Herzklopfen
„Das wars für heute! Vergesst nicht, euch noch zu dehnen!", hallt die Stimme des Kapitäns durch die Halle, die stimmen der Teammitglieder rufen ein lautes „Ja" aus, bevor sie sich an den Abbau machen. Auch Daichi mischt mit und hilft dabei, das Netz abzubauen und alles, was dazu gehört in den Geräteschuppen zu bringen.
Es war ein anstrengendes Training, sie hatten ein paar Übungsspiele unter sich gemacht, haben individuell geübt und trainiert und jeder hat noch ein paar Aufschläge gemacht, wobei Hinata und Kageyama natürlich wieder überziehen mussten, aber ihre neue Managerin, Hitoka Yachi, hat sie davon überzeugt, dass auch sie langsam aufhören sollten. Bald stehen schließlich richtige Trainingsspiele an und da sollten vor allem diese beiden Energiebündel fit sein, da sie ihre stärkste Waffe bisher sind.
„Hinata und Kageyama sind nicht aufzuhalten, was?", der Kapitän erschrickt, ehe er zu der gesprochenen Person schaut. Sein Herz setzt für einen Moment aus, schlägt danach schneller, lässt ihn kaum merklich schlucken, während er sich verkneift seinen Gesprächspartner wie ein Gestörter anzustarren. „Stimmt, manchmal frage ich mich, wo sie diesen Antrieb her nehmen. Besonders Hinata, da er sich ja auch mehr bewegt als wir alle und ständig 120 Prozent gibt", „Wir sind wohl einfach alt, Daichi", erwidert sein Nebenmann lachend, was sein Herz nochmal stärker gegen seine Brust schlagen lässt. „Und wenn schon, irgendwer muss ja auf diese Verrückten aufpassen und sie im Zaum halten. Wenn wir Drittklässler oder eher du und ich übernehmen, gibt es außer Ennoshita kaum jemand, der das irgendwie noch schaffen könnte. Tanaka kann sie zwar auch aufhalten, aber er macht dennoch genauso viel Schwachsinn, besonders mit Nishinoya", „das weiß ich, Daichi. Das musst du mir nicht sagen", wieder lacht sein Gesprächspartner, schaut dieses Mal mit einem engelsgleichen Grinsen zu dem Braunhaarigen, strahlt wie die Sonne, wie Daichi jedes Mal feststellt. Das Muttermal unter seinem linken Auge unterstützt seine Niedlichkeit nur noch mehr, doch sollte man den Grauhaarigen Engel nicht unterschätzen. Auch er kann es faustdick hinter den Ohren haben, wenn er nur will.
Ein kleines Lachen durchfährt Daichi als er daran denkt, wie gerne Sugawara immer wieder die Mitglieder anbrüllt oder sie schlägt, um sie wieder auf den Teppich zu bringen. „Wieso lachst du denn jetzt?", möchte dieser nun wissen, schaut den Braunhaarigen fragend an. „Ach, ich musste nur daran denken, wie du die Anderen immer in die Rippen oder sonst wo schlägst oder anbrüllst, wenn sie mal wieder runter kommen sollen und du sie motivieren willst. Dabei traut man es dir eigentlich gar nicht zu, so lieb wie du auf andere wirkst", erklärt Daichi, weiß genau, was er da ausgesprochen hat, doch weiß er, dass er sich um diese Worte keine größeren Gedanken machen muss. Dennoch wendet sein Nebenmann den Blick schnell ab, scheint nun den Boden interessanter zu finden. Was ist denn nun los?
„Alles gut, Suga?", möchte der Kapitän von dem Vizekapitän wissen. „Huh, ähm klar, alles gut", antwortet dieser, schenkt Daichi wieder ein Lächeln, doch strahlt es nicht so, wie sonst, er wendet sich auch wieder viel zu schnell ab. Seltsam.... Geht es dem Braunhaarigen durch den Kopf, schaut den Grauhaarigen fragend von der Seite an. „Man sollte eben niemanden unterschätzen. Weder als Gegner noch aufgrund des Aussehens oder ähnliches einer Person. Ich mach mich dann mal wieder ans Aufräumen, faul rumstehen und miteinander reden hilft da auch nicht groß weiter, auch wenn ich gerne mit dir rede", meint der Grauhaarige, verlässt den Geräteschuppen, lässt einen etwas erröteten Daichi zurück. Komm runter, du Idiot, ihr seid die besten Freunde, natürlich redet man da gerne miteinander! Der Kapitän holt sich selbst wieder auf den Teppich, klatscht sich dafür gegen die eigenen Wangen, ehe auch er weiter beim Abbau mithilft.
...
Nach einiger Zeit war dann auch der Abbau geschafft. Das Team versammelt sich gemeinsam vor der Sporthalle, die Daichi dann abschließt, ehe er den Schlüssel an Ennoshita weiter reicht. „schließt du den Clubraum ab, wenn alle draußen sind und gibst ihn dann ab?", bittet der Kapitän den Zweitklässler, dieser nickt ihm lediglich zu, ehe er sich auf den Weg macht, begleitet von Kinoshita und Narita.
„Gut, wir sehen uns morgen, kommt gut nach Hause", wendet er sich an den Rest, ehe sie auch schon alle aufbrechen. Shimizu mit Yachi, Hinata mit Kageyama, Nishinoya mit Tanaka und Tsukishima mit Yamaguchi. Der Coach und Herr Takeda sind schon vor einiger Zeit gegangen. Zurück bleiben also lediglich die Drittklässler, die sich dann wie so oft gemeinsam auf dem Rückweg machen. „Heute mache ich mich alleine auf den Weg, ja? Hab noch was zu erledigen", und dann ist Asahi auch schon weg, wobei ihr Weg eigentlich auf der gleichen Strecke liegt. Der Größere läuft jedoch etwas schneller. Sugawara und Daichi schauen sich mit einem fragenden Blick an, sie wissen eigentlich zu gut, dass das Ass eigentlich nie was am Abend zu erledigen hat und wenn, dann sind sie auf die Spontanität seiner Mutter zurückzuführen, die sich aber stets mit einem Anruf oder mit einer Nachricht bei ihrem Sohn meldet. Dieses Mal gab es da aber nichts.
„Was wohl in den gefahren ist", setzt Daichi das erste Wort an, ist für die alleinige Zeit, die er nun mit seinem besten Freund und seiner heimlichen Liebe verbringen darf, dennoch dankbar. „Keine Ahnung ... vielleicht ist ihm auch einfach etwas Vergessenes wieder eingefallen", erwidert der Grauhaarige. Auch er ist froh über die alleinige Zeit mit dem Braunhaarigen, auch, wenn er in seiner Nähe halb am sterben ist. Das Herz rast, der Puls arbeitet zu viel, das Blut rauscht in den Ohren und die Glücksgefühle in seinem Innern schmeißen eine Party. „Sag mal, Suga, in letzter Zeit reden wir eigentlich kaum noch so unter vier Augen. Das im Geräteschuppen war mal eine Ausnahme, gibt es da einen Grund?", möchte der Kapitän wissen, ist sogar stehen geblieben und mustert seinen Begleiter fragend. Er sieht sogar ein bisschen geknickt aus. Gespräche wie heute vermisst er total. Einfach die Zeit mal ein bisschen allein mit Suga zu sein, mit diesem Engel, dessen positive Energie alles und jeden ansteckt.
„Naja ...", fängt der Grauhaarige an, fasst sich am Hinterkopf, scheint verlegen zu sein. „Es ist einfach Prüfungsstress. Du weißt, wir schreiben doch bald die Prüfungen und dazu kommen allgemein noch Aufgaben. Ich komme hinterher und habe auch so eigentlich keine Probleme, aber es schränkt halt sehr meine Freizeit ein, weshalb ich auch versuche, so wenig Zeit wie möglich zu verschwenden. Also nicht, dass die Zeit mit dir Zeitverschwendung wäre! Ganz im Gegenteil! Es ist schön, einfach nochmal so unter besten Freunden zu reden, aber man möchte die Zeit halt auch nutzen, um die Pflichten zu erfüllen", antwortet der Grauhaarige, ist total beschämt, da er die Zeit mit dem Kapitän als Zeitverschwendung betitelte, dabei war es ganz anders! Aber wie sollte er es dem Braunhaarigen mitteilen? Wie sollte er mit offenen Karten spielen, wenn er es schon die ganze Zeit nicht konnte? Was wäre, wenn Daichi ihn nur als seinen besten Freund sieht, was dann? Sugawara ist sich zwar sicher, dass sie Freunde bleiben würden, aber er weiß nicht, ob das komisch zwischen sie werden könnte.
„Schon gut, Suga, ich weiß, was du meinst", murmelt der Braunhaarige, trotzdem schmerzt es in seiner Brust. Er weiß zwar, dass der Zuspieler es nicht so meint, aber dennoch spürt er diesen stechenden Schmerz im Herzen als setze man mit einer neuen Nadel an. „Wir können doch auch einfach nochmal an einem Wochenende was aus machen", schlägt nun der Braunhaarige vor, lächelt seinen Gegenüber sanft und liebevoll an, während sie weiter auf der Straße stehen. Der Grauhaarige starrt den Braunhaarigen zunächst etwas an, hat nicht damit gerechnet, dass Daichi ausgerechnet jetzt damit ankommt, nickt dann aber vorsichtig. Sein Blick ähnelt dabei einem leicht scheuen Tier, das noch ganz unsicher die Welt erkundet. Wieder setzt Daichis Herz bei dem Anblick einen schlag aus, vervielfacht dann seine Schläge wieder, drückt gegen die Brust, hämmert dagegen, möchte zu Sugawara fliehen.
„Gerne", verstärkt der Grauhaarige seine Zusage. Dieses Mal nickt Daichi, räuspert sich leicht, um sich wieder einzukriegen. Danach verfolgen sie ihren Weg weiter, schweigen sich einander an. Schließlich erreichen sie die Kreuzung, wo sich ihre Wege stets trennen und kreuzen. „Dann, bis morgen, Suga", verabschiedet sich der Kapitän mit einem leichten Lächeln und hebt kurz die Hand zum Abschied, weiß nicht genau, wie er den Abschied sonst anstellen soll. Abschied...wie das schon klingt. „Bis morgen, Daichi", erwidert der Grauhaarige, lächelt seinen Kapitän ebenfalls leicht an, dieses Mal wieder richtig, so, dass Daichis Herz mal wieder nicht stillsitzen kann und noch mehr Tumult anstellt. Im restlichen Inneren des Kapitäns scheint es auch nicht anders auszusehen. Sein ganzer Körper kribbelt, während die zu vielen Glückshormone ihre Runden kreisen. Im nächsten Moment hat er sich nicht mehr unter Kontrolle, er geht zu seinem Mitspieler und zieht ihn in eine feste, aber nicht zerquetschende Umarmung.
„Komm gut nach Hause, Suga. Meld dich, wenn was ist, ja? Am besten auch, wenn du zu Hause bist, dann weiß ich, dass es dir gut geht", flüstert der Braunhaarige sanft.
Der Kleinere weiß nicht mit der Situation umzugehen. Versteht nicht, wieso Daichi das auf einmal macht, wieso er sich scheinbar solche Sorgen um den Kleineren macht. Zaghaft legt er dennoch seine Arme um den Größeren, genießt die Nähe und auch den Geruch von dem Braunhaarigen, auch, wenn der Schweißgeruch aufgrund des Trainings ein wenig dominiert, ihm macht es wenig aus. „Ist gut", murmelt der Kleinere, würde sich am liebsten mehr in die Arme des Größeren kuscheln, doch genau dann löst sich dieser wieder und lächelt den Vizekapitän nochmal an, ehe sie sich wirklich auf den Heimweg machen, oder eher Daichi, da dieser nach einem kurzen Winken, begleitet von seinem unvergleichlichen Lächeln, seine Wege geht und den Kleineren an der Kreuzung perplex und verwirrt stehen lässt. Was war denn das? fragt er sich, während er sich an die Stelle, wo sein Herz unaufhörlich pocht, fasst. Er starrt dem Kapitän eine Weile nach, auch, als dieser nicht mehr zu sehen ist, doch schließlich reißt er sich etwas zusammen und macht sich ebenfalls auf den Rückweg.
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Hey, Sushinasen!
Wie ihr unschwer erkennen könnt, habe ich mich dazu entschlossen eine Story zu Daisuga zu schreiben. Ich finde die beiden einfach nur mega süß zusammen und da ich sowieso mal was zu „Haikyu!!" schreiben wollte, hab ich einerseits mit einer Story angefangen, wo ich einen male Oc einbinde und andererseits hatte ich eigentlich lediglich die Idee zu dem Titel dieser Story und dachte mir, für eine Daisuga-FF würde sich das anbieten.
Ps: Die FF mit dem Oc läuft im Moment nicht so, wie erwünscht. Zu viele Ideen, zu wenig Zeit und Motivation und keine Ahnung, wie man es umsetzen will.
Sayōnara
Yuko_Inuzuka
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