Kapitel 5 - Petra's Verletzungen
Wie jeden Morgen stand ich auf und durchlief die übliche Routine. Erst waschen und duschen dann anziehen. Ich freute mich schon auf das Frühstück, da ich mir erhoffte Petra dort wieder anzutreffen. Doch als sie über die gesamte Zeit nicht erschienen ist wusste ich, dass die verfluchte Brillenschlange irgendwas vorhatte.
So entschloss ich mich nach dem Frühstück bei ihr im Büro vorbeizugehen um auch die Verlegung von Petra in ihr Zimmer anzusprechen.
Es kommt doch nicht komisch rüber, wenn ein Vorgesetzter sich um seine Kameradin kümmert oder? Ich sollte mich vielleicht zuerst nach ihrem Momentanen Zustand erkundigen bevor ich die Brillenschlange um die Versetzung bitte...
Nachdem ich mir genug Gedanken über dieses Thema gemacht hatte trat ich den Weg zu Hanji an, dort angekommen hämmerte ich gegen ihre verschlossene Tür und schrie förmlich „Hanji! Ich weiß, dass du da drin bist! Mach die verdammte Tür auf!" Hanji öffnete kurz darauf die Tür und meinte mit ihrem dämlichen grinsen „Immer mit der Ruhe mein Großer" Diese Frau konnte mich wirklich zur Weißglut bringen. Ich erkundigte mich zunächst bei ihr „Gibt's was Neues über Petra's momentanen Zustand?"
Doch brachte mich ihre Antwort total aus dem Konzept. Sie antwortete mir schnell „Naja die Prellungen, die sie sich vom Unfall zugezogen hatte sind doch schlimmer als ich zuvor angenommen hatte. Deswegen würde ich sie noch ein paar Tage weiter im Krankenzimmer beobachten müssen." Ich war fassungslos und konnte meinen Ohren nicht trauen.
Ihre Prellungen sind schlimmer als angenommen? Schrie es in meinem Kopf herum. Es schien nicht so als hätte sie schmerzen gehabt... Warum ist mir das nicht aufgefallen? Ich machte mir selbst Vorwürfe dafür und ging nachdem ich Hanji für den Bericht dankte zum Training.
Dieses Mal war ich mit dem Rest der Einheit strenger als sonst. Ich war enttäuscht, jedoch nicht von meiner Einheit, sondern von mir selbst. Wieso hatte ich nicht bemerkt, dass es Petra schlechter ging. Ich hätte es sehen müssen... Ich hätte es wissen müssen. Warum war ich nur so Blind?
Ich beendete das Training und meine Einheit verschwand in Sekundenschnelle vom Platz. Wahrscheinlich waren sie froh, dass es nun vorbei war. Ich konnte es ihnen nicht einmal verübeln.
Da mir das Thema mit Petra keine Ruhe gab entschloss ich mich zu Petra zu gehen und sie zur Rede zu stellen. Ich wollte wissen warum sie es mir verheimlicht hatte. Vor der Krankenzimmertür angekommen blieb ich stehen. Ich zögerte zunächst einzutreten. Ich wusste nicht wie ich dieses Thema ansprechen sollte, ich wusste nicht wie ich mich verhalten sollte und ich wusste nicht ob wir allein sein würden. Doch fasste ich meinen Mut wieder zusammen und trat in das Zimmer ein.
Als ich mich umsah war niemand außer mir und Petra da. Nochmal Glück gehabt dachte ich mir nun und lief zu Petra die mich schon bemerkt hatte. Vor ihrem Bett stellte ich nun meine Frage „Warum hast du es mir nicht gesagt?" ich war etwas gekränkt das sie es mir nicht anvertraut hatte. Vertraut sie mir wirklich so wenig?
~Petra POV~
Ich bemerkte wie sich die Türe öffnete und eine Person eintrat. Neugierig wie ich war sah ich von meinem Buch auf und sah zur Tür. Ich erkannte Levi und wollte ihm am liebsten um den Hals springen und ihn begrüßen. Doch merkte ich als er sich mir näherte, dass etwas mit ihm nicht stimmte.
Was hat er nur? Fragte ich mich nun und wartete bis Levi in meiner Nähe war. Als er mich nun fragte, warum ich ihm nichts gesagt hatte weiteten sich meine Augen. Ich war für eine Sekunde verwirrt und wusste nicht worauf er raus wollte, doch begriff ich schnell um was es hier ging.
~Levi POV~
Ihre Gesichtszüge wurden trauriger und sie senkte nun ihren Kopf. Kurze Zeit später fing sie an zu sprechen. „Ich wollte dir keine Sorgen bereiten... Du hast wegen mir schon genug Probleme, deswegen wollte ich es dir nicht sagen... zudem erschrecke ich mich ja jedes Mal selbst wenn ich sie sehe..." Nachdem sie mir dies erklärte sah sie zu mir. Ich fing nun selbst an ihr zu erklären „Es belastet mich zehn Mal mehr, wenn ich von anderen erfahre wie es dir momentan geht." Meine Stimme war bei diesem Satz leise. Ich wollte ihr nicht unbedingt zeigen wie viel Sorgen ich mir um sie machte.
Ich entschied mich nun in einem strengen Tonfall zu ihr zu sagen „ich möchte, dass du ab sofort mir sagst, wenn es dir schlecht geht!". Mir war zwar klar, dass sie mich nicht belasten wollte doch kann ich so nicht die Richtigen Entscheidungen treffen. Durch so eine Unwissenheit könnte ich auf einer Mission ihr Leben gefährden und dieser Gedanke machte mir dabei am meisten Angst.
Nach einer Minute fragte sie leise „Möchtest du es wirklich sehen?" Ich kniete mich daraufhin vor ihrem Bett nieder „Lass es mich sehen." Meinte ich sanft zu ihr und hob ihr Hemd ein wenig an.
Der Anblick ihres Körpers der mit lilanen Flecken übersäht war schmerzte mich. Wie konnte sie so etwas nur vor mir geheim halten? Ich schloss sie nach kurzer Zeit in eine feste Umarmung und brachte mit einer Zittrigen Stimmer hervor „Verheimliche mir nie wieder etwas... Balg!" Sie entschuldigte sich nun bei mir und erwiderte meine Umarmung. Ich drückte ihm näher an mich heran und sagte reumütig „Ich werde dir nie wieder was verheimlichen, das verspreche ich dir" Sie hielt sich immer stärker an mir fest und flüsterte schlussendlich „Bitte vergib mir..."
Nachdem sie dies zu mir flüsterte löste ich die Umarmung und sah ihr tief in ihre Augen. Wie könnte ich ihr nicht vergeben? Ich küsste sie nun sanft auf ihre Lippen ohne ihr zuvor etwas gesagt zu haben. Sie erwiderte denn Kuss den ich ihr gab. Nachdem ich den Kuss löste neigte ich mich zu ihrem Ohr und flüstere hinein „Wie könnte ich dir denn nicht vergeben?"
Ich ging in meine Ausgangsposition zurück und nahm ihr Gesicht in meine Hand. Ich wollte ihr wieder in die Augen sehen. Sie fing nun an zu schluchzen und schmiegte ihre Wange an meine Hand. Während ich dies tat fing ich an behutsam ihre Wange zu streicheln und brachte leise hervor „...dafür liebe ich dich zu sehr." Nachdem dies gesagt war schlang sie ihre Arme um mich und drückte ihren Körper gegen meinen. „Ich liebe dich auch so sehr." Brachte sie in einem liebvollen Ton zu mir rüber und küsste mich anschließend.
Nachdem sie den Kuss gelöst hatte fragte sie mich lieb „Wie war dein Tag?". Sie sah sich im kurz im Zimmer um und signalisierte mir dann, dass ich mich auch zu ihr setzen konnte was ich schlussendlich auch tat. Ich antwortete ihr nun schnell auf die Frage „Mein Tag war wie jeder andere auch... Eren dieses Balg hat mich wieder genervt also ist alles beim Alten geblieben." Sie legte nun ihren Kopf auf meiner Schulter ab und meinte in einem ruhigen Ton „Lass dich nicht von ihm ärgern. Er ist noch ein Kind und braucht jemanden der ihm die Richtung zeigt." Ich fand es schön, dass Petra ihren Kopf auf mieine Schulter legte. Warum kann ich nicht sagen aber ich genoss diesen Augenblick.
Sie hatte ja recht Eren braucht jemanden der ihm den Weg zeigt...aber warum muss das ausgerechnet ich sein?
Ich schaute nun wieder in ihre Richtung. „Wie war dein Tag? Hast du noch genug Bücher?" Sie sah kurz nach wo sie momentan bei diesem Buch war und antwortete mir dann auf meine Frage „Nein hab ich leider nicht mehr. Das ist das letzte und das habe ich auch schon fast durch." Dann sollte ich ihr morgen wieder welche mitbringen. Sie schmiegte sich nun noch etwas enger an mich heran. Anscheinend wollte sie nicht, dass ich jetzt ging und das bestätigte sie mir gleich „Aber es ist nicht schlimm, du bist jetzt da. Da brauche ich kein Buch." Nachdem sie dies gesagt hatte schaute sie wieder zu mir hoch. Ich neigte nun meinen Kopf in ihre Richtung und gab ihr einen sanften Kuss. „Ich hoffe doch, dass ich deine Aufmerksamkeit habe, wenn ich dich Besuchen komme" meinte ich in einem leicht verführerischen Ton. Sie antwortete mir schnell mit einem sanften Lächeln „Natürlich hast du sie. Du hattest sie schon immer bei mir gehabt."
Sie strich mir vorsichtig über meine Wange ehe sie mir einen weiteren Kuss schenkte. Ich konnte schon erahnen, dass sie mir einen Kuss geben wollte und lehnte mich so ein wenig weiter zu ihr nach vorn und erwiderte schlussendlich ihren Kuss.
Ich genoss die Zeit die ich mit ihr verbrachte und auch ihre Berührungen. Sie fühlten sich so angenehm an und vermittelten mir das Gefühl, dass ich mit ihr an meiner Seite alles schaffen könnte.
Ich würde wirklich gern mehr mit Petra machen, doch ihr momentaner Zustand würde nichts von allem zulassen. Ich würde gerne Petra den versteckten See neben dem Hauptquartier zeigen, jedoch musste man für diesen Besuch ein Stück weit reiten. Doch war ich mir auch sicher, dass ihr dieser Ort gefallen würde.
„Wenn es dir besser geht..." fing ich an und richtete meinen Blick wieder zu ihr „will ich dir einen geheimen Ort zeigen, denn ich zufällig beim Erkunden der Gegend gefunden habe... Er würde dir sicher gefallen." Hoffentlich braucht ihre Genesung nicht all zu lang. Es wäre schade denn jetzt ist die schönste Zeit die es für diesen Ausflug gibt. Es ist nicht zu warm aber auch nicht zu kalt. Regnen tat es in letzter Zeit gar nicht mehr. Sie antwortete mir schnell „Bestimmt wird er das!" Sie freute sich schon, das konnte man an ihrer Stimme hören.
Sie nahm mich nun mit einem ordentlichen Schwung in den Arm, doch verloren wir beide das Gleichgewicht. So geschah es, dass sie halb auf mir lag und leise in meinem Arm lachte. Ihr Lachen und diese ungewohnte Situation ließen mich leicht erröten.
Wir bemerkten beide nicht, dass sich Hanji dem Raum pfeifend näherte. Doch als sie in den Raum rein rief „Peetraa~! Ich möchte mit dir das weitere Prozedere bereden bevor ich den Bericht an den Gartenzwerg gebe." weiteten sich meine Augen. Wir hatten wirklich Glück, dass sie den Vorhang zugezogen hatte und uns so wie wir da lagen nicht sah. Dadurch hatten wir genug Zeit um uns voneinander zu trennen und diese Situation wie jede andere wirken zu lassen. Ich stand ruhig aus dem Bett auf und leif zu dem Stuhl, der neben dem Bett stand und setzte mich auf diesen. In dieser Situation viel mir gar nicht auf, dass Hanji mich als Gartenzwerg benannt hatte. Ich war eher mit der Tatsache beschäftigt die Hitze aus meinen Wangen zu vertreiben.
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