Kapitel 22 - Tag der Mission
~Levi~
Am nächsten Morgen wachte ich mit einem kleinen Brummen auf, da die Sonne mir nun direkt in mein Gesicht schien und mich blendete. Ich sah nun zu Petra und bemerkte, dass sie noch tief und fest schlief. Dennoch konnte ich es mir nicht verkneifen und strich wieder sanft durch ihre Haare. Ich war dabei vorsichtig, da ich sie unter keinen Umständen wecken wollte und flüsterte zu ihr „Du siehst wirklich aus wie ein Engel." Und lächelte meine schlafende Verlobte etwas an.
Sie brummte nun leise und vergrub ihr Gesicht wieder in ihrem Kissen. Sie wollte anscheinend noch nicht aufstehen. Doch entschied sie sich wenig später mich verschlafen anzusehen und wünschte mir einen guten Morgen. Nachdem sie dies getan hatte gab sie mir wieder einen sanften Kuss und versuchte vollständig aufzuwachen. Ich erwiderte ihre Worte und ihren Kuss.
Dennoch wollte ich nicht daran denken, dass wir gleich getrennt sein würden. Ich wollte bei ihr bleiben, doch wurde der Lärm durch die Soldaten draußen immer lauter. „Ich sollte mich auch langsam fertigmachen." meinte ich traurig zu ihr und sah dabei aus dem Fenster.
Ich stand langsam auf und zog mich an, doch sah ich wieder zu Petra als ich meine Jacke anzog. Mittlerweile hatte auch sie sich aufgerichtet und sah zu mir. Ich setzte mich wieder zu ihr aufs Bett und küsste sie sanft. „Was auch passiert...du weißt ich liebe dich von ganzem Herzen und ich komme immer wieder zu dir zurück." Meinte ich noch zu ihr. Ich wollte es ihr einfach noch einmal sagen bevor ich zu dieser Mission aufbrach und umarmte sie schlussendlich noch einmal. Sie erwiderte meine Worte gleich „Ich liebe dich auch von ganzem Herzen". Ich merkte, dass ihr diese Situation nicht wirklich gefiel.
Mir gefiel der Gedanke auch nicht sie hier allein zu lassen, doch wollte ich sie auch nicht mitnehmen. Ich trennte mich nun wieder von ihr und meinte „Wenn alles gut läuft kommen wir heute Abend wieder zurück." „Ich wünsche euch viel Erfolg...bis heute Abend. Ich werde auf dich warten" meinte sie leise bevor ich aufstand. Ich freute mich wieder sie heute Abend in meinen Armen halten zu dürfen und wünschte mir die Mission wäre jetzt schon vorbei.
Ich stand nun auf und entfernte mich vom Bett, doch sah ich noch einmal über meine Schulter zu ihr „Also bis heute Abend" ich lächelte sie noch einmal an und wollte anschließend durch die Türe schreiten. Doch umarmte mich Petra noch einmal von hinten und küsste sanft meinen Nacken. Sie brachte mich dadurch wieder zum keuchen. „Bis später mein geliebter Schatz" hauchte sie mir zu und entfernte sich wieder von mir. Ich drehte mich nun noch einmal zu ihr „Du machst es einem echt nicht leicht zu gehen" meinte ich freundlich zu ihr und küsste sie noch einmal leidenschaftlich. Sie erwiderte meinen Kuss und meinte anschließend Scherzhaft „Weil du es mir nicht einfach machst dich gehen zu lassen..."
~Petra~
Als er dann ging, machte ich mich daran mich an zu ziehen und den Fleck zu verdecken, den er mir am Abend noch verpasst hatte. Als ich dann fertig war schlich ich mich aus seinem Zimmer und ging runter in den Hof. Ich wollte eigentlich schon auf die Straße gehen, doch sah ich die anderen Jungs aus meiner Einheit. Levi sah ich beim Kommandanten, sie schienen wohl noch was zu besprechen. So ging ich zu dem Jungs und verabschiedete sie auch. Ich wünschte ihnen viel Glück und sagte ihnen, dass sie heil zurückkommen sollten. Wir scherzten noch ein bisschen rum bis mich dann auf die Straße begab und wartete bis sie Aufstellung ein nahmen.
~Levi~
Nachdem ich mich von Petra verabschiedet hatte lief ich zum Stall und sattelte meine Stute. Nachdem ich dies getan hatte ging ich zu den anderen auf den Sammelplatz und ging erneut mit Erwin die Pläne durch. Nachdem wir alles geregelt hatten nahmen wir unsere Positionen ein. Es war eigentlich immer derselbe Ablauf. Doch rückten wir dieses Mal schneller aus oder zumindest hatte es den Anschein danach.
Ich sah mich etwas um und bemerkte, dass Petra an der Straße stand und konnte mir ein kleines Lächeln nicht verkneifen. Ich freute mich ihr Gesicht noch einmal zu sehen bevor ich aufbrach. Doch war auch dieser Moment schnell vorbei.
Kurze Zeit später ritten wir durch das große Tor ins Titanengebiet. Anfangs verlief die Mission wie geplant, doch sollte sich dies schnell ändern wie wir zu unserem Entsetzen feststellen mussten.
Ein Abnormer brach durch den kompletten westlichen Flügel bis zu meinem Trupp. Ich wies meine Truppe an Eren in den nahen Wald zu bringen um ihm mehr Deckung zu geben, während ich den Titanen ablenkte und gegebenenfalls zur Strecke brachte.
Doch fiel mir schnell auf, dass es sich hierbei um keinen normalen Titanen handelte. Er besaß wie Eren eine gewisse Intelligenz, die mir meine Aufgabe immer mehr erschwerte. Da ich schon große Mengen meines Tankes aufgebraucht hatte um den Titanen etwas zu verwunden musste ich nun auf mein Pferd umsteigen. Ich konnte nicht riskieren, dass mein Tank vollständig aufgebraucht würde.
Doch schaffte es der Titan nun mich durch einen schnellen Sprint seinerseits abzuschütteln. Ich sah mich nun in der Gegend um und bemerkte, dass ich mich zu arg auf den Titanen konzentriert hatte und somit von der Einheit getrennt worden war. Ich war nun wohl oder übel auf mich allein gestellt.
Da ich merkte, dass es bereits anfing zu dämmern begann ich damit mir einen geeigneten Unterschlupf zu suchen. Klar bewegen sich die Titanen nachts nicht, doch hatte ich nicht die nötige Ausrüstung dabei um nachts zurecht zu kommen. Außerdem konnte ich es nicht riskieren, dass meinem Pferd etwas zustößt ohne dieses wäre ich wirklich aufgeschmissen.
Nach einer Weile fand ich einen etwas höheren Baum, den ich gut als Rastplatz benutzen konnte. Ich stieg von meiner Stute ab und kletterte umgehend auf den hohen Baum. Nachdem ich oben angekommen war setzte ich mich auf den Stamm des Baumes und lehnte mich an diesen an.
Mist! Warum passiert das ausgerechnet heute?... Ob Erwin und die anderen gut ins Hauptquartier zurückgekommen sind?
Ich versicherte mich noch einmal ob Titanen in der Nähe waren ehe ich mich etwas gemütlicher an den Baumstamm lehnte.
Entschuldigung Petra... ich schaff es heute nicht mehr nach Hause...
Ich wünschte mir, dass ich ihr mitteilen konnte, dass es mir gut ginge und sie sich keine Sorgen um mich machen brauchte, doch gab es keine Möglichkeit. Dennoch fiel mir in diesem Moment der Brief ein den Petra mir mitgegeben hatte. Ich wühlte ihn aus meiner Tasche und fing an diesen durchzulesen.
~In der Zwischenzeit bei Petra~
Ich sah ihnen noch hinter her bis das Tor wieder geschlossen wurde. Anschließend seufzte ich kurz bevor ich mich zurück auf dem Weg zum Hauptquartier machte. Ich hatte mir einiges vorgenommen für die Zeit in der sie weg waren. So fing ich auch gleich damit an.
Zuerst war unser Versteck dran. Da das Sofa für uns beide recht eng war sah ich mich um was wir stattdessen nehmen konnten. Ich fand irgendwo in dem verlassenen Trakt ein altes Bett, was ich nur noch zusammenbauen musste. Es war recht groß so das locker zwei Leute darin Platz hatten. Ich schnappte mir die Teile und brachte sie in das kleine Zimmer um sie dort gleich zusammenzubauen.
Als ich mit dem Raum fertig war ging ich in den Stall und kümmerte mich um mein Pferd. Nach dem ich dieses versorgt hatte, putzte ich mein und Levi's Zimmer, wir hatten das ziemlich vernachlässigt und ich dachte mir, dass er sich freuen würde, wenn er es sieht. Als ich mit den beiden Zimmern fertig war hörte ich auch schon die Glocken.
Sie komme zurück.
Ich rannte gleich los um sie willkommen zu heißen. Wenige Minuten nach dem ich auf der Straße ankam, kamen mir auch schon die Ersten entgegen. Sie sahen alle sehr niedergeschlagen aus, doch war das leider Alltag bei uns.
Ich ließ mich jedoch nicht beirren und hielt weiter Ausschau nach Levi, doch fand ich ihn nicht. Recht weit hinten war dann auch meine Einheit. Ich verlor keine Zeit und rannte gleich zu ihnen und fragte wo Levi wäre. Doch was ich dann hörte erschütterte mich zu tiefst. Eld meinte nun zu mir „Er wurde während der Mission von uns getrennt als er einen Titanen abgelenkt hatte...".
Er ist nicht bei ihnen! Ich konnte nicht fassen, dass sie getrennt worden waren.
Er hat es doch versprochen... er hat mir doch versprochen wieder zurück zu kommen.
Ich konnte nun meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Ich konnte sie einfach nicht mehr an mich halten, sie flossen mir einfach so über die Wangen. Doch dann schaltete sich mein Gehirn aus und ich handelte einfach noch. So rannte ich zurück, legte mir meine Ausrüstung an und rannte zu meinem Pferd. Ich wollte ihn holen kostete es was es wolle, aber mein Liebster würde nicht da draußen bleiben! Doch meine Kameraden fingen mich ab und zerrten mich weg, ich wehrte mich mit Händen und Füßen und schrie mir dabei die Kehle aus dem Leib. Das konnten sie doch nicht machen! Ich war fertig mit der Welt, ich konnte nicht mehr und musste an den Brief denken den ich ihm geschrieben hatte.
~Levi~
Mein geliebter Schatz,
ich weiß es bringt nichts zu sagen, dass ich dich nicht gehen lassen möchte. Deswegen schreibe ich dir diese Zeilen. Ich wünsche dir alles Glück dieser Welt. Du bist unsere Hoffnung auf eine friedliche Zukunft und so wie den anderen vertraue ich auch dir. Seit dem Tag, an dem wir uns unsere Liebe gestanden haben, wünsche ich mir dich glücklich zu sehen in einer friedlichen Welt, wo uns nichts mehr trennen kann und wir gemeinsam mit unseren Kindern ein wunderschönes Leben führen können. Doch bis dahin denke ich jede Sekunde an dich und bete dafür, dass du gesund und munter zurückkehren magst. Ich liebe dich so sehr. Petra
Nachdem ich ihren Brief gelesen hatte musste ich wieder etwas lächeln. „Sie ist wirklich niedlich" meinte ich nun und schaute noch einmal den immer dunkler werdenden Himmel an. „Tch! Ich würde es niemals vor Einbruch der Dunkelheit zurückschaffen."
Ich dachte gleich wieder an Petra. Hoffentlich macht sie keine Dummheiten...
Ich wollte mir gar nicht vorstellen, was sie gerade durchmachte. Ich hatte es ihr versprochen... ich hatte ihr versprochen zurück zu kommen.
Jedoch konnte ich es mir im Moment nicht erlauben zu stark von meinen Gedanken vereinnahmt zu werden. Ich musste wohl oder übel wachsam bleiben. Doch konnte ich etwas aufatmen als es Nacht war. Nun würden auch die Titanen mich nicht mehr angreifen und ich konnte etwas entspannen.
Glücklicherweise ging die Nacht relativ schnell vorbei, weshalb ich mich beim Sonnenaufgang wieder umsah. Es war kein Titan zu sehen, deswegen seilte ich mich gleich von dem Baum ab und setzte mich wieder auf meine Stute.
Ich ritt sofort los und beobachtete während des gesamten Rittes meine Umgebung. Ich hatte wirklich Glück denn soweit ich sehen konnte war kein Titan in meiner Nähe und zudem war das Hauptquartier auch nicht mehr weit entfernt. Ich ritt noch eine gute halbe Stunde ohne Zwischenfälle bevor ich die Mauern in der Ferne erkennen konnte.
Petra gleich bin ich da.
Ich beschleunigte nun mein Tempo. Als ich noch einige Meter entfernt von der Mauer war hörte ich auch schon die Glocken und das Tor öffnete sich langsam für mich. Als ich bei diesem ankam ritt ich sofort durch und bahnte mir den Weg zu den Ställen um meine Stute wieder abzustellen. Als dies erledigt war lief ich in Richtung Hauptquartier und von dort aus kamen auch schon einige Personen auf mich zu.
~In der Zwischenzeit bei Petra~
Es war als sei ich in einem puren Albtraum gefangen. Obwohl wir kaum Verluste hatten, war Levi nicht zurückgekommen und würde offizielle am Abend vor uns allen als vermisst gemeldet. Nach der Aktion die ich gebrachte hatte, haben meine Kameraden mich in den Aufenthaltsraum gebracht und mich unerbittert gefragt was mit mir los war, doch schwieg ich darüber.
Ich hatte richtiges Glück, dass die hochrangigen Soldaten nichts von meiner Aktion mitbekommen hatten, denn sonst hätte ich mich wahrscheinlich im Büro des Kommandanten zu einer Befragung wiedergefunden.
Nach dieser Verkündung des Kommandanten war ich fix und fertig und ging so in meine Gemächer und schloss mich dort ein. Ich wollte nicht, dass jemand sah wie ich um meinen Verlobten weinte. Ich setzte mich auf mein Bett und dachte die ganze Zeit an Levi, wobei mir die Tränen wieder über die Wangen liefen. Ich weinte die ganze Nacht. Da ich eh nicht schlafen konnte, ging ich zu dem Ort an dem wir uns zum ersten Mal geküsst hatten und sah zum Himmel. Ich blieb die ganze Nacht über wach und als die Sonne aufging fühlte ich mich so kaputt, so als ob ich jeden Moment umkippen würde. Doch musste Ich zum Training.
Jedoch kam ich soweit gar nicht, denn einer nach dem anderen stürmte an mir vorbei. Irgendwas schien wohl los zu sein, doch interessierte es mich nicht. Erst als meine Kameraden dorthin stürmten und wie wild 'Hauptgefreiter' riefen, könnte ich es nicht glauben.
Levi war wieder da. Ich stand einfach nur da und sah mit ungläubigen Augen zu was da passierte. Alle Last fiel von mir und meine Beine bewegten sich von alleine. So ging ich auf die Menschenmasse zu und blieb einfach stehen bis Levi rauskommen würde.
~Levi~
Als ich mir endlich meinen Weg durch die Masse gebahnt hatte sah ich Petra. Mir entging nicht, dass ihre Augen komplett gerötet waren und sie einfach nur fertig aussah.
Sie hat wohl die ganze Nacht geweint...
Ich freute mich sie zu sehen und begann damit auf sie zuzulaufen, doch spürte ich die Blicke der anderen in meinem Rücken und drehte wieder ab. Da ich nicht einfach gehen wollte signalisierte ich ihr, dass sie zu meinen Gemächern kommen sollte.
Auf meinem Weg dorthin traf ich auf Erwin. Er hatte ebenfalls die Meute draußen bemerkte. „Levi schön dich zu sehen...wie geht es dir?" fragte mich mein alter Freund. „Erwin... kann ich deine Fragen nachher beantworten... ich brauche wirklich kurz eine Pause." meinte ich nun bittend zu ihm. Er nickte mir nun zu „Nimm dir heute frei und komm in mein Büro, wenn du dich ausgeruht hast. Dann reden wir über alles."
Nachdem ich in meine Gemächer trat bemerkte ich, dass alles geputzt war.
Sie hat wirklich für mich geputzt? Ich lächelte etwas, doch wurde dieses gleich wieder von meinem Gewissenweggeblasen. Sie muss sich wirklich sorgen gemacht haben...
Ich setzte mich nun auf mein Bett und griff mit meiner Hand in meine Haare. Sie muss sich schrecklich gefühlt haben...
Doch klopfte es gleich an meiner Tür. Ich gab ihr die Erlaubnis einzutreten was sie auch gleich tat. Sie schloss nun leise die Türe und sah zu mir. „Bitte lass es kein Traum sein..." flüsterte sie vor sich hin. Sie fing gleich auch an zu weinen, weshalb ich mich entschloss schnell zu ihr zu laufen und sie in den Arm zu nehmen. Doch hatten wir den gleichen Gedanken und trafen uns schlussendlich in der Mitte des Raumes. Ich nahm sie in den Arm und flüsterte in ihr Ohr „Das ist kein Traum... Ich bin wieder da, wie ich es dir Versprochen habe.". „Du bist wirklich wieder da... Willkommen zurück" flüsterte sie mir wieder zu und drückte sich fester an mich.
„Du solltest dich etwas hinlegen... du musst dich ausruhen." meinte sie gleich zu mir. Ich sah sie jedoch nur mit einem lieben Blick an und meinte „Ich dachte ich sehe dich nie wieder..." ich drückte sie wieder an mich „Ich hatte wirklich Angst, dass ich es nicht schaffen würde." Und drückte sie noch einmal näher an mich heran. Sie erwiderte gleich meine Worte „Ich habe auch gedacht, ich sehe dich nie wieder." Nachdem sie dies gesagt hatte fing sie leicht an zu zittern.
Nachdem ich mich wieder etwas gefangen hatte sah ich in ihre Augen „Entschuldigung, dass ich dir so viele Sorgen bereitet habe." Ich küsste sie gleich im Anschluss als Entschädigung, und freute mich, dass sie diesen gleich erwiderte. Nachdem wir den Kuss trennten antwortete sie mir „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen." Sie lächelte mich sanft an, doch fragte ich sie gleich „Du hast auch nicht geschlafen oder?" Ihre Augen weiteten sich etwas, da sie anscheinend nicht gedacht hatte, dass man es ihr so ansehen würde.
Ich konnte mir ihre Antwort zwar schon denken, doch wollte ich es hören.
Ich geleitete sie nun nachdem ich ihre Hand genommen hatte zu meinem Bett „Leg dich mit mir hin. Du musst genauso erschöpft sein wie ich". Ich wartete nicht wirklich auf ihre Antwort und zog sie zu mir auf das weiche Bett. Sie zog nun die Decke über uns beide und seufzte wohlig nachdem sie mich in ihre Arme schloss.
„Liebster? ..." fing sie an und sprach traurig weiter „Ich habe Mist gebaut...". Nachdem sie dies gesagt hatte wurde ich hellhörig und lauschte ihren Worten. Sie erzählte mir von dem Vorfall gestern und wie sie raus wollte um mich zu suchen. Wie sie die anderen anbrüllte sie gehen zu lassen. Doch versicherte sie mir noch, dass sie trotz der vielen Fragen nichts gesagt habe. „Es tut mir so schrecklich leid..." meinte sie nun und kniff ihre Augen zusammen.
Ich war ihr dennoch nicht böse. Im Gegenteil ich war froh, dass sie so reagiert hatte. „Mach dir keine Sorgen... Alles wird wieder gut. Wir finden schon eine Ausrede für dein Verhalten." Meinte ich beruhigend zu ihr „Wobei... ich mich freue, dass du so reagiert hast." fügte ich noch hinzu. Ich sah wie sie meine Worte nicht glauben konnte und ihre Augen und ihren Mund etwas aufriss. Doch schnipste ich ihr gleich auf die Stirn. „hey!" rief sie mir noch zu. „Doch mach sowas nie wieder! Bring dich meinetwegen nicht in Gefahr! Versprich mir das!" meinte ich nun ernst zu ihr.
„Ich werde so etwas nicht mehr machen, dass verspreche ich dir" meinte sie nun und lächelte mich an ehe sie sich wieder enger an mich schmiegte. „Versprich mir bitte dasselbe. Ich will nicht das du dich wegen mir in Gefahr begibst." Meinte sie nun zu mir und sah ich lieb an während sie wieder durch meine Haare strich.
Dennoch konnte ich ihr dieses Versprechen nicht geben „Entschuldigung, aber das kann ich dir nicht versprechen." Sagte ich zu ihr und schaute anschließend in ihre Richtung. „Ich würde dich aus jeder nur erdenklichen Lage holen. Ich würde alles dafür tun, dich wieder hierher zu bringen." Mein Blick wurde immer ernster „Ich würde dich niemals da draußen im Stich lassen. Ich würde immer zu dir kommen egal wie groß die Gefahr auch sei. Ich werde dich immer beschützen."
Ich schlang nun meine Arme um sie und drückte sie an mich heran. „Ich würde es mir niemals verzeihen, wenn dir etwas wegen dieses Versprechens zustoßen würde." Ich versteckte nun mein Gesicht in ihrer Halsbeuge.
Nachdem ich dies zu ihr gesagt hatte seufzte sie einmal „Du bist unverbesserlich." Meinte sie nun und hielt mich einfach weiter fest und strich weiterhin durch meine Haare. „Es wird Zeit... lass uns etwas zur Ruhe kommen und etwas schlafen." Meinte sie nun zu mir.
Ich merkte, wie sie immer mehr ihre Bewegungen einstellte und diese wenig später vollständig aufhörten. Ich küsste sie nun noch einmal auf ihren Kopf „Schlaf gut mein Engel" hauchte ich ihr entgegen. Ich für meinen Teil war nicht müde ich weiß nicht warum, aber ich konnte nicht schlafen. So beobachtete ich sie noch eine Weile wie sie tief und fest schlief. Sie sah so beruhigt und friedlich aus. Nach ein paar Minuten schloss ich auch meine Augen in der Hoffnung ich würde langsam müde werden und ebenfalls einschlafen, was auch recht schnell eintraf.
~Petra~
Ich wachte wenig später wieder auf und öffnete langsam meine Augen. Ich sah Levi nun wieder neben mir liegen und sah, dass er immer noch friedlich schlief. Er hielt mich immer noch fest in meinen Armen und erschwerte es mir mich aus diesen zu befreien ohne ihn dabei zu wecken, doch schaffte ich dies schlussendlich und hauchte ihm noch entgegen „Schlaf noch schön mein Liebling."
Ich gab ihm noch einen kleinen Kuss auf seine Wange und schlich mich anschließend aus seinen Gemächern. Ich machte mich auf direktem Wege zur Küche und machte dort für uns etwas Kleines zum Essen. Dennoch entschied ich mich auch dazu seinen Lieblingstee zuzubereiten und ihn somit etwas zu überraschen.
Nachdem alles erledigt war ging ich wieder zurück zu seinen Gemächern und stellte das Tablett neben ihm auf seinen Nachtisch ab. Ich hingegen setzte mich zu ihm auf die Bettkante und sah ihm noch etwas weiter beim Schlafen zu.
~Levi~
Ich wachte durch den Geruch meines Lieblingstees auf, doch fand ich den Raum noch viel zu hell weshalb ich mir gleich unter einem tiefen Brummen meine Augen verdeckte. Nachdem sich meine Augen an das Licht des Raumes gewöhnt hatten bemerkte ich erst Petra, die auf der Bettkante saß und mir zuschaute. Ich lächelte sie lieb an und fragte gleich „Wie spät ist es?". Während ich auf ihre Antwort wartete schaute ich mich im Zimmer um. Ich sah wie sie kurz nach draußen sah „Es ist Mittag...Hast du gut geschlafen?" fragte sie mich noch schnell hinterher und strich mir durch meine Haare. Ich beantwortete gleich ihre Frage „Ja ich hab gut geschlafen... dank dir." Meine Gesichtszüge waren sanft als ich dies zu ihr gesagt hatte.
„Er riecht gut" meinte ich zu ihr und zog sie anschließend schnell in eine innige Umarmung. Sie schlang jedoch auch ihre Arme um mich. Während sie dies Tat roch ich an ihr „...doch du riechst besser" meinte ich noch beiläufig zu ihr. „Das kann nicht sein. Ich hab die ganze Nacht durch gemacht... und war nicht duschen" gab sie leise und verlegen von sich. Selbst wenn dies Stimmen sollte hatte sie einen angenehmen Geruch an sich.
Ich liebte ihre Reaktion, wenn sie verlegen wurde und wollte sie deswegen etwas in diese Richtung treiben. Ich wollte diese Reaktion wieder an ihr sehen. Doch was ich am meisten wollte war sie wieder zu hören selbst wenn es nur ein laut war. Ich wollte diesen aus ihrem Mund hören und entschied deshalb ihren Nacken zu küssen. Sie schenkte mir gleich ein seufzen ihrerseits. Ich war froh, diese Geräusche wieder von ihr hören zu dürfen, denn ich hatte wirklich die sorge sie nie wieder hören zu können.
Als ich damit angefangen hatte bemerkte ich wieder den Fleck den ich ihr gegeben hatte. „Er ist noch da" sagte ich nun in einem lieben Ton zu ihr und streichelte sanft mit meiner Hand über diesen. Sie keuchte sanft auf nachdem ich diese Stelle berührt hatte, doch sah sie gleich zu mir und strich mir sanft über meine Wange. „Ich hab dir was zu essen gemacht... du hast bestimmt Hunger... oder?" fragte sie mich nun sanft und sah mir wieder in die Augen.
Sie machte mich nun auf das Essen, dass sie mitgebracht hatte aufmerksam weshalb ich ihr dafür dankte und ihr zunächst einen der Teller reichte. Sie sah mich etwas verwirrt an und sah immer wieder abwechselnd zu mir und zu dem Teller. Ihre Reaktion war wirklich niedlich „Nimm schon ich nehm den zweiten" meinte ich lieb zu ihr um ihre Verwirrung zu lindern.
„Es sieht lecker aus." meinte ich, doch galt mein Interesse in erster Linie dem Tee den sie zubereitet hatte. Ich nahm mir gleich eine Tasse und sippte leicht daran. Nachdem ich den Tee probiert hatte schloss ich meine Augen und sah anschließend Petra wieder an. „Er schmeckt wirklich gut" meinte ich zu ihr und sippte gleich noch einmal daran. „Das freut mich zu hören" sagte sie gleich erleichtert zu mir und nahm sich gleich eine Gabel um sich etwas auf diese zu tun.
Nachdem ich mich zu ihr gewendet hatte und etwas sagen wollte spürte ich nur wie sie mir die Gabel direkt in meinen Mund geschoben hatte. Nachdem sie mir die befüllte Gabel in den Mund geschoben hatte sah ich sie mit meinem üblichen Blick an „Balg! Was sollte das gerade werden?" fragte ich sie direkt nachdem ich das essen geschluckt hatte. „Und wie schmeckt es?" fragte sie mich nun lieb und unschuldig und gab mir damit keine Antwort auf meine Frage.
Ich wusste, dass ich wahrscheinlich keine Antwort von ihr bekommen würde und beantwortete somit ihre „Es schmeckt wirklich gut." Und nahm noch einen großen Schluck aus meiner Tasse. „Ich wollte einfach nur sichergehen, dass du auch was isst." Meinte sie plötzlich als Antwort auf meine Frage und fing gleich an zu lächeln „Es freut mich sehr, dass es dir geschmeckt hat."
Der Tee hatte mittlerweile eine angenehme Temperatur, sodass man ihn ruhig trinken konnte ohne sich gleich zu verbrennen. Doch gab dies mir auch eine kleine Gelegenheit zur Rache. Da ich noch den Tee in meinem Mund hatte schnellte ich zu ihr nach oben und presste meine Lippen förmlich auf ihre und träufelte ihr nach und nach den Tee ein.
Normalerweise würde ich solche Aktionen nicht machen, da auch hier etwas Tee an unserem Kinn herunterlief. Es war unhygienisch, doch war mir dies in diesem Moment egal. Ich genoss einfach die kleine Rache an ihr und lächelte sie verführerisch an. „Jetzt sind wir Quitt!" meinte ich während ich den Rest des Tees aus meinem Gesicht wischte. Sie tat es mir gleich und wischte ebenfalls den Tee von ihrem Kinn ab „Ja das sind wir dann wohl" sagte sie lieb zu mir und hielt mir gleich den Teller hin als sie gemerkt hatte, dass ich meinen Tee ausgetrunken hatte. „Bitte iss etwas... ich mach mir sonst nur Sorgen um dich."
„Mach dir keine Sorgen über so etwas. Ich werde dein Essen schon noch essen." Meinte ich freundlich zu ihr während ich sanft über ihre Schulter streichelte. Mir war in diesem Moment nicht entgangen, dass sich ihre Miene verändert hatte und sie mich nun ernst ansah. „Dir ist schon klar, dass ich die letzten 30 Jahre auch ohne Zwangsfütterung überlebt habe" meinte ich mit einem etwas neckendem Unterton zu ihr. Sie lachte etwas und meinte liebevoll „ja das stimmt allerdings. Entschuldige bitte meinen Übereifer.". Jedoch fuhr ich meinen Satz noch weiter fort „...aber das essen war niemals so gut". Ich nahm nun den Teller aus ihrer Hand und begann langsam zu Essen. Ich wollte ihr schließlich nicht noch mehr Sorgen machen als sie ohnehin schon hatte. Ich sah noch, wie sie sich den Zweiten nahm und ebenfalls begann zu essen.
Ich überlegte mir während ich ihr Essen aß was ich Erwin nachher erzählen sollte. Ich wusste nicht, wie weit Petra's Reaktionen zu ihm durchgekommen waren. Ich machte mir etwas sorgen, da ich Erwin als meinen langjährigen Freund nicht anlügen wollte. Doch konnte ich ihm auch nicht einfach die Wahrheit über uns sagen. Nachdem ich den Gedankengang beendet hatte seufzte ich einmal.
„Ist alles in Ordnung?" fragte sie mich sanft. Sie schenkte mir gleich noch etwas Tee nach. Ich nahm diesen Dankend an. „Nichts zu danken" meinte sie und stellte die Kanne wieder an ihren ursprünglichen Platz. Wenige Sekunden später meinte ich zu ihr „Ich mache mir Sorgen... ich weiß nicht wie weit alles zum Kommandanten vorgedrungen ist und wie ich deine Reaktion erkläre falls er sich danach erkundigt." Ich wusste nicht, was er alles glauben würde ohne dass ich ihm die Wahrheit sagen müsste. „Ich komme einfach auf keinen plausiblen Grund." Ich fasste mir nun an die Stirn „Was würde Erwin akzeptieren" Fragte ich nun leise.
Sie sah nun traurig auf ihren Teller „Vielleicht einen Nervenzusammenbruch? Du könntest dem Kommandanten doch sagen ich hätte einen gehabt... das wäre schließlich nicht einmal gelogen. Du könntest ihm vielleicht sagen, dass du ein ausführliches Verhör mit mir geführt hast und ich da gesagt hätte, durch die vielen Verluste und die Tatsache das du als Vermisst gemeldet wurdest, das ich da einen Nervenzusammenbruch erlitten habe. Die anderen wissen wie ich von dir denke und ich dich als unsere Hoffnung ansehe, auf eine bessere Zukunft." Erklärte sie mir nun. Ich hörte Petra's Erklärung gespannt zu, doch wusste ich nicht wie Erwin darauf reagieren würde. Ich wusste nicht, ob er sie je wieder mit auf eine unserer Missionen lassen würde. Sie könnte durch diese Ausrede in eine andere Garnison versetzt werden. Es wäre einfach zu riskant.
Sie starrte nun wieder auf ihr Essen und meinte leise „Es tut mir leid... wenn ich nicht so gehandelt hätte, dann wärst du jetzt nicht so in der Patsche und müsstest dich vor dem Kommandanten rechtfertigen." Ich sah sie nun wieder an und streichelte ihren Kopf „Mach dir keine Sorgen. Ich bekomm das irgendwie geregelt." Ich seufzte kurz wieder und erklärte ich dann warum ich ihren Vorschlag nicht nehmen konnte „Es wäre zu riskant zu sagen, dass du einen Nervenzusammenbruch hattest... im schlimmsten Fall könnte dich Erwin in eine andere Garnison versetzen..." ich wollte nicht weiter daran denken. „... sollte, dass der Fall sein könnten wir uns nicht mehr so oft sehen... geschweigenden etwas zusammen machen ohne das es die Anderen mitbekommen."
Ich sollte langsam zu Erwin gehen bevor er noch hier auftaucht...
Ich gab ihr nun einen sanften Kuss auf ihre Lippen. „Ich sollte zu Erwin gehen. Treffen wir uns heute Abend wieder?" fragte ich sie während ich über ihre Wange strich. Sie sah mich nun wieder an „Ist in Ordnung. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns heute Abend wiedersehen würden." Meinte sie lieb zu mir. „Ich werde gleich das noch aufräumen und abwaschen gehen..." meinte sie nun und drückte mir wieder einen sanften Kuss auf meine Lippen. „Viel Erfolg." meinte sie noch und gab mich dann frei.
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