Kapitel 8 - Freibad
Immer wieder klaute er mir einen Kuss. Er wurde langsam wilder und ich immer genervter. Als er dann begann auf meinem Schoss rumzurutschen, riss mir der Geduldsfaden. „Hör endlich auf du notgeiles Etwas", fauchte ich schroff. Er sah mich nur perplex an. Ehe er sich versah hatte ich ihn gepackt und mit nach draußen gezogen. Die Sonne ging bereits auf und ich seufzte nur. Wir liefen etwas rum und die kalte Morgenluft peitschte uns ins Gesicht. Sanft zerrte ich ihn in das mittlerweile leere Wohnzimmer.
(Corvin's Pers.)
Von den viel zu hellen Strahlen der Sonne wurde ich wach. Mir tat alles weh und ich rollte mich knurrend auf die Seite an der die Wasserflasche stand. Wo war Aurelian nur? Da fiel es mir ein.. mehr oder weniger. Ich erinnerte mich nur an Bruchstücke. Ich hatte mich scheinbar doch ziemlich volllaufen lassen und dann.. mir kamen Aurelian's Worte wieder in den Sinn: Notgeiles Etwas. Vielleicht hatte er Recht.. Mit Tränen in den Augen sprang ich auf, huschte durch den Flur und stürmte in das Zimmer meiner Liebe. Die Tür fiel glücklicherweise zu. Aurelian stand neben seinem Bett, welches schräg gegenüber der Tür stand. Nun brach ich bei dem eiskalten Anblick meiner Liebe. Denn Aurelian blickte mich mit einem kalten, abweisenden Blick an und auch seine Haltung war relativ aggressiv. Hatte ich die ganze Beziehung vielleicht zerstört? Weinend fiel ich auf die Knie und blickte ihn an. Ich faselte mehrmals ein 'Entschuldigung', doch war nun vollkommen durch mit meinen Nerven. Ich hörte ein Seufzen von Aurelian und spürte dann die wohlige Wärme an mir. Weinend klammerte ich mich an ihn. Vorsichtig wurde ich hin und her geschaukelt. Seine warme Hand strich über meinen Rücken und er flüsterte leise: „Shhh es ist gut.. Shh." Ich beruhigte mich, doch meine Augenlieder wurden schon wieder schwer. Es hatte mich schon immer viel Energie gekostet Trauer nicht nur über Mimik auszudrücken, doch war nun eigentlich kein guter Moment um zu schlafen. Schon war es passiert, meine Lieder fielen zu und ich drückte mich noch enger an ihn.
(Nathaniel's Pers)
Wo bin ich? Mit Schmerzen die ich hoffentlich nie wieder spüren werde richtete ich mich auf und blickte mich um. Weiß.. Weiß.. Luke.. We- LUKE!? Eben genannter lag nackt neben mir und schlief tief und fest. Ein Blick unter die Decke verriet das auch ich nichts trug. Was zur Hölle war nur passiert!? Es wäre zwar nicht das erste Mal gewesen, aber das Gefühl nicht zu wissen was genau passiert war, jagte mir einen unangenehmen Schauer über den Rücken. Plötzlich regte er sich neben mir und blickte mich schmunzelnd an. „Morgen Nathi", lächelte er. „M..Morgen", stotterte ich unsicher. Er richtete sich etwas auf, zog mich an sich und küsste mich sanft. „Was genau ist gestern alles passiert?", hauchte ich ihm entgegen. „Wir haben uns ausgezogen, wollten rummachen und sind eingepennt", lachte er und griff nach meiner Hand, „Ich war noch bei halben Bewusstsein. Wenn ich mit dir Schlafe will ich das du auch ganz bei der Sache bist." Ich lächelte ihn einfach glücklich anderen und presste meine Lippen auf seine. Plötzlich vibrierten unsere beiden Handys. Eine Nachricht aus der WG-Gruppe blinkte auf:
Kayla: Wir gehen heute oder Morgen ins Freibad oder Hallenbad.
Genervt seufzte Luke auf. Ich grinste ihn schmal an. „Hör auf zu jammern und komm. Ich will heute noch aus dem Bett kommen", meinte ich nur und sprang förmlich aus dem Bett. Gähnend räkelte ich mich und begab mich ins Bad. Luke mochte vielleicht ein Morgenmuffel sein, aber davon würde ich mich nicht aufhalten lassen. Erst im Bad fiel mir wieder ein das ich immer noch splitternackt war. Mein Gesicht machte nun einer Tomate Konkurrenz, als ich immer noch die Luft anstarrte. Zwei muskulöse Arme umschlossen meine Taille und strichen diese hinab. „Mir egal ob wir heute noch rausmüssen.. ich will dich", hauchte er erregend in mein Ohr. Ich drehte mich um und stützte mich mit meinen Händen am Waschbecken. Grinsend sah ich ihn an und küsste ihn. Seine Hand wanderte meinen Oberkörper wieder hoch und massierte meine Nippel. Ich stöhnte auf, aber unterließ es nicht mich vor zu drücken und ihn zu küssen. Eine seiner Hände rutschte an meinen Hintern und hob mich hoch. Vorsichtig löste ich meine Hände von dem Waschbecken und klammerte mich an seinen Hals. Durch den stark ausgeübten Druck auf meine Hände, hatte ich ein leicht benebeltes Gefühl an diesen. Er drückte mich an die Duschwand und schloss die Tür der Duschkabine. Meine Hand schob sich an passenden Ort und Stelle, um das Wasser aufzudrehen. „Darf ich?", wisperte er und biss sanft in mein Ohrläppchen. Zufrieden seufzte ich und nickte. Er drang sanft in mich und begann sich zu bewegen. Während er so in mich stieß und wir beide immer wieder aufstöhnten, presste er seine Lippen an meinen Hals. Nach kurzer Zeit verspürte ich eine unfassbare Hitze. Er löste seine Lippen und traf nun meine Prostata. Für wenige Sekunden sah ich schwarz, als dann ein Gefühlscocktail in mit zerbarst. Laut stöhnend zogen sich alle meiner Muskeln zusammen und meine Spermien verteilten sich auf unseren Körpern. Mein innerstes füllte sich mit wohliger Wärme und er entzog sich mir. Röchelnd grinste ich ihm an und küsste ihn innig. Mit einer Ladung Shampoo in der Hand, schäumte ich meine und seine Haare ein, welche sogleich vom Wasser ausgewaschen wurden.
2 Stunden später waren wir aus der Dusche draußen und angezogen. Meine Haare tropfte noch leicht und ein dunkelroter Knutschfleck zierte meinen Hals. Ich hatte versucht diesen mit einem Schal abzudecken, aber es war hoffnungslos. Das Ding konnte man durch alles mögliche durchsehen. Seufzend setzte ich mich auf die Couchlehne. Luke grinste mich triumphierend an. Mein Handy vibrierte und leuchtete auf dem Wohnzimmertisch auf.
Kayla: Gehen heute ins Freibad. Schönes Wetter muss genutzt werden. Treffen uns 15 Uhr im Wohnzimmer.
Ein Blick auf meine Handyuhr verriet mir, dass gerade mal 14 Uhr war. Ich hatte mir erhofft das wenigstens 14:30 Uhr war.
(Kayla's Pers.)
Etwas überfordert warf ich mein Handy zurück auf mein Bett, welches dieses sofort hoch schleuderte. Wie in Zeitlupe sah ich, dass es jeden Augenblick Kontakt mit dem Boden aufnehmen würde und das gerade dann wenn ich es einmal aus meiner Hülle genommen hatte. Blitzschnell sprintete ich los und schnappte es. Wenige Millimeter vor dem Boden konnte ich es noch erreichen. Erleichtert seufzte ich auf und legte es in mein Bücherregal, welches vollgestopft mit Mangas und Fantasybüchern war. Ein Blick in den Schrank, verriet mir, dass ich lediglich einen Bikini besaß, obwohl ich lieber einen Badeanzug angezogen hätte. Ungern zeigte ich meinen Körper nur, da eine lange Narben quer über meinem Bauch verlief. Da ich offensichtlich aber keine Wahl hatte, schnappte ich mir den Bikini und begann meine Alltagskleidung auszuziehen. Gerade als ich meinen Bh öffnen wollte, klopfte es. „Wer ist da?", fragte ich deutlich genervt. „Skadi. Bist du schon fertig oder brauchst du noch?", fragte mich die seelenruhige Stimme. Ich öffnete die Tür und Skadi lächelte unsicher, als sie meinen freien Körper sah. „Komm rein", murmelte ich. Mein schwarzer Bikini mit Rosa-Roter Musterung lag immer noch auf meinem Bett. Sie betrachtete meine Manga Sammlung. Da mein Taschengeld nicht zu kurz ausfiel, hatte ich in kürzester Zeit eine gigantische Sammlung anschaffen können. „Du liest Manga?", fragte sie kaum hörbar. „Klar", antwortete ich lächelnd und öffnete meinen Bh. „Ich auch", wisperte sie unsicher. Ein kurzes Auflachen, symbolisierte ihr meine Freude, während ich weiterhin versuchte mich in das Oberteil des Bikinis zu zwängen. Als dies geschafft war und ich das gesamte Set an mir hatte, packte ich kurzerhand frische Kleidung und Wertsachen in eine größere Umhängetasche und zog mir ein lockeres Sommerkleid über. „Kann ich meine Sachen bei dir rein tun, sonst haben wir so eine große Platzverschwendung", erkundigte sie sich, worauf ich nur nickte. Sie stopfte alles unordentlich hinein und grinste mich zufrieden an. Ich nahm sie am Handgelenk und zog sie mit mir die Treppe hinab. Meine Wangen nahmen ein sanftes rosé an, denn mir viel wieder ein bedeutender Punkt ein: Ich hatte mich in sie verliebt. Ba tatsächlich war ich, das durchgeknallte, aufgedrehte Wolfsmädchen, lesbisch. Der Prozess um selber damit zurecht zu kommen hatte sich bis vor wenige Monate gezogen, aber ob ich mich outen würde war mir noch unklar.
(Corvin's Pers.)
Endlich durfte ich selbst mal die Treppe hinab laufen und musste feststellen, dass die Tasche in welche ich und Aurelian unsere Schwimmsachen gepackt hatten, viel zu groß für meine Proportionen war. So schnell wie ich darüber nachdenken konnte, war es auch schon passiert. Ich stolperte und flog von einer der obersten Stufen hinab. Ein kurzes Aufkreischen konnte ich mir nicht verkneifen. Meine Schwingen retten mich im letzen Moment. Auf sicheren Füßen musste ich mir schnell eine Ausrede einfallen lassen. „Alles Gut!?", kam es schon sichtlich besorgt von Aurelian, welcher die Treppe hinab stürmte. „Ja.. ich bin nur.. gestolpert.. auf der letzten Stufe.. und so..", erklärte ich angespannt und stockend. Ich konnte nur hoffen das nicht auffiel, dass ich niemals so einen Satz bilden würde. Keiner merkte etwas und es wurde dabei belassen. Nathaniel und Luke saßen bereits im Wohnzimmer und schienen zu warten. Drako und Duke folgte nach kurzer Zeit, ebenso Isalie und Lyra. Aurelian gesellte sich nun auch ins Wohnzimmer, da er nicht auf der anderen Seite von mir Sitzen wollte, zog er mich vor, setzte sich auf meinen Platz und hob mich auf seinen Schoß. „Ich bin zwar klein, aber da wär ich auch so hingekommen", brummte ich, als wäre das die normalste Situation der Welt. „Ich wollte mein Geschlecht aber gerne danach noch verwenden können", grinste er zurück. Gerade als jemand etwas hätte einwenden können, kam endlich Kayla mit Skadi im Schlepptau. „Können wir dann", strahlte sie über beide Ohren. „Na endlich", fauchte Luke schroff, doch aus dem Augenwinkel konnte ich sehen wie Nathaniel's Ellenbogen zwischen seinen Rippen landete. „Wir müssen uns in die ganzen Autos aufteilen.. Nathi unf Aurelian ihr habt als einzige mit mir hier Autos", erklärte Kayla ruhig.
Letztlich fuhren Nathaniel, Luke, Drako, Duke und Kayla in einem Auto, sowie Aurelian, Skadi, Isalie, Lyra und ich. Glücklicherweise durfte ich vorne Sitzen und hatte somit mehr oder weniger meine Ruhe.. bis.. „Läuft da eigentlich was?" Diese vorlaute Göre.. Isalie musste mal wieder versuchen "private" Informationen aus uns zu quetschen. Ein einfaches „huh?" war meine Antwort, während Aurelian sich weiter auf die Straße konzentrierte. Eigentlich wusste ich genau was sie wollte, aber ich ließ sie noch etwas zappeln, um eine Reaktion von Aurelian zu erhalten. Immerhin war er ebenfalls teil der Beziehung und sollte somit über ein "outing" mitentscheiden dürfen. „Na ob ihr zusammen seit? Ein Pärchen und so", wie ich sie hasse.. „Könntest du es unterlassen solche fragen zu stellen, während ich versuche mich auf die Straße zu konzentrieren? Danke", sprach Aurelian mit ernster Miene. Wie ich diesen Typen liebe! Immer wieder die Rettung des Tages. Ein zufriedenes, überhebliches Lächeln schlich sich mir auf die Lippen.
Nach einer halben Stunde erreichten wie endlich das Freibad. Aurelian musste mich mehr mitziehen, als das ich von alleine lief. Nun fiel mir ein, dass ich relativ populär war und die Möglichkeit von Fremden angesprochen zu werden sehr wahrscheinlich war. Immer mehr sträubte ich mich, doch Aurelian ignorierte das einfach. Er schleifte mich auch mit in eine Umkleidekabine und drückte mir meine Badehose in die Hand.
Eine weitere halbe Stunde später, hatten wir unseren Platz aus zwei Decken am Rande einer Wiese. Das Geschrei der Menschen im Wasser ging mir derartig auf den Keks, dass ich sie am liebsten alle abgemurckst hätte. Meine Bauchmuskulatur zeichnete sich an meiner freien Haut gut ab, doch ebenso einige Narben an Schultern und bei meinen Schlüsselbeinen. Plötzlich hörte ich ein lautes Mädchenquietschen wenige Meter hinter mir. Langsam drehte ich mich um und sah drei Mädchen die mich aufgeregt anstrahlten. Aurelian sah mich mit fragendem Blick an. Langsam aber sicher kamen sie in ihren Bikinis auf unsere Truppe zu. Innerlich rollte ich die Augen, denn die meisten Mädchen welche mich erkannten wollten mich einfach nur daten und verfolgten mich nicht wegen den Fakten und dem Wissen, welches ich häufiger mit meiner Community teilte. „Bist du der echte?", quietschte eine der drei. „Welcher echte? Ein echter Baum?", brummte ich nur. „Er ist es!! Geh mit mir auf ein Date", kreischte eine andere schier, was einige Blicke auf uns zog. Der Rest meiner Gruppe sah mich verwirrt oder nahezu verstört an. Doch Aurelian's Blick weckte einige Sorgen in mir. Es war ein Blick voller Hass und Eifersucht. Gerade als ich eine schnippische und schlagfertige Antwort geben wollte, unterbrach mich Aurelian. Er zog mein Kinn zu sich und küsste mich leidenschaftlich. Glücklich gab ich mich dem Kuss hin und begann zu erwidern. Schockiert sahen uns die Mädchen sowie unsere Gruppe an. „Sie sind zusammen", schrillte Isalie auf einmal, weshalb ich zusammenzuckte. Triumphierend über die Erlangung meines Körpers, legte er schützend einen Arm über meinen Rücken, um mich kurz darauf an seinen warmen Körper zu ziehen. Seufzend ließ ich mich an ihn fallen und nahm seine Wärme in mich auf. „Tut mir wirklich sehr Leid, die drei sind einfach vorgeprescht, Aurelian", ertönte eine sanfte Mädchenstimme. Ich blickte hoch und sah eine junge Frau, mit braunem zerzaustem Haar. Ihre zwei Augen hatten unterschiedliche Farben, welche schon fast abartig waren. Das eine hatte ein starkes Violet, während das andere in einem schönem Himmelblau war. Fasziniert starrte ich sie an. „Darla?", sprach Aurelian ruhig und presste mich enger an sich. Sie lächelte und beide wechselten einige Worte, über irgendwelche Menschen und Familien oder so.
Als sie weg war, begaben wir uns ins Wasser. Der Menschentumult hatte sich wieder gelegt und nur noch wenige waren im Wasser. In meinem Kopf waren mittlerweile aber ganz andere Sorgen. 'Wer war dieses Mädchen?' Diese Frage ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Vielleicht waren sie zusammen oder so. Deprimiert ließ ich meine Füße in das Becken hängen. Nathaniel setzte sich neben mich und sah auf das Wasser. „Dir liegt was auf dem Herzen oder?", hauchte er mir rüber. Ich nickte stumm. „Es ist dieses Mädchen, Darla, oder?" Wieder nickte ich nur. „Du solltest mit ihm reden." Ich seufzte nur und sah von dem Wasser hoch. „Jetzt solltest du dich erstmal ablenken", grinste er und warf mich ins Wasser. Ich ließ mich die ganze 2 Meter hinab sinken, um den Schwung vom Boden aus zu nutzen und wie ein Torpedo hoch zu schieß. Ich packte Nathaniel an den Beinen und zog ihn mit mir. Ich hörte wie er kurz aufjapste und dann mit mir unter der Wasseroberfläche.
Er schaffte es tatsächlich mich abzulenken, bis wir dann wieder heimfuhren. Ich wechselte mit niemandem ein Wort während der Fahrt und starrte gedankenverloren aus dem Fenster.
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