Kapitel 46 - Die Diagnose
~Petra~
Als ich die ersten Pferde in der Ferne sah, lief ich wie ich es meinem Liebsten versprochen hatte in den Aufenthaltsraum, um dort auf ihn zu warten. Mein Blick ging wenig später als die Türe zum Aufenthaltsraum aufging zu dieser und ich begann liebevoll zu Lächeln und sagte glücklich „Willkommen zurück." Zu meiner Überraschung stand jedoch nicht Levi vor mir. Es waren Eld und Eren die gleich etwas geknickt auf mich zu kamen und mir von dem Unfall erzählten, den Levi gehabt hatte. Mir wich augenblicklich die Farbe aus dem Gesicht als ich hörte, dass Levi auf der Mission verletzt wurde, doch rappelte ich mich auf und meinte zu beiden „Danke, dass ihr mich darüber informiert habt. Geht es euch gut?" Es erleichterte mich zu hören, dass es wenigstens denn Anderen aus unserer Einheit gut ging, doch machte mich die Lage mit Levi unsicher. Ich wollte zu ihm. Ich wollte nach ihm sehen, doch konnte ich nicht einfach zu ihm gehen.
~Levi~
„Was hast du dir dabei bloß gedacht?" schrie Hanji mich an und begann gleich damit mein Bein zu untersuchen. Anscheinend machte es Hanji Spaß meine geschwollenen Stellen immer und immer wieder zusammen zu drücken. „Tch! Hätte ich das nicht getan hätten wir jetzt einen Soldaten weniger!" entgegnete ich ihr. Hanji sah mich anschließend nur traurig an „Du wirst eine Weile außer Gefecht sein mein Lieber..." meinte sie und stand gleich auf, um in den Schränken nach etwas zu suchen. Nachdem sie eine metallene Schiene aus dem Schrank holte sprach sie weiter „So wie es aussieht ist dein Bein angebrochen... um schlimmeres zu vermeiden wirst du die ersten Tage hier auf der Krankenstation bleiben." Ich sah sie bei ihrem Vorschlag nur entgeistert an. „Das soll doch ein Witz sein Vierauge! Ich bleibe nicht hier!" sagte ich gleich und beobachtete wie sie die Schiene um meinen Fuß befestigte. Es schmerzte etwas als sie die Bänder der Schiene festzog, doch gefiel mir ihre Antwort überhaupt nicht. „Dir bleibt wohl keine andere Wahl." entgegnete sie mir ernst, doch konnte ich nicht hierbleiben.
„Ich bleibe keine Minute länger hier! Wenn du mich entschuldigst ich gehe in meine Gemächer." Ich bestand darauf und mein Tonfall signalisierte auch Hanji, dass ich in diesem Moment keine Späße machte. Nachdem ich an der Tür angekommen war wand sich Hanji noch einmal an mich. „Levi... bitte schon dich. Wir brauchen dich noch" sie versuchte mir ins Gewissen zu reden und schaffte dies auch. Ich drehte mich etwas zu ihr um und nickte ihr zu bevor ich mich auf den Weg zum Aufenthaltsraum und zu Petra machte.
Diese verdammte Schiene! Ich konnte dank ihr nur zum Aufenthaltsraum humpeln.
Dort angekommen öffnete ich vorsichtig die Türe und trat in den Raum hinein. Mein Blick ging gleich zu Petra, die immer noch auf ihrem Platz saß. Ich versicherte mich kurz, dass niemand bei uns war und schloss anschließend die Türe und sprach leise ihren Namen „Petra?" Als ich Petra sah merkte ich, dass sie in Gedanken versunken war und sie über irgendetwas nachdachte, doch schien sie auf ihren Namen zu reagieren. „Willkommen daheim" sagte sie mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen und kam anschließend zu mir.
Sie hat es nicht vergessen. Ich konnte nicht anders als sie anzulächeln. „Das hab ich jetzt gebraucht..." sagte ich liebevoll zu ihr und begann ihre Wange zu streicheln „Du bist wunderschön" hauchte ich leise in ihre Richtung. Ihr Blick ging augenblicklich zu meiner Schiene. „Ist es sehr schlimm?" fragte sie leise und stützte mich gleich ein wenig. Ich bedanke mich zunächst bei ihr für die Stütze und fuhr dann weiter fort. „Mach dir keine Sorgen. Hanji meinte, dass ich meinen Fuß in nächster Zeit nur etwas ruhig halten sollte..." ich sah zu ihr und meinte nachdenklich in ihre Richtung „Das heißt wohl, dass wir in nächster Zeit keine Einsätze mehr haben werden." Einerseits war es gut, denn so musste ich Petra nicht in Gefahr bringen, doch wusste ich nicht, ob Erwin sie auch ohne mich losschicken würde.
Ich begann wenig später etwas zu lachen, da mir das Gespräch von heute Morgen wieder in Erinnerung kam. „Siehst du jetzt falle ich dir zur Last." meinte ich zu Petra und sah sie wieder lieb an. „Du fällst mir nicht zur Last." entgegnete sie mir gleich und unterbreitete mir gleich auch einen Vorschlag den ich unter keinen Umständen ablehnen wollte. „Du kannst mich ja als deine private Pflegerin einstellen." meinte sie scherzhaft. Ich grinste bei ihrem Vorschlag und antwortete ihr direkt „Gar keine schlechte Idee..."
Ich wendete mich Momente später in Richtung Fenster und sagte anschließend in Petras Richtung „Würdest du mich zu meinen Gemächern begleiten? Wenn ich nicht dort bin wird mich Hanji höchstpersönlich zu Hackfleisch verarbeiten." Sie nickte mir gleich zu und stütze mich etwas mehr sodass ich ohne mein Bein zu belasten laufen konnte. „Kann es sein, dass du Angst vor Hanji hast?" fragte sie mich gleich neckend. „Dir wäre es doch auch nicht recht, wenn Hanji mich in die Finger bekommt oder?" fragte ich sie ebenfalls neckend und wich dabei etwas ihrer Frage aus. „Natürlich will ich das nicht" teilte sie mir gleich entrüstet mit.
Der Weg zu meinen Gemächern dauerte etwas länger als gewöhnlich, doch als wir dort ankamen setzte mich Petra gleich in mein Bett und fragte „Möchtest du einen Tee oder etwas zu essen?" sie klang dabei so lieb, doch wollte ich nichts von dem was sie mir anbot. Ich packte gleich ihre Hand und zog sie in Windeseile zu mir aufs Bett. „Ich brauche nichts außer dich" flüsterte ich ihr zu und roch wieder an ihren Haaren. Ihr roter Schimmer auf den Wangen war mir dabei nicht entgangen. Es freute mich diesen wieder bei ihr zu sehen. Nachdem sie es sich etwas gemütlich gemacht hatte kuschelte sie sich gleich näher an mich heran und legte ihren Kopf auf meine Schultern ehe sie sich zu mir drehte und mir einen sanften Kuss auf meine Wange gab. Ich hatte gerade meine Hand auf ihren Schenkel gelegt als wir wenig später ein klopfen an der Tür vernahmen.
„Levi, egal ob du nackt oder angezogen bist. Ich komme jetzt rein" rief Hanji von draußen und stieß gleich die Türe auf. Irgendwann bringe ich diese Frau eigenhändig um. dachte ich verärgert über die Tatsache, dass Hanji uns störte. Petra konnte sich gerade noch so von mir lösen. „Na wenn haben wir denn da? Wenn das nicht Petra ist" meinte Hanji und legte ihr einen Arm um die Schulter. Petra begrüßte Hanji gleich höfflich und lächelte sie dabei etwas nervös an. Bevor Hanji auf mich zu sprechen kam befragte sie Petra was sie hier tat. Petra erklärte ihr gleich, dass sie mich abgestützt hatte und mir geholfen hatte in mein Zimmer zu kommen. Natürlich erklärte sie, dass sie meine Widerworte nicht hatte gelten lassen. „Na sieh mal einer an... sein nicht immer so eitel. Mit einem angebrochenen Bein ist nicht zu spaßen." sagte Hanji in meine Richtung und drehte sich anschließend wieder zu Petra. „Vielen Dank für deine Mühe. Du kannst jetzt gehen" meinte Hanji in ihre Richtung, doch befand sich Petra nach Hanji's Aussage noch im Schock, dass konnte man ihrem Blick nur allzu gut entnehmen.
Das ist wieder gut gelaufen...
„Halt die Klappe Vierauge... Petra hat mir vorhin angeboten in der nächsten Zeit etwas unter die Arme zu greifen..." ich sah kurzerhand wieder zu Hanji „Sie sollte hierbleiben oder willst du, dass ich ihr nachher hinterherlaufe um ihr alle Aufgaben zu erklären?" mir gefiel es nicht so über Petra zu sprechen, doch hatte ich in diesem Moment keine andere Wahl. Doch stellte sich mir schnell eine Frage „Was willst du überhaupt von mir?" fragte ich sie gleich genervt. „Immer mit der Ruhe großer! Ich wollte nur sehen, ob du dich daran hältst in deine Gemächer zu gehen und dich auszuruhen..." sie sah mich anschließend ernster an „Zudem soll ich dir von Erwin sagen, dass Eld dein Stellvertreter sein wird." Sie drehte sich gleich zu Petra und sprach anschließend weiter „Da er auf dich wenigstens etwas hört achte darauf, dass er sich auch wirklich schont. Ich werde morgen wieder nach ihm sehen. Bis dahin wünsche ich euch eine gute Nacht." Sie verließ kurz darauf den Raum, doch blieb Petra vorerst an ihrer Stelle stehen.
Nachdem sie sicher war, dass Hanji nicht mehr zurück kam setzte sie sich wieder zu mir. „Also du hast sie gehört. Du sollst dich schonen und ich werde ein Auge auf dich haben." meinte sie mit einem kleinen Lächeln zu mir. Doch was sie als nächstes sagte ließ mich etwas Bedenken haben „Und verlass dich darauf... ich werde dafür sorgen, dass du dich schonen wirst!" "Hab Erbarmen mit mir..." meinte ich scherzhaft um die Lage etwas zu entspannen. „Dann sei brav und schone dich oder ich werde dich bestrafen!" sagte sie nachdem ich meine Arme um sie gelegt hatte, doch änderte sich meine Stimmung als ich sie in den Armen hatte schlagartig. "Entschuldigung..." meinte ich leise und redete dann weiter "ich wollte dir wegen dieser Kleinigkeit keine Sorgen bereiten..." "So ging es mir heute Morgen auch. Ich wollte dir auch keine Sorgen bereiten und trotzdem haben wir uns gestritten. Ich bitte dich um das selbe um das du mich heute Morgen gebeten hast. Lüge mich bitte nie mehr wieder an." sagte Petra und sah mich gleich daraufhin mitfühlend an. Sie legte ihre Hände behutsam auf meine Arme und sah mir anschließend in die Augen. Da ich ihr in diesem Moment nicht in die Augen sehen konnte senke ich meinen Blick und sah nicht wie sich ein Grinsen auf ihre Lippen bannte.
"Ach ja und wenn du mich trotzdem anlügen solltest, verspreche ich dir bei allem was mir heilig ist. Ich werde nie mehr wieder ein Wort mit dir sprechen... und bedenke wir Frauen kriegen alles raus, wenn wir es wollen" sagte sie gleich in meine Richtung. Ich sah geschockt zu ihr nach oben. „Ich werde es nicht mehr tun..." sagte ich gleich zu ihr und wendete meinen Blick gleich wieder von ihr ab. Der Gedanke daran, dass Petra nicht mehr mit mir sprechen würde machte mir Angst. „Bitte...nicht..." stammelte ich leise vor mich hin und sah sie anschließend wieder an „Bitte tu das nicht..." meinte Hände begannen bei diesem Gedanken zu zittern „ich werde dich nie mehr anlügen, aber bitte tu das nicht..." meinte ich leise wieder zu ihr und versuchte mich etwas zu beruhigen.
Nachdem ich mich wieder gefangen hatte drehte ich Petra den Rücken zu „Entschuldigung" sagte ich zu ihr und blieb abgewendet liegen.
~Petra~
Durch das Grinsen auf meinen Lippen wollte ich ihm zeigen, dass ich diese Aussage als scherz gemeint hatte, doch wendete er seinen Blick von mir und bekam es in den falschen Hals. Es schmerzte mich ihn so zu sehen. „Nein... Levi... Liebling" flehte ich ihn an und hoffe mir gehör bei ihm zu verschaffen. Er hatte wirklich Angst davor, dass merkte ich als ich das Zittern seiner Hände spürte. Es brach mir wirklich das Herz ihn so zu sehen und dass er sich von mir abwendete machte die ganze Sache nicht einfacher. Es tat mir leid. So lehnte ich mich noch einmal in seine Richtung und schloss ihn in meine Arme. „Es tut mir leid... ich wollte dir nicht so Angst einjagen. Ich liebe dich doch..." ich versuchte ihn etwas mit dieser Aussage zu beruhigen.
Das Gefühl, dass ich ihm nicht gut tat trat wieder in den Vordergrund und ließ mich schlussendlich aufstehen. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Ich hatte meinen Liebsten aufs tiefste Verletzt und wusste nicht wie ich das je wieder gut machen sollte. Umso mehr ich darüber nachdachte umso mehr drehte sich mein Magen um, weshalb ich schlussendlich zum Badezimmer lief und hinter mir die Türe schloss. Mein schlechtes Gewissen brachte mich dazu, dass ich mich übergab. Es war einfach alles zu viel und zudem setzte ich gerade die Zukunft von mir und Levi aufs Spiel.
~Levi~
Nachdem sich Petra von mir getrennt hatte befürchtete ich, dass sie aus meinen Gemächern gehen wollte, doch wollte ich das nicht. Ich setzte mich langsam auf und beobachtete wie sie zum Badezimmer lief. Es erleichterte mich etwas, doch wie sollte es jetzt weitergehen?
Ich war in Gedanken versunken und wurde erst durch ein komisches Geräusch wieder aus diesen geholt. Ihr geht es schlecht! Ich sprang gleich auf und humpelte so schnell ich konnte zum Badezimmer. Ich öffnete die Türe vorsichtig und sah wie Petra dasaß. „Petra?" sagte ich leise und trat anschließend in das kleine Zimmer hinein um meine Hand auf ihren Rücken zu legen.
~Petra~
Es tat mir alles so leid. Ich wollte ihn doch nur glücklich sehen. Die schöne Zeit die wir verbracht hätten wollte ich nicht vergessen, ich wollte mit ihm eine Zukunft haben. Doch schien mir dies noch weiter in die Ferne gerückt zu sein, nach diesem schrecklichen Tag. Als er mir seine Hand auf den Rücken legte schreckte ich hoch und sah ihn an. Mein Gesicht muss wohlkreideblich gewesen sein, so wie ich mich gerade fühlte. "Levi?" fragte ich ihn ungläubig. Ich konnte nicht glauben das er wirklich neben mir stand. "Du musst dich doch schonen. Bitte geh zurück ins Bett. Du brauchst Ruhe." sagte ich. Meine Stimme bebte förmlich vor Angst. Er übernahm sich in meinen Augen. Er sollte doch nicht laufen, doch kam er zu mir weil ich ihm Sorgen bereitete. Ich merkte wie er versuchte mich etwas zu beruhigen mit seiner nächsten Aussage, doch machte ich mir einfach Sorgen um ihn. „Mach dir keine Sorgen... mir geht es gut" sagte er sanft in meine Richtung und sah mich lieb an. Ich fühlte die Toilette einmal um und stand mit zittrigen Beinen auf um ihn zu stützen. "Wie gehts dir? Was fehlt dir?" fragte er mich lieb und hoffte auf eine Antwort. „Es geht schon wieder...das sind die Nerven gewesen, nach dir bitte keinen Sorgen um mich. Komm ich bringe dich ins Bett." sagte ich ihm und stützte ihn weiter. "Willst du dich hinlegen? Ich kann dir einen Tee machen? Der sollte deinen Magen etwas beruhigen..." schlug er gleich vor und machte sich dabei weiterhin Sorgen um mich. "Nein danke du brauchst mir nichts machen. Aber ich kann für dich einen Tee kochen und du legst dich hin, ja?" schlug ich ihm mit zittriger Stimme vor. Nachdem wir am Bett angekommen waren legte ich ihn ins Bett und setzte mich zu ihm auf dieses. Ich fuhr ihm gleich mit meiner zittrigen Hand über die Wange. Levi verneinte gleich mein Angebot, doch konnte ich sehen wie Traurig sein Blick geworden war und das alles wegen mir. Ich versuchte ihn zur Aufmunterung etwas anzulächeln. Er stoppte meine Bewegungen indem er seine Hand auf meine legte, doch war dies noch nicht alles. Seine zweite Hand legte er behutsam auf meinen Bauch. Es beruhigte mich seine Hand zu spüren, doch was er als nächstes sagte erschütterte mich.
"Ich seh doch wie schlecht es dir geht. Du bist kreidebleich und zitterst so stark... also sag mir was fehlt dir... was kann ich tun damit es dir wieder besser geht?" er setzte eine kleine Pause und begann mir anschließend sanft über meinen Bauch zu fahren, doch sein Blick strahlte nichts als sorgen aus. „Auch wenn du sagst ich soll mir keine Sorgen um dich machen... schaff ich das nicht... ich würde mir immer Sorgen machen... vor allem wenn du so aussiehst wie jetzt..." er überlegte kurz wie er seinen Satz weiterführen sollte und sah mich anschließend bittend an „Ich will dir nur helfen... also... bitte lass es nur dieses eine Mal zu. Danach werde ich solang ich krankgeschrieben bin alles tun was du von mir verlangst, aber lass mich dir heute helfen... ich bitte dich."
Nachdem Levi seine Worte an mich gerichtet hatte gestand ich mir ein, dass ich ihm nicht weiter etwas vorspielen konnte. Er sollte wissen was mich belastete. Er sollte wissen was ich dachte. Ich atmete einmal tief ein und begann anschließend ihm die Lage zu erklären. „Der ganze Tag scheint mir einfach auf den Magen zu schlagen..." begann ich „Ich tu dir schon den ganzen Tag weh und dafür könnte ich..." ich sah von ihm weg auf den Boden „ich bin ein Biest... ein Biest das den Menschen der mir am meisten bedeutet permanent verletzt..." ich sah wieder zu ihm, doch konnte ich die Tränen die sich in meinen Augen gebildet hatten nicht unterdrücken. „Ich tu dir einfach nicht gut." Nachdem ich diesen Satz ausgesprochen hatte senkte ich meinen Blick auf die Decke. Ich konnte ihm nicht länger in die Augen sehen. Nicht nachdem was ich gerade ausgesprochen hatte. Nachdem ich meinen Satz beendet hatte begann Levi zu sprechen. Ich hatte Angst davor, dass er mir womöglich zustimmen würde, doch klang seine Stimme so liebevoll. „Du bist kein Biest... du bist die wunderbarste Person die ich kenne" Er zauberte mir mit dieser Aussage ein kleines Lächeln auf meine Lippen zurück.
Als ich merkte wie meine Sicht begann unscharf zu werden schüttelte ich meinen Kopf. „Ich brauche nur etwas schlaf und..." ich stockte plötzlich mitten in meinem Satz. Meine Gefühle spielten in diesem Moment verrückt. Ich wusste, dass ich ihm nicht guttat und doch wollte ich mich nicht von ihm trennen. Ich liebte ihn zu sehr. Bei dem Gedanken ein Leben ohne ihn führen zu müssen wurde mir kalt und ich begann augenblicklich noch mehr zu zittern. „Darf ich nur noch heute das Bett mit dir teilen?" fragte ich ihn leise, doch konnte ich ihn dabei nicht ansehen. „Was heißt hier nur noch heute?" fragte mich Levi perplex und brachte mich dazu ihn wieder anzusehen. Nachdem ich in seine Augen sah sah ich wie freundlich er mich doch ansah. „Ich hoffe doch, dass ich mit meiner zukünftigen Frau noch öfters das Bett teile..." er legte vorsichtig seine Arme um mich und zog mich langsam zu sich unter die Decke „oder sollte ich sagen. Ich erwarte, dass sich meine Frau jede Nacht mit mir das Bett teilt." Ich sah ihn in diesem Moment einfach fassungslos an. Nach allem was heute passiert war wollte er mich immer noch heiraten? Ich zitterte weiterhin, doch dieses Mal war es Erleichterung die sich in meinem Körper frei machte „Bin ich froh..." sagte ich leise in seine Richtung und kuschelte mich gleich an ihn heran.
Nachdem ich bei ihm lag hörte ich nur wie er sanft zu mir sprach „Ruh dich etwas aus." Wenig später begann er sanft über meinen Rücken zu streicheln und beruhigte mich damit ungemein. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und begann gleich seinem Herzschlag zu lauschen.
~Levi~
Als ich merkte, dass sie eingeschlafen war streichelte ich weiterhin ihren Rücken. Ich konnte nicht glauben, dass sie wirklich gedacht hatte, dass ich sie wegen eines kleinen Streites wirklich verlassen würde. So beugte ich mich zu ihrem Ohr und flüsterte sanft in dieses hinein „Wegen so einer Kleinigkeit wie heute Morgen würde ich dich doch niemals verlassen... dafür liebe ich dich zu sehr..."
Nachdem sie eingeschlafen war begann sie im Traum wirres Zeug zu reden, doch hörte ich ihren Worten genau zu. Ich wollte wissen was sie in diesem Moment träumte, doch machten ihre Worte zu meinem Leid nicht wirklich viel Sinn. Sie ist wirklich niedlich. Ich konnte mir ein kleines Lachen nicht verkneifen. Sie drückte sich wenig später an mich heran und begann dann auch leise immer wieder meinen Namen zu flüstern.
So beschloss auch ich es mir ein wenig bequemer zu machen, doch störte mich diese Schiene. Ich versuchte dieses Nervige Ding ohne Petra zu wecken abzubekommen und schaffte dies zu meinem Glück auch. So kuschelte ich mich nur auch an Petra heran und schloss meine Augen.
Nachdem ich am nächsten Tag vor Petra aufwachte beschloss ich für uns Essen zu holen. Sie hatte gestern genug durchgemacht und das war das mindeste was ich für sie tun konnte. So schlich ich mich leise aus dem Zimmer heraus und zur Küche. Zu meinem Glück schliefen die meisten um diese Uhrzeit noch und so konnte ich unbemerkt hin und zurücklaufen. Meine Schiene hatte ich dabei im Zimmer gelassen, doch war dies nicht weiter schlimm. Ich spürte nichts. Mein Bein tat beim Laufen nicht weh. Es fühlte sich an wie immer.
Nachdem ich mit dem Frühstück zurück ins Zimmer kam stellte ich dieses auf den Nachttisch neben Petra. Anschließend setzte ich mich vorsichtig zu ihr auf das Bett und flüsterte sanft ihren Namen um sie aufzuwecken. „Petra... aufwachen" sagte ich sanft und strich ihr etwas durch ihre Haare.
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