige kurz nachdenken muss und schließlich zustimmend nickt. Je eher sie darüber sprechen, desto besser. Ansonsten würde der Konflikt nur noch weiter wachsen und das möchte er um jeden Preis verhindern. „Wofür war das Nicken?", hakt der Kapitän lächelnd nach, immerhin hatte er zwei Optionen zur Wahl gestellt. „Für das Wochenende", antwortet Sugawara, woraufhin der Kapitän nickt. Somit setzen sie ihren gemeinsamen Heimweg fort, wobei Daichi Suga dieses Mal wieder bis zur Tür bringt.

„Wie oft muss ich dir eigentlich sagen, dass du mich nicht bis zur Tür bringen muss?", schmunzelt nun Sugawara, da er es wirklich nicht mag, dass Daichi für ihn einen extra Weg auf sich nimmt. „So oft, bis du aufgibst?", kommt es grinsend von Daichi, woraufhin Sugawara amüsiert mit dem Kopf schüttelt. Wie es scheint, wird er seinen Kapitän nicht mehr davon überzeugen können, dass er nicht immer mit zu ihm gehen muss. „Dann lass mich wenigstens dich beim nächsten Mal nach Hause begleiten", bittet Sugawara nun mit einem Lächeln, während sie jeweils beide Hände des anderen in ihren eigenen halten und sich gegenüber stehen. „Nein", „Wieso nicht?", „Weil du dann alleine unterwegs bist und ich es nicht verantworten kann, wenn dir etwas passieren sollte", entgegnet Daichi, schaut Sugawara dabei tief und sanft in die Augen. „Ich kann schon auf mich selbst aufpassen", schmollt der Grauhaarige, wendet nun seinen Blick ab. Daichi kichert nur etwas, zu süß findet er es, wenn Sugawara das Schmollen anfängt. „Was ist denn jetzt so lustig?", will sich der Vizekapitän beschweren, wobei sein Blick wieder zurück zu Daichi schnellt, der dann auch sogleich seine Lippen mit denen des Zuspielers vereint. Dieser reagiert zunächst überrumpelt, erwidert den zärtlichen und doch sehnsüchtigen Kuss jedoch sogleich. „Darauf habe ich den ganzen Tag gewartet", nuschelt er, nachdem sie den Kuss lösen und Daichi seine Stirn an die von Suga lehnt. Dieser nickt darauf nur, nicht richtig wissend, was er darauf erwidern soll. „Na dann, wir sehen uns morgen und um die Sache mit Mimiko werden wir uns schon noch kümmern. Keine Sorge, ich weiß, dass du mir nicht in den Rücken fallen würdest. Trotzdem wüsste ich gerne, wie es genau zu dieser Situation und vor allem zu dem Foto kam", erklärt der Braunhaarige, woraufhin Sugawara erneut nickt, ehe sie sich – wenn auch gezwungenermaßen – voneinander verabschieden und Daichi seiner Wege geht. Suga bleibt noch eine Weile vor der Türe stehen und beobachtet seinen Freund, bis dieser in der Ferne verschwindet und er endlich die Tür aufschließt und sein zu Hause betritt.

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Ja, ihr sieht richtig, meine Suchnasen. Ich habe es in der Tat nach zwei Monaten wieder geschafft, ein Kapitel zu schreiben. Allerdings ändert es nichts an der Tatsache, dass meine Kreativität bezüglich dieser FF echt nachgelassen hat, was man vielleicht auch an meiner Art zu schreiben merkt. Trotzdem möchte ich diese Geschichte nicht zu lange hängen lassen, nur habe ich eine neue Obsession entwickelt und arbeite dadurch schon wieder an einer neuen Geschichte -_-. Aber diese Geschichte wird beendet, koste es, was es wolle! Diese Geschichte wird nicht abgebrochen, aber vielleicht irgendwann mal pausiert, je nachdem, wie schlimm es wird, dass ich nicht weiß, was ich hier schreiben soll. Aber dann nutze ich die Zeit, um die restlichen Kapitel zu schreiben und anschließend eins nach dem anderen hochzuladen, aber wir werden sehen. Jetzt könnt ihr euch jedenfalls erst einmal an dem neuen Kapitel erfreuen ^^.

Wir lesen uns!

Sayōnara
Yuko_Inuzuka

PS: Eigentlich sollte dieses Kapitel bereits letzten Donnerstag online kommen, aber irgendwie habe ich es verpeilt. Es gibt zwar mittlerweile die Einstellung für spätere Veröffentlichungen, aber so richtig genutzt habe ich die auch noch nicht, na ja, deswegen gibt es das Kapitel dann schon heute (Mo., 20.11.23). Ich wünsche viel Spaß beim Lesen! 

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