XI - Elisabeth
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She is a beauty. Yes, a marble nymph; angelic eyes, unearthly lips.
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Es ging erst ganz schnell. In Windeseile war Manuela den Gang entlang gerannt, die Treppen hinunter – und dann, schien die Zeit still zu stehen. Ein paar Aufschreie, geschocktes Luftholen und dann?
Als Manuela am unteren Ende der oberen Treppe ankam, auf einer Ebene mit Elisabeth, stand alles still. Die Oberin hielt die Klinge eines Messers in ihrer Hand, Zentimeter von ihrem Bauch entfernt und doch scheinbar ohne Anstrengung oder Schmerz. Blut tropfte auf die weißen Stufen zwischen den beiden Frauen. Die Pupillen von Dumais waren geweitet, ihr Herz schlug schnell in ihrer Brust. Das Gift hatte ihren Körper noch nicht verlassen. Eigentlich hätte Manuela zu Elisabeth stürzen wollen, doch als sie ihren Blick sah, war es ihr unmöglich noch einen weiteren Schritt zu tun. Ihr leerer, emotionsloser Blick, so vollkommen ungerührt, die Lippen leicht geöffnet, wie eine unausgesprochene Warnung. Die Haltung kein bisschen verlassen oder gelockert. Sie hatte den Anblick einer religiösen Ikone, einer Heiligen. Angebetet und verehrt. Gehüllt in teure Stoffe und Mondlicht. Eine Silhouette geschaffen von Gottes Hand persönlich. Wie jemand, für den man sich selbst opfern würde. Manuela wusste nicht, welche Beziehung diese Frau zur kaiserlichen Familie hatte, aber eines war sicher: Sie wurde von ihr unterwiesen. In allem.
Es war Still. So furchtbar still. Niemand rührte sich und dann mit einem kurzen Ruck, löste sich das Messer aus Adriennes Hand. Die Oberin führte ihre Hand zur Seite, hob den Arm und lies das blutige Messer zu Boden fallen. Blut rann ihrer Hand entlang. Erneut hielt sie sie Adrienne hin, welche geschockt und schnell atmend die Oberin ansah, als stünde die heilige Anna persönlich vor ihr, welche erhaben auf sie hinab sah. Mit zitternden Hände ergriff sie die Hand, befleckte sich selbst mit dem Blut. Geschlagen sank sie nieder auf die Knie. „Lebt wohl, Madame Adrienne Dumais", erfüllte Elisabeths Stimme den Raum, während ihr Blick zu den blutigen Lippen der Frau wanderte und von dort zu der Brosche über ihrem Herzen. Sie tat einen Schritt in Adriennes Richtung, nahm ihr die Brosche von der Brust. „Ich entlasse Sie hiermit aus den Diensten dieses Konvents."
Ohne ein weiteres Wort, trat Dumais die Treppe hinunter, befleckt mit dem Blut der Frau, welche sie zu lieben schwor und unter den Augen aller schlossen sich die Tore des Stifts hinter ihr. Nur Elisabeth sah, dass sie sich umwandte als die Türen sich schlossen, nur sie sah die Tränen und das stumme Bitten, welches auf ihren Lippen lag.
Das Schweigen, welches auf ihr Gehen herrschte, hielt nicht lang, denn sofort tönte die Stimme der Oberin erneut: „Geht in eure Zimmer. Legt euch schlafen. Ich wünsche eine gute Nacht". Wieder sanken alle in einen Knicks und langsam, ganz langsam begann sich die Halle zu lehren.
Manuela wusste nicht, was sie tun sollte. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und doch war sie nicht in der Lage sich zu bewegen. Das Licht über ihnen flackerte und ging an. Erst jetzt konnte Manuela das Ausmaß der Wunde sehen, welche Elisabeth sich zugezogen hatte. Eine lange Schnittwunde, welche vor allem ihre Finger zu betreffen schien. Elisabeth stand regungslos, den Blick starr auf die Haupttore gerichtet. Das Blut tropfte noch immer, aber es schien weniger zu werden. Erst als Elisabeth zu schwanken anfing, trat Manuela auf sie zu und bat ihr unauffällig eine Hand an, welche Elisabeth zur Stütze nahm. Die beiden Frauen sahen sich an, bevor sich die Ältere abwandte und die Treppen wieder hinauftrat, Manuela dicht hinter ihr. Stumm wie ein Schatten trat sie hinter ihr den Gang entlang, beobachtete die leichten Schwenker in ihrem Gang und wie sie immer wieder ihre Haltung korrigierte.
Gemeinsam betraten sie das Büro, welches sie vor nicht allzu langer Zeit verlassen hatten. Die Tür fiel ins Schloss. „Elisabeth?", fragte Manuela vorsichtig die nach vorn auf den Tisch gestützte Frau. „Es geht schon", antwortete diese und winkte ab, doch Manuela trat näher. Vorsichtig nahm sie die verletzte, kalte Hand in ihre eigene. „Lass mich das versorgen." „Ich sagte-", weiter kam sie nicht, denn ihr Kreislauf schien zusammenzubrechen und sie sackte nach unten. Manuela sank mit ihr zu Boden, legte einen Arm um sie und einen unter ihre Kniekehlen und hob sie sanft vom Boden auf. Es war nicht leicht eine Frau zu tragen, welche fast dasselbe Gewicht hatte wie man selbst, doch nahm Manuela all ihre Kraft beisammen und brachte sie in ihre Privaträume. Der Raum roch noch immer nach Rotwein, doch nun gemischt mit dem Duft der Nacht. Das Fenster stand offen.
Langsam legte Manuela das Fräulein auf ihrem Bett nieder, ging in das anliegende Bad und nahm sich ein Tuch, welches sie nass machte. Vorsichtig setzte sie sich zu ihr, begann das Blut von ihrer Hand zu waschen. Sie konnte nicht alles entfernen, da einiges unter den Ärmel ihrer Bluse geflossen war und der Ärmel so eng am Handgelenk geschneidert war, dass sie ihn nicht hochschieben konnte. Also fuhr sie fort und verband jeden der verletzten Finger einzeln mit dünnen Lagen an Verband, welcher ebenfalls im Bad lag. Während sie das tat kam Elisabeth wieder zu sich. Langsam richtete sie ihren Blick auf Manuela und dann auf ihre verbundene Hand. Sie fühlte sich heiß und Manuelas sanften Brührungen machten es nicht besser. „Ich konnte leider nicht alles säubern, das Blut ist unter deinen Ärmel gelaufen, du musst es später entfernen", erklärte Manuela ruhig. Elisabeth lächelte. Vielleicht lag es an dem Blutverlust, dass sie nicht klar denken konnte, aber sie setzte sich ruhig gerade auf und begann auf Manuelas Erklärung hin die oberen Knöpfe ihrer Bluse zu öffnen.
Manuela war kurz perplex, aber verstand was Elisabeth wollte. Sie rutschte etwas näher an die Ältere heran und öffnete die Bluse. Knopf für Knopf fiel es Manuela schwerer sich auf die Augen des Fräuleins zu konzentrieren, welche das sehr wohl zu ahnen schien, denn sie trug ein wissendes, amüsiertes Lächeln auf den Lippen. „Du spielst mit mir", stellte Manuela fest als sie langsam die schwere Bluse von Elisabeths Schultern streifte. Ein kleines Kichern kam über die Lippen der Älteren. „Vielleicht ein bisschen". Langsam lehnte sich Manuela vor, streifte mit ihren Lippen ganz sanft Elisabeths Schulter bevor sie ihr die Bluse auszog. Elisabeth ließ sich wieder in die Kissen fallen. „Sag, Manuela, hab ich das Richtige getan?", fragte sie schließlich während das kalte Tuch über ihren Arm fuhr und ihn reinigte. Sie erwartete, dass ihre Hand stärker schmerzen würde, aber vielleicht war auch einfach das Adrenalin noch nicht ganz aus ihrem Körper verschwunden. „Ich werde dir etwas gegen die Schmerzen geben", sagte Manuela und nahm ein Weinglas, welches nicht weit auf einer Kommode stand. Es schien unbenutzt. Elisabeth werte sich nicht gegen das Schmerzmittel, trank das Wasser mit dem Opioid. „Antworte mir", forderte sie auf und gab Manuela das Glas zurück, welche das Glas nahm und es wieder auf die Kommode stellte. „Du hast dich entschieden und ich finde, du hast richtig entschieden, aber meine Meinung ist voreingenommen", sagte sie ehrlich. „Und doch die einzige, die mich interessiert", gab Elisabeth frei zu. „Was war deine und Adriennes Beziehung zueinander", fragte Manuela schließlich. Eine Frage, die ihr schon länger auf der Zunge brannte. Vielleicht war der Moment etwas unpassend, oder aber, es würde nie ein passenderer Moment kommen als jener.
Elisabeth verzog kurz die Mine. „Wir waren Kollegen als ich hier anfing. Ich fühlte mich durch vergangene Ereignisse etwas aus der Bahn geworfen und sie war mir eine gute Freundin und Gesprächspartnerin. Als es dann Schließlich zum Krieg kam wollte die alte Oberin dieses Stifts sie aus dem Kollegium verbannen, doch ich als ihre Stellvertreterin legte ein gutes Wort für sie ein und sie durfte bleiben.", sie richtete sich wieder auf, sah Manuela tief in die Augen, „Es war ein Moment der Schwäche und der Einsamkeit in dem wir uns küssten. Für mich war es nie etwas von ernsten romantischen Gefühlen und das sagte ich ihr mehrere Male. Ich habe mich wohl trotzdem nicht gut genug ausgedrückt. Wie eine Idiotin", frustriert schloss sie die Augen für einen Moment.
Manuela saß am Rande des Bettes, hörte Elisabeth zu und bewunderte, wie diese Frau so gefasst sein konnte, nach alles was passiert war. In ihrem weißen Korsett, welches eng ihre Taille umschnürte, dem schwarzen Rock, den dunklen Haaren, sie wirkte wie eine Gottheit in dem schwachen Licht. „Ihr ward nie Liebhaber?", fragte Manuela nach. „Nie", versicherte Elisabeth. Sie fühlte wie das Opioid begann Wirkung zu zeigen, sie fühlte sich leicht benebelt, wie durch Alkohol, euphorisiert. Sie streckte ihre Hand aus, fuhr Manuelas Gesichtszüge nach. „Als du mir vorhin gestanden hast, du habest Adrienne damit hereingelegt, dass du impliziertest du und ich wären Liebhaber, war ich...fasziniert. Sag mir, hattest du Liebhaber?... Oder Liebhaberinnen?" Manuela schoss die Röte ins Gesicht. „Ein paar, aber keine von Ihnen kommt in Schönheit, Eleganz oder Intellekt an dich heran. Keine blieb mir so im Gedächtnis. An Keine musste ich so oft denken, Keine verlieh meiner Fantasie solche Flügel" „Ist das so?". Elisabeth zog Manuela etwas an sich heran, legte ihren Arm um ihren Hals. „Beweis es mir, Manuela", flüsterte sie ihr ins Ohr und legte ihren Kopf spielerisch zur Seite. Ein sanftes Lächeln tauchte auf den Lippen der Jüngeren auf, welche auf den ihr geradezu angebotenen Hals einen zärtlichen Kuss hinterließ. Elisabeth reagierte auf dieses angenehm kibbelnde Gefühl mit einem leisen Seufzer. Sie schloss die Augen und vergrub eine Hand in Manuelas Haar, entfernte langsam und gekonnt jede Haarnadel, welche sich darin befand und ließ sie achtlos zu Boden fallen, während die Jüngere mit ihren Armen ihre Taille umschlang und sanfte Küsse auf ihrem Hals und ihrer Schulter hinterließ.
Schließlich fielen Manuelas braune Locken über ihre Schultern bis zur Mitte ihres Rückens herab. „So schön...", hauchte Elisabeth und fasste Manuelas Gesicht kurz mit beiden Händen, bevor diese weiter zu ihrer Bluse wanderten. Sie fühlte das Lächeln der Jüngeren an ihrer Schulter, als sie dort einen weiteren Kuss hinterließ und ihre Hände nun ihren Rock öffneten. Leise seufzte sie als sie Manuela die Bluse von den schmalen Schultern schob und anschließend von ihr auf die Beine gezogen wurde um sich des Rockes zu entledigen. Die Chance nutzend, öffnete nun auch Elisabeth Manuelas Rock, welcher zu Boden fiel. Von Ihnen beiden trug an diesem Abend nur Manuela einen Unterrock. „Dreh dich", flüsterte Elisabeth der Jüngeren ins Ohr, welche er Aufforderung nachkam. Sie fühlte die Hände der Älteren an ihrer Taille wie sie den Knoten des Unterrockes öffneten, fühlte sanfte Küsse zwischen ihren Schlüsselbeinen und auf ihrer Wirbelsäule, in ihrem Nacken. Sie seufzte genießerisch und drehte sich wieder um als der Unterrock von ihrer Hüfte fiel. Sie legte ihre Arme um die Frau vor ihr, sah ihr tief in die Augen, welche von Leidenschaft verhangen waren. Sie lächelte, küsste Elisabeths Wangenknochen und ihr Ohr: „Sei mein, Elisabeth", flüsterte sie. Zur Antwort zog diese sie mit sich auf das Bett, die Arme um ihren Hals geschlungen und verband nun endlich ihre Lippen miteinander. Manuela glaubte in ihr würde ein Feuerwerk explodieren, welches schon so lange darauf gewartet hatte. Es war befreiend, ließ sie sich noch heißer fühlen. Endlich, nach all den Jahren bekam sie, was sie sich so sehnlichst wünschte. Der Kuss war erst zärtlich, dann forschend, hungrig. Manuelas Hand fuhr langsam auf Elisabeths Oberschenkel auf und ab, welche lächelnd ihre Hüfte nach oben drückte und mit einem Mal drehte sie die beiden, saß nun auf Manuela, ließ ihre Hände ihre Seiten entlang über das Korsett gleiten, hinauf zu ihrem Busen, zu ihrem Hals. Ihre Becken bewegten sich langsam gegeneinander. Beide atmeten schwer, stöhnten genießend. Elisabeth beugte sich vor küsste Manuelas Busen bevor sie ihr ins Ohr flüsterte: „Zieh mir das verdammte Korsett aus, ich bekomme kaum Luft". Manuela kicherte kurz, ihre Hände wanderten von Elisabeths Oberschenkeln ihren Rücken hinauf, lösten die Schleife und den Knoten der Schnürung und zogen sie auf. Während die Ältere erleichtert Luft holte, nutzte Manuela den Moment um die Führung zu übernehmen und sie ein weiteres Mal zu drehen. Sie küsste Elisabeth, positionierte ihre Beine zwischen denen der Älteren, welche ihr während des Kusses ebenfalls das Korsett auszog. Mit diesen aus dem Weg begann Manuela Küsse auf Elisabeths Brüsten zu verbreiten, während sie erst einen und dann zwei ihrer Finger nutzte um die Ältere zu befriedigen. Das Stöhnen aus der Kehle der Älteren und wie sie eine Hand in Manuelas und eine in ihren eigenen Haare vergrub, ließen die Jüngere glauben, sie teile mit einen Engel das Bett. Noch nie zuvor hatte sie eine solche Ekstase von einem Geräusch allein verlebt, von dem Gefühl ihrer Hände in ihren Haaren.
Schließlich konnte sie nicht anders und küsste sich langsam über ihren Bauch nach unten, sog spielerisch an ihren Oberschenkeln und hinterließ dort einen dunklen Fleck. Ihr Ziel jedoch war etwas anderes. „Gott, Manuela!", rief Elisabeth aus und rang nach Luft. „Du wolltest, dass ich es dir beweise", grinste diese von zwischen ihren Beinen und genoss den festen Griff an ihrer Schulter, wie Elisabeths Nägel teilweise über ihre Haut kratzten und sie genoss den immer kürzer werdenden Abstand zwischen den vergnügten Lauten, denn es sagte ihr, dass sie alles richtig machte. Elisabeth genoss dieses himmlische Gefühl, gab sich ihm vollkommen hin, fühlte ihren Höhepunkt näher kommen. „Hör' nicht auf", stöhnte sie, festigte den Griff in Manuelas Haaren, drückte ihren Rücken durch. O, wie lang war es her, dass sie diese Gefühle fühlen durfte? Zu lang. Sie verdeckte mit ihrer anderen Hand ihren eigenen Mund als sie kam, um die Lautstärke zu unterdrücken. Sie fühlte wie Manuela kleine Küsse auf ihrer Vulva hinterließ bevor sie sich lächeln hochstützte und wieder in Elisabeths Arme begab, welche nichts anderes sagen konnte als: „Ich bin dein".
In dem darauffolgenden Kuss konnte sie sich selbst schmecken, ein Geschmack, welcher auf Manuelas Lippen zurückgeblieben war. Sie drückte sich hoch, leitete Manuela an, sich auf ihren Rücken zulegen, während sie noch einmal Platz zwischen ihren Beinen nahm. Manuela fuhr Elisabeths Körper mit ihren Händen auf und ab, als diese sich zu bewegen begann, legte sie den Kopf in den Nacken und verstärkte ihren Griff um ihre Oberschenkel. Sie sah den fließenden Bewegungen ihres Beckens und ihrer Hüfte zu, sah wie die Ältere ihre Haare öffnete und die langen Locken über ihren Körper fielen. Wenn es das war wofür Manuela in die Hölle kommen sollte, so würde sie gerne gehen, denn auf diese Frau wollte sie den Rest ihres Lebens nicht mehr verzichten. Mit jeder Bewegung stöhnte sie neu auf. „O, Elisabeth", seufzte sie, als diese ihre Fingerspitzen parallel über ihren Körper tanzen ließ. Diese sanften Bewegungen brachten sie an den Rand ihren Verstandes. Mit einem Ruck zog sie Elisabeth zu sich hinunter, küsste sie verlangend und stöhnte als sie ihren Höhepunkt erreichte.
Die Frauen sahen sich atemlos in die Augen. Manuela strich Elisabeth ein paar Strähnen dunklen Haares aus ihren Gesicht. „So wie du dich bewegen kannst könnte man meinen du wärst oft Tanzen gewesen". Elisabeth lachte und küsste Manuelas Hals. „Nicht tanzen, aber reiten".
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