ZWEIUNDDREIßIG: Der Schläger
FRED:
Habe ich überhaupt ein Recht wütend zu sein? Nein. Eigentlich nicht. Sie weiß es doch nicht einmal! Aber es hat mich einfach so überfordert! Bisher war mir noch nie so bewusst, wie ernst die Beziehung zwischen ihnen ist, ich hatte die ganze Zeit noch Hoffnungen, dass sie merkt, dass ich doch besser bin! Und ich bin besser!
Ich meine was will sie von diesem Cedric! Er ist doch gar nicht ihr Typ! Ja, er sieht vielleicht aus wie ein Model auf dem Cover der Hexenwochen, aber sie ist doch niemand der nur vom Aussehen ausgeht! Was will sie von so einem dummen, hochnäsigen, sensationsgeilen, humorbefreitem Hübschling wie er es ist! Er ist ein Unsympatler in Person! Und aus Hufflepuff verdammt! Sagt das nichts schon alles?
Ich könnte heulen. Ich könnte echt heulen. Warum bekommt er sie? Er hat sie doch nicht verient! Er kann jede haben, und das weiß er, und desswegen schätzt er sie nicht ansatzweiße so wie sie es verdient!
Doch der Hauptgrund, warum ich so wütend bin, ist nicht, dass die beiden miteinader geschlafen haben, sondern, dass ich mich einfach nicht zusammenreißen kann. Dass ich einfach jede Situation die mir gegeben wird vermassel!
Als erstes frag ich sie nicht ob wir ausgehen wollen, dann schreie ich sie an wenn sie meine Hilfe braucht. Was ist los mit mir?! Allein, weil ich ihr Freund bin, also ihr bester Freund, und sie sich mir anvertraut, sollte ich mich zusammenreißen und ihr beistehen.
Ich überlege kurz, ob ich zurückgehen soll, aber die Vorstelung von ihr und Cedric wiedert mich einfach zu sehr an. Außerdem kommen mir George und Lee schon aufgeregt entgegen, beide mit einem fetten Grinsen im Gesicht. Auch ich zwinge mir ein lächeln auf. Es muss ja nicht jeder gleich wissen wie sehr mich das verletzt.
,,Fred! Wir wissen was sie hat!", grinst George, während ich mich frage, ob er einen Kichertrank von Snape bekommen hat, oder was verdammt daran so lustig ist.
,,Ja ich auch.", meine ich knapp, nicht ganz so begeistert wie die beiden.
,,Warum führst du dann keinen Freudentanz auf! Das muss dich doch freuen!", fragt Lee, welcher auch bis über beide Ohren grinst. Warum sollte ich mich darüber feuen?!
,,Sie liegt oben und heult!", sage ich nur ohne auf seine Frage einzugehen. Tolle Freunde hab ich da.
,,Ja, natürlich muss sie das erst einmal verdauen, aber sie wird das ganze doch sowieso bald vergessen oder?", strahlt mich jetzt wieder George an.
,,Das denke ich nicht...", meine ich nur verwirrt. Ich bezweifle, dass sie ihr erstes Mal so schnell vergesen wird.
,,Doch, doch, das ist deine Chance! Schmeiß dich an sie ran du alter Lawinenhund", lacht er wieder, während ich versuche ihn nicht zu schlagen. Wie respektlos kan man sein?
,,Okay Leute, ich kann Cedric nicht Leiden, aber dass war doch wol eindeutig ein Beweis, dass sie nichts von mir will.", meine ich etwas perplex von den immernoch strahlenden Gesichtern.
,,Blödsinn! Du tröstest sie jetzt, und dann verliebt sie sich in dich, und vergisst Cedric ratz fatz wieder!", grinst Lee. Langsam habe ich den verdacht, dass wir nicht vom Selben reden, also frage ich lieber nochmal nach:,,Wovon redet ihr eigentlich die ganze Zeit?"
,,Von ihrer Trennung?", erklärt mir Lee wie selbstverständlich.
,,Von ihrer was?", frage ich fassungslos.
,,Naja, sie sind doch nicht mehr zusammen, was hast du denn gedacht?", erklärt jetzt auch George, etwas ernster, da man mir meine Verwirrung wohl ansieht.
,,Sie haben sich nicht getrennt.",kläre ich das Missverständniss auf.
,,Natürlich haben sie das. Wir haben doch gerade Cedric und Cho beim rumknutschen erwischt! Das sah sehr wohl so aus, als hätten sie sich getrennt.", meint Lee nur.
Das hat er nicht getan. Das hat dieser Arsch nicht wirklich getan?!
Ohne etwas zu erklären, stürme ich an den beiden Vorbei und suche Cedric. Ich höre wie sie mir verwirrt nachrufen, aber das ist mir jetzt egal. Als erstes tut dieses Schwein auf unendlich verliebt, und kaum hat er mit ihr geschlafen sucht er sich die Nächste, ich glaub ich spinn!
Wütend laufe ich durch die Gänge in der Hoffnung seine beschissene blonde Fresse zu finden, und ihm einen seiner perfekten Zähne auszuschlagen.
Vor der großen Halle finde ich ihn dann auch. Ohne Lee und George zu beachten, laufe ich zielsträbig auf ihn zu und schlage ihn meine Faust ins Gesicht. Vielleicht löse ich die Geschichte gerade nicht wie der eleganteste Zauberer, aber die Muggelvariante des Duellierens tut mir gerade um einiges besser.
Ich habe allerdings nicht bedacht, dass ich leider nicht nur jünger als er bin, sondern leider auch nicht ganz so viele Muskeln habe wie er. Mein einziger Vorteil war der Überraschungseffekt, aber sobald er den Fünftklässler wahrgenommen hat, der wie blöd in sein dummes Gesicht einschlägt, fängt er sich an zu wehren, und auch ich muss ein paar Schläge wegstecken, die ich vielleicht später berreuen werde, aber jetzt sind sie mir komplett egal.
Ich höre nicht die Leute um uns herum, die uns entweder anfeuern oder versuchen uns zum Auffhören zu bringen. Ich ignoriere die Menschen die mich von ihm wegziehen wollen, oder das Bult auf meiner Hand, von dem ich nicht genau weiß, wem es gehört. Alles was ich wahrnehme ist das Gesich, von diesem verdammten Arsch, der meine Cassia augenutzt hat. Er hat es verdient!
Ich weiß nicht ob ich je aufgehört hätte, wenn nicht irgendwann einmal Professor McGonagall gekommen wäre, die uns mit Hilfe eines Zaubers auseinander brachte, und mich damit zurück in die Welt gehohlt hat.
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