ZWEIUNDVIERZIG: Die Küssenden


FRED:

Ich bin zwar schon am befürchten, dass mein Arm jeden Moment abfallen wird, jedenfalls spüre ich ihn schon lange nicht mehr, doch ich denke nicht im entferntesten daran ihn unter Cassys Kopf hervorzuziehen. Ich weiß, dass es keinen Sinn hat sich Hoffnungen zu machen, und es ist bestimmt das Syndrom einer Psychischen Störung, aber so ist es doch fast schon so als würden wir zusammen sein.

Lee und George sind unterwegs zu Professor McGonagal, um das Cassys Termin mit Dumbledore zu verschieben. In diesem Zustand kann sie sicher nicht irgendwelche Reden von unserem Schulleiter mit anhören, sie ist doch sowieso schon total erledigt. Doch das hat sich sowieso schon geregelt, denn vor ein paar Minuten kam Dumbledores Phönix durch das offene Fenster, und brachte einen Brief in dem Stand, dass er ihr Meeting auf den nächsten Tag verschiebt, da irgendeine Lehrerkonferenz oder sowas dazwischen gekommen ist. Naja, uns kommt das gerade recht.

Ich spüre wie sich Cassia plötzlich zu mir umdreht und sehe wie sie mich verschlafen anblinzelt. „Guten Morgen", begrüßt sie mich mit halb offenen Augen. Ich lache darauf hin leicht, da der Morgen schon längst vorbei ist ,,Du bist gut,",lache ich, ,, wenn wir uns beeilen erwischen wir vielleicht gerade noch was vom Mittagessen" Erschrocken sieht sie mich an. ,,Ich muss doch zu Dumbledore!" Bevor sie sich stresst erzähle ich ihr vom Besuch des Phönix worauf hin sie sich wieder entspannt. ,,Wo sind George und Lee?", fragt sie nach ein paar Minuten. ,,Die kommen bestimmt bald wieder, sie suchen nur McGonagal.", antworte ich ihr. Sie nickt und kuschelt sich darauf hin wieder an mich, ist aber so gnädig sich auf meine Brust zu legen, um meinem Arm eine Auszeit zu gönnen.

Ganz in unseren Gedanken versunken liegen wir beide so da ohne zu reden und warten auf die Rückkehr unserer Mitbewohner, die allerdings irgendwie nicht wieder kommen. Ich nehme gar nicht richtig wahr, dass ich ihr sanft über den Kopf streichle, und sie mich nicht einmal daran hindert. Vielleicht schläft sie ja. Ich weiß es nicht, da sie ihr Gesicht von mir abgewandt hat. Ich muss an unseren Kuss denken. Im laufe der ganzen Muggelzauberattacke habe ich ihn fast vergessen, aber jetzt wo ich endlich Zeit habe darüber nachzudenken bereue ich es. Es war unfair ihr gegenüber und einfach nur dumm. Es hatte alles was wir hatten zerstören können. Ich bin eigentlich sogar überrascht, dass es das nicht hat, aber ganz im Gegenteil. Es ist nicht einmal komisch zwischen uns. Trotzdem hätte ich einfach akzeptieren sollen, dass sie es nicht will. 

,,Fred?", höre ich plötzlich eine Cassias Stimme zögernd. ,,Ja?" antworte ich als Bestätigung, dass ich sie gehört habe. ,,Ich war noch nie verliebt.", spricht sie leise ohne ihren Kopf zu drehen. Damit habe ich jetzt nicht gerechnet. Doch ich befürchte, dass sie gerade jetzt auch an die Kussszene gedacht hat, und denkt, sie sich dafür rechtfertigen zu müssen, dass sie mich nicht liebt. Soviel zu es ist nicht komisch zwischen uns. ,,Ich weiß.", antworte ich eben so leise, und hoffe dass sie raus hört dass sie mir keine Rechenschaft schuldig ist. Eine weitere Stille entsteht in der sie nach zu denken scheint. ,,Wie ist es verliebt zu sein?", durchbricht sie wieder die Stille. Ich habe sie noch nie so sentimental erlebt. ,,Entweder wunderschön oder ziemlich scheiße.", antworte ich und versetze mir damit selbst einen Stich. 

Und wieder herrscht Stille.

Und schließlich das Thema, von dem ich hoffte wir könnten es ignorieren, aber natürlich konnten wir das nicht: ,,Warum hast du mich geküsst?" Es war klar das wir das besprechen mussten. ,,Vielleicht weil ich dachte, ich könne so über dich hinweg kommen.", gestehe ich leise, auch wenn das im Nachhinein betrachtet eine sehr dumme Idee ist. ,,Und?", fragt sie daraufhin, ,,Bist du über mich hinweg?"  Und was sage ich jetzt darauf? Ich meine ich könnte jetzt unsere Freundschaft endgültig retten, und sagen das sich mit diesem Kuss alle Gefühle in Luft aufgelöst hätten, aber dann würde ich nicht nur wie ein Schwanzgesteuerter Teenager wirken, ich würde auch noch die größte Lüge meines Lebens erzählen, und wir wissen ja inzwischen alle was passiert wenn man in diesem Thema nicht ehrlich ist. *hust* Cedric *hust*. Also entschließe ich mich ehrlich zu sein: ,,Nein."

Kaum habe ich dieses Wort gesagt, setzt sich Cassia auf und sieht mich mit einer komplett unleserlichen Mine an. Und wieder einmal habe ich alles zerstört. Ich hätte einfach lügen sollen, dann wäre ich zwar kein Stück besser als sie, aber sie war immerhin so klug sich nicht in mich zu verlieben. Stumm und traurig, schaue ich ihr in die Augen. Sie sieht mich eine ganze Zeit an, und scheint scharf nachzudenken was nun zu tun ist, bis sie einen Entschluss gefasst hat. 

Ehe ich es mich versehe, liegen plötzlich ihre Lippen auf meinen. Sie küsst mich. Küsst sie mich, oder ist ihr Mund nur irgendwie auf meinen Gefallen oder so. Nein. Sie küsst mich. Cassia küsst mich! Mich! Ich will erwidern, aber ich weiß dass es falsch wäre, also treffe ich die wohl bisher härteste Entscheidung meines Lebens, und löse ich mich schweren Herzens wieder. 

Verwirrt sieht sie mich an. ,,Das ist nicht richtig.", erkläre ich mit so fester Stimme wie möglich, auch wenn mir innerlich gerade zum Heulen zu mute ist. ,,Du sollst mich nicht Küssen, weil du ein schlechtes Gewissen oder mitleid hast." Noch nie tat es so weh das richtige zu tun.

,,Fred ich weiß, ich habe was unsere Beziehung betrifft schon mehr falsch gemacht, als es ein normaler Mensch in seinem ganzen Leben schafft! Ich weiß auch, dass ich keine Ahnung habe was Liebe wirklich bedeutet ganz zu schweigen davon ob ich überhaupt in der Lage bin jemanden wirklich zu lieben. Aber seit dem du mich geküsst hast, wünsche ich mir die ganze Zeit du würdest es wieder tun. Ich habe kein Mitleid, ich hab das nicht für dich getan, sondern für mich. Ich weiß nicht wie das alles funktioniert, aber wenn ich es noch nicht ganz verschissen habe, würde ich es gerne versuchen." 

Es muss ein Traum sein. Anders könnte ich mir dieses Glück nicht vorstellen. Aber Ihre Augen sehen so ehrlich und echt aus, dass es entweder ein Traum unter den Folgen eines schnell abhängig machenden Schlafmittels ist, oder tatsächlich die Wahre, Leibhaftige Cassia ist die zu mir spricht. Egal was es ist, ich möchte es nicht länger hinterfragen. Also Akzeptiere ich das Geschehen und Küsse sie endlich richtig.


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Ich weiß, dieses Kapitel ist wirklich nicht gut. Aber besser habe ich das nicht geschafft. Noch nie ist es mir so schwer gefallen etwas zu schreiben, und es tut mir leid, dass das ausgerechnet bei diesem so wichtigen Kapitel der Fall war.

Trotzdem vielen Dank an alle die das hier immer noch lesen, Voten und Kommentieren, aber ich muss euch leider sagen, dass mit diesem Kapitel die Story noch lang nicht vorbei ist. 

LG Emilia!


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