Kapitel 15
2. Teil des Leseabends:
Mein Vater hat mich am darauffolgenden Tag tatsächlich zu einem Arzt geschleppt. Eigentlich wollte ich ganz normal in die Schule gehen und alles vergessen, jedoch hat mein Wangenknochen und mein Augen doch noch ziemlich wehgetan und meine Rippe ebenfalls. Naja, meine Rippe ist ganz leicht gebrochen, mein Wangenknochen stark geprellt und mein Auge ist schick lila. Habe ich mir schon immer gewünscht. Ich sehe scheußlich aus! Der Arzt im Krankenhaus wollte mich sofort dort behalten, wegen Verdacht auf eine Gehirnerschütterung aber ich habe mich erfolgreich gewehrt. Es hat ewig gedauert im Krankenhaus, weil ich nicht einfach zum Röntgen konnte. Schließlich bin ich ja schwanger. Also musste ich zum MRT und da haben wir locker doppelt so lange gewartet, als wir es beim Röntgen getan hätten. Total ätzend! Ich hasse Ärzte und noch mehr hasse ich Krankenhäuser. Man kann sich also vorstellen wie froh ich war, als ich aus diesem ätzenden Gebäude endlich raus war. Marco hat gestern natürlich bei mir geschlafen und wollte schon nicht zur Arbeit gehen, um mich zum Arzt zu begleiten aber den Zahn habe ich ihm sofort gezogen. Der soll mal schön dafür sorgen, dass meine lieben Mitschüler mit Mathe und Sport gequält werden. Blau machen gibt's nicht. Er hat aber darauf bestanden nach der Arbeit sofort zu mir zu kommen. Ich hab nur die Augen verdreht und gesagt, dass er machen soll was er will. Er hat heute früh ziemlich unter meiner Kotzerei und meinen Launen leiden müssen. Der arme Kerl hat es echt nicht leicht mit mir. Es wundert mich, dass er heute früh nicht sofort das Weite gesucht hat. Zumal Marlene auch noch von sich gegeben hat, dass das erst der Anfang ist. Sie vermutet, dass ich noch viel schlimmer werde. Spätestens nach dieser Aussage hätte ich an Marcos Stelle die Fliege gemacht. Aber er hat nur geschmunzelt und gesagt, dass er einfach auf Durchzug stellen wird, und mich labern lassen wird. Als schwangere Frau freut man sich doch total so etwas zu hören. Idiot.
"Miley, Spätzchen, willst du nicht aussteigen?" Ich sehe meinen Vater verständnislos an, doch dann merke ich, dass wir längst zuhause sind. "Oh.", kichere ich und steige vorsichtig aus. "Immer langsam, mein Schatz. Denk an deine Verletzungen." Ich nicke leicht. "Hast du überhaupt schon die Katzenbabys gesehen?" Ich ziehe eine Augenbraue hoch. "Katzenbabys? Dad, Coop ist ein Kater." Er lacht. "Richtig. Aber der gute alte Coop hat sich fortgepflanzt." Meine Augen werden groß. "Mit Nachbars Katze.", fügt er noch hinzu. Ich quietsche. Katzenbabys! Mein kleiner Mr. Cooper ist Papa! "Kannst ja nachher mal nach nebenan gehen und sie dir ansehen. Sie sind goldig. Aber ich habe beschlossen, dass wir den Kater doch noch kastrieren lassen werden." Ich seufze. Mein armer Coop soll seine Eier abgeben? Das hat er echt nicht verdient. Aber wer weiß wen er sonst noch schwängert, wenn wir ihn nicht doch kastrieren lassen.
Mit einer Tasse heißen Kakao und einer Wolldecke habe ich mich auf's Sofa gekuschelt, wo ich nun sehnsüchtig auf Marco warte. Er müsste schon Schluss haben und unterwegs sein. Er hat mir versprochen mir Cookies von der Backfactory mitzubringen. Die sind einfach der Hammer! Und dann muss ich ihn auch endlich mal fragen, wie das nun in der Schule ist. Gestern haben wir da nicht mehr drüber geredet, da ich einfach nur noch müde ins Bett gekrochen bin.
Da es an der Tür klingelt, rennt mein Vater sofort hin und öffnet sie. "Ach, du bist es schon wieder.", murmelt er und geht in die Küche. Schmunzelnd beobachte ich Marco, der ebenfalls schmunzelnd meinem Vater hinterher sieht. "Er liebt mich. Da bin ich mir sicher.", sagt er zu mir und grinst. "Hey", fügt er noch hinzu und küsst mich. "Und? Was hast du für Verletzungen?" Er schmeißt sich neben mich auf die Couch und klaut mir ein bisschen von meiner Decke. "Mein Wangenknochen ist stark geprellt und eine Rippe ist gebrochen." Er runzelt die Stirn. "Und woher wissen die das? Du darfst doch gar nicht geröntgt werden.", "War zum MRT. Das darf ich wohl." Er nickt nachdenklich, sein Blick liegt auf meinen Brüsten. Ich ziehe eine Augenbraue hoch und schnipse mit meinen Fingern vor seinem Gesicht umher. "Meine Augen sind hier oben.", "Ich weiß aber...", er lässt den Satz in der Luft hängen und runzelt die Stirn. "Sind die gewachsen?" Ich lache auf. Sein Ernst? "Ja, Marco. Ist wohl auch klar, wenn ich schwanger bin. Ich habe schon eine Körbchengröße mehr." Er schluckt und sieht mir weiterhin auf die Brüste. "Ziemlich sexy.", "Du bist ein Lustmolch!", kichere ich und haue ihm ein Kissen ins Gesicht. Er löst sich aus seiner starre und grinst dreckig. "Komm schon, hab Mitleid mit mir. Ich hatte schon viel zu lange keinen Sex mehr." Ich schnaube. "Mir doch egal, du Besessener! Kannst vergessen, dass ich mit dir schlafe." Ihm klappt der Mund auf. "Bitte? Wieso denn das nicht?", "Ich bin schwanger. Deswegen nicht. Wo sind überhaupt meine Cookies?" Er grinst erneut so dreckig vor sich hin. "Die kannst du haben, wenn du mit mir im Bett warst." Meine Augenbraue hebt sich. "Das grenzt schon an Prostitution.", "Ach was, sieh es Belohnung." Ich kichere. "Können wir in Zukunft immer so machen. Ich schlafe mit dir und du gibst mir Kekse.", grinse ich und halte ihm meine Hand hin. "Alles klar.", lacht er und gibt mir die Hand. "Also? Ab nach oben?", "Nein, vergiss es. Mein Dad ist Zuhause." Marco jammert und lässt den Kopf nach hinten fallen. "Das ist ziemlich fies.", "Ach, stell dich nicht so an. Wenn ich erstmal im siebten Monat bin, dann läuft sowieso nichts mehr." Er verzieht das Gesicht. "Ich werde umkommen!", "Du hast es die letzten 26 Jahre doch auch ohne Sex geschafft also stell dich nicht so an.", "Sex mit dir ist wie eine Droge, Baby. Hat man einmal damit angefangen, kann man nicht mehr aufhören." Was für ein Idiot. "Du solltest dir mal selbst zuhören. Du redest dünnes, mein Freund." Er lacht und legt seinen Arm um mich. "Wie ist das eigentlich in der Schule?", stelle ich die Frage der Fragen. "Alles normal. Timo hat allen gesagt, dass du diesen Ausraster hattest, weil du Probleme mit deinen Hormonen hast. Sie wissen also von deiner Schwangerschaft. Timo hat uns da ganz gut rausgeredet." Ich seufze erleichtert. Das ist wohl noch gerade so gut gegangen. Hätte auch anders ausgehen können. Aber leider wissen jetzt alle von meinem Babyglück. Naja, irgendwann hätte ich es sowieso nicht mehr verstecken können.
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