Kapitel 6 - Zwilling
Ich merkte wie es heller wurde aber ich wollte noch weiter schlafen. Ich krallte mir meine Decke und drehte mich um, in der Hoffnung, dass es da ein bisschen dunkler ist. Umsonst denn es war nicht viel dunkler und außerdem wurde mir meine Decke weggezogen.
"Lass mich in Ruhe. Ist das zu viel verlangt mich einfach mal schlafen zu lassen?" brüllte ich in eines der Kissen, währenddessen krallte ich mir ein anderes Kissen und warf es in die Richtung meines menschlichen Weckers.
"Nicht so frech werden, Kleine! Sei froh dass du nicht auf dem Höhlenboden schlafen musstest. "
Oh. Mein. Gott. Decke? Weiches Bett? Kissen? Und oh mein Gott ich hatte sogar andere Sachen an! Sachen die mir zu groß waren. Ruckartig setzte ich mich im Bett auf und rückte so weit wie möglich von Adam, der neben dem Bett stand, weg.
"Na Na, du brauchst doch keine Angst vor mir haben. Wenn ich dich umbringen hätte wollen, dann hätte ich das getan als du geschlafen hast. Aber nein das habe ich nicht, also. Vertrau mir! Es wäre eine Schande wenn ich dich jetzt umbringen würde. Ich brauche dich noch."
Hat er jetzt total den Verstand verloren? Ich starrte ihn entgeistert an. Ich saß immer noch wie erstarrt am Kopfende des Bettes.
"Ich soll dir vertrauen? Bei dem was du mir antun wolltest? Das ist jetzt wirklich ein schlechter Scherz, Adam."
"Bin ich wirklich so unattraktiv wie mein Bruder? Das man mich immer mit ihm verwechselt." Sagte er nun lauter und sehr verärgert.
"Wer? Wie? Was? Das heißt ja ... Hä jetzt bin ich total verwirrt. "
"Ist dass wirklich so schwer zu verstehen? Wenn ich nicht Adam bin, wer bin ich da wohl?"
Aber er hat mir doch nie erzählt das er einen Bruder hat und dann auch noch einen Zwillingsbruder.
"Ach hast du es endlich kapiert. Ich bin sein Zwillingsbruder. Ich hasse es wenn man mich mit meinem Penner von Bruder verwechselt. Tut einen auf Gut, wenn ich nicht lache." dabei lachte er wirklich. Jetzt wo ich ihn mir so genauer ansah. Er sah wirklich etwas besser aus und im Krankenhaus habe ich noch gedacht das niemand besser als Adam aussehen könnte.
"Er tut auf Gut. Wie meinst du das? Und wer hat mich dann nun gestern Abend angegriffen? Du oder Adam? Und wenn du es warst, warum haben deine Augen so unnatürlich geleuchtet? Und...?" weiter kam ich nicht denn er unterbrach mich.
"Das sind zu viele Fragen. Also erstens ja er tut auf Gut. Ich habe ihn schon sehr lange beobachtet und musste feststellen, dass auch er jemanden beobachtete, nämlich dich. Er studierte deine Schwächen und lernte daraus wie er sich gegenüber dir verhalten muss. Er ist sozusagen der Teufel in Person und sein Äußeres will dich verführen."
Ich entspannte mich ein wenig, weil er jetzt so menschlich wirkte. Er setzte sich auf die Bettkante und auf einmal spannte ich mich wieder an, da er mir so nahe war.
"Du denkst jetzt bestimmt von mir, dass ich alles auf meinen Bruder schiebe, aber so ist es nicht. Wirklich! Eigentlich wollte ich dich nur beschützen. "
Ich setzte mich neben ihn. Fragt mich jetzt nicht ob ich lebensmüde bin, denn ich weiß selber gerade nicht was mein Körper gerade machte. Ich fühlte mich bei ihm geborgen, obwohl er mich noch gestern im Park umbringen wollte.
Ich zog etwas peinlich berührt an dem zu großen T-Shirt, welches mit bis knapp über den Po ging.
" Ähm...ja... mich beschützen? Und warum wolltest du mich da gestern noch umbringen." während ich das sagte wurde ich rot, einerseits wegen des T-Shirts und der Tatsache dass er neben mir sitzt.
Irgendwie bin ich schon wieder verwirrt und ich bin euch nicht übel wenn ihr es auch seid.
"Also das tut mir wahnsinnig leid. Ich hatte gedacht du bist jemand anderes. Und ich dachte du hättest dich schon mit ihm verbündet, was ich unbedingt verhindern muss."
"Achso und was hast du gedacht wer ich bin, . Wie heißt du eigentlich?"
Die ganze Zeit hatte er den Kopf gesenkt und schaute auf seine ineinander verschränkten Hände. Nicht einmal hat er mich eines Blickes gewürdigt während er sprach.
"Ich heiße Blake. Ich habe dich für jemand gehalten der meinem Bruder bei etwas sehr schlimmen geholfen hat. Deswegen hat es so lange gedauert bis wir dich gefunden haben."
"Was!? Ich habe ihn doch erst vor ein paar Tagen kennen gelernt. Und sonst habe ich ihn noch nie zuvor gesehen. "
"Du hast ihn vielleicht nicht gesehen. Aber er wusste schon von dir als du geboren wurdest. Und eigentlich wollte er dich umbringen."
Langsam denke ich Blake versucht wirklich nur alles auf seinen Bruder zu schieben.
"Aber das kann nicht sein er ist vielleicht gerade mal ein paar Jahre älter als ich. Und er hat mich vor ein paar Tagen vor dem Sterben gerettet und mich nicht umgebracht. Kannst du dir das erklären?" langsam wurde mir das alles zu viel. Das kann doch nicht sein Ernst sein,
"Ich hab dir doch gesagt er hat sich geändert gegenüber dir, aber er wird dir nie wirklich die Wahrheit sagen."
"Und die wäre?" fragte ich nun launisch.
Er holte einmal tief Luft und atmete lange wieder aus.
"Er hat mit zwei weiteren Personen dafür gesorgt, dass deine Eltern aus dem Leben gingen." sprach er mit voller Hass und schaute mich nun an. In seinem Blick lag nichts als Kälte.
Und mir schwirrten die ganze Zeit nur zwei Namen im Kopf herum.
Adam, Brad sie kannten sich, alles wurde nur gespielt. Vielleicht steckten Sie immer noch unter einer Decke und der ganze Vorfall wurde geplant.
Ich schaute weiter in seine dunkelgrünen Augen, was komisch war denn den Abend zuvor hatte er doch Neongrüne gehabt.
Was ist er?
Ich realisierte gar nicht was er mir gerade gesagt hat. Der will mich doch verarschen.
"Für wenn hältst du mich eigentlich. Das ich auf deine Scherze reinfalle. Du willst doch nur das ich gegen Adam bin. Willst du ihn umbringen oder was? Warum stört es dich das ich Adam vertraue und dir nicht? Ich will nichts mit dir zu tun haben, da geh ich lieber zu Adam."
Ich lachte ihn erst aus und stand vom Bett auf und entfernte mich von Blake. Schließlich brüllte ich ihn an und fing an zu schluchzen.
"Warum bin ich hier?" brachte ich mit brüchiger Stimme hervor.
Er stand auch auf und wollte zu mir kommen. Und mich in die Arme schließen.
"Zoe..." er schaute mich traurig an.
"Bleib weg von mir, du Monster. Was bist du?" Ich stieß seine Arme weg.
Blake fing an am ganzen Körper zu zittern. Seine Augen änderten die Farbe. Sie nahmen wieder diese grelle Farbe, wie am Vortag an. Er verkrampfte sich, schloss seine Augen und formte seine Hände zu Fäusten.
"Zoe, bitte ..."
Ich stieß seine Arme weg. Seine Stimme war tiefer und rauer als vorher. Er soll mich jetzt ja nicht anfassen. Ich wich weiter weg von ihm, doch die Wand machte mir einen Strich durch die Rechnung. Ich presste mich so gut es ging an die Wand. Darauf bedacht das Blake nicht mehr näher kam. Neben mir war ein Fenster. Das wäre mein einziger Ausweg wenn jetzt nicht irgendwas passiert, mit dem ich nicht rechne. Wenn ich springen würde, würde ich zwar sterben aber besser als mit Blake, dem Monster, in einem Raum zu sein. Vielleicht bringt er mich noch um. Egal dann doch lieber aus dem Fenster.
"... du darfst so etwas nicht sagen, nicht zu mir. Ich hasse mich selber dafür. Bitte! Ich will meine Beherrschung nicht verlieren, nicht wenn du in der Nähe bist. Sonst werde ich dich noch verletzten. Und das will ich nicht. Zoe verstehe mich doch bitte."
"Du willst doch nur nicht das ich auf der Seite deinen Bruders bin. Aber nur mal so zu deiner Info, ihm vertraue ich mehr als dir. Du Monster!!"
Ich schaute zum Fenster und rechnete mir meine Chance aus, doch Blake erahnte meine Absicht und stellte sich jetzt vor das Fenster.
"Er ist nicht gut für dich, Zoe! Er wird dir weh tun. Du darfst ihm nicht vertrauen."
Ich wurde immer wütender.
"Was geht dich das an! Ich glaub nicht das er mir weh tun wird. Schließlich warst du es der mich umbringen wollte. Und dir vertraue ich ganz bestimmt nicht." brüllte ich ihn an.
Jetzt versperrte Blake die Tür nicht mehr, da er vor dem Fenster stand. Ich rannte schnell zur Tür, doch bevor ich da ankam zersplitterte die Tür in tausend Stücke. Ich wurde zurück geschleudert und flog gegen die Wand. Dabei war mein Arm dazwischen und ich hörte sogar das Knacken was höllische Schmerzen mit sich zog.
Wie durch einen Schleier bekam ich mit dass die Zwillinge miteinander kämpften. Wie ich schwer erkannte lag Blake zusammengesunken auf dem Boden, ich konnte endlich aufatmen.
Adam kam auf mich zu gerannt und zog mich an meinen Armen hoch. Ich schrie, weil mein Arm so weh tat. Er schmiss mich über seine Schulter und rannte los. Alles verschwamm um mich herum. Das nächste was ich nur hörte war wie eine Tür aufgeschlossen wurde aber sehen konnte ich es nicht. Als nächstes wurde ich in einen Raum geworfen.
"Das du mir ja nicht weg läufst mit dieser kleinen Schlampe, Zoe." dabei schaute er das andere Mädchen an was mit mir im Raum war. Was war mit ihm los? Er hatte mich doch gerettet und jetzt sperrt er mich hier in einen Keller ein, in welchem es aussah als hätten hier viele Menschen ihr Leben gelassen. Die Tür wurde mit einem lauten Knall zugeschlagen, mit welchem ich stark zusammenzuckte. Augenblicklich begann ich zu zittern. Ich konnte meine eigene Hand kaum sehen aber es musste anscheinend noch eine Person mit mir in diesem Raum sein. Doch ich sah niemanden, als sich plötzlich eine Hand auf meine Schulter legte.
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