Kummer
„Wo musst du eigentlich hin?", möchte Daichi schließlich von Sugawara wissen.
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„Ich ähm ... Zur Bibliothek. Ein Buch abgeben", „Aber die liegt doch in Asahis Richtung", zweifelt Daichi Sugawaras Antwort an und mustert ihn kurz mit einem misstrauischen Seitenblick. „Es hat eine neue geöffnet", murmelt der Grauhaarige, sein Blick von Daichi weiterhin abgewandt. „Wenn du es mir ins Gesicht sagst, glaub ich es dir", verlangt der Braunhaarige, bleibt sogar extra stehen. Auch Sugawara bleibt stehen, steht jedoch mit dem Rücken zu Daichi und schaut nach unten. Er muss schlucken. Was soll ich nur tun? Ich kann ihm nicht ins Gesicht schauen, dann verlier ich mich nur wieder in seinen Augen. Außerdem kann ich Daichi doch nicht ins Gesicht lügen! Wieso sag ich ihm nicht einfach, wo ich hin möchte? Ist ja nicht so als würde er diesen Ort kennen oder ebenfalls dahin wollen.
„Okay, erwischt", schmunzelt der Grauhaarige, nachdem er sich etliche Gedanken gemacht, einmal tief durchgeatmet und sich Daichi doch zugewendet hat. „Es gibt einen bestimmten Ort in der Nähe. Dort gehe ich in letzter Zeit öfters hin, um einfach mal den Kopf freizubekommen. Die Schule stresst im Moment wirklich sehr, auch wenn ich sehr gut im Lernen bin", erklärt die Teammutter dem Teamvater die Situation. Außerdem fahren meine Emotionen in letzter Zeit deinetwegen totale Achterbahn. Dadurch weiß ich nicht mehr, wo oben und wo unten ist. „Und warum versuchst du erst mich anzuschwindeln?", möchte Daichi wissen. Er versucht sich nicht anmerken zu lassen, dass ihn das doch ziemlich stark verletzt, dass Sugawara es für nötig hält, den Braunhaarigen anzulügen. Sonst erzählen sie sich immer alles, doch seit einiger Zeit ist es irgendwie anders zwischen den beiden.
„Entschuldige, Daichi. Ich bin einfach was neben der Spur und etwas müde. Vielleicht sollte ich doch lieber nach Hause gehen", meint der Zuspieler. Als er dann losgeht und schließlich an Daichi vorbeigehen möchte, schnappt sich der Kapitän den Vizekapitän und zieht ihn direkt in seine Arme. „D-Daichi?!", piepst der Grauhaarige überrascht und schaut zu dem Braunhaarigen. Wenn auch nicht ins Gesicht, da er mit dem Gesicht voran an den trainierten Körper gedrückt wird und sein Gesicht einfach in die Halsbeuge schmiegen könnte. „W-was wird das?", stottert der kleinere leise, krallt sich schließlich in die Kleidung seines Kapitäns, während sein Herz wie verrückt rast und sich eine Röte auf seinen Wangen legt. Zum Glück sieht Daichi diese nicht, da er sein Gesicht in Sugas Halsbeuge vergraben hat, während er diesen ganz fest an sich drückt.
„Ich lass dich nicht mehr los bis du mir sagst, was mit dir nicht stimmt", bestimmt der Kapitän, verstärkt die Umarmung sogar zur Unterstützung seiner Aussage. „Mit mir ist alles in Ordnung", „Ist es nicht. Glaubst du ernsthaft, ich merke nicht, wenn du mich meidest? Wenn du mir aus dem Weg gehst? Wenn du nicht ehrlich lächelst und komplett neben der Spur stehst? Hältst du mich wirklich für so einen naiven und empathielosen Trottel? Sogar Hinata und Kageyama haben bemerkt, dass mit dir was nicht stimmt und Tsukishima wahrscheinlich auch! Tanaka scheint zu wissen, was genau dahinter steckt, aber Ennoshita hat ihn aufgehalten bevor er irgendwas ausplaudern konnte. Jetzt hör auf, dich zu verstellen und mir auszuweichen und sag mir bitte, was los ist. Ich werde noch verrückt vor Sorge, Kōshi", erklärt der Kapitän. Er hat Sugawara bei seinen Ausführungen leicht von sich gedrückt und sich selbst von ihm ein wenig entfernt, um ihm in die Augen zu sehen. Der Grauhaarige ist umso überwältigter. Dass sein Kapitän ihn mit dem Vornamen anspricht, gefällt ihm einfach viel zu sehr und raubt ihm zusätzlich den Verstand.
Ein klarer Rotschimmer liegt auf den Wangen Sugawaras, während er überfordert zu seinem Schwarm in dessen hypnotischen Augen schaut. Was soll ich denn jetzt dazu sagen? Ich kann ihm nicht sagen, was los ist. Ich möchte Daichi doch nicht verlieren, nur weil meine Gefühle verrückt spielen. Außerdem sind wir immer noch im selben Volleyballteam. Wenn es wegen sowas auch noch Stress gibt, kann ich den Sport komplett hinschmeißen. Nichts wäre so wie es war und das nichtmal im Positiven. Das möchte ich nicht verlieren. Ich möchte doch nochmal auf das Feld mit den anderen und selbst die unterstützenden Jubelrufe hören. „I-ich kann nicht, Daichi. Ich kann es dir nicht sagen. Es würde alles kaputt machen und auch dem Team zum Verhängnis werden. Zumindest, wenn es schiefläuft", antwortet der Grauhaarige, schaut den Braunhaarigen mit leidenden Blicken an, ehe er schließlich wieder nach unten schaut. „Wieso denn das? Geht es dir gesundheitlich nicht gut? Bist du krank?", „Nein, physisch ist alles super, ehrlich", nun lächelt der Grauhaarige den Braunhaarigen sanft aber auch schmerzlich an. Dennoch ist es zur Abwechslung mal ein wirklich ehrliches Lächeln, trotz des Schmerzes. „Was dann? Komm schon, wenn du leidest, leide ich auch. Das weißt du doch", „aber ich glaube kaum, dass du den Liebeskummer teilst, der in mir steckt", murmelt Suga leise, aber laut genug damit Daichi seine Worte hören kann.
Er schaut Daichi nun schief und verletzt lächelnd an. Dann realisiert Sugawara, was er gesagt hat, reißt die Augen überrascht auf und schlägt sich die Hand vor dem Mund. Sein Gesicht läuft rot an, während Daichi seinen besten Freund überrascht mustert und ihn dann ernst anschaut. „Dein Ernst, Suga? Deswegen machst du so ein Aufwand? Jeder von uns hat doch mal Liebeskummer. Lustigerweise tragen wir wohl dieses Mal nicht nur symbolisch den gleichen Schmerz", murmelt nun Daichi, der seinen besten Freund loslässt und sich widerwillig von diesem löst. Nun blickt er mit Schmerz in den Augen in Richtung des bereits dunklen Himmels. Stutzig nimmt Sugawara die Hand runter und schaut Daichi nun fragend an.
„Du hast Liebeskummer? Aber ich dachte, du würdest Michimiya mögen und sie mag dich doch auch ...das ist offensichtlicher als ein bunter Pudel auf dem Schulhof", merkt nun der Vizekapitän an, blickt seinen Schwarm weiterhin von der Seite an. Jener Schwarm nimmt nun den Blick von dem Himmel und schaut geradewegs zu dem Zuspieler. „Michimiya ist zwar nett, aber sie ist nur eine gute Freundin. Wir sind beide Kapitäne unseres jeweiligen Teams. Ich weiß, dass sie mich ziemlich gern hat, aber ich fühl nicht so für sie", „Verstehe ... Hast du es ihr denn schon gesagt?", hakt Suga vorsichtig nach. Die innere Hoffnung und Vorfreude versucht er zu unterdrücken. Es besteht schließlich immer noch die Chance, dass es um ein anderes Mädchen geht und Daichi zu 100 Prozent Hetero ist und nichtmal in Betracht zieht auch einen anderen Jungen zu mögen.
„Vor einer Weile, ja. Sie war zwar verletzt, hat es aber in meiner Gegenwart nicht durchscheinen lassen. Ich denke mal, dass sie allein geweint hat. So ist sie eben. Es tut mir leid für sie, aber ich kann ja auch nicht mich selbst belügen. Aber kommen wir zurück zu dir. Du hättest mir gleich sagen können, dass du Liebeskummer hast. Dann wäre ich für dich da gewesen", „Das wärst du wohl", aber viel geholfen hätte es wahrscheinlich nicht. Immerhin bist du die Person, wegen der ich diesen Liebeskummer habe. Fügt er gedanklich hinzu und seufzt leise. „Stimmt was nicht?", fragt Daichi wieder nach und beäugt seinen besten Freund besorgt. „Es ist alles bestens. Lass uns weiter gehen, sonst können wir uns diesen kleinen Ausflug abschminken", grinst der Zuspieler nun. Ihm geht es wirklich besser. Die Nähe zu Daichi hat ihm deutlich gutgetan und auch der Gedanke, dass Daichi nichts für Michimiya empfindet, bleibt nicht wirkungslos. Trotz allem ruft er sich immer wieder ins Gedächtnis, dass Daichi bereits eine Person liebt und dass diese Person wohl kaum er selbst sein wird.
Etwas an seiner Hand holt ihn aus seiner düsteren Gedankenwelt, weshalb er kurz zu dieser schaut. Überrascht blickt er zu Daichi hoch, der nur etwas dümmlich vor sich hin lächelt. „Daichi, was wird das? Wieso hältst du meine Hand?", „Huh? Gefällt dir das nicht? Ich dachte, du liebst mich?", kommt es aus Daichis Mund mit einem kleinen Grinsen. Doch Sugawara schaut nur geschockt zu seinem Schwarm, während sein Herzklopfen bis ins Unermessliche steigt und er sein Blut in seinen eigenen Ohren rauschen hört. „W-woher ...?!", stockt der Grauhaarige, starrt den Braunhaarigen nur entsetzt und fassungslos an. Wie konnte er nur dahinter kommen?!
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Hey, Sushis und Sushinasen!
Ein neues Kapitel ist da. Kennt ihr das, wenn ihr in der Schule oder so sitzt, auf jeden Fall an einem Ort seid, zu dem ihr müsst und eure Arbeiten erledigen müsst, aber dann Lust auf das Schreiben und sowas bekommt? Das hatte ich heute (14.06.21) in der Schule. Aber gut, vieles ist besser als Schule xD.
Na ja, ich habe endlich mal wieder Ideen, wie es hier weitergehen kann. Ich hatte mir mal was total Klischeehaftes aufgeschrieben, aber dafür war es zu früh. Jetzt hatte ich für dieses Kapitel eine Idee zumindest, aber letztendlich überließ ich mal wieder alles meinen Gedanken und meinen Fingern.
Was denkt ihr, woher weiß Daichi, dass Suga auf ihn steht? Tanaka oder sonst wer hatte immerhin keine Zeit, um irgendwas auszuplaudern.
Ob Daichi selber dahinter gekommen ist?
Oder hat Michimiya vielleicht sogar geplaudert bzw. ihn darauf hingewiesen?
Fragen über Fragen und nur ich kenne die Antworten, MUHAHAHAHAAAAA!
Hoffe, ihr hattet Spaß!
Hab euch Lieb!
Sayōnara
Yuko_Inuzuka
PS: Es tut mir leid, dass ich es schon wieder nicht geschafft habe, pünktlich hochzuladen! Aber immerhin kommt das Kapitel noch in der richtigen Woche ^^'. Zugleich könnt ihr damit rechnen, dass das Kapitel mit erhöhter Wahrscheinlichkeit auch nicht pünktlich kommen wird, da bei mir nun die Klausuren starten werden und ich übernächste Woche am Montag und Freitag eine schreiben werde. Kann also sein, dass ich zwischen dem ganzen Lernen und anderen (unproduktiven) Sachen, das Aktualisieren wieder vergessen werde.
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