Kapitel 17

4. Teil des Leseabends:

"Ähm.", stottert Marco. "Was ist hier bitte los?", kreischt Frau Wilson schon fast. "Okay, Anika, ich glaube, dass du da etwas wissen musst.", murmelt Marco und kratzt sich am Hinterkopf, während er mich kurz unsicher ansieht. "Naja, ich habe dir doch erzählt, dass ich eine Freundin habe und wir ein Kind erwarten.", seufzt er. Bitte? Er redet mit ihr über seine Beziehung? Geht's noch? Die blöde Kuh soll ihn nicht mal ansehen! Und er sie nicht! "Naja, Miley ist meine Freundin. Und deswegen habe ich mir auch so Sorgen gemacht, als sie weg war und deswegen hat Willi letztens in der Bar nach ihr gefragt." Ihr klappt der Mund auf. "Seid ihr denn bescheuert? Ihr wisst, dass das Konsequenzen haben wird?", schreit sie uns an. Ich verschränke die Arme. "Hör auf uns so anzuschreien! Du scheinst auch was von meinem Freund zu wollen, wieso darf ich also nichts von ihm wollen? Ich bin alt genug und weiß was ich tue. Da hast du überhaupt nichts zu melden.", zicke ich sie an. Meine Hormone... Ich muss runter kommen. Dringend. Aber die Frau bringt mich zur Weißglut! "Pass mal auf wie du mit mir redest! Dass du dich nicht schämst! Außerdem ist Marco dein Lehrer, junges Fräulein! Das muss ich sofort melden!" Ich lache auf. "Dumm nur, dass er dann wegen dir seinen Job verliert." Sie sieht mich wütend an. Ich weiß ganz genau, dass sie Marco weiter im Lehrerzimmer anschmachten will. Die wäre also dumm, wenn sie es melden würde. "Respektlose Göre!" Ich lache auf. "Du wagst es mich respektlose Göre zu nennen? Du hast dich an meinen Freund rangemacht und wolltest Spaß mit ihm, obwohl er dir gesagt hat, dass er eine Freundin hat. Lieber Respektlose Göre als billiges Flittchen!", zische ich. Marco hat mir natürlich erzählt, dass sie sich an ihn rangemacht hat. Wir haben Zuhause in meinem Bett gelegen und uns darüber lustig gemacht. "Wie hast du mich gerade genannt?", zwischt sie zurück. "Okay! Das reicht jetzt.", geht Willi dazwischen. "Es wäre schön, wenn das jetzt hier mal aufhört. Für dich, Miley, ist es nicht gut sich aufzuregen. Denk an dein Baby. Und du, Anika, solltest den beiden ihr Glück lassen. Sie lieben sich einfach und Punkt. Und du hast außerdem Jona. Und solltest du nur etwas von ihm wollen, um an Marco zu kommen, kannst du gleich wieder gehen. So was hat Jona nämlich nicht verdient." Ich gehe etwas zurück und lehne mich an Marco, der daraufhin seinen Arm um mich legt. Ich hoffe, dass sie nichts sagt. "Na schön.", murrt Anika und verschränkt die Arme. "Verboten ist es trotzdem.", "Das wissen wir, Anika. Aber ich liebe Miley und sie liebt mich. Es ist einfach dazu gekommen. Wenn es sein muss, dann suche ich mir eben einen anderen Job aber es wäre schöner einer andere Lösung zu finden." Anika lässt seufzend die Schultern hängen. "Na gut, ich werde dicht halten. In Ordnung ist es trotzdem nicht." Marco und ich nicken wissend. Sie soll uns einfach in Ruhe lassen. Wir machen unser Ding und das geht die definitiv nichts an. "Frieden? Bitte, Anika. Ich will meinen Job nicht verlieren und weiterhin mit Miley zusammen sein. Immerhin bekommen wir ein Baby zusammen." Anika seufzt. "Wie weit bist du eigentlich?", "Ab heute dreizehnte Woche.", läche ich und sehe runter zu meinem Bauch, wo ich unbewusst meine Hand draufgelegt habe. "Naja, ein Kind braucht seinen Vater. Und zwar einen Vater, der auch für ordentlichen Unterhalt aufkommen kann. Ich werde nichts sagen. Versprochen." Marco und ich lächeln uns an. "Danke, Anika, das bedeutet uns sehr viel." Sie winkt ab. "Ich werde dann mal in Jonas Zimmer gehen und dort auf ihn warten." Wir nicken alle drei. Kaum ist sie weg, boxt Willi Marco gegen die Schulter. "Au! Was soll das?", beschwert dieser sich. "Was bist du auch so blöd und kommst dazu?" Ich kichere. Ja, wäre Marco nicht in Boxer dazu gekommen und hätte mich nicht Baby genannt, dann hätte Anika vielleicht nichts mitbekommen. "Ja, sorry! Kann ich riechen, dass sie hier ist? Nee, kann ich nicht.", nuschelt Marco und reibt sich immer noch die Stelle, an der Willi ihn geboxt hat. "Naja, ist ja auch egal. Also. Wo sind die Kekse?", unterbreche ich die zwei. Marco schmunzelt und holt sie aus einem der Schränke. "Vielen Dank.", lächle ich und gehe zurück in sein Zimmer, wo ich unter die Decke krieche. "Wir haben echt Schwein gehabt. Hätte auch anders ausgehen können."", seufzt Marco, der nun zu mir unter die Decke kommt. "Ja, da hast du Recht. Aber Jona hätte uns auch mal vorwarnen können. Wir können froh sein, dass sie die Klappe hält. Wenn sie es denn tut. Etwas skeptisch bin ich schon irgendwie.", erkläre ich ihm meinen Zweifel. "Wem sagst du das? Aber ist krass wie aufbrausend du einfach bist." Ich schnappe entsetzt nach Luft und haue ihm auf die nackte Brust. "Au. Das habe ich verdient.", lacht er und reibt sich die Stelle. "Ja, hast du! Sei froh, dass ich dich nicht verprügle.", "Du könntest mich auch vergewaltigen." Ich verdrehe die Augen. Idiot. "Was du manchmal für einen Scheiß von dir gibst, das ist der Wahnsinn." Er lacht vor sich hin und schaltet en Fernsehen ein. "Wollen wir irgendwas im Fernsehen gucken oder soll ich in meiner Filmliste etwas raussuchen?", "Filmliste.", antworte ich ihm und esse einen Keks nach dem anderen. Wenn das so weiter geht mit dem Essen, bin ich bald fett wie eine Kuh. Ziemlich deprimierend. Aber was soll's. Marco hat mir gestern bereits geschworen mich auch zu lieben, wenn ich fett bin. Also werde ich weiterhin meine heißgeliebten Kekse essen. Warum sollte ich das auch nicht tun? Plötzlich fallen mir meine Gedanken vom vorhin wieder ein. Ob ich Marco das mal vorschlagen soll? Wir gehen einfach abends zusammen aus und suchen uns eine betrunkene aus, die wir dann abschleppen. Ich bin im Moment ziemlich notgeil. Hoffentlich hört das auch wieder auf. "Du?", "Ja?", fragt Marco und sieht mich an. "Ich hab bock auf einen Dreier. Also mit einer Frau. Keine Ahnung warum aber irgendwie würde ich das gerne mal machen." Marco runzelt die Stirn. "Hast du getrunken? Schatz, du bist schwanger, du darfst keinen Alkohol trinken." Ich verdrehe die Augen. "Ich meine das ernst und ich will das demnächst mal machen, weil nur noch ein paar Wochen und ich kriege mit meinem Bauch keine Tussi mehr aufgerissen. Ich muss es ausnutzen, dass ich endlich rede und jemanden aufreißen kann! Auch wenn's nur ein Mädchen ist." Marco schmunzelt. "Na schön, da reden wir aber nochmal drüber. Vielleicht ist es ja nur von kurzer Dauer, dass du so drauf bist." Ich grinse und kuschle mich an ihn. Ich liebe es mit Marco zu kuscheln!

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In 20 Minuten geht es weiter.

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