VIERUNDFÜNFZIG: Die Handelnden

FRED:

Als sie sich endlich vollkommen beruhigt hat ist sie in meinen Armen eingeschlafen. Ich halte sie fest an einen Körper weil ich so Angst habe sie zu verlieren. Als könnte der Tod sie mir einfach wegnehmen während sie schläft. Der Schock auf ihre Bitte sitzt mir immer noch tief in den Knochen und wird auch nicht weggehen, ehe die Anfälle endlich aufhören. Wie schlimm müssen die Schmerzen sein, wenn Cassia, die lebenslustige, sture, eigenwillige Cassia sterben will? Ich kann sie nicht verlieren. Ich weiß nicht mehr was ich ohne sie tun soll!

Nach zwei Stunden kommt George zu uns. Er ist gerade aufgewacht, und weiß noch gar nicht was passiert ist. Da ich mir sicher bin das Cassy nicht all zu bald aufwachen wird erzähle ich ihm alles, inklusive unserer letzten Diskussion. Er ist entsetzt. Auch er hätte sich nie vorstellen können, dass wir sie jemals in so einem Zustand vorfinden könnten.

,,Du siehst auch ziemlich scheiße aus.", unterbricht George irgendwann die Nachdenkliche Stille. ,,Danke, ich kann mir auch nicht erklären warum.", kommentiere ich nur müde. ,,Wenn du willst löse ich dich kurz ab damit du ein Bisschen Schlaf bekommst.", schlägt er mir vor. Mein erster Trieb will sein Angebot sofort abschlagen, doch die Vernunft siegt dann doch. Ich werde ihr heute Nacht von Anfang an beistehen und da sollte ich ausgeschlafen sein. Ich nicke deswegen einverstanden, lasse meine Freundin aber nur widerwillig los.

Sie selbst bemerkt aber nichts, sondern schläft einfach weiter. George setzt sich nun neben sie und streichelnd ihr vorsichtig durchs Haar. Ich bin nicht eifersüchtig. Wenn ich jemanden vertrauen kann, dass meinem Zwillingsbruder und das wissen wir beide. Nach einem letzten Blick auf sie verlasse ich das Zimmer und möchte in Charlys Zimmer zurück gehen um mich wieder schlafen zu legen, als ich eine Vertraute Stimme aus der Küche kommen höre.

Albus Dumbledore? Hat er Neuigkeiten über Cassias Krankheit? Sofort ist mein Wunsch zuschlafen verschwunden und ich mache mich auf den Weg zur Treppe um ihn danach zu fragen, aber als ich am oberen Treppengelände ankomme sagt mir irgendetwas, dass ich mich vielleicht nicht gleich zu erkennen geben sollte und ich beschließe ersteinmal zu lauschen.

,,Es wird immer schlimmer. Sie hält nicht mehr lange durch, die Schlaftabletten wirken nicht mehr, wir wissen wirklich nicht mehr was wir tun sollen. Bitte sagen Sie mir, Sie wissen inzwischen mehr!", höre ich meine Mutter zu ihm sagen. ,,Ich kann nichts versprechen, aber ich glaube ich habe einen Fortschritt gemacht.", Ich werde hellhörig. Einen Fortschritt?! Das wäre mal etwas ganz Neues! ,,Ein Heilmittel?!", fragt meine Mutter auch gleich aufgeregt. Ich bete dass er Ja sagt. ,,Nein, leider bin ich noch nicht so weit, aber ich glaube ich weiß wo ich ansetzen muss." Wow. Ganz toll. Er weiß wo er ansetzten muss! Das heißt im Grunde doch auch nur, dass er nicht mehr weiß als davor! ,,Was soll das heißen, Sie wissen wo sie ansetzen müssen? Wie lange wird das dauern?" Mum scheint von dieser recht kargen Aussage genauso wenig begeistert zu sein wie ich. ,,Ich kann noch nichts versprechen, und ich bitte sie auch diese Informationen erst einmal für sich zu behalten, aber ich habe Grund zur Annahme, dass Cassias Familie mehr damit zu tun hat, als wir bisher vermute haben." ,,Was meinen Sie damit?", fragt Mum und spricht mir damit direkt aus der Seele. Hat Dumbledore irgendetwas über Cassys Herkunft herausgefunden, dass diese Anfälle erklären könnte? Was um Alles in der Welt könnte dass denn sein?! ,,Nun, ich Habe Ms. Springs Vater vor einigen Monaten besucht. Niemand der Familie scheint etwas von ihrer Existenz zu wissen, was mich schon damals etwas skeptisch werden ließ, aber da war noch etwas was mir komisch vorkam, ich konnte mir nur nicht erklären was es war. Gestern Abend ist es mir angefallen. Mr. Springs Frau hat mich mit Professor verabschiedet, obwohl sie nicht wissen konnte, dass ich einer bin. Ich schäme mich dafür, dass mir dass erst so spät aufgefallen ist, aber ich bin nunmal auch nicht mehr der Jüngste."

Ich kann nicht fassen was ich gerade gehört habe. Dumbledore war schon seit Monaten klar dass Cassias Familie etwas zu verbergen hat und unternimmt nichts dagegen!? Ich bin kurz davor nach unten zu laufen und den nächstbesten Stuhl auf ihn zu werfen. aber ich tue natürlich nichts dergleichen, da ich wissen will was er nun zu tun gedenkt. Offenbar hat meine Mutter ihm gerade genau das gefragt, denn er sagt: ,,Ich muss sie noch eine Weile beobachten und herausfinden ob sie tatsächlich etwas zu verbergen haben. Es ist immer noch möglich, dass ich es entweder falsch im Gedächtnis habe, oder es einfach nur ein Fehler seiner Frau war. Aber natürlich werde ich so schnell wie möglich etwas unternehmen. In spätestens ein paar Wochen wissen wir ob Ms.Springs Familie etwas mit ihren Anfällen zu tun hat oder nicht.", erklärt er als hätten wir noch alle Zeit der Welt. Aber das Haben wir nicht. Ein Paar Wochen. Was denkt sich dieser Mann eigentlich! Jede verdammte Nacht wünscht sich meine Freundin vor Qualen nur noch den Tod und er denkt er hätte Zeit die einzigen Verdächtigen wochenlang zu beobachten nur um dann überhaupt erstmal zu wissen ob sie etwas damit zu tun haben könnten oder nicht? Das geht auf gar keinen Fall. Wenn sich Dumbledore nicht darum kümmert, werde ich es eben selbst tun.

Ich höre nicht mehr was meine Mutter antwortet, weil ich mich bereits umgedreht habe und schon bei der Zimmertür von George und mir stehe. Ich klopfe kurz und betrete dann das Zimmer in dem mein Bruder und meine Freundin genauso vorfinde wie ich sie zurückgelassen habe. ,,Ist schon Okay Fred, es geht ihr gut du kannst ruhig schlafen!", erklär George der offensichtlich denkt ich kann nicht Schlafen vor Sorgen um Cassia. ,,Ich werde nicht schlafen. Wir müssen zu Cassias Vater. Dumbledore denkt dass ihre Familie etwas mit den Anfällen zu tun hat, aber will nichts unternehmen. Wir kümmern uns jetzt selbst darum. Er kann von Cassia nicht verlangen, dass sie diese Folter auch nur noch eine Nacht durchmachen muss, schon gar nicht Wochen! Wir müssen endlich herausfinden was hier los ist!", erkläre ich ihm wie ein Wasserfall. George sieht mich nur verwirrt an. ,,Fred, beruhig dich erst einmal, was ist passiert? Wir können jetzt nicht einfach abhauen! Sie ist doch noch total fertig!", versucht mich mein Bruder hoffnungslos wieder zu beruhigen. ,,George. Das ist doch der Grund warum wir sofort Handeln müssen! Stell dir vor du musst das jeden Tag durchmachen! Dumbledore hat das gerade alles Mum erzählt. Ich habe gelauscht. Wir müssen Handeln! Wir haben keine Wahl! Wenn wir noch länger warten wird sie Sterben!"

Einen Moment denkt George nach. ,,Okay. Wie sieht dein Plan aus?"


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