Kapitel 29

7. Teil des Leseabends:
(sozusagen Beginn des 3. Teil des Buches)

8 Jahre später...

Oscar:

"Setz den Helm auf!", ruft Oma mir hinterher. "Ja-ha!", "Und die Knieschoner auch!", "Ja-ha!", rufe ich leicht genervt. "Und fahr vorsichtig! Nicht zu schnell!", "Oma, ich bin schon alt genug.", sage ich und schnappe mir nur den Helm. Wenn Mama sieht, dass ich keinen Helm auf dem Kopf habe, dass schimpft sie nämlich wieder. Hat sie bis jetzt einmal und das war nicht sehr schön. Ganz schnell nehme ich mein Longboard und laufe nach draußen, bevor Oma noch kontrollieren kommt, ob ich auch wirklich Helm und Schoner trage. Mit hoher Geschwindigkeit rase ich die Straßen entlang, vorbei an den vielen bunten Häusern und Palmen bis nach unten zum Anlegeplatz von unseren Booten. Wir haben zwei Stück. Mit dem einen Boot nehmen wir immer Leute mit, die Urlaub hier irgendwo machen. Mit dem anderen Boot fahren wir entweder alleine raus oder nehmen andere Forscher mit. Mama ist auch ein Forscher und sie taucht immer und macht tolle Bilder. Ich traue mich das mit dem Tauchen noch nicht aber ich weiß ganz genau, dass ich auch mal ein Forscher werden möchte.

"Hey, Sportsfreund.", ruft Onkel Timo und winkt mich zu sich. "Hallo, Onkel Timo.", rufe ich zurück und laufe mit meinem Longboard unter dem Arm über den Steg zu ihm. "Wo ist denn Mama?", "Die hat eine Verabredung. Aber sie sollte in einer Stunde kommen. Wie war's bei Oma?", "Es gab Spaghetti und Kuchen.", antworte ich ihm und klettere auf das kleinere Boot. Ich finde ja, dass das kleine Boot auch ganz schön groß ist aber das größere ist halt noch viel größer. Da müssen ja auch viele Urlauber draufpassen. "Spaghetti und Kuchen? Also war es super.", grinst Onkel Timo wissend. Ich hebe grinsend meinen Daumen hoch und lege mein Longboard weg. "Mit wem hat Mama denn eine Verabredung?" Mein Onkel seufzt und setzt sich neben mich auf die Bank, die hier auf dem Boot ist. "Mit einem Mann. Seinen Namen weiß ich leider nicht." Ich lasse meine Schultern hängen. "Aber Mama soll keinen Mann haben." Mein Onkel legt seinen Arm um mich. "Das weiß ich doch, Großer. Aber seit dein Papa vor 8 Jahren gestorben ist, hat Mama keinen Mann mehr kennen gelernt und sie würde aber auch gerne wieder einen haben." Ich verdrehe die Augen. "Mama hat doch mich! Wir brauchen keinen Mann. Guck mal, Onkel Timo, wir haben das doch jetzt auch immer so gut hingekriegt." Er nickt lachend. "Aber deine Mama möchte mal wieder jemanden kennenlernen und das wirst du leider akzeptieren müssen, Großer. Aber jetzt mal auf mit dir. Wir müssen das Boot startklar machen.", "Na gut. Wer kommt heute? Oder fahren wir allein?", "Wir fahren allein." Ich nicke und springe auf, um den Eimer und den Wischer zu holen, mit welchem wir hier immer wischen. "Und wohin?", "Mal sehen. Ein paar Robben beobachtet.", grinst er. Als ob wir Robben beobachtet fahren. Der veräppelt mich schon wieder.

"Hey, Jungs.", lächelt Mama etwas außer Atem und steigt auf das Boot. "Na, Schatz? Wie war die Schule?", "War langweilig. Aber bei Oma gab es heute Spaghetti und danach noch Kuchen.", "Das ist aber toll. Dann war der Tag ja erfolgreich, was?", lächelt sie und wuschelt mir durch meine blonden Haare. "Och Mama! Jetzt hast du meine Haare kaputt gemacht.", beschwere ich mich. "Da musst du durch, das weißt du doch." Sie geht in die Fahrerkabine zu Onkel Timo und ich folge ihr schnell. "Und? Wie war dein Date?" Mama seufzt und lässt ihre Schultern hängen. "War okay. Mehr aber auch nicht. An ihn kommt einfach niemand heran.", "Miley, niemand wird an ihn herankommen. Er war nun mal deine große Liebe und du hast ihn durch diesen Unfall verloren. Du liebst ihn noch immer und du kannst nicht loslassen. Deswegen findest du auch keinen neuen Partner. Du stehst dir selbst im Weg." Mama zuckt mit den Schultern und startet den Motor. "Miley, du musst ihn loslass-", "Ich will nichts mehr davon hören, okay? Ich werde nicht loslassen. Wenn du Jette verloren hättest, dann würdest Du sie nicht auch einfach so loslassen können. Und jetzt haben wir genug über dieses Thema gesprochen ich habe viel zu tun.", unterbricht Mama wütend meinen Onkel. Mama ist schon wieder traurig. Ich hasse es, wenn sie traurig ist. "Mama? Du brauchst doch gar keinen Mann. Du hast doch mich.", sage ich zu ihr und umarme sie. "Da hast du wohl recht, mein Süßer. Willst du nicht, dass Mama einen Mann hat?" Ich schüttle den Kopf. "Das ist dann doof, weil du dann keine Zeit mehr für mich hast und dann bin ich traurig. Und außerdem hat mir Marla erzählt, dass ihre Mama auch einen neuen Mann hat und der haut sie immer.", erkläre ich ihr. "Marla wird gehauen?" Ich nicke. Mama hebt mich hoch und drückt mir einen Kuss auf die Wange. Soll ich mal mit der Mama von Marla reden?" Ich schüttle den Kopf. "Marla hat eigentlich gesagt, dass ich das keinem erzählen soll." Mama seufzt. "Hast du Angst, dass du auch gehauen wirst, wenn Mama einen neuen Mann hat?" Ich nicke und strample mit den Beinen, damit sie mich herunterlässt. "Wo fahren wir heute hin, Mom?", lenke ich vom Thema ab. "Wir klappern die Küste ein wenig ab und sehen mal nach, wen wir alles antreffen.", "Oh cool! Vielleicht ist Nico ja wieder da." Mama zuckt mit den Schultern. "Möglich wäre es. Aber er bleibt ja nicht immer am selben Ort. Vielleicht hast du Glück und wir treffen ihn vielleicht doch." Das wäre toll!

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In 20 Minuten geht es weiter!

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