Kapitel 5
Ich tanzte ausgiebig und genoss einfach den Abend mit meinen neuen Freunden im Haus der Salvatores. Wir redeten viel, tranken auch etwas und ließen uns allgemein unser Leben einfach gut gehen. Ich konnte sagen, dass ich an diesem Abend einfach abschalten konnte und mein Leben genießen konnte. Ich machte mir um nichts Gedanken, ließ einfach alles auf mich zukommen. Jeder brauchte manchmal diese Tage. Mystic Falls war bis jetzt eine wirkliche Bereicherung für mich gewesen.
Ich saß gerade im Wohnzimmer von Damon und Stefan und erzählte mit den anderen aus unserem Leben. „Wie kamst du auf die Idee, hier nach Mystic Falls zu kommen?", fragte Damon, während er mal wieder ein Glas mit Bourbon in der Hand hielt und das Getränk lässig in der Hand schüttelte. Er war wohl wirklich besessen von diesem Getränk. „Ich habe vorher in New Orleans gewohnt, als ich mit der High School fertig war, hatten Nicolas und ich uns beide überlegt, dass wir beide woander aufs College gehen wollten. Wir beide sind schon seit Jahren beste Freunde und für uns war es klar, dass wir zusammenziehen wollten. Das Whitmore College hat uns zugesagt und auf der Suche nach einem guten Heim haben wir Mystic Falls entdeckt. Wie gesagt, diese Stadt hier kam uns ziemlich friedlich vor und so haben wir uns entschieden, hier herzuziehen." Als ich das erzählte, merkte ich wie sich die anderen einen Blick zuwarfen, wie als hätte ich etwas Falsches gesagt, dass sie alle bemerkt hätten. Okay, sie hatten wohl einige Geheimnisse und ich hatte nicht die geringste Ahnung, was sie beschäftigte.
„Ich finde euer Anwesen übrigens perfekt", versuche ich von der peinlichen Stille abzulenken, die sich nun angebahnt hatte und ich sah Damon und Stefan an. „Danke sehr, May. Das hier alles ist uns vererbt worden, davor hat hier noch unser Onkel Zach gewohnt, der leider nicht mehr unter uns weilt." Während er seinen Onkel erwähnte, warf er Damon einen Blick zu, der töten könnte. Ich zuckte zusammen und wandte meinen Blick ab. Was da auch immer zwischen ihnen vorgegangen war, es ging mich nichts an. „Wir müssen alle mal zusammen in den Grill gehen. Unser kleiner Matty Blueeye jobbt dort regelmäßig und wenn wir nett zu ihm sind, lässt er uns manchmal ein paar Getränke rüberwachsen", meinte Damon und zwinkerte mir zu. Er wollte wohl von dem anklagenden Blick seines kleinen Bruders ablenken. Er nahm einen Schluck Bourbon und sah dann Matt an. „Äh, ja, das hätte Damon sehr gerne. Aber ich bin mir sicher, dass ich es einrichten kann, als Willkommensgeschenk für dich, mal etwas aufs Haus anzubieten", sagte er, woraufhin Bonnie anfing, zu kichern. Ich war echt froh, dass alle hier so locker waren.
„Du kannst deinem Chef ja sagen, dass er an Nicolas sein Vermögen verdienen wird, ich habe ihn schon ein paar mal dort gesehen", mischte Caroline sich ein. Ich sah sie schmunzelnd an. „Du scheinst auch echt überall zu sein oder?", fragte ich. „Sozusagen", antwortete sie kichernd.
„May, kann ich dich mal kurz sprechen?", fragte Thomas nun völlig unvermittelt und legte seine Hand auf meinen Unterarm. Als seine Hand meine Haut berührte, zuckte ich kurz zusammen, er hatte sich bisher noch nicht wirklich an unserem Gespräch beteiligt. Ich fand den Gedanken, das Gespräch mit den anderen zu unterbrechen, zwar nicht so prickelnd, aber wenn er mir etwas sagen wollte, würde ich das auf keinen Fall ablehnen.
Ich warf den anderen einen kurzen Blick zu, um zu sehen, wie sie reagierten. Es könnte ja sein, dass sie die Idee gar nicht gut fanden und nicht wollten, dass ich mich mal schnell in einen anderen Raum mit Thomas begab. Doch sie lächelten mich alle nur an, als wollten sie mich dazu ermutigen, mit Thomas zu gehen. Na gut, wenn sie meinten.
Was wollte Thomas denn nur von mir? Ich wusste nicht, wieso, aber wenn ich daran dachte, dass ich gleich ganz alleine in einem Raum mit ihm sein würde, fing meine Haut an zu kribbeln und in meinem Bauch braute sich auch irgendetwas Verdächtiges zusammen, das ich nicht wirklich beschreiben konnte. Sicherlich wollter er nur einen Satz oder irgendetwas in der Art sagen, doch dann fragte ich mich, wieso er dafür den Raum wechseln musste und es nicht einfach vor seinen Freunden aussprechen konnte.
Thomas lief vor in ein angrenzendes Zimmer, in das ich ihm folgte und er dann die Tür hinter uns schloss.
„Es ist nichts Schlimmes. Ich habe heute einfach in meinem Schrank eine Kette gefunden, die ich mal gekauft hatte und ich weiß, dass sie dir total gut stehen würde. Es wäre mir eine Ehre, wenn du sie in Zukunft tragen würdest, sie hat für mich eine Bedeutung und es würde mich glücklich machen, wenn du sie tragen würdest. In der Kette befindet sich ein besonderes Kraut, das Tradition hat, da es von Vorfahren angebaut wurde. Es heißt Eisenkraut. Wie gesagt, es wäre mir wirklich wichtig, dass du sie trägst. Was sagst du dazu?"
Als er mir diese wunderschöne Kette, die silber war und wunderschön verschnörkelt und einen roten Edelstein hatte, hinhielt, wusste ich, dass ich einfach nicht nein zu diesem Angebot sagen konnte. Ich wusste nicht, warum er gerade an mich gedacht hatte und er mir schon etwas schenkte, obwohl wir uns noch gar nicht so lange kannten, aber ich war einfach nur glücklich, wenn ich sah, wie er mir diese Kette mit einen hoffnungsvollen Blick hinhielt. Es war so lieb von ihm. Augenblicklich schoss mir die Röte ins Gesicht und ich umarmte ihn, um mich einerseits zu bedanken und andererseits zu verbergen, was das in mir auslöste.
„Danke, Thomas", murmelte ich, als er mir die Kette anlegte. Ich konnte einen Blick in den Spiegel an der Wand werfen und war erstaunt, da sie wirklich perfekt war. Es war ein solch tolles Geschenk von Thomas gewesen. Ich war wirklich so froh, dass ich mit ihm befreundet war und wir uns so gut verstand. Ich konnte von Glück sprechen, nach Mystic Falls gezogen zu sein und so einen tollen Menschen kennengelernt zu haben.
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